Liebe elektra, erst mal eine lieben Dank für Dein Review.
Bei meinem eigenem schreiben und durch Dein Review habe ich bemerkt, dass ich mich an ein ganz sensible Thema gewagt habe.
Daher habe ich sehr sorgfältig und auch sehr bedacht weitergeschrieben.
Jeden Charakter habe ich durchleuchtet, wie er wohl auf dieses Ereignis reagieren würde. Hoffe, ich habe die richtigen Worte gewählt.
Sorry, aber Aragorns Gefühlsausbruch habe ich gebraucht. Das folgende Kapitel wird es erklären.
Ich wusste es anders sprachlich nicht auszudrücken.
Auch danke ich Dir von Herzen, dass Du an mein Pferd gedacht hast!!
Liebe Celebne, auch Dir wieder einen Dank für Deine Treue. Da macht das schreiben doch spaß!
Ja, so wie es aussieht, hat unser tapferer Faramir im Moment kein so großes Glück. Aber mal sehen was passiert.
Und auch Dir ein ganz liebes Danke für Deine Anteilnahme wegen meiner Stute.
Und vielen Dank für Deine Hilfe. Glaube, die werde ich in dieser Geschichts häufiger brauchen!
Liebe May20, vielen lieben Dank für Dein Review.
Ja, ich wollte mal etwas anderes schreiben. Die Beiden verstehen sich nicht! Sie müssen zueinander finden.
Aber im Moment hat Faramir wirklich großes Pech. Es sieht wohl danach aus, als wenn er es gewesen wäre.
Natürlich ist Aragorn nicht so. Aber darf auch er nicht mal seine Beherrschung für einen Moment verlieren? Seine Unsicherheit zeigen?
Aber keine Sorge, es war nur dieses einzige mal. Ich brauchte es. Das Kapitel wird es erklären.
An dieser Stelle möchte ich vermerken, dass meine Patricia weiterleben wird. Allerdings nur noch begrenzt belastbar. Aber damit können wir Beide leben!!
Gandalf voraus rannten sie durch das Gebäude und erreichten den Flügel.
Jetzt blieb der Zauberer stehen.
„Die ersten Räume sind Faramirs gewesen. Er besaß dort ein Arbeitszimmer und ein Schlafzimmer.
Die Räume liegen nebeneinander. Beide haben Fenster zu der Seite nach Aragorns Gemächer."
Gimli sah kurz den Gang hinunter. „Einer von uns sollte hier draußen bleiben. Damit keiner entwischt."
Legolas schaute auf den Zwerg. „Weise Worte aus dem Munde eines Zwerges."
Gimli knurrte. „Auch Zwerge besitzen Weisheit. Elb."
Gandalf legte seine Hand auf die Türöffnung.
Faramir sah überrascht auf, als Gandalf und Legolas in dem Türrahmen auftauchten.
„Mithrandir! Legolas! Was führt Euch hierher?"
Gandalfs Gesicht drückte Fassungslosigkeit aus, so wie auch seine Stimme.
„Faramir! Was hast Du getan?"
In dem Gesicht des Elben war keine Gefühlsregung.
Faramir dachte an was anderes. „Es tut mir ja leid und ich wollte es dem König erklären…."
Gandalf unterbrach ihn. „Faramir. Das meine ich nicht!"
Der schaute den Zauberer fragend an. „Was habe ich denn sonst getan?"
Gandalf hockte sich vor ihm und nahm seine Hände.
„Es sieht ganz so aus, als wenn Du auf den König ein Attentat verübt hast."
Jetzt war es Faramir, der fassungslos war. „Was soll ich getan haben?"
Gandalf stand auf. „Ich glaube es ist besser Du kommst jetzt mit uns."
Sie eskortierten Faramir aus seinen Räumen in Richtung Dienstzimmer des Königs.
Als Gimli sah, wen sie da mitbrachten, war er mehr als erstaunt und murmelte: „Unglaublich, aber nicht unmöglich!"
Dann wunderte er sich über die Dummheit Faramirs, einfach in dem Zimmer sitzen zu bleiben und zu warten, bis man ihn finden würde!
Der Zwerg schüttelte seinen Kopf und folgte ihnen.
