Disclaimer: Bekannte Orte und Elben gehören alle Tolkien.
Warnungen: rape, mprg, slash, chardeath, (und ob es ein HappyEnd geben wird überlege ich noch)
Pairing: Haldir/Celeborn
Kapitel 1
Die Strahlen der Morgensonne bahnten sich ihren Weg durch das dichte Blätterdach. Die Wolken wurden von ihr in ein leuchtendes Rot getaucht, und kündigten so den kommenden Tag an.
Diese Stille wurde vereinzelt durch Gesänge unterbrochen, die eindeutig von elbischer Art waren.
Sehr gelassen klangen sie, auch war der leichte Genuss des Weines, der bereits in der Nacht in Strömen geflossen war, herauszuhören.
Ein Fest klang aus, inmitten einer grasbewachsenen Lichtung, umgeben von großen Bäumen. Eine etwas größere Gruppe von Elben war dort versammelt, wovon einige sich bereits auf den Heimweg machten.
Einer der Galadhrim feierte seinen fünfhundertsten Empfängnistag, ein ganz besonderes Ereignis im Leben eines Elben.
Anaralcarin hieß er, wie fast alle Bewohner des Elbenreiches hatte er lange blonde Haare, die er zu seinem besonderen tag in besonderer Weise geflochten hatte. Bei ihm standen auch in diesen frühen Morgenstunden noch Elben, die ihm Glückwünsche überbrachten, sich mit ihm unterhielten und mit ihm tranken und lachten.
Etwas abseits von dem Geschehen stand ein weiterer Elb. In seine schimmernde Rüstung gekleidet und in stolzer Haltung war er klar als ein Hauptmann zu erkennen.
Sein Haar wurde von der aufgehenden Sonne reflektiert, und schien silbrig zuschimmern. Sein Blick war hinauf zur Stadt gerichtet, und nur ab und zu gestattete er sich einen Blick zurück zu den Feiernden, als Kontrolle, dass noch alles in Ordnung war.
Er hatte es abgelehnt, mit den anderen Elben zu feiern, und die ein zwei Gläser Wein nur aus Höflichkeit angenommen.
Danach war er schnell gegangen, um am Rande der Lichtung auf den Ausgang des Festes zu warten, vom dem er hoffte, dass dieser schnell eintreten würde, da er sich sonst verspäten würde, eine Unannehmlichkeit, die ER nicht sehr schätzte.
Die Soldaten warfen sich enttäuschte Blicke zu, als ihr Hauptmann ging, denn mehr als einer hatte gehofft, sich bei einem Glas Wein mit dem lorischen Hauptmann unterhalten zu können.
Dieser jedoch blieb abweisend, nahm nicht einmal die Einladung seiner Brüder an, sich zu ihnen zu setzen. Zwar war er höflich und kehrte niemanden den Rücken zu, ohne sich entsprechend zu verabschieden, doch war sein Ausdruck nicht zu deuten, so wirkte er stets distanziert und kühl.
Haldir sprach nie mit jemandem darüber, was der Grund für seine Verhaltensart war. Schon lange hatte er es geschafft, seine Gefühle vor den Blicken anderer zu verbergen, so würden sie nie herausfinden, was mit ihm geschah, fast jede Nacht geschah, seit vielen Jahren.
Selbst seine Brüder hatte der lorische Hauptmann nie in seine Geheimnisse eingeweiht.
Gedankenverloren strich er sich über seinen Bauch, versuchte die Ereignisse der letzen Wochen, ja sogar Jahrzehnte, für einige Momente zu vergessen. Versuchte sich auf frühere Zeiten zurückzuerinnern, vor der verhängnisvollen Begegnung mit….
"Haldir", hörte er eine Stimme neben sich, die ihn aus seinen Gedanken herumwirbeln ließ.
"Was willst du?", fragte er mit kühler Stimme, als er einen seiner Brüder erkannte.
Beruhigend hob Rúmil seine Hand.
"Ich wollte nur nachschauen ob es dir gut geht, du bist so plötzlich verschwunden."
Haldir stutzte, er hatte nicht bemerkt, dass er außer Sichtweite der Feiernden gegangen war. Sein Zögern war nur von kurzer Dauer, denn im selben Atemzug fuhr er mit seiner Antwort fort.
"Lass gut sein, geh nur zurück zu eurer Feier, ich hatte ohnehin vor mich auf dem Weg zu Lord Celeborn zu machen."
"Er wünscht dich zu sprechen? Zu dieser Zeit?"
Misstrauisch hob er eine Augenbraue und sah ihn prüfend an. Doch so, wie Haldir den Blick besser beherrschte, konnte er ihm auch besser widerstehen als Rúmil.
„Ich komme nur meinen Pflichten nach. Wenn der Lord mich zu dieser Zeit sehen will, um mir Befehle zu erteilen, werde ich ihn nicht warten lassen."
Nochmals versuchte Rúmil zu seinem Bruder durchzudringen, doch bevor er seine Gedanken aussprechen konnte, sah er schon an Haldir's Ausdruck in den Augen, dass dieser nicht bereit war, weiter auf ihr Gespräch einzugehen. Er schritt daher zur Seite, um ihn passieren zu lassen, und blickte ihm noch einige Minuten nach.
"Vielleicht bist du eines Tages bereit zu erzählen, was dein herz bedrückt.", sprach er leise, als sein Bruder bereits außer Hörweite war.
Dann drehte Rúmil sich um, um zurück zu den noch Wartenden auf die Lichtung zu gehen.
Haldir's Gedanken überschlugen sich. . Ahnte sein Bruder etwas, wo er es doch schon Jahrhunderte lang geheim gehalten hatte? War die Veränderung ihm etwa schon anzusehen? Oder fühlte sein Bruder das, was man ihm vielleicht erst in ein paar Monaten ansehen würde. Nie hätte er geglaubt, dass so etwas überhaupt bei ihm möglich gewesen sei, hatte er doch noch keinen solchen Fall gesehen, doch die Aussage des Heilers, belehrte ihn eines besseren. Es war ein leichtes gewesen, den Heiler davon zu überzeugen, darüber zu schweigen doch irgendwann würde auch Haldir es nicht mehr geheim halten können. Es schien eine Fügung des Schicksals zu sein, dass die Herrin des Goldenen Waldes derzeit verreist war, so lief der Hauptmann nicht Gefahr, durch ihre Fähigkeiten entlarvt zu werden. Erst in einigen Monaten würde sie zurückkehren, spätestens dann würde er es IHM sagen müssen. Doch hatte er Angst davor, was ER dann tun würde, mit ihm und dem ungeborenen Stern.
