Disclaimer: Alles, alles gehört JKR. Ein Häppchen davon höchstens noch Warner Bros. Ich spiele nur ein wenig mit den Jungs herum und versuche, sie dabei nicht allzu schmutzig zu machen...
Heissen Dank an alle Menschen, die diese Story gelesen und gereviewt (ich liebe dieses Wort einfach gg) haben.
Keeline (du hast das Dilemma sehr gut erkannt!), M (Danke, Danke – Mail folgt), Meta Capricorn, MsLupin, just-a-guest, Ellen, shinesun, Gracie (ja, diese Story ist anders und ich weiss selbst noch nicht, was ich davon halten soll gg).
Seid bedankt!
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Die dunkle Seite des Mondes – Kapitel 4
Fanfiction von Lorelei Lee
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"Oh nein – das wirst du schön bleiben lassen", sagte Black mit einem seltsamen Unterton in der Stimme, kaum dass der Kamin und Harry - der ihnen von dem berichtet hatte, was er in Snapes Denkarium gesehen hatte - darin erloschen waren.
„Was soll ich lassen?" fragte Lupin obwohl er es genau wusste.
„Mit Snape reden, natürlich!" gab Black heftig zurück.
„Und warum, bitte schön?" erwiderte Lupin nicht minder lautstark. „Harry muss Okklumentik lernen und ich finde…"
„Ich verbiete dir, zu Snape zu gehen!" schrie Black mit einem beängstigenden Funkeln in den grauen Augen, vor dem Lupin instinktiv zurückschreckte. „Du glaubst doch nicht, dass ich dich nach dieser ganzen Sache so einfach und allein zu diesem Bastard gehen lasse! Ich bin froh, dass dieser ganze Albtraum endlich vorbei ist." Er hielt inne und holte tief Luft, als er das skeptische Gesicht seines Liebsten sah. „Schau, Moony", fuhr er sanfter fort. „Harry ist alt genug um für sich allein ein zu stehen. Ist dir schon mal die Idee gekommen, dass er vielleicht gar nicht will, dass sich einer von uns einmischt?"
„Schon, aber…", meinte Lupin zurückhaltend. „Aber warum hat er dann überhaupt mit uns gesprochen?"
„Weil er nur mit uns über James sprechen konnte", antwortete Black mit Nachdruck. „Glaub mir, das letzte, was Harry jetzt braucht, ist, dass wir wie besorgte Glucken um ihn herumtanzen."
Lupin seufzte. Er war nicht überzeugt, aber er gab nach… vorerst… irgendwann würde sich sicher die Gelegenheit ergeben, mit Snape über Harrys Unterricht zu sprechen. Vielleicht hatte Black auch Recht – mit dem was er sagte und mit dem was er nicht sagte…
Vielleicht reagierte er ja tatsächlich überempfindlich auf diesen Vorfall, und vielleicht – nur vielleicht hatte er auch ein ganz anderes Motiv um Snape wieder sehen zu wollen… Doch darüber wollte er lieber nicht zu genau nachdenken.
„In Ordnung, Sirius – ich werde nichts unternehmen, was du nicht für richtig hältst", lenkte Lupin ein und wurde mit einem feuchten, hungrigen Kuss für seine Nachgiebigkeit belohnt.
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Es war schon nach Mitternacht, als ein dunkler Schatten das Haus am Grimmauld Place betrat. Ohne zu zögern begab sich der dunkel gekleidete Mann in die Bibliothek. Die Tür war nicht verschlossen, doch er blieb in der Türschwelle stehen und blickte auf den Mann mit den halblangen, hellbraunen Haaren, der in einer zerfransten Robe vor dem Stammbaum der Familie Black stand. In der linken Hand konnte Snape ein zerknülltes Taschentuch erkennen, die rechte Hand berührte eine Stelle auf dem Stammbaum. Es bedurfte keiner großen Fantasie um zu begreifen, dass die Finger von Lupin sanft über die Stelle glitten, an der einst Sirius' Name gestanden hatte.
Snape sah, dass ein Zittern durch Lupins Körper lief, dann erklang seine Stimme. Müde, erschöpft und überdrüssig.
„Was willst du hier?" fragte er ohne sich umzudrehen.
Snape antwortete nicht, aber er betrat jetzt den Raum und näherte sich dem Werwolf, der ihn mit seinem feinen Geruchssinn erkannt hatte, bis auf wenige Schritte.
