Mal kurz den Hintergrund der Sache: Das war eine kleine Fanfictionchallenge zwischen mir und meiner Betareaderin und Schwester Kubi. Die Aufgabe: Eine Kurzgeschichte schreiben, die sich um vier Sachen dreht: Herbert, van Helsing jr, ein Päckchen und Wahlweise ein Brief oder eine Bibo

Und da die beiden Geschichtern irgendwie zusammengehören, poste ich gleich beide. Viel Spaß damit!!!

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Das Päckchen - by Steeljren-Dag

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In halsbrecherischem Tempo fetzte Herbert von Krolock durch die Korridore des Schlosses in Richtung Schlosstor. "Koukol? Koukol, ist das der Postbote?"
Er bog um die letzte Ecke und ... WATSCH!
So würdevoll wie möglich rappelte sich Graf von Krolock vom Boden auf und warf seinem Sohn einen strengen Blick zu. "Ja, junger Mann, es war der Postbote." Aufgeregt versuchte Herbert an seinem Vater vorbei auf den Stapel von Briefen und Päckchen zu spähen. "Ist was für mich dabei?"
"Nun, vielleicht möchtest du mich ins Kaminzimmer begleiten und nachsehen?" Er unterdrückte ein Lächeln, das bei Herberts enttäuschter Miene seine Mundwinkel zucken ließ. ‚Geschieht dem Bengel ganz recht, seinen alten Vater einfach über den Haufen zu rennen.' Gemütlich spazierte er die langen Gänge entlang nach oben. Im Kaminzimmer angekommen, wies Graf von Krolock Koukol an, ihm einen heißen Tee aufzubrühen und genoss noch einen Moment lang das nervöse Zappeln seines Sohnes, bevor er anfing, die Post durchzusehen.
"Was haben wir denn hier? Hmmmm ... Rechnung ... Rechnung ..." Herbert schaffte es kaum, auf seinem Sessel sitzen zu bleiben. "... Rechnung ... ah, ein Päckchen für ... Sarah ... Rechnung ... oh, das hier ist von Alfred."
Ehe der Graf reagieren konnte, hatte Herbert ihm schon das Päckchen aus der Hand gerissen und angelte einen Briefumschlag heraus. Auch dem war kein langes Leben beschert.
"Hallo Sarah! Küsschen Herbi!
Ich glaube ich habe jetzt alle Sachen auf eurer Liste. Dazu hab ich noch eine alte Arbeit von mir gepackt. Hier an der Uni ist alles prima und ich freu mich auf die Ferien.
Alles Liebe, euer Alfred."
"Nun, er hat ja noch nie geredet wie ein Wasserfall.", schmunzelte der Graf. Insgeheim jedoch fragte er sich, was er eigentlich nicht mitbekommen hatte, als Herbert begann, Stapelweise Fotos, Poster, Videokasetten und Zeitschriften auf dem Tisch zu verteilen.
"Oh nein, bitte nicht Herbert!" Zu spät viel sein Blick auf die Archäologiearbeit, die Alfred in seinem Brief erwähnt hatte. Sie war unterschrieben mit ‚Prof. v. Helsing jr.'. "Das wirst du nicht tun!"
Unbarmherzig hatte der blonde Vampir bereits eine Rolle Klebeband gezückt und begann allen Protesten zum Trotz mit der "Dekorationsarbeit".
"HERBERT!!!!" "Was denn, Paps?! Er sieht doch einfach nur absolut total geil aus!" "Ich will aber kein Poster von einem halbnackten Mann überm Kamin!!" "Er hat doch bloß das Hemd offen. Außerdem hat Sarah das hier bestellt." "Herbert...!"

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Nicht ganz eine Viertelstunde später saß Graf von Krolock entspannt in seinem Sessel und genoss sowohl den Tee, als auch die Kopfschmerztablette, die Koukol umsichtigerweise gleich mitgebracht hatte. "Weißt du, Herbert, du hattest recht. Zwei oder drei Poster sind hier wirklich angebracht gewesen. Die restlichen ... zwei Dutzend ... können Sarah und du ja in euren Zimmern aufhängen. Mit dem Bild seines Professors in der Gruft hätte Alfred ohnehin schlecht geschlafen."
Herbert ließ ein beleidigtes Grummeln hören.
"Tut mir leid, dass das Klebeband schon alle ist. Ich lese noch ein wenig, du kannst das Kaminfeuer genießen .
... und wenn du lieb bist, binde ich dich auch wieder los."

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Das Päckchen - by Kubi Beutlin

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Van Helsing zog seinen schweren Mantel ein Stück nach oben ... und noch ein Stück ... und noch ein Stück, damit dieser nicht im Matsch hing. Endlich hatte er die Bibliothek von Bukarest erreicht. Er, Henry van Helsing jr., war in geheimer Mission hier in Rumänien. Er hatte England verlassen, um das Werk seines Großvaters zu vollenden. Er war hier, um einen Vampir zu töten.
Und ganz nebenbei wollte er seinen Mantel von einem hier wohnenden Schneider kürzen lassen, aber weiter im Text:
Seit 4 Monaten versuchte er schon, etwas über den Aufenthaltsort eines gewissen Graf von Krolock herauszufinden, doch das Einzige, was er bisher mit Sicherheit wusste war, dass es hier keine Windmühle gab.
Auch hatte er bis vor vier Tagen noch keine Ahnung gehabt, wie er gegen den Grafen vorgehen sollte, bis er eine Anzeige im I-BEY, einer hierzulande beliebten Zeitung, entdeckt hatte. Ein anonymer Anbieter hatte unter dem Pseudonym "Nachtvogel" Waffen gegen Vampire angeboten.
Das Einzige, was Henry verwunderte war die Bezahlung. Er blickte leicht blaß auf die 5 Blutkonserven der Gruppe AB negativ und fragte sich ernsthaft, was "Nachtvogel" wohl damit wollte. "Vielleicht ist er ja Arzt?", sagte van Helsing zu sich selbst und betrat zuversichtlich nickend die Bibliothek.

