6. Kapitel

Im Morgengrauen wälzte sich Remus verschlafen aus seinem Bett. Ausgerechnet heute früh hatte er in der ersten Stunde Slytherin /Gryffindor! Zwar nur die zweite Klasse, aber auch die hatten ihre Fehden. Er überlegte, womit er die kleinen Monster heute wohl überraschen sollte. Er entschied sich für einen Ausflug in die Welt der magischen Kreaturen und wählte die Chimären als Thema. Severus lag noch in seinem Himmelbettchen und schlief friedlich. "Ich werde dich mal nicht wecken, unausgeschlafene Slytherins neigen zur Aggressivität." murmelte Remus und machte sich auf den Weg ins Bad.

Unter der Dusche machte er sich nochmals Gedanken über das Gespräch vom Vorabend. Severus hatte recht, das Buch war nicht ohne Grund in die Hände der Kinder gelangt. Wenn dem aber so war, dann musste der Übeltäter irgendwann seinen Erfolg überprüfen. Und besagter Übeltäter hatte sicherlich auch die fehlende Seite. Er kicherte nochmal über Snapes Erzählungen von seinen exzentrischen Onkel und wünschte sich gleichzeitig, noch mehr über diese seltsame Familie zu erfahren. "Leider ist meine eigene Familie nur durchschnittlich." seufzte er. Er hatte als Kind immer Sirius beneidet, wenn der von den Vendetta-ähnlichen Zuständen im noblen Haus derer von Black berichtete. Remus mochte vielleicht nicht so wirken, aber er hatte Spaß an dramatischen Auftritten. In Reinblüter-Haushalten schienen die Gang und Gäbe zu sein.

Mit einem kurzen Seitenblick auf den schlafenden Severus schnappte er sich seine Unterlagen, die korrigierten Aufsätze über Kappas und einen Karton mit dem Modell einer Chimäre. Die Sachen deponierte er in seinem Klassenzimmer und machte sich auf den Weg zum Frühstück.

Die große Halle war nur halb gefüllt, viele Schüler schliefen bis zur letzten Minute und schlangen dann hastig ein bisschen Toast hinunter. 'Diese Unarten sollte man auch mal korrigieren.' dachte Remus. Ihm fiel ein, dass das Haus Slytherin entgegen aller Vorurteile, stets als eine Einheit zum Essen kam. Snape duldete keine Trödeleien und auch kein schnelles Frühstück. Vom großen Lehrertisch aus sah der Einmarsch des Schlangenhauses immer aus wie das Abspulen eines kleinen grünen Uhrwerks. So war es auch heute. Die Klassensprecher führten ihre Truppen herein und achteten peinlich genau darauf, dass sich die Erstklässler an das eine und Siebtklässler an das andere Ende setzten. Auf ein unsichtbares Kommando hin begannen 4 Jungs den Tee einzuschenken. Remus musste sich eingestehen, dass ihn das irgendwie beeindruckte. Gleichzeitig fragte er sich, was man den Kindern über den Verbleib ihres Hausvorstandes wohl gesagt hatte.

Albus beobachtete ihn von der Seite und sprach ihn schließlich an: "Ich möchte zu gerne wissen, worüber du gerade nachdenkst, Remus." meinte er und lächelte. "Oh, ich beobachtete gerade das Slytherin-Ballett da vorne. Sehr beeindruckend, findest du nicht auch?" Albus schaute hinüber und lachte. "Ja, das ist es. Es ist zwar altmodisch, aber herzerfrischend. Ich mag den Kindern keine solchen Vorschriften machen, aber offensichtlich nehmen sie Severus' Anweisungen ernst, selbst wenn er nicht da ist." "Was hast du ihnen gesagt?" fragte Remus neugierig. "Das er auf Reisen ist und bald zurückkommt." Remus grinste. "Wir müssen nachher mal reden, wenn du Zeit hast. Severus hatte ein paar Ideen gestern abend..."

Severus war inzwischen nicht untätig. Als erstes ließ er sich vom Hauself Itsy ein reichhaltiges Frühstück bringen. Während er aus Mollys Fingerhut einen starken Kaffee nippte diktierte er einer Schnellschreibfeder einen Brief an Kingsley. Er würde Aurorenunterstützung für seinen Plan brauchen. Potter, Weasley und Longbottom würde er selber verhören.

