Und die Wahrheit?
Wenn die Schritte sich entfernen
und es still wird in den Räumen
wirst du träumen, dass du Mensch bist,
der noch immer hoffen kann,
wirst du wissen dass du Mensch bist,
dass du lebst und dass du Mensch bist
und sonst nichts – und sonst nichts
(Relatives Menschsein – Interpret? )
Man konnte die Anspannung geradezu mit Händen greifen, so dicht hatte sie sich im Raum ausgebreitet und jeden der Anwesenden in ihrem Netz versponnen.
Über drei Stunden waren vergangen, seit Dumbledore die Schüler in ihre Gemeinschaftsräume geschickt hatte und noch immer hatte nicht das geringste Zeichen der Lehrer und angeforderten Auroren sie erreicht.
War die Stimmung zuvor noch erträglich durch die ablenkenden Gespräche gewesen, so hatte sich nun ein dichter Schleier der Unruhe, Angst und Verzweiflung über die Anwesenden gelegt.
Die Erst- bis Viertklässler hatten sich bereits in ihre Schlafsäle zurückgezogen, so dass nur noch Schüler der älteren Jahrgänge auf den Sofas und an den Tischen vorzufinden waren.
Ron saß in einer hinteren Ecke zusammen mit Harry und die beiden jungen Männer versuchten sich durch ein Schachspiel abzulenken, was ihnen jedoch gewaltig misslang, denn jedes mal, wenn die schwarze Dame einen weißen Gegner zerschlug, lies der entstehende Lärm die Umsitzenden zusammenzucken.
Neville sah mit Seamus und Dean zusammen auf einem der Sofas, das Zaubertrankbuch zwischen die weißen Finger gekrallt und starrte unablässig auf das Zittern der Kerzenflamme.
Ein leises Schluchzen durchdrang die tödliche Stille und lies einige Schüler erschrocken zusammenzucken.
Virginia nestelte nervös an ihrem Zauberstab herum. Eine einsame Träne zog eine schwarze Linie ihre Wange hinunter, bevor sie auf ihren Umhang tropfte.
Ihr Herz schlug schnell und laut gegen ihren Brustkorb und sie hatte das Gefühl jeder im Raum würde es hören können.
Sie atmete tief ein und schloss krampfhaft die Augen, sich zwingend, den Takt ihres Herzens wieder in den ursprünglichen Zustand zu versetzten und sich zu beruhigen.
„Gin", zwei warme Hände packten sie an den Schultern und drückten sie leicht.
„Uahaa!", erschrocken sprang die Gryffindor zurück und stieß dabei gegen die kalte Steinwand. Mit entsetzt geweiteten Augen starrte sie ihren Gegenüber an.
„H…Harry, du bist's.", erleichtert atmete sie die zuvor unbewusst angehalten Luft wieder aus und lies sie ihren Zauberstab sinken, welchen sie zuvor krampfhaft mit ihrer zitternden Hand auf den Siebtklässler gerichtet hatte.
„Mach…mach das nie wieder mit mir, hörst du. Nie wieder!"
„Schhhht, es tut mir Leid, Gin.", Harry zog seine Freundin vorsichtig in den Arm und strich ihr tröstend über den Rücken.
„alles wird gut, hörst du? Alles wird gut...", flüsterte er beruhigend. „Alles wird gut..."
Er fühlte, wie sich Virginia langsam entspannte und schob sie leicht von sich.
„Hör mal", begann er und sah ihr dabei ernst in die verweinten Augen, „Wenn du nicht mitkämpfen willst, du könntest auch..."
„Nein, Harry, Nein. Ich werde Kämpfen!", unterbrach die Sechstklässerin diesen jedoch entschlossen und jegliche Spur des Zweifels war nun aus ihren Augen verschwunden. „Ich werde kämpfen, Harry, für die, die ich liebe ... für uns!"
Ein zaghaftes Lächeln huschte über die Lippen des Gryffindors, er zog Virginia an sich und küsste sich zärtlich.
„Ich liebe dich auch", flüsterte er und zog sie dann mit zu sich auf einen Sessel, wo er schützend seinen Arm um sie legte.