„Ich hatte gedacht, ich wäre froh, wenn er endlich tot wäre", sagte Snape und musste dann hastig einen Schritt zurücktreten, denn bei diesen Worten war Lupin wie von Sinnen herumgewirbelt und war auf ihn losgegangen.
„Ich wusste es! Ich wusste es! Du hast absichtlich so lange gewartet! Du hast ihn umgebracht! Du hast ihm den Tod gewünscht! Es ist alles deine Schuld!" schrie Lupin und schlug mit seinen Fäusten nach Snape.
Dieser fing die Handgelenke des tobenden Werwolfs geschickt ein und hielt sie mit eiserner Umklammerung fest.
„Das ist nicht wahr! Du weißt, dass das nicht wahr ist!" stieß er hervor und sein wilder Blick traf sich mit Lupins flammenden Augen.
Die Flammen in den bernsteinfarbenen Augen erloschen und von einer Sekunde auf die andere brach Lupins Wut in sich zusammen. Tränen strömten aus seinen Augen und er barg seinen Kopf an Snapes Nacken und weinte als ob er niemals wieder aufhören würde.
Snape löste seinen Griff um Lupins Handgelenke und schlang stattdessen seine Arme um den von Schluchzern geschüttelten, schmalen Körper. Nach einer Weile strich er ihm beruhigend über die wirren Haare und flüsterte leise in sein Ohr.
„... du hast Recht... ich habe ihm wohl tausendmal den Tod gewünscht... aber ich hätte nie dazu beigetragen... weil ich wusste, dass du... ich wollte dir nie wehtun... ich hätte alles getan, um dir diesen Schmerz zu ersparen..."
Lupins Tränen versiegten nur langsam und erst als er Snapes Lippen an seiner Schläfe fühlte, wischte er sich mit dem Handrücken über die rotgeweinten Augen und löste sich aus der schützenden Umarmung. Etwas wie Überraschung lag in seinem Blick.
Snape stand vor ihm, eine schwarze Gestalt, unbewegt wie immer – doch diesen schmerzlichen Ausdruck hatte er noch nie in dessen Gesicht gesehen.
„Ja, ich liebe dich", sagte Snape beherrscht. „Das hättest du nicht gedacht, nicht wahr? Dass dieser schleimige Bastard fähig ist, zärtliche Gefühle zu empfinden..." Spott hatte in seiner Stimme gelegen, doch als er fortfuhr, sprach er mit großer Bitterkeit. „Du musst jetzt nichts sagen – ich weiß, wie sehr du Black geliebt hast... ihn immer noch liebst... Ich wusste schon immer, dass ich nie eine Chance bei dir gehabt habe, solange Black am Leben war. Und ich habe auch immer gewusst, dass sein Tod dich für meine Gefühle nicht empfänglicher machen würde."
Lupin öffnete den Mund, doch eine herrische Geste von Snape ließ ihn verstummen, bevor er noch etwas gesagt hatte.
„Remus – es gibt absolut nichts, was du mir jetzt sagen könntest. Ich kam nur hierher, um dir mein Mitgefühl für deinen schmerzlichen Verlust auszusprechen." Er hielt einen Moment inne. „Da ich das nun getan habe, werde ich jetzt wieder gehen."
Es dauerte einige Zeit, bis sich Lupin von seiner Betäubung erholt hatte, doch dann verlor er keine Zeit mehr um zu einem der vorderen Fenster zu laufen und hinunter zu sehen, auf die Strasse. Er sah gerade noch, wie ein dunkler Schatten von der Schwärze der ihn umgebenden Nacht verschluckt wurde und sein Herz wurde ihm schwer.
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Das letzte Treffen des Ordens vor den Sommerferien verlief naturgemäß in gedrückter Stimmung. Minerva McGonagall lag noch im Krankenhaus, war aber wieder auf dem Wege der Besserung. Der einzige Lichtblick war Malfoys Verhaftung und Fudges nunmehr klare Sicht der Situation.
Das Treffen dauerte nicht lang und wie beim letzten Mal vermied Severus es nach Möglichkeit auf Lupin zu achten – seinem eigenen Seelenheil zuliebe.
Warum blieb er dann zurück, als sich die Versammlung auflöste?
Warum gehorchte er dann einer einzigen Handbewegung, die ihn zurückhielt, festhielt, aufforderte?
„Severus?"
