„Danke für eure Reviews, Leetor und Meredith, nun kann der arme Elb ein wenig Luft holen..."


Gildins Weg – Geliebter Sklave



Warnung:
Hier Gewalt und angedeutet Het und Slash!


Kap 3: Minas Tirith



.... und wartete auf den nächsten Tag.

Diese Zeit der Dunkelheit, in der die Menschen schliefen und sein Körper ihm allein gehörte, genoss der junge Elb so gut es ging. Am Liebsten weilte er am Fenster, und betrachtete die Welt. Meist ähnelte sich der Anblick aus den Tavernen und Spelunken, durch die sie reisten. Der Blick auf die Strasse und gegenüberliegende Häuser. Doch manchmal lag die Taverne am Dorfrand und die Fenster gaben einen Blick über Felder oder einen nahen Wald.

Diesmal war es auch so. Dunkle Baumspitzen ragten nah des Fensters und ließen den sanften Mund des Elben lächeln. Eins stille Sehnsucht ergriff ihn, einfach aus dem Fenster zu klettern und sich an einen dieser Bäume zu schmiegen, eins zu werden mit den ewigen, still flüsternden Riesen. Doch war sein Wille gebrochen und er wagte es nicht mal, das Fenster zu öffnen, ohne dass Telkor es gestattet hatte.

Schon kündeten die ersten Vogelrufe den nahen Morgen und der Elb wünschte sich Telkor würde lange weiterschlafen. Doch ein unruhiges Grunzen aus der Ecke seines Bettes kündigte anderes. Mit lautem Geräusch erwachte der Händler, setzte sich auf und erhob sich ganz, um seinem Drang sich zu entleeren nachzugehen. Leis vor sich hin fluchend schlurfte er durchs Zimmer und blickte mit gerunzelter Stirn auf den Elben der am Fenster saß.

„...was .....warum bist du denn hier?....hat der Hauptmann dich zurückgeschickt?"

Unheil ahnend schüttelte der Eldar sein Haupt. Und schon fühlte er die unsauberen Finger Telkors in seinem Haar, der ihn packte und an die Wand drückte.

„WAS? Du Bastard bist allein gegangen....weißt du was das für eine Gelegenheit für uns bedeutet.....ich sag dir....wenn der Hauptmann dies als Beleidigung empfindet und das Angebot zurückzieht....dann wirst du dir wünschen nicht geboren zu sein...."

Wütend schreiend schlug er dem Elben seine Faust ins Gesicht und holte ein zweiter Mal laut schimpfend aus. Doch der zweite Schlag erreichte den Körper des Elben nicht, denn Faramir, der plötzlich hinter dem Händler auftauchte, hielt seinen Arm fest im Griff.

Wütend riss Telkor an seinem Arm und dreht sich, blieb dann mit erstauntem Blick stehen.

„Herr Hauptmann...mein Herr...ihr seid sicher hier, weil....verzeiht das nichtswürdige Verhalten des Elben...."

Faramir unterbrach Telkors unterwürfige Worte und zog ihn grob von dem Elben weg.

„Was habt ihr euch dabei gedacht ihn zu schlagen....in wenigen Tagen ist das Fest....ich kann doch einem König kein zerschlagenes Gesicht anbieten....geht ein wenig besser mit eurer Ware um, sonst ist unser Pakt geplatzt....zum Glück kam ich an eurer Tür vorbei und hörte das Geschrei hier..."

Dann wendete er den Blick zu dem Elben, fasste musternd sein Gesicht und wischte grob über die aufgeplatzte Lippe.

„Da habt ihr es...sein Mund ist verletzt....ich hoffe das heilt schnell...und wagt es nicht noch mal ihn zu schlagen, bevor das Fest zu Ende ist! Wir sehen uns in Minas Tirith!"

Knurrte er dem Händler zu und verließ mit harten Schritt den Raum. Telkor rieb murrend an seinem Handgelenk und warf dem Elben dunkle Blicke zu. Dann stapfte er böse vor sich hin murmelnd auf den Flur, um endlich sein Bedürfnis zu erledigen. Der Elb erwachte aus seiner Lethargie und atmete leise auf, öffnete eine Truhe und schlüpfte in frische Reisegewänder. Mit flinken Fingern band er sein Haar zu einem Zopf und stellte sich wieder ans Fenster.

Telkors schlechte Laune hielt noch den ganzen Vormittag und besserte sich auch nicht, als er vor der Abfahrt seine Einnahmen durchzählte. Der Besuch dieses Dorfes hatte sich gelohnt. Reichlich Münzen füllten den Beutel und Telkor verstaute seinen Gewinn in einer abschließbaren Schatulle. Dann brachen sie auf.

Je näher die Dörfer der Hauptstadt Minas Tirith kamen, desto mehr Volk war auf den ländlichen Strassen anzutreffen. Telkors Planwagen konnte auch hier seinen Zweck erfüllen. Immer wieder pries er unterwegs die Vorzüge des Elben an und lud zahlungswillige Kunden ein, im stickigen, verdeckten hinteren Wagen sich an dem Elben zu vergnügen.

Die Reise zog sich dahin, dem Tag folgte die Nacht und erst spät nach Mitternacht lehnte sich der junge Elb erschöpft auf die schmutzigen Bretter. Nun schlief auch endlich Telkor und die Nachtgeräusche erzählten von Freiheit und Frieden. Der Elb kletterte aus dem Wagen, blickte über die weiten Wiesen und Felder. Niemand war außer ihm hier, die Menschen schliefen. So nah war er lange nicht mehr der Freiheit gewesen....langsam wagte er sich an das duftende Grün und kniete sich hinein. Sanft strichen seine Finger über die nachtkühlen Halme.

