Hallo alle miteinander. Ich weiß es hat furchtbar lange gedauert, doch jetzt hab ich endlich ein weiteres Kapitel. In den vergangen Monaten hatte mich eine fürchterliche Schreibblockade erwischt und ich bin mir noch nicht ganz sicher, ob ich sie endlich überwunden habe. Ich hoffe ihr lest meine FF dennoch weiter, auch wenn ich so langsam bin (ist ja sonst nicht so meine Art). Mit Kapitel 7 bin ich nicht sehr zufrieden, aber was solls. Ihr dürft mich ruhig mit euren Kritiken bombardieren, vielleicht hilft es ja mich mehr anzustrengen.
Kapitel 7 Hogsmead
James konnte es noch gar nicht fassen. Er lief neben Lily Evans hinunter nach Hogsmead. Es war das aller erstemal, dass sie einer Verabredung mit ihm zugestimmt hatte. War das ein Traum und würde er gleich aufwachen? Vorsichtshalber zwickte er sich selbst in den Arm. Nein, es war definitiv kein Traum.
„Wo sollen wir hingehen?", fragte Lily und sah ihn von der Seite her an. Sie trug ganz gewöhnlich Mugglekleidung, Jeans, einen grünen Pulli und darüber eine dunkle Jacke, doch selbst wenn sie jetzt ein Abendkleid angehabt hätte, wäre sie James nicht schöner erschienen. Ihr langes rotes Haar, dass sie heute offen trug, wehte im Wind leicht hin und her und ihre Augen funkelten wie Smaragde.
James spürte wie seine Gedanken bei ihrem Anblick gelähmt wurden, es war, als könnte er nicht mehr klar denken.
„James? Ist alles in Ordnung mit dir?"
Ihre Stimme riss ihn endlich aus seinen Träumerein. Was musste sie nur jetzt von ihm denken?
„Ja, klar... Also wie wäre es, wenn wir zunächst in den Honigtopf gehen. Sirius hat sich erst gestern beklagt, dass keine Süssigkeiten mehr unter meinem Bett wären." Antwortete James ihr.
„Ihr hortet Süssigkeiten in eurem Zimmer?", fragte Lily und zog die Augenbrauen hoch.
„Na man weiß nie, wer von uns nachts eine Heißhungerattacke bekommt. Findest du das schlecht?"
Lily lachte plötzlich: „Nein, es ist nur, dass Jane und ich genau das gleiche tun." Sie grinste James verschmitzt zu und ihm kam es vor, als würden seine Sinne schwinden, bei diesem Lächeln.
„Gut, gehen wir in den Honigtopf. Dann kann ich auch gleich unsere Vorräte auffüllen", sagte Lily und schlug bereits den Weg in Richtung des beliebten Ladens ein.
Eine halbe Stunde später traten Lily und James mit jeweils einer Tasche beladen wieder aus dem Laden, in dem es brechend voll war.
„Uff, die drücken ein ja beinah platt da drin", ächzte James und rückte seine Brille ein wenig zurecht.
„Ein bisschen ja", antwortete Lily lachend.
„Wie wäre es jetzt mit einem ruhigeren Ort?", fragte James und hoffte, dass sie nicht jetzt das falsche von ihm dachte.
„Was schwebt dir denn so vor?"
„In den Drei Besen ist es jetzt bestimmt proppenvoll. Aber es gibt doch noch so ein kleines Cafe unten an der Straße..."
„Du meinst doch nicht etwa Madam Pudifoots, oder?", unterbrach Lily seinen Vorschlag.
„Äh...doch...also..."
„Ich mag Madam Pudifoots Cafe nicht besonders." Sie blickte jetzt ein wenig ärgerlich drein.
Oh, jetzt hatte er genau das, was er nicht hatte haben wollen. Er hatte sie mit seinem Vorschlag verärgert. Das Cafe war bekannt dafür, dass sich dort Liebespaare besonders gern trafen. Sicherlich fühlte sie sich jetzt von ihm auf die Zehen getreten. Warum hatte er das nur nicht bedacht? Das allerwenigste was er wollte war Lily bei ihrer ersten gemeinsamen Verabredung zu verärgern.
„Entschuldige... ich hab nicht bedacht, das sich dort Liebespaare treffen. Also ich wollte nicht, dass du denkst, ich wolle deswegen dort mit dir hin. Ich...", stammelte er hilflos.
