Meine liebe Celebne, tausend Dank für Dein treues Review.
Es freut mich, dass Dir der Anfang der Geschichte gut gefällt. Auch in dieser Geschichte muß Faramir so einiges erleben, aber diesmal hat er Eowyn an seiner Seite.
Liebe May20, auch Dir einen Dank für Dein Review.
(Du weißt ja selber, so was motiviert zum weiterschreiben.)
Ja, in dieser Geschichte spielen die Gefühle der Charaktere auch eine große Rolle.
Jeder von ihnen hat in dem Ringkrieg sein eigenes Schicksal erlitten.
Jeder von ihnen hat seine eigene Vergangenheit. Sein eigenes Abenteuer.
Meine Gedanken setzten dort an, wo Prof. Tolkien aufgehört hat.
Liebe elektra121, es freut mich ungemein, dass Du dieses Review endlich geschrieben hast.
Ich las, dass Du meine anderen Storys gelesen hast. Das gibt mir das Gefühl, dass sie doch noch von anderen gelesen werden. Danke.
Ja, ich habe Denethor teilweise sehr düster beschrieben. Aber die Geschichten waren so in meinem Kopf.
Ich selber mag ihn auch, sehr sogar. Auch weiß ich seinen Grund, warum er in dem Buch, Faramir gegenüber so ablehnend war.
Zu der Arroganz Faramirs in dieser Geschichte. Es ist keine Arroganz.
Er ist unsicher und er versucht diese Unsicherheit mit einer gespielten Arroganz, gegenüber den anderen Menschen zu verstecken.
Es ist eine äußerliche Fassade, die er den anderen zeigt.
Eigentlich ist er so, wie Du ihn beschrieben hast.
Vielleicht habe es ich mit der deutschen Sprache nicht so richtig ausdrücken können?
Aber das Beste ist! DU fragst nach meinem Pferd!
Sie ist der Grund, warum ich diese Schreiberei angefangen habe. Erst einmal hat noch jemand darauf reagiert, aber es kam dann nichts mehr.
Am 16.09.04 wird sie in der Klinik nochmals untersucht. Dort entscheidet es sich.
Wird sie leben oder lasse ich sie dort töten?
Sollte ab diesem Tag nichts mehr von mir zu lesen sein, wird es wohl das letztere sein, das sie ereilt hat.
Ein Pferd mit Schmerzen, möchte ich nicht haben.
Einen Partner in vielen Situationen über zehn Jahre hinweg, soll sein weiteres Leben nicht mit Schmerzen leben.
In dieser Nacht schien der Mond und erhellte ein wenig das Zimmer.
Von dem öffnen und schließen der Schlafzimmertüre erwachte Eowyn.
Sie drehte sich um und sah Faramir.
„Faramir, wo warst Du? Ich habe mir Sorgen gemacht!"
Der setzte sich zu ihr ans Bett und lächelte müde.
„Ich habe ein wenig Zeit für mich gebraucht. Es tut mir leid, wenn Du dir Sorgen gemacht hast."
Eowyn erwiderte sein Lächeln. „Komm ins Bett."
Sie beobachtete, wie er sich auszog und eine Welle der Liebe durchflutete sie.
Endlich waren sie zusammen im Bett.
Faramir beugte sich über seine Frau und strich durch ihr seidiges Haar. „Eowyn, ich liebe Dich. Du gibst mir Zuversicht und Kraft."
Sie umschlang ihn und zog ihn näher an sich.
Ihre Lippen trafen sich zu einem innigen Kuss.
Sie fühlte seine Liebe zu ihr, seinen unersättlichen Hunger geliebt zu werden.
Und das wollte sie ihm auch geben.
Faramir war innerlich noch aufgewühlt von dem Besuch in seines Bruders Räume.
Recht schnell lag ihre Nachtrobe auf dem Fußboden. Seine Hände glitten ganz zart über ihren Körper, fühlten die weiche, samtige Haut Eowyns.
Sie kam seinen Brührungen entgegen.
Als er einen Pfad von Küssen von ihrem Hals bis zum Bauchnabel setzte, konnte sie seine langen Haare auf ihrer Haut spüren.
Es war wie eine zusätzliche Reizung.
Für Beide wurde es eine lange und leidenschaftliche Nacht.

