Anmerkungen: Wie versprochen, hier das neue Kapitel. Ich hoffe es gefällt euch. War etwas müde, als ich es geschrieben habe. Ich hoffe man merkt es nicht all zu sehr!
Disclaimer: s.o.
Der Morgen danach
Ich starre der Person hinterher, die sich schnell, aber erhobenen Hauptes Richtung Garten bewegt. Legolas! Ich rufe ihm hinterher, aber er reagiert nicht. Er muß es aber hören. Ich stoße Eluchil zur Seite, der grad die letzte Schnalle seiner Tunika verschließt, und renne Legolas rufend hinterher.
Was soll ich ihm sagen? Daß es mir leid tut? Was tut mir denn leid? Nichts – eigentlich! Ich hab doch nichts gemacht?Das ist doch alles ein Misverständnis!
Bei diesen Gedanken bleibe ich stehen. Es hat keinen Zweck ihm hinterherzurennen. Zumindest jetzt nicht. Er hat alles falsch verstanden und scheint verletzt zu sein. Ich hab das mit dem Tanzen vergessen. Tatsächlich hab ich ein schlechtes Gewissen. Ich hab Legolas versprochen mich ordentlich zu benehmen. Und noch wichtiger: Ich hab es mir versprochen! Und ich konnte es wieder nicht einhalten. Ich bin einfach nicht dazu fähig mich anständig zu benehmen. Mir geht es wieder schlecht. Am liebsten würde ich losheulen. Ich merke wie mir langsam die Tränen aufsteigen.
Wo soll ich jetzt hin? Wo ist Ireth? Vielleicht kann ich mit ihr reden?Ich brauch jetzt jemand der mich tröstet!
Suchend drehe ich mich um und stoße dabei fast mit Eluchil zusammen, der mich besorgt anschaut.
„Mach dir keine Gedanken, wegen meinem Bruder! Er ist schnell beleidigt, aber er ist dafür um so schneller wieder versöhnlich. Hast du das noch nicht gemerkt?"
„Doch, aber diesmal hab ich ihn nicht mit Absicht beleidigt. Und das weiß er. Ich hab ihm versprochen…" Mir steigen die Tränen in die Augen und schüttle den Kopf.
„Komm wir suchen uns jetzt eine Ecke, wo nicht so viele Leute rumrennen und dann reden wir mal!"
Eluchil zieht mich zur Tafel, an der wir vorhin noch gegessen haben. Nur wenige Elben sitzen an den Tischen. Die meisten haben sich auf die Tanzfläche oder in den Garten zurückgezogen. Wir lassen uns an einem verwaisten Tisch nieder. Eluchil gibt einem Diener zu verstehen, daß wir etwas zu trinken wünschen. Zusammengesunken sitze ich jetzt auf meinem Platz, neben mir schaut mich der zweite Prinz von Düsterwald besorgt an. Wir reden nichts. Ich mach mir Gedanken, über mein Verhalten und er...- er schaut mich an, indem er sich mit dem Ellbogen auf dem Tisch aufstützt und sein Kinn in die Handfläche legt. Erst als der Wein gebracht wird, tritt er wieder in Aktion und schenkt uns ein. Er drückt mir mit einem liebenswürdigen Lächeln ein Glas in die Hand
„Trink! Vielleicht fühlst du dich dann besser." Ich nippe an meine Glas und schaue ihn von unten herauf an. „So, und jetzt erzähl mal, warum dich das beleidigte Gesicht von meinem Bruder so aus der Fassung bringt!"
Ich muß schlucken. Eigentlich weiß ich es selbst nicht genau. Anstatt zu antworten, entscheide ich mich dafür das Glas in einem Zug zu leeren. Eluchil schaut mich erstaunt an
„Noch ein Glas?" Als ich nicke schenkt er nach. „So! Und jetzt erzähl mal"
„Also, ich hab mir, Ireth und Legolas versprochen, mich zu benehmen. Und es hat wieder nicht geklappt! Ich wollte allen beweisen, daß ich mich auch am Hof benehmen kann. Ich wollte niemanden enttäuschen. Deshalb fühle ich mich jetzt so schlecht!"
„Aber es ist doch nichts Schlimmes passiert…" Eluchil grinst mich an. Er fast das gleiche Grinsen wie sein Bruder – fällt mir grad so auf.
