Disclaimer/ Rating/ Pairing: siehe Chapter 1

A/N: Mein Dank geht heute anKiwi123 und Mina Harker Wilhelmina M für die lieben Reviews… ich hoffe, bald mal wieder welche zu lesen … grins ….

Außerdem stelle ich jetzt gleich eines in den Raum: SIRIUS ist NICHT tot. Nope. Zumindest nicht bei mir. Ich lass mir nicht meinen Held vor der Nase wegmördern. Was auch immer hinter dem ominösen Vorhang passiert ist – Sirius lebt und spielt hier mit. (nicht zuletzt wegen Rochiel grins Auch der gehört dir, wenn du willst!)

Widmung: Die Geschichte widme ich Rochiel, für die vielen verrückten Stunden in den Foren und als Dank für die ewigen Ermunterungen, weiter zu schreiben!

Zitat des Tages: Women love us for our defects. If we have enough of them, they will forgive us everything, even our intellects. ("The Picture of Dorian Gray" von Oscar Wilde)

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"Hermione! Hey! Aufwachen!" ein nervtötendes Trommeln an ihre Zimmertüre riss Hermione Granger ziemlich unsanft aus ihrem wohlverdienten Schlaf.
"Kommt rein!" sobald das Mädchen die Stimmen erkannt hatte, griff sie nach ihrem Zauberstab, der wie immer auf ihrem Nachtkästchen lag, und nahm den Sperrzauber von ihrer Türe.
"Hier fang!" der rote Haarschopf von Ron tauchte in der Türe auf und ehe Hermione es sich versah, flog etwas auf sie zu.
"Was ist das?" sie richtete sich noch immer ziemlich verschlafen in ihrem Bett auf und betrachtete das kleine in Servietten eingewickelte etwas in ihren Händen skeptisch. Wenn es darum ging, „Geschenke" jeder Art von ihren zwei besten Freunden zu erhalten, war Vorsicht angesagt. Nicht umsonst waren Rons Brüder Fred und George die Inhaber des beliebtesten Zauberei-Streiche-Geschäfts in der Winkelgasse.
"Es beißt nicht… keine Sorge… zumindest sicher nicht, bevor du zubeißt" Ron grinste seine beste Freundin an und ließ sich zu ihren Füßen auf das breite Doppelbett fallen. „Ich versteh ja noch immer nicht, warum DU ein Doppelbett bekommst, während ICH mein Minibett noch teilen muss!"
"Ron, es ist zu früh, um schon wieder Diskussionen über mein Liebesleben zu führen!" genervt schüttelte die junge Frau ihren Kopf und deutete gleichzeitig Harry, der noch immer in der Türe stand, dass er sich zu ihr setzen sollte.
"Früh? Minchen ich will dich ja nicht verbessern, aber es ist kurz vor 12 Uhr!" grinsend ließ sich der schwarzhaarige Junge nun auch aufs Bett fallen und wuschelte seiner Freundin erst mal liebevoll durch die Haare.
"Es ist bitte WAS?" beinahe hysterisch kreischte Hermione auf, was ihr ein breites Grinsen ihrer Freunde eintrug.
"Hab ich es dir nicht gesagt, dass sie einfach ausflippen wird? Hab ich es nicht gewusst?"
"Hast du, Ron, hast du!" Harry konnte sich ein Lachen nun wirklich nicht mehr verkneifen. Er würde aus seiner besten Freundin vermutlich niemals schlau werden. Auch nach sieben gemeinsamen Jahren hatte er noch nicht begriffen, warum um alles in der Welt das Ausschlafen und Verpassen des Frühstücks an einem Samstag Hermione so zur Verzweiflung trieb.
"Jetzt schau nicht so, du hast wirklich nichts verpasst. Ein hinkender Snape war das Highlight des heutigen Morgens und wenn du dir um das Essen Sorgen machst – wie wäre es, wenn du endlich dieses wunderbare Carepaket deiner noch wunderbareren Freunde auspacken würdest?"
Misstrauisch musterte Hermione Ron. „Okay, was ist los? Ihr habt doch nicht aus reiner Freundschaft zu mir etwas vom Frühstück mitgehen lassen und es bis JETZT (!!!)-ich betone 2 Stunde nach regulärem Ende der Frühstückszeit!- nicht angerührt… also raus mit der Sprache, ich kenne euch!" Die Blicke, die sie ihren besten Freunden an den Kopf warf, hätten schon beinahe Snape Konkurrenz gemacht, wäre bei ihr nicht das fröhliche Funkeln in den Augen zu entdecken gewesen. Sie liebte diese Geplänkel mit ihren Freunden und wusste sie jetzt, in Zeiten des Krieges, noch mehr zu schätzen, als je zuvor.

