Liebe Celebne, Tausend Dank für Dein Review.

Aragorn hat Eowyn ja doch gefunden. Jetzt ringt sie mit dem Tod. Ja, sie hat es Pippin zu verdanken, dass sie gefunden wurde. Von allen Hobbits mag ich Pippin am liebsten. Ihm ist es ja zu verdanken, dass Faramir überlebt hat. Oder nicht?


Liebe Elektra121, auch Dir meinen Dank Für Dein Review.

Imrahil ist zwar erst eingetroffen, aber er wird für Bewegung sorgen. Er wird einiges (einige) in Bewegung setzen. Ich mag Imrahil. Auch wenn er für Prof. Tolkien nur eine Randfigur war. In dieser Story wird noch viel passieren. Die Liebe zwischen Faramir und Eowyn wird noch sehr auf die Probe gestellt werden.

Ja, Du hast mich durchschaut. Diese Story fällt mir schwer. In meinem Kopf ist sie fertig. Aber diese Story in die richtigen Worte zu kleiden ist nicht einfach. Ich will alles sehr tief und genau beschreiben. Hoffe, es gelingt mir!


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Jetzt hatte Aragorn dem Fürsten von Dol Amroth alles gesagt. Die Stimmung zwischen den beiden Männern war sehr angespannt.
Imrahil hatte Aragorn nur wenige Male unterbrochen. Es waren nur Zwischenfragen gewesen, die Aragorn ihm aber nicht beantworten konnte.
Die Männer sahen sich stumm an.
Aragorn konnte das ungläubige Entsetzen, die Trauer und auch den Schmerz in Imrahils Gesicht lesen.

Imrahil wusste im Moment nicht, wie er reagieren sollte. Innerlich war er wie betäubt und erschüttert.
Faramir sollte versucht haben den König zu töten? Mit einem feigen Pfeil aus dem Hinterhalt?
Hatte Faramir sich wirklich so verändert? Aber warum sollte er so etwas tun?
Er konnte sich noch an die Krönungsfeier erinnern. Faramir hatte den König begrüßt. Hatte seinen Eid für ihn gegeben!
Und seine Frau! Eowyn! Sie hatte das Ganze nicht verkraftet und eine Fehlgeburt erlitten! Jetzt rang sie mit dem Tod!
Er löste seinen Blick von Aragorns Augen. „Bitte, entschuldigt mich einen Moment." Damit stand er auf und ging zu dem großen Fenster.

Aragorns Blick war ihm gefolgt. Er wollte dem Mann die Zeit geben, die er brauchte um das alles zu verinnerlichen. Auch er fühlte sich sehr unwohl.Nach ein paar Minuten drehte Imrahil sich wieder zum König um und schaute ihn an.
„Ich bin eben erst in der Stadt eingetroffen. Ich habe das alles aus Eurem Munde gehört und ich bin mir sicher, dass Ihr mir alles wahrheitsgemäß aus Eurer Sicht gesagt habt." Jetzt ging Imrahil langsam auf und ab.
„Aber es macht alles keinen Sinn. Er musste doch wissen, dass er damit sein Leben verwirkt. Selbst wenn ihm sein Leben nichts mehr wert wäre…."
Imrahil blieb stehen und schaute den König wieder an.
„Er würde Eowyn so etwas nie antun. Dafür kenne ich meinen Neffen einfach zu gut. Ich weiß, dass er seine Frau liebt und er würde ihr nie etwas antun, das ihr Schmerzen bereiten würde! Und ich glaube auch nicht, dass er dem Wahnsinn verfallen ist!"
Aragorn erwiderte den Blick mit Unbehagen. „Es gibt aber keinen weiteren Verdächtigen. Niemanden!"
Jetzt wurde der Blick Imrahils etwas schärfer, aber er mahnte sich ruhig zu bleiben. Trotzdem war die unterdrückte Erregung zu erkennen.
„Sicher, Ihr seid der König. Es wurde eine Entscheidung von Euch verlangt. Aber hat Faramir nicht das Recht auf eine Verhandlung? Habt Ihr etwas in die Wege geleitet, um seiner Aussage zu folgen bezüglich dieser Verschwörung? Habt Ihr den Stadtkämmerer befragt?"
Aragorn fühlte sich immer bedrängter. „Nein, wir haben noch nichts dergleichen getan. Es ging alles so schnell…."
Imrahil sah ihn beschwörend an. „Wisst Ihr, wie es für mich aussieht? Für mich sieht es nach einer Verschwörung aus!"
Jetzt stand auch Aragorn auf. „ Wie wollt Ihr das beurteilen? Ihr seid eben erst angekommen!"
„Ja, genau deswegen. Weil ich soeben erst angekommen bin. Das alles macht keinen Sinn."
Jetzt wurde die Stimme des Königs schärfer. „Ich sehe eines, Arwen liegt verletzt in den Häusern der Heilung, auf mich wurde ein Attentat verübt und Faramir war in einem der Räume mit einem Bogen in der Hand…."
„….und dort wartet er seelenruhig, bis er gefunden wird!" Imrahil schüttelte den Kopf. „Das macht keinen Sinn. Seht Ihr das nicht?"
Auch Aragorn zweifelte ja an Faramirs Schuld, aber was sollte er tun? „Ich gebe zu, dass ich nicht an Faramirs Schuld glaube, aber ich kann das Urteil nicht zurückziehen!"
Imrahil sah ihn ruhig an. „Nein, das könnt Ihr wahrhaftig nicht. Aber Ihr könnt etwas in die Wege leiten, das vielleicht Faramirs Unschuld beweisen könnte. Und damit sollte sofort begonnen werden."
In dem weiteren Verlauf des Gespräches merkte Aragorn, wie blind und lethargisch er gewesen war. Ihm wurde nun deutlich bewusst, dass er benutzt worden war.

