Disclaimer/ Rating/ Pairing: siehe Chapter 1

A/N: Oh ja, ich weiß – ich bin spät dran. SEHR spät kopf einzieh. Ich weiß auch nicht, was los war… Ideen sind ja genug da – hab schon mindestens 4 Seiten Konzept hier liegen – aber irgendwas hat mich immer abgehalten. Naja, dafür kenne ich jetzt so ca. jede Geschichte, die es auf den ersten 11 Seiten der R-Abteilung auf gibt . Auch das ist Bildung fg Ach ja – um gleich auf ein paar Anmerkungen einzugehen: es ist mir klar, dass nicht jedes Kapitel von mir zum untern-Tisch-lachen-komisch ist. Das ist beabsichtigt. Nicht jeder Tag eines Lebens ist zum kaputtlachen und Hermione hat sicher ihre komischen Seiten, die sie auch weiterhin ausleben wird, aber im großen und ganzen ist das hier doch ne ernst gemeinte Geschichte, wenn sie auch einen humoristischen Touch haben wird.
Und das zweite: Ron und Harry sind nicht dumm. Nur –wie ich es aus eigener Erfahrung lernen musste- liegen zwischen weiblichen und männlichen 17jährigen Teenagern meist Welten. Hermione LIEBT die zwei Jungs nach wie vor, nichts desto trotz gehen sie ihr auf die Nerven, verstehen sie nicht wie sie verstanden werden will, etc. Aus diesem Grund werden eben andere Leute in ihrem Leben wichtig und… wir wollen doch alle, dass ein ganz bestimmter Mann in ihrem Leben wichtig wird, oder? gg

Widmung: Noch immer für Rochiel… für alles und noch mehr luv ya!

Zitat des Tages: Wenn eine Persönlichkeit mich fesselt, wird jede Form des Ausdrucks an ihr zum Genuss! (Oscar Wilde) ###########################################################################

Wieder einmal saß Hermione am See und suchte die Ruhe, die sie im Schloss schon lange nicht mehr fand.
In Gedanken versunken schweifte ihr Blick über das ruhig daliegende Wasser, das im Schein der Nachmittagssonne rotgolden glitzerte und blieb an der Stelle hängen, an der sie vor etwas über zwei Wochen gesessen war, bevor Sirius und Moony sie in die Heulende Hütte verschleppt hatten.
Normalerweise würde sie dort drüben, an ihrer Lieblingsstelle, sitzen, den Enten im nahen Schilf zusehen und in ihren mitgebrachten Büchern lesen. Heute hingegen war sie seit langer Zeit mal wieder mit ihrem Rad unterwegs, hatte den See halb umrundet und nun saß sie hier an ihrer angestammten Stelle und bewunderte ein weiteres Mal in ihrem Leben die imposante Erscheinung von Hogwarts, das drüben am anderen Ufer aufragte.

