Hi Leute,

Nach langem Schweigen gibt's jetzt mal wieder eine neue Story von Rave Starm und mir (Naurya Firespark), dieses mal was ernsthaftes, was aber nicht heißen soll, dass der Humor in dieser Story zu kurz kommt! *gg*

Vom Genre her lässt sich die Story schlecht einordnen, da von Parody bis Horror so ziemlich alles vorkommt...

Disclaimer:

- Luke Skywalker, Lando Calrissian, Grandmoff Tarkin und alle anderen Star Wars Charaktere und Orte, die hier vorkommen, gehören George Lucas.

- Orrostar gehört J.R.R. Tolkien (eigentlich würden ihm noch viel mehr gehören, aber gewisse Namen wurden von uns so geschickt abgeändert, dass es kaum auffällt, dass sie geklaut sind... ;-P)

- Peyrac, Zut, Nenomith, Rave, Naurya, Shapelau usw. gehören uns

Wir wünschen euch viel Spaß beim Lesen! Und lasst uns bitte wissen, wie euch die Story gefällt, indem ihr uns ein kleines Review dalasst! J

Vor langer langer langer Zeit in einer weit weit entfernten Galaxie...

Auf der Brücke des imperialen Sternzerstörers Croloque war Commodore Peyrac Pierrick gerade in seinem Kommando-Sessel eingenickt und drohte von diesem hinunterzugleiten, als ein herzzerreißendes Geschrei an sein Ohr drang. Sofort war er hellwach und sprang erschrocken auf: „Das Kind! Lieutenant Gaston, Sie haben die Brücke!" Zut Gaston, ein Camargue von dem Wasserplaneten  Thalys, salutierte ordnungsgemäß und befolgte den Befehl seines Vorgesetzten umgehend, woraufhin dieser ohne Rücksicht auf Etikette hinausstürmte, in Richtung Mannschaftsunterkünfte. Die Schreie kamen näher als Pierrick den Gang entlang rannte. Er riss die Tür seiner Kabine auf und fand seine kleine Tochter, die sich die Seele aus dem Leib schrie, in ihrem Form-Kinderbettchen auf. Er hatte noch keine Gelegenheit dazu gehabt, ihr einen Namen zu geben und ihre Mutter war bei ihrer Geburt vor einer Standardwoche tragisch verstorben. Pierricks Schmerz war noch zu nah, um ohne seine geliebte Frau an eine traditionelle adjanische Taufe zu denken, in der die Säuglinge mit kostbarem, grünen Weihwasser aus einer kristallenen Vase beträufelt wurden. Auch er selbst hatte dieses Ritual über sich ergehen lassen müssen und war immer noch etwas grün hinter den Ohren. Er nahm sein Kind aus der Wiege und schaukelte es behutsam in seinen starken Armen. Die Kleine hörte sofort auf zu weinen und kuschelte sich in seine imperiale Uniform aus Vaucluse-Garn in freundlichem Grau. Sie war derart entspannt, dass sie es sich nicht nehmen ließ, die frisch gewaschene Jacke vollzusabbern.

Peyrac sah sich in dem Kinderzimmer um, das seine Frau Aziz  und er noch gemeinsam eingerichtet hatten. Es war gänzlich untypisch für einen imperialen Sternzerstörer und wenn der Imperator davon erfahren hätte, hätte er ihm sofort die Kommando-Lizenz entzogen und ihn zum Kadetten degradiert. Die Wände waren in dunklem blau bemalt und kleine funkelnde Holo-Bildchen stellten die Milliarden Sterne des Universums dar. In drei, mithilfe von Repulsor-Aggregaten kurz unter der Decke schwebenden, Terrakotta-Blumentöpfen wuchsen drei Quimper-Palmen mit ihren weiten gefächerten lila-orange-gesprenkelten Blättern. Die Natur hatte die Pflanzen so konzipiert, dass jedes Quäntchen Tauwasser, das auf ihrer Oberfläche landete, über die Blätterrinnen direkt zum Pflanzenkelch floss, wo sich die Flüssigkeit sammelte. Jedes Mal, wenn Peyrac die Quimper-Palmen sah, musste er unwillkürlich an seine Gattin denken, denn  sie hatte diese Pflanzen geliebt. Das Tauwasser glitzerte silbern im künstlichen Tageslicht des Zimmers und als Peyrac es betrachtete, begannen sich plötzlich drei Tröpfchen aus der ruhigen Wasseroberfläche zu lösen, schwebten in die Höhe, flogen langsam durch den Raum und verharrten dann rotierend über seinem Kopf. Verwirrt ließ er seine Augen durch die Kabine wandern und fragte sich einen Augenblick lang verblüfft ob er dieses Wunderwerk wohl verbracht haben mochte. Obwohl er sich mit der eisernen Disziplin eines wahrhaft imperialen Commodore dagegen wehrte, hatte die Trauer seine Sinne doch zusehends vernebelt und er traute sich in seinem geistigen Zustand allerhand zu. Aber dann wandte er seinen Blick seiner Tochter zu, deren Augen in einer Art Konzentration auf den schwebenden Wassertropfen ruhten. „Nein! Niemals! Nicht in meinem Sternzerstörer!", rief er entsetzt aus. In diesem Moment fielen die drei kleinen Tröpfchen auf sein schütteres Haar, das Kind in seinen Armen fing an zu brüllen und ließ sich nicht mehr beruhigen. Ratlos stand der Commodore in mitten der Kabine und wurde sich des schrecklichen Geheimnisses bewusst, das nur er und seine Frau kannten. Ein Geheimnis, bei dessen Enthüllung der Imperator ihm sicherlich mehr antun würde als ihm nur die Kommando-Lizenz zu entziehen...