Aragorn hatte sie alle in den großen Salon rufen lassen. Und es waren alle seine Freunde gekommen. Sie waren erstaunt über die Anwesenheit Imrahils und sie begrüßten ihn.
Dann sprach Aragorn sie an. „Der Fürst und ich hatten ein sehr langes Gespräch wegen Faramir und der Verschwörung von der er sprach."
Er schaute sie alle nacheinander an. „Fürst Imrahil ist der festen Überzeugung, es wäre eine Verschwörung."
Gimli schüttelte den Kopf. „Aragorn, Du kennst die Tatsachen…"
Der unterbrach ihn scharf. „Nein, Gimli, höre mir zu. Auch von Dir habe ich mich beeinflussen lassen. Ich weiß, dass Du Faramir ablehnst."
Ungläubig sah ihn der Zwerg an. Der Aragorn der da vor ihm stand, war der, den er aus dem Ringkrieg kannte, aber nicht der König!
Auch Gandalf und der Elb waren über Aragorn erstaunt, aber erleichtert.
Jetzt sah er auf die Hobbits. „Auch auf eure Hilfe bin ich angewiesen, meine Freunde. Geht in die Stadt, geht in die Tavernen. Sprecht mit den Menschen. Versucht herauszubekommen, warum das Volk so aufgewiegelt ist. Warum das Volk so eine schnelle Entscheidung haben wollte!"
Pippins Augen leuchteten auf und er ballte in Erwartung seine Fäuste. „Ja!" Dann stieß er Merry an. Sie Beide sahen sich einen Moment in die Augen. Das war der Aragorn den sie kannten.
Auch Sam war erleichtert. Endlich wurde etwas getan. Nur Frodo fühlte sich unbehaglich, aber er wollte tun, um was Aragorn ihn bat und nickte ihm ebenfalls zu.
Dann schaute Aragorn auf Gandalf und Legolas. „Euch beide bitte ich, mit den Personen aus diesem Zirkel zu reden. Viele von der Garde und dem Dienstpersonal wohnen ebenfalls in den unteren Zirkeln." Ja, jetzt war Aragorn wach. Sein Kampfgeist war wieder erwacht. Was war nur mit ihm gewesen? Er schüttelte über sich selbst den Kopf.
Dann sah er zu Imrahil. „Wir nehmen uns den Stadtkämmerer und die Ratsmitglieder vor." Auch Imrahil nickte ihm zu.
Er blickte noch einmal in die Runde. „Zur achten Stunde des Abends wollen wir uns in dem großen Speisesaal treffen."

Die Hobbits taten, um was Aragorn sie gebeten hatte. Stundenlang zogen sie durch die Tavernen und sprachen mit den Menschen. Sie betraten auch einige Kaufläden, in denen sie vorgaben, etwas erstehen zu wollen. Auch mit diesen Leuten sprachen sie.
So arbeiteten sie sich von Zirkel zu Zirkel. Über einige Dinge, die sie hörten, waren sie erstaunt!

Gandalf und Legolas befassten sich mit den Dienstpersonal und der Garde. Auch dort hörten sie Ungewöhnliches
Und so langsam konnten sie sich ein Bild davon machen, warum das Volk so schnell eine Entscheidung des Königs verlangt hatte.

