Disclaimer: och, nicht schon wieder! Aber ich will ja keinen Ärger. Daher: siehe die letzten Kapitel!
Anmerkung: Ich stelle heute schon das Kapitel rein, weil ich über Ostern bzw. schon ab Gründonnerstag nicht mehr zu erreichen bin. Ich weiß nicht, ob ich es schaffe das 8. Kapitel nächste Woche reinzustellen, denn ich weile ab nächster Woche für ein paar Tage in der Ewigen Stadt – aber mal sehen ob es klappt. Wenn nicht – bitte nicht sauer sein, ja?
@Christin: ich bin glücklich, daß die Resonanz nach dem letzten Kapitel so gut war. Mal sehen wie das mit dem „Zukünftigen"?? von Aredhel weitergeht… Er wird auf jeden Fall noch eine Rolle spielen – ob zum Guten oder Bösen *g*??
@Little Lion: Heute bekommst du eine Antwort darauf wie es weitergeht – ist halt nicht immer so einfach mit zwei Lebewesen (auch wenn sie Elben sind). Aber Legolas ist wieder dabei – und wie!!
@JustSarah: Ja, heute ist Legolas wieder da!! Ich hoffe du kannst mich bzw. meine Geschichte nach diesem Kapitel noch leiden, denn Legolas ist auch nur ein Elb….
@Paige: Danke!! *bussi*
@Narwain: Tja, so ein Vater ist schon eine Plage. Er ist halt ein bissle angefressen – kein Wunder bei so einer Tochter!
@Lanthir: Oh vielen Dank für diese liebe Mail! Ich fühle mich wirklich geehrt! Ich werde über Ostern hinsitzen und einige Kapitel schreiben. Ich hoffe sie werden weiterhin gut werden… Vielen lieben Dank!
@Nilli: Ich glaube, du teilst die Antipathie gegen Aredhel`s Vater mit einigen Leser/innen. Aber vielleicht wird er ja noch gaaaanz lieb (obwohl ich da so meine Zweifel hab *g*) Vielleicht wirst du ja von König Thranduil nicht so enttäuscht…
Ich hab das Kapitel extra für dich heute schon reingestellt. Und wie gesagt, ich bemühe mich nächste Woche wieder eines reinzustellen. Bin mir aber nicht sicher ob es klappt. Aber für meine treue Leserin, die mir immer so liebe Mails schickt, guck ich, daß ich das auf die Reihe kriege *g* Ach ja: Keine Sorge – sie wird den hübschen Düsterwaldprinzen noch ganz schön ärgern….
@all: Ich wünsch allen hiermit ein schönes Osterfest und viel Spaß mit dem folgenden Kapitel! Bitte schreibt ganz viele Reviews!! So, lange Rede – kurzer Sinn: Es beginnt….
7. Nichts als Ärger
Irgendwann muß ich über dem Ringkrieg eingeschlafen sein. Als ich aufwache steht die Sonne schon hoch am Himmel. Ich verspüre das Bedürfnis endlich mal wieder richtig einkaufen zu gehen. Daher entschließe ich mich nach meiner allmorgendlichen Reinigungsprozdur und einem Apfel zwischen den Zähnen auf den Markt zu gehen und endlich mal wieder einzukaufen. Ich komme gerade am Ende meiner Leiter an und setze den Fuß auf die Erde als mir eine Hand auf die Schulter gelegt wird. Ich drehe mich um und schaue mir zwei bekannten Gesichtern in die Augen.
`Die Palastwachen! Der Ungeduldige und der Nicker. Was wollen die schon wieder?`
Ich habe immer noch meinen Apfel (tut mir leid – sie isst dauernd Äpfel – weiß auch nicht warum?) zwieschen den Zähnen und schaue sie erwartungsvoll an.
„Aredhel Dothornion, bitte folge uns und mach keine Anstalten zu fliehen oder sonstigen Ärger, sonst müssen wir zu härteren Mitteln greifen!"
Ich beiße gemütlich von meinem Apfel ab und schaue die beiden belustigt an.
„Ach ja! Das Spiel kenne ich bereits. Hat das Königssöhnchen wieder Langeweile und will mich ärgern? Gut, diesmal…"
Der Nicker schneidet mir das Wort ab
„Bitte folge uns jetzt sofort."
