Disclaimer: Wie immer gehört alles Tolkien. Außer Aredhel und die Damen und Herren, die nicht in Tolkiens Werken auftauchen. Die gehören mir allein!
Anmerkungen: Hier kommt ein neues Kapitel meiner Geschichte über Aredhel und Legolas. Diesmal ist der Elbenprinz persönlich nicht anwesend. Im Grunde ist dieses Kapitel nur ein Cliffhanger für die Nachfolgenden Kapitel. Daher könnte es etwas zäh sein. Man möge mir aber verzeihen. Zuerst möchte ich mich noch bei allen Reviewern bedanken:
@Mykena: Tja, irgendwann hat sie wieder die Oberhand – vielleicht schon im nächsten Kapitel ;-))?? Auf jeden Fall wird es noch zum großen Krach kommen. Soviel werde ich schon verraten.
@JustSarah: Ja, hallo! Danke für das Review! Ich bin schon ganz süchtig nach Reviews, obwohl ich die Geschichte zu Anfang eigentlich nur für mich geschrieben habe und einige Kapitel meiner Freundin gezeigt habe. Ich freue mich immer über Rückantwort! Und einige Kapitel sind schon fertig. Ich werde aber fleißig weiter schreiben – versprochen!!
@Littlelion1: hab dir letztes Mal nicht direkt gedankt. Mach ich also jetzt nachträglich! Ich denke auch, daß er sie mag. Sie ist halt ein recht respektloses Aas *g*. Wart mal das 5. Kapitel ab. Da wird's richtig mies. Aber les erst mal das 4. Kapitel.
@Nilli: Danke auch an meine treue E-Mail-Reviewerin! Tja – Männer nützen gerne Machtpositionen aus! Auch wenn der Herr ein Elb ist, ein Mann ist er trotzdem und kann genauso mies sein (nein, ich habe keinen Männerhass!). Ich finde es interessant sein Art des Handelns zu beobachten und ihre Reaktion darauf. Er weiß wie er sie provozieren kann und das macht ihm Spaß.
@alle: Ich bin dankbar für jedes Review!
So, und jetzt kanns losgehen:
Das Weibervolk vom Düsterwald
`Endlich bin ich wieder daheim.`
Ich stoße die Tür auf und stolpere über einen Korb. Ich bücke mich um ihn aufzuheben. Es ist mein Korb, den ich am Tag zuvor am Bach vergessen habe. Jemand muß ihn mir gebracht haben. Es liegt keine Nachricht dabei. Die Wäsche ist sogar ordentlich zusammengelegt.
`Sieht gar nicht nach mir aus! Da war jemand Fremdes an meiner Wäsche.`
Ich schaue mir meine Röcke an. Die zerschlissenen Kleidungsstücke wurden sogar gestopft!
`Vielleicht sollte ich jeden Tag meine Wäsche an einem Bach stehen lassen, vielleicht wird sie ja sogar von jemanden gewaschen!?`
Es klopft an der Tür. Merenwen steht mal wieder davor. Sie drückt sich wie selbstverständlich an mir vorbei.
„Ich hab grad gesehen, daß Du wieder da bist! Du hast mir nen ganz schönen Schrecken eingejagt! Du bist heute morgen von den Palastwachen abgeführt worden, oder? Ich hab dir gleich gesagt, daß das nicht gut geht! So kann man mit einem edlen Herren nicht umgehen! Vorallem nicht mit Legolas! Mit dem schon gleich gar nicht!"
Merenwen kann ohne Punkt und Komma reden. Zudem macht sie sich dauernd über den Palast und die königliche Familie Gedanken. Sie mag diese komische Familie.
„Dein Vater ist kurz nach deiner Verhaftung bei mir gewesen. Er war total aufgelöst. Er hat die Geschichte deiner Verhaftung gleich auf dem Marktplatz gehört. Du machst ihm aber auch dauernd Ärger. Es wäre für dich besser, wenn du wieder bei ihm wohnen würdest. Für ihn wäre das auch besser!..."
Während sie neuen Atem holt schneide ich ihr den Satz ab:
„So! Mal ganz langsam: a) ich bin nicht verhaftet worden, sonst wäre ich nicht wieder hier aufgetaucht, b) wie ich mit dem Herrn Königssöhnchen umgehe ist meine Sache, c) ich bin von daheim ausgezogen, weil mir Vater dauernd am Rockzipfel hing und wir dauernd gestritten haben. Mein Auszug beruhte auf beiderseitigem Einverständnis!"
