Liebe Celebne, und wieder meinen Dank für Deine Treue.

Arwen wird es gut überstehen.
Gandalf ist natürlich sehr schockiert, aber so recht glauben will er nicht, dass es Faramir war.
Das hast du richtig gesehen. Eowyn und Pippin sind die Personen, die an ihn glauben und um ihn kämpfen werden.

Tausend Dank für Deine Hilfe. Das waren ja doch eine Latte Fehler von mir.

Es war auch sehr lieb von Dir mich zu beruhigen, bezüglich meines entsetzlichen Fehlers in der Kurz-Geschichte.
Du weißt es, in meiner englischen Originalversion gehören ja tatsächlich auch die Charaktere mir, da es ursprünglich keine HdR-Story ist.
Ich stand kurz vorm Herzkasper! Wie konnte ich vergessen das raus zu nehmen??
Liebe elektra121, tausend Dank für Dein Review.
Für diese Geschichte brauche ich wirklich ein wenig Motivation. Es hat sich für mich herausgestellt, dass es mir teilweise sehr schwer fällt, die richtigen Worte zu finden. Um den Gefühlen der verschiedenen Charaktere gerecht zu werden!
Für dieses Kapitel habe ich sehr lange gebraucht. Es ist wahrscheinlich das sensibelste in dieser Story. Obwohl es recht kurz ist.
Aragorn braucht Dir nicht unsympatisch werden. Das wird schon, glaube mir. Es dauert aber noch ein bisschen. Sonst wäre es ja langweilig.
Natürlich ist Eowyn innerlich aufgewühlt und zerfressen vor Sorge. Aber sie ist auch eine sehr starke Frau. Sie lässt Faramir nicht hängen.

Habe auch am Montag an Dich gedacht. Hoffe, es ist für Dich gut gegangen.
Prüfungen! Wenn ich nur daran zurück denke schüttelt es mich.
Ja, dass mein Pferd leben wird, ist auch für mich ein Silberstreif am Horizont. Am 16.09.04 war ich ein Nervenbündel. Da habe ich mir Eowyns Stärke gewünscht.

So, und jetzt lesen und bitte reviewen.
Faramir stand auf und verbeugte sich. „Mein König!"

Sie standen sich gegenüber und schauten sich in die Augen.
Beide Männer versuchten in den Augen des anderen zu lesen. Zwischen ihnen waren zwei Meter Platz.

Aragorn brach die Stille zwischen ihnen.
„Sprecht. Ich denke, Ihr habt mir was zu erklären!"

Faramir sah ihn ruhig an und seine Stimme war fest. Endlich hatte er die Chance dem König seine Verspätung zu erklären.
„Ich wollte es Euch schon Heute am Vormittag sagen.
Als ich auf den Weg zu dem Konferenzraum war, hörte ich zwei Männer sprechen. Es waren nur Satzfetzen, die ich verstand.
Aber sie sagten aus, dass es eine Verschwörung gegen Euch gibt. Ich folgte ihnen. Ihr Ziel war das Zimmer des Stadtkämmerers.
Daher kam ich zu spät. Ihr wart schon weg."

Auch Aragorns Stimme war fest.
„Warum sollte es eine Verschwörung gegen mich geben? Und Ihr seid der einzige der davon gehört hat?"

„Bitte, so glaubt mir doch! Warum sollte ich so was erfinden?"

„Ich glaube eher, dass Ihr Eure Tat unter dem Deckmantel des Wahnsinns entschuldigen wollt.
Und eine Verschwörung gibt es nicht!"

Faramir fing an die Nerven zu verlieren. Warum glaubte ihm der König nicht? In seiner Stimme lag Bitterkeit.
„Was habe ich denn eigentlich getan? Ich weiß, ich saß auf meinem Bett und hatte meinen Bogen in der Hand. Aber ist das strafbar?"

Aragorn behielt die Nerven, fand aber den Ausbruch Faramirs sehr interessant!
„Die Valar wissen, dass dies nicht strafbar ist. Aber ein Pfeil auf den König ist strafbar.
Und mit dem zweiten Pfeil habt Ihr Arwen getroffen. Auch das ist strafbar."

Alles Blut wich aus Faramirs Gesicht. „Was?" Er fuhr sich mit einer Hand durch das Gesicht. „Ist sie…?"

„Nein. Der Pfeil war nicht tödlich." Seine Stimme war jetzt eindringlich. „Wenn Ihr es aber nicht gewesen seid! Wer dann?"

Faramir hörte sich verzweifelt an.
„Ich weiß es nicht! Es wusste keiner, dass ich dort war. Aber ich kann mich nicht erinnern, so was getan zu haben.
Was hätte ich für einen Grund?"

„Vielleicht könnt Ihr nicht verschmerzen, dass jetzt der König auf dem Thron sitzt?
Und es schmerzt Euch, dass ich lieber Euren Bruder an Eurer statt sehen würde."

