Sarah – Hey, so eine Menge Fragen 'lach'
Also die Namensähnlichkeit zwischen Telkor und Melkor ist unbeabsichtigt, aber cool. Und Gildin ist sein eigenes Dasein nicht gerade wichtig, also wehrt er sich kaum, erwartet immer einen Übergriff, er muss sein Selbstbewusstsein erst Mal aufbauen.
Und Legolas mag Erestor nicht, das hast du gut bemerkt, und er will Gildin für seine Zwecke gewinnen, denkt sicherlich, dass der naive Jüngling leicht lenkbar ist.
Und das mit den langen Sätzen stimmt, ich liebe verwinkelte, lange Sätze 'grinz'
blub – schön, dass dir die Details gefallen 'freu'
Turquenione – Legolas ist sich ziemlich sicher, dass Gildin Erestor Konkurrenz machen könnte,
na warten wir mal ab!
Weltherrscherchen – Ups, nicht hauen, wenn Legolas nichts beantwortet…'grinz'
Gildins Weg – Geliebter Sklave
Kap 20 – Eryn Lasgalen
Legolas zögerte mit seiner Antwort….
Zum Glück kehrten in dem Moment Thranduil und Erestor von ihrem „Erkundungsgang" zurück und erspartem ihm die Antwort, da sie zum Aufbruch Anweisungen gaben. Der nächste Sonnenaufgang brachte dunkle Wolken mit sich, das Wetter schlug um, die warmen Sommerwinde verschwanden und schwere Regentropfen kündigten den Herbst an. Aus den Satteltaschen der Gepäckpferde wurden dunkelgrüne, leichte Kapuzenumhänge verteilt. Gildin wickelte sich dicht in den angenehm duftenden Stoff und spürte, dass es kaum nötig war. Der Umhang schien sich den Körper anzupassen und kein Tropfen Wasser, kein kühler Windhauch kam hindurch. Wie einen kostbaren Edelstein liebkosten Gildins Finger den geheimnisvollen Stoff.
In den nächsten Tagen der Reise blieb wenig Zeit zum Unterhalten. Das Wetter verschlechterte sich, dass die Rasten nur mehr ein kurzes Aufatmen waren. Die Pferde waren dennoch ausdauernd und endlich verkündete einer der Elben, den Anarsarn in der Ferne gesichtet zu haben, den großen Sonnenfelsen, am Rande des Eryn Lasgalen, der weithin die südliche Grenze des Landes bestimmte. Gildin versuchte durch den prasselnden Regen ebenfalls etwas zu erkennen, doch zu wenig geschult war sein Blick, als das er das Grau durchdringen konnte.
Doch eine Weile später lüftete sich plötzlich die Wolkendecke und gab den Blick auf das beginnende Elbenreich frei. Der Regenmantel riss auf und blitzende Sonnenstrahlen mischten sich mit dem letzten Nass und woben einen Farbenbogen über dem Anarsarn. Thranduil hielt den Elbenzug mit einer gebieterischen Armbewegung an. Das Himmelszeichen war ein Willkommensgruss seines Reiches.
Stolz hob sich sein Blick über die dichten Flechten des mystischen Waldes und keiner hatte Zweifel, dass Thranduils Macht dieses bewirkt hatte. Erhaben funkelte seine Gestalt auf der Anhöhe vor der Waldgrenze und ein Windstoss ließ sein Haar eindrucksvoll aufflammen.
Der König war zurückgekehrt und Eryn Lasgalen empfing ihn. Der Moment der Ewigkeit brach, Thranduil lachte und trieb sein Pferd in den heimischen Wald.
Gildin schloss sich als Letzter der anreitenden Elbenschar an, so fasziniert hatte er den eindrucksvollen Moment betrachtet, war gefangen von seinem neuen Herrn. Ganz weit schien ihm der Elbenherrscher, unnahbar, wunderschön und majestätisch. Langsam folgte er den Packpferden, den Hang hinunter, nah an die Waldgrenze. Kein gewöhnlicher Wald, wie er dutzende Male hindurchgereist war und auch nicht der lieblich, goldene Wald seiner Träume. Dieser Wald schien ungewöhnlich dicht, nahezu bedrohlich. Die Wiese davor noch von den Sonnenstrahlen erhellt, verschwand in dem Augenblick, als Gildin die ersten Bäume erreichte.