„Du bist also nicht verhaftet worden!? Und was wollten dann die Palastwachen heute morgen von dir?" Merenwen kann vielleicht nerven!
„Sie haben mich zum Palast begleitet. Ich wurde dort erwartet."
„Wirklich? Nein! Von wem denn?"
„Von jemandem, der im Palast wohnt!" Und schon geht das aufgeregte Geplappere meiner besten Freundin weiter, während ich den Wäschkorb ausräume und die Sachen in der Truhe verstaue.
„Sag schon, wer?" Ich schüttle den Kopf und räume weiter auf
„Von einer Hofdame? – Nein? Einer von den Beratern? Hm, die Prinzessin? Der König ja wohl nicht, oder? Prinz Legolas?"
Der Name läßt mich in meiner Arbeit innehalten.
`Dafür könnte ich mich jetzt wirklich ohrfeigen!`
Blöd ist Merenwen schließlich nicht! Ich spüre wie sie mich anschaut und haucht:
„Prinz Legolas hat dich zu sich eingeladen? Und was hat er zu deinem Eklat gesagt?" Ich schaue genervt auf und versuche gleichgültig dreinzuschauen.
„Nichts." Merenwen scheint erstaunt zu sein
„Er hat nichts gesagt? Dann ist er ja gütiger, als ihn alle beschreiben!"
`Mir wird gleich schlecht!`
„Was habt ihr denn den ganzen Tag gemacht?"
Ich wünsche mir so, daß sie endlich verschwindet und mich nicht die ganze Zeit an den ach so gütigen Prinzen erinnert. Am besten nicht mehr antworten. Aber wer Merenwen kennt, weiß, daß sie nicht locker läßt bis sie alles rausgekriegt hat oder meint, alles rausgekriegt zu haben.
„Jetzt weiß ich es!" Sie schlägt sich mit der flachen Hand auf die Stirn.
„Er sucht eine Tischdame! Er hat doch nächste Woche Geburtstag. Und da soll es doch eine große Feier geben. Aber, daß er dich dafür aussucht wundert mich schon!"
Mein mürrischer Ton scheint sie überhaupt nicht zu beeindrucken.
„Er hat mich nicht als Tischdame ausgewählt!"
„Nein? Dann sucht er immer noch? Wahrscheinlich will er keine von diesen eingebildeten Hofdamen, sondern eine, die ihn zum Lachen bringt. Eine ganz normale Elbenfrau! Dann sucht er sie sich hier in der Stadt! Das muß ich sofort Layorha, Silmawen und Ireth erzählen. Der Prinz sucht eine Tischdame!"
Sie rennt so schnell aus der Tür, daß ich keine Zeit habe Einspruch zu erheben. Um ehrlich zu sein, ich hätte auch keine Lust dazu! Ich bin viel zu müde und will endlich meine Ruhe haben, um mir über so etwas wie ne Tischdame Gedanken zu machen. Bei dem Gedanken, daß ich am Tisch im Königshaus Platz nehme muß ich kichern.
`Die würden sich alle angeekelt wegdrehen!`
Erschöpft setze ich mich auf mein Bett.
`Morgen muß ich wieder reiten. Ich muß zugeben, daß es heute ganz gut geklappt hat, abgesehen davon, daß ein adliger Jungspunt meint mir zeigen zu müssen wo es langgeht. Warum legt er Wert darauf mir, einer Elbe aus dem niederen Stand das Reiten beizubringen? Gleichzeitig legt er eine Arroganz an den Tag, die seinesgleichen in den Schatten stellt! Das passt doch nicht zusammen?
Meine Güte! Jetzt zerbrech ich mir schon den Kopf wegen diesem Bengel! Ich will nicht reiten lernen und schon gleich gar nicht von so einem verwöhnten Königssöhnchen! Wie der mich behandelt hat! Wie ein kleines Mädchen! Das muß ich mir nicht gefallen lassen! Wenn der mir morgen nochmal so kommt, dann…ach ich weiß nicht. Egal, ich hab einen riesen Hunger. Zu Essen hat er mir schließlich nichts angeboten. Ich werde jetzt in das Wirtshaus rübergehen und mir was zu essen holen`.
Das Wirtshaus liegt auf dem großen alten Baum gegenüber. Es ist der Mittelpunkt des gesellschaftlichen Lebens in unserer Stadt. Dort trifft sich jeder. Eigentlich würde ich es heute gern vermeiden dort gesehen zu werden – nach meiner bereits bekannten Beinahe-Verhaftung. Aber ich habe Hunger und außer zwei Äpfeln hab ich nichts mehr im Haus.