Die Worte taten Faramir weh. Sie trafen sein Herz. Auch sein Vater hätte ihn lieber tot gesehen.
Auch er wünschte ihre Schicksale vertauscht.
„Ich habe Euch als König begrüßt. Ich habe geschworen Euch zu dienen! Ich schwor einen Eid darauf.
Und Boromir ist tot. Ihr müsst das genauso akzeptieren, wie auch ich."

„Das ändert nichts an der Tatsache, dass Ihr ihn nicht ersetzen könnt."

Jetzt verlor Faramir wirklich die Nerven. Das alles war zuviel. Er fühlte sich so verletzt und gedemütig.
„Ich will ihn auch nicht ersetzen. Keiner kann ihn ersetzen. Mein ganzes Leben lang hatte ich nur die Liebe meines Bruders.
Ich bin nicht eifersüchtig darauf, dass Ihr ihn geschätzt habt. Ganz bestimmt nicht. Nein, es bestätigt meine Meinung über ihn.
Denn auch ich liebte ihn."

Aragorn merkte, dass er zu weit gegangen war. Er sah die Tränen in den Augen des Mannes vor ihm.
Er tat ihm fast leid. Und Zweifel überkam ihn! War dies wirklich der Mann, der die Pfeile abgeschossen hatte?
Seine Stimme wurde sanfter, aber eindringlich.
„Faramir, denkt nach. Geht in Euch. Was ist passiert?"

Die Verzweiflung war deutlich in Faramirs Gesicht zu lesen.
„Ich weiß es nicht. Ich saß auf dem Bett und dachte über Boromir nach. Der Bogen war ein Geschenk von ihm.
Und dann kamen Gandalf und Legolas. Mehr weiß ich nicht!"

„Was habt Ihr davor gemacht? Wart Ihr am Fenster?"

„Nein. Ich war nicht am Fenster. Ich habe die Bilder an der Wand betrachtet. Vor Jahren habe ich Boromir gezeichnet.
Danach habe ich den Bogen genommen und bin in das Schlafzimmer gegangen, dann habe mich auf das Bett gesetzt. Das ist alles."
Faramir sah seinen König an. Warum glaubte er ihm nicht?
Die Gefühle übermannten ihn und seine Stimme war bitter.
„Wenn ich Euch mit einem Pfeil hätte treffen wollen! Ich hätte Euch getroffen! Und nicht aus Versehen Eure Frau!"

Jetzt wurde es Aragorn erst bewusst, dass dieser Mann vor ihm Gefühle zeigte! Er zeigte ihm offen seine Verzweiflung und seinen Schmerz.
Es war nicht diese hölzerne Steifheit. Diese übermäßige Höflichkeit, die er sonst ihm gegenüber zur Schau stellte.
Dieser Gefühlsausbruch erinnerte ihn fast an Boromir.
Obwohl er es nicht wollte, aber seine Gefühle ihm gegenüber wandelten sich.
Jetzt wo die Mauer Faramirs gebröckelt war, sah er ihn wirklich!
Aragorn stand vor einem Mann, der sensibel und gefühlvoll war.

„Warum habt Ihr mich hier einsperren lassen? Aus dieser Stadt ist kein Entkommen!"

Trotz der Zweifel Aragorns, war er der einzige Verdächtige.
„Faramir, Ihr steht noch immer unter Verdacht. Ich kann Euch nicht gehen lassen. Egal wer es wäre, jeder würde hier eingesperrt werden."
Er beobachtete, dass Faramir sich resigniert auf die Holzliege setzte.

Als er saß, senkte er seinen Kopf und fuhr mit beiden Händen durch die Haare.
Er sah nicht auf, als er sprach. „So glaubt mir doch. Ich war es nicht. Da bin ich mir sicher."

Aragorns Stimme war fast sanft. „Habt Ihr nicht selber an Euch gezweifelt?"

Faramir sah immer noch nicht auf und schüttelte langsam den Kopf.
„Ich sagte bereits. Ich hätte Euch getroffen! Ich kann es nicht gewesen sein."

Aragorn erkannte, so kamen sie nicht weiter.
„Ich lasse Euch jetzt alleine. Morgen komme ich wieder. Denkt noch mal über alles nach.
Vielleicht fällt Euch noch was ein!"
Dann wandte er sich ab, um die Zelle zu verlassen. Als er sie verschloss, sah er, dass Faramir noch immer mit gesenktem Kopf dort saß.
Die langen Haare fielen über das Gesicht.
Jetzt hatte er wirklich Zweifel an die Schuld dieses Mannes.
Sein Gefühl sagte ihm, dass er es nicht gewesen war. Aber die Umstände sprachen dafür, dass er es war!
Dann verließ er den Raum.
Es war ein langer und aufregender Tag. Er musste auch erst mal nachdenken!
Warum sollte Faramir eine Verschwörung erfinden? Auch in dieser Sache sagte ihm sein Herz, dass Faramir nicht gelogen hat.
Aber sein Verstand fragte sich, warum sollte es eine Verschwörung gegen den König geben?
War es doch der Wahnsinn und Faramir wusste nicht mehr, was er sagte oder tat? Eigentlich glaubte er das nicht!
Aber unmöglich war es auch nicht!
Er fühlte seinen Zwiespalt. Tief in Gedanken suchte er seine Gemächer auf.