Die Sonne schickte ihre goldenen Strahlen durch das Fenster.
Eowyn erwachte und sah, dass Faramir im Bett saß und sie beobachtete.
Sie lächelte ihn an. „Heute erwartet Dich der König. Ab Heute wirst Du auch offiziell Dein Amt antreten."
Sein Lächeln wirkte etwas gequält als er nickte. Schon den ganzen Morgen dachte er daran.
Der König, die Ratsmitglieder und noch andere Staatsmänner würden anwesend sein.
Es waren die Ratsmitglieder und Staatsmänner, die auch unter seinem Vater gedient haben.
Aragorn hatte sie der Einfachheit halber übernommen. Faramir mochte nicht alle von ihnen und einige mochten ihn nicht.
Er seufzte. „Dann werde ich mich wohl fertig machen müssen."
„Wollen wir nicht erst Frühstücken." Sie frühstückten sonst immer zusammen.
„Sei mir nicht böse, aber ich werde keinen Bissen runterkriegen. Ich will es hinter mir haben."
Sie wollte ihn aufmuntern. „Das schaffst Du schon."
Er verließ das Bett und verschwand im Waschraum.

In dem Konferenzraum war ein sehr großer langer Tisch.
Die Stühle darum hatten hohe Lehnen, Armlehnen hatten sie keine.
Sie sahen genau so aus, wie man darauf saß.
Äußerst unbequem!
Aber eine Konferenz war auch nicht immer eine bequeme Sache.
Im Moment war es eine äußerst unbequeme Sache.
Aragorn saß an einem Ende, gekleidet in seiner offiziellen Tracht des Königs.
Die Krone Gondors zierte sein Haupt.
Aber diese Sachen zu tragen war für Aragorn auch unbequem.
Und dass sein Stadthalter nicht erschien, ließ seine Laune nicht steigen.
Alle anderen Personen waren bereits da und hatten ihre Plätze eingenommen.
Alles wartete auf Faramir!
Wo blieb der?

Faramir hatte das Gewand gewählt, dass er am Tage der Krönung des Königs trug.
Es war ein langer Weg bis zu dem Raum, den er anstrebte. Und eilig hatte er es wirklich nicht.
Langsam schritt er den Korridor entlang.
Seine Schritte waren fest, aber auch sehr leise. Diese Eigenschaft des Waldläufers hatte er nicht abgelegt.
Jetzt näherte er sich einem Nebengang. Dort waren verschieden Diensträume.
Es waren Stimmen zu hören.
Als er einige Satzfetzen verstand, blieb er stehen. Was hörte er da?
„…Zwietracht unter das Volk streuen…" „…König nicht fähig…" „Amt….Stadtkämmerer" „…Zweifel…..Truchsess…"
Die Stimmen entfernten sich.
Faramir dachte nach, sollte er ihnen folgen? Aber er musste zum König!
Er entschied, das dies hier wichtiger wäre und näherte sich leise dem Gang.
Dann schaute er vorsichtig um die Ecke.
Zwei Männer entfernten sich. Sie sprachen noch immer. Aber es war nicht mehr zu verstehen.
Vorsichtig folgte er ihnen. Wenn das Licht nicht so dunkel wäre, könnte man die Männer vielleicht erkennen.
Er versuchte näher an die Gestalten ran zu kommen. Fast durch das ganze Gebäude folgte er ihnen.
Dann war das Ziel der Männer zu sehen. Das Dienstzimmer des Stadtkämmerers!
Das war ja hochinteressant! War einer von ihnen der Stadtkämmerer? Es war nicht zu erkennen.
Dann verschwanden die Männer in dem Zimmer.
An der Türe angekommen überlegte er wieder.
Sollte er das Zimmer betreten und die Männer darauf ansprechen?
Oder lieber erst den König informieren?
Was war jetzt die richtige Entscheidung?
Sollte er sie darauf ansprechen, würden sie es leugnen. Und beweisen konnte er es nicht!
Nein, er würde erst den König informieren.