Hier in Hogwarts hatte sich nicht viel geändert, seit Voldemort am Ende des vierten Schuljahres wieder zurückgekehrt war. Noch immer herrschte das selbe lebhafte Gedränge auf den Gängen, noch immer schallten an sonnigen Tagen die Stimmen der Schüler vom See hinauf zu den Türmen des Schlosses, noch immer gab es in der Bibliothek tausende Bücher von denen eines spannender und lesenswerter war, als sein Nachbar, doch das Leben war auch hier nicht mehr so unbeschwert, wie in den Jahren zuvor.
Kaum ein Schüler hatte nicht mindestens eine Zauberzeitung abonniert, die meisten lasen sogar zusätzlich zum Tagespropheten noch eine Muggelzeitschrift, um herauszufinden, welche Auswirkungen der Kampf gegen Voldemort auf die Nicht-Magische Bevölkerung hatte.

„Minchen, wo zum Teufel bist du eigentlich mit deinen Gedanken? Hast du jetzt endlich einen Lover, um dessen Qualitäten im Bett sich deine Phantasien ranken?" Ron fuchtelte mit seiner ausgestreckten Hand vor den Augen seiner Freundin herum, während Harry versuchte betont teilnahmslos dreinzuschauen. Er wusste, was nun folgen würde und wie zu erwarten, musste er auch nicht lange warten.
"Ronald Weasley! Beim Barte Merlins wenn du nicht ENDLICH deine Zunge zügelst und aufhörst mir mein nicht existentes Liebesleben unter die Nase zu reiben, dann garantiere ich für NICHTS! Glaub mir eines, ich kenne genug ERLAUBTE Flüche, die dich um nur einen einzigen der Unverzeihlichen als Erlösung betteln lassen würden!" die junge Frau schnaubte wütend und musterte den Rotschopf vor ihr gründlich „Und wenn ich nicht falsch informiert bin, mein Liebster, dann hast DU deinen kleinen Freund schon seit EWIGKEITEN nicht mehr in der Art benutzt, von der dein kleines, perverses, unter der Gürtellinie liegendes Gehirn träumt!" wutschnaubend sprang Hermione aus dem Bett ungeachtet dessen, dass sie nur mit einem knappen Top und einer noch knapperen Unterhose bekleidet war.
"Uh Hermione… würdest du DIESEN LUXUSKÖRPER nicht dauernd unter unsagbar weiten Klamotten verstecken, die aussehen, als hättest du sie direkt von Dudley Dursley übernommen, dann… bei Merlins Eiern… ehrlich Hermione…" Harry konnte seine Augen kaum von der jungen Frau abwenden und auch Ron schien so gefesselt von dieser Erscheinung zu sein, dass er nicht einmal mehr einen Ton über seine Lippen bekam.
"Oh Gott… Männer!!!" mit einem letzten verächtlichen Blick auf ihre Freunde rauschte Hermione in das an ihr Zimmer angrenzende Bad.

Männer! Wer auch immer diese Spezies erfunden hat muss wirklich, wirklich viele Probleme haben. So viel Stumpfsinn, Perversion und Mangel an Intelligenz einfach so zu erschaffen und auf die Welt loszulassen … das ist Sadismus! Mindestens Sadismus!
Und warum zum Henker muss ICH mich damit herumschlagen? Warum immer ICH? Mache ich nicht genug, um ein angenehmes Leben führen zu können? Granger hier, Hermione da, Head-Girl dieses, Vertrauensschülerin jenes und dazu noch gratis Nachhilfe für jeden Trottel, den Hogwarts je hervorgebracht hat.
Und um dem allen die Krone aufzusetzen muss ich mir rund um die Uhr von Mister Ron „Ich leg sie alle flach" Weasley anhören, dass mein Liebesleben in etwa dem einer Erstklässlerin entspricht. Würde dieser Kerl einmal sein Hirn verwenden würde er genau wie ich zum Schluss kommen, dass für Männer oder ähnliches keine Zeit in meinem verfickten Leben ist! Ich weiß ja nicht einmal, wann ich das nächste Mal in Ruhe duschen kann, denn Miss Granger hat ja nie etwas zu tun – da kann man doch mal fragen, ob sie hier helfen und da einspringen will…
„Verdammt noch Mal – sehe ich aus wie Super Woman oder was???" brüllte Hermione den Spiegel vor sich an.
"Nun, um ehrlich zu sein – nein! Wir sehen heute eher aus, als wären wir eine verbitterte alte Jungfer!" ihr Spiegelbild grinste sie süffisant an und verzog sich gerade noch rechtzeitig aus dem Rahmen, bevor der Zahnputzbecher das Glas traf und der Spiegel in tausend Scherben zu Boden ging.