Pippin hatte die Gemächer Eowyns und Faramirs erreicht. Es war schon spät!
Durfte er sich erlauben, jetzt noch zu stören?
Mit all dem Mut eines Hobbits klopfte er an.

Als Eowyn ihre Gemächer erreichte, stand ihr Entschluss schon fest.
Ein Versuch war es wert!
Sie dachte darüber nach, dass es in den Zellen mit Sicherheit keinen Kamin geben würde.
Und sie wünschte, sie wüsste, was er an Kleidung trug. Vielleicht fror er dort?
Als sie zum Schrank ging, um wärmere Sachen für Faramir zu holen merkte sie, dass ihre Hände zitterten. Die Beherrschung drohte von ihr zu fallen.
Aber jetzt musste sie sich zusammen reißen! Faramir brauchte sie jetzt!
Eine wärmere Tunika und noch zwei Decken, ja, das musste reichen. Gerade wollte sie die Gemächer verlassen, als es klopfte.
„Kommt herein." Wer das wohl sein kann?
Erstaunt sah sie, dass Pippin den Raum betrat. „Pippin?"
„Eowyn, es tut mir leid, wenn ich Euch so spät noch störe. Aber ich habe gehört, was man über Faramir sagt. Ich kann es nicht glauben."
Es rührte sie, diese Verzweiflung in dem Gesicht des Hobbits zu sehen. Sie wusste, dass er Faramir sehr mochte.
„Ich kann es auch nicht glauben. Aragorn hat ihn in eine Zelle sperren lassen. Es darf keiner zu ihm. Aber ich werde es versuchen."
„Ich will mitkommen. Bitte, lasst mich mitgehen."
Sie lächelte leicht. „Natürlich könnt Ihr mitgehen."
Zusammen verließen sie die Gemächer, um den Weg zur königlichen Garde zu finden.

In der Zelle war es tatsächlich kalt.
Faramir spürte es nicht. Eowyn wird sich bestimmt Sorgen machen, dachte er bekümmert. Aber er wollte nicht, dass seine Frau sich um ihn sorgen musste.
In was für eine Situation war er da nur hineingeraten! Jetzt merkte er, dass auch seine Hände zitterten.
Dieser Tag war einfach zuviel gewesen und das Gespräch mit Aragorn hatte ihm die letzte Kraft geraubt.
Nur ungern erinnerte er sich an seinem Gefühlsausbruch gegenüber dem König.
Aber er hatte auch bemerkt, dass Aragorn darauf reagiert hatte.
Die Kälte in seinen Augen verschwand und seine Stimme wurde gütiger.
Er überlegte, wie es möglich wäre, herauszubekommen, ob vielleicht jemand in Boromirs Räume war!

Pippin überlegte ebenfalls.
Keiner darf zu Faramir! Hmm, aber es muss doch eine Möglichkeit geben, zu ihm vorzudringen! Die muss es geben!
Er hatte Mühe mit seinen kurzen Beinen, den langen und schnellen Schritten der Frau mitzuhalten.
Pippin sah zu ihr auf. „Eowyn, lasst uns einen Moment stehen bleiben. Ich habe eine Idee!"
Erstaunt blieb sie stehen und schaute auf ihn herab. „Was habt Ihr für eine Idee?"
„Ich dachte über eine Möglichkeit nach, wie doch jemand zu Faramir vordringen könnte. Ich weiß, dass Ihr gerne zu ihm wollt.
Aber vielleicht ist es jemandem der nur klein ist, so wie ich, es möglich zu ihm zu gelangen!"
Jetzt war sie wirklich erstaunt. Aber es wäre eine Möglichkeit. Sie dachte nach.
„Zuerst müssen wir wissen, wie viele Wachhabende dort sind und wie es in den Räumen aussieht. Dann sehen wir weiter."
Beide machten sich wieder auf den Weg, wobei Pippin jetzt fast rennen musste.
Diese Idee hatte Eowyn beflügelt und ihren Schritt beschleunigt.
Einen von ihnen würde es bestimmt gelingen, bis Faramir zu gelangen!
Eowyn musste wissen, wie es ihm geht!
Endlich hatten sie das Gebäude erreicht.