Das Mädchen lehnte sich gerade entspannt im weichen, von der Sonne beschienen Gras zurück, fingerte eine Zigarette aus der Packung und nahm nach dem Anzünden einen tiefen Zug, als ein Schatten über sie fiel.
"20 Punkte Abzug von Gryffindor für unerlaubtes Entfernen vom Schulgelände und weitere 50 Pu…"
"Professor Snape sparen Sie sich die Mühe!" sie blinzelte ihn aus zusammengekniffenen Augen an, da er direkt vor der Sonne stand, deren Licht ihn in einem seltsamen Kontrast zu seinem schwarzen Gewand umspielte.
"Miss Granger, vergreifen Sie sich nicht im Ton!"
"Bei allem Respekt Sir, ich denke nicht, dass ich mich im Ton vergreife." Seufzend rappelte sie sich auf und sah aus ihrer nun wieder sitzenden Position zu ihm auf. „Ich denke nur, dass Sie nicht über alle Fakten informiert sind."
"Und diese Fakten wären?" ein abwartender Blick traf sie und bohrte sich in sie, während sie spürte, wie sich eine zweite Präsenz sich in ihrem Kopf breit machte.
"Ich würde es vorziehen, wenn Sie meine Gedanken nicht ungefragt zu lesen versuchen, Professor!"
Ein kurzes Lächeln glitt über seine Züge „Sie erstaunen mich, Miss Granger." seine Stimme hallte in ihrem Kopf nach, während sie verdaute, dass er soeben mit ihr gesprochen hatte, ohne den Mund zu bewegen.
"Trotzdem raus hier!" scheinbar war es ihr gelungen, mit ihm oder eher seinem Geist in Verbindung zu treten, da sie spürte, wie sich diese zweite Präsenz aus ihr zurück zog und ein seltsam leeres Gefühl hinterließ.
"Es ist in ein paar Augenblicken vorbei. Woher wussten Sie, dass ich in Ihre Gedanken eindringe?" der Mann musterte sie neugierig und in seinen Augen konnte sie so etwas, wie Verwunderung lesen.
"Ich habe es gespürt. Haben Sie gefunden, was Sie suchten?"
Snape schüttelte den Kopf „Nein, da Sie mir keine Antwort gaben konnte ich auch nicht herausfinden, ob Sie lügen."
Für einige Sekunden erklang Hermiones helles Lachen, doch sie wurde schnell wieder ernst. „Was ich Ihnen sagen wollte, ist, dass Professor Dumbledore mir erlaubt hier zu sein und ich wäre wohl sehr dumm, Sie anzulügen. Immerhin gäbe es nichts leichteres, als diese Aussage zu überprüfen."
"Nun, das mag vielleicht für Ihre Anwesenheit gelten, aber was ist" eine Handbewegung seiner Schülerin unterbrach ihn.
"Was ist mit dem Rauchen, nicht? Auch das ist mit dem Direktor geklärt. Sie können ihn gerne danach fragen."
"Sie machen mich neugierig, Miss Granger. Was bringt Albus Dumbledore dazu, seiner Schülerin nicht nur zu erlauben, sich außerhalb der Schule alleine herumzutreiben, sondern auch gleich noch seine Erlaubnis zum Rauchen zu geben?"
"Wollen Sie sich nicht setzen, Professor Snape?"

Der Mann nickte und während er sich neben Hermione ins Gras sinken ließ, kam das Mädchen dazu, ihn genauer zu betrachten.
Er trug eine leichte Stoffhose, eines der Hosenbeine war bis zum Knie hochgekrempelt, dazu passend schmiegte sich ein figurbetont geschnittenes T-Shirt an seinen Oberkörper und seine Haare wirkten leicht zerzaust.
"Lassen Sie mich raten – Sie sind der zweite Radfahrer hier?" Hermione konnte ein leichtes Grinsen nicht unterdrücken.
"Dann gehe ich Recht in der Annahme, dass das Rad oben am Weg Ihres ist?"
Hermione nickte.
"Nun, das erklärt, warum Sie den Weg kennen. Er ist nämlich nur von Hogwarts aus erreichbar, deswegen habe ich Sie auch entdeckt. Es hat mich verwundert ein einsames Rad zu sehen und ich beschloss herauszufinden, wer sich hier Zugang verschafft hat."
Wieder nickte Hermione „Und ich frage mich schon seit geraumer Zeit, wer die anderen Reifenabdrücke hier hinterlässt. Sieht so aus, als wären alle Fragen geklärt."
"Nun, nicht alle. Sie wollten mir noch erzählen, wie Sie Albus dazu brachten, das hier zu erlauben?" er deutete auf die Zigarette in ihrer Hand.

