Erstmal vielen, lieben Dank, dass ihr meiner Aufforderung nachgekommen seid und viele Reviews und Mails mir gezeigt haben, dass meine Geschichte gelesen wird. Das motiviert wirklich zum Weiterschreiben und hat mich unglaublich gefreut, danke euch!

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#Sarah – Vielen, vielen Dank für deine ausführlichen Reviews, ich hab mich echt gefreut. Und mit einem hast du wirklich Recht: Kommas sind nicht meine Freunde. Ich hab auch keinen Beta-leser, ich schreibs und stell es so online, ich brauch das irgendwie so, aber ich versuch besser darauf zu achten. Danke dir ‚lieb knuddel'

#Turquenione – Danke dir auch, und noch sind wir nicht in Eryn, aber bald!

#blub - das nächste Kap ist auch schon fertig, das wird nicht mehr solange dauern.

#Galu - Interessante Fragen, danke dafür, während Gildin lernen wird ein Elb zu sein, werden sicher auch seine Erinnerungen wieder zurückkehren und dann wird's heftig!

#Cornelia - Ja, das stell ich mir auch toll vor Erestor als Gildins Lehrer, ob Thranduil und Legolas das wirklich gefallen würde?

#Adelaide – Danke für dein Statement, ich bin ehrlich auch froh, ab und zu was zu hören, dann weiß ich einfach, dass meine Geschichte überhaupt gelesen wird. Danke!

#Weltherrscherchen – Danke dir auch für deine regelmäßigen Reviews, das spornt mich an.'freu'

Gildins Weg – Geliebter Sklave


Kap 19 - Thranduil

„….das ist Erestor….beobachte ihn gut….und präge dir seine Bewegungen ein….ich kenne keinen gnadenloseren Kämpfer…"

Noch einige Zeit kreisten Thranduils Worte in Gildins Gedanken, und sein Blick wanderte immer wieder zu dem dunklen Elben. Kein einziger Gedanke an den Überfall, keine Frage danach, wer diese Verfolger gewesen sein könnten, keine Frage nach dem Warum.

Gildin nahm es hin, angegriffen zu werden, hatte kaum Gegenwehr geleistet, nicht einen Laut von sich gegeben.

Legolas ritt nun am Ende des Elbenzuges hinter den Packpferden und beobachtete den jungen Eldar kritisch. Warum hatte Gildin nicht gerufen, warum scherte ihn sein Leben nicht….und war es Zufall, oder hatten es die Angreifer tatsächlich nur auf Gildin abgesehen? Erestors schnelles, bestimmtes Eingreifen hatte viele Fragen offen gelassen, das war so typisch für den Noldo. Kein differenziertes Handeln und nun keine Gelegenheit mehr Antworten zu finden. Ein toter Mund kann nicht mehr sprechen.

Legolas schluckte leise seinen Unmut über Erestors Tat und noch mehr darüber sein Handeln bewundernswert zu finden. Sein Vater war zu eingenommen von seinem Liebhaber. Zu lange schon bestimmte Erestor den Weg seines Vaters, doch Gildin konnte vieles ändern, wenn er sich geschickt anstellte. Gildin könnte eine Konkurrenz für Erestor werden, schon jetzt beherrschte der Gedanke an den naiven Elben Thranduils Sinne. Ein geheimnisvolles Grinsen strich über Legolas Mundwinkel und mit einem kurzen Schenkeldruck trieb er sein Pferd an, um es neben Gildin wieder zu zügeln. Gildin blickte kurz auf, schien gerade mit seiner Sitzposition beschäftigt. Thranduil und Erestor waren wieder am Anfang des Zuges und berieten sich über den Weg. Legolas griff hinüber zu Gildins Pferd und klopfte anerkennend auf seine Flanke.

„Du hast Aglar gut im Griff, es ist ein ausdauerndes, kluges Tier….doch manchmal ein wenig eigensinnig. Ich sehe, dass du wohl nicht oft reitest, hast du Probleme so lange zu sitzen?"

Gildin nickte verlegen und ruckte ein Stück zurück, versuchte seinen Körper ruhiger zu halten.

„Du wirst dich daran gewöhnen müssen, Gildin, unser Weg ist noch weit. Ich habe kühlende Kräutersalben, wenn wir unser erstes Lager aufschlagen, kann ich dir gerne etwas davon auftragen. Hast du dich auch verletzt, als der Überfall war?"

Legolas Stimme klang ehrlich besorgt und Gildin blickte dem Düsterwaldprinz dankbar in die Augen. Seine Schulter schmerzte nach dem Sturz etwas, doch viel mehr machte ihm der peinigende Schenkeldruck zu schaffen. Mit Telkor war er immer im Wagen gereist. Selten hatten sie kurze Strecken zu Pferde zurückgelegt und die andauernde Reibung hinterließ nun deutliche Spuren an seiner aufgeriebenen Kehrseite und an seinen Schenkeln. Doch wollte er nicht weinerlich wirken.