Manchmal hasste sie die magischen Spiegel, Bilder und was sonst noch ungebeten seinen Kommentar zu ihrer Laune, ihrem Aussehen oder was auch immer zu beanstanden war, abgab. Und heute war so ein Tag. DEFINITIV!

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„Und, hast du dich wieder beruhigt?" als Hermione nach knapp einer Stunde wieder aus dem Badezimmer auftauchte, saßen Harry und Ron noch immer auf ihrem Bett – doch diesmal hatten sie ihre Finger nicht von dem mitgebrachten Essen lassen können.
„Nein hab ich nicht und wenn ihr jetzt so freundlich wärt zu verschwinden…" sie deutete unmissverständlich zur Tür, doch keiner der beiden Angesprochenen machte Anstalten, sich auch nur einen Millimeter zu bewegen.
"Weißt du Minchen, du solltest dringend deine Gefühlsausbrüche wieder unter Kontrolle bekommen…" – „Ja, Ron hat Recht – Dumbledore wird sich nicht freuen, wenn du in seinem Büro herumzickst und alles kurz und klein schlägst… wobei… wenn ich's mir recht überlege hatte er dieses gewisse amüsierte Blitzen in den Augen, als ich ihm damals die Einrichtung zertrümmert habe…" Harry verlor sich sichtlich in seinen Erinnerungen, doch Hermione war hellhörig geworden.
"Dumbledore?" sie fixierte Ron, der sofort hauchzart pink anlief, mit einem patentierten „Ich bin Vertrauensschülerin und wenn du nicht sofort sagst, was Sache ist, hat dein Haus 20 Punkte weniger"-Blick.
"Ja, haben… ähm… haben wir das nicht erwähnt?" der junge Mann versuchte einen Dackelblick aufzusetzen „Also ähm Dumbledore will dich sprechen, in seinem Büro… sobald du Zeit hast…" jeder Versuch seine Freundin mit Kulleraugen zu besänftigen ging einfach nur schief. Sie schnaubte verächtlich und stürmte dann aus der Türe, als wären sämtliche „Haustiere" Hagrids hinter ihr her.

„Sag mal, weißt du, was sie heute hat?" noch immer erstaunt von ihrem plötzlichen Abgang sah Ron den Jungen, der noch lebte, an.
„Weibergeschichte nehm ich an. Sie ist doch sonst die Ruhe weg…"
"Weibergeschichte… ich bitte dich, Harry – was weißt DU schon von Weibergeschichten?" Ron verzog amüsiert sein Gesicht.
"Nun, Ronnylein, wenn es dir noch nicht aufgefallen ist – deine Schwester und ich sind seit etwa … lass mal überlegen… auf den Tag genau zwei Jahren und drei Monaten ein Paar und wenn mich mein Instinkt nicht ganz trübt –und unter uns gesagt: das tut er selten! – dann hat deine heiß geliebte Schwester in dieser Zeit in etwa 26 Mal eben jene Weibergeschichte gehabt… und DU willst mir erzählen, ich hätte keine Ahnung davon?"
"Schon gut, Casanova, schon gut!" Ron klatschte seinem Freud gutmütig die Hand auf den Oberschenkel „Hör mal, mit Hermione ist heute ja wohl nichts mehr anzufangen, oder?" Harry grunzte zustimmend „Schön, was hältst du also von ner kleinen Privatparty? Nur du, Ginny, eine noch nicht näher bekannte Schönheit, die mir sicher noch über den Weg laufen wird und ich?"

