Disclaimer/ Rating/ Pairing: siehe Chapter 1
A/N: Danke für die lieben Reviews!!!Mina Harker Wilhelmina M: Ja, vermutlich hätte es ihm das Leben gerettet, hätte Dumbledore ein wenig mehr gehandelt und sich ein wenig weniger zurückgezogen. Das hätte auch Harry um einiges mehr geholfen, als die Stunden mit Snape… wenn er zumindest verstanden hätte, WOFÜR er Okklumentik lernen soll… aber mit dem armen Kleinen braucht man ja nicht sprechen .
Oh und klar – bei ner Sirius/Severus Story schau ich natürlich gerne vorbei /herzchen/ Nadine: /grins/ die Antwort, wie Hermione sich das Schuljahr mit den Worten versaut hat, kommt heute… Nicky: Here we go…. ;o) Viel Spaß mit dem neuen Kapitel! Berendis: /smile/ schön, dass du dich schlappgelacht hast – das hab ich ja glatt gehofft, dass es bei der einen oder anderen den Effekt hat Angel of Mystic: /grins/ oh ich LIEBE diese Stelle auch… schön, dass sie jemand genauso mag, wie ich… Och näher kommen… sie hassen sich, aber dass Hass und Liebe nie allzu weit entfernt liegen, das wissen wir ja .
Ach ja… hab deine Drabbles jetzt gelesen … SUPER!!! Mach weiter so! PHI (Rochiel): /pattpatt/ JA, DIR gewidmet!!! Ganz allein DIR! Und ich versuch ja schon weiter zu schreiben… du bekommst MEHR… versprochen /knuff/
Ich bin SADISTISCH? ICH? /händereib/ oh, da muss Sev auf mich abfärben /unschuldsblick/ ICH kann garnix dafür…
Oh ähm ja… du bekommst Nachschub deines Suchtmittels, ich SCHWÖRE! /indianerehrenwort/ …oh und nicht der puss in boots blick /schwach werd/… . Ach ja, noch was in eigener Sache /fg/ - sollte SOFORT wieder Sternchen erlauben… es nervt! Immer irgendwelche anderen Zeichen statt Sternchen verwenden zu müssen ist eine Qual… /sitzstreik/
Widmung: Die Geschichte widme ich Rochiel, für die vielen verrückten Stunden in den Foren und als Dank für die ewigen Ermunterungen, weiter zu schreiben!
Zitat des Tages: Hass wird nie durch Hass beendet. Durch Liebe allein kann Hass überwunden werden. Dies ist ein ewiges Gesetz. (»Dhammapada« zu Deutsch: »Pfad der Lehre«; das am häufigsten übersetzte buddhistische Buch/ 5. Vers)
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Es war
ein weiterer Sonntagabend seines Lebens, einer, wie schon so viele zuvor und
doch anders. So wie jede Woche saß er mit einer Flasche Rotwein vor dem Kamin
und wappnete sich innerlich gegen die nächste Woche. Wieder standen ihm fünf
Tage voll mit unfähigen und uninteressierten Schülern, grottenschlechten
Hausaufgaben und lärmenden Kindern bevor – eine Aussicht, die ihn nicht
sonderlich erfreute. Manchmal fragte er sich an solchen Abenden, warum um alles
in der Welt er Lehrer geworden war, was ihn dazu gebracht hatte, auf
Dumbledores Bitte hin den Posten des Tränkemeisters von Hogwarts anzunehmen. Er
seufzte. Natürlich wusste er, was ihn dazu gebracht hatte, auf das Angebot des
alten Mannes einzugehen, immerhin lebte er aus diesem Grund. Er lebte und litt.
Ein Klopfen riss ihn aus seinen Gedanken.
"Herein!" wer konnte wohl etwas von ihm wollen? Es war zu spät für
Höflichkeitsbesuche und zu früh, als dass ein anderer Lehrer einen seiner
Slytherins verbotenerweise auf den Gängen erwischt hatte.
"Entschuldigung… störe ich, Professor?"
Stören?
In DEM Aufzug? Niemals Granger… niemals…
"Äh nein, kommen Sie nur… nehmen
sie Platz!"
"Danke…" während Hermione den Weg zwischen dem Portraitloch, durch das sie
gerade gestiegen war, und dem Kamin überbrückte, ließ Professor Snape seine
Augen über ihren Körper wandern. Sie sah verteufelt gut aus in den hautengen
dreiviertellangen Jeans und der weißen Wickelbluse, die nicht nur Einblick auf
den Ansatz ihrer wohlgeformten Brüste gab, sondern auch durchscheinend genug
war, um ihn ihren BH erahnen zu lassen. Ihre sonst so wilden Locken hatte sie
zu einem Pferdeschwanz gebändigt und er entdeckte einen Hauch von Make-Up auf
ihrem Gesicht.
Warum hatte er sie bisher noch nie so gesehen? Er kannte sie nur in ihrem
Zauberumhang…
Liegt
wohl daran, dass du jeder sozialen Aktivität aus dem Weg gehst… vielleicht
solltest du diese Taktik doch überdenken – wer weiß, was diese Schule noch so
an Schönheiten unter den Roben versteckt?
"Nun, Miss Granger, was kann ich für Sie tun?" seine Stimme klang emotionslos, wie immer und auch seine Gesichtszüge hatte er fest im Griff.