„Naja. Ich sollte mit deinem Bruder tanzen. Den ersten Tanz!Und ich hab ihn versetzt!"
Eluchil lacht herzlich
„Ich glaube, daß er das nicht so schlimm findet. Gut, er wird schon etwas sauer sein, aber wenn du ihm erklärst, warum das so kam, dann wird er Verständnis haben! Ich denke, daß es eher ein anderes Problem gibt?"
Diesmal schaue ich ihn erstaunt an
„Und welches soll das sein?" Noch bevor er antworten kann, höre ich Gimli hinter mir grummeln
„Sag mal, Kleines! Wo warst du denn? Alle haben nach dir gesucht! Legolas wollte unbedingt mit dir tanzen und du warst verschwunden?"
Schnell erklärt Eluchil ihm, warum ich nicht da war. Auch Gimli scheint das weniger tragisch zu finden. Er setzt sich mir gegenüber und betrachtet mich. Ich kann dem Blick nicht standhalten und greife daher lieber nach meinem Weinglas, das ich wieder in einem Zug leere.
Gimli schenkt mir sofort nach
„Mach dich deswegen nicht verrückt. Er wird Verständnis haben! Du hättest ihn sehen sollen! Was unser Prinzchen für ein Gesicht gemacht hat, als er dich nicht gefunden hat. Er war richtig…!"
„Gimli!!" Eluchil schüttelt den Kopf und Gimli verstummt. Dann ergreift er aber wieder das Wort
„Ich glaub nicht, daß er morgen noch auf dich sauer ist. Ich glaub sogar, daß sich das heute abend schon wieder legt!"
„Hab ich ihr auch schon gesagt, aber sie hat halt ein schlechtes Gewissen. Zudem gibt es noch eine weitere Sache, die mein Bruder wahrscheinlich viel Schlimmer findet…"
Auch diesmal kommt Eluchil nicht dazu seinen Satz zu beenden, denn Ireth und Amras stehen vor mir. Ireth schaut mich böse an und Amras scheint sie nur mit Mühe zurückhalten zu können, mir nicht an die Gurgel zu gehen
„Fräulein Dothornion! Ist es so schwer sich einmal an die Regeln zu halten? Mußt du denn immer aus der Reihe tanzen? Legolas hat dich gesucht! Du hast wohl vergessen, daß du hier der Ehrengast bist. Du hast also auch Pflichten! Nicht nur Rechte! Ich würde dich jetzt am liebsten übers Knie legen…"
Ich kann nur mit den Schultern zucken. Sie hat ja eigentlich recht. Als sie mein Gesicht sieht, scheint sie zu merken, daß mir die Sache auch sehr nah geht. Sie setzt sich auch neben mich und schaut mich erwartungsvoll an. Anstatt zu erzählen trinke ich wieder das aufgefüllte Glas leer. Danach geht es mir besser, aber mir fällt es schwer einen Satz zusammen zu bringen
„Isch hab…äh, isch kann nix dafür…isch hab…ach, au egal…!"
Eluchil greift ein und erklärt zum zweiten Mal was passiert ist. Ireth schaut mich wiedermal streng an, lächelt dann aber
„Na gut. Ich denke, daß Legolas dafür Verständnis haben wird. Aber du trinkst jetzt keinen Wein mehr heute abend.!"
Demonstrativ gießt sie mir Wasser in mein Glas – schade!! Dennoch interessiert mich eines brennend. Ich bemühe mich redlich den Satz normal zu formulieren
„Wer . hat. denn . mit . ihm . getanzt?" Uff, geschafft! Ireth verdreht die Augen. Gimli grinst blöde in sich rein, kann dann aber nicht mehr an sich halten
„Mit dieser Meril. Die hat sich gleich angeboten, als du nicht aufzufinden warst. Die hat sich aber auch vorher noch ordentlich Mut angetrunken – hätte nie gedacht, daß in eine Elbe soviel reingeht!! Du bist dagegen echt goldig! Die hat bestimmt das Doppelte intus!" lachend haut er auf den Tisch „ und weißt du was das Lustige ist? Er kriegt sie jetzt nicht mehr los! Die hängt ihm die ganze Zeit auf den Fersen!"