Sie ließen Faramir in das Zimmer des Königs eintreten.
Gandalf nahm den Schlüssel, der innen steckte und wendete sich an Faramir.
„Ich sperre die Türe ab. Du wartest hier, bis der König erscheint."
Als die Türe abgeschlossen war, machten die Drei sich auf den Weg zu den Häusern der Heilung.
Gandalf schüttelte den Kopf.
„Das passt nicht zusammen. Ich glaube nicht, dass es Faramir war. Dafür kenne ich ihn zu gut!"
Legolas schaute ihn kurz an.
„Meine Sinne sagen mir auch, dass er es nicht war. Aber wer hätte ein Verlangen danach den König zu töten? Und er saß mit dem Bogen in der Hand auf dem Bett."
Gimli mischte sich ein.
„Vergesst nicht, was Aragorn gesagt hat. Er hat ihn erniedrigt.
Außerdem ist Faramir noch immer nicht über den Tod seines Bruders und seines Vaters hinweg.
Mir scheint er seelisch sehr unstabil zu sein. Und er ist der Einzige, der wohl einen Groll gegen Aragorn hat.
Vorstellen könnte ich es mir schon."
Gandalf wedelte mit einer Hand.
„Und dann bleibt er in aller Seelenruhe dort sitzen, bis man ihn findet? Mit dem Bogen in der Hand?"
Die feinen Sinne des Elben sagten Legolas, irgendetwas stimmte nicht! Aber was?
Der Heiler leitete Aragorn in ein Zimmer, wo er Arwen auf ein Bett legte.
Mehrere Heiler kamen hinzu. Auch Ioreth betrat den Raum.
Als sie die Königin sah, schlug sie eine Hand auf den Mund und ihre Augen wurden riesengroß.
Aragorn war besorgt. „Seid vorsichtig mit dem Pfeil!"
Ein Heiler besah es sich genauer. „Wir können ihn nicht herausziehen. Er muss herausgeschnitten werden."
Ein anderer Heiler sah nach der Kopfwunde. „Es ist nur eine Platzwunde. Das ist nicht so schlimm."
Aragorn wusste nicht was er machen sollte.
Er wendete sich zu ihrem Gesicht, dann wieder zu dem Pfeil und ständig war er einem Heiler im Weg.
Ioreth nahm Aragorn an die Hand und zog ihn weg. Der fuhr zu ihr herum. „Lasst mich doch los!"
Ihre Stimme war fest. „Ihr könnt jetzt nichts mehr tun. Lasst die Heiler ihre Arbeit machen. Sie ist hier in guten Händen. Das Beste wird sein, Ihr geht jetzt."
Aragorn schaute nochmals zu Arwen. Dann nickte er, mittlerweile wusste er auch, dass die Pfeilwunde nicht tödlich war.
Als er das Gebäude verließ kamen ihm seine drei Freunde entgegen.
„Habt ihr was herausfinden können?"
Legolas wollte erst wissen wie es Arwen geht. „Was sagen die Heiler?"
Aragorn sah ihn irritiert an. „Der Pfeil ist nicht tödlich. Habt ihr jemanden finden können?"
Gandalf nickte unglücklich. Dann wendete er sich an den Elb und den Zwerg.
„Das Beste wird sein, ihr lasst mich mit Aragorn allein. Ihr könntet Eowyn holen."
Die Beiden schauten noch einen Moment, nickten dann aber und gingen.
Aragorn war schon wieder irritiert. „Eowyn? Was hat sie damit zu tun?"
Sie gingen durch den sechsten Ring und strebten die Zitadelle an.
„Aragorn, wir haben tatsächlich jemanden gefunden!"
Den beschlich eine Ahnung, dass er den Täter wohl kennen würde. „Wer ist es?"
„Ich will damit nicht sagen, dass es der Täter ist. Aber er war in einer der Räume, die in Frage kommen und hatte einen Bogen in der Hand!"
„Gandalf, sage mir wer es ist!" Die Stimme war sehr eindringlich.
Der Zauberer atmete einmal tief durch. „Wir haben Faramir dort gefunden."
Aragorn stockte kurz. „Faramir?"