Nachdem sich die Eule mit dem Brief auf den Weg gemacht hatte, überlegte er seine nächsten Schritte. Longbottom würde wahrscheinlich vor Angst in die Hosen machen, wenn er zu ihm gerufen würde. Also wäre Remus Lupin die bessere Wahl als Inquisitor. Er wartete ungeduldig auf die Ankunft des VdgK-Lehrers vom Dienst.

Lupin hatte sich mit Hilfe eines hochmotivierten Ravenclaw Siebtklässlers namens Kyle Sanders eine Freistunde verschafft. Ravenclaw / Hufflepuff hockte jetzt über einem Aufsatz über die Verwendung von Einhornhaar für dunkle Machenschaften. Sanders, dessen Spitzname Snapey wohl alles sagte, würde nichts durchgehen lassen. Remus fing Neville auf dem Weg zu den Gewächshäusern ab und brachte ihn in sein Büro. Snape hatte sich in der Zimmerlinde versteckt. Lupin ließ Neville erst mal allein, um Potter und Weasley aus dem Unterricht loszueisen.

Neville ließ sich nervös auf einem Stuhl nieder und schaute sich im Büro um. Als er sicher war, dass niemand da war begann er einen kleinen Monolog. "Was wird er bloß wieder von mir wollen, als ob ich nich' schon genug Pech hätte. Merlins Bart, wenn Oma das erfährt bin ich völlig verratzt. Niemals hätte ich nach Hogwarts gehen sollen, niemals! Aber nein, Neville, das bist du deinen Eltern schuldig. Neville, dein Pappa wäre sehr enttäuscht. Neville, deine Mama war so gut in Zaubertränke, ich kann mir nicht vorstellen, dass dir das so schwerfällt. Verdammte Kacke! Ich kann mir den Krempel nicht merken. Wenn man wenigsten mehr Zeit hätte. Und dann die Granger. Die neunmalschlaue Kuh! Immer wieder, Neville ich will dir doch nur helfen. Konzentriere dich doch mal. Ah und Oh! Die wird bestimmt der nächste schwarze Lord. So ein Diktator! Mann oh Mann. Ich will doch nur Gärtner werden. Für Tomaten oder Gurken. Scheißmagie. Sieht man ja wo die hinführt. Sieht man ja. Immer wieder. Wenn ich Potter wär', ich wäre bei den Muggeln geblieben. Ist doch auch ganz schön. Kein Impendimendia oder Knackwurst evanesco! Ah, wie mir das alles zum Hals raushängt. Und dieses Geplärre! Ein Gryffindor tut dies und das. Schönwetterhelden. Pah!"

Snape sass in der Zimmerlinde und wusste nicht ob er lachen oder weinen sollte. Diese kleine Tirade klang so sehr nach dem Teenager Snape der er einmal gewesen war, dass es schon wieder grotesk war. Langsam glitt er vom Baum herunter und spazierte an den Schreibtischrand.

"Ihre Mutter war keine Leuchte in Zaubertränke." Mit diesem Satz machte sich Snape bei Neville bemerkbar. "Ich muss es wissen, denn sie sass neben mir." Der Junge zuckte zusammen und suchte den Schreibtisch ab. "Ach da sind sie!" sagte er nur, "sie haben natürlich wieder mal alles gehört und werden mir jetzt ein paar Trillionen Punkte abziehen." sagte er gleichgültig.

Snape schüttelte den Kopf. "Ich bin nicht im Dienst, Longbottom. Ich wollte nur zum Ausdruck bringen, dass nicht alles unbedingt der Realität entspricht, was ihre Großmutter über ihre Eltern erzählt. Klar, sie waren tolle Auroren, aber sie waren keine Übermenschen. Ihre Großmutter verklärt ihr Andenken, damit sie mit ihrem Schmerz leichter fertig wird." Neville schniefte und schielte auf den Professor. "Und was ist mit mir?" fragte er dann leise, "Ich bin ein Nichts, das machen mir alle immer wieder klar." Snape ging am Rand des Schreibtischs auf und ab. "Kann man so nicht sagen. Sie können zwar keinen Zaubertrank in der vorgeschriebenen Zeit und auch mit der Transfiguration klappt's nicht so recht aber es gibt noch eine Menge anderer schöner Berufe in der Zauberwelt. Von der Muggelwelt ganz zu schweigen. Ich kannte mal einen Zauberer der hatte 11 ZAG's, hat aber dann in der Muggelwelt einen Laden für Modelleisenbahnen aufgemacht. Hey, der ist jetzt total reich! Nicht so reich wie Malfoy, aber immerhin..."