Aragorns und Imrahils erster Weg führte sie in das Arbeitszimmer des Stadtkämmerers. Sie mussten fragen, wo sich dieses Zimmer befand.
Auch Imrahil hatte es nicht gewusst.
Ich werde mich in diesem Gebäude nie auskennen, dachte Aragorn seufzend.

Androg, der feiste Stadtkämmerer saß hinter seinem Schreibtisch und nahm ein Mahl ein
Er hatte sich kalten Braten, Käse und Brot bringen lassen und natürlich einen großen Krug mit Bier. Das durfte nicht fehlen.
Erstaunt sah er zur Tür, an der es jetzt geklopft hatte. Schnell schluckte er, um seinen Mund leer zu bekommen. „Kommt herein."
Er erwartete niemanden. Wer konnte das sein?
Umso erschrockener war er, als er sah, wer da sein Dienstzimmer betrat!
Schnell sprang er auf und verbeugte sich. „Mein König." Dann sah er seinen König fragend an. Ihn beschlich ein sehr ungutes Gefühl.
Was trieb den König hierher? Und wer war der andere blonde Mann an seiner Seite?

Aragorn und Imrahil folgten der Aufforderung zum eintreten und Aragorn öffnete die Tür.
Ihm und auch Imrahil entging nicht der Schrecken des Stadtkämmerers, als er von seinem Stuhl aufsprang und grüßte.
Während Imrahil die Tür wieder schloss und etwas hinter Aragorn blieb, ging dieser auf den Schreibtisch zu. Kurz davor blieb er stehen.
Aragorn konnte sich nicht des Eindruckes verwehren, dass die Augen dieses Mannes ihn anschauten, wie eine Maus in der Falle.
Beide Männer blickten sich an, wobei Aragorns Ausdruck nicht zu lesen war.
Androg räusperte sich bevor er sprach. „Mein König! Was für eine hohe Ehre Euch in meinem bescheidenen Dienstzimmer begrüßen zu dürfen."
Ihm war unwohl unter diesem Blick.

Aragorn hob ein wenig den Kopf an, bevor er sprach. Aber diese Geste sah schon fast arrogant aus.
„Auch ich grüße Euch, Stadtkämmerer. Bisher hatte ich noch keine Zeit gefunden Euch persönlich kennen zu lernen. Das möchte ich hiermit nachholen. Nennt mir Euren Namen!"
Androg hörte den leichten Sarkasmus in dieser Stimme und er brach in Schweiß aus. „Aber gern, mein König. Mein Name ist Androg." Mit einer Hand wischte er sich über die Stirn.
Aragorn beobachtete den Mann genau. „Ich freue mich, dass Ihr auch unter meiner Herrschaft Euer Amt weiter ausführen wollt."
Der andere Mann schluckte. „Aber natürlich. Ich möchte auch weiterhin gerne dieses Amt ausführen und ich werde Euch nicht enttäuschen. Auch Truchsess Denethor war mit mir zufrieden."
Aragorn lächelte leicht, aber dieses Lächeln erreichte nicht seine Augen. „Wenn Denethor mit Euch zufrieden war, werde ich es auch sein."
Wieder wischte sich Androg über die Stirn. Er verfluchte den Schweiß. „Ich danke Euch, mein König."
"Sicherlich habt Ihr auch von dem Urteil gehört, dass ich gegen Faramir ausgesprochen habe!"
Androgs Beine fingen an zu zittern und seine Stimme war hastig. „Aber ja, natürlich. Und es ist ja so gerechtfertigt. So ein feiges Attentat. Einen Pfeil auf unseren König, aus dem Hinterhalt."
Aragorn legte seinen Kopf ein wenig schief. „Ihr kennt Faramir doch schon recht lange! Bedauert Ihr es nicht?"
Was sollte er antworten? Was war die richtige Antwort? Er betete um eine Eingebung!
„Nun, ja schon, aber wir hatten nie richtig Kontakt und immerhin seid Ihr der König!" War das richtig? Er hoffte es.

Aragorn sah, dass dieser Mann immer nervöser wurde und er spürte seine Unaufrichtigkeit!
„Dann habt Ihr sicher auch von einer Verschwörung gegen den König gehört!"

Androgs Herz setzte einen Moment aus und er starrte Aragorn an. Seine Gedanken überschlugen sich. Woher wusste der König davon? Er konnte es nicht wissen! Heiliger Eru, was sollte er antworten? Sein Leben stand auf dem Spiel!
Er fühlte, wie ihm der Schweiß über die Stirn perlte. Wieder wischte er ihn weg.
„Eine Verschwörung? Gegen Euch? Nein, mein König, davon hörte ich bisher nichts!"

