Disclaimer siehe Kap. 1

Kapitel 2

Nur eine kurze Zeit benötigte er, um zu Celeborn's Behausung zu kommen, dem Herzstück der goldenen Stadt. Sein Blick fiel auf den Ast des Baumes, der direkt an den Haupteingang grenzte. Und obwohl er bereits spät dran war, schweiften seine Gedanken zurück, zeigten ihm die Erinnerung vergangener Tage, die schon fast verblassten.

(Anmerkung: Hier beginnt der Rückblick, in der Geschichte, es wird noch einige Kapitel dauern, bis das beendet ist, und dann geht es eigentlich mit der Szene im ersten Kapitel weiter.)

„Ihr kriegt mich nicht!", hörte man ein glockenhelles Stimmchen am Morgen rufen.

Heiteres Lachen von zwei weiteren Personen kam hinzu. Froh darüber, dass zu solch früher Stunde nur wenige auf den Beinen waren, huschten sie über die großen Treppen, bis sie vor dem großen Platz vor der Behausung des Herrschers des Waldes standen, Lord Celeborn.

Während der kleinere der zwei Elben seinem Bruder hinterher lief, blieb der größere auf den Stufen stehen. Beinahe ehrfürchtig besah er den im Licht der aufgehenden Sonne silbrig reflektierenden Bogen, unter dem man durchging, wenn man Celeborn's Heim betreten wollte.

„Rúmil, Oro! Kommt zurück. Wir dürfen da nicht hin!", rief er seinen jüngeren Brüdern nach.

Diese lachten jedoch nur darüber. Warum sollten sie sich auch sorgen, es war doch noch niemand anwesend. Sie würden in aller Ruhe spielen können und rechtzeitig wieder gehen, keiner würde es bemerken. So dachten sie es sich.

„Komm schon, das wird schon keiner bemerken.", versuchten sie ihren älteren Bruder zu überzeugen.

Haldir sah es noch immer kritisch, hatte es doch genaue Anordnungen gegeben, dass sie nicht an diesem Ort spielen durften. Doch weshalb sollte er sich nicht auch einmal gehen lassen, die Last der Verantwortung abwerfen, die er übernommen hatte, als seine Eltern sich auf den Weg in den Westen gemacht hatten.

„Pass gut auf deine Brüder auf,.", hatten sie ihm gesagt.

Obwohl selber noch ein Kind, hatte er diese Verantwortung übernommen, auch wenn es für ihn das Ende seiner Kindheit bedeutete. Auch jetzt hatte er die hundert Jahre noch nicht überschritten, doch unterschied er sich von seinen Brüdern, die noch im Genuss der Kinderfreuden waren, denn er konnte bereits mit Schwert und Bogen umgehen. Er war nicht sehr gut darin, doch würde es ausreichen, um Orophin und Rúmil zu beschützen, wenn es notwendig sein würde.

„Wo bleibst du denn, Haldir? Komm schon, das macht Spaß!", rief Orophin, der seinem Bruder Rúmil auf den ausladenden Ast folgte, auf den jener geklettert war.

Zögerlich folgte Haldir ihm. Ihm war noch immer nicht ganz wohl bei der Sache, konnte der Hausherr schließlich jeden Moment herauskommen.

Nach einigem Überlegen ging er jedoch zu ihnen hin.

„Rúmil, klettere nicht zu hoch, das ist gefährlich!", warnte er seinen jüngeren Bruder, der bereits munter dabei war, den nächsten Ast, über dem ersten, zu erklimmen.

Lachend drehte er den Kopf zu Haldir.

„Sei doch nicht so ängstlich, wir sind doch Elben, wir können gar nicht vom Baum fallen.", entgegnete er seinem großen Bruder,.

Im selben Moment öffnete sich unter dem Ast, auf dem er stand, das große Fenster. Damit hatte keiner der drei Elbenkinder gerechnet.

Schnell drehte Orophin sich um, jedoch zu schnell. Vom Morgentau noch feucht, bot der Ast keinen sicheren Stand für den Kleinen, der unter den Entsetzten Blicken der anderen Kinder das Gleichgewicht verlor, und dem Boden entgegenstürzte.