AN: Falls ihr es noch nicht gemerkt habt, ich hab Kapitel 1 noch mal überarbeitet und dabei etwas geändert. Lily ist jetzt in Gryffindor und nicht in Ravenclaw!
Danke grinsekatze, Brchen, kara, michi-sky (meinen Fehler habe ich jetzt geändert ï) für eure lieben reviews. Knuddel
Kapitel 2 Freunde?
So unauffällig wie möglich versuchten die künftigen Mitglieder des Ordens ihre anderen Mitschüler zu beobachten. Bewusst oder unbewusst kam ihre größte Aufmerksamkeit dennoch den Slytherins zu. In seinem inneren gab James Sirius teilweise recht, viele Zauberer und Hexen die sich dem dunklen Lord anschlossen, hatten zu ihrer Schulzeit dem Hause Slytherin angehört.
Der Gründer dieses Hauses wollte nur reinblütige Zauberer in Hogwarts studieren lassen und auch Voldemort liebte diese Reinblütigkeit. Also war es nicht weiter verwunderlich, dass er viele Anhänger in diesem Haus fand, die der gleichen Ansicht waren.
Vor Lily hätte er es nicht zugegeben, aber James glaubte, dass zumindest die Hälfte der Slytherins zu Voldemort überwechseln würden, wenn sie den Mut dazu besitzen würden. Es war eine Sache sich einem mächtigen dunklen Zauberer anzuschließen, aber es war eine andere in seinen Diensten zu stehen und alles zu tun, was er verlangt und Voldemort gehört nicht unbedingt zu den Menschen, die zimperlich mit ihren Mitmenschen umgingen. Vielen war diese Tatsache bewusst und hielt sich vielleicht noch davon ab, die Seiten zu wechseln. Doch wenn sie gezwungen werden würden, eine Entscheidung zu treffen, würden sie gewiss den Weg des geringeren Widerstandes nehmen, denn sich gegen Voldemort zu wenden, konnte den sicheren Tod bedeuten.
Aber es gab auch viele, die sich dieser Bedrohung stellten, die der Ansicht waren, dass es Dinge auf dieser Welt gab, für die man zu sterben bereit sein sollte. Zauberer und Hexen, wie die Mitglieder des Phönix Orden, die wussten welches Risiko sie eingingen.
Doch noch war die Gefahr nicht so groß, dass es einzelne Mitglieder betraf. Bis jetzt ging es darum, sich gemeinsam dem Kampf zu stellen, um in Zukunft bereit zu sein.
James dachte in letzter Zeit viel über diese Dinge nach. Sein Vater arbeitete für das Ministerium und James wusste, welcher Gefahr er sich tagtäglich aussetze. Aber auch seine Eltern gehörten zu denjenigen, die bereit waren für die richtige Sache zu kämpfen.
Gedankenverloren lief James den Gang zu Bibliothek entlang. Für seinen Aufsatz in Kräuterkunde wollte er noch ein paar Dinge nachschlagen. Kräuterkunde war nicht gerade sein stärkstes Fach und er brauchte ein wenig Hilfe, um gute Noten zu erreichen. Normalerweise war es Remus, der ihm dabei half. Doch heute Nacht war Vollmond und Madam Pomfrey würde Remus bald zur heulenden Hütte begleiten.
„Und wir werden ihn dort später abholen", ging es durch den Kopf und er grinste bei der Vorstellung, dass sie heute Nacht ihren Spaß als Animagi haben würden.
Die Bibliothek war nahezu leer. Nur hier und dort saßen ein paar Schüler und lernten. Seufzend lief James zu dem Regal mit den Büchern für Kräuterkunde. Stumm starrte er eine ganze Weile auf die Buchrücken, er hatte nicht gerade große Lust zu arbeiten. Aber es blieb ihm wohl kaum etwas anderes übrig, morgen musste er seine Arbeit abgeben und Madam Sprout würde ihm keinen weiteren Aufschub gewähren, letzte Woche hatte er es geschafft sie mit seinem Potter Charm einzuwickeln und eine kleine Fristverlängerung zu ergattern. Doch er machte sich keine Hoffnung dies noch einmal zu schaffen.
Wenn er doch nur den Aufsatz schon letzte Woche fertig geschrieben hätte, wie Remus. Selbst Sirius fertig bekommen, nur er war auf dem Sessel im Gemeinschaftsraum eingeschlafen und hatte nichts gearbeitet.