"Ähm…
also… ich wollte fragen, wie es ihrem Bein geht…" Hermione biss sich auf die
Lippen. Mist! Sie hatte doch direkt mit der Sprache rausrücken wollen… soviel
zu ihren wunderbaren Vorsätzen.
Nun, immerhin gab ihr die verblüffte Stille, die nach diesen Worten eintrat,
die Möglichkeit ihren Professor zu mustern – und sie musste feststellen, dass
ihr das, was sie sah gefiel. Zumindest soweit das bei einem Mann, der ihr
meistgehasster Professor war, möglich war.
Fasziniert wanderten ihre Augen von seinen Füßen, die nur in Socken steckten,
über seine schwarze Hose hinauf zu dem weißen Hemd, dessen Ärmel er bis zu den
Ellenbogen hochgekrempelt hatte und dessen offen stehende obersten Knöpfe ein
wenig seiner Brust freilegten.
Oh Gott Hermione! Schau weg! Sieh einfach woanders hin! Das ist dein Professor! Dein mies gelaunter, immer unfreundlicher Tränkemeister, der dir den Kopf abreißen wird, sobald du ihm eröffnest, dass du Extrastunden bei ihm nehmen möchtest. Das ist kein Mann, der für dich irgendwie interessant ist, das ist eine überdimensionale Fledermaus!!!
„Danke
der Nachfrage, Miss Granger, es war am Weg der Besserung."
"War?" alarmiert riss sich Hermione aus ihren Gedanken los und konzentrierte
sich wieder vollständig auf ihr Gegenüber.
"Ja war… bis… nun ich hatte eine weitere Meinungsverschiedenheit mit dem
Dunklen Lord, aber ich wüsste nicht, was Sie das etwas angeht."
Da war er wieder – Mr. Toxic in Action … und bei diesem Mann war ihr vor
wenigen Augenblicken noch das Sabbern gekommen – oh ja, sie hatte einen Notstand
und zwar einen gravierenden. Wenn das jemals wer erfahren würde – sie, Hermione
Granger, hatte tatsächlich für einige Sekunden den Eindruck, er, Professor
Severus Snape, hätte einen anziehenden Körperbau.
"Nun, immerhin gehören Sie, genau wie ich, dem Orden an…"
"Granger, sie überschätzen ihre Kompetenzen, SIE gehören dem Orden nicht an.
Sie sind in der bedauernswerten Lage, die Freundin von Mister Potter zu sein,
das ist das einzige, was Sie mit dem Orden verbindet." Snapes Stimme war
eiskalt und verursachte der jungen Frau Gänsehaut.
"Lassen Sie Harry aus dem Spiel!" zischte sie wütend und starrte ihrem
Gegenüber hasserfüllt in die Augen. Wenn es etwas gab, das sie wirklich,
wirklich anpisste, dann war es die Art, wie Snape mit Harry umsprang.
"Mister Potter IST das Spiel!" ein höhnisches Lächeln kräuselte seine Lippen.
Ruhig… einfach ruhig bleiben… er weiß es nicht anders. Er ist ein Arschloch. Einfach ruhig bleiben. Keep cool… Tief durchatmen…
Professor
Snape beobachtete interessiert das Minenspiel seiner Schülerin. Er kannte sie
als impulsives Wesen, das sich so schnell kein Blatt vor den Mund nahm – schon
gar nicht, wenn sie der Meinung war, im Recht zu sein.
Er musste zugeben, dass es erfrischend war, immer und immer wieder mit ihr
zusammen zu stoßen. Er mochte die kleinen Kräftemessereien mit ihr – zumal er
wusste, er würde als Sieger hervorgehen. Selbst jetzt, mit Status des
Head-Girls von Hogwarts, war sie ihm an Mitteln der Macht noch immer meilenweit
unterlegen. Wenn auch er schon feststellen hatte müssen, dass sie ihm langsam
ernsthaft zur Konkurrenz wurde, was das Abziehen von Punkten anging.
Spielte er vorzugsweise mit den Gryffindor Schülern und zog ihnen mit Genuss
Punkt um Punkt von ihrem Stundenglas ab, hatte sie sich besonders auf die
Bewohner der Schlangengrube spezialisiert. Eigentlich sollte er sie dafür
hassen, dass sie seinem Haus mit ihren Aktionen die Chance auf den Hauspokal am
Ende des Jahres immer weiter nahm, doch insgeheim musste er zugeben, dass keine
einzige ihrer Entscheidungen auch nur irgendwie anfechtbar waren – wenn er sich
auch eher die Zunge abgebissen hätte, als das laut auszusprechen.
Aber im Moment faszinierte ihn etwas ganz anderes – er konnte sehen, wie alles
in ihr kochte und brodelte. Er hatte mit diesem letzten Satz genau das
geschafft, was er sich erhofft hatte, doch sie tat ihm nicht den Gefallen und
ließ sich gehen. Er hatte mit einer frechen Antwort gerechnet, die ihm die
Chance gab, sie einfach vor die Türe zu setzen, damit zumindest IRGENDETWAS positives
an diesem Sonntagabend passierte, doch die junge Frau vor ihm, kämpfte
sichtlicht angestrengt ihre Emotionen nieder.
Hatte in den ersten Sekunden nach seinen Worten noch deutlich Wut und Hass auf
ihren Gesichtszügen gestanden, so war nun nichts mehr darin zu lesen. Auch sie,
so musste er belustigt feststellen, beherrschte das Spiel der unbeteiligten
Masken, was sie gleich noch unberechenbarer werden ließ.