„Oh nein!" Stöhnend lasse ich meinen Kopf auf den Tisch fallen „daran bin ich also auch noch Schuld!"
Ich greife wieder nach meine Glas, aber Wasser betäubt nur halb so gut wie Rotwein, bzw. überhaupt nicht. Ireth legt den Arm um meine Schulter und auch Eluchils Hand findet noch beruhigend Platz auf meinem Arm
„Wie schon mehrmals gesagt: Er wird das verkraften. Schlimmer wird für ihn sein, daß wir mit einander geschlafen haben…"noch bevor er zu Ende reden kann, schallt es unisono aus allen Richtungen des Tisches
„WAS???"
„….laßt mich ausreden: …könnten!!!!" Ireth findet natürlich als erstes die Fassung wieder
„Er glaubt, ihr hättet was miteinander gehabt?"
„Ja. Er hat uns gesehen, als ich mir grad die Tunika zugeknöpft hat. Die Situation hat diesen Schluß zugelassen. Wir hatten noch nicht mal die Zeit die Sache zu klären"
Mir wird das alles langsam zu viel. Zudem arbeitet mein Hirn nur noch Teilzeit
„Das finde ich jetzt weniger schlimm. Wir sind ja schließlich nicht verheiratet – also Legolas und ich. Daher kann ihm das doch egal sein, oder?"
Ireth schaut mich rätselnd an. Gimli bleibt der Mund offen stehen und Eluchil kratzt sich nachdenklich am Kopf. Aber es kommt keine Antwort. Um etwas zu sagen erkläre ich nochmals
„Ich hab nur mein Versprechen gebrochen mich ordentlich zu benehmen – daher darf er auf mich sauer sein – wegen der Sache!!"
Alle schweigen.
Plötzlich höre ich wie Eluchil neben mir zischend die Luft einzieht. Ich hebe den Kopf und folge der Blickrichtung Eluchils. Legolas hat sich einige Tische weiter mit Meril niedergelassen. In dem Augenblick, als ich zu ihm rüberschaue treffen sich unsere Blicke. Sein Blick ist kalt und sofort dreht er den Kopf weg, um Meril anzulächeln und ihr zuvorkommend Wasser einzuschenken. Schon wieder höre ich das blöde Lachen von Meril. Tatsächlich scheint sie ziemlich betrunken zu sein. Gimli hat nicht übertrieben. Aber immerhin kann sie mir ein triumphierendes, überhebliches Lächeln zuwerfen. Ich kann nur den Kopf schütteln und greife wieder nach meinem Glas, das schon wieder leer ist.
„Ich brauch Wein!" Ireth schüttelt nur den Kopf
„Du brauchst Wasser!" Sie schenkt mir nach und ich leere das Glas in einem Zug. Um nichts mehr von der Welt sehen zu müssen lege ich einfach meinen Kopf auf den Tisch und schließe die Augen
„Sagt mir einfach, wenn der Depp da drüben mit seiner Tussi verschwunden ist." Ireth zieht scharf die Luft ein
„Aredhel! Dein Ton!"
„Wieso? Stimmt doch! Wegen ihm fühle ich mich jetzt schlecht und bin etwas angeheitert!"
„Erstens ist es nicht seine Schuld und zweitens bist du betrunken!"
„Jaaaaaaaaaa, gut, aber nur ein bißchen!" Ireth geht mir gewaltig auf die Nerven.
„Trotzdem ist er ein Depp – wie alle aus dem Königshaus!" geschockt ringt Ireth nach Luft.
An meinem Ohr höre ich die Stimme von Eluchil
„Hallo, schon vergessen? Ich gehöre auch dazu!" Ich öffne die Augen und schaue ihn an. Ich versuche zu Lächeln
„Du bist ne Ausnahme, mein Süßer!" schläfrig schließe ich wieder die Augen
„Aber Legolas ist ein Schnösel. Und diese Meril ist ne blöde Kuh! Was will er denn von der, hä?"
Ich hebe den Kopf und schaue zu den beiden rüber. Im Moment liegt sie an seiner Schulter
„passen ja ganz toll zusammen – ne blöde Kuh und ein Depp."
Ich lasse meinen schweren Kopf wieder auf den Tisch fallen.