Die junge Frau ließ sich wieder zurück ins Gras sinken und schloss die Augen.
"Nun, es ist so – Die Erlaubnis Rad zu fahren erhielt ich letzten Frühling. Ich kam mir in Hogwarts so eingesperrt vor und der lange Winter tat sein übriges dazu, dass ich ziemlich mies drauf war. Ich nehme an, ganz Gryffindor war froh, als Professor Dumbledore mich eines Tages in sein Büro bat um mit mir zu sprechen." Hermione lachte kurz auf. „Ich denke, ich habe in der Zeit sogar Ihnen Konkurrenz gemacht, was Punkteabzüge in Gryffindor betrifft und Sie werden mir Recht geben, dass das doch ein schwer zu erreichendes Maß ist." Sie hielt kurz inne, schlug ihre Augen auf und musterte den Mann von der Seite.
Severus fing ihren Blick kurz auf und war sich bewusst, dass seine Schülerin herauszufinden versuchte, was und wie viel sie ihm erzählen sollte. Schließlich hörte er ein kurzes, ergebenes Seufzen und ihre weiche Stimme erklang wieder.
"Ich hatte ein langes Gespräch mit dem Direktor, da mir zu der Zeit selber nicht bewusst war, was eigentlich der Auslöser für meine Launen war. Im Laufe des Nachmittages fanden wir die Gründe und es wurde Zeit, nach einer Lösung zu suchen.
Mir fehlte die Freiheit. Hogwarts ist für mich mein zweites Zuhause geworden, wenn nicht sogar der Ort, an dem ich am liebsten auf der Welt bin und doch fehlt mir hier etwas. Die Jahre davor ist mir das nie aufgefallen, oder besser gesagt ist es nie so stark durchgekommen, wie da."
Hermione setzte sich ruckartig auf, griff nach ihrer Zigarettenpackung und sah ihren Tränkemeister an.
"Wollen Sie auch eine?" Ein Nicken und kurze Zeit später saßen Lehrer und Schülerin rauchend nebeneinander und sahen schweigend auf das Wasser hinaus.

„Wie auch immer…" wieder war es Hermione, die die Stille durchbrach. Am Rande registrierte sie, dass Snape ein angenehmer Zuhörer war. Er drängte sie zu nichts, ließ ihr die Zeit, bis sie bereit war, weiter zu sprechen. „…Tatsache ist –und das lässt sich nun mal nicht verleugnen, dass sich mein Verhältnis zu Ron und Harry geändert hat. Und mit dieser Veränderung trat mir immer mehr ins Bewusstsein, dass es Dinge in meinem Leben gibt, die mir vor Hogwarts die Welt bedeutet haben und mir noch immer übermäßig wichtig sind, die ich aber neun oder zehn Monate im Jahr einfach nicht machen kann, da mir hier die Möglichkeit fehlt. Und das, was mir am schmerzhaftesten abging, oder besser gesagt der Gedanke, der all den Dingen, die ich so liebe zu Grunde liegt, ist die Freiheit, die ich hier auf Hogwarts spätestens seit der Rückkehr Voldemorts nicht mehr hatte."
Snape nickte verstehend. „Das müssen harte Zeiten für Sie gewesen sein."
"Hart trifft es nicht einmal im Geringsten." Ihre Stimme klang hart und ungewohnt kalt.
"Also wo war ich… ach ja die Freiheit. Nun, selbst Dumbledore konnte mir jene Dinge, die ich wirklich gebraucht hätte, nicht geben, also schlossen wir einen Kompromiss. Ich bekam das Rad und die Erlaubnis, mich hier damit auszutoben. Und ja – hier bin ich."
Das kurze Lachen hörte sich falsch an und ließ den Tränkemeister aufschauen. Er betrachtete die junge Frau neben sich, die er nun seit 7 Jahren unterrichtete, seit 5 Wochen beinahe täglich sah, die ihn immer wieder aufs neue erstaunte und ihm zeigte, dass seine Menschenkenntnis in manchen Fällen doch nicht so gut war, wie er immer dachte.

„Und wieso Radfahren und nicht fliegen, wenn es Ihnen um die Freiheit geht?" Severus Snape wandte sich nun zu der jungen Frau um und sah sie an.
"Das hat mir Dumbledore auch vorgeschlagen. Und ich muss sagen so unrecht haben sie beide nicht damit – jedes Mal, wenn ich Harry oder Malfoy fliegen sehe, bewundere ich diesen Glanz von Freiheit und Gelöstheit, der sich auf ihren Gesichtern abzeichnet, allerdings – ich bin vermutlich die mieseste Fliegerin, die Hogwarts je gesehen hat." Hermione lächelte gequält. „Ich hab nämlich fürchterliche Angst, dass ich da runter purzle und DAS ist nicht wirklich eine gute Grundlage, um die Freiheit auf einem Besen zu suchen."