Ich trete durch die Tür des Wirtshauses und mache mich drauf gefasst, daß mich alle nun anstarren, da sie nicht damit gerechnet haben, mich nochmals lebend zu sehen. Aber – keine Reaktion! Niemand nimmt so richtig Notiz von mir, denn das Chaos hier ist perfekt. Ich schaue mich um. Ich habe das Gefühl, daß alle weiblichen Elben Mittelerdes sich hier in diesem Raum versammelt haben. Hab ich was verpasst? Warum geht es hier zu wie auf einer Hühnerfarm? Überall aufgeregtes Geschnattere und hysterisches Gelache. Daß sich so viele Frauen hier versammelt haben ist ganz unüblich. Inmitten der gackernden Weiberschar kann ich Merenwen ausmachen. Sie scheint Wortführerin zu sein. Plötzlich wird mir auf die rechte Schulter gehauen. Ireth steht neben mir und lacht mir ins Gesicht
„ Schau dir mal die blöden Weiber an! Nur weil Prinz Legolas Geburtstag hat und sich ne Tischdame sucht machen die so einen Zwergenaufstand. Du scheinst ihn ja vergrault zu haben! Kann ich zum Teil verstehen, aber auch wieder nicht!"
Meine Laune hellte sich von einer Minute zur anderen auf, denn plötzlich wird mir klar, wie ich dem adligen Schnösel eins auswischen kann. Ich muss nur allem seinen Lauf lassen und nicht eingreifen.
„Wieso kannst Du das verstehen und auch wieder nicht?"
„Naja. Du bist manchmal schon sehr ruppig. Das musst auch du zugeben. Ein Prinz will umschmeichelt werden und nicht dauernd seine Unzulänglichkeit vorgehalten bekommen. Und das machst du ja nur all zu gern bei anderen Elben. Andererseits ist Prinz Legolas ein charmanter und gutaussehender Mann. Alle stehen auf ihn. Daher kann ich es nicht verstehen, daß du dich nicht ein bißchen zusammenreißt. Aber du bist halt so und kannst nicht über deinen Schatten springen."
„Wenn du so genau weißt, wie man mit dem Prinzen umgehen muß, warum reihst du dich nicht in die lange Liste der potentiellen Tischdamen ein?"
Spotten war für mich noch nie ein Problem. Diesen zu übergehen war dagegen für Ireth eine Leichtigkeit.
„Ich heirate in vier Wochen. Schon vergessen?"
„Ach ja. Amras Calafalas, der Berater des Königs." Mit einiger Verabscheung füge ich hinzu „Hoher Adel!"
Ireth nimmt nie etwas böse. Das mag ich an ihr. Daher antwortet sie auch recht versöhnlich:
„Ach komm. Er ist ein netter Elb und ich liebe ihn und er liebt mich. Das ist doch das Wichtigste. Du wirst auch noch in den Genuß kommen."
„Pff. Aber bestimmt nicht mit einem Adligen. Das Fest wird dann aber ziemlich groß!"
„Ja, sogar der König hat sich angemeldet. Würdest Du meine Brautjungfer spielen?"
Mein Gesicht muß Bände sprechen…
" Ich weiß, daß du das kitschig findest, aber du würdest mir eine große Freude damit machen. Du bist schließlich meine beste Freundin!"
Es kostet mich zwar Überwindung, aber Ireth kann ich nichts ausschlagen
„Gut, ich werde deine Brautjungfer – aber nur unter der Bedingung, daß ich in dem Kleid nicht aussehe, wie ein Sahnebaisser!"
Sie lacht, haut mir wieder auf die Schulter und wendet sich der kreischenden Meute zu, die immer noch fassungslos immer wieder den Namen des Prinzen gackert. Schnell bewege ich mich zur Theke, bestelle einen Gemüseeintopf zum Mitnehmen und verziehe mich mit meinem Essen wieder in meinem Häuschen. Während des Essens muß ich immer wieder an diese Weibermeute im Wirtshaus denken und dann an den edlen Prinzen auf seinem Pferd.
`Er tut mir schon fast leid! Aber der Gedanke ist einfach zu schön…..`
Auch diese Kapitel ist wieder etwas kurz geraten. Das nächste ist definitiv länger – wesentlich länger sogar! Ich hoffe es hat euch gefallen und weckt das Bedürfnis nach mehr...! Ein weiteres Update gibt es dann nächstes Wochenende oder vielleicht schon früher – je nachdem wie mein Terminplan das zuläßt.