Es kehrte wieder Stille ein, die nun nur noch ab und zu von dem leisen Knacken des Kaminfeuers unterbrochen wurde und die Schüler starrten, sich ihren eigenen Gedanken hingebend in die Luft.
„Das kann doch nicht sein!", Hermine war unzufrieden aufgesprungen und hatte damit die anderen grob aus ihren Gedanken gerissen.
„Was ist denn los, Mia?", Lavender warf einen fragenden Blick nach oben.
„Was los ist? Dumbledore hat gesagt, dass wir von ihm benachrichtigt werden und wenn nicht von ihm, dann von jemandem anderes. Doch seit über drei Stunden hat sich hier keine Seele gemeldet, das ist los!", Hermine warf einen wütenden Blick auf das Porträt, als wäre dieses dafür verantwortlich.
„Ja, aber wir können daran nichts ändern.", wand Neville ruhig ein, „uns bleibt nur zu warten."
Hermine wand ihren Blick zweifelnd zu dem Gryffindor und fuhr nachdenklich mit ihrem Fingernagel über die Tischkante.
„Natürlich, dass mir das nicht sofort eingefallen ist!", überrascht schlug sich die Braunhaarige mit der flachen Hand an die Stirn und erreichte damit die volle Aufmerksamkeit der anderen.
„Ich werde zu Dumbledore gehen und überprüfen, ob noch alles in Ordnung ist!"
„Gar nichts wirst du! Dumbledore hatte ausdrücklich gesagt, niemand soll den Gemeinschaftsraum verlassen!", wand Lavender ein und eilte nun auf Hermine zu, um sie festzuhalten.
„Lavender, lass sie los. Hermine ist die Einzige von uns, die gehen kann, denn sie ist schließlich Schulsprecherin und so zu sagen als unsere Vertretung unterwegs. Außerdem soll sie ja nur ein paar Informationen holen. Es ist ja nicht so, dass sie dort irgendwem im Wege wäre.", verteidigte Seamus den Plan Hermines, welche ihm einen dankbaren Blick zu warf.
„Und was ist, wenn wir hier eine Nachricht erhalten und Mia ist nicht da? Woher soll sie denn wissen, was los ist?", Lavender krallte ihre Hand noch fester in den Stoff von Hermines Umhang, als befürchte sie, dass diese sich versuchen würde, loszureißen.
„Ganz einfach, ich gebe euch das hier!", Hermine streifte ihren Umhang ab, wobei sie sich gleichzeitig Lavenders Griff entwand und deutete auf die Stickerei des Schulsprecherabzeichens. „Durch meine Kette steht dieses in unmittelbarer Verbindung. Wenn ihr mich rufen wollt, dann sprecht meinen Namen, es ist nicht so, dass wir irgendwie miteinander reden können, aber ich weiß dann, wo ihr gerade seit.", zufrieden überreichte sie den Stoff an Lavender, welche diesen immer noch misstrauisch entgegennahm.
„Pass auf dich auf, ja? Wenn dort draußen schon irgendetwas passiert ist…sei vorsichtig ja?", Lavender zog ihre Freundin an sich und küsste sie leicht.
„Hermine, warte! Nimm das hier mit!", Harry kam die Treppe heruntergesprungen und warf ihr etwas gräulich Schimmerndes zu. Keiner außer Virginia hatte sein Verschwinden bemerkt gehabt.
Lavender fing das Etwas auf und reichte es an Hermine weiter.
„Du gibst mir deinen Tarnumhang? Danke…aber ich wollte doch eigentlich nur zu Dumbledore.", schnell warf sie ihn sich über, so dass nur noch ihr Kopf zu sehen war.
„Okay denn, bis gleich", verabschiedete sich die Gryffindor und verschwand nun völlig unter dem Gewand. Man sah nur noch, wie sich das Porträt kurz öffnete und dann wieder schloss.
Hermine hatte sich bereits einige Schritte vom Gryffindorturm entfernt, als sie verwirrt inne hielt. Irgendetwas war anders als sonst. Die Luft war kühl – unangenehm kühl. Fröstelnd verschränkte sie die Armen vor dem Körper und ging zögernd den Gang weiter. Sie erreichte den Abzweig zum Hauptgang der Großen Halle und stockte erneut. Lauter werdende Stimmen drangen zu ihr und ließen sie erschaudern.