Nein, er konnte wahrlich nicht leugnen, dass ihm der Abend Spaß zu machen
begann, seit die kleine Gryffindor in seine Privaträume geplatzt war, was er an
sich überhaupt nicht leiden konnte.
„Haben
Sie weitere Verletzungen?"
"BITTE?" Hermiones Worte veranlassten Snapes Augenbraue bis zum Haaransatz
hochzuschnellen.
"Sie haben mich schon verstanden. Haben Sie von Ihrer –ähm-
Meinungsverschiedenheit mit Voldemort weitere Verletzungen davon getragen?"
Snape starrte die Schülerin vor sich sprachlos an, nickte dann verwundert. Sie
hatte sich im Griff. Und zwar besser, als er es je erwartet hatte und noch dazu
ließ sie sich von ihm nicht aus der Ruhe bringen und dachte logisch weiter.
Wäre sie eine Slytherin, wäre er stolz auf sie gewesen. Rationales Denken auch
in komplizierten oder nervenaufreibenden Situationen war eine jener
Eigenschaften, die er an Menschen schätzte. Kaum etwas hasste er mehr, als
Menschen, die vor Wut oder Verwirrung den Kopf verloren und selbst die
offensichtlichsten Dinge nicht mehr erkannten.
"Wo?" wieder war es Hermiones Stimme, die ihn aus einen Gedanken riss.
"Was geht Sie das an?" fauchte er aufgebracht, doch anstatt sich aus der Ruhe
bringen zu lassen, rollte das Head-Girl nur mit den Augen.
"Ich will Ihnen helfen, Professor! Und wenn Sie mich noch hundert Mal
anschreien, Sie werden mir keine Angst einjagen." Ihre Augen zeigten keinen
Funken Verunsicherung, ihre ganze Haltung zeigte, dass sie meinte, was sie
sagte und Professor Snape beschloss, den Dingen lieber ihren Lauf zu lassen.
#
„Verdammt
Granger, ich werde Ihnen nicht erlauben, noch einmal mit diesem Teufelszeug in
meine Nähe zu kommen!"
"Meinen Sie nicht, Sie sind in einer Lage, wo Sie mir nichts zu sagen haben... Professor…?"
mit einem undefinierbaren Grinsen im Gesicht kniete Hermione Granger auf dem Sofa,
auf dem ihr Tränkemeister mit freiem Oberkörper lehnte.
Nur schwer konnte Hermine sich dazu zwingen, dem Mann vor ihr ins Gesicht zu
sehen und nicht mit ihren Blicken auf seiner alabasterfarbenen, makellosen
Brust zu verweilen, die sich auf unwirkliche Art von dem roten Samt des
Überzugs abhob.
"Treiben Sie es nicht zu weit, Granger…" Snapes Stimme war das übliche Knurren,
dass seinen Schülern in anderer Umgebung das eiskalte Grauen lehrte, doch hier,
auf dieses Mädchen schien es keine Auswirkung zu haben.
Mit einem verschmitzten Funkeln in den Augen entkorkte sie die Whiskeyflasche
direkt vor seiner Nase, doch bevor er noch einmal protestieren konnte, brachte
sie ihn zum Verstummen, indem sie ihm einen Finger über die Lippen legte.
"Sssssht! Sie haben keine Ahnung von nichtmagischer Verarztung von Wunden,
oder?" ein Lächeln stahl sich über ihr Gesicht, als der Mann langsam den Kopf
schüttelte. „Ich glaube, diesen Tag werde ich rot im Kalender eintragen,
Professor… Der große Severus Snape muss vor der allwissenden und nervtötenden
Göre Granger zugeben, dass sie in einem Gebiet mehr Ahnung hat, als er…"
Mit den Augen verfolgte Snape jede ihrer Bewegungen, als sie ihren Zauberstab
hervor zog, „Accio Gläser!" murmelte und gleich darauf zwei Gläser in Händen
hielt.
"Miss Granger, was wird das?" in seiner Stimme lag all die Schärfe, die er
aufbringen konnte. Ihre Worte hatten ihn wirklich wütend gemacht, auch wenn sie
natürlich Recht hatte. Ja, sie hatte bei nichtmagischer Heilung sicher mehr
Wissen, als er…
Verdammte Göre… immerhin bin ich ein Reinblut, woher soll ich so was auch wissen?
Über sich
und seine Gedanken selbst erschrocken schlug Professor Snape sich unbewusst
eine Hand über den Mund. Er hatte gedacht, diese Vorurteile gegenüber
muggelstämmigen Magiern, die er während seiner Kindheit immer und immer wieder
zu hören bekommen hatte, losgeworden zu sein, doch scheinbar hatten die vielen
Todesser-Treffen in letzter Zeit ihren Teil dazu beigetragen, diese verqueren
Ideen wieder in seinem Kopf präsent zu machen.
Erst nach und nach wurde er sich dem belustigten Blick von Hermione bewusst und
riss sofort seine Hand von seinem Gesicht und griff damit nach dem nun vollen
Glas, dass sie ihm entgegenhielt. Ohne mit der Wimper zu zucken schüttete er
das ganze Glas mit einem Schluck in sich hinein.
Kopfschüttelnd
beobachtete Hermione ihren Tränkeprofessor, griff dann ein weiteres Mal nach
ihrem Zauberstab und murmelte einige Worte.
"Na dann wollen wir mal…" die junge Frau atmete noch einmal tief durch und
drückte dann ihren fassungslosen Professor zurück, so dass er nun vor
beziehungsweise unter ihr auf dem Sofa lag.