Nach einer halben Stunde Wartezeit brach Aragorn die Sitzung ab.
Er konnte das hämische Grinsen einiger Männer sehen.
„Ein feiner Stadthalter. Kommt noch nicht mal zu seiner eigenen Bekanntmachung."
Es war nur leise gesprochen, aber Aragorn hatte es gehört. Und er kochte innerlich!
Seinem Bruder, Boromir, wäre das nicht passiert!
Wieder schmerzte es ihn, dass dieser Mann tot war.
Als alle den Raum verlassen hatten, stand auch er auf und ging.
Sein Weg führte ihn in seine Gemächer.

Endlich hatte Faramir den großen Raum erreicht. Er hatte es schon geahnt, wollte es aber wissen.
Seine Ahnung war richtig, der Raum war leer. Wo könnte der König sein?
In seinem Dienstzimmer oder in seinen Gemächern?
In dieser Reihenfolge wollte er es versuchen.

Aragorn fegte durch die Türe und ließ sie hinter sich zukrachen.
Arwen schaute erschrocken auf. Sie saß auf einem Sessel und bestickte ein Tuch.
„Aragorn!"
Der ging erregt im Zimmer auf und ab.
Dabei zog er die Krone ab und warf sie in einen Sessel.
„Ich glaube es nicht! Es kann nicht wahr sein!"
Arwen stand auf und suchte seinen Blick. „Was glaubst Du nicht? Was kann nicht wahr sein?"
Er raufte sich die Haare. „Er ist einfach nicht gekommen!"
Arwen verstand nicht. „Beruhige Dich! Wer ist nicht gekommen?"
Seine Augen blitzten vor Wut. „Faramir. Er ist nicht erschienen, hat mich einfach da sitzen lassen."
Arwen mochte den verschlossenen jungen Mann.
Ihre Sinne hatten längst erkannt, dass hinter der scheinbaren Arroganz reine Unsicherheit steckte.
"Er wird bestimmt eine Erklärung dafür haben."
„Welche Erklärung kann es geben? Was könnte denn so wichtig gewesen sein?"
Nein, Aragorn war enttäuscht.

Im Dienstzimmer war der König nicht. Also machte Faramir sich auf dem Wege zu seinen Gemächern.
Etwas unwohl war ihm schon, aber er war nicht grundlos ferngeblieben. Das musste der König verstehen!
Vor der Türe blieb er stehen, um tief Luft zu holen, dann klopfte er an.

Als es klopfte ahnte Aragorn, wer es sein würde.
Noch immer war er aufgebracht und seine Stimme unfreundlich.
„Kommt herein."
Faramir betrat den Raum und verbeugte sich vor seinem König. Er wollte ihn ansprechen, aber Aragorn ließ es gar nicht zu.
„Wie konntet Ihr? Ihr habt mich da sitzen lassen wie einen alten Hund."
Faramir zuckte zurück. „Mein König….."
Aragorn unterbrach ihn. „Ja? Bin ich das wirklich für Euch? Wenn Ihr Euch immer so respektlos benehmt, kann ich verstehen warum Euer Vater so von Euch dachte."
Faramir erstarrte. Was sagte der König da?
Aber Aragorn war noch nicht fertig. „Euer Bruder hätte an Eurer statt sein sollen. Ihm wäre das nicht passiert. Er war loyal und eine starke Persönlichkeit."
Faramir sah in die erzürnten Augen Aragorns, diese Worte waren wie ein Stich in seinem Herz.
„Bitte, lasst mich erklären…."
Aragorn schrie fast. „Dafür gibt es keine Erklärung."
„Die gibt es. Bitte.."
„Hört mit dieser Bettelei auf." Aragorn sah den Schmerz in den blauen Augen des Mannes, aber er konnte seine Wut nicht zügeln.
Faramir hob jetzt auch seine Stimme. „Hört mir doch zu….."
„Ihr befiehlt mir gar nichts. Und jetzt geht aus meinen Augen!"
Faramir starrte ihn sprachlos an.
Er erkannte, dass den König jetzt keine Worte von ihm erreichten.
Nach einer Verbeugung wendete er sich ab und verließ das Zimmer.
Arwen hatte dem Ganzen sprachlos zugeschaut.
„Aragorn, wie konntest Du? Er hatte keine Chance es Dir zu erklären!"
Der war noch immer wütend, aber seine Stimme hatte sich wieder normalisiert.
„Arwen, was gibt es, um so was zu entschuldigen? Nichts!"