Ehrfürchtig hob sich der Blick des jungen Elben hinauf in die hohen Baumkronen. Umschlungen von dichten Efeuranken gelang es den schweren Blättern das Licht gänzlich abzuwehren. Ein diffuses eigenes Leuchten unterschied für die lebenden Augen des Waldes den Tag von der Nacht. Und da waren eine Menge lebende Augen. Unruhig raschelte und seufzte es aus allen Richtungen. Gildins Ohren hatten Mühe die Richtung der Laute zu bestimmen. Und sein Auge erfasste nur hin und wieder ein Schleichen von Fell und Getier.
So abgelenkt von den irren Eindrücken, verlor Gildin den Anschluss an den Königszug und fand sich plötzlich allein zwischen den bedrohlich nahen Ranken wieder. Bedrohlich nah und immer näher. Schon berührte eine Flechte sein Haar, verführerische Stimmen raunten alte Worte und rieten ihm sich fallen zu lassen, seine Augen zu schließen. Spitze Finger tasteten über seine Brust, streichelten fast zärtlich über die freie Haut seines Halses.
Erst der Klang einer bekannten Stimme hob ihn wieder heraus aus der Lähmung.
„Gildin, Gildin…reite weiter, träume nicht! Gildin, nun komm endlich!"
Mit einem Ruck entwand er sich der Baumflechte.
„Legolas…wo seid ihr…ich sehe nichts!"
Gildin schüttelte alles von sich ab und wagte nicht zurückzublicken, was seinen Körper da gefangen gehalten hatte. Konzentriert versuchte er der Stimme zu folgen.
„Wo seid ihr?"
„Gildin, nun komm schon….folge dem Weg, ich warte"
„Weg? Welchem Weg?"
„Sieh auf den Boden, der Moosweg…konzentrier dich!"
Gildin beugte sich nah zu seinem Pferd.
„Aglar…der Moosweg, siehst du ihn?
Leise flüsterte er in das Ohr des Pferdes und versuchte aus der gleichmäßigen Bodenstruktur einen Weg abzuleiten und wirklich. Farblich unterschied sich das Moos des Waldes und ein hellerer Bewuchs deutete einen Weg. Erfreut folgte Gildin dem Weg und erreichte kurz darauf den wartenden Düsterwaldprinzen.
„Steig besser ab, Gildin…ab hier wird der Wald sehr dicht und wir werden meinen Vater nicht mehr einholen…warum bist du uns nicht gefolgt?"
Gildin stieg, wie geheißen von seinem Pferd.
„Ich …ich kann es nicht sagen….ich träumte wohl…der Wald sprach zu mir"
Legolas zuckte mit seinen Schultern und schritt voran. Eine ganze Weile folgten sie lautlos dem hellen Moosweg und Gildin fühlte sich wohler und vergaß die bedrohlichen Empfindungen. Das letzte Stück des Weges konnte wieder zu Pferde zurückgelegt werden und Aglar erkannte die nahen heimatlichen Gefilde, war kaum mehr zu bändigen. Gildin ließ die Zügel locker und Aglar durchdrang den Wald ohne Mühe, schneller als Legolas Pferd.
Erst kurz vor den königlichen Hallen, dem Palast der Düsterwaldherrschers fiel es zurück in ein gemächliches Schritttempo und blieb dann an dem mächtigen Torbogen stehen. Gildin stieg ab und führte Aglar neben Legolas und seinem Pferd durch den Bogen. Wartende, uniformierte Wächter übernahmen die Pferde.
„Mae Govannen Gildin telched Finarfin, mae govannen in meinem Zuhause!"