Snape konnte nicht länger Versteck spielen. Er sah auf und sein Blick begegnete Lupins bernsteinfarbenen Augen. Weitere Worte waren nicht notwendig. Schweigend folgte Snape dem Werwolf in das bestimmte Zimmer im 2. Stock.
Lupin blieb mitten im Raum stehen und wartete, während Snape die Tür hinter ihnen schloss. Das Zimmer war unverändert, bis auf die Tatsache, dass der Vorhang fehlte. Lupin beantwortete die Frage, die unausgesprochen im Raum stand.
„Ich habe ihn verbrannt", sagte er brüsk.
„Warum?" erwiderte Snape mit erzwungener Ruhe.
„Weil er von Anfang an nicht hätte da sein dürfen."
Mit dieser Antwort hatte Snape nicht gerechnet.
„Es hätte nicht so sein sollen", fuhr Lupin leise fort, offensichtlich bemüht, die richtigen Worte zu finden. „Ich habe sehr lange über alles nachgedacht... du hättest daran teilhaben sollen... ein Teil davon sein – genauso, wie du eigentlich immer ein Teil unseres Lebens warst – und nicht nur Zuschauer."
„Black hätte das nie zugelassen", bemerkte Snape bitter.
„Ja", antwortete Lupin mit einem schmerzlichen Lächeln. „Er konnte nie gut teilen. Er war sehr egoistisch... sehr eifersüchtig... er wollte mich immer vor allem und jedem beschützen..." Er hielt einen Moment inne. „Aber Sirius ist jetzt nicht mehr da."
„Was willst du mir damit sagen, Remus?" fragte Snape mit belegter Stimme. Der Name fühlte sich seltsam an auf seiner Zunge. Seltsam – er wusste selbst noch nicht, ob gut oder schlecht.
„Ich will dir damit sagen, dass ich dieser ganzen Sache nie zugestimmt hätte, wenn ich nicht etwas für dich empfinden würde."
Snape fixierte den Werwolf mit brennendem Blick. Schließlich sagte er: „Ich brauche dein Mitleid nicht!"
„Ich habe nicht vor, dich anzulügen, Severus. Ich habe kein Mitleid mit dir, aber ich liebe dich auch nicht... aber vielleicht... du bist mir nicht gleichgültig, Severus, du warst mir nie gleichgültig... du hast mir in diesen letzten Wochen sehr gefehlt..."
Snape schluckte. „Was willst du von mir?" fragte er mit rauer Stimme.
Lupin streckte ein wenig die Arme nach ihm aus. „Halt mich. Halt mich fest."
„Wenn ich das jetzt tue, dann werde ich dich nie wieder loslassen. Nie wieder", flüsterte Snape.
„Ja, ich weiß."
Für einen Augenblick schien die Zeit stillzustehen, doch dann überbrückte Snape die wenigen Meter die sie trennten mit raschen Schritten, doch anstatt ihn zu umarmen, sank er vor Lupin auf die Knie. Seine Arme umklammerten Lupins Beine mit der Verzweiflung eines Ertrinkenden und er barg sein Gesicht an dessen Schenkeln.
„Nein, Severus... nicht...", flüsterte Lupin aufgelöst und strich ihm immer wieder über die schwarzen Haare. „Steh' auf... bitte..." Doch dann sank er selbst zu Boden und schlang seine starken Arme um den bebenden Oberkörper des anderen Mannes.
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Snape schloss die Tür zu der kleinen Wohnung auf, die er vor einigen Wochen unter falschem Namen gemietet hatte. Sie hatte nur Wohn- und Schlafzimmer und sie war sehr spärlich möbliert, aber ihm und Lupin genügte es für ihre unregelmäßigen Treffen vollauf. Snape entzündete einige Kerzen und entkorkte eine mitgebrachte Flasche Wein, als es auch schon an der Tür klopfte. Das Klopfen erfolgte in einem bestimmten Rhythmus und ein erleichtertes Lächeln huschte über Snapes Lippen. Er ging hin, um Lupin einzulassen.
„Guten Abend, Sev", sagte Lupin und küsste Snape zärtlich auf die Wange.
„Hat dich jemand gesehen?" fragte Snape nervös.
„Nein – ich habe wie immer sehr gut aufgepasst. Aber ich begreife mit jedem Tag weniger, warum niemand erfahren soll, dass wir..."
„Weil niemand begreifen würde, warum du dich ausgerechnet mit mir triffst. Und ich will nicht, dass die Leute über dich den Kopf schütteln", sagte Snape entschieden und schenkte etwas Wein in zwei Gläser ein.