„Nachdem Quidditchtraining hätten die anderen auch nichts mehr arbeiten können", knurrte er vor sich hin, schnappte sich ein dickes dunkelrotes Buch und ließ sich auf eine Bank fallen. Gelangweilt blätterte er in dem Buch umher, bis er schließlich die entsprechende Seite fand. Er wollte gerade Feder und Pergament hervorholen, als er sah wie ein Wesen mit rotem Haar an das Regal für das Fach Kräuterkunde herantrat.
„Hallo Evans", rief James und Lily drehte sich zu ihm um.
„Potter", sagte sie lediglich und wandte sich wieder den Buchreihen zu.
Suchend blickte sie in dem Regal entlang. James beobachtete sie dabei. Wie ihr schlanker Zeigefinger, an dem Regal entlang fuhr und wie sie sich mit der anderen Hand das Haar hinter das Ohr strich. Jede ihrer Bewegungen war so anmutig. James legte sein Kinn auf beide Hände und starrte sie versonnen an. Plötzlich drehte sie sich hastig und um funkelte ihn zornig an.
„Würdest du das bitte sein lassen?"Fauchte sie ihn an.
„Was? Ich mach doch gar nichts."
„Doch du starrst mich die ganze Zeit an."Sie stemmte beide Hände in die Hüften und James konnte nur denken, wie schön sie war, wenn sie wütend war.
„Ich starr dich nicht an."Versuchte er sich aus der Misere zu ziehen.
„Doch tust du und hör bitte auf damit."Genervt drehte sie sich um und suchte weiter.
„Suchst du eigentlich was bestimmtes?"Fragte James freundlich.
„Ja, aber du kannst mir dabei bestimmt nicht helfen. Du kennst dich hier doch überhaupt nicht aus. Die Bibliothek muss doch ein vollkommen fremder Ort für dich sein."Sagte sie spitz.
James ließ sich von ihrem Tonfall nicht beeindrucken und stand auf. „Welches Buch suchst du denn?"
„Magische Pflanzen und ihre Anwendungen", murmelte Lily ohne ihn anzusehen und suchte weiter.
„He", rief James begeistert. „Ich weiß wo es ist."
„Ach wirklich", sagte Lily herablassend und sah ihn an.
„Ich sag es dir, wenn du mit mir ausgehst", antwortete James und verschränkte die Arme vor der Brust.
Lily seufzte: „Wie oft soll ich es dir noch sagen? Ich geh nicht mit dir aus Potter."
„Tja, dann wirst du das Buch auch nicht finden."Sagte er lässig und lehnte sich gegen das Bücherregal.
„Du weißt doch sowieso nicht, wo es ist."Seufzte Lily und suchte weiter.
„Hier jedenfalls wirst du es nicht finden. Wenn du schon nicht mit mir ausgehst, dann schenk mir doch zumindest 10 Minuten für eine nette Unterhaltung", grinste James jetzt herausfordernd.
Lily überlegte. Sie brauchte das Buch wirklich und wenn er doch wusste, wo es war? Nur 10 Minuten Unterhaltung, das würde sie doch verkraften, oder?
„Also gut, 10 Minuten Potter aber nicht länger. Aber zuerst will ich arbeiten, also wo ist das Buch?"
James grinste jetzt noch breiter: „Ok abgemacht. Es liegt genau dort", mit dem Finger zeigte er auf den Tisch, an dem er gerade gearbeitet hatte.
„Du hast es?"Fragte Lily erbost. „Du hast es gehabt und hast es ausgenutzt mich rumzukriegen. Potter du bist so ein..."
„Pssst!"Madam Pince stand ganz plötzlich direkt neben Lily, die vor Wut fast schreite. „Dies ist eine Bibliothek, wenn sie nicht sofort still sind, müssen sie gehen." Die Bibliothekarin funkelte Lily zornig an.
„Es tut mir leid!"Nuschelte Lily und blickte beschämt zu Boden.
„Hmmm!"Schnaubte Madam Pince und verschwand.
Lily hob den Kopf und sah James immer noch zornig an.
„Wolltest du nicht arbeiten?"Fragte James und deutete auf das Buch.
Lily schnaubte und ließ sich wortlos auf die Bank fallen. Sie zog Feder und Pergament hervor und schnappte sich das Buch. Mitten in der Bewegung hielt sie jedoch plötzlich inne.