„Es geht schon, ich werde mich sicher daran gewöhnen, ich danke für eure Sorge, darf…hm, darf ich eine Frage stellen?"

Gildin zügelte sein Pferd, um in Legolas Höhe zu bleiben. Auch versuchte er nun, sich ruhiger im Sitz zu halten und von seinen Problemen abzulenken. Legolas quittierte dies mit einem anerkennenden Zwinkern.

„Wie du meinst Gildin, doch wenn du Hilfe brauchst…die Salbe steht dir zur Verfügung!

Und was möchtest du wissen?"

Gildin wendete seinen Kopf an den Beginn des Zuges, um eine Andeutung zu Thranduil zu machen.

„Wer ist mein neuer Herr? Wie ist sein Name?"

Legolas stieß ein erstauntes Schnauben aus.

„Du reist mit uns und weißt nicht wer mein Vater ist?"

„Nein, ich….ich wagte ihn nicht zu fragen und niemand nannte seinen Namen. Euren Namen kenn ich, Feanweth hat euch beim Namen genannt. Bitte sagt mir seinen Namen?"

„Du musst wirklich noch viel lernen Gildin. Und wage zu fragen, immer! Meines Vaters Name ist Thranduil, Herrscher über das Königreich Eryn Lasgalen, das mein Großvater Oropher einst gründete…"

„Ein Königreich? Dann ist euer Vater ein König?"

Gildin erblasste zusehends, er hatte wohl geahnt, dass sein neuer Herr ein Fürst sein musste, doch ein Elbenherrscher über ein Königreich als neuen Herrn war mehr als er sich erträumen konnte. Und was ihm gleichfalls gewahr wurde: Legolas war ein Königssohn. Fast ängstlich schluckte Gildin und betrachtete den Elbenprinz mit neuen Augen. Legolas spürte mit zwiespältigen Gefühlen die Veränderung in Gildins Benehmen. Und es war zu verführerisch, diese offensichtliche Bewunderung auszunutzen. Und doch pochte sein Gewissen scharf an seinen Verstand. Gildin war ihm ebenbürtig. Doch wer sollte dem Noldo das jemals wissen lassen. Gildin war glücklich in seinem Dasein. Und in Eryn Lasgalen würde es ihm auch als Diener gut ergehen. Und nicht mehr würde ihm Thranduil zugestehen. Legolas straffte seine Schultern.

„ So ist es Gildin. Dein neuer Herr ist König über das Waldreich von Rhovanion. Du kannst dich glücklich schätzen. Du kannst viel erreichen, wenn du gehorsam bist, wenn du möchtest helfe ich dir, dich einzuleben…."

Eine Antwort war nicht nötig. Gildin strahlte Legolas an. Alles würde er darum geben seinem neuen Herrn zu gefallen und Legolas, ein Elbenprinz wollte ihm dabei helfen. Das der Düsterwalderbe dabei Hintergedanken haben könnte, kam ihm nicht in den Sinn. Immer wieder flüsterte er während des langen Rittes sein Glück in die Sonnenstrahlen und spürte kaum mehr die Belastungen des Reitens. Und kein Aufenthalt verging, ohne dass Gildin an Legolas Platz kleine Aufmerksamkeiten hinterließ.

Die Tage des Sommers machten die Reise am Anduin entlang angenehm. Tagsüber durchquerten sie die flussnahen Wälder und nachts rasteten sie am Ufer. Die Rast war einzig den Pferden zugedacht, denn Elben brauchten im Grunde keinen Schlaf. Die kurze Zeit der Meditation, die ihren Sinnen Entspannung schenkten, konnten sie mühelos während des Rittes wahrnehmen. Thranduil und Erestor verließen während der Ruhestunden den Rastplatz, um die Umgebung zu erkunden, wie sie es nannten. Legolas indes nutzte die Stunden, um Gildin mehr von Eryn Lasgalen zu berichten und der edlen Art aller Sindar.

„Erestor musst du wissen, entstammt einem anderen Elbenstamm, er ist ein Noldo. Trotz seiner Herkunft, hat er sich viel Wissen angeeignet und ist ein hervorragender Kämpfer, wie du bereits gesehen hast. Aber viele Fehler begleiten seinen Weg und ich glaube, dass seine Tage als Berater gezählt sind…."

„Bin ich auch ein Sindar?"

Gildin unterbrach Legolas Erklärungen und stocherte mit einem Stock in der Glut der Feuerstelle. Legolas verstummte für einen Moment. Natürlich wusste er die Antwort. Würde er ihm wahrheitsgemäß antworten, könnte Gildin sich Erestor näher fühlen, als gut war. Würde er ihn belügen, konnte auch seine wahre Identität besser verborgen bleiben.

Legolas zögerte….

tbc