„Na gut – dann spiele ich dieses alberne Spiel halt mit."
Achselzuckend laufe ich eingekeilt zwischen meinen beiden Aufpassern mit.
„Wisst ihr,daß diese Show inzwischen schon so nen Bart hat? Meint Legolas tatsächlich er könnte mir damit nochmal Angst machen?"
„Wir haben unsere Befehle!" kommt von beiden unisono.
„Ja, letztes Mal habt ihr auch mitgespielt! Und ihr habt es gewußt – sagt nicht ihr wüsstet es nicht!"
Keine Antwort.
„Hallo! Ich rede mit euch. Ich hätte gerne eine Antwort."
„Wir haben Anweisung mit festgesetzten Personen so wenig wie möglich zu kommunizieren.Daher wäre es auch für dich jetzt besser, wenn du den Mund hälst."
„Festgesetzte Person? Ich ? Schon wieder? Jaja – guter Witz. Warum seid ihr beide nicht Komiker geworden. Würde euch besser stehen."
Ich höre wie der Ungeduldige neben mir scharf die Luft einzieht. Ich schaue ihn an und kann in seinen Augen eiskalte Verachtung erkennen. Langsam dämmert es mir
`Die meinen das diesmal ernst!`
Plötzlich kommt mir Merenwen in den Sinn.
`Ist sie der Grund für meine… ja, was ist das eigentlich? Bin ich jetzt verhaftet oder nimmt mich der Prinz wieder auf den Arm?`
Schneller als mir lieb ist, treten wir durch das Palasttor. Tatsächlich werde ich nicht auf den Weg zum Reitplatz gelotst, sondern direkt auf den Palast zu, die Treppe hochgeführt und unter den Arkaden hindurch in einen Raum geführt. Gegenüber des Eingangs durch den wir gekommen sind, versperrt eine große zweiflügelige Holztür, mit wunderschönen geschwungenen Blattornamenten die Sicht auf den dahinterliegenden Raum. Vor der Tür stehen wiederum zwei Palastwachen mit ihren schicken Brustpanzern und Helmen. Der Nicker tritt vor und nickt den beiden Wachen zu, die sodann die großen Flügeltüren öffnen, die lautlos in meine Richtung aufschwingen. Die geöffnete Tür gibt den Blick frei auf eine große helle Halle, die ebenfalls mit in Stein gehauenen Baumranken und Blättern verziert ist. Am anderen Ende der Halle sitzt ein Elb mit langem blonden Haar gekleidet in einen langen grünsilbernen Umhang und einer silbernen Krone auf seinem Haupt. Neben ihm steht ein weiterer Elb, ebenfalls lange blonde Haare, der mir doch sehr bekannt vorkommt. Meine beiden Wachen packen mich gleichzeitig an den Armen und führen mich in diese Halle geradewegs auf den sitzenden Elben zu. Mir ist sofort klar, daß ich vor den König gebracht werde. Ich spüre wie mich mehrere Augen mustern. Kurz vor dem König kommen wir zum Stehen. Etwas Abseits an der Wand kann ich plötzlich Merenwen erkennen. Sie steht mit gesenktem Kopf, aber ungefesselt neben einer Palastwache. Hinter dem König und seinem Sohn erscheint Amras Calafalas. Er nickt mir aufmunternd zu. Dennoch fühle ich mich nicht mehr sehr wohl. Mir wird klar, daß man mich hierher gebracht hat, um mich wegen der Legolas-Frauen-Geschichte anzuhören. Ich versuche im Gesicht von Legolas eine Regung zu erkennen, aber die Miene ist verschlossen. Ich schaue seinem Vater ins Gesicht, wobei ich tatsächlich mal nicht meinen Anstand vergesse und beide Hoheiten gebührend begrüße.
`Mein Papa wäre stolz auf mich – auf jeden Fall bis hierhin…`
Auch das Gesicht des Königs verrät keine Gefühlsregung – nichts!
`Bei Eru Vater und Sohn sitzen, bzw. stehen da wie Salzsäulen. Was hat man denn mit denen gemacht? So kenn ich Legolas aber gar nicht.