Aragorn wedelte einmal wegwerfend mit seiner rechten Hand. „Das wird bestimmt nur dummes Gerede sein, von Leuten, die sich wichtig machen möchten."
Androg schluckte. „Bestimmt, mein König, bestimmt!"
„Ich wünsche Euch noch einen angenehmen Tag." Als er dies sagte, war sein Blick auf das Essen des Mannes gerichtet. Dann drehte er sich um und nickte Imrahil zu.
Der verstand und öffnete wieder die Tür. Zusammen verließen sie das Zimmer.

Als die Tür geschlossen war, sahen sie sich an und ihre Stimmen waren leise.
Aragorn fuhr sich mit einer Hand durch sein Haar. „Wie ist Euer Eindruck von diesem Mann?"
Imrahil lächelte grimmig. „Er hat mir ein wenig zuviel geschwitzt. Und so heiß ist es nun auch nicht."
„Seine Angst, ich habe sie fast riechen können!"
„Mein König, ich schlage vor dieser Mann sollte beobachtet werden. Falls er mit dieser Sache etwas zu tun hat, wird er es nicht alleine sein."
„Ihr habt Recht. Auch ich dachte daran. Jetzt sollten wir versuchen die Ratsmitglieder zu befragen." Imrahil nickte und sie setzten ihren Weg fort.
Allerdings suchten sie zuerst einen Mann der Garde und beauftragten ihn damit, den Stadtkämmerer möglichst unauffällig zu beobachten.
Zur achten Stunde sollte dieser Mann auch in dem großen Speisesaal kommen, um Bericht zu erstatten.

Während dieser ganzen Zeit ging Faramir in seiner engen Zelle auf und ab. Er fühlte sich wie ein eingesperrtes, wildes Tier.
Diese Ungewissheit über Eowyn! Ja, die trieb ihn wirklich in den Wahnsinn!
Hatte er sie in den Tod geschickt? War sie wirklich auf den wahren Attentäter gestoßen?
War sie tot?
Oder gab es wirklich einen geheimen Ort, den sie manchmal aufsuchte, um alleine zu sein?
Aber er kannte Eowyn doch! Sie hätte ihm bestimmt von diesem Ort berichtet. Auch wenn sie ihn nicht preisgegeben hätte. Sie hätte davon erzählt!
Sie vertraute ihm doch!
Jetzt blieb er stehen. Oder vertraute sie ihm nicht?
War sie bei jemandem, von dem keiner etwas wissen sollte? Nein, das konnte nicht sein!
Ihre Liebe zu ihm war tief und rein. Das hatte er immer gespürt!
Jetzt setzte er sich auf die Holzliege, stützte seine Ellenbogen auf seine Oberschenkel ab, beugte sich nach vorne und barg sein Gesicht in seinen Händen.
Seine Gefühle machten ihn wirklich wahnsinnig. Er konnte nichts tun. War eingesperrt in dieser vergitterten Zelle mit dem vergitterten Fenster!
Dann fiel es ihm wieder ein!
Hatte Eowyn im Ringkrieg nicht ihre Liebe für Aragorn ausgesprochen? Sie hatte es ihm erzählt! Es sollte kein Geheimnis zwischen ihnen sein.
Und war Arwen nicht in den Häusern der Heilung? Nein, er wollte nicht weiterdenken! Das würde sie nie tun! Er ließ seine Hände sinken und sah auf.
Oder begrüßte sie es, dass er zum Tode verurteilt war? Nein, niemals! Nicht seine Eowyn!
Wurde er jetzt wirklich wahnsinnig? Warum kam keiner, um ihm zu berichten, was mit ihr war! War sie gefunden worden? Lebte sie? Wo war sie?
Oder lag sie vielleicht doch in den Armen des Königs und sie trösteten sich gegenseitig?
Es war ein Schrei der Verzweiflung. „Boromir! Hilf mir!"
Dann brach er in Gelächter aus. Es war ein irres Lachen, das nach kurzer Zeit in ein Weinen wechselte.

Der Mann in dem Vorraum der königlichen Garde hob seinen Kopf und sah auf die Tür zum Zellentrakt, als er den verzweifelten Aufschrei hörte.
Dann nahmen seine Ohren auch dieses irre Lachen wahr, dass in ein ungehemmtes Weinen wechselte.
Ihm fröstelte, er kannte Faramir schon lange und er tat ihm leid.