Harry zog seine Augenbraue im Snape-Stil in die Höhe und musterte Ron mit einem Blick, der nichts Gutes verhieß „Weasley, hörte ich hier gerade Privatparty?" Der schwarzhaarige Junge ahmte ihren Tränkemeister zum verwechseln ähnlich nach „Sie sind Vertrauensschüler, Sie haben die Pflicht anderen mit gutem Beispiel voran zugehen – 150 Punkte Abzug für Gryffindor!"
Ron hatte Mühe sein Grinsen zu unterdrücken „Aber… Professor… wie könnte ich Sie umstimmen?"
"Sagen Sie mir wann und wo, Weasley und halten sie genügend Feuerwhiskey bereit, dass ich mir meine schwarze Seele aus dem Leib saufen kann!" Der letzte Satz war zu viel für Ron, sein gespielt verängstigtes Gesicht verzog sich zu einem breiten Grinsen, bevor er von einem schweren Lachkrampf geschüttelt wurde und unter Tränen stammelte „Harry, die Nummer ist Bühnenreif!"

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„Cunnilingus" murmelte Hermione und schüttelte den Kopf, als sie in das Turmzimmer trat.
"Sirius kannst du dir endlich ein neue Passwort zulegen? Es kotzt mich langsam wirklich, wirklich, wirklich an! Bitte!" mit einem kleinen Rundblick hatte sie erkannt, dass das Zimmer leer war, also stürmte sie in das angrenzende Schlafzimmer, ohne ihre Zeit daran zu verschwenden, anzuklopfen.

„Sirius verdammt noch mal hörst du mir eigentlich zu?" in dem Moment, in dem die Klinke der Türe an die Wand krachte und der schwarzhaarige Mann aus dem Schlaf hoch schreckte, brüllte Hermione los.
"Ähm… ich habe geschlafen???" unsicher sah Sirius Black, der Ex-Gefangene von Askaban das tobende Mädchen vor sich an. Hätte ihn auch nur einer der Menschen, die ihn noch immer für einen entflohenen Massenmörder hielten, in diesem Moment gesehen – sie hätten Mitleid mit ihm gehabt.
"Das ist kein Grund noch immer dieses Passwort zu haben! Kannst du dir nicht was anderes kreatives einfallen lassen? Echt!" wutschnaubend schmiss sich Hermione neben Sirius aufs Bett und malträtierte sein Kopfkissen mit ihren Fäusten.
"Kleines, was ist eigentlich los?" vorsichtig zog Sirius das Mädchen in seine Arme.
"Ach Padfoot… jedes verdammte Mal wenn ich in dein Zimmer komme, erinnert mich dein wunderbares Passwort an… an mein verdammt noch mal definitiv überhaupt nicht existierendes Liebesleben und heute geht mir die Tatsache, dass ich seit… nun reden wir nicht darüber… sein EWIGKEITEN nicht mehr… du weißt schon! ..."
"Nicht mehr… Liebe gemacht hast?" Sirius Tonfall nach zu urteilen, war er mehr als amüsiert über den Fakt, dass Hermione zwar scheinbar extrem nach Sex verlangte, es aber trotz allem noch immer nicht übers Herz brachte, es einfach so auszusprechen.
"Genau das…" sie seufzte „Ich meine – welches Mädchen in meinem Alter lebt schon so Keusch wie ich? Seien wir uns mal ehrlich – jede 15jährige hat ein aktiveres Liebesleben…"
"Und das kotzt dich an, ja?" Sirius sah Hermione verwundert an.
"Ja klar tut es das! Sonst würde ich mich nicht aufführen, wie von Furien gehetzt, oder?" ein kleines Lächeln erschien auf Hermiones Gesicht.
"Dir ist also klar, dass du… nun sagen wir mal etwas überreagierst?"
"Ja verdammt noch mal, aber das ändert nichts an der Tatsache, DASS ich überreagiere… Ich hab Ron heute schon gedroht, ich würde ihm so lange Flüche an den Hals hetzen, bis er nach einem Unverzeihlichen, als Erlösung bettelt, sollte er das Thema „Hermiones Liebesleben" noch einmal anschneiden…" das Mädchen biss nervös und etwas schuldbewusst dreinschauend auf ihrer Unterlippe herum.