„Sag mal Potter hast du nicht gerade das Buch gebraucht?"
„Ach ist egal, ich kann es später nachholen."Er winkte ab und setzte sich ihr gegenüber.
„Nein Potter", sie schüttelte den Kopf. „Ich will nicht schuld sein, wenn du deinen Aufsatz morgen nicht abgibst. Hier nimm du es."Sie schob das Buch wieder zu ihm rüber.
„Nein du wolltest es doch haben."
„Nein du hast es zu erst gehabt."
Sie schoben das Buch hin und her. James lachte plötzlich: „Weißt du was, warum sehen wir nicht zusammen hinein?"
Lily zögerte einen Moment, doch dann stand sie auf, ging auf die andere Seite des Tisches und setzte sich neben ihn.
Eine Weile arbeiteten sie still nebeneinander und blickten abwechselnd in das Buch. James mühte sich gerade durch einen Absatz, als Lily herüberspähte.
„Du hast das hier falsch geschrieben", mit der Spitze ihrer Feder zeigte sie auf sein Pergament.
„Aber wieso? Die Manelestia-Blüte wächst doch in Nordafrika."
„Nein, sie wächst in Nordamerika. Hier steht es", mit dem Finger deutete Lily auf den entsprechenden Abschnitt im Buch.
„Oh. Hab ich wohl falsch gelesen", seufzte James und strich das Wort aus.
„Und das hier ist auch falsch", Lily beugte sich weiter zu ihm herüber und deutete auf mehr Fehler und obwohl sie die ganze Zeit redete, verstand James den Sinn ihrer Worte nicht. Sie war ihm plötzlich so nah und er konnte den Duft ihrer Haare riechen, er sah ihr volles Haar genau vor sich, er wollte es ergreifen, es zwischen seinen Fingern spüren...
„Das musst du alles ändern", erklärte Lily und lehnte sich wieder zurück. Sie blickte auf und bemerkte, dass er sie ganz seltsam anstarrte. „Was ist?"
„Äh... nichts... ich....ich hab nur dein Haar bewundert."Stammelte James. Bestimmt würde sie gleich wieder wütend werden, doch zu seiner Überraschung errötete sie leicht und wandte sich schweigend wieder ihrer Arbeit zu. James Herz pochte heftig in seiner Brust, noch immer konnte er den Duft ihres Haares riechen.
Kurze Zeit später waren beide mit ihrer Arbeit fertig. Lily klappte das Buch zu und stand auf.
„Danke, dass du mir geholfen hast Lily", sagte James und räumte das Buch ins Regal. „Kräuterkunde ist nicht meine besondere Stärke."
Lily lächelte: „Kein Problem."
„Krieg ich jetzt meine 10 Minuten Unterhaltung?"Fragte James.
„Ok. Aber nicht hier, ich glaube Madam Pince ist heute nicht so gut auf mich zu sprechen", lachte Lily und James sah, dass die Bibliothekarin erneut zu ihnen herübersah.
„In Ordnung", sagte James und schnappte sich seine Tasche.
Gemeinsam liefen sie zurück zum Gryffindor-Turm und unterhielten sich dabei angeregt. James stellte fest, dass man mit Lily wunderbar über alles mögliche reden konnte. Sie war sehr klug und interessierte sich für viele Dinge. Es tat ihm fast leid, als sie beim Turm ankamen.
Lily blickte auf die Uhr: „Das waren jetzt aber mehr als 10 Minuten James. Wir sind zu langsam gelaufen."Sie lachte.
James Herz ließ einen aufgeregten Hüpfer. Hatte sie ihn wirklich bei seinem Vornamen genannt? Noch nie hatte Lily Evans ihn James genannt, er war immer nur Potter für sie gewesen.
„Weißt du eigentlich, dass du mich gerade zum erstenmal bei meinem Vornamen genannt hast?"Fragte James lächelnd.
Lilys Wangen röteten sich leicht: „Nun ja, jetzt wo wir uns so gut unterhalten haben, kann ich dich doch nicht mehr Potter nennen, oder? Weißt du eigentlich bist du gar nicht so ein Idiot, wie ich immer gedacht habe."
„Es hat wirklich Spaß gemacht sich mit dir zu unterhalten Lily. Können wir das nicht in Zukunft öfter tun? Wir könnten doch Freunde werden."Hoffnungsvoll sah er sie an.
Lily antwortete nicht gleich, sie schien über seine Frage nachzudenken.