Faramir erreichte seine Gemächer und war erstaunt. Eowyn war nicht da. Dann fiel es ihm wieder ein.
Sie wollte sich mit dem Mann treffen, der den Grundriss ihres Hauses planen sollte.
Er zog sich um und strebte seinem eigenen Dienstzimmer zu.
Es mussten noch einige Berichte fertig gemacht werden. Listen mussten durchgegangen werden.
Alles nur Schreibkram.
Am Schreibtisch sitzend hallten die Worte Aragorns in ihm wider.
Es hatte ihn verletzt. Was wusste dieser Mann von ihm? Rein gar nichts.
Sicherlich war er lange mit Boromir gewandert. Hatte seine Stärken kennen gelernt.
Aber Faramir wusste auch, dass sein Bruder nicht zum Truchsess geboren war.
Er war ein Kämpfer auf dem Schlachtfeld. Boromir am Schreibtisch?
Ein trauriges Lächeln huschte kurz über sein Gesicht.

Aragorn wollte sich mit Gimli und Legolas treffen, nachdem diese von einem Ausflug auf dem Pelennor zurück waren.
Die Tracht des Königs hatte er wieder eingetauscht gegen eine einfache Tunika und eine schwarze Hose.
So fühlte er sich doch wohler. Seine Wut war verraucht.

Die vier Hobbits erkundeten weiter die Stadt. Es gab so viel zu entdecken.
Pippin war im Gedanken bei Faramir. Er mochte diesen stillen jungen Mann.
Den Bruder Boromirs, der sein Leben für ihn und Merry gegeben hatte.
Er selber hatte einen großen Teil dazu beigetragen, dass Faramir jetzt noch lebte.
Es hatte ihn geschmerzt, als er ihn am Vortage bei dem Essen gesehen hatte.
Auch Pippin hatte es gespürt, die Arroganz Faramirs war nur eine Fassade.
Wie gerne würde er ihm helfen, ihm sagen, wie weitsichtig er gehandelt hatte, als er Frodo und Sam mit dem Ring hat ziehen lassen.
Schon als er ihn das erste mal sah, vor Gandalf auf dem Pferd sitzend, wusste er, dies war ein Mann von hohem Blute und Weisheit.
Er wirkte auf ihn wie ein König aus der alten Zeit. Pippin wusste nicht, dass er sehr nahe an der Wahrheit war.
Durch das Blut seiner Mutter hatte Faramir einen Anteil Elbenblut.
Und durch seine Venen floss das Blut der Numernorer. Das Blut der alten Könige!

Eowyn war schon lange zurück. Der Architekt hatte ihr eine Zeichnung des Hauses mitgegeben.
Das wollte sie mit Faramir besprechen.
Aber auch als es später wurde, kam er nicht.
In den ersten Wochen nach dem Krieg wurde Faramir zugänglicher. Auch für andere Personen.
Aber in der letzten Zeit fing er wieder an, sich innerlich zu verschließen.
Sie ahnte den Grund, wollte es aber nicht zugeben.
Ein paar mal hatte sie erlebt, wenn Aragorn und Faramir zusammen sprachen.
Aragorn war sehr distanziert, während Faramir sehr höflich aber auch sehr steif wirkte.
Diese beiden Männer hatten keinen Draht füreinander.
Mit der Zeit würde das bestimmt besser werden. Wenn sie erst mal in Emyn Arnen wohnen!
Eowyn wollte nicht mehr länger warten, nachdem sie eine Kleinigkeit gegessen hatte, ging sie los, um ihn zu suchen.
Als sie sein Dienstzimmer erreichte, wunderte sie sich. Hier war er nicht.
Auch in der Bibliothek und verschiedenen anderen Räumen hatte sie kein Glück.
Wo war er dann?
Vielleicht doch in dem großen Esszimmer, wo all die anderen sind? Entschlossen suchte sie diesen Raum auf.