„Wer hätte gedacht, dass es so einfach werden würde, die Schule einzunehmen.", lachte jemand kalt und setzte hinzu „Gut, dass Severus uns zu dem alten Kauz geführt hat. Dass der alte Mann so glaubwürdig ist … da hatte Pettigrew doch einmal eine gute Idee."
„Dumbledore hat nicht mal erkannt, dass sein ach so getreuer Giftmischer durch seinen selbstgebrauten Trank vergiftet worden war!", hörte sie den Mann spotten.
„Vergiftet, pah. Severus hatte sich doch sicher zuvor ein Gegengift gegeben, oder wieso sonst hat der Fluch so schnell nachgegeben? Ich sage dir, der Lord hätte ihn nicht so schnell enttarnen sollen, er wäre uns noch nützlich gewesen!", fluchte eine bekannte Frauenstimme.
Hermine hatte sich ganz nah an die Wand gepresst.
‚Todesser – Todesser waren in Hogwarts. Die Schule war genommen, bevor die Schlacht überhaupt begonnen hatte. Das konnte – durfte nicht sein.'
Nervös strich sie sich eine Locke hinter das Ohr und versuchte dem Gespräch weiter zufolgen. Ein lauter Knall erklang, als würde jemand gegen die Wand geschleudert werde und ein schmerzhaftes Aufkeuchen verstärkte ihre Vermutung.
„Zweifelst du an der Entscheidung des Lords, Patil?", spuckte der Mann kalt aus.
„Nein, natürlich nicht... Aber du weißt genauso gut wie ich, dass Dumbledore seine Schüler gut gedrillt hat und sie dem gewöhnlichen Imperius wiederstehen können. Wir waren auch unter ihnen gewesen. Wir wissen, was sie alles können. Diesen Trank zu besitzen und an ihnen anwenden zu können, wäre ein großer Vorteil gewesen. Denn wie sonst sollen wir an Informationen über den Orden kommen, wenn wir sie nicht mit dem Cruciatus auseinander nehmen wollen? Und jetzt nimm deine dreckigen Finger von mir, Goyle!", entgegnete Padma abwertend.
„Wage es nie wieder, die Handlungen des Lords in Frage zu stellen, Patil!"
„Kümmre dich um deinen Scheiß, Goyle. Und jetzt komm endlich, wir haben den Befehl zu erfüllen."
Hermine hörte, wie sich die Todesser wieder bewegten und deren Schritte lauter wurden. Sie schienen sich immer mehr dem Abzweig zu nähern.
Erschrocken sah sie sich um. Sie musste hier weg.
Eilig schlich sie sich am Gang wieder zurück und steuerte die nächste Tür an.
„Alohomora", flüsterte sie und drückte die Klinke. Schnell huschte sie in den leeren Klassenraum und verschloss die Tür vorsichtig hinter sich.
Sie konnte die Schritte der näherkommenden Todesser immer noch durch das Holz der Tür hören. Sie mussten gleich auf ihrer Höhe stehen.
„Warte!", hörte sie Padma misstrauische Stimme.
„Er sagte, alle Portraits und Türen!"
Einer der Todesser schritt auf ihre Tür zu. Hermine hielt erschrocken die Luft an. ‚lass ihn vorbei gehen. Bitte, lass ihn die Klinke nicht drücken'
„Das ist ein gewöhnlicher Klassenraum. Hier wird sich sicher niemand aufhalten. hatte doch gesagt, dass er den Schülern vorhin erst befohlen hatte, in ihre Gemeinschaftsräumen zu gehen."
„Sieh besser nach. Potter und Co haben auch nicht immer auf den Schulleiter gehört."
Hermine zuckte innerlich zusammen und rutschte von der Tür weg. Abwartend drängte sie sich an das feuchte Mauerwerk und hielt die Luft an.
Dann sprang die Tür auf, gerade auf sie zu. Schnell griff sie nach der Klinke und zog die Tür weiter gegen ihren Körper.
‚Schau nicht hinter die Tür. Geh ein-fach weiter', flehte sie innerlich.
„Hier ist niemand!", hörte sie die dumpfe Stimme des ehemaligen Slytherins, bevor dieser das Zimmer wieder verließ und den Eingang durch einen Zauber verriegelte.
