Ich habe mir gedacht, kleine Nebenkapitel hochzuladen, ihr müsst sie nicht lesen smile, zumindest nicht sofort. Aber sie sind notwendig, um die spätere Handlung zu verstehen. Was ich schreiben, gehört nicht wirklich zur Haupthandlung … daher Nebenkapitel smile, aber es hilft, um die spätere Handlung zu verstehen. Ich kann auch nicht versprechen, dann ihr jetzt sofort damit etwas anfangen könnt. Aber die Handlung gehört nun mal an diese Stelle und ich muss sie daher jetzt hochladen. Ich hoffe, ich verwirre euch nicht zu sehr. Würde mich auch sehr interessieren, was ihr euch jetzt über die Fortsetzung der Geschichte zusammenspinnt gg. Also, wie gesagt, wenn ihr nicht so sehr ins Grübeln kommen wollt, reicht es auch aus, mit dem Lesen ein wenig zu warten, da das nächste Hauptkapitel unabhängig von diesem hier ist… Aber von allen, die so mutig sind, hätte ich schon gern ein Review…Ich weiß, ich bin anspruchsvoll seufz, aber hey, ich geb mir wirklich Mühe für euch!
Sidechapter 1
Wer zu
Lebzeit gut auf Erden
wird nach dem Tod ein Engel werden
den Blick gen Himmel fragst du dann
warum man sie nicht sehen kann
(Rammstein)
„Geh nun, erweise dich als würdig."
Immer wieder hallten die Worte durch ihren Kopf. „Beweise dich als würdig."
Hah, als müsste sie es beweisen, sie, als einzige der tausend Cherubim. Ja, es waren mindestens tausend, so schätzte sie, und nicht einer von ihnen, wirklich nicht ein einziger hatte seinen Rang jemals beweisen müssen. Wütend knallte sie die Tür hinter sich zu.
Aber sie musste. Sie, als erste, welch eine Demütigung. Als würde man ihr nicht vertrauen, ihr das hohe Amt nicht zumuten. Und warum? Nicht weil sie Fehler gemacht hatte, sicher auch nicht, weil sie weniger für ihr Amt tat, als die anderen.
Wer war es denn gewesen, der seinem Sohn zur Seite gestanden hatte, als alle mit ihrem Lobpreis beschäftigt waren. Sie war es, und kein anderer.
Sie hatte für kurze Zeit den heiligen Platz aufgegeben, um ihm zu helfen, oder zumindest um ihm beizustehen, denn er hatte ja bewiesen, dass er allein klar kam.
Nein, zu wenig hatte sie nicht getan. Es war schlicht und ergreifend nur, weil sie eine Frau war. Ja, eine Frau. Um ehrlich zu sein, die einzige Frau unter den Lichtwesen und die werten Herren schienen damit nicht einverstanden zu sein, dass sie einen der hohen Ränge innehatte.
So viel zur Emanzipation!
Immer noch wütend schlüpfte sie aus ihrem roten Seidenparka in „normale" Kleidung. Oder zumindest das, was man auf der Erde als normal empfinden würde. Ein graues Top, Strickjacke, Jeans und Chucks. Stulpen, einen Kurtmantel und Srickmütze. Einen langen Schal, Handschuhe, eine Decke, Handy, Geld, Zauberstab, Papiere, Kosmetika und Rasierzeug – Auf Erden würde sie sich wieder mit dem lästigen Haarwuchsproblem auseinander setzen müssen, ein Problem, das hier in den oberen Sphären erspart blieb…- packte sie in ihren Rucksack, schnallte diesem auf den Rücken und machte sich auf den Weg zum Sonnenportal.
Oh wie sie es hasste, sich nur auf Grund ihres Geschlechtes beweisen zu müssen. Und sie konnte sich nicht einmal rechtfertigen. Zu dem Herrn selbst hatte sie keinen Zutritt, obwohl es ihr manchmal so vorkam, als würde er sie gut leiden können, doch er hatte genug auf Erden zu tun, als dass er ihr hätte weiterhelfen können.
Und sie war ja nicht umsonst eine Cherubim, würde sie nicht allein klar kommen. Aber die Seraphim waren nun einmal einem Rang höher und konnten von ihr verlangen, was sie wollten. Und es waren alles Männer, so sehr von sich überzeugt. FURCHTBAR.
Sie hatte nun das Sonnenportal erreicht, oder zumindest den Zugang dazu.
Das einzige, was sie jetzt noch hinter sich bringen musste, war die Sicherheitskontrolle.
„Codewort!"
Juliana verdrehte innerlich die Augen. Als könnten sie nicht mal einen einzigen zusammenhängenden Satz formen, diese Angeli waren wirklich das Letzte, kein Wunder, dass sie nur den untersten Rang bekleideten. Und dann mussten sie sich immer so aufspielen, diese winzige Machtposition, die sie hatten, wurde natürlich voll ausgenutzt.
Widerliche Flügelwesen.
Oh ja, die Angeli mussten noch Flügel tragen, etwas, dass sie schon lange hinter sich hatte. Sie ließ ihren Blick missbilligend über den Angeli vor sich wandern. Flügel und Haare auf dem Kopf. Gut, gegen die Haare hatte sie nicht so viel, auch wenn sie selbst davon befreit war. Doch in wenigen Minuten wurde sie ja selbst wieder diese unbändige, braune Lockenpracht auf dem Kopf haben – sobald sie auf der Erde war. Aber diese Flügel, so groß, so hässlich blau, sollten sie doch zur Erde runterflattern und selbst die Arbeit verrichten….
„33-5-33", zischte sie, bemüht, ihre Stimme ruhig zu halten. So viel konnte der Angeli ja nun auch nicht dafür, dass die Seraphim wieder einmal mit ihren Hormonen nicht klar kamen….eigentlich gar nichts.
Der Angeli hob bewundernd die Augenbrauen hoch, ja, er hatte auch Augenbrauen….
Ha, da staunst du! Ja, richtig geraten, du hast es mit einer Cherubim zu tun und nur rück zur Seite!, dachte sie spöttisch, wartete aber ab, bis der Angeli sich von selbst beiseite bewegte.
Sie schnalzte mit der Zunge, durchquerte die Kontrolle, ignorierte die gelben Warnleuchten, die darauf hinwiesen, dass sie unerlaubte Gegenstände mit sich führte – das lag wahrscheinlich am Zauberstab…aber der Angeli sah darüber hinweg, wollte seinen niederen Rang wahrscheinlich nicht auch noch gefährden, indem er sich mit ihr anlegte, denn dann hätte er zurück auf die Erde gemusst.
Und mal ehrlich, wer würde sich das noch ein zweites Mal antun wollen?
Jetzt stand sie vor dem leuchtenden Tor.
Bei erstem Durchqueren vor fast 2000 Jahren hatte sie noch ein wenig Angst verspürt, aber mittlerweile war sie den Weg so oft gegangen, dass sie das leichte Prickeln auf der Haut, das beim Durchqueren entstand, kaum noch spürte.
Wie auch jetzt.
…
end of sidechap one