„Vielleicht", antwortete sie schließlich und kletterte durch das Portraitloch.
Danke grinsekatze, Brchen, kara, michi-sky (meinen Fehler habe ich jetzt geändert ï) für eure lieben reviews. Knuddel
Kapitel 2 Freunde?
So unauffällig wie möglich versuchten die künftigen Mitglieder des Ordens ihre anderen Mitschüler zu beobachten. Bewusst oder unbewusst kam ihre größte Aufmerksamkeit dennoch den Slytherins zu. In seinem inneren gab James Sirius teilweise recht, viele Zauberer und Hexen die sich dem dunklen Lord anschlossen, hatten zu ihrer Schulzeit dem Hause Slytherin angehört.
Der Gründer dieses Hauses wollte nur reinblütige Zauberer in Hogwarts studieren lassen und auch Voldemort liebte diese Reinblütigkeit. Also war es nicht weiter verwunderlich, dass er viele Anhänger in diesem Haus fand, die der gleichen Ansicht waren.
Vor Lily hätte er es nicht zugegeben, aber James glaubte, dass zumindest die Hälfte der Slytherins zu Voldemort überwechseln würden, wenn sie den Mut dazu besitzen würden. Es war eine Sache sich einem mächtigen dunklen Zauberer anzuschließen, aber es war eine andere in seinen Diensten zu stehen und alles zu tun, was er verlangt und Voldemort gehört nicht unbedingt zu den Menschen, die zimperlich mit ihren Mitmenschen umgingen. Vielen war diese Tatsache bewusst und hielt sich vielleicht noch davon ab, die Seiten zu wechseln. Doch wenn sie gezwungen werden würden, eine Entscheidung zu treffen, würden sie gewiss den Weg des geringeren Widerstandes nehmen, denn sich gegen Voldemort zu wenden, konnte den sicheren Tod bedeuten.
Aber es gab auch viele, die sich dieser Bedrohung stellten, die der Ansicht waren, dass es Dinge auf dieser Welt gab, für die man zu sterben bereit sein sollte. Zauberer und Hexen, wie die Mitglieder des Phönix Orden, die wussten welches Risiko sie eingingen.
Doch noch war die Gefahr nicht so groß, dass es einzelne Mitglieder betraf. Bis jetzt ging es darum, sich gemeinsam dem Kampf zu stellen, um in Zukunft bereit zu sein.
James dachte in letzter Zeit viel über diese Dinge nach. Sein Vater arbeitete für das Ministerium und James wusste, welcher Gefahr er sich tagtäglich aussetze. Aber auch seine Eltern gehörten zu denjenigen, die bereit waren für die richtige Sache zu kämpfen.
Gedankenverloren lief James den Gang zu Bibliothek entlang. Für seinen Aufsatz in Kräuterkunde wollte er noch ein paar Dinge nachschlagen. Kräuterkunde war nicht gerade sein stärkstes Fach und er brauchte ein wenig Hilfe, um gute Noten zu erreichen. Normalerweise war es Remus, der ihm dabei half. Doch heute Nacht war Vollmond und Madam Pomfrey würde Remus bald zur heulenden Hütte begleiten.
„Und wir werden ihn dort später abholen", ging es durch den Kopf und er grinste bei der Vorstellung, dass sie heute Nacht ihren Spaß als Animagi haben würden.
Die Bibliothek war nahezu leer. Nur hier und dort saßen ein paar Schüler und lernten. Seufzend lief James zu dem Regal mit den Büchern für Kräuterkunde. Stumm starrte er eine ganze Weile auf die Buchrücken, er hatte nicht gerade große Lust zu arbeiten. Aber es blieb ihm wohl kaum etwas anderes übrig, morgen musste er seine Arbeit abgeben und Madam Sprout würde ihm keinen weiteren Aufschub gewähren, letzte Woche hatte er es geschafft sie mit seinem Potter Charm einzuwickeln und eine kleine Fristverlängerung zu ergattern. Doch er machte sich keine Hoffnung dies noch einmal zu schaffen.
Wenn er doch nur den Aufsatz schon letzte Woche fertig geschrieben hätte, wie Remus. Selbst Sirius fertig bekommen, nur er war auf dem Sessel im Gemeinschaftsraum eingeschlafen und hatte nichts gearbeitet.