Der Tränkemeister Hogwarts schmunzelte. Es gab doch tatsächlich eine Sache, die Granger nicht konnte und sie gab das auch noch unumwunden zu.
"Jaja, lachen Sie nur…" obwohl sie ihre Unterlippe schmollend nach vorne geschoben hatte, konnte man deutlich ein Lachen aus ihrer Stimmer heraushören.
"Es ist nur… ich war doch tatsächlich der Meinung Sie würden alles so nervtötend gut können, wie Zaubertränke, Miss Granger." Der Mann gestattete sich eines seiner seltenen Lächeln.
"Oh wenn Sie wüssten, was ich alles nicht kann… Ihr Weltbild wäre ruiniert…" sie rollte mit den Augen und grinste ihn liebenswürdig an.
"Nun, kein Fliegen für Sie, aber Radfahren?" der Schwarzhaarige zog in der für ihn so typischen Art seine Augenbraue in die Höhe.
"Ja… ich kam beim Vorschlag des Direktors zu fliegen darauf. Es gibt so einen Muggelfilm, den ich zwar nie gesehen habe, aber eine Szene daraus ist mir aus irgendwelchen Gründen bekannt – eine junge Frau auf dem Fahrrad mit zur Seite ausgebreiteten Armen und geschlossenen Augen. Ich weiß eigentlich auch nicht wieso, aber dieses Bild kam mir in den Sinn und so wurde es ein Fahrrad. Außerdem erinnert es mich irgendwie an die Freiheit, die ich beim Reiten spüre. Mit dem Rad habe ich genauso die Möglichkeit dorthin zu gelangen, wo ich hin will oder einfach nur der Nase nach zu fahren, bis ich irgendwo hinkomme, wo es mir gefällt."
"Sie reiten?" in Snapes Stimme klang unverhohlenes Interesse mit.
"Oh ja – beinahe so lange, wie ich gehen kann. Irgendwie gehört das in meiner Familie zur Erziehung wies scheint. Der Sport für die gehobenen Leute oder so." Hermione verzog das Gesicht zu einer halb abfälligen, halb belustigten Grimasse. „Wie auch immer, ich besitze zwei Pferde … nun eigentlich zweieinhalb derzeit … und es gibt nur wenige Dinge, die mir so viel bedeuten, wie das Reiten. Für mich gilt das alte Sprichwort ‚Das Glück dieser Erde liegt auf dem Rücken der Pferde'."
"Zweieinhalb Pferde? Granger muss ich ernsthaft an Ihrem Verstand zweifeln, oder gibt es dafür auch eine sinnvolle Erklärung?"
"Oh…" Hermione grinste und ein glückliches Strahlen tauchte in ihren bernsteinfarbenen Augen auf „meine Stute ist trächtig. In zwei Monaten werde ich quasi Tante." Doch so schnell, wie das Strahlen erschienen war, war es auch wieder weg. „Und ich sitze hier in Hogwarts fest und sehe das Kleine frühestens nach meinem Abschluss."
Hermione sah auf, als sie eine Hand auf ihrem Arm spürte. Der Mann neben ihr sah sie offen an.
"Das tut mir leid für Sie. Ich weiß, wie schwer das ist…" er schluckte „… ich weiß noch, wie es war, als meine Stute Nachwuchs bekommen hat, als ich hier war."
Die junge Frau sah ihren Tränkemeister überrascht an. Es war weniger die Tatsache, dass er Pferde hatte, die sie dazu brachte, sondern der Umstand, dass dieser Mann, der so als Eisklotz verschrien war und dem man jede Gefühlsregung abgesprochen hatte, diese für ihn mehr als privaten Details vor ihr offen legte.
Aber was war hier schon normal? Sie saß an einem Hogsmeadewochenende freiwillig in der Schule und das auch noch in friedlicher Eintracht mit dem meistgehassten Lehrer … und zu allem Überfluss rauchten sie gemeinsam eine Zigarette nach der anderen.

