Galu: Ja, ich finde auch das Hilfe mal nötig wäre!

Leetor: Danke für dein Lob! Hab mich so gefreut!

Cornelia: Ja, genug gequält...fürs Erste!

Sarah: Danke fürs Durchlesen und das mit dem Raten war nicht schlecht!

Melleth: Vielen Dank für das Lob, hab mich total gefreut!!!

Danke für eure Reviews!

Gildins Weg – Geliebter Sklave


Kap 7 Im Haus der Heilung

...tiefblau funkelnde Augen schimmerten nah und eine sanfte Fingerspitze berührte seine Wange...

Tu mir nichts....

Der junge Eldar schluckte ängstlich. Zu nah war noch die Erinnerung. Die kleine Hand wanderte weiter und nahm eine Träne auf, die sich einen Weg über die Wange suchte.

„Hast du Schmerzen?"

Leis war die Stimme und nichts war beängstigend an dem Gesicht des Kindes. Der Elb beruhigte seinen Atem und musterte das Menschenkind. War es denn ein Menschenkind?

Eine vertraute Aura erfasste seine Seele und vorsichtig streckte der Elb seine Hand aus und berührte das dunkle Haar des Kindes, schob es zur Seite und wirklich: Ein feines Ohr, elbisch und einzigartig wurde sichtbar. Das war kein Menschenkind. Erstaunt musterte der Elb das Mädchen, blickte dann im Raum umher. Nein Valinor war dies nicht. Dies waren Heilerräume der Menschen. Aber wie kam dieses Geschöpf seines Volkes hierher.

Die Kleine nahm seine Hand und pustete darauf.

„Dort bist du verletzt ich seh es....und Naneth hat mir gelehrt zu heilen."

Freundlich plapperte die Kleine weiter. Und nichts war dunkel oder böse an ihr. Niemals zuvor hatte der Elb sich so sicher gefühlt und er lächelte sanft zu ihrem Tun.

„Siehst du, ich hab deine Schmerzen weggepustet....ich kann es auch, mein Ada kann es am Besten....kennst du ihn?"

Der Eldar schluckte, denn bald sah er die kleine Enttäuschung in dem sanften Gesicht, da immer noch keine Antwort über seine Lippen kam. Das kleine Mädchen holte eine Salbe aus einem Tiegel und strich sie sanft über die Kratzspuren an der Hand, dann leuchteten ihre Augen plötzlich und sie beugte sich nah zu dem Mund des Elben.

„Ich versteh dich nun...du hast Schmerzen dort, darum kannst du nicht sprechen....ich puste sie weg, so weit, dass du nichts mehr spürst!"

Und der kleine, warme Hauch des Kindes strich über die Lippen des Elben. Für einen Moment blieb die Zeit stehen. Dann atmete der Elb leise ein...

„Melith?"

Leise und unsicher sprach er das Wort und das kleine Mädchen schlang die Arme um ihn und drückte ihn an sich.

„Mae Melith!"

Flüsterte sie ihm zu und setzte sich dann wieder neben ihn, strich die Decke glatt. Der Eldar schluckte seine Aufregung und glühte fast vor stolz. Immer mehr Worte kamen ihm in den Sinn. Doch bevor er seine neuen Erkenntnisse aussprechen konnte, öffnete sich schwungvoll die Tür und ein Mensch trat ein, dich gefolgt von einem der Elben, die am Fest teilgenommen hatten. Der junge Elb erstarrte. Der Mensch, vermutlich ein Heiler blickte streng zu dem kleinen Mädchen.

„Feanweth, was macht ihr denn hier? Das ist ein schlechter Platz für Spiele!"

Beschämt senkte die Kleine den Kopf und rutschte von der Liege. Noch einmal drückte sie sanft die Hand des Elben, dann trippelte sie wortlos zur Tür hinaus und der Heiler schloss diese. Der junge Eldar indes wusste nicht wohin mit seinen Augen. Er wagte es nicht den Heiler und noch weniger den Elben anzublicken, denn zu beschämend war seine Situation.

Der Heiler nickte dem Elben an seiner Seite zu.

„Das ist er, mein Herr. Ich fand ihn in den Räumen der Garde. Er war übel zugerichtet und ohne Bewusstsein. Nun ist er gewaschen, angezogen und die Wunden grob versorgt. Kennt ihr ihn, edler Legolas?"

Vorsichtig berührte der Angesprochene den Arm des Elben. Der wagte es erst nicht aufzublicken. Legolas Hand schob sich unter sein Kinn und dreht ihn behutsam zu sich, leise sprach er ihn in seiner Sprache an. Der junge Eldar blickte auf, fand keine Antwort, doch tief berührte ihn sein Wesen, forderte ihn heraus. Dann ganz unerwartet trat Legolas von der Liege zurück, kehrte sich erneut dem Heiler zu.

„Ich kenne ihn nicht, ich sah ihn kurz auf dem Fest! .....Er war in den Räumen der Garde? Gab sich den Menschen hin? Es ist ein Abgrund in seiner Seele. Abschaum unseres Volkes! Lasst uns allein, sofort"

Fast wütend sprach er diese Worte, schüttelte immer wieder den Kopf.

„Wie? Sagt mir wie konnte das geschehen? Ein Eldar, Hure der Menschen...es muss sofort ein Ende haben....so ein Benehmen wird nicht geduldet!"

Der Heiler ließ den Gefühlsausbruch des Elben über sich ergehen, nickte ergeben und verließ den Raum. Legolas schritt unruhig an der Liege auf und ab. Dann blieb er wieder stehen und fasste das silberhelle Haar des Elben. Ungläubig ließ er es durch seine Finger fließen und kniete sich wieder nah zu dem Jüngeren.

„Sag sprichst du die Sprache der Menschen? Verstehst du die Worte deines Volkes nicht mehr?"

Eindringlich funkelte er ihn an. Die Unschuld in den Augen des jungen Eldar ließ ihm weicher werden.

„Sprich! Ich werde dir nichts antun. Mein Vater wird weniger Geduld haben, also sprich mit mir!"

Doch die Worte die vorher so nah waren, hatte der dunkle Hauch der Wut mitgenommen, nichts kam über die Lippen des Elben.

Hure der Menschen....ja, ich bin nichts....wie nah er ist, und wundervoll und doch so fern....Legolas...er hat einen Namen...doch.ich habe nichts....und bin Abschaum...warum ließen die Valar dies zu....warum zeigten sie mir die Wälder.....seine Hand ist so warm....und so nah

Der junge Elb versuchte sich aufzusetzen, der Schmerz begleitete ihn, noch war sein Körper übersäht mit Wunden, doch nichts wollte er davon zeigen. Der grobe Kittel, der seinen Körper bedeckte rieb an den Wunden, doch Legolas sollte nicht auch noch einen Weichling vor sich sehen.

Legolas musterte ihn streng, wusste nicht, was er vorhatte, warum er sich aufsetzte. Der Elb schob mit zitternden Fingern den Kittel von seiner Schulter und deutete darauf. Neugierig folgten die Augen des Düsterwaldprinzen dem Tun und er erkannte dann auch die feine Tätowierung. Vorsichtig drehte er die Schulter ins Licht, um die zierlichen Striche besser zu erkennen und er las die elbischen Worte.

Fassungslos verdunkelten sich seine Augen, wieder und wieder las er, was nicht sein konnte....

tbc

Anmerkungen:

Melith = Freundin

Mae = Ja