Ich sage am besten mal gar nichts. Sollen die beiden Herren da vorne den Anfang machen. Irgendwie kann ich die ganze Sache mit der Vorladung noch nicht so ganz ernst nehmen`
Plötzlich ergreift der Nicker neben mir das Wort
„Hoheit, wir konnten Aredhel Dorthonion abfangen und wie befohlen sofort hierher bringen."
Dankend hebt König Thranduil seine Hand und schaut mir geradewegs ins Gesicht.
„Du bist also die Dame, die meinen Sohn so in Bedrängnis gebracht hat?"
`Bitteschön, was?`
Ich schaue ihn nur erstaunt an. Thranduil erhebt sich daraufhin und geht auf mich zu.
„Was hast du dir eigentlich dabei gedacht, solche Lügen zu erzählen? Weißt du was du dem Königshaus für Schwierigkeiten gemacht hast?"
`Wer hat hier wem Schwierigkeiten gemacht, hä? Ich hab gar nichts! Was erzählt er denn da? Genauso bescheuert wie sein Sohn. Naja gut, der Apfel fällt nicht weit vom Stamm`
„Wie das bei uns so Sitte ist, würde ich gerne deine Meinung oder gar Rechtfertigung zu der Geschichte hören."
Er schaut mich ernst an.
Mir fällt nichts besseres ein als das hier:
„Was für ne Geschichte?"
Thranduil atmet tief durch und geht noch einen Schritt mehr auf mich zu und führt zu liebenswürdig aus:
„Fräulein Dothornion, ich nehme doch mal an, daß ihr nicht so blöd seid, wie ihr hier vorzugeben versucht,…", seine Stimme wird jetzt sehr laut „…also, reiß dich jetzt zusammen und erzähl mir, was du den Damen in der Stadt erzählt hast!"
Langsam werde ich sauer.
`Mit mir schreit niemand – auch nicht der König!`
Meine Stimme zittert vor Ärger:
„Ich habe niemanden irgendetwas erzählt!"
„So! Und warum hat dann mein Sohn die ganzen Damen aus der Stadt an seinem Rockzipfel hängen?"
`Rockzipfel? …Da fällt mir doch gleich eine ganz nette Begebenheit ein..`
Bei dem Gedanken muß ich ein Grinsen unterdrücken, was mir nur äußerst schwer fällt. Ich blicke zu Legolas, der immer noch neben dem Thron seines Vater steht, sich jetzt aber in Bewegung setzt und mit vier Schritten vor mir und neben seinem Vater steht. Er hält mir ein beschriebenes Pergamentblatt vor die Nase und ergreift zum ersten Mal das Wort:
„Und was ist das hier? Solche Art von Briefen haben wir massenweise erhalten. Und dieser hier ist besonders aufschlußreich!"
Ich schaue auf das Pergament und erkenne die Handschrift…von Merenwen.
Ich blicke zu ihr. Sie steht immer noch mit gesenktem Kopf an der Seite und traut sich nicht aufzuschauen. Ich will wieder zurück auf den Brief schauen, um zu sehen, was sie geschrieben hat, aber Legolas hat den Brief inzwischen wieder zurückgezogen. Thranduil dreht sich von mir weg und nickt seinem Sohn zu und begibt sich wieder zu seinem Thron
`Aha, Papa überläßt jetzt dem Sohnemann das Szepter. Ganz toll, ich werde nun also von Legolas verhört. Dann mal los.`
Innerlich kremple ich die Ärmel nach oben. Mit einem kalten Blick fixiert er mich und fragt dann gefährlich leise:
„Willst du wissen, was hier drin steht? Soll ich dir das mal vorlesen?"
„Ich bitte darum, Hoheit!" Ohne sich von meiner Aufsässigkeit beeindrucken zu lassen beginnt er mit lauter Stimme vorzulesen:
„Eure Hoheit, Prinz Legolas!
Ich bitte Euch, mich als Bewerberin zur Tischdame an Eurer Seite anzuerkennen. Ich bin eine nette und unterhaltsame Gesellschafterin – „ Er macht eine Pause und zieht arrogant die Augenbrauen nach oben, als er in Richtung Merenwen blickt, die in ihrer Ecke immer kleiner zu werden scheint. Dann fährt er fort „ – zudem glaube ich, mich gut in die königliche Gesellschaft einordnen zu können. Daher bitte ich Euch: Gewährt mir, Euch zu Eurem Geburtstagfest zu begleiten.