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Herbert saß in der Bibliothek von Bukarest, der Hauptstadt Rumäniens, und lächelte wehmütig auf das auf seinem Schoß liegende Päckchen herunter. Nun hieß es Abschied nehmen, nach all den Jahren. Alfons hatte ihm die Sachen zum hundertsten Geburtstag geschenkt und sogar das Geschenk von seinem Vater, Graf von Krolock, lag in der Schachtel. Sein Vater hatte darauf gehofft, dass Herbert sein Präsent behalten und irgendwann einmal doch noch Gefallen daran finden würde, doch vergebens.
Nun würden die Sachen in den Besitz eines anderen übergehen. Herbert hatte eine Anzeige aufgegeben und der Interessent hatte sich dann per Brief gemeldet, um das Päckchen hier, in der Bibliothek von Bukarest, in Empfang zu nehmen.
Er blickte sich suchen um, entdeckte aber niemanden am ausgemachten Treffpunkt, einem Bücherregal voller Bram Stoker Romane.
Doch genau in diesem Augenblick, als er schon beinahe die Hoffnung aufgegeben hatte, sah er einen jungen Mann in einem zerschlissenen Ledermantel und einer ziemlich vollen Tasche zu dem Regal gehen.
"Wow, gar nicht mal von schlechten Eltern!", sagte sich der Vampir, erhob sich und ging so elegant wie möglich auf den schmökernden Mann zu, das Päckchen fest umklammert.

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Henry blickte sich unsicher um. Sein Blick blieb an einem Buch zu seiner Linken hängen. "'Wie man einen Vampir erkennt' Ahaa..." Interessiert nahm er es aus dem Regal und fing an zu lesen.
Er hatte schon einiges gelesen, als plötzlich eine seltsame Stimme zu ihm sprach: "Hallooou!" Erschrocken ließ er beinahe das Buch fallen, fing es aber gerade noch auf und ließ statt dessen seine Tasche fallen, aus der einige Blutkonserven fielen. Vor ihm stand ein blonder Mann, der ihn irgendwie merkwürdig ansah und dann schließlich auf die Konserven starrte.

Herbert spürte, wie sein Magen knurrte, als er die Blutpakete erblickte. "Auch noch AB negativ!!", stellte er grinsend fest. Doch dann riss er seinen Blick von den Konserven los und sprach weiter. "Oh, Verzeihung, dass ich sie erschreckt habe! Mein Name ist Herbert!" Der Mann schaute verwirrt. "Nachtvogel, wenn Ihnen das mehr sagt!" "Aah! Ich dachte schon, ich finde Sie nicht mehr. Ich bin Henry van Helsing ... jr." Er packte kräftig Herberts Hand und schüttelte sie. Dieser verzog schmerzvoll das Gesicht.
"Bevor ich Ihnen das Päckchen gebe, Henry, müssen Sie eines wissen! Die Sachen müssen mit Bedacht benutzt werden! Die Anleitungen sind alle noch dabei und alle Teile sind noch fast neu. Ich hoffe, sie werden Ihren Spaß damit haben.", sagte er, während er de Mann lüstern musterte.
"Auf einmal schallte ein "Herbert! Beeil dich!" durch die Bibliothek, woraufhin einige Anwesende erschrocken zusammenzuckten.
"Oh, ich muss gehen!" Herbert schnappte sich schnell die Blutkonserven. "Wenn sie Hilfe bei der Anwendung benötigen, dann sagen Sie mir einfach Bescheid. Hier ist meine Karte." Er reichte dem verwirrt dreinblickenden Henry ein Stück Papier und verschwand winkend in Richtung Tür. Van Helsing starrte die Karte verwundert an.

‚Herbi Schloss, Zimmer 123, 3. Stock Transilvanien'

Er, Henry van Helsing Jr. brauchte doch keine Hilfe!
Er würde einen Vampir sofort erkennen, wenn er einen sah. Jetzt musste er nur noch herausfinden, wo dieser Krolock wohnte. Noch während er das dachte, warf er Herberts Karte weg.

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Herbert saß lächelnd in der Kutsche neben seinem Vater. Er las noch einmal seine Anzeige:

‚Biete Spielzeug für Erwachsene an. Gebraucht, aber wie neu!
Auch, wenn man will, als Waffe benutzbar. Für Vampire geeignet!
Nachtvogel'

Glücklich, dass sein Spielzeug einen neuen, attraktiven Besitzer hatte, hoffte er, dass dieser ihn mal zum "Spielen" einladen würde.

Genau zur selben Zeit stand ein ziemlich verwirrter und rotervor dem geöffneten Paket und fragte sich, warum die Pflöcke aus Gummi und nicht aus Holz waren ...

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Also, dann schießt los, was haltet ihr davon. Nur nicht schüchtern, auch Kubi kann euch hören!

P.S: Mal ne Frage in eigener Sache: Weiß jemand schon was genaues zum Castwechsel im Dezember?