Langsam verklangen die Schritte und mit der einkehrenden Stille verlies auch die anfängliche Anspannung die Gryffindor. Hermine hörte sich erleichtert ausatmen und löste sich von der Wand um sich kurz darauf auf einem der Stühle fallen zu lassen.
‚Todesser in Hogwarts – das bedeutet – oh mein Gott, Merlin, Voldemort muss auch hier sein!', dachte Hermine geschockte.
‚Voldemort ist in Hogwarts! All die Jahre der Vorbereitung waren umsonst? Und Dumbledore? Sie hatten Dumbledore gefangen genommen … aber wie, wie war das möglich? Der größte Widersacher des dunklen Lords war verhaftet? Aber sie hatte ihn doch vor wenigen Stunden erst gesprochen. Wie konnte er so schnell … nein! Das war nicht Dumbledore gewesen. Jemand anderes hatte sich wahrscheinlich durch den Vielsafttrank als dieser ausgegeben, und sie hatten es nicht gemerkt! Ja, so musste es gewesen sein. Und Snape? Snape soll all dies erst möglich gemacht haben? Er soll die Todesser zu Dumbledore geführt haben? Aber wie…? Er hatte sich von seinem eigenen Trank vergiften lassen? Er? Der Zaubertrankmeister, der doch stets eine Handlung doppelt abgesichert hatte? Das konnte nicht sein – durfte nicht sein!', von der Erkenntnis getroffen und verzweifelt legte Hermine ihren Kopf in die Hände.
„War denn alles umsonst gewesen?", hauchte sie leise in den Raum.
Sie musste auf ihrem Platz eingeschlafen sein, denn als die die Augen erneut öffnete, schien rötliches Morgenlicht durch die nur zum Teil verhängten Fenster des Klassenzimmers.
Gähnend trat sie auf das Fenster zu und sah blinzend hinaus.
‚Eine rote Sonne geht auf – heute Nacht wurde Blut vergossen', schoss ihr ein alter Vers durch den Kopf, den sie wahrscheinlich in einem der vielen Muggelfime aufgeschnappt hatte, die sie die Ferien über gesehen hatte, und erinnerten sie sogleich an die Erkenntnisse des gestrigen Tages.
Hogwarts war besetzt und wahrscheinlich gab es nicht mehr allzu viele nicht von den Todessern gefangen genommene Schüler und Lehrer, wenn es überhaupt welche gab.
Wenn sie das gestern richtig verstanden hatte, waren nun alle bekannten Räume versiegelt. Also mussten auch alle Schüler in den Gemeinschaftsräumen nun eingesperrt sein. Selbst sie war eingesperrt, ob es die Todesser nun wussten oder nicht.
Nachdenklich atmete sie die kühle Morgenluft ein, die durch die kleine Spaltöffnung des Fensters in das Zimmer strömte.
Wenn sie davon ausging, dass Voldemort nun die Karte des Rummtreibers in den Händen hielt, wusste er auch, dass sie sich in diesem Raum aufhielt.
Vorausgesetzt, sie war im Moment die einzige ‚Freie', dann musste sie schnell handeln, um nicht erwischt zu werden.
Rasch entleerte sie ihre Taschen in der Hoffnung, auf etwas Nützliches zu stoßen. Nachdenklich musterte sie die Gegenstände, die sie zuvor auf dem Fensterbrett ausgebreitet hatte.
Rasch griff sie nach ihrem Zauberstab und befestigte ihn in der dafür vorgesehenen Halterung an ihrem Rock. Dann griff sie nach der Phiole Heiltrank, die sie zuvor in der Zaubertrankstunde gebraut hatte – vielleicht war er noch zu etwas nützlich.
Mit gemischten Gefühlen betrachtete sie die übrigen Sachen. Ihren Vertrauensschüleranstecker befestigte sie vorsichtig am Kragen ihres Umhangs so, dass er nicht sofort gesehen werden konnte. Möglicherweise hatte sie eine Chance, mit Lavender Kontakt aufzunehmen.
Dann griff sie nach einem zusammengefalteten Pergamentstück und betrachte es kritisch. An den Rändern wurde es bereits gelblich und musste daher schon einige Zeit in ihrer Tasche gelegen haben, doch sie konnte sich nicht mehr daran erinnern, wann sie es das letzte Mal in der Hand gehabt hatte. Vorsichtig öffnete sie es und blickte verwundert auf den Inhalt.
