#Cornelia - Brav und logisch gedacht, nur leider löst sich das Rätsel noch nicht 'g'

#Leetor - Vielen Dank für dein Lob 'freu' und von wem zum Balrog träumst du da 'kicher'

#Turquenione - Ich mag die Szene mit den Blüten auch total, danke für das Lob

#Weltherrscherchen - Sorry für die Wartezeit, ich bemüh mich schneller zu werden…

#skatez - auch sorry fürs Warten, wieder so lang, aber ich hoffe es bleib spannend genug!

Gildins Weg – Geliebter Sklave


Kap 17 – Laurelindorinan

…unsicher blickte Gildin sich um und eilte dann schnell in den Baderaum zurück, setzte sich abwartend auf den Stuhl, auf dem zuvor seine Kleider gelegen hatten und schluckte leis, als sich die Tür im Nebenraum öffnete….

Leise Schritte tapsten über den Boden und neugierig tauchte am Rand der Badetür das liebeswerte Gesicht von Feanweth auf. Gildin sprang erfreut auf und lief der Kleinen entgegen. Nah bei ihr kniete er sich auf den Boden und nahm behutsam ihre Hand.

„Ich freu mich….dich zu sehen, Feanweth!"

Leise aber immer sicherer formulierte er seine Worte und lächelte glücklich, als das kleine Mädchen ihn liebvoll umarmte.

„…ich freu mich auch Gildin, ich muss gleich wieder weg, weißt du….ich sollte schon längst in meinem Bett sein….aber ich wollte dir noch Gute Nacht wünschen. Gefällt dir dein Zimmer? …"

Fröhlich plapperte die helle Stimme des Kindes in Gildins Ohr. Sanft spielten ihre feinen Finger in seinem Haar und wie eine Mutter ihr Kind umsorgte Feanweth den jungen Eldar.

„Wenn du das Zimmer nicht magst, dann sag ich es Adar….ich glaube er mag dich und ist traurig, weil so was passiert ist….Onkel Faramir war sehr böse und Adar hat viel geschimpft mit ihm…er wird dir bestimmt nichts mehr tun….er muss jetzt Minas Tirith verlassen und weit von Gondor auf den Schiffen arbeiten, hat Adar gesagt…"

Gildin hörte aufmerksam zu und schluckte erleichtert über die guten Neuigkeiten. Nur der Gedanke an diese Nacht im Lager der Soldaten, die Faramir ihm bereitet hatte, ließ seinen Herzschlag ängstlich schneller werden.

„….magst du das Essen auf dem Tisch nicht? Soll ich dir etwas anderes aus der Küche…hm…holen"

Feanweths Augen blitzten verdächtig, anscheinend bediente sie sich nicht zum ersten Mal heimlich an den Küchenvorräten. Doch diesen so unschuldig blitzenden, großen Augen konnte man nicht widerstehen. Freundlich stupste Gildin auf ihre Nase und schüttelte seinen Kopf.

„…ich hab keinen Hunger…und das mit der Küche…weiß dein Adar, ja?"

Feanweth grinste leise und kuschelte sich wieder sanft an seinen Körper.

„…ich glaub nicht das er es weiß, aber der Koch ist doch mein Freund...ich bin froh, dass du nun auch hier lebst und mein Freund bist Gildin…schlaf gut, mellon nîn…"

Der kleine Mund des Mädchens drückte sich herzlich an Gildins Wange und schon tapsten ihre Füße zur Tür hinaus. Gildin blickte ihr ein wenig traurig nach.

„…schlaf gut, Feanweth, kleiner Sonnenschein…"

Leise flüsterte Gildin die Worte in den leeren Raum und erhob sich langsam. Wieder blickte er sich in dem Nebenraum um, nie zuvor hatte er einen Raum für sich gehabt, und nun so ein fürstliches Gemach. Vorsichtig setzte er sich auf die Liege und fühlte die feinen Laken. Dann kostete er von den Speisen und blickte aus dem Fenster hinab auf die sanften Lichter der Stadt.

Der Anblick der Stadt erinnerte ihn daran, dass irgendwo in diesen Häusern Telkor auf ihn wartete, und kalt spürte er den Hauch des Ekels in seinem Nacken. Sollte er dem schönen Elben davon berichten? Er war nun sein Herr und Gildin wollte keine Geheimnisse vor ihm haben. Bei dem Gedanken an Thranduil löste sich wieder die Anspannung in Gildins Gesicht und glücklich rief er sich den wundervollen Anblick zurück ins Bewusstsein.

„…ich weiß noch nicht mal ….deinen Namen, mein wunderschöner Herr…"

Laut formulierten seine Lippen Worte, die nur gedacht sein sollten. Immer einfacher fiel ihm das Sprechen und Gildin malte sich aus wie die Heimat Thranduils wohl aussehen könnte.

„….ein Palast auf hohen Bäumen….und weit sind die Wege durch dein schimmerndes Reich…weit und umwoben von hellem Gesang….edle Wächter schützen die Grenzen und führen nur ehrenwerte Gäste durch die von feinen Sternenstaub beleuchteten Wege….bis nah…an das funkelnde Herz deines Reiches….. Laurelindorinan, das Tal des singenden Goldes….und dort…"

„…sprich weiter Gildin….was siehst du in Laurelindorinan?"

Erschrocken drehte sich Gildin um, er hatte nicht bemerkt, dass jemand eingetreten war und seinen Worten gelauscht hatte. Und woher kannte er nur diesen Ort, der Name war so einfach über seine Lippen geschlüpft und doch war das Bild vor seinen Augen nun verschwunden und das Wort machte keinen Sinn mehr. Gildin blickte auf und schluckte leise, als er erkannte, wer da eingetreten war…

Nicht weit von der Zitadelle, in der Taverne der Gaukler und Spielleute stapfte ein missmutiger Händler in seinem Raum auf und ab. Telkor konnte sich einfach nicht beruhigen. Seine beste Einnahmequelle war ihm abhanden gekommen. Und nicht mal entschädigt war er für den Verlust geworden. Doch das war nicht rechtens, Eigentum zu behalten, ohne dafür zu Bezahlen. Und Gondor pochte auf seine Gesetze. Im Grunde war er aufs übelste betrogen worden. Ja, an allem war nur dieser Faramir schuld. Und er selbst, Telkor hatte ihm noch eine Nacht mit seinem Elben ohne Bezahlung geschenkt. Telkor fluchte und rumpelte den Tisch an die Wand.

Faramir muss bezahlen, so verlangen es die Gesetze, oder sein Eigentum herausrücken. Aber es war nicht leicht für einen einfachen Händler in die Zitadelle zu gelangen. Und da war da noch dieses Missgeschick mit dem kleinen Mädchen. Telkor stapfte voller grimmiger Gedanken die Treppe in die rauchige Taverne hinab und bestellte sich einen großen Krug Dunkelgebrautes. Gierig schluckte er einen Becher nach dem anderen und winkte dann ein paar dunkle Gesellen zu sich, die ihm schon am Tag zuvor aufgefallen waren. Mordgesellen, Diebe, die für ein paar Silberstücke jeden Auftrag erledigen würden. Ja, das war die Lösung. An Silberstücken mangelte es Telkor nicht, zu gut hatte er mit Gildin verdient und nun wollte er ihn zurück haben. Eilig bestellte er noch einen Krug für die beiden übel riechenden Kerle und verhandelte mit ihnen einen Preis für sein Anliegen…

tbc