"Danke" sagte Neville, "ich glaube, ich habe verstanden. Weshalb bin ich hier?"

Snape seufzte. "Das Buch. Woher hatten das die Jungs?" Neville überlegte. "Aus dem Gemeinschaftsraum. Wir kamen vom Quidditch gegen Hufflepuff und da lag es da. Es gehörte keinem und da fing Hermine an, drin zu lesen. Ich hörte nur, wie sie ganz aufgeregt sagte, das sei toll und die Sprüche würde sie gerne mal ausprobieren. Ich habe dann nicht mehr drauf geachtet. Sie sind nicht so mitteilsam, wenn sie was erforschen."

Snape schnaubte zornig. "Gemeinschaftsraum. Klasse. Keiner hat gesehen wie es hinkam. Als ob sowas noch nie vorgekommen wäre! Gut. Longbottom, geh wieder in deine Klasse und kein Wort über unser Gespräch. Auch zum Trio nicht."

Snape ließ sich erschöpft in seinen Sessel fallen und versank in dumpfes Brüten. Wenn der kleine Malfoy dieses Buch dem Trio untergejubelt hatte, dann gab es Hoffnung, dass die Auflösung des Spruches in seinen Händen war. Schlimmer wäre jedoch, wenn Malfoy sich Gedanken über den Verbleib seines Hausvorstandes machte und einfach eins und eins zusammenzählte.

Er wurde unterbrochen durch die Ankunft von Remus mit Ron und Harry, die natürlich auch noch Hermine mitbrachten. "Sir, sie wollen sicherlich mit uns über den Gegenspruch sprechen, ich habe mehrere Schriften vergleichend gelesen, sie sagen ..." find sie auch gleich an zu plappern. Snape gebot ihr mit einer unwirschen Handbewegung Einhalt. "Miss Granger, sie sind erstens nicht mit eingeladen und zweitens habe ich schon ein Lexikon. Vielen Dank. Warten sie bitte einen Moment draußen vor der Tür, ich möchte zuerst mit den beiden Herren hier sprechen." Hermine verschwand deutlich schmollend aus dem Büro. "Wie soll die bloß mal werden, wenn die erwachsen ist." murmelte Snape und erinnerte sich unwillkürlich an Nevilles kleine Tirade von vorhin. Die beiden Jungs schauten ihn mitfühlend an. "Das fragen wir uns auch oft." gab Ron zu. "Kein Wunder, dass alle Männer schwul werden." meinte Harry und hielt sich gleich darauf ängstlich den Mund zu. Zu spät, er hatte schon einen Todesblick eingefangen. "Nun zum Geschäft Messieurs Potter/Weasley." sagte Snape übertrieben munter, "wo ist das Buch hergekommen?" Remus zog es an dieser Stelle vor, den Raum leise zu verlassen.

"Das Buch" antwortete Harry, noch immer mit feuerroten Ohren, "das Buch war schon da, als wir den Gemeinschaftsraum betreten haben. Wir kamen vom Quidditch-Training. Fast alle Gryffindors waren da, entweder zum mitspielen oder zum zugucken. Wüsste nicht, wer im Zimmer geblieben ist. Ich habe Dobby gefragt, es war jedenfalls kein Hauself, der das Buch gebracht hat."

"Kriegen wir raus, wer zu der Zeit im Turm war? Irgendwie?" fragte Snape weiter. Ron nickte. "Ich weiß, dass Seamus eine Strafarbeit bei Filch hatte und er ist früher als wir zurückgekommen. Vielleicht bringt es was, wenn wir ihn fragen. Wir sollten wirklich den Monitor-Zauber für den Gemeinschaftsraum anbringen." Snape hob abwehrend die Hände. "Nur nicht. Lassen sie die Finger von Sprüchen, die sie nicht kennen. Wenigstens bis sie Hogwarts verlassen." setzte er nach. Ron und Harry beeilten sich zu nicken.

