#Sarah - Ja, du hast Recht, Gildin versteht noch vieles falsch, aber sein Leben verlief auch nicht gerade schön, er kann sich nur an seinen Erfahrungen orientieren, darum fallen seine Handlungen oft eigenartig aus. Aber ich hab keine Zweifel, dass er dazulernt!

#Galu - Naja, das Thranduil und Gildin sich näher kommen werden, ist ja schon im Pairing abzusehen, aber warum Thranduil Interesse (und Rachegefühle) an ihm hat und ob seine Pläne aufgehen werden, das ....werd ich jetzt hier nicht verraten 'grinz'

#Cornelia - Sorry, für die immer so kurzen Kapitel, und diesmal falsch geraten, Gildin wollte nicht abhauen, er ist viel mutiger der Kleine!

#Gwilith - Thranduil wird schon sehen, ob er seine Rache so einfach durchsetzen kann!

#Leetor – Ja Faramir ist einfach immer scharf (notgeil 'fies grins'), bin ja selbst schon neugierig, wie er sich da wieder rauswinden will...

Gildins Weg – Geliebter Sklave


Kap 14 - Das Schwert

....Legolas versuchte ihn zurückzuhalten, doch Gildin war schneller...

Schon blitzte Faramirs Schwert in Gildins Hand, das achtlos an der Mauer gelehnt hatte. Nie zuvor hatte Gildin eine Waffe gehalten und nun richtete er es gegen sein eigenes Volk.

Was tu ich da nur? ...Wie schwer es ist, aber...aber ich, ich will nicht zurück...nie mehr...was soll ich denn nur tun?

Gildins Arm zitterte merklich und schwer atmend hob er das Schwert gegen Thranduil. Einen Moment schien es, als ob der Sindar zu seiner eigenen Waffe greifen wollte, doch dann entspannte sich seine Haltung und fast verächtlich klangen seine Worte.

„Möchtest du mich töten? Dann solltest du die Waffe mit zwei Händen greifen, Menschenklingen sind sehr unhandlich...und denk daran, das Faramir hinter meinem Rücken liegt....du musst den Schwung abbremsen, sonst wird sein Lebenslicht zur gleichen Zeit ausgelöscht."

Gildin schluckte ängstlich, blickte hinunter zu den Beinen Faramirs, die hinter Thranduil zu sehen waren. Dann wieder zurück in das stolze Gesicht des Sindars.

„Worauf wartest du? Ich hab nicht den ganzen Tag Zeit, entscheide dich!"

Thranduils Blick wurde härter. Legolas kannte die Gesten seines Vaters nur zu gut. Müde lächelnd lehnte er sich an den Türrahmen. In solche Angelegenheiten mischte er sich nie ein. Gildin würde seinen Vater niemals treffen. Die Klinge würde seine Tunika nicht mal streifen.

Aber interessant war es doch. Warum verteidigte Gildin diesen Menschen? Legolas betrachtete den jungen Eldar, der so ganz unelbische Reaktionen zeigte.

Gildin hingegen versank förmlich in Thranduils mysteriösen, grünen Augen.

Nein....nicht nachgeben...sag etwas....aber....ich will doch nicht töten...ich...

Immer schwerer wurde das Schwert in seiner Hand und immer geringer Gildins Selbstbewusstsein. Die Augen des Düsterwaldkönigs sprachen zu ihm, verlachten ihn.

Dunkle, tiefgründige Augen, nichts Falsches lag darin und dennoch funkelten sie gefährlich. Zeitlos schien dieser mächtige Sindar in seiner ganzen Gestalt, königlich und wundervoll sein Antlitz, herrisch und doch sanft geschwungen sein Mund, der es gewohnt war zu befehlen, der ihn nun verspottete.

Gildins Angriff verrann ins Nichts. Innerlich zerbrochen ließ er langsam die Waffe sinken und sank auf die Knie vor dem Elbenherrscher. Thranduil genoss einen Augenblick diese Genugtuung ohne einen Handgriff, einen Nachkommen Finarfins in die Knie gezwungen zu haben. Faramir, der gehofft hatte, dass Gildin ernst machen würde, zischte dreckig durch die Zähne.

Zu nichts nutze....diese kleine Hure...dreckiges Elbenpack!

Seine Gedanken auszusprechen wagte er nicht, Thranduil betrachtete die zusammengesunkene Gestalt vor sich und zuckte ungläubig mit den Schultern. Dann beugte er sich zu Gildin, legte eine Hand auf seinen Arm.

„Komm steh auf, du musst noch sehr viel lernen, um dir Respekt zu verdienen. Aber diesem da..."

Machte eine Kopfbewegung zu Faramir.

„...so einem solltest du niemals Respekt bekunden, der ist es nicht wert, glaub mir. Nun steh endlich auf!"