Es schien eine Art Wegbeschreibung darzustellen. Ein großer Feil, der sich durch ein Labyrinth zu schlängeln schien und an einer bestimmten Stelle endete, doch sie konnte sich nicht daran erinnern, so etwas schon einmal gesehenen zu haben. Wahrscheinlich entstammte der Zettel einem der alten Bücher der Bibliothek. Unbewusst steckte sie ihn ein und griff nach einem weiteren Gegenstand. Es war eine dünne Goldkette mit einem aufklappbaren Amulett als Anhänger. Sie wusste, was sich darin befand, zwei Bilder, auf Muggelart entstanden, von ihren beiden Eltern.
Entschieden legte sie die Kette an, bevor sie zum letzten verbleibenden Gegenstand griff und ihn zurück in ihre Tasche steckte.
Dann schritt sie auf die Tür zu und flüsterte:
„Alohomora", mit einem leisen Klick, sprang die Tür auf.
‚Na also, war doch ganz einfach. Gregory Goyle, was kannst du überhaupt?', dachte sie zufrieden und schritt vorsichtig auf den Gang hinaus. Ihr nächstes Ziel war der Gryffindorgemeinschaftsraum.
„Sonnenschein, Sonnenschein, Sonnenschein! Verdammt wieso öffnet sich diese scheiß Tür nicht!", wütend trat Draco gegen die Mauer, die den unsichtbaren Eingang zum Slytheringemeinschaftsraum bildete.
Langsam verebbte sein Zorn und ließ das Gefühl der Ratlosigkeit in ihm zurück. Die konnten doch das Passwort nicht in so kurzer Zeit geändert haben, nachdenklich starrte er auf die Wand. Es hatte erst gestern eine Änderung gegeben – nein, es musste etwas anderes sein.
„Alohomora", rief er aus, doch der helle Strahl prallte an der Tür ab.
Ratlos wand er sich von der Wand ab und wollte gerade den Gang verlassen, als er Schritte näher kommen hörte. Er wusste nicht wieso, vielleicht aus Reflex oder einfach nur aus Neugierde, aber schnell huschte er hinter eine der Ritterrüstungen, um sich vor den Näherkommenden zu verbergen.
„...alles verriegelt?", schnappte er eine Frauenstimme auf. Die Personen sprachen nur leise zueinander, sodass er nur Bruchstücke gedämpft verstehen konnte.
„Ja...keiner...raus...zufrieden sein...", Draco brauchte nicht lange zu überlegen, um die Stimme zu erkennen, er hatte lange genug mit dieser Person ein Zimmer teilen müssen, sodass er nun verwirrt war, Gregory hier anzutreffen.
„Lass...gehen."
Das muss die Patilschwester sein schoss es ihm durch den Kopf. Sodass er noch mehr verwirrt war. Er war dabei gewesen, als sie zum Jünger Voldemorts gemacht worden war. Was machten also zwei Anhänger des Lords in Hogwarts?
Doch langsam fügte sich die Lösung aus den einzelnen Bruchstücken in seinem Kopf zusammen.
Hermine tastete sich den Gang entlang weiter. Nirgends war jemand zu sehen und hatte sie zuvor noch ein paar Gänge weiter das Geräusch eiliger Schritte gehört, war nun alles ruhig. Langsam ging sie weiter. Sie hatte einen Umweg in Kauf nehmen müssen und befand sich daher gerade in der Nähe der Kerker, doch bald würde sie die Treppen erreichen.
Direkt hinter dem nächsten Abzweig müsste eine beginnen. Dicht an die Wand gepresst passierte sie die letzte Tür vor dem Abzweig und spähte um die Ecke.
Plötzlich und unerwartet wurde sie von hinten gepackt und grob zurück in das Klassenzimmer gestoßen. Sie vermochte es nicht, zu schreien, so überrascht und schnell ging die Aktion, bis sie sich im nächsten Moment in einem verschlossenen Raum auf dem Boden sitzend wieder fand.