Gimli, der solche Worte scheinbar nicht aus dem Mund einer Elbin oder Halbelbin erwartet hat, steht grummelnd auf
„Ich geh mal zu deinem Depp – ich kann mir das Elend hier nicht länger mitanschauen."
Hinter mir höre ich plötzlich eine fremde Stimme:
„Entschuldigung! Das Fräulein Aredhel hat mir vorhin einen Tanz versprochen…" Ireth scheint nun besorgt
„Ihr geht es überhaupt nicht gut. Sie ist müde – ich werde sie wohl besser zu Bett bringen."
Scheinbar ist der Fremde gleich verschwunden, denn Ireth tippt mir auf die Schulter
„Aredhel – los! Ich bring dich ins Bett!" Der Gedanke in meine warmes Bett zu kommen gefällt mir.
„Oh ja – ich geh jetzt nach Hause!"
Sofort stehe ich auf. Ein Fehler! Denn alles beginnt sich zu drehen und meine Beine geben nach
„oh, mir ist irgendwie schlecht! Das Essen war verdorben, Eluchil! Das musst du deinem Vater sagen."
Der Angesprochene lacht nur. Ireth und Amras ziehen mich hoch.
„Eluchil, weißt du wo sie untergebracht ist?"
Ireth klingt angestrengt, denn meine Füße geben schon wieder nach.
„Ja, ich zeig euch den Weg. Ich glaub aber, daß es besser ist, wenn ich sie mit Amras stütze und du gehst mit. Ich sag dir wo wir hin müssen."
Eluchil schiebt den Arm um meine Hüften und legt meinen Arm um seine Schultern. Ich beginne blöd zu lachen, während die beiden Männer mich Richtung Palast zerren. Plötzlich wird mir bewußt daß ich so blöd lache wie Meril. Ich will Amras fragen ob das stimmt
„Duuu? Amras? Lache ich genauso wie die blöde….KUH DAHINTEN BEI DEM DEhmpf?"
Die letzten Worte hatte ich in Merils Richtung geschrien, bevor mir Ireth den Mund zuhalten konnte.
Ireth zischt mich an
„Halt jetzt die Klappe! Für heute reicht es! Benimm dich!"
„Kann ich aber nicht! Du weißt doch: ich kann mich nicht benehmen!"
Wieder fange ich wie blöd an zu lachen, dann spüre ich aber wie ungerecht die Welt ist und beginne zu heulen. Ich will nicht mehr laufen und lasse meine Füße schleifen. Amras und Eluchil stöhnen auf. Wieder dreht sich Ireth zu mir um
„Beweg gefälligst deine Beine – so besoffen bist du nun auch wieder nicht! Los mach schon!"
Ich höre nun wie Eluchil schnaufend Ireth eine Wegbeschreibung gibt. Es dringen aber nur Wortfetzen an mein Ohr
„…Trakt von Legolas…schräg gegenüber von Legolas Schlafzimmer…"
„Wo bringt ihr mich hin?" Eluchil scheint der einzige zu sein, der noch mit mir reden will
„In dein Schlafzimmer!"
„Ich will aber zu mir – nach Hause!!" Ich glaub ich hab grad gekreischt
„Du bist immer noch Ehrengast von Legolas. Deshalb darfst du hier übernachten. Die anderen Gäste sind im Gästehaus untergebracht!"
„Will nach Hause!"
„Halt jetzt deinen Mund!" Ireth mal wieder.
„Da sind wir…"Eluchil und Amras stellen mich an die Wand und ich schaue mich um. Ireth versucht grad die Tür zu einem Zimmer zu öffnen
„Sieht aus wie bei dir, Eluchil" Ich grinse ihn an.
„Das ist aber der Trakt von Legolas und das da," mit seinem Daumen zeigt er hinter sich auf eine Tür, „ ist das Zimmer von Legolas"
Plötzlich befällt mich ein irrer Gedanke. Schwankend gehe ich auf diese Tür los und hämmere laut dagegen
„He, du Idiot! Ich hasse dich!..... Wenn du keine Angst vor mir hast, dann mach auf!.... Mach auf!...... Du magst mich nicht……So, dann mag ich dich auch nicht…..ich laß dich heute nacht nicht in mein Bett…….das hast du nun davon…….Idiot! Depp! Schn.hmpf!"