„Nun gut, das Radfahren hab ich ja jetzt verstanden, aber wie um alles in der Welt haben sie Professor Dumbledore dazu gebracht, ihnen das Rauchen zu erlauben? Ich nehme doch wohl stark an, dass Sie bei ihm andere Methoden angewandt haben, als bei mir?" er blinzelte ihr zu und erfreute sich daran, wie ihre Wangen um eine Schattierung röter geworden waren.
Er, Professor Severus Snape, gefürchteter Lehrer, Ex-Todesser, Spion bei Voldemort und als absoluter Sozial-Muffel verschrien, musste zugeben, dass ihm dieser Nachmittag mit der Besserwisserin Granger gefiel. Nein, eigentlich war es sogar der beste Samstag, den er seit langem verbracht hatte. Und das obwohl, oder gerade weil er nicht alleine war.
"Das Rauchen hat mit meiner zweiten Leidenschaft zu tun. Ich tanze seit ich denken kann Ballett…"
"Und da rauchen Sie?" der Tränkemeister legte seine Stirn zweifelnd in Falten. „Was sagt ihre Lehrerin dazu?"
"Ähm… sie ist froh darüber!"
"Froh?" Snapes Augenbraue schoss in die Höhe.
"Lassen Sie mich doch mal erzählen!" ein sanfter Tadel schwang in der Stimme des Mädchens mit.
"Also wie gesagt tanze ich, allerdings auch das mangels Alternative nur noch 2 Monate im Jahr – nämlich in den Sommerferien."
"Aber… warum?"
"Warum ich nicht auch hier im Schloss tanze?" Der Schwarzhaarige nickte.
"Nun, es ist nicht so, dass ich GARNICHT tanze. Natürlich tanze ich. Ich könnte alles, was ich je gelernt habe nicht schneller ungeschehen machen, als 10 Monate im Jahr nichts zu arbeiten. Das kann ich mir nicht leisten. Jedoch ist es eine Sache, hier ab und zu im Raum der Wünsche ein paar Übungen zu machen, um nicht vollständig einzurosten, oder regelmäßig Unterricht zu bekommen und ausgebildet zu werden.
Sie müssten mich doch verstehen – ich nehme an, Sie sind genauso Perfektionist, wie ich. Ich hatte vor, eine klassische Ausbildung zu machen, war auf dem besten Wege zu einer Primaballerina und dann… dann kam der Brief aus Hogwarts. Sie können sich wohl vorstellen, dass das alle meine Pläne durchkreuzte. Auf der einen Seite war ich froh – neuer Lernstoff für mich, neues Wissen und auf der anderen Seite bedeutete das für mich, alle Träume aufgeben zu müssen, die ich bis dahin hatte. Aber wie es nun mal so ist – hätten Sie sich das Tränkebrauen nehmen lassen, hätten sie an eine fremde Schule gehen müssen?"
"Niemals" Snape schüttelte den Kopf. „Ich hätte jede freie Minute daheim dafür verwendet."
Hermione nickte. Wieder einmal stellte sie die Ähnlichkeit zwischen ihr und dem Professor fest.
„Sehen Sie und genau das mache ich – in den Monaten, die ich daheim bin, verbringe ich acht bis zehn Stunden täglich beim Ballett, egal welches Wetter, egal wie es mir geht – ich versuche das aufzuholen, was ich das Jahr über nicht machen kann und hier kommt der Punkt mit den Zigaretten."

Die dunklen Augen des Tränkemeisters ruhten auf ihr. Er sah ihr gerne beim Sprechen zu. Sie hatte eine wunderbar ruhige Art zu reden und weiche, runde Gestiken. Im Endeffekt –das war ihm spätestens an diesem Nachmittag klar geworden- war sie das genaue Gegenteil all der hysterischen, kichernden Mädchen, die im Schloss herumliefen. Sie war die Art Frau, die er mochte, ruhig und kontrolliert und trotzdem voll Gefühl, Temperament und Leidenschaft. Schon alleine ihre Hobbys sagten mehr über sie aus, all der Klatsch und Tratsch, der in den ehrwürdigen Mauern der Schule umging und von dem auch er notgedrungen einen Teil mitbekam – nicht zuletzt, da sich die Schüler seiner Schlangenhöhle ganz besonders auf sie eingeschossen hatten.

