Disclaimer: s.o.!

Ein folgenschweres Gespräch

So sitze ich nun auf meinem Bett und starre Löcher in die Wand, in die Luft, in mein Bücherregal. Ich fühle mich nicht in der Lage etwas anderes zu machen. Zu viele Dinge sind in den letzten Stunden auf mich eingeströmt.

Ich habe mich auf Dinge und Personen eingelassen, auf die ich noch vor einigen Wochen eine große Abneigung hatte. Wo ist diese Abneigung hin? Irgendwo muß die doch noch zu finden sein. Es war immer so angenehm mit meinen Vorurteilen rumzulaufen. Sie haben mich geschützt! Und nun? Ja, nun fühle ich mich schutzlos und ausgeliefert. Ausgeliefert – einem Mann, von dem ich nicht weiß, was er mit mir vorhat und einer Situation, von der ich nicht weiß worauf sie hinausläuft. Warum versucht er immer wieder sich mir zu nähern? Was will er von mir? Will er wirklich das, was ich vermute, befürchte oder gar hoffe? Hoffe ich tatsächlich? Ich sollte mir auf jeden Fall keine Hoffnung machen, denn wer will schon enttäuscht werden?

Solche Gedanken wiederholen sich immer und immer wieder. Irgendwann drängen sich andere Fragen durch:

Warum hat er mich nicht richtig geküsst? Warum auf die Stirn? Warum nicht mehr?

Erschrocken stelle ich fest, dass ich von ihm geküsst werden wollte und immer noch geküsst werden will! Und schon fängt der Gedankengang wieder von vorne an:

Wo ist meine Abneigung hin?.....

Verzweifelt versuche ich meinen Gedankenkreislauf zu unterbrechen. Gedankenverloren kaue ich an meinem Fingernagel. Ich bete zu den Valar, dass irgendjemand diesen Teufelskreis durchbricht…

Und ich werde erhört! Ein aggressives Klopfen gegen meine Tür lässt mich hochschrecken. Jemand muß ziemlich ungeduldig sein, denn das Klopfen wird stärker. Dankbar für jede Abwechslung stehe ich auf und öffne die Tür. Die Tür ist noch keinen Spalt offen, drängt sich schon eine Person mit hochrotem Kopf in mein Zimmer und starrt mich wild funkelnd an. Erstaunt blicke ich die Person an.

„Meril, was machst du denn hier?"

Die Zornesröte weicht aus ihrem Gesicht und macht einem arrogantem, spöttischen Lächeln platz, als sie sich in meiner kleinen Wohnung umschaut. Plötzlich lässt sie sich mit einem lauten, gekünstelten Lachen auf meinem Bett nieder und wirft den Kopf in den Nacken.

„Wenn ich gewusst hätte, dass sich der Prinz mit so einem Dorftrampel einlässt! Oh, Aredhel! Du musst mir verzeihen. Ich hatte dich für was Besseres gehalten. Aber jetzt wo ich deine Bleibe sehe und dich in einem alten ausgefransten Kleid….! Nein, du bist keine Konkurrenz! Wenn Legolas wüsste, was er sich da grad an Land zieht!"

Wieder lacht sie schrill auf, während ich mir erstmal darüber klar werde, was diese Frau da grad von sich gibt.

„Legolas kennt meine Wohnung und er kennt meinen Kleidungsstil." Etwas verunsichert setze ich hinzu „ und er kennt mich!"

Es ist das einzige, was mir zu dieser Unverschämtheit einfällt.

„Kindchen! Du bist vielleicht eine Bettgeschichte, ein Abenteuer! Aber nicht mehr! Glaubst du, dass der König darüber so glücklich wäre, dich als Braut an Legolas Seite zu sehen? Glaubst du das wirklich? Eine einfache Elbe!!"

Wieder beginnt sie spöttisch zu grinsen

„Was kannst du ihm denn bieten?"

Ich kann es nicht glauben, dass jemand so mit mir redet – als wäre ich nicht ganz richtig im Kopf, als wäre ich naiv und hätte keine Ahnung vom Leben. Fassungslos beobachte ich das fiese Lächeln Merils. Ich wundere mich über mich selbst, denn völlig ruhig beginne ich sie zu fragen:

„Meril, was willst du hier? Was willst du von mir?"

Während sie sich vergnügt und genießerisch auf meinem Bett herumwälzt antwortet sie zuckersüß:

„Meine Liebe, als ich von Eluchil hörte, dass Legolas mit dir weg war – allein- , bin ich zur Überzeugung gekommen, dass ich dich warnen sollte, etwas mit Legolas anzufangen und auch nur etwas nach dem Königinnenthron zu schielen. Aber jetzt, wo ich sehe, wie erbärmlich du bist…." Wieder lacht sie auf, „ du bist keine Gefahr für mich!"