Wieder hab ich Ireths Hand auf dem Mund. Wie wild hämmere ich gegen die Tür, bis meine Hände von irgendjemandem auf den Rücken gezogen werden. Ich wehre mich wie wild – ich will das jetzt mit Legolas austragen! Aber man läßt mich nicht. Zu dritt schieben sie mich in einen Raum und bugsieren mich auf ein Bett. Ich lass mich in die Kissen fallen und…….
Irgendwann wache ich auf. Die Sonne scheint hell ins Zimmer und ich höre laut eine Amsel singen. Das Bett ist schön weich und kuschelig. Langsam öffne ich die Augen. Wo bin ich? Langsam setze ich mich auf und betrachte meine Umgebung. Nach und nach kommt die Erinnerung an gestern Abend zurück: das Fest, Gimli, Eluchil…Legolas. Das Fiasko! Ich hab mich betrunken. Dennoch spüre ich keine Kopfschmerzen. Nur mit Mühe kann ich mich an den Weg in mein Zimmer erinnern. Wie ich ins Bett gekommen bin ist mir schleierhaft. Irgendjemand muß mich ausgezogen haben, denn ich liege völlig nackt in meinem Bett. Da ich in einer fremden Umgebung bin, will ich mir schnell was überziehen. Suchend blicke ich umher. Tatsächlich liegt auf dem Sof gegenüber meines Bettes ein Kleid. Langsam stehe ich auf und tappe zu dem Kleid, das ich an mich halte. Jetzt fehlt nur noch ein Bad. Neben meinem Bett befindet sich eine Tür, die ich mutig öffne. Mutig mach ich einen Schritt in den angrenzenden Raum….und stehe auf dem Palastgang. Sofort springe ich zurück in mein Zimmer. Peinlich! Hoffentlich hat mich niemand gesehen! Neben dem Kleiderschrank, der am Fußende meines Bettes steht kann ich eine weitere Tür ausmachen. Wesentlich vorsichtiger öffne ich diese Tür, wobei ich das Kleid vor meinen Körper halte – man weiß ja nie! Diesmal hab ich Glück: Es ist das Bad. Gemütlich vollziehe ich meine Morgentoilette. Gerade als ich wieder ins Zimmer trete, tritt eine Dienerin des Palastes ein
„Fräulein, ihr werdet im Speisesaal erwartet. Ihr sollt mit dem Prinzen zusammen zum Frühstück erscheinen!"
„Mit welchem Prinz?" Unnötige Frage, aber mir war grad so langweilig.
„Mit Prinz Legolas. Er will sie in der Halle vor dem Speisesaal treffen, damit sie zusammen zum Frühstück gehen können."
„Wann soll ich dort sein und wo ist das überhaupt?"
„Ich werde sie hinführen sobald sie wollen. Ich werde dem jungen Herrn vorher Bescheid geben."
„Gut, dann am besten gleich. Ich hab nämlich Hunger."
„Natürlich. Ich werde nur schnell dem Prinzen Bescheid geben lassen und dann werde ich sie hier abholen."
„Einverstanden"
Mit einer Verbeugung verläßt die Dienerin mein Zimmer. Kaum ist sie weg, trete ich auf den Gang. Ich kann mich nur noch vage an den Weg, den ich gestern abend gegangen bin, bzw. mehr getragen worden bin erinnern. Ich will mir das genauer anschauen. Immerhin ist mir in Erinnerung geblieben, daß ich im Wohntrakt von Legolas untergebracht bin. Gerade als ich an Legolas Schlafzimmertür vorbeigehe, öffnet sich diese und eine Person tritt mir in den Weg: Meril!
Erstaunt blicke ich sie an. Mit ihr hatte ich nicht gerechnet. So blöd, ist doch noch nicht mal Legolas. Kaum hatte ich das gedacht, widerspricht sie diesem Gedanken
„Oh, guten Morgen, Fräulein Dothornion! Ich hoffe ihr habt gut geschlafen. Ihr wart ja gestern abend so schnell verschwunden! Es war doch ein wunderbarer Abend und die Nacht erst! Ich bin noch immer etwas müde. Der Prinz kann schon sehr anstrengend sein, aber wir müssen ja alle unseren Verpflichtungen nachkommen und offiziell beim Frühstück erscheinen. Aber ihr werdet bald von der Last erlöst hier dauerlächelnd rumzulaufen und ich denke, der Prinz wird auch froh sein, wenn ihr bald wieder in eurem Loch verschwindet."