„Ich muss gestehen ich bin ein Schoko-Tiger. Wollen Sie mich glücklich machen, geben Sie mir einen Riegel meiner Lieblingsschokolade." Sie lachte. „Besonders schlimm ist es, wenn ich gestresst bin, oder mir eine Situation oder Aufgabe über den Kopf wächst. Ich bin leidergottes ein Mensch, der nicht Nein sagt, sondern allen hilft, wo es geht und da kommt es nicht selten vor, dass ich mir zu viel aufhalse und dann selbst nicht mehr weiß, wo mir der Kopf steht. Vor allem, weil ich wie gesagt eine Perfektionistin bin und immer versuche, mein bestes oder noch mehr zu geben. Und das sind dann die Situationen, in denen ich zur Schokolade greife. Sozusagen zum Nervenberuhigen."
"Und wo ist das Problem? Ich meine, Sie haben eine wunderbare Figur, die meisten Frauen würden dafür morden."
"War das…" Hermione grinste den Mann vor sich an „War das eben tatsächlich ein Kompliment aus Ihrem Munde?"
Snape nickte verstohlen grinsend „Scheint so, Miss Granger." Sein Gesichtsausdruck wechselte plötzlich zu dem bekannten Todesblick, der jeden Schüler des Schlosses in die Flucht getrieben hätte. „Ich kann nur hoffen, Sie kommen nicht auf die wahnwitzige Idee, das jemandem zu erzählen. Ich kenne viele schmerzhafte Methoden, um sie leiden zu lassen."
Hermione grinste unbeeindruckt. Sie hatte das Blitzen in seinen Augen gesehen. „Oh Professor, genau das Selbe habe ich Ron vor kurzem auch angedroht. Sie wären wenigstens ein würdiger Gegner."
Der Tränkemeister schmunzelte. Das Mädchen hatte Verstand und Humor – eine Mischung, die er außerordentlich zu schätzen wusste.
"Das Problem – um auf Ihre Anmerkung zurück zu kommen – ist, dass ich es als Tänzerin schon spüre, wenn ich nur ein oder zwei Kilo mehr oder weniger habe. So seltsam das klingen mag, es wirkt sich auf das Tanzen aus. Bei meinem normalen Schoko-Konsum habe ich über das Schuljahr hinweg zwar immer mein Gewicht mehr oder minder halten können, doch gegen Ende in der Prüfungszeit habe ich meistens so viel von dem Zeug während meiner Lernsessions gefuttert, dass ich mit vier oder fünf Kilo mehr zuhause ankam – und zwar immer genau in der Zeit, in der ich intensiv tanzen konnte. Das ganze war also, wie Sie sich denken können, jedes Jahr ein mehr als dämliches Timing. Tja und letzten Sommer habe ich auf irgendeiner Party eine Zigarette angeboten bekommen und über kurz oder lang wurde das mein Schoko-Ersatz. Mittlerweile beruhigen mich die Dinger genauso, als würde ich Berge an Schokolade futtern."

„Und Albus?"
"Ach ja, Dumbledore. Mit dem habe ich als ich Head-Girl wurde gesprochen und ihm eben auch von der Lösung meines Schokoproblems erzählt und er machte mir den Vorschlag, dass ich von ihm genehmigt rauchen dürfe, wenn 1. die anderen Schüler nichts davon erfahren und ich es 2. in erträglichen Grenzen halte. Er meinte eine Kettenraucherin, die dann bei den Prüfungen Amok läuft, weil sie keine Zigarettenpause bekommt, könne er sich nicht leisten." Das Mädchen schmunzelte. „Aber soweit kommt es auch nicht. Ich rauche eigentlich nur selten. Meistens hier, da ich gerade in Zeiten, wo ich den Kopf freibekommen will, Radfahren gehe und da bietet sich so eine Rauchpause zum Gedankensortieren ganz gut an."