Hochachtungsvoll Eure und so weiter…….So, und jetzt wird es für dich interessant: Hier steht:
Nachtragend danke ich Euch, daß Ihr nicht Aredhel Dorthonion ausgewählt habt, die mir den Tip mich als Tischdame zu bewerben gegeben hat. Mit ihr hättet Ihr Euch nur blamiert!
Ist doch sehr interessant, nicht wahr Fräulein Dorthonion?" Seine Stimme klingt immer noch sehr gefährlich und ich bin völlig perplex.
`Wozu Frauen fähig sind, wenn es um einen Mann geht!? Kann man denn so niederträchtig sein und eine Freundin so schlecht machen? Merenwen, das wirst du mir büßen – du kleines Miststück!`
Nach kurzer Zeit finde ich meine Stimme wieder.
„Ich habe nie etwas derartiges erzählt. Wie könnt ihr glauben, daß ich so einen Mist erzähle?"
Legolas schaut mich kalt an und erwiedert kühl:
„Deine Ausdrucksweise ist hier nicht ganz angebracht."
„Ach ne? Ist sie das nicht? Aber die Hose habt ihr euch von mir reparieren lassen!"
Ich sehe wie sich Thranduil interessiert in seinem Stuhl aufsetzt, als hätte er gerade nicht richtig gehört. Legolas schaut mich böse an.
„Mir blieb ja wohl auch nichts anderes übrig! Glaub mir, ich hätte wirklich viel darum gegeben meine Kleidung im Palast repariert zu bekommen!"
„Ach ja? Aber meinen besten Rock, den habt ihr gern genommen, damit ihr nicht nackt rumsitzen müsst!"
Ab diesem Moment beugt sich Thranduil mit weit aufgerissenen Augen und schief gelegtem Kopf nach vorne um noch besser hören zu können.
„Bester Rock? Das war ja wohl ein Witz. Ich hab den ältesten und verschlissensten Rock anziehen müssen, den du hattest."
Dem König bleibt der Mund offen stehen.
„Ich hab euch zu nichts gezwungen! Ich hätte euch…!"
„…wer war es denn, der nicht wollte, daß ich nackt dasitze? Mir macht das nichts aus. Du hattest damit Probleme! Du scheinst ja so prüde zu sein!"
`Jetzt reicht es aber….`
„Ich und prüde? Ich will nun mal keinen nackten Prinzen in meiner Wohnung sitzen haben. Ist das so schwer zu kapieren?"
„Aber einen, der einen Rock anhat, das ist in Ordnung."
„Hat ja wenigstens gepasst! Ein Prinz der zuerst vor den Weibern wegrennt, sich zu einer Frau flüchtet und dann noch Frauenkleidung anzieht! Und das will ein Held sein? Einer der im Ringkrieg gekämpft hat? Wahrscheinlich seid ihr da auch immer weggerannt, wenn mal ein böser, böser Ork kam!"
Ich sehe wie Thranduil mit offenem Mund seinen Sohn anstarrt und ihn ungläubig anschaut. Nach dieser Offenbarung scheint er außer Gefecht gesetzt worden zu sein.
„Fräulein! Du hast die Grenze meiner Gutmütigkeit eindeutig überschritten! Ich laß mir viel gefallen! Aber mich als verweichlicht hinstellen zu lassen, das ist das letzte was ich mir von dir bieten lasse."
„Sehr gut, dann werde ich ja hoffentlich nicht mehr das Vergnügen haben, dich in meinen bescheidenen vier Wänden zu empfangen und dir irgendwelche Kleidungsstücke zusammenzunähen."
„Bestimmt nicht! Und wenn du nicht so ein Gerücht in die Welt gestreut hättest, dann wäre es dazu nie gekommen!"
„Soll ich ehrlich sein? Ich habe es richtig genossen, zu sehen, wie die Weiber euch regelrecht zerreißen!"
Legolas kommt noch ein Schritt näher.
„So so! Und mir weismachen wollen, daß du keine Ahnung hast, warum die sich so aufführen!"
„Ja und? Warum habt ihr sie nicht gefragt? Oder hab ich doch recht, daß ihr Angst vor denen habt, hä?"