Gildin nickte leise, erhob sich folgsam vom kalten Boden. Noch bevor Thranduil weitersprechen konnte, öffnete sich die Tür und König Elessar gefolgt von Wachleuten traf ein. Gildin erstarrte nun völlig. Zu beschämend war seine Situation. Nichts von den Worten die nun gewechselt wurden, von den Geschehnissen die geschahen bekam er noch mit, den Angst und Scham legten einen Nebel um seine Sinne, führten seine Gedanken weit weg in ferne Wälder.

Mit erstauntem Blick nahm Thranduil den abwesenden Zustand des jungen Elben wahr, wandte sich dann an Elessar. Ohne viel zu erklären verlangte er, sich sofort des verwahrlosten Elben annehmen zu dürfen. Legolas hielt seinen Vater beschwichtigend zurück und klärte Elessar erstmal über die Umstände auf und Faramir versuchte sich unterwürfig herauszureden.

Für den Königs Gondors war das Ganze ein einziges Chaos, verwirrt blickte er vom einen zum anderen, rief sich noch mal die aufgeregten Äußerungen seiner kleinen Tochter ins Gedächtnis. Feanweth hatte völlig aufgelöst von schrecklichen Dingen berichtet und dass im Turm Gefangene befreit werden mussten. Ein kleines Lächeln legte sich auf sein Gesicht, wie immer wenn er an seine Tochter dachte, dann räusperte er sich.

Mit diesen unterschiedlichen Schilderungen waren die Zusammenhänge kaum verständlich. Und die Anwesenheit dieses eigenartigen Elben war höchst mysteriös. Dann stimmte er Thranduils Vorschlag zu, verlangte aber von ihm mit Gildin noch in Minas Tirith zu verbleiben, bis die Zusammenhänge ganz geklärt wären.

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Ein kleines tropfendes Geräusch ließ Gildin wieder in die Wirklichkeit zurückkehren.

Aus dem hölzernen Zulauf eines Wasserkessels tropfte heißes Wasser in einen schon fast gefüllten Badezuber. Eine junge Frau in gondorianischer Tracht rührte duftende Öle dazu.

Gildin blickte um sich, erkannte, dass dies nicht mehr die Räume des Hauptmanns sein konnten. Diese waren prächtig, ja königlich ausgestattet. Jedes Möbel war mit feinen Verzierungen versehen, das Regal war angefüllt mit herrlichen Badeölen und Kräuterbündeln. Weiche Tücher waren zum Wärmen sorgfältig an Stangen über dem Kamin befestigt. Auf dem Beistelltisch neben dem blank polierten Waschzuber standen eine Weinkaraffe und eine Silberschale mit herrlichen Früchten.

Gildin wagte kaum sich zu rühren. Vorsichtig tastete er an sich hinab, noch trug er den groben Krankenkittel. Das Bad schien nicht für ihn bestimmt. Doch niemand anderer war im Raum, nur er selbst und diese junge Magd, die kaum Notiz von ihm nahm, nur still das Wasser rührte. Dann blickte sie plötzlich auf und sank in die Knie, als Thranduil durch den Türbogen trat.

„Es ist gut, du kannst gehen!"

Wies der Elbenkönig die Magd an und eilig verschwand die junge Frau. Thranduil ließ behutsam eine Hand in das heiße Wasser gleiten und blickte dann einladend zu Gildin.

„Ich sehe, du hast deine Meditation verlassen....das Bad ist für dich gerichtet..."

Gildin schluckte leis, versuchte die Situation richtig einzuschätzen. Waren Elben ähnlich wie Menschen? Auch in Telkors Anwesenheit musste er ab und zu baden. Zu welchem Zweck sollte Thranduil dies von ihm verlangen? Thranduil musste Gefallen an ihm gefunden haben, an dem jungen Elben, der es gewagt hatte ein Schwert gegen ihn zu erheben.

Gildin atmete schneller. Aufgeregt öffnete er die Bänder seines Krankenkittels. Fast glücklich strahlten seine Augen und sein Herz sprang. Vielleicht würde er bei dem Elben bleiben können, bei seinem Volk. Verführerisch langsam schob er die Stoffe von seinem Körper und näherte sich dem Sindar. Thranduil betrachtete aufmerksam doch noch ausdruckslos das eindeutige Tun des jungen Elben. Mühsam unterdrückte er die aufsteigenden Empfindungen. Der geschmeidige Körper Gildins, seine sanften Bewegungen, die feinen Gesichtszüge....alles erinnerte ihn an...

Thranduil schloss einen Moment die Augen. Es war unbedingt nötig Herr der Lage zu bleiben. Doch Gildin war schon zu nah. Zärtlich strich der junge Eldar über eine Hand des Düsterwaldkönigs, umschloss die Finger und führte sie zu seinem entblößten Körper. Thranduil war nahe daran die Beherrschung zu verlieren, bemühte sich immer erfolgloser gleichgültig zu wirken. Zu wundervoll und verführerisch fühlte sich die samtene Haut Gildins an. Mit einem letzten Versuch rief er sich seine Rache ins Gedächtnis und öffnete dann entschlossen die Augen...

tbc