„Nachdem Quidditchtraining hätten die anderen auch nichts mehr arbeiten können", knurrte er vor sich hin, schnappte sich ein dickes dunkelrotes Buch und ließ sich auf eine Bank fallen. Gelangweilt blätterte er in dem Buch umher, bis er schließlich die entsprechende Seite fand. Er wollte gerade Feder und Pergament hervorholen, als er sah wie ein Wesen mit rotem Haar an das Regal für das Fach Kräuterkunde herantrat.
„Hallo Evans", rief James und Lily drehte sich zu ihm um.
„Potter", sagte sie lediglich und wandte sich wieder den Buchreihen zu.
Suchend blickte sie in dem Regal entlang. James beobachtete sie dabei. Wie ihr schlanker Zeigefinger, an dem Regal entlang fuhr und wie sie sich mit der anderen Hand das Haar hinter das Ohr strich. Jede ihrer Bewegungen war so anmutig. James legte sein Kinn auf beide Hände und starrte sie versonnen an. Plötzlich drehte sie sich hastig und um funkelte ihn zornig an.
„Würdest du das bitte sein lassen?"Fauchte sie ihn an.
„Was? Ich mach doch gar nichts."
„Doch du starrst mich die ganze Zeit an."Sie stemmte beide Hände in die Hüften und James konnte nur denken, wie schön sie war, wenn sie wütend war.
„Ich starr dich nicht an."Versuchte er sich aus der Misere zu ziehen.
„Doch tust du und hör bitte auf damit."Genervt drehte sie sich um und suchte weiter.
„Suchst du eigentlich was bestimmtes?"Fragte James freundlich.
„Ja, aber du kannst mir dabei bestimmt nicht helfen. Du kennst dich hier doch überhaupt nicht aus. Die Bibliothek muss doch ein vollkommen fremder Ort für dich sein."Sagte sie spitz.
James ließ sich von ihrem Tonfall nicht beeindrucken und stand auf. „Welches Buch suchst du denn?"
„Magische Pflanzen und ihre Anwendungen", murmelte Lily ohne ihn anzusehen und suchte weiter.
„He", rief James begeistert. „Ich weiß wo es ist."
„Ach wirklich", sagte Lily herablassend und sah ihn an.
„Ich sag es dir, wenn du mit mir ausgehst", antwortete James und verschränkte die Arme vor der Brust.
Lily seufzte: „Wie oft soll ich es dir noch sagen? Ich geh nicht mit dir aus Potter."
„Tja, dann wirst du das Buch auch nicht finden."Sagte er lässig und lehnte sich gegen das Bücherregal.
„Du weißt doch sowieso nicht, wo es ist."Seufzte Lily und suchte weiter.
„Hier jedenfalls wirst du es nicht finden. Wenn du schon nicht mit mir ausgehst, dann schenk mir doch zumindest 10 Minuten für eine nette Unterhaltung", grinste James jetzt herausfordernd.
Lily überlegte. Sie brauchte das Buch wirklich und wenn er doch wusste, wo es war? Nur 10 Minuten Unterhaltung, das würde sie doch verkraften, oder?
„Also gut, 10 Minuten Potter aber nicht länger. Aber zuerst will ich arbeiten, also wo ist das Buch?"
James grinste jetzt noch breiter: „Ok abgemacht. Es liegt genau dort", mit dem Finger zeigte er auf den Tisch, an dem er gerade gearbeitet hatte.
„Du hast es?"Fragte Lily erbost. „Du hast es gehabt und hast es ausgenutzt mich rumzukriegen. Potter du bist so ein..."
„Pssst!"Madam Pince stand ganz plötzlich direkt neben Lily, die vor Wut fast schreite. „Dies ist eine Bibliothek, wenn sie nicht sofort still sind, müssen sie gehen." Die Bibliothekarin funkelte Lily zornig an.
„Es tut mir leid!"Nuschelte Lily und blickte beschämt zu Boden.
„Hmmm!"Schnaubte Madam Pince und verschwand.
Lily hob den Kopf und sah James immer noch zornig an.
„Wolltest du nicht arbeiten?"Fragte James und deutete auf das Buch.
Lily schnaubte und ließ sich wortlos auf die Bank fallen. Sie zog Feder und Pergament hervor und schnappte sich das Buch. Mitten in der Bewegung hielt sie jedoch plötzlich inne.
„Sag mal Potter hast du nicht gerade das Buch gebraucht?"