So blieb er bis der Mond sich hinter den Horizont senkte, dann schlüpfte der Elb schnell in den Wagen zurück und hoffte, dass Telkor mit frohem Blick erwachen würde. Doch mürrisch wie jeden Morgen zerschlug Telkors Gesichtsausdruck seine Hoffnung.

Erst als die hellen Türme der Hauptstadt in der Ferne sichtbar wurden, beruhigte sich Telkors Miene und er lud den Elben ein sich nach vorne neben ihn auf den Kutschbock zu setzen. Plötzlich wurde dem Händler bewusst, wie mächtig diese Stadt war und auf seinem Gesicht zeigten sich aufgeregte Flecken. Nun lehnte er jedes Angebot von Kunden ab, denn für solch eine Chance sollte seine Ware aus Beste herausgeputzt und vorbereitet sein.

Am Tor stieg er ab und verhandelte mit den gondorianischen Wächtern, dann wurde ihnen Einlass gewährt und im dichten Menschenandrang auf den Strassen der Hauptstadt war es schwer den zugewiesenen Weg zu finden. Weit hinauf ging es, immer enger durch die Gassen, ein Tor nach dem anderen passierten sie und endlich wurden die Wege freier.

Nah unter der Zitadelle des Königs erreichten sie endlich den Ort, den Faramir ihnen genannt hatte, eine Tavernenähnliche Unterkunft, in der sich schon reichlich Gaukler und Musiker anlässlich des Königsfestes angesammelt hatten. Telkor winkte dem Elben zu, mit dem Gepäck nachzukommen und erklärte dem Tavernenwirt wer sie eingeladen hatte und erhielt schnell seine bereitgestellten Zimmer.

„Das kann sich sehen lassen....eine wirklich noble Herberge..."

Telkors Ausruf war leicht untertrieben, denn nie zuvor hatte er in seinem Leben in einem solchen Quartier gehaust. Um sicher zu gehen, dass alles seine Ordnung hat, verließ er nochmals die Räumlichkeiten und befragte den Wirt, ob das wirklich die bereitgestellten Zimmer waren und der Wirt bestätigte ein zweites Mal, das er Anweisung von ganz oben hatte, ihm und seinem Elben die Besten Räume zur Verfügung zu stellen.

„...von ganz oben...."murmelte Telkor vor sich hin und schob aufgeregt eine Hand über seine schwitzige Stirn. „...dieser Hauptmann muss gute Beziehungen haben..."

Den ganzen Abend konnte er an nichts anderes mehr denken, wanderte immer wieder die schön ausgestatteten Räume durch und staunte nicht schlecht, als sich im eigenen Baderaum auch noch eine Hausbedienstete einfand, um dem Händler beim Bade behilflich zu sein. Der Elb spürte die teils erfreute, aber auch aufgeregte Unruhe Telkors und versuchte so gut wie möglich keinen Anlass zu bieten, des Händlers Laune zu verdunkeln.

Als Telkor mit wollüstigen Augen seine Kleider ablegte und in dem Baderaum verschwand, schloss der Elb unglücklich seine Augen und erwartete die Aufforderung ihm zu Diensten sein zu müssen, doch kein Ruf nach ihm ertönte. Ungläubig wartete der Elb vor dem Baderaum und blickt noch erstaunter als eindeutige Geräusche aus dem Raum zu vernehmen waren. Ganz leicht stupste er die Tür an, um durch einen Spalt das Innere zu erkennen. Telkor war nicht allein in dem Badezuber.

Eine füllige Magd saß mit ihm, besser noch auf ihm und stieß kleine Lustschreie aus. Ihre Brüste wippten ihm Takt und Telkors Finger krallten sich zitternd vor Erregung an den Rand des Zubers.

Schnell schloss der Elb die Tür, und ein leichtes Lächeln floss über seine Lippen. Denn dies war Freiheit für ihn und seinen Körper. Leichten Schrittes lief er auf den Balkon der Räumlichkeiten und blickte über die silberweiss strahlende Stadt, die in der Dämmerung durch feine Laternen erhellt war. Hinunter über das rege Treiben der Menschen und hinauf zur Zitadelle, deren Tore sich gerade öffneten und Reiter mit Fahnen und schönen Uniformen hervorkamen.
Der junge Eldar betrachtete die Szene mit wachem Blick und erstarrte plötzlich.

....das kann nicht sein....meine Sinne täuschen mich....ich bin der einzige...

Weit beugte er sich über das Balkongeländer, um besser sehen zu können und zwickte seine Augen eng zusammen. Doch nichts änderte sich an dem was er sah. Hinter den gondorianischen Soldaten ritt gemächlich einer seines Volkes. Sein Volk, das nach dem Worten Telkors nur Abschaum war und deshalb untergegangen sei.

Doch dieser da lebte und war königlich gekleidet. Ein gold schimmernder Bogen zierte seine Kleidung, die in edlem Grüntönen mit goldenem Muster gehalten war. Sein helles Haar war fein geflochten und sein stolzer Blick ließ die Menschen an denen er vorbei ritt, sich tief verbeugen. Und der Elb wünschte sich, er möge den Blick auch zu ihm erheben.

Flehend Worte formend öffnete er die Lippen, doch nichts kam hervor, denn zulange schon war es her, dass seine Stimme ertönt war. Und der königliche Elb verschwand mit all den anderen Reitern durch das nächste Tor, ließ den jungen Eldar traurig zurück. Eine einsame Träne löste sich aus seinen Augen und tropfte hinab auf die staubigen Steine der Strasse.

Und Telkors Ruf holte ihn in seine Wirklichkeit zurück...

tbc