"Schicken sie mir Miss Granger rein." meinte Snape abschließend und winkte sie ungeduldig hinaus.

Hermine trat ein und schmollte deutlich noch mehr als zuvor. Sie hatte vor der Tür ordentlich Zeit gehabt, sich richtig hineinzusteigern. "Ich muss mir das nicht gefallen lassen." sagte sie. "Es gibt Rechte. Nur weil ich muggelgeboren bin..." Snape studierte ungerührt seine Fingernägel. "Ist ihnen schon mal aufgefallen, dass durchaus nicht alle Magierkinder Hogwarts besuchen?" fragte er lauernd. "Oder ist es ihnen irgendwie in den Sinn gekommen, dass es nicht selbstverständlich ist, dass sie hier ihre Ausbildung in Magie erhalten? Das es sein könnte, dass da draußen" er machte eine vage Bewegung zum Fenster hin, "Kinder aufwachsen, die mindestens genauso begabt und clever sind wie sie aber dennoch keinen Zugang zu dieser Schule haben. Weil sie vielleicht einfach das Geld nicht aufbringen? Das sie als Muggelkind durch das Muggeledikt von 1840 nur ein Hundertstel der eigentlichen Kosten ihrer Ausbildung selbst tragen? Das dies eventuell einige Magier sauer aufstoßen könnte? Haben sie sich je gefragt, warum sie hier sind, Miss Granger?"

Hermine stand mit leicht geöffnetem Mund da und wusste nicht zu antworten. Das Muggeledikt war ihr völlig unbekannt. "Ist das tatsächlich so?" fragte sie. "Das würde ja bedeuten Muggel werden bevorzugt." Snape seufzte. "Nicht mehr so wie noch vor 100 Jahren. Es gab ein paar Glättungen in dem Gesetz. Was lernen sie eigentlich in Geschichte? Sagen sie nichts, ich weiß, die Koboldaufstände." Er machte ein unzufriedenes Geräusch. "Das Muggeledikt wurde erlassen, weil ein Großmagier des Ältestenrates es für eine gute Idee hielt. War es auch. Bis zu einem gewissen Punkt. Es war eine Art Vertrag zwischen Muggeln und Magiern, um Ruhe herzustellen. Es gelang auch, nur wusste damals noch keiner, dass es so viele magisch begabte Kinder gibt. Irgendwann begannen die Zauberer von einer Invasion zu sprechen. Das machte sich Grindelwald zunutze. Den Rest kennen sie wahrscheinlich." Hermine nickte. "Wo werden die anderen ausgebildet?" fragte sie noch. "Wanderstudenten." erklärte Snape lakonisch. "Sie ziehen von Hexenmeister zu Hexenmeister und lernen, was sie kriegen können. So wie in der 'guten' alten Zeit." schloss er ironisch. "Nun erzählten sie mal, was sie herausgefunden haben."

"Also" begann Hermine.

Es war, wie gedacht. Hermine hatte herausgefunden, dass der Spruch tatsächlich existierte und dass diese Schutzsprüche um 1700 verboten wurden. Schriftliche Aufzeichnungen darüber waren sehr rar, es hieß, dass in einer aztekischen Pyramide eines dieser Pergamente versteckt wurde. Welche Pyramide und wann, wurde nicht näher ausgeführt.