"Was machen Sie da, Miss Granger?" skeptisch beäugte der liegende Mann die
kleine Tube, die Hermione nun in der Hand hielt, aufschraubte und etwas klare
Salbe daraus auf ihre Hand drückte.
"Machen Sie die Augen zu und lassen Sie sich überraschen? Oder lassen sie die
Augen offen und lassen Sie sich trotzdem überraschen, ganz wie es Ihnen
gefällt…"
Ganz klar, dass Severus Snape fest entschlossen war, seine Augen auf keinen
Fall zu schließen, doch als Hermiones Finger die Stelle berührten, an der ihn
der Fluch Voldemorts getroffen hatte, und begannen, eine wunderbar kühlende und
schmerzlindernde Salbe auf seiner Haut zu verstreichen, konnte er nicht anders
und schloss die Augen.
Er spürte, wie sich unter ihren sanften Finger, die federleicht über seine Haut
strichen, seine Brustwarzen schmerzhaft verhärteten und ließ es zu, dass seine
Gedanken abdrifteten, während all seine Sinne sich auf die Berührung
konzentrierten.
Wie es
wohl wäre, würden sich zu den sanften Fingern auch ihre roten Lippen gesellen
und eine heiße, feuchte Spur auf seinem Oberkörper hinterlassen? Vielleicht
würde sie ja auch ganz vorsichtig ihre Zähne in seine Haut vergraben, mit ihrer
weichen Zunge über seine Brustwarzen lecken und sanft mit ihnen spielen? Und
dann würden ihre Hände langsam tiefer wandern, ihn von seinen lästigen und
mittlerweile viel zu engen Beinkleidern befreien, nur damit sie ihre Lippen und
ihre Zunge weiter hinunter wandern lassen könnte…
Enge Hose? Moment… da war doch was…
FUCK!!!!
„Granger, das reicht!" seine Stimme war rau und zitterte leicht, als er diesen Befehl hervorkeuchte.
Bei Merlins Eiern hoffentlich hat sie es nicht bemerkt… nicht bemerkt? Wie sollte sie das nicht bemerken, wenn ihr verhasster Professor unter ihren verdammten Fingern Spitz wird wie Nachbars Waldi… oh beim Barte Slytherins, wie konnte das nur passieren? Du führst dich auf, wie einer deiner hormongesteuerten Schüler… und wärst du einer, dann würdest du ihm wegen so einem Verhalten gleich mal ein paar Hauspunkte abziehen… Scheiße noch mal Severus, sie ist eine GRYFFINDOR! Und könnte nebenbei gesagt deine Tochter sein! FUCK! FUCK! FUCK!
In seine
Gedanken versunken hatte sich Professor Snape wieder aufgerappelt und versuchte
nun, die Beule in seiner Hose irgendwie unauffällig mit seinen Händen zu
verdecken, was natürlich bei Hermione nicht unentdeckt geblieben war.
"Nicht nötig, zum Verstecken ist es jetzt zu spät…" sie zog amüsiert eine
Augenbraue in die Höhe und bedachte Snape mit einer Mischung aus wissendem und
dreckigem Lächeln, während sie sich erhob und auf einem der weichen Ohrensessel
wieder niederließ, die Beine anzog und ihr Kinn auf ihre Knie bettete.
Granger du Miststück, du hast genau gewusst, was du da tust…aaargh…!!!
#
Fröhlich pfeifend schlenderte das Head-Girl von Hogwarts durch die nächtlichen Korridore des Schlosses. Sie hatte mal wieder Nachtwache, war aber auf dem Weg zu Sirius. Wozu stundenlang über die Gänge schlendern und nach Schülern Ausschau halten, wenn man einen Kaffe, frische Schokokekse und einen tollen Gesprächspartner haben konnte. Gepriesen sei die Karte des Rumtreibers und seine Erfinder – nun ja, bis auf Peter Pettigrew natürlich.
Peter
Pettigrew… ja, diese Ratte… und wo halten sich Ratten am liebsten auf? Im
Keller… und von Keller bis Kerker war es nicht weit, also schob sich der
Gedanke an Severus Snape, von dessen Räumen sie gerade kam, wieder in ihr
Gedächtnis.
Er hatte zugestimmt! Er hatte tatsächlich zugestimmt! Sie konnte es noch immer
nicht fassen. Als Professor Dumbledore sie am Vortag gefragt hatte, ob sie
vielleicht Lust hätte, sich auf ein Fach besonders zu spezialisieren und in
diesem Fach im Zuge der UTZ-Prüfungen schon einen höheren Abschluss zu erlangen,
hätte sie nie gedacht, dass der Tränkemeister sein Einverständnis für
Sonderstunden mit ihr geben würde.
Dumbledore meinte, das Lehrerkollegium wäre der Meinung, dass sie schon jetzt
ihre UTZ's mit Auszeichnung bestehen würde und sie ihr deswegen nahe legen
würden, sich das restliche Schuljahr über in einem Fach besonders zu vertiefen.
Ohne groß zu überlegen hatte Hermione eingewilligt und ebenfalls ohne einen
Gedanken daran verschwenden zu müssen, war ihr klar, welches das Fach sein
sollte, in dem sie diese weitere Ausbildung genießen würde. Zaubertränke bei
Snape. Was auch sonst?