Ich kann gerade noch in meiner Wut erkennen, wie König Thranduil interessiert und grinsend in seinem Thron sitzt.
`Für den ist das das schönste Theater – noch ein Becher Met in der Hand und mit der anderen Nüsse futternd und das Bild ist perfekt`
„Wenn ich Angst vor Frauen hätte, dann würde ich mich nicht mit dir abgeben. Da kann ich freundlichere Gesellschaft ordern, wenn ich das will!"
„Ja? Und warum gibt sich dann der Königssohn mit mir ab? Ich hab ihn nie dazu gezwungen! Dann holt euch doch eure Flittchen."
Mit weit aufgerissenen Augen starrt mich Legolas an. Sein Mund klappt auf und zu, aber so kommt kein Ton raus.
`ha, 1:0 für mich`
Thranduil sitzt immer noch gemütlich und grinsend in seinem Thron.
Nach einem kurzen Moment findet er wieder seine Fassung. Wesentlich ruhiger fährt er fort:
„Gut, das wird nicht wieder vorkommen!
Und jetzt erklär mir bitte wie es zu dem Gerücht kommt."
Ich bin erstaunt, wie schnell der Prinz seine Fassung wiederfindet. Grade eben hat er sich noch heftig aufgeregt und jetzt ist er ruhig! Ich zucke mit den Schultern und deute auf Merenwen.
„Fragt sie – die hat das alles ausgeheckt."
„Wir haben sie schon befragt. Sie sagt, du hättest ihr das mit der Tischdame erzählt."
„Hab ich nicht!" Meine Stimme wird schon wieder laut
„Kein Grund schon wieder laut zu werden!" Auch Legolas`Stimme schwillt in der Lautstärke an.
Ich wende mich an Merenwen und versuche meine Wut zu zügeln:
„Merenwen, hab ich dir jemals was von einer Tischdame oder Begleitung für den Prinzen erzählt?"
Merenwen schaut mich mit großen Augen an
„Ähm, nein, aber ich hab gedacht, daß…"
„Falsch gedacht!" Gebe ich zurück.
„Aber du hast mir nie gesagt, daß er keine sucht…"
Legolas schaut mich an, dann Merenwen und dann wieder mich und fixiert mich mit seinen kalten blauen Augen.
„Es war also ein Misverständnis?"
Ich und Merenwen nicken.
„Und warum hast du das Misverständnis nicht ausgeräumt? Es wäre deine Pflicht gewesen. Du hättest dem Palast und den Frauen, die mir hier ihre geheimsten Träume anvertraut haben einige Peinlichkeiten erspart…"
`…also Legolas würde ich bestimmt nicht meine geheimsten Träume erzähle! Manche Frauen sind sich zu gar nichts zu schade. Wie unwürdig!`
Bevor ich antworten kann dreht sich Legolas zu seinem Vater um und erklärt:
„Ich denke wir können Merenwen gehen lassen. Sie hat schon genug gelitten."
Zum Palastwächter gewandt meint Thranduil:
„Laß sie gehen…" und zu Merenwen: „…und Mädchen! Bitte frag demnächst immer zweimal nach, bevor du irgendetwas für bare Münzen nimmst. Du siehst, das kann unangenehme Folgen haben."
Danach wendet er sich grinsend seinem Sohn zu:
„Legolas – ich sehe du kannst das allein! Ich und Amras haben noch einiges zu erledigen."
Er lächelt, nickt mir freundlich zu `ich seh wohl nicht richtig` und verschwindet mit Amras durch eine Seitentür. Legolas und ich sind jetzt allein – mal abgesehen von den Palastwachen, die überall postiert sind.
Legolas wendet sich wieder mir zu
"So, und jetzt erklär mir, warum du Merenwen nicht rechtzeitig aufgeklärt hast?"
„Ich hatte keine Lust, ganz einfach?"
Verdutzt starrt er mich an.
„Wie? Was heißt keine Lust?"
„Keine Lust!"
„Bei uns ist der Briefkasten übergequollen mit Liebesbriefen. Und du hattest keine Lust?"
Ich glaub, ich hab es hier mit einer Irren zu tun! Erklär mir bitte, warum du keine Lust hattest die Geschichte noch frühzeitig aufzuklären!"