***

Nachdem er den ersten Schock überwunden hatte, besann sich Peyrac auf die alten Traditionen seines Volkes. Er beschloss, dem Kind einen Namen zu geben, einen Namen, der es einst berühmt machen würde vom einen Ende der Galaxie bis zum anderen. Die Tropfen des Tauwassers waren der Beweis – Das Kind eines imperialen Offiziers war begabt in der Macht. Peyrac war von unbändigem Stolz erfüllt über diese verbotene Gabe, jedoch hatte er bereits einen grausamen Entschluss gefasst. Bebend vor Schmerz und Trauer ergriff er die Vase voller grünem Wasser, die er schon seit Jahren in einem abgeschlossenen Küchenschränkchen neben dem als Corellia-Curry getarnten Glitzerstim-Streuer aufbewahrte. Dann besprenkelte er feierlich die Stirn des Babys und sprach den lebensspendenden Segen in der melodischen Sprache seiner Heimatwelt Adjan, welche übersetzt ungefähr bedeuteten: „Auf dass der Name Nenomith dich geleiten möge durch ein langes und erfülltes Leben."

Ja, Commodore Pierrick hatte seine kleine Tochter auf den Namen „Nenomith" getauft, was auf Adjan die Bedeutung „Tauwasser" hatte. Vorsichtig fischte er dann ein feines, silbern glitzerndes Kettchen aus der Brusttasche seiner Uniform. Ein kleiner, einfacher, tropfenförmiger Anhänger zierte die zerbrechlichen Kettenglieder. Auf der Oberfläche des Tropfens war Nenomiths Name eingraviert. Peyrac legte die Kette behutsam um Nenomiths Hals und streichelte ihr über das Köpfchen, auf dem schon der erste Babyflaum zu sehen war.

Sie hatte die Augen ihrer Mutter, stellte er bitter fest. Und bald würden Mutter und Tochter beide unerreichbar für ihn sein.

***

Ruhig und glitzernd wie eine silbergraue Speerspitze glitt die Croloque durch das Sternenmeer. Commodore Pierrick schaute aus der schwarzgetönten Transparistahl-Scheibe seines heißgeliebten Schiffes. Seine Gedanken schweiften ebenso unruhig und ziellos durch Raum und Zeit wie die Croloque. Er spürte das sanfte Gewicht Nenomiths auf seinem Schoß, die mit großen, kindlich interessierten Augen den Raum in sich aufzusaugen schien. Peyrac hatte gehört, dass einige seiner untergebenen Offiziere in der Messe über sein Verhalten hinsichtlich des Kindes hinter seinem Rücken schlecht geredet hatten. „Die Brücke ist ja schließlich kein Wickelraum!" oder auch „Pierrick macht aus einem furchterregenden Sternzerstörer des Imperiums eine Kinderkrippe!" Das waren die Worte gewesen. Peyrac hatte sie mit eigenen Ohren gehört und er hätte die betreffenden Offiziere ohne weiteres zur Rechenschaft ziehen können. Aber er hatte es nicht getan, obwohl er sehr stolz auf seine frisch erlernten Wickel-Künste war und ruhig wollte, dass seine Crew auch einmal seine nicht-militärischen Fähigkeiten zu sehen bekam. Doch tief in seinem Inneren wusste er, dass sich die Mannschaft zurecht beschwerte. Ein Sternzerstörer war nun mal kein Aufenthaltsort für ein kleines Kind. Außerdem wäre es früher oder später so wie so ans Licht gekommen und der Commodore wollte auf keinen Fall seinen sehr gut bezahlten Job bei der imperialen Flotte aufs Spiel setzen, geschweige denn seinen Hals.