Vom ersten Tag an hatte sie dieses Fach geliebt. Nicht, weil der Lehrer so sympathisch
gewesen wäre, oder die Atmosphäre in den Stunden so angenehm. Nein. Sie hatte
es geliebt, weil es sich auf elementare Dinge reduzieren ließ.
Für einen Zaubertrank brauchte man nicht mehr als die Zutaten, deren
Beschaffung zumeist den Intellekt herausforderte, einen Kessel, Genauigkeit und
die Fähigkeit zu warten.
Das Brauen eines Zaubertranks war etwas elementares, die Kunst, aus scheinbar
harmlosen Dingen etwas zu schaffen, das Leben verändern kann. Zaubertränke
waren Magie in der ursprünglichsten Form, etwas, das Hermione schon immer
fasziniert hatte.
So, als wäre es erst gestern gewesen, konnte sie sich noch an die Worte erinnern,
die Professor Snape ihnen in ihrer ersten Stunde an den Kopf geschleudert hatte
–
„Aber die wenigen Auserwählten unter euch, die die entsprechende Veranlagung besitzen, denen lehre ich in diesem Kurs, wie man den Kopf verhext und die Sinne auf eine Reise schickt, Glanz und Ansehen brodelnd zusammen braut, wie man Ruhm aus Flaschen zieht und sogar, wie man den Tod verkorkt."
Und ganz egal, was Professor Snape behaupten würde- sie war eine jener Auserwählten, sie würde es lernen!
„Cunnilingus"
… „CUNNILINGUS!" … verärgert und gleichzeitig erstaunt starrte Hermione auf die
schwere Holztüre, die sich keinen Zentimeter bewegte.
Dies war Sirius Zimmer, das war sein Passwort – WARUM um alles in der Welt ging
die verdammte Türe nicht auf? Nun, dann musste es eben auf normale Art gehen.
Wie besessen hämmerte das Mädchen mit ihren Fäusten auf die schwere Holztüre
ein, die einige Augenblicke später von einem bis über beide Ohren grinsenden
Sirius geöffnet wurde.
"Na, was sagst du?"
"Ähm zu WAS?"
"Na zum Passwort?"
"Zum PASSWORT?" Hermione legte ihre Stirn in Falten. Okay, was war mit Sirius
los? Hatte Remus ihn wieder mit Feuerwhiskey abgefüllt, oder warum stellte er
sich dümmer an, als eine ganze Bande Slytherins zusammen? „Es mag dir nicht
aufgefallen sein, aber ICH.HABE.GEKLOPFT! Ergo: ich bekam die Türe nicht auf…
also bitte WAS soll mich an dem Passwort, das offensichtlich nicht funktioniert
beg…. Oooooh!" ein Lächeln breitete sich über ihr Gesicht, als der Groschen
schließlich fiel. „Du hast es geändert?"
Auf Sirius Nicken hin, fiel sie ihm schwungvoll um den Hals „Nur wegen mir?"
Wieder nickte der Mann, der sie nun an der Hüfte fasste, mit Leichtigkeit hoch
hob und in seinen Wohnraum trug, wo schon die Karte des Rumtreibers auf dem
Teppich vor dem Kamin ausgebreitet lag.
„So,
jetzt erzähl mal, wie war dein Tag?" Sirius streckte sich gemütlich vor dem
Feuer aus und griff nach einem der Kekse, die auf einem Teller neben der Karte
des Rumtreibers lagen.
"Mhm… er war… durchschnittlich mit nem guten Ende, würde ich sagen…" Hermione
warf einen prüfenden Blick auf die Karte, machte es sich ebenfalls gemütlich
und starrte kurz ins prasselnde Feuer. „Den Tag hab ich vor allem damit
verbracht, deinem Herrn Patensohn und seinem bescheuerten Freund bei ihren
Hausaufgaben zu helfen. Es ist schlicht und ergreifend UNGLAUBLICH, was die
sich unter der Woche für Berge an Aufgaben und Strafarbeiten ansammeln, und
dann kommen sie jeden verdammten Sonntag bei mir angekrochen Minchen,
du weißt doch sicher noch welche Zutäte in den XXX-Trank gehören. Kannst du mir
vielleicht bei meiner Astronomie-Aufgabe helfen? Du, Minchen, wie heißt noch
mal der Elf, der 1347 den Aufstand gegen die Zwerge angezettelt hat?
aber das schlimmste ist ja, das ich mich jede Woche darauf einlasse. Ich mein
sein wir uns doch mal ehrlich – weder Harry noch Ron wären in der 7. Klasse,
wenn ich ihnen nicht andauernd weitergeholfen hätte. Sie sind einfach zu faul
und ich hab ehrlich gesagt keine Lust, bis zu ihrem Lebensende immer alles für
sie zu erledigen, was auch nur irgendwas mit lernen zu tun hat. Schon alleine
deshalb nicht, weil ich auch ein gewisses Recht auf Privatleben habe. In der
Zeit, die ich damit verbringe, Neville und anderen Schülern Nachhilfe zu geben,
Ron und Harry ihre Aufgaben zu erklären oder korrigieren und sonst für alle
anderen das lebende Lexikon zu sein, könnte ich zumindest ein MINDESTMASS an
Sozialleben haben. Aber nein… ich helfe wo ich kann.
Sirius, ist das ein Helferkomplex???" Hermione blickte ihren Freund verzweifelt
an.
"Helferkomplex, Minna? Ich weiß nicht… ich würde es einfach gutmütig nennen. Du
bist zu gut für diese Welt, Kleines, find dich damit ab." Er grinste sie an.