„Was?", Lily sah ihn an und ihr Ärger schien plötzlich wieder verschwunden. Dann lachte sie: „Nein James es ist nicht, weil sich dort Paare treffen. Es ist nur, weil ich...", sie stockte mit ein mal und ihre Wangen färbten sich rosa. „Also ich hatte vergangenes Jahr eine kleine Auseinandersetzung mit Madam Pudifoot."
James blickte sie jetzt ziemlich verwirrt an. „Eine Auseinandersetzung? Was meinst du damit?"
„Ach...das war eine ganz dumme Geschichte." Etwas verlegen zupfte Lily an ihrem Umhang herum. „Gemeinsam mit Jane bin ich am Valentinestag an ihrem Cafe vorbeigelaufen. Na und sie hat dann immer so alberne kleine Amos die umherflattern und Pfeile verschießen. Nun... wie gesagt, wir sind nur daran vorbeigelaufen und als sich gerade zufällig die Eingangstür zum Cafe öffnete, kam so ein kleines Ding herausgeschossen und hat mir einen Pfeil mitten auf die Nase geschossen..."
„Autsch", sagte James mitfühlend. „Das hat doch bestimmt wehgetan."
„Das kann man wohl sagen. Die Pfeil sind zwar stumpf aber es war trotzdem schmerzhaft. Daraufhin ist Madam Pudifoot herausgekommen und als ich ihr sagte, sie sollte besser auf die Dinger aufpassen, meinte sie nur ich solle mich nicht so anstellen. Nun...ich war an diesem Tag ohnehin schon ziemlich geladen... manchmal bin ich ein wenig zu temperamtenvoll, weißt du..." sie grinste ihn schräg von der Seit her an.
„Ist mir noch gar nicht aufgefallen", antwortete James und grinste schief zurück.
„Na jedenfalls sind wir ziemlich aneinander geraten und ich glaube nicht, dass ich mich jemals wieder in ihrem Cafe blicken lassen darf", schloss Lily. Offensichtlich war ihr das ganze peinlich.
James wusste nur allzu gut, wie Lily war, wenn sie wütend war, hatte sie ihn nicht schon öfters rund gemacht? Plötzlich hatte James einen Einfall.
„Ich weiß, wo wir hingehen. Komm mit", er nahm Lily bei der Hand und führte sie die Straße hinunter, dann bog er links in eine kleine Gasse ab und dann wieder rechts in eine weitere.
„Wo gehen wir denn hin?", fragte Lily und blickte sich irritiert um.
Hier ein Stück abseits von der Hauptstraße, war das Dorf ungewöhnlich ruhig. Kaum jemand war auf der Straße nur hin und wieder sah man einen Zauberer oder eine Hexe in Richtung Hauptstraße laufen.
„Du wirst schon sehen", sagte James und hielt weiterhin ihre Hand in der seinen. Eigentlich hätte er sie schon längst wieder loslassen können, aber er wollte es nicht. Ihre zarte weiche
Hand fühlte sich so gut in seiner an.
Dann endlich waren sie angekommen, sie standen vor dem Eingang eines kleinen, unbedeutenden Pubs.
„Wo sind wir hier?", fragte Lily und blickte zu dem Schild über dem Eingang hinauf. Der Name des Pubs war auf einem verwitterten Holzschild eingeprägt „Hirschsprung". Verwirrt blickte sie James an. „Von diesem Pub hab ich noch nie was gehört."
„Ist ein Geheimtipp der Rumtreiber", antwortete James grinsend.
„Der wer?" Lilys Gesichtsausdruck wurde noch verwirrter.
Doch James antwortete nicht, sondern trat in den Pub ein. Im Inneren war es ziemlich dunkel, doch trotz allem wirkte der Raum sauber und ordentlich. Es standen nur 5 Tische darin und die Bar war nur sehr klein. An einem der Tisch, saß eine alte kleine Hexe, sonst war niemand da.
„Komm setzt dich", sagte James und zog an einem der Tische einen Stuhl hervor. „Was willst du trinken?"
„Gibt es hier Butterbier?", fragte Lily und blickte sich immer noch sichtlich verwirrt um.
„Klar."
James lief zur Bar, um zwei Butterbier zu bestellen. Jetzt tauchte hinter der Bar ein alter glatzköpfiger Zauberer auf, er grinste James freundlich an.
„Ah, James. Auch mal wieder da?", fragte der Zauberer und als er grinste, wurde eine ziemlich große Zahnlücke sichtbar.