Severus Snape betrachtete die junge Frau neben sich eingehend. In den letzten Minuten, oder besser gesagt Stunden, hatte er schon wieder eine komplett andere Seite an ihr kennen gelernt.
Die nervige besserwissende Gryffindor war sie schon seit 5 Wochen nicht mehr, doch zu dem Aspekt der talentierten und wissbegierigen Tränkebrauerin hatte sich heute Nachmittag noch eine andere Seite hinzugefügt. Eine menschliche.
Bisher hatte er Hermione Granger wirklich nur mit der Schule und Wissen verbunden. Er war davon ausgegangen, dass ihre größte Leidenschaft das Lernen war und das, obwohl er es doch von sich selbst besser wissen müsste.
So sehr er das Lernen und Wissen liebte, genauso sehr gab es andere Dinge im Leben, die er um keinen Preis missen wollte. Und nun hatte auch der Name Hermione Granger vor seinen Augen Gestalt angenommen. Es war, als hätte sie mit ihren Worten einem Bild mehr Tiefe verliehen, es dreidimensionaler gemacht.
Aber nicht nur an ihr – auch an sich selber hatte er neues entdeckt. Einerseits war da die erschreckend neue Tatsache, dass er sich ungezwungen mit einer Schülerin unterhielt und das auch noch zweifelsohne genoss und zweitens war es die Offenheit mit der er ihr begegnet war. Er hatte es zugelassen, dass seine Lehrermaske abgefallen war und sie einen Blick auf den Menschen dahinter erhaschen lassen.

„Und, Miss Granger, haben Sie noch mehr Überraschungen auf Lager?"
Er hatte es eigentlich scherzhaft gemeint, doch die Braunhaarige legte ihre Stirn in Falten und überlegte kurz.
"Nun, wenn Sie schon fragen, Professor. Ja, durchaus. Und scheinbar wieder etwas, das wir gemeinsam haben."
Nun war die Neugier des Tränkemeisters geweckt „Ja?"
"Ja… nun, ich gehe einfach mal davon aus, dass Sie diese Leidenschaft mit mir teilen – die Musik."
"Wie kommen… ah das Klavier…" Verstehen zeichnete sich auf seiner Mine ab.
"Ja genau das Klavier… ein wunderschönes Teil übrigens."
"Spielen Sie auch?"
"Daheim, ja. Aber das regelmäßige Üben fällt leider flach durch die Schule."
Snape nickte verstehend.

„Ach ja, Miss Granger?" die Sonne war am Untergehen und Severus Snape und seine Schülerin radelten dem langsam größer werdenden Schloss entgegen.
"Hermione…" sie lächelte ihn von der Seite an „…Sie wissen nach spätestens heute Nachmittag mehr über mich, als meine zwei besten Freunde, da ist es wohl langsam an der Zeit, dass sie mich duzen. Natürlich nur, wenn es Ihnen recht ist…"
"Gut Hermione, dann schlage ich vor, dass wir ab jetzt unsere Tränkestunden in mein privates Labor verlegen und für die Zeit, in der die Tränke ruhen müssen oder ähnliches, kannst du dir Lernsachen oder Bücher mitbringen oder, wenn du Lust hast, auch Klavier spielen."
Eigentlich wusste Severus Snape selbst nicht genau, wieso er ihr dieses Angebot unterbreitete. Seine privaten Räumlichkeiten waren sein Heiligtum und er ließ niemanden in sie hinein, der ihm nicht nahe stand. Was in etwa bedeutete, dass außer ihm bisher nur 3 weitere Personen jemals seine Räumlichkeiten von innen gesehen hatten – oh nein, er musste sich selbst korrigieren, vier Personen, denn Granger war schließlich auch schon zweimal bei ihm gewesen.
"Ist das Ihr Ernst, Professor?" an ihrer Stimme konnte er die Freude über das Angebot deutlich heraushören.
"Ja das ist mein Ernst. So können wir beide die Zeit zwischen den einzelnen Schritten sinnvoll nutzen und haben es auch bequemer, als im Klassenraum. Einmal ganz davon abgesehen, dass wir in meinem Labor die Zutaten zu wesentlich interessanteren Tränken finden."
Lehrer und Schülerin, Mann und junge Frau, tauschten noch ein letztes wissendes Grinsen, bevor sie schweigend auf die Schlossgründe fuhren, auf denen sich ihre Wege schlussendlich wieder trennten.