"Und was, wenn ich mich NICHT damit abfinden WILL?"
"Dann wirst du etwas egoistischer werden müssen… Du kannst, nein du DARFST,
auch mal nein sagen, wenn dich jemand um einen Gefallen bittet. Und das gilt
für deine Freunde genauso wie für Lehrer. Ich weiß, dass McGonnagal viel von
dir hält und dir einige Extraaufgaben zusätzlich zu deinen Aufgaben als Head-Girl
übertragen hat und ich weiß auch, dass dir Flitwick eine Gruppe seiner
Erstklässler zur Nachhilfe schickt… Minna hör zu, ich weiß, dass du gerne
hilfst und ich weiß, dass es an sich kein großer Stress für dich ist, einmal
hier mit anzupacken und einmal da was zu unterrichten, aber du machst das nicht
nur einmal – du machst das dauernd, täglich. Gibt es noch einen Tag in der
Woche, der nur dir gehört? Wo du nichts anderes tust, als zum Unterricht zu
gehen und eventuell Aufgaben zu machen?" Hermione schüttelte den Kopf. „Siehst
du… es ist doch kein Wunder, wenn du langsam wirklich angepisst bist, wenn dich
jemand wieder um einen Gefallen bittet – immerhin besteht dein Leben aus einer
Aneinanderreihung von Gefallen. Tu doch bitte mal DIR einen Gefallen und tu,
nach was DIR gerade ist. Vielleicht wirst du dann ein paar Leute enttäuschen
müssen, aber das musst du lernen. Das ist mein ernst!"
Nachdem Sirius geendet hatte, starrte Hermione einige Zeit regungslos ins
Feuer. Eigentlich hatte er ja Recht. Sie war zwar nicht überfordert mit dem,
was sie machte, aber langsam ging es ihr auf die Nerven. Sie war wirklich froh
gewesen, als sie Vertrauensschülerin geworden war, doch mit der Zeit hatte sich
gezeigt, dass die Stunden, die sie damit verbringen musste, jüngeren Schülern
bei ihren „Problemen" beizustehen, die nervigsten der Woche waren. Hätten die
Kleinen wenigstens interessante oder zumindest richtige Probleme, aber dieses
ewige „Ich steh auf XXX, aber XXX ist verliebt in YYY" oder die bessere
Variante „XXX will unbedingt mit mir schlafen, aber ich fühle mich noch nicht
bereit. Aber XXX sagt, wenn ich nicht mit ihm schlafe, dann verlässt er mich
und geht zu YYY zurück, weil die hatten so tollen Sex". Und zu wem konnte sie
mit ihren Problemen gehen? Diese verdammten Zwerge hatten zumindest jemanden,
der mit ihnen schlafen wollte… Aber DAS war ja wohl ein anderes Thema.
Jedenfalls, als Hermione erfahren hatte, dass sie neues Head-Girl von Hogwarts
war, war die Freude unermesslich gewesen – vor allem deshalb, weil sie endlich
ihre eigenen Räumlichkeiten bekam und somit einen Ort hatte, an dem sie in Ruhe
lernen konnte, doch damit lag sie falsch. Nicht nur, dass ihre Head-Girl
Aufgaben es erforderten weitere Stunden mit den Problemen ihrer Mitschüler zu
verbringen, auf diversen Lehrerkonferenzen anwesend zu sein und bei der
Organisation aller Festivitäten auf Hogwarts mitzuwirken, nein, scheinbar hatte
sie diese Auszeichnung noch attraktiver für Zusatzaufgaben aller Art gemacht –
Schüler bettelten um Nachhilfe, Lehrer rissen sich darum, sie zu fördern – kurz
und gut, sie war 24 Stunden am Tag im Einsatz für die Schule und hatte gerade
mal ihren Schlaf für sich selbst, zumindest an den seltenen Tagen, an denen sie
nicht die Geschehnisse des Tages auch noch in ihre Träume verfolgten.
"Du hast recht Sirius, nur… ich will die Leute nicht enttäuschen. Viele
verlassen sich auf mich und ich kann die doch nicht so einfach hängen lassen.
Schon gar nicht Ron und Harry."
"Bei letzteren verstehe ich es ja, dass du sie nicht im Stich lassen willst –
und unter uns gesagt ja wohl auch nicht kannst, denn sonst sehe ich nicht allzu
viel Hoffnung für ihren Abschluss."
"Eben!" missmutig stopfte sich Hermione ein paar Schokokekse in den Mund und
kaute darauf herum. Wenn es schon überall hieß Schokolade würde Frauen
glücklich machen, dann sollte dieses Teufelszeug doch endlich mal seine Wirkung
entfalten…
„Oh schau
mal…" neugierig blickte Hermione, die ihre Nase in einem Buch vergraben hatte,
hoch, als Sirius Stimme ertönte. Der schwarzhaarige Mann war über die Karte des
Rumtreibers gebeugt und beobachtete breit grinsend irgendetwas.
"Zeig mal, was ist da?" das Mädchen schlang ihre Arme um Sirius Brust, lehnte
gegen seinen Rücken und blickte ihm über die Schulter.
"Da… in Dumbledores Büro…"
Hermione ließ ihre Augen über die Karte wandern und fand dann, was sie suchte.