„Silentio", flüsterte eine ihr bekannte Stimme und mit einem weiteren Spruch wurdedie Tür versperrt. Sie drehte sich neugierig nach ihrem Angreifer um.
„Malfoy?", keuchte sie verwirrt und langsam schwappte die auggekommene Panikwelle wieder ab.
Der Slytherin dreht sich ruhig nach Hermine um und musterte sie abschätzig.
Hermine, die sich ihrer Situation bewusst wurde, rappelte sich rasch vom Boden auf und strich ihren Rock glatt.
„Musste das sein?", zischte sie und blickte wütend in die Augen des Slytherins. Ihre Nerven waren so schon bis aufs Äußerste gespannt, schienen unter dem immer größer werdenden Druck dem Zerreißen nahe, dass sie zusätzliche Adrenalinschocks wirklich nicht gebrauen konnte.
„Granger, du hast es vielleicht nicht bemerkt, aber im Schloss sind Todesser..."
„Habe ich!", unterbrach sie ihn. „Und Voldemort ist auch hier!"
„...und zwei dieser Todesser waren gerade auf dem Weg in deine Richtung, ich schätze mal, dass die anderen Schüler eingesperrt sind, jedenfalls habe ich die Mauer nicht öffnen können. Was im Klartext bedeutet, dass wir zwei hier noch die einzigen Freien sind, zumindest ist mir sonst keiner begegnet", berichtete der Slytherin weiter, ohne auf ihre Bemerkung einzugehen.
Hermine empfand erneut das brennende Gefühl des Überfordert-Seins, dessen Wellen sich mehr und mehr mit der Wut auf Malfoy vermischte und beinahe überzuschwappen drohte.
Sie lehnte sich gegen die angenehm kühle Wand des Klassenzimmers, bemüht sich wieder zu beruhigen. Am liebsten hätte sie geschrieen, all ihre Wut, ihren Hass und auch ihre Angst herausgeschrieben. So gerne wollte sie dem stetigen Druck in ihr nachgeben, doch diese Blöße wollte sie sich vor dem Slytherin nicht geben.
Draco, oh Gott, sie war sich sicher, dass sie sich nicht ihn ihm getäuscht hatte. Seit die Schule wieder begonnen hatte, sie so distanziert waren, vermisste sie ihn, fühlte sie sich innerlich so leer. Es war zum Verrücktwerden. Normalerweise ging ihr ein Mensch nicht so nahe, aber Draco … bei ihm war es anders.
Am Liebsten hätte sie ihn jetzt einfach an sich gezogen. Sie fühlte das Verlagen nach körperlicher Nähe und sie redete sich ein, dass es nicht an Draco selbst, sondern an den allgemein miesen Umständen.
Langsam wand sie ihren Blick wieder Malfoy zu, betrachtete immer noch total angespannt seine völlig gelassene Haltung.
Wie konnte er nur so ruhig bleiben?
„Hör zu, Granger...", begann Draco und machte einen Schritt auf sie zu.
Abwehrend blickte Hermine zurück. Die Verkürzung der Distanz gefiel ihr gar nicht. Am Liebsten wäre sie einen Schritt zurückgegangen, um den Abstand wieder herzustellen, denn noch immer war sie innerlich viel zu erregt.
„Beruhige dich. Ich bin mir sicher, wir werden einen Weg finden...", setzte er fort, wurde aber von einem verächtigen Schnauben von Hermine unterbrochen.
„Natürlich Malfoy. Als müsstest du dir irgendwelche Sorgen machen. Wer auf beiden Seiten spielt, kann ja nicht verlieren, nicht wahr?", entgegnete sie spöttisch.
Mit nur wenigen Schritten war Draco bei ihr und pinnte sie wütend gegen die Wand.
„WAS willst du damit sagen?", zischte er.
Hermine fühlte seinen Brustkorb, der sich schnell hob und senkte und sich gegen den ihren presste.
‚Ja, was willst du damit sagen, Hermine?', mischte sich ihre innere Stimme ein.
Sie erkannte in seinem wütenden Blick, dass sie wohl zu weit gegangen war.
Doch nun konnte sie es auch nicht mehr rückgängig machen. Sie wusste, dass es verdammt unfair war, ihm den Verrat zu unterstellen. Doch sie war wütend auf ihn. Wütend darauf, dass er so ruhig bleiben konnte, dass er ihr gerade so verdammt nahe war, und besonders auf die Reaktion ihres Körpers darauf.