„Du hast WAS? Hermione Granger, das ach so liebe Mädchen, Schulsprecherin, Vertrauensschülerin von Gryffindor, Lehrerliebling Nummer 1, hat ihrem besten Freund damit gedroht, ihn zu verfluchen? Und zwar nicht nur einmal, sondern ihn so richtig leiden zu lassen?" Sirius schien mehr als amüsiert. So hatte er seine Hermione selten erlebt – nun eigentlich noch nie zuvor. Ab und an hatte sie ihre Stimmungsschwankungen und Launen, aber normalerweise hatte sie sich perfekt im Griff.

Warum steigt eigentlich niemand mit dir ins Bett, Kleines? Hätte ich die Möglichkeit hätte ich wahrlich nichts dagegen… SIRIUS REISS DICH ZUSAMMEN! DAS IST NEBEN REMUS DEINE ENGSTE VERTRAUTE UND NOCH DAZU IST SIE GUT 20 JAHRE JÜNGER ALS DU!!! …trotzdem ob sie wohl überall so weiche Haut hat, wie an ihren Armen?

Ein Schlag gegen die Brust machte ihm unmissverständlich klar, dass Hermione bemerkt hatte, wie sein Blick an ihr kleben geblieben war.

FUCK!
Neues Thema… neues Thema… Merlin ich brauche ein unverfänglicheres Thema…

„Ähm sag mal, Minna, du bist aber nicht gekommen, um mich wegen meines Passwortes zur Schnecke zu machen, oder?"
"Neeeein…" die junge Frau löste sich aus seiner Umarmung, sprang aus dem Bett und begann, unruhig im Raum auf und ab zu gehen. Sirius stopfte sich seinen Kopfpolster in den Rücken und lehnte sich gemütlich zurück, während seine Augen Hermiones Bewegungen folgten. Er wusste, dass sie ihre eigene Geschwindigkeit hatte, um mit Dingen, die ihr wirklich am Herzen lagen, herauszurücken. Und dass ihr etwas auf dem Herzen lag, war klar. Sonst würde sie kaum mitten in der Nacht in sein Zimmer stürmen, geschweige denn überhaupt ihr Zimmer verlassen, denn Head-Girl hin oder her, sie musste sich immer noch an gewisse Regeln halten und wenn Hermione eines vermied, dann eben jene zu übertreten, zumindest, solange es nicht wirklich dringend notwendig war.

„Ich hatte einen beschissenen Tag!" sie blieb für einige Sekunden stehen, setzte dann ihren endlosen Weg durch das Zimmer aber wieder fort.
"Willst du darüber reden?"
"Sonst wäre ich wohl kaum da, oder?" schnappte sie zurück.
"Oh… getroffen und versenkt!" der schwarzhaarige Mann fasste sich ans Herz und starb einen theatralischen Tod.
"Pad bitte…" ihr Tonfall ließ ihn sofort wieder ernst werden, wenn er auch ein leichtes Lächeln nicht vermeiden konnte, als er sie den Kosenamen aussprechen hörte.
Er liebte es, wenn sie ihn Pad, eine Abkürzung für Padfoot, nannte und im Gegenzug wusste er, dass sie es liebte, von ihm Minna genannt zu werden. Diese Kosenamen verwendeten sie nur, wenn sie unter sich waren. Nur wenige Leute wussten, dass Hermione und Sirius sich nahe standen, dass sie defacto die besten Freunde waren. Nur Remus Lupin, Albus Dumbledore und Rons Schwester Ginny waren eingeweiht, oder besser gesagt alle drei waren von selber darauf gestoßen.
Sirius hatte Hermione an dem Tag ins Herz geschlossen, als sie ihn vor dem Kuss des Dementoren gerettet hatte und ihr Herz dürfte er an jenem Abend mit dem Eingeständnis, dass sie wohl die klügste junge Hexe war, die er je getroffen hatte, erobert haben. Seit jener Nacht hatte sich ihre Freundschaft vertieft und nun, da Sirius vom Grimmauld Platz 12 aus- und in Hogwarts eingezogen war, hatten sich die Bande zwischen ihnen noch verstärkt. Er war nun die erste Anlaufstelle für die Probleme der jungen Hexe –vor allem für jene, über die sie mit Ron und Harry nicht sprechen konnten. Er wusste, wie Jungs in ihrem Alter waren, also nahm er es ihnen auch nicht übel, dass sie der armen Hermione zeitweilig ziemlich zusetzen, er versuchte lediglich, ihre Fehler wieder gut zu machen, indem er verstärkt für sie da war. Und sie war neben Remus Lupin die einzige, die das Passwort zu seinen Räumlichkeiten kannte und die Erlaubnis hatte, ihn Tag und Nacht aufzusuchen.
"Sorry Minna… also schieß los!" mit einem Schlenker seines Zauberstabes ließ er frisch gebackene Schokoladen-Kekse erscheinen, Hermiones Lieblingsnascherei gleich nach einer bestimmten Art von Muggelschokolade, die zwar nichts besonderes konnte, aber dafür –wie Sirius sich eingestehen musste- wirklich wunderbar schmeckte.