Und wirklich, der Anblick, der sich ihnen bot war zu köstlich. Severus Snape
lief Runde um Runde in Dumbledores Büro, während der Direktor zwar auf einem
Fleck stehen blieb, sich dabei aber immer um seine eigene Achse drehte –
offensichtlich um Snape im Auge zu behalten.
"Manchmal würde ich echt viel dafür geben, nicht ein Hund, sondern ein Vogel zu
sein und die Möglichkeit zu haben jetzt einfach in das Büro zu fliegen, Fawkes
einen Besuch abzustatten und nebenbei ein wenig zu lauschen, was der olle Snape
da von sich gibt."
"Um das zu erfahren brauchst du kein Vogel werden…" Hermione grinste und ließ
sich nach einem weiteren Blick auf die Karte wieder zurück auf den Boden fallen,
um weiter zu lesen, doch sie hatte ihre Rechnung ohne Sirius gemacht, der nun
neugierig geworden war.
"Sondern?"
"Sondern du fragst einfach mich?!"
"DICH? Was hast DU denn damit zu tun?"
"Zaubertränke bei Snape, du erinnerst dich?" Hermione klappte ihr Buch zu. Das
würde länger dauern.
"Natürlich. Und?"
"Und ich war heute bei ihm, um ihn darum zu bitten, mir eben diesen Unterricht
zu geben."
"Und, macht er's?"
"Sonst würde er jetzt wohl kaum Runden in Dumbledores Büro laufen und den armen
alten Mann anpflaumen, warum er ihm ausgerechnet Superhirn Granger auf den Hals
hetzt, oder?"
"Mhm… wie hat er reagiert? Begeistert war er ja wohl nicht, oder?"
"Sagen wir es so… ich bin Voldemort zu Dank verpflichtet…" ein breites Grinsen
zog sich über Hermiones Gesicht und ließ Sirius das schlimmste ahnen.
"Was ist passiert?"
"Mhm… du weißt ja sicher besser, was Voldemort und Snape so für
Meinungsverschiedenheiten haben. ICH bin ja nur Potter-Anhängsel und erfahre
daher nichts. Wie auch immer… Tatsache ist, dass der Dunkle Lord Snape mit
irgendeinem Fluch getroffen hat, der im Endeffekt die Auswirkung hatte, dass
die Haut dort, wo er getroffen wurde, aussieht, als hätte er kochendes Wasser
drüber bekommen. Nicht sonderlich schön…"
"Und woher weißt du das?" Sirius betrachtete das Mädchen vor sich eindringlich.
"Letzten Montag war ich bei ihm Nachsitzen und er musste zu nem Todessertreffen
– als er zurück kam war er verletzt und ich hab ihn verarztet und heute als ich
bei ihm war, wollte ich nach der Wunde schauen, da hat er damit rausgerückt,
dass er wieder nen Zusammenstoß mit Voldemort hatte. Wie auch immer… jedenfalls
soll Madame Pomfrey nicht unbedingt wissen, was Snape so treibt, wenn er
eigentlich im Kerker sitzen sollte, nicht? Also hab ich mich auch dieses Mal ans
verarzten gemacht – Muggelheilkunde sei dank."
"Und das wars? Allein deswegen hat er diskussionslos akzeptiert, dass du ab
jetzt drei Abende die Woche mit ihm verbringst?"
"Mhm… jein…"
"Jein? WAS genau heißt JEIN?!" ein argwöhnischer Blick traf Hermione.
"Ähm, nennen wir es so – meine Hormone sind leicht mit mir durchgegangen und
Snape dürfte einen ähnlichen Notstand haben, wie ich…" die junge Frau biss sich
auf die Unterlippe und sah Sirius mit nem vorsichtigen Blick an.
"WIEBITTE???" der schwarzhaarige Mann sprang wie von einer Tarantel gestochen
auf. „Soll das heißen ihr hab… ihr wart… Hermione!!!"
"Scheiße Sirius nein! Beruhig dich doch wieder… Ich war nicht mit Snape im
Bett. Gott bewahre… Echt… so nen miesen Geschmack traust du mir zu? Nein… ich
hab nur n wenig mehr gestreichelt, als es nötig gewesen wäre um die Salbe
aufzutragen – JA, ich weiß das ist EKELHAFT!!! – und nun Snape oder sagen wir
Snapes Körper hat nun mal … männlich … reagiert. Mehr war nicht. Wirklich!"
"Ich bring ihn um! Wenn der seine perversen Phantasien jetzt an dir befriedigt
– ich bring ihn um! Ich lass nicht noch mal zu, dass der eine Frau, die mir
wichtig ist, mit sich in die … ins Verderben zieht. Verdammt da schau ich nicht
noch mal zu! Und diesmal ist kein verdammter Potter da, der mich aufhält. So
ein Schwein!" wie ein wilder Tiger stürmte Sirius im Zimmer auf und ab,
während Hermione ihn fassungslos beobachtete.
"Wovon zum Teufel redest du eigentlich?"
Doch bevor Sirius ihr eine Antwort geben konnte, öffnete sich die Türe und
Remus stand im Zimmer „Ablöse ist da!"
#
„Morgen Minchen, wie siehst du denn aus?"
Ja wie
seh ich denn aus? Wie eine Leiche? Hm… woher kommt das wohl? Nein sicher nicht
daher, dass mein Tag gestern 22 Stunden lang war und ich genau 2 Stunden
geschlafen habe… NEIN, Superfrau Granger braucht weder Schlaf noch ein paar
Minuten Freizeit pro Tag. Wofür auch? Da könnte sie ja nicht arbeiten,
Nachhilfe geben oder unerlaubt knutschenden Schülern nachspüren.