Mit einem süßlichen Lächeln dreht sie mir den Rücken zu und wandelt mit raschelnden Röcken schnell den Gang entlang.
Ich kann es immer noch nicht fassen. Legolas hatte die Kuh tatsächlich letzte Nacht in seinem Bett. Kann man so blöd sein – so ein Idiot! Die bildet sich was drauf ein!
Irgendwie wird mir plötzlich schlecht und ich fühle mich elend. Wut baut sich in mir auf.
Warum läßt mich das nicht einfach kalt?Los, nimm dich zusammen! Wenn die beiden ihren Spaß hatten ist doch alles in Ordnung. Trotzdem ist er ein Schwein!
Während ich mutterseelenallein und deprimiert auf dem Gang rumstehe, kommt die Dienerin zurück, um mich in die Halle zu bringen. Gedankenversunken folge ich ihr. Vor der großen Hallentür bleibt sie stehen und deutet mir, daß ich eintreten soll. Ohne darüber nachzudenken, trete ich vor die Tür, die sich daraufhin öffnet. Ich stehe im Thronsaal, in dem ich zum ersten Mal König Thranduil gegenübergetreten bin um Rechenschaft über mein Verhalten abzulegen. Aber niemand sitzt heute morgen auf dem Thron. Gerade als ich mich zu fragen beginne, was ich hier soll, geht die Tür im hinteren Teil des Raumes auf und Legolas tritt ein. Ich wußte zwar, daß ich mich hier mit ihm treffen würde, aber ich hab es mir nicht bewußt gemacht. Zuerst starre ich ihn nur an und bewege mich mit keinem Schritt von meinem Platz. Lächelnd geht er auf mich zu
„Guten Morgen Aredhel! Ich hoffe du hast gut geschlafen…"
Abrupt drehe ich mich um und will Richtung Tür rennen. Es ist einfach nur ein Impuls dem ich folge. Ich will jetzt nicht mit ihm reden. Ich bin nur verwirrt. Inzwischen ist einfach zu viel passiert…
Noch bevor ich die Tür aufstoßen kann, spüre ich zwei Hände an meiner Schulter, die mich festheben und dann abrupt umdrehen. Legolas steht vor mir und schaut mir direkt in die Augen. Er muß gerannt sein, um mich einzuholen. Da ich Anstalten mache zu fliehen drückt er mich gegen die große Holztür und schaut mich forschend an
„Was ist los mit dir? Warum rennst du weg?"
Was soll ich jetzt sagen?
Sprachlos starre ich auf den Fußboden. Zu viele Gedanken rasen durch mein Hirn: Das Fest, mein Versagen, Eluchil, Meril, Meril, Meril, Meril…
„Daß ich das noch erleben darf: Du sagst ja gar nichts!?" Ich höre ihn grinsen „ Also los! Warum läufst du weg?.....Weil ich gestern abend sauer war? Ist es deswegen?"
„Ich weiß es nicht…"
Diese Antwort ist kläglich, aber ich kann es selbst nicht genau sagen.
„Also, wenn es deswegen ist, kann ich dich beruhigen. Gimli hat mir einen Teil erklärt und Eluchil hat mich heute morgen vollständig aufgeklärt. Ich bin nicht mehr sauer. Beruhigt dich das ein bißchen?"
„Nein, es beruhigt mich nicht! Es macht mich wütend! Warum meinst du immer, daß du der Mittelpunkt der Welt bist? Warum meinst du, daß sich immer alles um dich dreht?!"
Ich habe tatsächlich meine Stimme wieder gefunden und schaue ihm trotzig in die Augen. Ich kann es kaum glauben, was ich da grad wieder von mir gegeben habe!
Aber Legolas lacht mich nur an und schüttelt den Kopf
„Ah ja, du bist wieder die Alte. Ich dachte schon du wärst für immer verstummt! Dann können wir ja jetzt frühstücken gehen."
Trotzig lehne ich mich gegen die Tür. Legolas nimmt die Hände von meiner Schulter und verschränkt sie vor der Brust
„Was ist los? Willst du nicht mitkommen?"
