Als erstes muss ich mich ganz doll bei euch entschuldigen. Ich weiß, es hat furchtbar lange gedauert, bis endlich dieses Kapitel fertig war. Irgendwie hatte ich eine Phase der Schreibblockade und der fehlenden Motivation. Ich hoffe, dass ich diese Phase jetzt überwunden habe und die nächsten Kapitel wieder schneller und regelmäßiger erscheinen werden. Es tut mir wirklich furchtbar leid, seit mit bitte nicht böse. Ich hoffe, dass ihr dennoch meine Geschichte weiterlest. Eure Steffi.

Kapitel 6 Das Treffen

„Wartet mal hier müsste es eigentlich sein", Remus blieb vor der Statue eines zerknirschten winzigen Zauberers stehen und blickte auf den Zettel den er in der Hand hielt. „Ja, hier ist es."

„Diese Statue gibt es aber noch nicht lange hier", sagte Sirius und betrachtete kritisch, das Gesicht des mürrischen Zauberers, sein Hut saß ihm schief auf dem Kopf und er hielt einen dicken kurzen Zauberstab in seiner wurstfingerartigen Hand. „Wir kennen alle Statuen im 4. Stock."

„Ja, Dumbeldore sagte, dass Heino der Mürrische, erst vor einigen Monaten hier aufgestellt wurde. Ich glaube er befand sich sonst irgendwo unten in den Kerkern. Aber einer der Geister hat sich offensichtlich vor ihr gefürchtet, also wurde sie umgestellt."

„Ein Geist fürchtet sich vor einer Statue?", fragte James verwundert und zog die Stirn kraus.

„Naja, es ist wahrhaftig etwas seltsam aber....was will man machen....", antwortete Remus und blickte erneut auf den Zettel und zog seinen Zauberstab hervor. Er tippte auf Heino den Mürrischen und flüsterte: „Feuervogel". Heino senkte seinen Zauberstab ein wenig und hinter ihm tat sich ein schmaler Spalt auf. Remus, Sirius, James und Peter quetschten sich durch den Eingang hindurch. Eine dunkle Treppe führte einige Stufen hinunter zu einer kleinen Tür. Sie stiegen die Stufen hinab und hörten noch, wie die Statue sich langsam wieder auf ihren Platz schob. Sirius war als erster an der Tür und drückte vorsichtig die verrostete Klinke herunter.

Hinter der Tür befand sich ein großer länglicher Raum. Bis auf ein paar Stühle, die am anderen Ende standen, war er vollkommen leer. Die anderen Schüler, die sich dem Orden angeschlossen hatten waren bereits da und James entdeckte Lily und ihre Freundin Jane. Neben ihnen waren noch einige Stühle frei und so setzen sich die Rumtreiber direkt neben sie.

Lily blickte auf und lächelte James zu, als er sich neben sie setzte. Wieder einmal spürte er wie die kleine Schmetterlinge in seinem Bauch zu fliegen anfingen, sobald sie ihn anlächelte.

„Schön, dass ihr da seit", sagte Dumbeldore, der vor ihnen stand. Neben sich stand wieder Alastor Moody, der sie alle finster und kritisch betrachtete. Sein Bowler war ihm ziemlich tief ins Gesicht gezogen und James bemerkte, dass er seit ihrem letzten Treffen eine neue Narbe auf der linken Wange dazubekommen hatte.

„Leider hat sich unser Verdacht, dass Voldemort", einige der anwesenden zuckten bei der Nennung des Namens zusammen, „plant Hogwarts oder auch Hogsmead anzugreifen, mehr und mehr verstärkt. Der Orden hat daher beschlossen euch eine besser Ausbildung in Sachen Verteidigung zu geben. Wir werden uns zweimal die Woche hier an diesem Ort treffen und Alastor Moody wird euch unterrichten. Heute wollen wir zunächst herausfinden, was ihr bereits könnt. Alastor würdest du bitte anfangen?"

Der Schulleiter trat einige Schritte zurück und Moody trat aus dem Halbdunkel vor.

„Stellt euch bitte in Zweier-Gruppen dort hinten alle auf und haltet eure Zauberstäbe bereit", sagte er im Befehlston und deutete mit dem Finger entlang des Raums.

James sah, wie Sirius eine Augenbraue hochzog. Offensichtlich schien ihm der Befehlston des Auroren nicht zu gefallen. Doch ohne etwas zu sagen, schoben alle ihre Stühle zurück und stellten sich auf. James hätte sich gerne mit Lily zusammen aufgestellt. Doch zu seinem Bedauern hatte sich sofort mit ihrer Freundin Jane in die anderen Ecke des Raums gestellt. Stattdessen stand er jetzt nun Peter gegenüber, während Remus und Sirius neben ihnen standen.

„So jetzt möchte ich, dass sie sich alle ein wenig duellieren. Üben sie Schockzauber, Lähmzauber, entwaffnen sie ihren Partner", ordnete Moody an und Schritt entlang der Reihen auf und ab. „Bei drei geht es los. Eins, zwei, drei."

Laute Rufe hallten durch den ganzen Raum, als alle versuchen so schnell wie möglich ihr Gegenüber außer Gefecht zu setzten. James wich einem schwachen Lähmzauber von Peter geschickt aus und entriss ihm mit Expelliarmus innerhalb von Sekunden den Zauberstab. Remus und Sirius brauchten schon länger und schließlich unterlag Remus einem Beinklammerfluch von Sirius. Auch die anderen stellten sich recht geschickt an. James sah, dass Lily ihre Freundin mit „Impedimenta"hatte erstarren lassen.

