Kapitel 2

Als ich auf wachte, dämmerte es bereits. Ich muss mindestens 7 Stunden geschlafen haben. Ich zog mir etwas über und ging die Treppe hinunter in die Küche. Dort saß die ganze Gang, also Darry, Sodapop, Two-Bit, und Steve, und unterhielten sich über Gott und die Welt.

Es konnte jeder unserer Freunde ständig in unser Haus kommen. Natürlich auch Einbrecher. Aber wir schlossen unsere Tür nie ab, damit sie immer zu uns konnten, wenn sie mal wieder Zoff mit ihren Eltern hatten oder sie einfach eine Übernachtungsmöglichkeit brauchten. Daher kamen sie auch Recht Häufig zu uns. Darry legte besonders viel wert, darauf, dass sie immer zu uns kommen konnten, er pflegte seine Freunde und wollte auch immer für sie da sein.

Also ich hereinkam, schauten sie alle Kurz auf und begrüßten mich. Ich nickte ihnen zu und setzte mich auf einen der Esszimmerstühle. Sodapop und Steve spielten am Wohnzimmertisch Karten, Darry wusch das Geschirr vom Abendessen ab und Two-Bit saß neben mir.

„Kippe Ponyboy?", fragte Two-Bit mich. Ich nickte und nahm mir dankbar eine. Meine Zigarettenschachtel lag oben. Zwar hatte ich nach Johnnys und Dallas Tod andauernd alles liegen gelassen und vergessen, aber seitdem ich die Hausarbeit bei Mr. Syme abgegeben hatte, war es nicht mehr ganz so schlimm. Ich glaube ich musste meine Erlebnisse einfach noch mal Verarbeiten –und die Hausarbeit hatte mir dabei sehr geholfen. Außerdem hatte ich eine eins dafür bekommen und wurde gerade noch so in die nächste Klasse versetzt. Im Moment lief es in der Schule wieder ganz gut. Ich schrieb zwar keine Einsen mehr, es wurden mehr Zweien und Dreien, aber ich war ganz zufrieden damit. So würde ich jedenfalls versetzt werden und einen guten Abschluss machen können. Vielleicht konnte ich sogar studieren.

Die Hausarbeit, gefiel meinem Lehrer übrigens so gut, dass er sie an einen Buchverlag schickte. Dieser druckte sie ab und sie verkaufte sich recht gut. So bekamen wir noch ein bisschen mehr Geld in die Kasse, was uns ganz recht kam. Eines, hatten wir nie zuviel: Geld.

„Achja, bevor ich es vergesse, Pony, Monika hat vorhin angerufen. Sie wollte wissen, ob du jetzt doch mit ihr ins Kino gehst oder nicht?"

„Mh… Danke Soda, ich werde sie Nachher mal anrufen und das mit ihr klären…"

„Hat Ponyboy etwa eine Freundin?", fing Two-Bit mich gleich aufzuziehen.

„Sie ist nur eine Schulfreundin von mir und wir gehen gerne zusammen ins Kino." Versuchte ich abzuwehren. Aber natürlich glaubte er mir nicht und zog mich noch den ganzen Abend damit auf.

Am nächsten Morgen (es war ein Samstag und somit Wochenende!) hatte ich mich mit Monika zum Kino verabredet. Ich hatte sie noch gestern Abend angerufen und den Termin gemacht. Nun wartete ich auf sie vor dem Kino. Wie immer war ich mal wieder zu früh dran. Mein Motto lautete: Lieber zu früh als zu spät…!

Monika kam pünktlich auf die Minute. Sie trug dasselbe wie immer: Ein T-Shirt, eine blaue Jeans und eine Jacke, keine Jeansjacke, sonst hätte man sie leicht mit einem Greaser verwechseln können. Und das hätte ihr ärger mit den Socs beschert.

Wir gingen in das Kino und schauten uns so einen Zukunftsfilm an. Ich mochte sie eigentlich gar nicht so sehr, aber Monika wollte ihn unbedingt sehen. Außerdem lief sowieso kein guter Film. Gut fand sie am Ende den Film trotzdem nicht, sie hatte mehr davon erwartet.