„Ich habe es gehasst, wie ihr mit mir gespielt habt! Ihr habt mir Angst einjagen wollen mit euren Wachen. Ich dachte ich muß ins Gefängnis, in die Sklaverei oder ähnliches. Dazu Euer arrogantes Grinsen! Und das vornehme Getue von euch Adligen…" Er unterbricht mich
„Das ist der Grund? Ich hab dir doch schon mehr als einmal gesagt, daß es Sklaverei bei uns nicht gibt. Daß du Angst hast, daß man dich wegen deines vorlauten Mundwerkes einsperrt kann ich nachvollziehen. Da kann ich dir nur raten: Kopf einschalten bevor du etwas sagst."
Seine Stimme klingt jetzt nicht mehr so kalt, was mich dagegen auf hunderachzig bringt
„Ich bin keine Irre. Ich kann es nur nicht ausstehen, wenn mich ein Fremder versucht zu maßregeln- so wie ihr. Auch wenn ihr ein Prinz seid…"
„…ja ja- dann heißt das noch lange nicht, daß ihr euch sowas leisten könnt. Und ob ich mir sowas leisten kann. Ich glaube, du vergißt manchmal wen du vor dir hast, oder wo du gerade bist. Das was du dir die letzten Tage und grad vorhin geleistet hast, setzt dem bisherigen die Krone auf! Bist du dir darüber im Klaren, daß ich meinem Vater darüber Bericht erstatten muß, was ich mir für eine Strafe für dich ausgedacht habe? Er will die Verantwortliche zu Rechenschaft ziehen! Darüberhinaus dachte ich, daß du wenigstens so viel Anstand hast und die Geschichte in deinem Baumhaus für dich behalten könntest. Aber scheinbar war sogar das zu viel verlangt! Du schädigst meinen Ruf. Und ich habe keine Lust mehr mich mit dir Kratzbürste abzugeben…" Nach einer kurzen Pause „ Wie schon gesagt: Ich oder wir müssen die Verantwortliche zur Rechenschaft ziehen." Schon wieder klingt er sehr gereizt.
„Wieso habt ihr dann Merenwen entlassen? Sie hat das doch alles eingefädelt!" Ich klinge trotzig.
` Wieso soll ich für die Dummheit eines Mädchens, das noch grün hinter den Ohren ist einstehen?`
„Merenwen hat ihre Strafe schon erhalten. Eine Nacht im Gefängnis reicht! Aber bei dir? Du hättest sie aufklären müssen. Das bleibt Fakt. Und mit so einer billigen Ausrede wie keine Lust haben, kannst du mir nicht kommen."
„Dann denkt euch mal schnell was Nettes aus, an dem ihr Spaß habt und dann laßt mich wieder in Ruhe!"
„Spaß? Der ist mir mit dir schon lange vergangen…"
Er zieht die Brauen hoch, nickt, dreht mir den Rücken zu und setzt sich auf den Thron seines Vaters. Er stützt seinen rechten Ellbogen auf der Lehne ab und legt sein Kinn hinein und denkt angestrengt nach oder tut zumindest so.
Genervt schaue ich ihn an. Als nach einigen Minuten immer noch keine Regung von ihm kommt fange ich an auf den Fußspitzen hin und herzuwippen. Ich verdrehe die Augen und seufze laut auf. Irgendwann wird es mir zu viel:
„Ich weiß ja, daß wir Elben mehr Zeit haben, als andere Lebewesen, aber eure Entscheidungsfreude spricht nicht gerade für euch als Nachfolger eures Vaters."
Er runzelt die Brauen und schaut mich böse an. Plötzlich ruft nach einem Bediensteten, der sofort zur Seitentür eintritt.
„Ruf bitte meinen Vater. Er soll die Strafe für diese Dame hier festsetzen." Der Diener nickt und verschwindet sofort wieder.
„Aha, also Entscheidungen könnt ihr auch nicht alleine fällen!" Sofort beiße ich mir auf die Lippe. `Diesmal hab ich den Bogen tatsächlich überspannt`
Legolas schaut mich böse und abschätzig an. Seine Stimme
bringt mich zum frösteln
"Es ist nun besser für dich, wenn du deinen Mund hälst!" Betreten schaue ich zu
Boden.
Es herrscht eisiges Schweigen.