„Ach ist egal, ich kann es später nachholen."Er winkte ab und setzte sich ihr gegenüber.
„Nein Potter", sie schüttelte den Kopf. „Ich will nicht schuld sein, wenn du deinen Aufsatz morgen nicht abgibst. Hier nimm du es."Sie schob das Buch wieder zu ihm rüber.
„Nein du wolltest es doch haben."
„Nein du hast es zu erst gehabt."
Sie schoben das Buch hin und her. James lachte plötzlich: „Weißt du was, warum sehen wir nicht zusammen hinein?"
Lily zögerte einen Moment, doch dann stand sie auf, ging auf die andere Seite des Tisches und setzte sich neben ihn.
Eine Weile arbeiteten sie still nebeneinander und blickten abwechselnd in das Buch. James mühte sich gerade durch einen Absatz, als Lily herüberspähte.
„Du hast das hier falsch geschrieben", mit der Spitze ihrer Feder zeigte sie auf sein Pergament.
„Aber wieso? Die Manelestia-Blüte wächst doch in Nordafrika."
„Nein, sie wächst in Nordamerika. Hier steht es", mit dem Finger deutete Lily auf den entsprechenden Abschnitt im Buch.
„Oh. Hab ich wohl falsch gelesen", seufzte James und strich das Wort aus.
„Und das hier ist auch falsch", Lily beugte sich weiter zu ihm herüber und deutete auf mehr Fehler und obwohl sie die ganze Zeit redete, verstand James den Sinn ihrer Worte nicht. Sie war ihm plötzlich so nah und er konnte den Duft ihrer Haare riechen, er sah ihr volles Haar genau vor sich, er wollte es ergreifen, es zwischen seinen Fingern spüren...
„Das musst du alles ändern", erklärte Lily und lehnte sich wieder zurück. Sie blickte auf und bemerkte, dass er sie ganz seltsam anstarrte. „Was ist?"
„Äh... nichts... ich....ich hab nur dein Haar bewundert."Stammelte James. Bestimmt würde sie gleich wieder wütend werden, doch zu seiner Überraschung errötete sie leicht und wandte sich schweigend wieder ihrer Arbeit zu. James Herz pochte heftig in seiner Brust, noch immer konnte er den Duft ihres Haares riechen.
Kurze Zeit später waren beide mit ihrer Arbeit fertig. Lily klappte das Buch zu und stand auf.
„Danke, dass du mir geholfen hast Lily", sagte James und räumte das Buch ins Regal. „Kräuterkunde ist nicht meine besondere Stärke."
Lily lächelte: „Kein Problem."
„Krieg ich jetzt meine 10 Minuten Unterhaltung?"Fragte James.
„Ok. Aber nicht hier, ich glaube Madam Pince ist heute nicht so gut auf mich zu sprechen", lachte Lily und James sah, dass die Bibliothekarin erneut zu ihnen herübersah.
„In Ordnung", sagte James und schnappte sich seine Tasche.
Gemeinsam liefen sie zurück zum Gryffindor-Turm und unterhielten sich dabei angeregt. James stellte fest, dass man mit Lily wunderbar über alles mögliche reden konnte. Sie war sehr klug und interessierte sich für viele Dinge. Es tat ihm fast leid, als sie beim Turm ankamen.
Lily blickte auf die Uhr: „Das waren jetzt aber mehr als 10 Minuten James. Wir sind zu langsam gelaufen."Sie lachte.
James Herz ließ einen aufgeregten Hüpfer. Hatte sie ihn wirklich bei seinem Vornamen genannt? Noch nie hatte Lily Evans ihn James genannt, er war immer nur Potter für sie gewesen.
„Weißt du eigentlich, dass du mich gerade zum erstenmal bei meinem Vornamen genannt hast?"Fragte James lächelnd.
Lilys Wangen röteten sich leicht: „Nun ja, jetzt wo wir uns so gut unterhalten haben, kann ich dich doch nicht mehr Potter nennen, oder? Weißt du eigentlich bist du gar nicht so ein Idiot, wie ich immer gedacht habe."
„Es hat wirklich Spaß gemacht sich mit dir zu unterhalten Lily. Können wir das nicht in Zukunft öfter tun? Wir könnten doch Freunde werden."Hoffnungsvoll sah er sie an.
Lily antwortete nicht gleich, sie schien über seine Frage nachzudenken.
„Vielleicht", antwortete sie schließlich und kletterte durch das Portraitloch.