"Nun." schloss Snape, "es steht eben nicht alles in Büchern." Hermine fühlte sich provoziert. "Es gibt nichts, was man nicht aus Büchern lernen kann." beharrte sie. "Ach." meinte Snape lakonisch, "was ist mit mündlicher Überlieferung? Ich sag ihnen was, Mädchen, so wie sie im Moment an ihre Bildung rangehen, werden ihnen viele Quellen der Zauberwelt verschlossen bleiben. Denken sie mal drüber nach!". Hermine schmollte. "Das ist nur, weil ich muggelgeboren bin." Snape verdrehte die Augen. "Tom Riddle ist auch ein Halbblut. Trotzdem hat er es geschafft, dass ihm ein paar ziemlich große Hexenmeister ihr Wissen freiwillig gegeben haben. Er war nämlich nicht immer der blutleere Sadist wie jetzt. Wie viele ihrer Klassenkameraden kennen sie eigentlich außer Harry und Ron?" fragte er interessiert. Hermine schwieg und schaute auf ihre Schuhspitzen. Dann zählte sie auf."Neville, Ginny, Seamus, Dean, Lee Jordan, Lavender, Padma und Parvati, Colin, Dennis..." dann schwieg sie plötzlich. "Sagt ihnen das Stichwort emotionale Intelligenz etwas?" fragte Snape beiläufig gelangweilt. "So etwas gibt es gar nicht." antwortete Hermine aggressiv. "Die Wissenschaft besagt..."

Charlene MacKay würde gut zu ihnen passen." sagte Snape ungerührt. "Kennen sie die?" Hermine schüttelte den Kopf. Snape seufzte wieder. "Sie ist in Ravenclaw. Sechste Klasse. Ein echter Bücherwurm und verdammt kreativ. Malt fantastische Bilder. Nicht immer schmeichelhaft, aber gut."

Hermine wurde aus dem Professor nicht so recht schlau, sie konnte es kaum erwarten, endlich aus diesem verdammten Büro zu kommen. Snape seufzte derweil wieder und machte eine ungeduldige Handbewegung zur Tür. "Nun gehen sie schon." sagte er, "sie können diese Schülerentwicklungsgespräche auch mit ihrer eigenen Hauslehrerin fortsetzen. Ich habe selber genug Problemfälle. Danke für ihre Mitarbeit, übrigens." Hermine wurde feuerrot und machte im Hinausgehen sogar einen Knicks! Snape verdrehte wieder die Augen.

Remus kam zurück ins Zimmer und trug ein schadenfrohes Lächeln zur Schau. "Mademoiselle war nicht entzückt." stellte er fest und machte eine Kopfbewegung zur Tür. Snape hatte den Anstand betroffen zu gucken. "So schön wie es ist, eine derartige Spitzenstudentin im Haus zu haben." sagte er nachdenklich, "Minerva sollte sich mal ein bisschen um die - äh - Herzensbildung kümmern." Remus machte große Augen. "Was meinst du mit Herzensbildung. Im Jargon von Muggelheiratsanzeigen bedeutet das strohdumm, aber geil." Snape grunzte unwirsch. "Nein, ich meinte im Sinne von 'die Welt außerhalb des Trios bemerken'" gab er spitz zurück. "Das Mädchen wird sonst tatsächlich mal der nächste dunkle Lord - Lady. Sie hat den Ehrgeiz, magischer als alle Magier zu werden. Ein arroganter Reinblüter mit Muggeleltern, das ist nicht gesund, glaub mir das. Sie versteht die kleinsten Zusammenhänge in der Zauberwelt nicht und ich werde jedesmal ausgelacht, wenn ich Traditionslehre für Muggelgeborene verlange. Aber Muggelkunde für Slytherins! Ha! Als ob uns die Veletision interessieren würde. Nackte Frauen, die Werbung für Eiskrem machen. Lachhaft!"

Remus kicherte. "Dabei sind die Werbespots bei deinen Jungs wahnsinnig beliebt. Ich weiß nicht, was du hast." Severus grunzte wieder. "Immerhin haben wir jetzt ein paar kleine Wahrheiten erfahren. Nicht, dass sie uns kurzfristig was nützen würden. Longbottom fürchtete sich vor der Granger fast genauso wie vor mir. Potter und Weasley sind zerknirscht, haben aber keinen Plan. Und Granger selbst, nun ja."

Remus nickte mitfühlend. "Aber ich denke, du wirst bald bessere Laune haben, Severus. Der Auror deines Vertrauens sitzt oben bei Dumbledore, Molly und Arthur sind auch da mit ihrer Kopie des Haushaltsratgebers." Severus wurde sofort viel munterer. "Worauf warten wir dann? Bring mich nach oben, oh du Transportmittel des Wahnsinns!". Remus kicherte wieder albern und tat, wie ihm geheißen.