Während des essen war wieder unbeschwertes Geschnatter zu hören.
Die Hobbits erzählten aufgeregt, was sie alles gesehen haben. Auch eine Taverne hatten sie besucht. Dort gab es hervorragendes Bier!

Nachdem Gandalf seinen Bissen geschluckt hatte wendete er sich an Aragorn.
„Heute hast Du doch Faramir den Staatsmännern offiziell als Dein Truchsess vorgestellt."
Aragorns Gesicht verdüsterte sich, als er daran erinnert wurde.
„Er ist gar nicht gekommen."
Gandalf zog die Augenbrauen hoch. „So eine Handlungsweise sieht ihm nicht ähnlich. Ohne einen Grund, würde er nicht fern bleiben."
„ Ist er aber," schnappte Aragorn zurück.
Die Gespräche waren verstummt. Alle sahen Aragorn an. So kannten sie ihn auch nicht!
Pippin fühlte drohendes Unheil. „Ich würde gerne wissen, warum er nicht gekommen ist."
Auch Legolas wollte es genauer wissen, denn auch er mochte diesen Mann.
„Hast Du ihn überhaupt nicht mehr gesehen?"
Arwen wurde es jetzt unbehaglich und sah auf ihren Teller hinab.
Aragorn sah den Elb an. „Später hat er mich aufgesucht. Er wollte es erklären, aber ich war in so einer Wut! Ich habe ihn nicht zu Wort kommen lassen."
Er wollte es entschuldigen. „Es war auch für mich das erste mal, dass ich mit all diesen Männern zusammen war.
Und derjenige, um den es ging, kam nicht. Es wirkte wie eine Verhöhnung des Königs."
Gimli war fassungslos über Aragorn. Er wusste zwar auch nicht viel mit Faramir anzufangen,
doch diese Reaktion Aragorns bestürzte ihn doch.
Dann ging die Türe auf und Eowyn betrat energisch den Raum.
Alle sahen sie an.
„Verzeiht, wenn ich beim essen störe, aber ich suche meinen Mann. Eine Möglichkeit war, ihn hier anzutreffen."
Dann wendete sie sich an Aragorn.
„Ihr müsst der Letzte gewesen sein, der ihn gesehen hat."
Der stand auf und ging zu ihr. Seine Stimme war leise. „Eowyn, bitte kommt mit mir."
Leicht berührte er sie am Arm und führte sie aus diesem Raum.
Nebenan befand sich ein Salon.
Nachdem er die Türe geschlossen hatte, drehte er sich zu ihr um.
Sein Gesicht drückte Unbehagen aus. „Faramir ist vorhin nicht erschienen."
Eowyns Augen wurden groß und ungläubig. „Er ist nicht gekommen? Aber warum?"
„Später suchte er mich auf, um es zu erklären." Es war ihm so unangenehm es auszusprechen.
„Es tut mir ja auch leid, aber ich habe ihn angeschrieen und nicht zu Wort kommen lassen."
Ihre Augen wurden eisig und ihre Stimme war bitter. „Ja, das könnt Ihr Euch jetzt auch erlauben. Als König könnt Ihr Euch erlauben andere Menschen in den Dreck zu stoßen."
Aragorn hob beschwichtigend seine Hände. „Ich sagte bereits, es tut mir leid. Aber als er nicht kam und ich da saß…..! Ich kam mir verraten vor."
Jetzt glühten Eowyns Augen im Zorn. „Faramir ist kein Verräter, König."
Sie hob stolz ihren Kopf an und ging am ihm vorbei, um dieses Zimmer zu verlassen.
Aragorn hörte wie die Türe ins Schloss krachte und zuckte zusammen.