„Ich hätte gern zwei Butterbier, Jack."
Der Barkeeper nickte und griff unter die Theke, er stellte die Flaschen auf die Bar und sagte: „Wie ich sehe bist du heute in Begleitung einer hübschen jungen Dame. Dies ist also kein Rumtreiber-Treffen."
„Nein", antwortete James und lief wieder zu Lily hinüber.
„Sag mal wer sind eigentlich diese Rumtreiber?", fragte Lily die anscheinend jedes Wort gehört hatte.
James räusperte sich etwas verlegen: „Nun ja, das sind wir. Ich meine Sirius, Remus, Peter und ich. Wir nennen uns manchmal so."
Lily blickte ihn ein wenig von der schief von der Seite an: „Habt ihr etwa auch Spitznamen?"
„Ehrlich gesagt, ja."
„Verrätst du mir deinen?", fragte sie weiter. Sie blickte ihn sehr durchdringend an und James konnte ihren Blick nicht deuten. Allerdings fing sein Herz heftig zu pochen an, als sie ihn so intensiv ansah.
„Du darfst aber nicht lachen...", er zögerte einen Moment. „Krone, ist mein Spitzname."
„Das passt irgendwie zu dir...", murmelte Lily und blickte auf ihre Butterbierflasche hinunter.
„Wieso?"
„Nun...also du bist... oder besser gesagt du warst manchmal ziemlich arrogant und... Also ehrlich gesagt, bist du mir manchmal wie ein verwöhnter kleiner Prinz vorgekommen und deswegen finde ich, dass der Spitzname passt... wegen deines königlichen Getues..."
James fühlte sich mit einmal wie vor den Kopf geschlagen, so also dachte sie von ihm? Er war sprachlos. Er sollte eingebildet sein? Ein verwöhnter kleiner Prinz?
„Du darfst mit jetzt nicht böse sein, James. Aber so hab ich nun mal über dich gedacht. Aber...aber das ist nicht mehr so... Jetzt nicht mehr", fügte Lily leise hinzu.
James hob den Kopf und sah sie an. „Was denkst du jetzt von mir?"
Lily lächelte sanft: „Ich denke, dass du ein sehr talentierter Zauberer bist. Und dass du hinter deinem coolen Gehabe ein durchaus liebenswürdiger Mensch bist. Du bist gar nicht so ein Idiot, wie du ab und an den Anschein machst. Du bist ein guter Freund und ein Mensch der für seine Freunde immer da ist. Ich..." Doch plötzlich verstummt es.
„Was?", fragte James und blickte sie aufmunternd an.
Doch Lily schüttelte den Kopf: „Wir kommen vom Thema ab, wolltest du mir nicht gerade erzählen, was es so mit den Rumtreibern aus sich hat?"
James räusperte sich: „Ach, das ist nichts besonders. Wir sind nur viel zusammen unterwegs und hecken das ein oder andere aus." Antwortete er ausweichend.
„Wie an dem Abend, als du mich im Wald gefunden hast?"
James versuchte eine unschuldige Mine zu machen und nickte dann nur.
„Was war das für ein Hund, der plötzlich aufgetaucht ist?"
James schluckte, das Gespräch nahm jetzt eine Wendung an, die er eigentlich nicht hatte einschlagen lassen wollen. Er wollte nicht belügen. Aber konnte er ihr die Wahrheit erzählen über sich und seine Freunde? Er räusperte sich und versuchte angestrengt nachzudenken.
„Also...", begann er zögerlich.
In diesem Augenblick wurde die Tür des kleinen Pubs schwungvoll aufgerissen. Jemand kam hereingestürzt und knallte die Tür wieder zu. Keuchend lehnte sich der plötzliche Gast gegen die Tür, er war völlig außer Atem. Es war ein kleiner pummliger Zauberer mit hellblondem Haar.
„Sie sind da..." rief er schnaufend in die Richtung des Wirts der hinter der Bar stand.
„Wer?", fragte er Wirt verwirrt. „Was ist passiert?"
„Todesser! Überall im Dorf!" Antwortete er mit panischem Blick.
Die alte Hexe, die ruhig in ihrer Ecke gesessen hatte sprang hastig auf und der Wirt zückte seinen Zauberstab. Lily griff über dem Tisch nach James Arm und drückte ihn.
„Wir müssen ins Schloss", flüsterte sie leise. „Wir müssen den Orden benachrichtigen."
James nickte auch er zückte seinen Zauberstab und gemeinsam eilten sie zur Tür.