Kurze Zeit später treten Thranduil und Amras ein. Legolas erhebt sich vom Thron und wendet sich zu seinem Vater
„Ich denke, es ist besser wenn du das Urteil über sie fällst. Wenn ich das jetzt tue, könnte ich sehr ungerecht werde und das will ich besser vermeiden." Er verschränkt die Arme vor der Brust und schaut trotzig in meine Richtung.
„Nun mein Sohn, wenn das dein Wille ist. Ich kann es verstehen. Euer Streit war auch gerade eben nicht zu überhören." Er wendet sich mir zu: „ Aredhel, ich konnte vorhin deinen Geschreie entnehmen, daß du von Adligen nicht besonders viel hälst. Hab ich recht?" Er schaut ernst, aber nicht unfreundlich.
„Nun, ähm , mein König. Ich muß ehrlich zugeben, daß ich durchaus meine Vorbehalte habe, ja."
„Du fühlst dich also in dieser Umgebung hier auch nicht besonders wohl, oder?" Er schaut mich fragend an.
„Herr, ich… es…es ist für mich sehr ungewohnt. Es ist für mich auch äußerst ungwohnt mit Adligen umzugehen.."
„Aha! Dann würde ich vorschlagen gewöhne dich mal dran. Am besten fängst du damit an, indem du meinen Sohn am Abend seines Geburtstags als Begleitperson zur Verfügung stehst."
„Ich soll was? Legolas als…" Ich sehe wie Legolas fassungslos seinen Vater anstarrt.
„Genau. Das was ursprünglich nicht vorgesehen war – die Tischdame. Du wirst dich dort ordentlich benehmen und eine nette Unterhaltung sein. Du wirst wohl lernen müssen wie man sich benimmt."
Nun schaltet sich Legolas ein
„Vater, das kannst du mir an meinem Geburtstag nicht antun!"
„Legolas, und du wirst lernen wie man mit dieser Dame umgeht!" Sein Vater schaut ihn streng an
„Vater, ich weiß wie man mit Damen umgeht!"
„Schön, mit Hofdamen vielleicht, aber nicht mit dieser Dame." Er deutet mit dem Zeigefinger auf mich „Da bist du nämlich hoffnungslos überfordert!"
Ich wende mich an den König
„Herr, ich entschuldige mich für mein Benehmen, wenn ich nicht die Begleiterin von ihm hier sein muß" Nun deute ich mit dem Zeigefinger auf Legolas.
„Du kannst dich gern entschuldigen, aber das ist mein Urteil über dich und das mach ich nicht rückgängig" Er dreht sich zu Amras um, der hinter ihm steht „ Setze die junge Dame auf die Gästeliste. Sie wird neben meinem Sohn sitzen…"
Legolas verdreht verzweifelt die Augen.
Ich werde trotzig
„Dann wandere ich eben aus…" Thranduil fügt darufhin hinzu „ Und Amras, bitte sorge dafür, daß die Dame Düsterwald nicht verläßt, sonst wird sie tatsächlich die erste Sklavin der Elben sein." Gehässig grinst er mich an.
„So,ihr beiden…" er wendet sich an mich und Legolas, der inzwischen sehr mitgenommen aussieht „ ich werde mich jetzt mal wieder meinen Geschäften widmen. Legolas! Du hast auch noch einiges zu tun. Dein Bruder will mit dir heute auch noch einiges Besprechen.
Aredhel, ich freue mich, dich auf dem Geburtstag meines Sohnes zu sehen. Oder soll ich ihn besser den Tag seines Todes nennen?"
Dabei grinst er verschmitzt, dreht sich um und verschwindet Richtung Tür. Legolas schaut mich noch wehleidig an, dreht sich dann ebenfalls abrupt um und schreitet schnell hinter seinem Vater her. Während ich mich zum Gehen umdrehe höre ich ihn noch irgendwas wie
„Das kannst du mir nicht antun ….muß mit dir reden…" sagen.
So, das war eine schwere Geburt – ehrlich! Hab es ein paar Mal umschreiben müssen. Aber ich denke, daß es soweit ganz in Ordnung ist. Ich hoffe es hat euch gefallen! Ich bitte euch reviewt meine Geschichte. Reviews sind mein derzeitiges Lebenselixier *g*! Danke!