Legolas verneigte sich, wie es die Höflichkeit verlangte, vor Gildin und hieß ihn im Hause Thranduils Willkommen. Ein warmer Hauch des Glücks durchströmte Gildins Körper. Mit strahlenden Augen durchschritt er das fein mit Goldintarsien verzierte Tor hinein in den Königspalast.
Zuhause…bin ich hier nun auch zuhause….fremd ist mir alles und doch gehör ich hier in diese Welt….zu diesem Volk….ist es mein Volk….bin ich Sindar….bin ich auch Zuhause?
Legolas ließ es sich nicht nehmen, Gildin durch die Räume zu führen, denn Stolz umgab seine Worte und ein Aufatmen wieder zuhause zu sein. Gildins Aufmerksamkeit brach nicht, zu wundervoll war die Pracht der Sindarhallen. Kein Raum glich dem anderen. Und doch waren alle ein Teil des Waldes. Hier und da durchbrachen die Äste der mächtigen Baumriesen die Hallendecke und schenkten natürliche Schönheit. Erst lange Zeit später führte Legolas den jungen Eldar in seine eigenen Räume und bot ihm an, hier ein heißes Bad zu nehmen, bis Thranduil entschieden hatte, welche Räume Gildin zugewiesen würden.
Legolas selbst ließ sich nebenbei von Hausdienern entkleiden und ein wissendes Lächeln umspann seine Mundwinkel.
Hier bist du nun…im Netz meines Vaters….und ich erkenne deinen Blick Gildin…unschuldig fühlst du dich im Traumland….und ich hab es dir gezeigt….und ich sehe, wie grenzenlos du mir vertraust…nun werde ich dein Letztes an mich binden…und Erestors Macht wird fallen
Gildin kam nicht dazu, zu antworten, denn eifrige Finger lösten auch seine Kleidung von seinem Körper. Der Wunsch des Elbenprinzen war für die Hausdiener Befehl. Niemand wartete eine Antwort des unbekannten jungen Elben ab. Im Nebenraum dampfte der heiße Kessel und feine Düfte mischten sich in das einlaufende Wasser. Gildin dankte leise dem Hausdiener, der ihm aus den schmutzigen Reisegewändern half. Ein Elb mit dunklem, kunstvoll geflochtenem Haar. Erstaunt nickt er Gildin zu, war es nicht gewohnt Dank zu erhalten, sowie Gildin nicht gewohnt war, bedient zu werden. Der Hausdiener reichte ihm einen Kelch.
„Limpë ed Esgaroth…"
Mit dunkler Stimme erklärte er den Inhalt und machte sich daran Gildins Beinkleider zu öffnen. Doch Gildin winkte ab und lächelt ihn freundlich und dankbar an.
„Bitte nicht. Ich mach das jetzt selbst…danke nochmals"
Gildin nahm einen Schluck von den hellen Wein und setzte sich einen Moment auf einen der schönen Stühle, um selbst aus seinen Kleidern zu schlüpfen.
„Gildin….komm endlich ins Bad…das Wasser ist herrlich!"
Der Diener nahm die restliche Kleidung an sich und führte Gildin in den feudalen Baderaum. Kein Badezuber, wie Gildin es kannte, nein ein tief in den Boden eingelassener Badebereich erwartete ihn. Legolas lehnte entspannt an einer Seite und hatte gleichfalls einen Kelch mit Wein in seiner Linken. Kurz ließ Legolas seinen Blick über Gildins schmalen Körper gleiten, dann leerte er in einem Zug seinen Kelch, zwinkerte Gildin zu.
„Nun komm schon….oder hast du Angst vor mir?"
Gildin schüttelte den Kopf und setzte sich vorsichtig an den Rand, ließ sich ins dampfende Wasser gleiten und Legolas bedeutete mit einem Grinsen den Hausdienern sie nun allein zu lassen…
tbc
Anmerkungen:
Mae Govannen Gildin telched Finarfin Herzlich Willkommen Gildin aus dem Hause Finarfins
Limpë ed Esgaroth Wein aus Esgaroth