Lupin nahm sein Glas in Empfang und wartete, bis Snape auf dem alten Sofa Platz genommen hatte und setzte sich dann neben ihn. Sie tranken schweigend den ersten Schluck und Lupin wartete wie jedes Mal darauf, dass der Alltag Stück für Stück von ihnen abfiel, bis Snape schließlich Shakespeares Sonette oder ein Buch von Oscar Wilde aus seinem Umhang holen würde um daraus vorzulesen. Lupin liebte es, seinen Kopf in Snapes Schoss zu betten, die Augen zu schließen und alles zu vergessen, bis auf diese Stimme, die ihn einhüllte wie weicher, prickelnder Samt. Er war glücklich darüber, dass Snape ihn nie zu etwas drängte, dass er nie mehr verlangte, als Lupin zu geben bereit war.
Snape liebte Lupin genug, um sich in Geduld zu fassen. Er gab die Hoffnung nicht auf, dass aus ihrer zärtlichen Freundschaft eines Tages auch bei Lupin Liebe werden würde. Er hatte nun schon so viele Jahre gewartet, da kam es jetzt auf einige Monate wirklich nicht mehr an. Besonders nicht, wenn die ganze Zeit über Lupins Kopf friedlich in seinem Schoss lag und seine Hand sich vertrauensvoll in seine eigene schmiegte.
Wie so oft schlief Lupin auch heute wieder auf dem Sofa ein. Leise klappte Snape ‚Ernst sein ist alles' zu und betrachtete das friedliche Gesicht in seinem Schoss versonnen. Dann hob er ihn behutsam auf und trug ihn nach nebenan in das Schlafzimmer. Er streifte ihm Hemd, Schuhe und Hosen ab und breitete die Decke über dem schlanken Körper aus. Die Lider über den bernsteinfarbenen Augen flackerten und ein verträumter Blick traf Snape.
„Bin ich wieder eingeschlafen?" murmelte Lupin.
„Ja, aber das macht nichts", versicherte Snape lächelnd.
„Kommst du auch ins Bett?"
„Ja, gleich", sagte Snape und fing an, sich auszuziehen. Kurze Zeit später lag er neben Lupin und küsste ihn auf die Stirn, wie er es immer tat. Normalerweise lächelte Lupin dann versonnen und schlief weiter. Doch heute Abend schlangen sich zwei Arme um Snapes Nacken und zogen ihn enger an sich, bis seine Lippen auf die des Werwolfs trafen. Snapes Herz geriet bei dieser sanften Berührung ein wenig aus dem Takt und seine Augen schlossen sich automatisch. Lupin küsste ihn langsam und sehr, sehr zärtlich. Snape wünschte sich, dass dieser Moment ewig andauern würde, doch allzu früh entzogen sich ihm die sanften Lippen wieder und Lupin flüsterte: „Verlass mich nie..."
In diesem Augenblick wusste Snape, dass sich alle seine Hoffnungen eines Tages erfüllen würden.
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ENDE
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Tja, ihr Lieben, das war's auch schon wieder. Schade, ich weiß…
Aber mal ganz davon abgesehen, dass es ja auch noch „The Green Side of Life" gibt, werde ich jetzt mit Hochdruck an ein ganz neues Projekt gehen!
Es wird (mal wieder) was völlig anderes werden, nämlich ein (hoffentlich) ganz wundervolles AU-Gebilde, das ich an den Roman „Ehevertrag" von Georgette Heyer (meine persönliche Lieblingsschriftstellerin, gleich nach Minette Walters) anlehnen werde. Drückt mir die Daumen, dass es auch so wird, wie ich mir das vorstelle!
Sev (zu Remus): siehst du… jetzt weißt du warum der Plotbunny so gegrinst hat.
Remus: Wieso? Das ist doch sicher so eine Romantik-Novel, oder? Ich meine… wie schlimm kann das im schlimmsten Fall werden?
Sev (gequält): Es ist ein Regency-Roman und das willst du wirklich nicht wissen.
Lorelei (trocken): Sev bekommt die „Frauen-Rolle".
Remus: Sev bekommt… Haaaaahahahahahahahaha…
Lorelei (zu Remus): An deiner Stelle würde ich nicht so laut lachen – du weißt ja noch nicht, welche Rolle du abbekommst! (Sorry, Ellen – Teil 3 von „drei Freunde" steht aber auf jeden Fall als nächstes auf der Liste)
