Hinweis: Alle Figuren gehören Joanne K. Rowling. Ich verdiene hiermit kein Geld.
Inhalt: Seit Lucius, der Todesser in Askaban sitzt und zudem nicht mehr in der Gunst Voldemorts steht, wird Draco von der ganzen Schule gehasst. Er hat keine Freunde mehr und muss sich allein durchkämpfen. Eines Tages sieht Harry, wie er von Slytherins zusammengeschlagen wird... HP/DM
7. Schuljahr. Harry und Draco fliegen bereits auf der anderen Seite des Besens; das muss sich also nicht erst entwickeln! Sprich: sie haben schon herausgefunden, dass sie auf Jungs stehen.
RUN AWAY
Die Schläge prasselten auf ihn herab. Fäuste landeten in seinem Magen und pumpten ihm den Sauerstoff aus den Lungen. Er erfuhr Tritte an allen möglichen Körperstellen; er lag nur noch zusammengekrümmt auf dem Boden und hielt sich seine Hände schützend vor dem Kopf. Auch das half nicht großartig. Er schmeckte Blut im Mund und sein rechtes Auge schwoll bereits zu. Er bekam kaum Luft und rang mühselig nach Atem.
Beleidigungen prasselten auf ihn herab.
Die Slytherins waren brutal, wenn es darum ging, sich bei einem Kind eines Verräters zu rächen. Oder ihn dazu zu bringen, noch nicht einmal auf die Idee zu kommen, in die Fußstapfen seines Vaters zu treten.
Sein Vater saß nämlich in Askaban, noch immer nicht befreit von dem Dunklen Lord, im Gegensatz zu allen anderen inhaftierten Todesser. Das konnte nur eines bedeuten: der mächtige Schwarzmagier hielt ihn für einen Überläufer.
Nun wurde Draco nicht nur von den anderen Häusern gehasst und terrorisiert, weil sie am Glauben festhielten, Lucius sei ein Anhänger des Dunklen Lords. Somit vermuteten sie auch, dass Draco einer war. Sein eigenes Haus hingegen befürchtete, er würde ein Verräter sein und als einen solchen behandelten sie ihn auch.
Ein besonders brutaler Tritt traf ihn am Kopf, ein anderer mit voller Wucht in die Magengegend. Draco keuchte auf, schwach nur, weil er keinen Sauerstoff mehr hatte, um überhaupt irgendetwas von sich geben zu können.
„Du Hurensohn!", zischte einer. „Niemand verrät den Dunklen Lord ungestraft!"
Draco ignorierte die dummen Sprüche der anderen. Seine Lider waren zusammengepresst. Dahinter sah er auf schwarzem Hintergrund tanzende, bunte Sterne. Alles tat ihm weh und die Prügel hörten einfach nicht auf. Er biss sich hart auf die Zunge, um nicht zu wimmern. Doch dadurch wurden die Hiebe nur noch stärker.
Heiße Tränen brannten hinter den geschlossenen Augen, aber Draco hinderte sie mit aller Macht an ihrem freien Lauf. Diese Demütigung wollte er sich nicht geben. Er hatte seinen Stolz. Auch wenn seine eigenen Hauskameraden alles versuchten, ihn zu brechen – in irgendeinem Gang in den tiefliegenden Kerkern. Slytherinterrain.
Draco spürte ein Knacken in seiner Rippengegend, gefolgt von einem stechenden Schmerz. Nun wimmerte er doch auf.
Die Schläge und Tritte hörten abrupt auf, als auf einmal eine Stimme über den Gang schallte.
„Oh, sehr mutig", spottete sie. „Fünf gegen einen."
„Verpiss dich oder du kriegst selber was auf's Maul!", fuhr einer der Slytherins auf.
Der Hinzugekommene schnalzte bloß missbilligend mit der Zunge. „Mal sehen... wer will gegen mich antreten?"
Draco öffnete halb die Augen; verschwommen sah er eine Gestalt, die sich ein paar Meter entfernt vor ihnen aufgebaut hatte und einen Zauberstab in der Hand hielt.
Er konnte sie nicht erkennen, seine Sicht war zu unklar dafür. Es mochte daran liegen, dass er zu stark blinzeln musste, weil ihm schwindelig war. Weil sich alles drehte.
Aus irgendeinem, ihm noch völlig unverständlichen Grund, zögerten die Slytherins. Sie hätten den Neuankömmling locker überwältigen können, sie waren in der Mehrheit. Und dennoch... sie ließen von Draco ab und nach ein paar Drohungen, ihn ein anderes Mal fertig zu machen, zogen sie von dannen.
Draco war verblüfft, das konnte er trotz seiner großen Schmerzen feststellen. Er versuchte sich aufzusetzen, aber es gelang ihm nicht sofort. Er hatte Schwierigkeiten beim Atmen; es war, als ob etwas Spitzes seine Lunge pieksen würde, wenn er es versuchte. So verlief sein Atmen dann nur sehr flach und vorsichtig. Viel zu unregelmäßig. Ihm schwindelte immer noch, sein Kopf tat weh und Blut lief von der Schläfe über sein Gesicht herab. Er konnte die Wärme davon auf seiner Haut spüren.
Schließlich, nach endloser Mühe, schaffte er es dennoch, sich halb aufzusetzen. Er stöhnte unterdrückt auf, kurz darauf raubte ihm der unerträgliche Schmerz in der Lunge ihm beinahe das Bewusstsein.
Er verzog das Gesicht und hielt in seinen Bewegungen inne. Die Schwärze ließ sich nur schwer verdrängen. Es war, als wenn dichter Nebel ihn umringen würde.
Und dann trat jemand auf ihn zu. Es musste jener sein, der die Slytherins mehr oder weniger in die Flucht geschlagen hatte. Draco blinzelte wieder, aber seine Lider waren zu schwer geworden, um sie aufzureißen. Er konnte nur vage eine schlanke Person ausmachen, die ihren Zauberstab noch immer in der Hand hielt.
Unwillkürlich wich Draco ein kleines Stück zurück. Sein Herz klopfte laut. Eigentlich konnte es sich nur um einen Schüler handeln. Und ganz gleich wer, sie hassten ihn alle. Wahrscheinlich würde das Terrorisieren jetzt weitergehen...
Tbc?