Als der Tag sich neigte, entschied Faramir aufzuhören.
Viel hatte er Heute nicht schaffen können.
Immer wieder musste er an das denken, was er gehört hatte und wie Aragorn ihn behandelt hat.
Als er sich von dem Stuhl erhob, merkte er, dass sein Rücken schmerzte. So langes sitzen war er nicht gewohnt.
Tief im Gedanken führten ihn seine Schritte gewohnheitsmäßig in dem Flügel, wo seine alten Räume waren.
Dass ihm jemand leise folgte, wurde ihm nicht gewahr.
Erst als er in seinem Arbeitszimmer stand, merkte er wohin er gegangen war….
Wieder huschte ein Lächeln über sein Gesicht. Er ging zu der Wand an dem seine selbst gemalten Bilder hingen.
Zwei davon zeigten Boromir!
Eines war ein Porträt, das andere zeigte ihn mit seiner Rüstung auf seinem Pferd.
Es war das Pferd mit dem er nach Bruchtal geritten war. Und dort ist es geblieben.
Einen Moment lang wünschte er nach Bruchtal zu reiten, um dieses Pferd zu holen.
Dann fiel sein Blick auf seinen Bogen und den Köcher mit den Pfeilen. Er würde beides nicht mehr brauchen. Der Krieg war vorbei!

Nach dem Abendessen stand Aragorn mit seiner Pfeife auf dem Balkon seiner Gemächer.
Er hatte sich wieder beruhigt.
Morgen wollte er in aller Ruhe mit Faramir sprechen.
Jetzt war ihm die Pfeife auch noch runter gefallen!
Er bückte sich nach ihr. In dem Moment surrte der Pfeil heran und verfehlte ihn.
Der Pfeil prallte an der Wand ab und blieb auf dem Boden liegen.
Einen Moment war er erstarrt, er blieb in der Hocke und rief: „Arwen, bleib drinnen. Komme nicht her."
Arwen war schon auf dem Weg zu ihrem Mann und tauchte in der Balkontüre auf.
Wieder surrte ein Pfeil heran. Mit Entsetzen sah Aragorn, dass der Pfeil unterhalb des Herzens Arwens stecken blieb.
Mit einem Schmerzenslaut fiel sie nach hinten und schlug schwer auf den Boden.
Fassungslos kroch Aragorn auf sie zu. „Arwen?"
Als er bei ihr war, sah er, dass sie sich auch den Kopf aufgeschlagen hatte. „Arwen?"
Sie antwortete nicht. Aragorn versuchte nicht panisch zu reagieren und zog sie von der Balkontüre weg. Dann nahm er sie auf.
Sein Weg führte ihn in die Häuser der Heilung.
Als er das Gebäude verließ kamen ihm Gandalf, Gimli und Legolas entgegen.
Alle Drei waren entsetzt. Legolas sah in Arwens Gesicht. „Wie ist das passiert!"
Aragorn antwortete ohne stehen zu bleiben. „Jemand wollte mich treffen. Ein Bogenschütze muss in dem linken Flügel sein."
Die Männer begleiteten Aragorn.
Gandalf kannte sich in dem Gebäude aus. „Die Fenster die in Frage kommen, sind die Räume der Söhne von Denethor. Aber dort wohnt keiner mehr."
Jetzt passierten sie das Tor zum sechsten Zirkel.
„Sind die Räume verschlossen?" wollte Aragorn wissen.
Aber das wusste keiner.
„Legolas, Gimli, dreht um. Geht dorthin. Vielleicht ist der Schütze noch dort. Rasch. Gandalf, kannst Du sie führen?" Der nickte.
Alle Drei drehten sofort um und rannten den Weg zurück.

Während Aragorn mit Arwen in die Häuser der Heilung eilte, saß Faramir auf sein altes Bett und
hielt gedankenverloren seinen Bogen in der Hand. Dieser Bogen war ein Geschenk Boromirs
gewesen…..