„Weiß nicht. Wieviele Leute sind denn da?"
„Nicht viele. Mein Vater, mein Bruder, Gimli, ich und du – das sind alle!"
„Meril nicht?"
„Nein, was soll die denn da?" Er schaut mich forschend an und zieht die Augenbrauen nach oben.
„Dachte sie käme. Sie hat heute morgen sowas gesagt." Erstaunt blickt er mich an
„Heute morgen? Bist du ihr begegnet?" Ich nicke. Er seufzt und zuckt mit den Schultern
„Komm jetzt! Wir klären alles am besten nachher, wenn wir allein sind. Ich glaube, wir haben ziemlich viel zu klären. Meinst du nicht?" Ich nicke
„Was gibts zum Frühstück hier im Hause Düsterwald?" Legolas strahlt mich an
„Genug für dich – was immer du wünschst!"
„Gut, dann servier mir Meril-Kompott!" Lachend reicht er mir den Arm und führt mich in den Speisesaal.
So, das war der letzte Teil des Festes. Bitte reviewt kräftig!
Nilli: erstmal wieder vielen Dank für diese tolle lange Mail! Hab mich riesig gefreut. Was mir am besten gefallen hat, daß du Meril auch nicht magst – Inkarnation eines Strohhalms! Das trifft die Sache wirklich. Ich hoffe, daß du mir dann wegen der Geschichte von heute nicht den Kopf abreißt (ich meine wegen Meril und Legolas). Sie ist ätzend. Ob Zwerge tanzen können? Weiß ich auch nicht. Hab das mal offen gelassen, weil ich mir einen tanzenden Zwerg zwischen all den anmutigen Elben kaum vorstellen kann und wenn, dann nur, indem ich in die Tischkante beiße, um nicht laut loszulachen.
Kaya Unazuki: Hallihallo! Ich weiß, der Cliffhanger war wirklich gemein, aber so schnell laß ich die beiden nicht davonkommen g. Muß doch spannend bleiben
Michiru-chan1: Und er war böse. Aber ich denke mit Gimli und Eluchil wird er noch ein oder zwei Hühnchen zu rupfen haben.
JustSarah: Weißt du, ich liebe auch eifersüchtige Prinzchen – vor allem einen!!
LittleLion: Es war mir wichtig auch mal Legolas Standpunkt reinzubringen. Da ich ja in der Ich –Form schreibe, wird die Erzählung schon sehr subjektiv und manche Dinge sind vielleicht ganz anders, als sie ein Außenstehender sehen würde. Daher habe ich zu Selbstoffenbarung von Legolas gegriffen, was ja doch sehr gut angekommen ist. Da bin ich auch froh drum.
Ich denke, daß man mit den beiden Brüdern durchaus noch was machen kann. Eluchil kann nicht ungestraft davon kommen. Mal sehen, was sich machen läßt….
Blue: Hallo! Freut mich, daß sie dir gefällt. Ich würde mich freuen, öfter deine Meinung zu hören! Danke für das Review!! ;-))
flemming: Aredhel hat den Bogen mal wieder eindeutig überspannt – so viel ist klar. Ich weiß noch nicht, in wie weit ich sie das büßen lasse, aber ungestraft kommt sie mir auch nicht davon ;-)
Lanthir: Ich bin dir doch nicht böse! Ich kenne das mit dem Schulstreß. War ja auch lang genug in der Schule! Vielen Dank für die Links. Einige kenn ich auch schon. Wie zum Beispiel obl-online.de. Schau ich jeden Tag drauf! Bin mal gespannt auf deine Seite. Mußt mir dann mal den Link geben. Grüssle!
darklayka: Herzlich Willkommen! Ich freue mich über jeden neuen Reviewer! Ich wünsche dir viel Erfolg bei deinen Prüfungen. Was sind es denn für welche?
christin: Danke! Danke! Freu mich schon auf dein nächstes Review
smfk: Ich weiß, ich bin fies und sadistisch. Aber mir war einfach danach an dieser Stelle aufzuhören. Ich hoffe du kannst mir verzeihen…;))
meinkleinerrothaarigerZwergenfreund: Die Gefahr ist noch nicht gebannt! hähähähä!
