„Lupina?" .Die Stimme ihres Geliebten hörte sich seltsam fremd an. Es war nicht die kalte oder die leidenschaftliche Stimme, in der er meist zu ihr sprach, nein seine Stimme war fast ängstlich und auch ein wenig traurig.

„Was ist denn Draco?", fragte die Frau besorgt und umarmte den blonden Mann fester.

„Du weißt, dass ich dich immer lieben werde, egal was ich tue, nicht," stellte er schnell seine Gegenfrage und sah ihr mit seltsamer Hoffnung in den sturmgrauen Augen, in die ihrigen.

Nun wurde ihr Blick entsetzt und panisch. Sie setzte sich bestürzt im Bett auf und spürte, wie die Angst fast ihr zartes Herz zerriss.

„Draco, was hast du vor? Bitte mach nichts was dich in Gefahr bringt!", flehte die Schwarzhaarige nahe der Hysterie.

„Beruhige dich, meine Liebe!", flüsterte er leise, zog sie sanft wieder zu sich und streichelte ihr beruhigend über ihren schönen nackten Körper.

„Wenn ich mich nicht in Gefahr begeben dürfte, hätte ich nie einen Schritt aus diesem Zimmer gehen können!", lächelte er schwach. „Lupina, ", seine Stimme war nun fester, „ich liebe dich über alles und ich will dich niemals verlieren! Hörst du, Niemals!".

Die schwarzen Augen der jungen Frau waren immer noch voll Panik, als sie stumm nickte.

„Aber ich werde gehen, ich muss! Ich kann und will einfach kein Spielzeug deines Vaters sein!".

Angst, Hoffnung, Trauer und vor allem Widerwillen hatte sich unter die Stimme des einst so gefühlslosen Slytherin gemischt.

„Nein!" entfuhr es seiner fassungslosen Gegenüber, atemlos vor plötzlichem Verstehen.

Dann begann seine Geliebte wieder zu zetern, schüttelte unwirsch den Kopf und hielt ihn fest, als wolle sie ihn nie wieder loslassen. „Nein Draco, nein! Das darfst du nicht! Du hast versprochen, mich niemals allein zu lassen! Vater wird dich töten! Bitte bleib bei mir! Ich halt es nicht ohne dich aus! Ich kann doch nicht ohne dich leben!".

Verwundert sah er die Tochter seines Meisters an. „Du kannst nicht ohne mich leben? So viel Gefühl hab ich dir gar nicht zugetraut, Riddle!".

Das letzte Wort, ihren Nachnamen, spie er verachtend aus, küsste seine Freundin dann jedoch leidenschaftlich.

„Nein ", meinte er vorsichtig, als sie den innigen Kuss beendet hatten. „Ich werde dich nicht allein lassen, wenn du mit mir kommst!"

Bittend sah der einzige Sohn der Malfoy Familie seine zukünftige Gemahlin an. Diese antwortete nicht sofort, sondern wog erst ihre Möglichkeiten ab.

Natürlich wollte sie ihren Geliebten nicht allein gehen lassen, doch der Lord würde sie beide töten, wenn sie gegen seinen Willen handelten. Jedoch würde Draco, wenn er nicht höllisch aufpasste, früher oder später auch so getötet werden. Diese Auroren wurden immer stärker und Potter würde ihnen auch bald beitreten. Und schließlich war da ja noch ihre Familie, ihre liebevolle Mutter, ihr strenger Vater, den sie in ihrem fünfzehnten Lebensjahr zum ersten Mal gesehen hatte und Rapherel.

Rapherel… ihr geliebter Bruder. Er hatte vor zwei Wochen geheiratet. Auch diese Heirat war beschlossen worden, ohne dass die Kinder gefragt worden waren. Es war einer der traurigsten Tage in Lupinas Leben gewesen!

Ja, vielleicht würde Rapherel, den sie insgeheim noch viel mehr liebte als den jungen Mann nehmen ihr, wissen was sie tun sollte!

Als Draco bemerkte, dass seine Geliebte Kontakt zu ihrem Zwillingsbruder aufnehmen wollte, griff er nach ihrem schlanken Arm.

„Was tust du denn, er wird uns verraten!" Wieder war diese unnatürliche Angst in seinen blauen Augen.

„Er weiß es so oder so! Er wird mich nicht verraten!" stellte sie fest und begann in Gedanken ihren Bruder zu suchen. Obwohl sie sich in Malfoy Manor befand und Rapferel im Riddlehaus wohnte, konnte sie genau hören, dass er sich wieder mal mit seiner ungehorsamen Frau stritt.