„Ja, aber wie ich bereits sagte, damit will ich nicht meinen, dass er es war."
Aragorns Stimme klang bitter. „Er ist der Einzige, der etwas gegen mich haben kann.
Bedenke, sein Vater war hier der Truchsess, der Herrscher. So ist er aufgewachsen.
Er verliert seinen Bruder im Krieg und als dieser vorbei ist, wacht er in den Häusern der Heilung auf und sein Vater ist auch tot.
Ja, und dann komme ich und nehme mein Amt als König wahr."
Gandalf nickte bedächtig, auch er hatte daran gedacht.
„Allerdings hatte ich den Eindruck, dass er den König begrüßt hat und dass er sich große Mühe gibt sein Amt auszuführen."
„Du sagtest mir, dass sein Vater ihn nie richtig akzeptiert hat, ihn unterdrückt hat und dass er immer in dem Schatten Boromirs stand.
Und Heute tat ich das, was sein Vater gemacht hat. Ich habe ihn gedemütigt. Sein König hat ihn gedemütigt!"
Gandalf seufzte. Was Aragorn da sagte, war plausibel.
Vielleicht hatten Faramir wirklich die Gefühle übermannt?!
Faramir war noch immer fassungslos. Was soll er getan haben?
Ein Attentat auf den König verübt? Was für ein Attentat?
Ruhelos ging er in dem Zimmer auf und ab. Mit beiden Händen fuhr er sich durch das Haar.
Gandalf und Legolas haben ihn in diesem Zimmer gezielt aufgesucht!
Das hieße, sie gingen bewusst in diesen Flügel, dort wo keine Räume mehr bewohnt waren.
Jetzt fiel es ihm ein!
Die Fenster seiner alten Räume und die seines Bruders schauten zu den Fenstern und dem Balkon, die zu Aragorns Privatgemächer gehörten.
Für einen guten Bogenschützen, der er ja war, wäre es ein Leichtes, einen Menschen zu treffen.
Und er hatte einen Bogen in der Hand gehabt!
War es ein Pfeil auf Aragorn gewesen?
Hatte er es getan, ohne dass es ihm bewusst war?
Waren seine Sinne verrückt geworden?
War es der Wahnsinn der ihn ereilt hatte?
Hatte er doch versucht den König zu töten?
Jetzt hatte er wirklich das Gefühl verrückt zu werden. Das konnte nicht sein! Oder doch?
Dann fiel ihm ein, was er heute Morgen gehört hatte!
War es jemand anders, der ihn und den König ausschalten wollte?
Aber keiner wusste, dass er dort zu finden war. Das war sicher!
Also musste er es gewesen sein!
Kraftlos ließ er sich auf einen Stuhl sinken. Erinnerungen überkamen ihn.
Ja, sie hatten die Stadt Osgiliath zurückerobert.
Boromir und sein Heer waren ihm zu Hilfe gekommen. Sein Bruder sprach zu den Soldaten. Gab ihnen Mut und Zuversicht.
Seine Stimme klang fest und klar, als er zu ihnen sprach. Er selber war in dem Moment so stolz auf seinen Bruder, so voller Liebe zu ihm.
Er hörte seine Worte, die Worte eines Kriegers, die Worte eines Kämpfers auf dem Schlachtfeld. Boromir selber war in dem Moment so voller Zuversicht und Stolz. Sie hatten sich umarmt, um dann mit ihren Kelchen zu prosten.
Faramir war in diesen Momenten einfach nur glücklich gewesen. Sie hatten die Stadt zurück erobert, sie waren zusammen und sie konnten lachen.
Für einen Moment konnten sie lachen. Bis ihr Vater kam!
Dann war es so wie immer.
Das letzte mal sah er Boromir, als er sich von ihm verabschiedete, um nach Bruchtal zu reisen.
Die grünen Augen seines Bruders lösten sich von dem Banner Gondors um ihn anzuschauen.
Faramir hatte die Liebe und den Schmerz in ihnen sehen können.
Jetzt erinnerte er sich an die letzten Worte, die sein Vater an ihn richtete.
„Das kommt auf die Art Deiner Rückkehr an."