Wo warn wir? Ach ja - jeder Untote hat einen frischeren Teint, als ich… aber
danke für den Hinweis, da wäre ich alleine NIE drauf gekommen, Mr.
Besserwisser!
„Hatte
Nachtwache…" Hermione ließ sich auf ihren angestammten Platz fallen, angelte
nach dem Kaffee und schüttete sich eine magisch vergrößerte Tasse mit dem
schwarzen Gebräu voll, während sie im Inneren ihre persönlichen Hasstiraden
gegen Montag und heute besonders den Jungen, der leider noch immer lebte,
losließ.
Schon wieder Montag, was hieß – genau… zwei Stunden Snape nach dem Frühstück.
Nun, Frühstück war wohl ETWAS übertrieben. 4 Mega-Tassen Kaffee später waren Hermione und Harry auf dem Weg in die Kerker. Es gab wirklich kaum etwas frustrierenderes, als von der mit Morgensonne durchschienenen Großen Halle in die düsteren, von vereinzelten Fackeln, erhellten Gänge der Kerker zu wandern. Jede Woche fragte sich Hermione aufs Neue, wie die Schüler von Slytherin in dieser Düsternis nur leben konnten – vermutlich war das der Grund, warum jeder einzelne von ihnen einfach unentspannt und angepisst war – und das 24 Stunden am Tag, 7 Tage die Woche.
„Na,
Granger, mal wieder die ganze Nacht über Schönheitszaubern gebrütet, die
misslungen sind?"
"Halts Maul, Malfoy!"
"Oh sind wir heute zickig? Wie NIEDLICH!" die junge Frau durchlöcherte den vor
ihr sitzenden blonden Schleimer mit Giftblicken. Warum um alles in der Welt,
hatten ihre Eltern im selben Jahr Nachwuchs produzieren müssen, in dem die
Malfoys diesen Abschaum in die Welt gesetzt hatten? Und wieso bei Merlins Barte
hatte sich Draco den Platz vor ihr als seinen persönlichen Lieblingsplatz
ausgesucht? Wo auch immer sie sich in diesem verdammten Klassenzimmer hinsetzte,
sie konnte sicher sein, dass Malfoy vor ihr sitzen würde. Und so verzweifelt,
dass sie sich wegen dieser Aktion in die erste Reihe setzte, wo Malfoy
logischerweise nur schwer VOR ihr sitzen konnte, war sie dann doch nicht.
Nichts und damit meinte sie wirklich GARNICHTS brachte sie dazu, sich in diesem
Kerker und mit diesen Mitschülern direkt vor Professor Snapes Nase zu setzen.
Es war das eine, die Aussicht darauf zu haben, mit ihm alleine ein paar Stunden
pro Woche zusätzlich zu arbeiten, ein ganz anderer Fall war in Beisein dieser
unfähigen Idioten, auch nur irgendwie in die Schusslinie des Tränkeprofessors
zu kommen. Zwar hatte sich in den letzten zwei Jahren die Schülerzahl
beschränkt und es waren nur noch diejenigen, die zumindest etwas Ahnung von
Tränken hatten, in diesem Kurs, doch alles in allem war einer unfähiger, als
der nächste. Wirklich Talent in diesem Fach hatte nur Malfoy – und sie selbst
natürlich.
"Ach komm schon, Granger, was bedrückt dich? Sags Onkel Draco… ich bin dir
immer wieder gerne behilflich… vor allem, wenn es darum geht, Weasley oder
Potter für ihre nervende Anwesenheit zu bestrafen…" ein Glitzern erschien in
den Augen des blonden Jungen.
Hermione seufzte. Wie gerne würde sie auf dieses verlockende Angebot eingehen. Malfoy
als Partner gegen Harry. Aber das ging nicht. Egal, wie sehr Harry sie zur Zeit
nervte –und wenn sie ehrlich war, konnte der arme Junge ja nicht mal was dafür-
er war ihr Freund und niemals würde sie sich mit dem Feind, also Arschgesicht
Malfoy, gegen ihn stellen.
"Träum weiter Malfoy!"
"Ach friss Krötendreck, Granger!"
Aaaargh! Arschloch, Arschloch, Arschloch!
Mit einem Knall flog die Kerkertüre gegen die Wand, Sekunden später rauschte ein Haufen schwarzer Stoff an Hermione vorbei „Buch Seite 426, ich will kein Wort bis zum Ende der Stunde hören!"
Auftritt Arschloch die Zweite. Das kann ja heiter werden…
Während
die versammelten Schüler so geräuschlos wie möglich ihre Bücher öffneten, sich
die Liste der Zutaten durchlasen und sich beinahe auf Zehenspitzen aufmachten,
alles nötige aus den Schränken an den Wänden zu besorgen, warf Hermione einen
Blick zum Lehrertisch.
Snape hatte seinen Kopf auf die Hände gestützt und stierte konzentriert die
Tischplatte an.
Hatte wohl ne heiße Nacht der Gute… ne zu heiße, man ist eben nicht mehr der jüngste…
Mit einem zufriedenen Grinsen machte sich Hermione nun auch auf den Weg, die Zutaten zu holen. Immerhin sah in dieser verdammten Schule zumindest eine Person noch schlimmer aus, als sie sich fühlte. Und das war definitiv eine aufbauende Neuigkeit.