Kopfschüttelnd schaue ich Meril an. So was hatte ich bisher noch nie erlebt

„Meril du bist krank."

„Krank? Ich bin krank? Nein! Ich bin nur realistisch! Legolas geht mit dir ein oder zweimal ins Bett und dann hat sich die Sache. Das macht mir nichts aus. Bin ich nicht großzügig? Wie ist er denn so im Bett? Erzähl mal"

Erwartungsvoll und mit einem Flackern in den Augen schaut sie zu mir herüber.

„Wieso fragst du mich? Du müsstest es doch besser wissen? Warst du es denn nicht, die mir heute morgen erzählt hat, dass Legolas mit dir im Bett war? Hälst du mich für blöd, oder bist du dumm? Ich glaube letzteres trifft die Sache!"

Ich wundere mich immer noch über meine Ruhe. Meril dagegen springt von meinem Bett auf und funkelt mich böse an. Sie ist nahe dran mir an den Hals zu gehen.

„Hast du grad eben gesagt, dass ich dumm bin?"

„Ja, hab ich! Und hier ist die Tür!" Mit dem Daumen deute ich auf die Tür hinter mir.

„Du schmeißt mich raus? Mich? Eine Hofdame?"

„Nenn es wie du willst. Ich frage mich nur gerade, ob Legolas wirklich so was wie dich will? Meinst du nicht, dass er wenigstens etwas Intelligenz in seinem Bett verdient hätte?"

Wutschnaubend springt sie zu mir vor. Im gleichen Moment springe ich zur Tür und öffne sie. Mit einem kräftigen Stoß in ihren Allerwertesten landet sie vor meiner Tür.

„Ich glaube, es ist besser, wenn du jetzt verschwindest! Und laß dich hier nie wieder blicken!" Bevor sie die Leiter hinunterklettert blickt sie sich nochmals trotzig um.

„In deine erbärmliche, stinkende Wohnung setze ich bestimmt keinen Fuß mehr freiwillig!"

Ich nicke zufrieden und schließe die Tür hinter mir. Plötzlich habe ich eine tolle Idee. Mit der gefüllten Waschschüssel lauere ich am Fenster, das zur Straße hinausführt. Als Meril unter meinem Baum heraus auf die Straße tritt, kippt meine Waschschüssel ganz plötzlich um und der Schwall Wasser ergießt sich auf die kunstvoll aufgebaute Frisur Merils.

Verwirrt und dann zornesrot anlaufend blickt sie nach oben. Ich grinse ihr ins Gesicht

„Ups…das war jetzt aber wirklich keine Absicht!"

Grinsend winke ich ihr hinterher, während sie sich beeilt Richtung Palast zu kommen.

Zufrieden mit meinem Werk, greife ich in den Bücherschrank und hole mir etwas zu lesen. Ich mache mir es auf dem Bett bequem.

Ich muß immer wieder darüber grinsen, dass mich Meril als Konkurrenz betrachtet.

Scheinbar glaubte sie tatsächlich, dass Legolas in meiner Hinsicht gewisse Ambitionen hatte. Nur, in einem wird sie wohl recht haben: Ich kann ihm nichts bieten. Ich bin eine einfache Elbe. Was will er von mir? Vielleicht bin ich tatsächlich ein Abenteuer. Er hat zwar bist jetzt noch keinen Versuch gemacht mich ins Bett zu ziehen, aber vielleicht geht er ja raffiniert vor? Er hat bestimmt Übung in solchen Sachen. Und Thranduil wäre über mich als zukünftige Schwiegertochter tatsächlich nicht glücklich.

Verwundert stelle ich fest, dass ich enttäuscht bin.

Hab ich mir tatsächlich Hoffnungen gemacht?

Entsetzt stelle ich fest, dass ich tatsächlich mehr von ihm erwartet habe. Deshalb auch die Enttäuschung wegen des Kusses auf die Stirn.

Vielleicht bin ich tatsächlich naiv. Vielleicht hatte Meril recht – in jeder Hinsicht.

Ich sollte mich von Legolas fernhalten. Nicht, dass meine jetzige Schwärmerei in eine Verliebtheit endet, aus der ich mich nur noch schwer befreien kann. Ich würde nie zu ihm passen. Vielleicht sollte ich doch den Mann heiraten, den mir mein Vater ausgesucht hat. Das wird wahrscheinlich heilsam sein und mich auf andere Gedanken bringen…

Ich verschiebe dennoch die Unterredung mit meinem Vater auf den nächsten Tag, da ich im Moment noch zu deprimiert und zu müde bin. Dennoch steht mein Entschluß fest: Ich werde heiraten…..


all: So! Leider wurde dieses Kapitel etwas kurz. Tut mir aufrichtig leid. Das nächste wird wieder länger, dafür müsst ihr aber noch einige Zeit warten. Um genau zu sein: gut zwei Wochen! Denn ich reise nun durch England. Mal sehen – vielleicht treffe ich ja auf Situationen oder Personen, die sich wunderbar in meine Geschichte reinwurschteln lassen g. Also habt etwas Geduld ! g

