Kapitel 2

Wetten, dass...

"He, Potter! Ich muss mit dir reden!" Harry, Ron und Hermine waren gerade auf dem Weg in die Große Halle als Dracos schnarrende Stimme ertönte. Genervt drehte sich Harry um.
"Was?" "Unter VIER Augen!" betonte der Slytherin und wies Harry an ihm zu folgen. Mit einem genervten Seufzer und ohne auf Rons und Hermines verwirrte Blicke zu achten, folgte er dem Blonden.
"Ich hoffe, du hast nicht vergessen, was du gestern gesagt hast?" fragte Draco.
"So? Was war denn gestern?" "Ist Wiesels Dummheit so ansteckend, dass du unsere Wette schon vergessen hast?" "Wette? Ach, DIE Wette!" sagte Harry und schlug sich theatralisch gegen die Stirn.
"Wow, welch ein Geistesblitz!" "Und welcher DEINER Geistesblitze hält mich vom Mittagessen ab!" erwiderte Harry.
"Hm, lass mich mal überlegen! Wie wäre es mit den Bedingungen?" Harry sah Draco verwirrt an. "Bedingungen? Wozu brauchst du denn Bedingungen?" "Tja, ohne hat eine Wette keinen Reiz! Und vor allem nicht DIESE Wette!" "Und die wären?" fragte Harry vorsichtig.
"Fangen wir damit an, dass alles unter uns bleibt!" "Hast du Angst zu verlieren?" Grinsend meinte Draco: "Ich will nur DEIN Ansehen wahren, wenn DU verlierst!" "Weiter, Malfoy!" forderte Harry.
"Unter zivilisierten Menschen benutzt man den Vornamen! Also, probieren wir es mal!" Draco sprach mit einem Ton als wäre Harry ein Kleinkind.
"Malfoy Malfoy!" "Draco! DRACO! Nicht Malfoy Malfoy!" meinte der Blonde genervt.
"Ach, so war dein Vorname! Es lag mir auf der Zunge!" Nach einem gespielten Lächeln sagte Draco: "Und drittens... Sag ich dir wenn es mir einfällt!" "War das schon das Ende deiner Geistesblitze?" Draco verdrehte die Augen, seufzte und wollte gehen.
"Warte! Komm morgen um sieben zum See!"

Als Draco den See erreichte, ging die Sonne bereits unter.
Harry blickte gedankenverloren auf das glitzernde Wasser des Sees und bemerkte den Blonden nicht.
Draco blieb einige Meter hinter Harry stehen. Einige Sekunden betrachtete er den Schwarzhaarigen, dessen Silhouette sich im trüber werdendem Licht abhob. Dann besann er sich jedoch und räusperte sich.
Harry drehte sich nicht um und wies nur auf den Platz neben sich.
Einen Moment zögerte der Blonde, setzte sich dann jedoch zu ihm.
"Wie hast du dir die ganze Sache eigentlich vorgestellt?" fragte der Slytherin.
Ein sanfter Wind kam auf und wehte Draco ein paar Strähnen blonden Haares in die Augen.
Harry wandte sich ihm zu, strich behutsam das Haar aus Dracos Gesicht und lächelte geheimnisvoll.

Harry lag am Ufer des Sees. Die Sonne kitzelte ihm angenehm im Gesicht. Plötzlich tauchte ein Schatten über ihm auf. Draco! Der Blonde sah mit hochgezogener Augenbraue zu dem Schwarzhaarigen hinab.
"Und was jetzt?" "Setz dich! Ich wollte nur ein wenig Zeit mit dir verbringen. Wegen der Wette!" fügte Harry schnell hinzu.
Draco setzte sich in einem sicheren Abstand und sah argwöhnisch zu dem Gryffindor, der sich aufsetzte. Beide schwiegen.
Schließlich sprach Draco als erster: "Sag mal, warum treffen wir uns immer am See?" Harry grinste. "Weil ich dich mal in einer Badehose sehen will!" "WAS?" Der Blonde riss erschrocken die Augen auf.
Harry konnte nicht anders. Er musste lachen. Das Gesicht des Slytherins war einfach zu komisch!
Als er sich beruhigt hatte, meinte er: "Nein, im Ernst, Draco! Das Wetter ist schön. Lass uns baden!" Der Blonde sah ihn noch immer ungläubig an. "Baden? Mit dir?" "Angst, dass ich dir was weggucke?" "Nein, ich glaube nur, dass du vor Neid gelb wirst!" erwiderte Draco grinsend.
"Wollen wir es drauf ankommen lassen?" Der Slytherin blickte den Gryffindor einen Augenblick an, dann begann er sich aufzuziehen. Als er nur noch in Unterhose dastand, blickte er Harry erwartungsvoll an. "Und du? Oder soll ich nachhelfen?" "Als ob ich deine Hilfe bräuchte!" Ein leichter Rotschimmer zierte Harrys Wangen als er sich langsam auszog.
Beide sahen sich eine Sekunde an. Wie auf Kommando rannten sie los und stürzten sich kopfüber ins kalte Wasser. Gleichzeitig tauchten die Jungs wieder auf und schwammen zurück zum Ufer.
Zitternd und die Arme fest um sich geschlungen stand Draco im Sand. Harry legte die Arme von hinten um ihn.
"Friert unser Eisprinz etwa?" "Was machst du da, Pot-äh... Harry?" Der Schwarzhaarige grinste. "Ich versuche dich aufzuwärmen!"

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