„Gut, das ist doch schon mal nicht schlecht!"Rief Moody durch den Raum und mit einem lauten „Finite Incantatem", hob er alle Flüche gleichzeitig auf. „Ich möchte jetzt, dass sie sich reihum abwechseln jeder soll sich einmal gegen jeden duelliert haben."

So wurden die Partner gewechselt und während James jetzt Remus gegenüber stand, musste Sirius sich gegen einen Hufflepuff Schüler wehren. So ging es reihum weiter, manche waren sehr gut in der Abwehr, anderen wie z.B. Peter fehlte es noch etwas an Übung. Und dann kam der Zeitpunkt, dass James Lily gegenüberstand. Sie hielt ihren Zauberstab fest in der Hand und ihre hellgrünen Augen funkelten ihn an. Sollte er ihr wirklich einen Fluch auf den Hals hetzen? James überlegt einen Augenblick, ein schlichter Entwaffnungszauber würde wohl genügen, damit konnte er ihr keinen Schaden zufügen. Doch kaum, dass Moody laut Drei gerufen hatte, traf Lily ihn mit einem „Petrificus Totalus"und er fiel schlagartig hinten über. Er spürte, wie sein Kopf unsanft auf dem harten Steinboden aufschlug.

Als der Fluch schließlich wieder aufgehoben war, rappelte er sich hoch und rieb sich den schmerzenden Hinterkopf. Lily starrte ihn schuldbewusst an.

„Du bist verdammt schnell Lily. Das muss man die lassen", ächzte James und spürte, dass er am Kopf eine Beule bekam.

„Hast du dir sehr wehgetan?", fragte Lily leise.

„Iwo", James schüttelte abwehrend den Kopf. „Geht schon."

„Für heute reicht es!", rief Moody quer durch den Raum. „Kommenden Donnerstag geht es weiter, zur gleichen Zeit."

Damit war die Übungsstunde beendet. Die Schüler schlichen nacheinander durch den Geheimgang wieder hinaus und machten sich auf den Weg zu ihren Gemeinschaftsräumen. Es war kurz vor 21 Uhr und auf den Gängen waren nur noch wenig Schüler unterwegs, so dass es keinem auffiel, das im 4. Stock eine kleine Gruppe unterwegs war.

Im Gryffindor Gemeinschaftsraum ließen sich die Rumtreiber in die Sessel vor dem Kamin fallen.

„War ganz gut, diese kleine Übungsstunde, oder?", fragte Sirius grinsend. Er war nur ein einziges mal von James außer Gefecht gesetzt worden, ansonsten hatte er immer die Oberhand behalten.

Peter quiekte leise: „Ich hab immer alles abgekriegt".

„Du solltest wirklich mehr üben Peter", sagte Remus und James nickte zustimmend.

Lily und ihre Freundin kamen jetzt ebenfalls durch das Potraitloch geklettert. Als sie an den Rumtreibern vorbeilaufen wollten sagte Sirius: „He Evans, das war ein 1a-Ganzkörperklammerfluch, womit du unseren Jamsie ausgenockt hast."Er grinste breit und tätschelte James Hinterkopf.

James zuckte zusammen: „Autsch!"Und wieder rieb er sich die schmerzende Stelle.

„Vielleicht solltest du zu Madam Pomfrey gehen", sagte Lily und hatte wieder eine schuldbewusste Miene aufgesetzt.

„Nein, es ist schon in Ordnung. Wenn dieser Blödmann hier,"James blickte finster zu Sirius. „Mir nicht wieder auf den Kopf schlägt."

Sirius kicherte: „Du weißt doch James, leichte Schläge auf den Hinterkopf erhöhen das Denkvermögen. Und unsere Lily hat dir heute Abend wohl einen recht heftigen Schlag verpasst."Er grinste breit. „Los lasst und schlafen gehen."Behände sprang er von seinem Sessel auf und auch die anderen erhoben sich und strebten die Treppe zum Schlafsaal an. James wollte ihnen folgen, als Lilys Stimme ihn zurückhielt.

„James", sie trat näher zu ihm heran. „Also ich wollte dir heute wirklich nicht weh tun. Ich war wohl ein bisschen übereifrig, weil ich dich einfach nicht schneller sein lassen wollte. Verstehst du?"

Er sah sie an, sie war einfach süß, wie sie so dastand und etwas nervös auf ihrer Unterlippe herumkaute. Sie hatte ihm einfach zeigen wollen, dass sie genauso schnell und gut wie er sein konnte.

„Was machst du, um es wieder gut zu machen?", fragte James keck.

Lily blickte auf und sah ihn fragend an: „Was meinst du? Wie wieder gut machen?"

„Na, mein Kopf tut ziemlich weh und eine Entschuldigung reicht mir nicht aus. Wie wäre es.... wie wäre es, wenn du zum Beispiel mit mir ausgehen würdest? Nächstes Wochenende nach Hogsmead?", im stillen rechnete er damit, dass sie gleich einen Wutanfall bekommen würde. Ihn wüst beschimpfen und beleidigt davon stapfen würde.

Doch einen Augenblick stand sie nur schweigend da und schien nachzudenken.

„Okay!", sagte sie schließlich und James schien seinen Ohren nicht zu trauen.

„Okay? Du gehst wirklich mit mir aus?", fragte er perplex.

„Ja. Oder willst du jetzt nicht mehr?", fragte sie und kreuzte die Arme vor der Brust.

„Was? Äh.... natürlich will ich."James grinste breit.

„Na also. Gute Nacht James."

Mit diesen Worten stapfte sie davon und James sah ihr immer noch dämlich grinsend nach. Sie hatte wirklich ja gesagt, sie würde mit ihm ausgehen. Sein Magen schlug einen Salto und freudig summend lief er die Treppen zum Jungenschlafsaal hinauf.

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