Aber Faramir wusste, dass sein Vater ihn in den Tod schickte.
Die Männer die ihm folgten, wussten auch, dass sie nicht mehr zurückkehren würden.
Sie folgten ihm freiwillig in den Tod, aus Liebe und Loyalität ihm gegenüber.
Es waren Männer mit Familie. Sie hatten Frau und Kinder.
Alle wussten, es war ein Selbstmordkommando.
Faramir erinnerte sich an seine Tränen, während der Galopp seines Pferdes ihn nach Osgiliath trug.
Tränen der Trauer über Boromir. Tränen über die Kälte seines Vaters. Es waren seine Tränen für die Männer, die ihm gefolgt waren.
Die Männer, die mit ihm in den Tod reiten würden.
Die Menge der Pfeile, die ihnen entgegen kam, war wie eine schwarze Wand gewesen. Der Himmel hatte sich verdunkelt.
Viele seiner Männer konnte er schreien hören und er sah sie fallen. Menschen sowie Pferde.
Seine letzten Gedanken waren bei Boromir. Er würde dahin gehen, wo auch sein Bruder jetzt war. Und seine Mutter.
Dann umhüllte auch ihn die Schwärze. Das Nichts. Die Dunkelheit trug ihn leicht davon.
Was würde ihn erwarten? Schmerz und Qual? Oder gnädiges Vergessen?
Er fiel tief hinab in das Dunkel dieser Welt.
Schatten umgaben ihn. Sie streckten ihre Hände nach ihm aus!
Nein, er hatte keine Schmerzen, als er in der Dunkelheit umherirrte. Er fühlte sich leicht und unbeschwert.
Es war ausgestanden. Der immerwährende Kampf seines Lebens war beendet!
Als er seine Augen wieder öffnete, sah er in die gütigen Augen seines Königs.
Der König war gekommen! Und es war der König, der ihn aus der Dunkelheit zurück gerufen hat.
Dann kam die Erinnerung an Eowyn.
Sie Beide standen draußen an der Außenmauer und schauten nach Osten.
Dorthin wo die Soldaten Gondors und Rohans sich einem letzten Kampf stellen würden.
Es war der Moment, als ihre Hände sich das erste mal berührten und dann umschlossen.
Faramir schüttelte die Erinnerungen ab. Der Kampf seines Lebens würde weitergehen!
Es klopfte und Eowyn rief: „Kommt herein."
Erstaunt sah sie, dass Legolas und Gimli den Raum betraten. Sorge stieg in ihr auf. Es war etwas passiert!
„Was ist mit Faramir? Wo ist er?"
Gimli blieb betreten an der Türe stehen, dies wollte er dem Elb überlassen, der würde schon die richtigen Worte finden.
Eowyn erhob sich aus ihrem Sessel als Legolas auf sie zuging. „Eowyn, es ist etwas passiert!"
Jetzt stand sie vor ihm und ihr Blick war fest. „Was ist mit ihm?"
Legolas berührte sie leicht am Arm.
„Eowyn, es sieht ganz so aus, als wenn Faramir ein Attentat auf den König verübt hat. Er wollte ihn mit einem Pfeil treffen. Getroffen hat er Arwen."
Das pure Entsetzen spiegelte sich in ihrem Gesicht wider und ihre Stimme war nur ein Flüstern.
„Nein, das glaube ich nicht."
Die Augen des Elben sahen sie traurig an, als er nickte. „Es sieht danach aus. Er ist jetzt im Dienstzimmer des Königs. Aragorn ist auf dem Wege zu ihm."
Kaum hatte er ausgesprochen als Eowyn zur Türe eilte und die Richtung dieses Zimmer einschlug.
Die beiden Männer folgten ihr.
Aragorn und Gandalf hatten fast das Dienstzimmer des Königs erreicht.
Bevor sie das Gebäude betreten hatten, konnte Aragorn noch zwei Wachposten rufen. Diese Männer begleiteten sie.
Gandalf hielt Aragorn am Arm fest.
Der blieb auch stehen und schaute den Zauberer an. „Was gibt es noch?"
„Auch wenn es schwer für Dich sein wird. Behalte Deine Gefühle im Zaume.