Ach ja, und ich bin total begeistert, wie viele Leute mir immer ein kleines Review schicken. Bin dann immer sooooo glücklich!

nun zu den Reviews:

Lanthir: Maskenbildnerin? Ist ja klasse! Dann wirst du ja lernen wie man sich perfekt schminkt usw.. Sehr schön. Daß du solche Merils in der Klasse hast ist schon sehr bedauernswert. Diese Aussage mit dem Verhüten hab ich auch schon gehört. Aber diese Dame ist dann tatsächlich „ungewollt" schwanger geworden. Ich hab mir nur schwer das Lachen verkneifen können. Ich frag mich auch immer: Wie dämlich kann man eigentlich sein? Ich hoffe, dass dieses Kapitel genug Ansporn ist zum Lernen etc. – obwohl ich da im Moment sogar eher dran zweifel! J

Nilli: Die Vodoopuppe sitzt mir wieder im Genick!! Könntest du sie vielleicht die nächsten zwei Wochen einpacken? Bitte!!! Ich verspreche auch hoch und heilig, dass dann das nächste Kapitel kommt! Solange darfst du gern Meril wieder traktieren, oder Aredhels Vater, oder sonst jemand anderen g Wie war Rock am Ring? Wohnst du in der Nähe von Hockenheim? War doch in Hockenheim, oder? Wäre ja lustig, wenn du aus meiner Gegend kommen würdest!

JustSarah: Leider konnte ich das Update-Tempo diesmal nicht wiederholen. Aber vielen Dank für das Review!

Narwain: So was hat mir noch nie jemand reviewt! Du bist verliebt in meine Geschichte? rotwerd Ich werde mich bemühen, dass dein Schmetterlingsgefühl auch weiterhin anhält! seufz

christin: Danke! g Hoffe dieses nimmt dich nicht zu sehr mit lach

LittleLion: Legolas auf Knien und das Bad putzen…. Sehr schöner Gedanke. Mit so einem Bild kann ich mich auch anfreunden Männerhinterdenherd!! Ich bin ja sooo glücklich, dass dir das Kapitel gefallen hat. Ich hab mir ehrlich immer wieder Gedanken gemacht, ob diese zärtlichen Gefühle für einander nicht verfrüht kommen. Aber ich scheine es richtig getroffen zu haben. Danke für das liebe Statement

darklayka: also so schnell wie letztes Mal war ich nicht, aber ich will es ja auch spannend machen fg

SFMK: hab das mit einer Woche leider nicht eingehalten – mea culpa! Entschuldigung. Gelobe Besserung!

Sandra: Es freut mich, dass dir meine Geschichte gefällt. Ich denke, ich würde auch nicht wegrennen. Aber diese Dame ist halt etwas seltsam. Zu der Umgangssprache: Ich hab mich das am Anfang, als ich die Geschichte begonnen hab auch gefragt. Nun ist es so, dass Aredhel ausschließlich aus ihrer Sicht erzählt. Ich weiß, dass Tolkien sich wahrscheinlich zehnmal im Grabe umdrehen würde, wenn er die Geschichte lesen würde, weil sich Elben so wahrscheinlich nie unterhalten würden. Aber ich muß zu meiner Verteidigung sagen, dass Aredhel nun mal aus der „Unterschicht" kommt, wenn es so was bei den Elben überhaupt jemals gegeben hätte. Daher kommt auch der Umgangston. Und ich werde ihn auch beibehalten. Aber ich bin immer offen für konstruktive Kritik. Das soll ja auch so sein. Also, nochmals danke für das Review! Hat mich gefreut.

Navara-Baby: Danke, danke! Ich freu mich so g

flemming: jeder Mensch braucht etwas Kitsch. Und ich freu mich, dass ich da nicht allein bin. Wer träumt denn nicht davon mal von Legolas in den Arm genommen zu werden? Leider gibt es nur ein Problem: Elben gibt es nicht heul

Wie war Harry Potter? Ich will da auch noch rein.

Daughter of Doom: Hmmmm, kennen Elben Zwangsheirat? Wahrscheinlich nicht! Aber Legolas muß doch etwas um Aredhel kämpfen. Sonst wird es doch langweiligg. Hab mich über dein Review gefreut!

Sheila: Freu mich, dass es dir gefällt. Ich bin auch glücklich, dass es sich so leicht lesen lässt. Ich werde mich auf jeden Fall bemühen die Geschichte weiterhin spannend zu halten.

Ähm. Das mit dem Satz ist richtig. Wahrscheinlich muß ich den Seinen groß schreiben. Insofern hast du recht: Es stimmt was nicht.