„Also zu allererst habe ich verschlafen… gegen Mittag haben mich Harry und Ron unsanft aus irgendwelchen seltsamen Träumen gerissen und meine Laune war auf dem absoluten Nullpunkt. Wirklich, wenn ich mich nicht so sehr an alle Vorschriften gebunden fühlen würde, ich hätte sie beide in irgendwas abscheuliches gehext, nur um endlich meine Ruhe zu haben. Du weißt ich liebe sie, aber manchmal… um genau zu sein HEUTE… halte ich sie einfach nicht aus. Und zwar überhaupt nicht! Und dann reibt mir Ron auch noch andauernd unter die Nase, dass ich… nun eben ein inexistentes Liebesleben habe… ich meine, nicht, dass er ein aktiveres hätte, außer vielleicht mit seinen Händen, aber trotzdem…" sie verstummte und zog eine Grimasse.
"Es verletzt dich?"
"Ja, es verletzt mich und es nervt mich, weil ich es mir nicht freiwillig ausgesucht habe, wie die letzte Nonne zu leben. Ich hab nur gerade keine Zeit für eine ernsthafte Beziehung –und nebenbei bemerkt auch keinen in Frage kommenden Partner- und auf nur in die Kiste springen und nicht mal den Namen wissen, so wie Ron es scheinbar praktiziert, dafür hab ich nun mal nichts über."
"Und warum sagst du es ihm nicht einfach?"
"Weil er mich rasend macht…" Hermione zuckte resignierend mit den Schultern „… kaum macht er den Mund auf und lässt eine seiner ach so tollen Bemerkungen los, brennen bei mir alle Sicherungen durch und ich kann nicht mehr normal denken. Und heute, zur Krönung des ganzen, meinte dein lieber Patensohn auch noch unbedingt darauf hinweisen zu müssen, dass meine Klamotten meinen –wie er sich ausdrückte- Luxuskörper verdecken und dass ich somit selber schuld bin an meiner Situation." Frustriert blieb sie neben dem Bett stehen, griff nach einigen Keksen, die sie in Rekordgeschwindigkeit verputzte, nur um dann wieder ihren steten Gang durch das Zimmer aufzunehmen.

„Wie auch immer – weitaus schlimmer als all ihre dummen Bemerkungen war die Tatsache, dass sie mir erst eine Stunde nach ihrem Auftauchen verrieten, dass Dumbledore auf mich wartete. Ich bin dann natürlich sofort zu ihm gegangen und da fing der Tag erst so richtig dämlich zu werden an…" der fragende Blick, den Sirius ihr zuwarf ließ sie kurz auflachen „…nein Dumbledore war freundlich wie immer… eigentlich wollte er mir nur etwas gutes tun, aber ich in meiner Dummheit… ich hab es geschafft, mir innerhalb von drei Worten mein restliches Schuljahr zur Hölle zu machen…" Hermione ließ sich frustriert neben Sirius aufs Bett fallen.
"Ähm Minna… ich bin ja nicht mehr der jüngste und versteh ehrlich gesagt kein Wort von dem, was du da von dir gibst. Wie hast du dir dein Leben zur Hölle gemacht? Drei Worte? Hast du unserem alten Herrn etwa ‚Ich liebe dich' ins Gesicht geschmettert?"
"Oh Sirius, das ist nicht lustig!" schmollend schob sie die Unterlippe vor.
"Nun, was bei Merlins Eiern hast du gesagt, dass es dein Leben mit drei Worten ruiniert?"
"Willst du das wirklich wissen?" Sirius nickte.

„Okay, auf deine eigene Verantwortung…" Hermione seufzte tief „Die Worte waren…

Zaubertränke bei Snape"