Ich habe es mehrmals gesagt, ich glaube nicht, dass er es war."
Aragorn sah dem Zauberer ruhig ins Gesicht.
„Mache Dir keine Sorgen. Wir werden schon heraus bekommen, was wirklich passiert ist."
Faramir wurde aus seinen Gedanken gerissen und sprang von dem Stuhl auf, als Aragorn den Raum erstürmte.
Hinter ihm waren Gandalf und zwei Männer der Garde.
Aragorn blieb drei Meter vor Faramir stehen.
Faramir verbeugte sich vor dem König.
Aragorn sah dem Mann vor sich in die Augen. Er sah den Schmerz, die Unsicherheit, aber er las auch Stolz in diesen Augen.
War das der Mann, der ihm nach dem Leben trachtete?
War das der Mann der Arwen verletzt hatte?
Aragorn erinnerte sich an ihn, als er in den Häusern der Heilung lag. Dem Tode sehr viel näher, als dem Leben.
Er selber hatte ihn zurückgeholt. Es hatte ihm so viel Kraft gekostet, ihn zurück zu rufen.
War es sein Verhängnis, diesen Mann vom Pfade des Todes zurück in das Leben gerufen zu haben?
Jetzt sah er wieder Arwens Gesicht vor sich, als er sie in die Häuser der Heilung brachte.
Die Blässe ihrer Haut, ihre Lippen waren blutleer. Er sah den Pfeil, wie er in ihrem Körper steckte. Das viele Blut, das sie verlor…
Wieder dachte er an Boromir. Er hätte an Faramirs statt sein Truchsess sein sollen….
Es fiel ihm schwer die Beherrschung nicht zu verlieren.
Er erkannte, dass er im Moment nicht in der Lage sein würde mit diesem Mann zu reden.
Faramir sah in die Augen seines Königs.
Er versuchte die Gefühle des Königs zu erahnen. Es gelang ihm nicht.
Der Blick des Mannes durchdrang ihn. Die Augen Aragorns durchdrangen sein Herz und seine Seele.
Es dauerte nicht lange und er fühlte den Blick des Königs bis in den letzten Winkel seiner Seele.
Diese Augen sah er, als er aus der Dunkelheit erwachte. Der Blick war gütig gewesen.
Jetzt war er kalt. Beherrscht aber voller Kälte.
Aragorns Stimme klang auch beherrscht.
„Von diesem Moment an seid Ihr von Eurem Amt als Truchsess dieser Stadt entbunden."
Faramir zuckte zusammen.
„Mein Herr, mein König. Ich weiß nicht, was ich getan habe. Aber bitte erlaubt mir, Euch etwas zu sagen. Bitte!"
Aragorn konnte seine Stimme nicht ertragen, aber er blieb ruhig.
„Jedes weitere Wort könnte Euch mehr belasten."
Er wendete sich an die Männer der Garde. „Sperrt ihn ein und lasst keinen zu ihm."
Damit drehte Aragorn sich um und verließ den Raum. Sein Ziel waren die Häuser der Heilung.
Die Männer traten vor und nahmen Faramir in die Mitte um ihn dann abzuführen.
Der sah zu Gandalf. „Bitte! Ich muss dem König etwas sagen. Er muss es wissen. Gandalf, bitte!"
Gandalf sah die Verzweiflung in Faramirs Gesicht, als die Männer ihn mit sich zogen.
Es schmerzte ihn zu sehen, wie er von der Garde abgeführt wurde.
Faramir versuchte sich immer wieder zu ihm umzudrehen. Und immer wieder sagte er, dass der König etwas wissen müsse!
Jetzt war es der Zauberer, der sich kraftlos auf den Stuhl sinken ließ.
Was hatte Faramir da gesagt? Er wüsste nicht, was er getan hatte? Wie meinte er das?
War es doch Faramir gewesen, der den König töten wollte?
Und was müsse der König unbedingt wissen?
Endlich erreichte Eowyn das Zimmer.
Als sie es erstürmte, fand sie nur den Zauberer vor, der gedankenverloren am Fenster stand.
„Gandalf, wo ist Faramir? Was ist passiert?"