„Seid ihr verrückt? Wo wollt ihr hin?", rief ihnen der Wirt nach, doch James und Lily waren bereits zur Tür hinaus.
Eilig liefen sie hinter den Häusern entlang. Von der Hauptstraße her drangen Schreie, Lachen und seltsame Geräusche.
„Komm", flüsterte James und nahm Lilys Hand. „Wir müssen uns beeilen."
James Herz raste vor Aufregung. Was war mit seinen Freunden? Waren sich sicher ins Schloss gekommen. Was wollten die Todesser hier? Hatten sie vor Hogwarts anzugreifen? Außerdem war er mit Lily hier, er wollte in jedem Fall vermeiden, dass ihr etwas geschah.
Während sie an den Häuserreihen entlang schlichen, wurden die Schreie immer lauter.
„James!", flüsterte Lily und blieb stehen.
Er wandte ihr den Kopf zu und sah, dass sie geschockt die Gasse hinunter starrte. Eine Gestalt mit einer Kapuze über dem Kopf war am Ende der Gasse aufgetaucht. Eindeutig ein Todesser und er deutete mit seinem Zauberstab in ihre Richtung.
„Mist", grummelte James und versuchte instinktiv Lily hinter sich zu schieben.
Dann gab es mehrere ploppende Geräusche und um sie herum apparierten weitere zehn Todesser.
„Ha! Du hast recht gehabt", schnarrte einer von ihnen mit öliger Stimme. „Hier haben wir noch ein niedliches Pärchen."
James und Lily saßen in der Falle. Die Todesser waren in der Überzahl. James spürte, wie sich Lily angstvoll an seinen Umhang klammerte. Sein Herz pochte so heftig in seiner Brust, dass er das Gefühl hatte es würde gleich zerspringen.
Die Todesser zogen langsam den Kreis enger um sie.
„Was wollt ihr?", fauchte James ihnen entgegen und hielt seinen Zauberstab hoch erhoben.
„Was wir wollen?" brummt ein Todesser mit tiefer Stimme. „Euch zeigen wer hier das sagen hat."
Plötzlich trat einer der dunklen Gestalten einen Schritt hervor. In der Art, wie er sich bewegte, bemerkte James, dass er sich von den anderen Todessern unterschied. James Nackenhaare stellten sich unwillkürlich auf, er hatte so eine Ahnung, wer hier vor ihnen stand.
„Meister!", sprach ihn einer der Todesser mit ehrfürchtiger Stimme an. Er murmelte ihm etwas zu, dass James nicht verstand und machte eine kleine unmerkliche Verbeugung.
„Voldemort", flüsterte James tonlos. Es gab keinen Zweifel, wer hier vor ihnen stand. Lilys griff wurde fester.
„So, meinen Namen kennst du ja schon. Nenn mich doch einfach Meister!", antwortete Voldemort mit zischender Stimme.
„Niemals!", antwortete James mit fester Stimme.
„Dann ist es an der Zeit dir zu zeigen, wer hier dein Meister ist!"
Die umstehenden Todesser lachten.
„Aber erst etwas anderes. Ich kann hier ein Schlammblut riechen." Voldemorts Augen funkelten in Lilys Richtung.
Unwillkürlich trat James sofort einen Schritt vor sie. „Lasst sie in Ruhe!"
Die Todesser lachten noch mehr.
„Ach wie süß! Will seine Schlammblutfreundin schützen!" kicherte ein weiterer Todesser.
„Ja, wirklich niedlich!", antwortete Voldemort. „Aber das wird nichts nützen. Wir sind hier, um die Zauberwelt von diesem dreckigen Abschaum zu befreien. Denn das sind sie, nichts weiter als Abschaum, der es nicht wert ist weiter am Leben zu bleiben", Voldemort lachte hohl und erhob seinen Zauberstab.
„Nein!", schrie James und stand nun ganz vor Lily.
„Du Dummkopf! Dann werdet ihr eben alle beide sterben! Avada..."
In diesem Augenblick waren zig ploppende Geräusche um sie herum zu hören. Zauberer und Hexen apparierten in der Gasse.
Voldemort wandte den Kopf und gab seinen Gefolgsleuten stumm ein Signal und sie begannen zu verschwinden. Ehe er selbst verschwand sah er nochmals James und Lily kurz an.
„Dann eben ein andermal! Ich werde euch beide schon noch kriegen."
Dann war auch er verschwunden.