Das hätte ich ihr gleich sagen können…

Wir machten uns auf den Weg nach Hause. Ich brachte sie, denn es war schon spät und bereits Dunkel und es war weiß Gott nicht die Zeit für ein Mädchen alleine auf der Straße herum zu laufen. Für einen Greaser war es schon gefährlich.

Ich fror und kuschelte mich mehr in meine Jeansjacke ein. Monika ging es genauso, obwohl ihre Jacke etwas dicker war als meine. Es waren zum Glück nur noch zwei Blocks bis zu ihrem zu Hause.

Ich brachte Monika noch bis zu ihrem Haus, vergewisserte mich, dass sie heil dort ankam und schlenderte zurück zu meinem Haus.

Dabei kam ich an Steves Haus vorbei und dort war die Hölle los. Seine Mutter und er stritten mal wieder. Das geschah in letzter Zeit so gut wie gar nicht mehr, aber wenn es erst einmal passierte, dann laut und heftig. Ich vermutete, dass es noch die nächsten 4 oder 5 Häuser in der Umgebung hörten, dass sie stritten.

Ich überlegte kurz, ob ich auf Steve warten sollte, weil er nach dem Streit sowieso bei uns übernachten würde, hielt es dann aber für schlauer, nach Hause zu gehen, da Darry auf mich wartete und Steve den Weg zu unseren Haus, mehr als gut kannte. Außerdem möchte ich Steve nicht nach einem Streit begegnen. Dann war er immer so wütend und schnauzt jeden an.

Also machte ich mich auf den Weg zu meinem Haus, das nur eine Straße entfernt war. Meine Finger waren schon ganz taub von der Kälte und ich fror schrecklich, doch ich war ja gleich zu Hause. Als ich an meiner Straße ankam, wurde der Lärm von Steves Haus auf einmal weniger und eine Tür knallte zu. Ich ging trotzdem weiter, auch wenn ich wusste, dass Steve aus dem Haus war und in meine Richtung ging. Vermutlich wollte er tatsächlich zu uns. Ich dachte mir aber, dass ich nicht stehen bleiben brauch, denn wenn er jetzt mit mir reden wollte, würde er schon zu mir aufholen. Das tat er dann auch, aber wir gingen schweigend den Weg weiter.

Schließlich kamen wir bei mir an und gingen ins Wohnzimmer. Darry und Sodapop waren noch wach. Sie saßen in der alten Couch, die in einer Ecke steht, und guckten fern. Als Steve und ich hereinkamen, schauten sie kurz auf, widmeten sich dann aber doch wieder dem Fernseher. Es lief gerade unsere Standart-Serien im fernsehen, die wir immer wenn's ging schauten, aber für Freunde machten wir meistens eine Ausnahme. Aber die Serie schien sowieso gleich vorbei zu sein, außerdem machte Steve schon lange kein Theater mehr darum nicht gleich beachtet zu werden. Er stritt sich schließlich öfters, es war also längst schon so etwas wie Gewohnheit, dass er danach zu uns kam. Es ging sowieso meistens immer um dasselbe. Meistens darum, dass seine Eltern ihn nicht leiden konnten, und alles was er tat falsch oder nicht gut genug war. Ihn ihren Augen war er zu fast nichts nütze, ich kannte das von Darry, nur war es bei Darry so, dass er sich um mich sorgte und wollte, dass ich einen guten Schulabschluss machte.

Schließlich schaltete Sodapop den Fernseher aus und wandte sich an Steve.

„Wieder das übliche mit deiner Mutter?", fragte Sodapop.

Steve wollte erst nicken, überlegte es sich dann doch anders und antworte stattdessen.

„Auch mit ihr, aber größtenteils meinem Vater.Naja eigentlich mit Beiden."

Als er die fragenden Blicke von uns dreien spürte, fügte er noch hinzu:

„Meine Etern lassen sich scheiden."


Zu den Reviews:

Sarah126: Danke für deine Review, ich versuche so oft wie möglich weiter zu schreiben. Ich dachte mir, es gibt so wenig Outsiderstory's auf deutsch, da muss noch eine her XD

Weiterhin gilt: Ich will ja nicht betteln oder so was aber ihr könnt ruhig eine Review bei mir hinterlassen