Der drehte sich zu ihr herum und sah sie unglücklich an.
„Die Garde hat ihn zu den Zellen gebracht. So wie es aussieht, hat Faramir tatsächlich versucht Aragorn zu töten.
Er hat Arwen getroffen. Aber keine Sorge, der Pfeil ist nicht tödlich."
Jetzt stand sie vor ihm. Das Legolas und Gimli ebenfalls den Raum betraten, merkte sie nicht.
„Das glaube ich nicht. Warum sollte er das tun?"
Gandalf seufzte. „Ich kann es mir auch nicht so recht vorstellen. Aber Aragorn hat ihn wirklich sehr gedemütigt."
Eowyns Stimme war scharf.
„Aus diesem Grunde würde er so was nicht machen. Das ist nicht seine Art."
„Er sagte zu Aragorn, dass er nicht wüsste, was er getan hat."
In Eowyn kroch Angst hoch. „Wie meint Ihr das?"
Da Gandalf nicht antwortete trat Legolas vor.
„Eowyn, Faramir ist seelisch sehr aus dem Gleichgewicht. Er hat es vielleicht getan, ohne das es ihm bewusst war!"
Sie fuhr zu dem Elben herum. „Wollt Ihr damit sagen, dass er wahnsinnig geworden ist? Verrückt geworden?"
Legolas antwortete nicht und sah zu Boden.
Gimli meldete sich auch zu Wort.
„Faramir ist der Einzige, der einen Grund hätte den König abzulehnen."
Eowyn glaubte nicht, was sie da hörte.
„Schweigt! Zwerg! Er ist nicht wahnsinnig. Wenn es so wäre, müsste ich es wissen."
Ein unbehagliches Schweigen war eingetreten.
Die Nachricht drang wie ein Feuer in trockenem Holze durch die Stadt.
Der junge Truchsess hatte versucht den König zu töten und hat dabei die Königin schwer verletzt!
Es gab ein paar Männer, die sich zufrieden angrinsten, als sie es vernahmen.
Ihr Vorhaben war zwar nicht so verlaufen, wie es geplant war. Aber es reichte durchaus.
Um den König würden sie sich beizeiten auch kümmern!
Die vier Hobbits gingen ihrer Lieblingsbeschäftigung nach, als sie es hörten.
Sie waren in einer Taverne, in der es leckere Eintöpfe und gutes Bier gab.
Am Nebentisch unterhielten sich die Männer über den Truchsess und den König, nachdem ein anderer Mann kurz zuvor die Taverne betreten hatte.
Alle vier sahen sich an.
Es war Pippin, der sich als erster gefasst hatte.
„Das glaube ich einfach nicht. Das kann nicht sein. Nicht Faramir!"
Merry sah in an.
„Du kannst einem Menschen immer nur vor dem Kopf gucken. Weißt Du was in ihm vorgeht?"
Sam glaubte es auch nicht.
„Ich habe Faramir in Ithilien kennen gelernt. Er ist ein Mann von Weisheit und innerlicher Stärke. Ich glaube es auch nicht."
Frodo sah in seinen Bierkelch. Seine Meinung war geteilt.
„Ich bin mir nicht so sicher. Wenn ich an seinen Blick denke, als er mir fast den Ring abgenommen hat. Er rang mit sich selber.
Als wenn er zwei Persönlichkeiten hätte. Ja, er war zweigeteilt."
Sam schaute Frodo an.
„Aber Herr Frodo, er war der Einzige, der sich der Macht des Ringes letztendlich entziehen konnte.
Du selber hast mir gesagt, dass Aragorn auch einen Moment mit sich selber kämpfte, bevor er Dich ziehen ließ.
Dass auch er auf den Ring starrte!"
Pippin schüttelte den Kopf.
„Nein, da bin ich mir sicher. Was hätte Faramir für einen Grund, so was zu tun? Er muss doch wissen, dass er damit sein Leben verwirkt."
Jetzt schaute Frodo auf Pippin. „Er hat schon einmal sein Leben verwirkt. Als er mich und Sam hat gehen lassen!
Mir geht er etwas zu leichtfertig damit um."