A/N: Nun denne… ich weiß… heute viel Blabla, aber das musste irgendwie sein. Bald wird's wieder lustiger und interessanter, versprochen nick

Okay, ich gebs gleich zu – ich hab keine Ahnung, wessen Review ich schon beantwortet hab und wessen nicht schäm … also meine Taktik: alle Reviews die ich zu Chap 4 bekommen habe, werden beantwortet, wenn jemand davor noch keine Antwort hat – er sei hiermit gegrüßt und aufgefordert noch ein Reviewchen zu hinterlassen, dann bekommt er auch sicher ne Antwort das nächste Mal schwör

McAbe: grins nein, trotz mehrmaliger Anfragen bin ich noch immer nicht mit Vengari verwandt (vielleicht sollte ich ihr mal vorschlagen, mich zu adoptieren oder so lach) – aber danke, dass du mich indirekt mit ihr vergleichst. Ich liebe ihren Schreibstil… also danke für das Kompliment.
Heute war unser lieber Sev mal gar nicht so beißend und triefend, aber keine Sorge, das kommt schon wieder. Aber selbst der böse Tränkemeister braucht manchmal zivilisierte Gespräche … er ist ja auch nur ein Mensch (entgegen aller bösartigen Verdächtigungen fg).

Yavanna&nienna: Tja, wie gesagt Ron und Harry bzw. ihre Darstellung basiert auf meinen eigenen Erfahrungen mit Jungs (haha Ironie des Schicksals, dass meine zwei besten Freunde sich gerade aus dem Staub gemacht haben… hoffe nur, dass Harry und Ron die arme Hermione nicht auch irgendwann so abservieren tob) in dem Alter – es ist wirklich nicht böse gemeint, aber Jungs und Mädels ticken nun mal verschieden… vor allem so zwischen 13 und 18 grins
Und hey…. Im Laufe der Kapitel werdet ihr noch schön oft ein kleines „fuck" eingestreut finden … ich liebe das Wort lol (Sollte ich mir um meine Sprache Sorgen machen?!?)

Mina Harker usw. usf. gg: oh ja, ich fand das Vieh, dass ein Werwolf sein sollte, im Film auch ziemlich abartig. Der hatte weder was zum Essen noch irgendwie… ich weiß auch nicht… was mit WOLF gemeinsam? lach Ich meine warum heißt das Vieh so? Weil es Ähnlichkeit mit nem Wolf hat nehm ich an… ich mein ich nenn nen Pinguin ja auch nicht WerKobra fg Ich hab mich und euch gerne vor diesem… diesem DING aus dem Film bewahrt… mein Knuddelwolf leben hoch!

CathM: und auch zu dir – das mit Harry und Ron hat wirklich nix damit zu tun, dass sie nicht so klug sind wie Hermione. Es liegt einfach meiner Erfahrung zu Grunde (und ich hatte nicht umsonst über 5 Jahre nen besten Freund … und in die 5 Jahre fällt auch die Zeit, in der wir 17 waren lach) und ich verspreche, dass die drei sich auch gegen Ende wieder näher kommen werden.
Und die kleinen Machtkämpfe zwischen Hermione und Sev werden wieder kommen… auch wenn derzeit alles so harmonisch ist freu gg

Wolverine, Kiwi123: sorry, dass ich mir soooo lang Zeit gelassen hab für das Chap puppy eyes Könnt ihr mir noch mal verzeihen?

Angel of Mystic: grins meinen Spruch hast du ja mittlerweile verwendet und ich LIEBE deine Verwendung lach
lol WER wäre nicht gere mit Siri und Remus aufgewacht? Sein wir uns doch bitte mal ehrlich fg und na ja… ich kann Hermiones Deckenzauber doch nachvollziehen… was bitte machst du mit nem Lehrer, der jedes Mal knallrot anläuft, weil du ihn schon mal nackt gesehen hast? g Vor allem, wenn du so versessen auf Information und Wissen bist, wie Hermione?
knuddel und drück

Like: grins Ohhhh diesmal wirst du viel zu kritisieren haben… gar nicht zum Lachen das Chap, was? ;o) Aber ich verspreche dir – es wird wieder anders kommen nick Ganz ganz ganz sicher! knuddel