„Und darum wirst du irgendwo dort zwischen den Sternen ein neues Zuhause finden.", flüsterte er seiner Tochter zu, die vergnügt vor sich hin quietschte und mit ihrer winzigen Hand auf den Knopf zur Aktivierung der Deflektorschilde schlug. Er leuchtete rot auf. Nenomith patschte erneut auf den Knopf und das Licht erlosch wieder. Sie tat es ein drittes Mal und wieder leuchtete der Knopf. Nenomith lachte, schien begeistert von diesem Spiel und versuchte es weiterhin. An Peyrac ging dies alles unbemerkt vorbei, bis schließlich Lieutenant Gaston völlig außer Atem auf die Brücke gerannt kam und in einem Anflug von Panik ohne zu salutieren Bericht erstattete, dass die Deflektoren defekt seien.

Commodore Pierrick wurde aus seinen Gedanken gerissen und fand sich in der peinlichen Situation wieder, dass Gaston ihn erwischt hatte, als seine Tochter an den Bedienungseinrichtungen der Croloque herumspielte. Hastig setzte er sie auf eine nicht aktivierte Kontroll-Konsole.

„Bei allem nötigen Respekt, Sir,", begann der Lieutenant, der Mühe hatte, die Fassung zu bewahren, „aber ich glaube nicht, dass Ihre Tochter etwas auf der Brücke zu suchen hat. Es reicht bereits, dass sich das Kind hier auf dem Schiff aufhält. Schon das hat Ihre Aufmerksamkeit und Ihr Urteilsvermögen sehr geschmälert. Die Crew hat vollstes Verständnis für Ihre Trauer um Ihre Frau, die ja ebenfalls ein verdientes Mitglieder der imperialen Flotte war, aber sie muss sich auch auf ihren Befehlshaber verlassen können. Und im Moment kommt es vielen eher so vor, als hätte ein zehn Standardtage altes Baby hier das Kommando."

Dies war ein direkter Angriff auf seine Autorität, auf seiner Brücke, auf seinem Schiff. Peyrac spürte die Blitze der elektrisiert gespannten Blicke der anderen Offiziere auf der Brücke, die sich wie tausend Stiche in seinem Rücken bohrten. Er durfte sich dies nicht bieten lassen. Nicht von Gaston.

„Schweigen Sie, Lieutenant! Sie haben keine Ahnung, was es bedeutet, eine Familie zu haben, ein Kind zu haben, oder?"

„Nein, Sir."

„Dann unterlassen Sie bitte fortan an Ihre Kritik an meiner Verhaltensweise. Ich weiß, was ich tue und brauche mir meine Aufgaben nicht von Ihnen erklären zu lassen! Wegtreten!"

Der Camargue zeigte keinerlei Reaktion. Stattdessen blickte er wie erstarrt an Peyrac vorbei.

„Ich sagte Wegtreten, Lieutenant!", wiederholte Peyrac in einem aggressiven, fauchenden Tonfall. Er hatte das beißende Gefühl, sich wegen seiner Unachtsamkeit beweisen zu müssen. Lieutenant Gaston trug keine Schuld an dem Vorfall, aber er musste Peyracs Wut nun ausbaden.

Gaston schien sich nur mit Mühe von dem unheimlichen Anblick loszureisen, der sich ihm bot. Doch dann überwand er sich, schluckte schwer und verließ die Brücke.

Einen Augenblick bevor Commodore Pierrick sich wieder umdrehte und sich seiner Tochter zuwandte, wurde der leuchtende Knopf zur Aktivierung der Deflektorschilde wie von Geisterhand nach unten gedrückt und das rote Licht erlosch wieder. Nenomith brabbelte erfreut vor sich hin. Die Offiziere auf der Brücke starrten, so wie Lieutenant Gaston gestarrt hatte. Peyrac nahm sein Kind nichtsahnend auf den Arm und wiegte es sanft.

***

Fortsetzung folgt...

Und nicht vergessen: Fleißig reviewen! Danke!!

*salutieren*

Rave & Naurya