Die Stimmung unter den Hobbits wurde immer schlechter. Pippin stand auf und sah Merry an.
„Du kennst ihn nicht so gut wie ich. Er war es nicht."
„Pip, was soll das? Setz Dich wieder hin. Es wird sich schon herausstellen, ob er es war oder nicht!"
Der schüttelte mit dem Kopf und legte ein paar Münzen auf den Tisch.
„Bezahlt bitte für mich mit. Ich habe was zu erledigen."
Dann wendete er sich ab und verließ die Taverne.
Die anderen Hobbits schauten ihm verwundert hinterher!
Pippins Füße trugen ihn so schnell es nur ging in Richtung des siebten Zirkels. Dieser Sache wollte er auf den Grund gehen.
Nein, er glaubte an Faramir!
Die anderen Hobbits bezahlten ihre Zeche und brachen auch auf. Natürlich waren sie auch neugierig, Näheres zu erfahren.
Außerdem war es schon recht spät am Abend.
Jetzt war es Eowyn, die unruhig in dem Zimmer auf und ab ging.
Die drei Männer schauten sich unbehaglich an.
Gimli kratzte sich einmal am Kopf.
„Legolas, lass uns besser gehen. Hier können wir nichts mehr tun."
Der Elb sah noch einmal zu der Frau, aber die war in Gedanken versunken. Daher nickte er und die Beiden verließen den Raum.
Gandalf und Eowyn waren jetzt alleine.
Sie blieb stehen und schaute ihn an.
„Musste er ihn in eine Zelle bringen lassen? Hätte er ihn nicht in unsere Gemächer bringen lassen können?"
„Bedenkt, er steht unter Verdacht dieses Attentat verübt zu haben und Faramir hat selber an seine Sinne gezweifelt. Es darf auch keiner zu ihm."
Eowyn wünschte Gandalf eine gute Nacht und machte sich auf den Weg zu ihren Gemächern.
Sie musste erst mal nachdenken.
Gandalf seufzte einmal und steuerte ebenfalls sein Zimmer an. Was für ein verflixter Tag!
Pippin erreichte das Gebäude und überlegte. Am besten würde es sein Eowyn aufzusuchen!
Schnell ging er weiter.
Die Heiler konnten den Pfeil entfernen und die Blutung stoppen.
Aragorn saß an Arwens Bett und hielt ihre Hand. Sie lächelte ihn zaghaft an. Kraft zum sprechen hatte sie nicht.
Jetzt wollte er ihr nicht sagen, wer den Pfeil abgeschossen hatte. Noch nicht! Denn er wusste, dass Arwen Faramir mochte.
Es würde sie bekümmern. Nein, sie sollte erst zu Kräften kommen.
Seine Stimme war nur ein Flüstern.
„Ich komme Dich Morgen wieder besuchen. Versuche jetzt zu schlafen."
Aragorn küsste ihre Stirn, stand auf und verließ den Raum. Sein Ziel war Faramir.
Jetzt war er beruhigt, er hatte gesehen, dass es Arwen besser ging.
Das Gebäude der königlichen Garde befand sich auch im sechsten Ring. Der Weg war nur kurz.
Als er das Gebäude betrat, sprang der Mann im Vorraum auf und verbeugte sich.
Aragorn hatte sich noch immer nicht daran gewöhnt, dass die Menschen sich vor ihm verbeugen.
„Führt mich zum Truchsess!"
Der Mann eilte vor ihm durch den Raum zu einer weiteren Türe.
Sie passierten sie und befanden sich in den Raum, der vier Zellen besaß. Aragorn sah Faramir in der ersten.
Dort saß er auf einer Holzliege. Neben ihm lagen ein Kissen und eine Decke.
Er schaute dem König entgegen.
„Öffnet die Zelle."
Der Mann schloss sie auf und öffnete die Türe.
„Lasst uns bitte allein."
„Aber mein König, das ist zu gefährlich für Euch." Der Mann wirkte erschrocken. Er hatte auch von dem Attentat gehört.
Aragorn lächelte leicht und schüttelte den Kopf.
„Ihr könnt uns alleine lassen."
Der Mann verschwand und Aragorn ging in die Zelle zu Faramir.