Eine Welle aus verwirrenden Empfindungen schlug ihr entgegen und vermischte sich mit den anderen Gefühlen.
Es jagte ihr einen Schauer über den Rücken, als sein Atem erneut ihren Hals strich. Und sie musste sich auf die Lippe beißen, um nicht erschrocken aufzukeuchen, als seine Stimme erneut erklang, jedoch dieses Mal sehr viel ruhiger und sehr sehr viel näher an ihrem Ohr.
„Was wolltest, du damit sagen, Hermine."
„Geh...weg...von mir.", brachte sie stockend heraus und stemmte ihre Hände sich wehrend gegen seine.
„Nicht, bevor du nicht antwortest."
Oh du gottverdammter Slytherin!
Nein, entschuldigen würde sie sich nicht, denn das war die einzige Antwort, die ihr noch geblieben war. Und das würde ihr Stolz nicht zulassen.
„Lass...mich los!" Entschlossen versuchte sie ihn von sich weg zu stoßen. Doch stattdessen drängte sich Malfoy noch weiter an sie, sodass ihr nun jeglicher Bewegungsfreiheit fehlte.
„antworte!" Seine Stimme war nun ganz nah an ihrem Ohr und sie keuchte erschrocken auf, als seine Lippe kurz, beinahe zufällig ihr Ohrläppchen streifte.
Sie merkte, dass ihre Knie für einem Moment weich wurden und war für diesen kurzen Augenblick dankbar dafür, dass Draco sie durch seine Nähr daran hinderte, diesem Drang nachzugeben.
Langsam aber sicher schmolz ihr Widerstand dahin. Seine Nähe zu ihr machte es einfach unmöglich die negativen Gefühle aufrecht zu erhalten, die ihre Empfindungen ausgelöst durch seine Berührung so wunderbar überspielt hatten.
Sie merkte, wie sie innerlich aufgab, sich diesen Empfindungen stellen und sie erschrak bei dem Gedanken dabei, ihn noch näher bei sich fühlen zu wollen.
Draco hatte ihren inneren Kampf bemerkt. Ihre Hände, die sich zuvor gegen sein Festhalten gewehrt hatte, hingen nun kraftlos in seinen und ihr Körper zitterte leicht.
Beinahe automatisch legte er seine Lippen auf ihren Hals und küsste vorsichtig eine Spur hinauf zu ihrem Ohrläppchen.
„Draco", Hermine keuchte erschrocken auf.
Der Slytherin hob leicht den Kopf und blickte Hermine fragend in die Augen.
In Hermines Kopf rasten die Gedanken nur so. Doch ein Gefühl stach besonders heraus und es war einfach unerträglich, so intensiv war es.
Diese wahnsinnige Sehnsucht.
„Draco, bitte ... bitte schlaf mit mir."
So ihr Lieben, ich habe euch gesagt, dass ich mich beeile. Leider habe ich wenig Zeit, morgen steht Mathe-Klausur an. OH MEIN GOTT! Ich überlege immer noch, ob ich nicht hingehe, es würde aufs gleiche kommen. Wer versteht schon Stochastik? Und ich rede nicht von Vierfeldertafeln oder so was noch „Leichtes". Ach, wir schaffen das schon irgendwie. Irgendwann ist das auch alles vorbei. Hm ... also, ich werde das nächste Mal auf die Reviews mit antworten, versprochen.
Butterbier verteilt
Reviewt mir, wenn ihr gelesen habt. Das ist immerhin das einzige, was ich für das Veröffentlichen verdiene ;) Und mal ehrlich, wenn ihr selbst schreibt, könnt ihr euch ja denken, wie wichtig so etwas ist. Und es ist ja echt kein großes Ding dabei, mal eben da unten auf den Knopf zu drücken und so richtig seinen Senf abzugeben, ne? Und mir hilft es, denn ich schreibe noch nicht so lange und so weiß ich, wie es ankommt, was ich ändern könnte und so weiter.
Also, wenn es klappt bin nächste Woche. Spätestens in zwei Wochen. Ich geb mir Mühe.
Eure Jinx
