4.. Man trifft sich....
„Hallo Remus, wie geht's?"
Remus winkte und nickte dem Fragenden zu. Immer mehr Mitglieder des Ordens strömten in den Sitzungssaal des Grimmauldplatz zwölf. Remus schaute sich um, doch Dumbledore war noch nicht zu sehen. Er wusste, dass Dumbledore noch einen Zwischenstopp in Birmingham bei Neil O'Sullivan eingelegt hatte, um diesen zu bitten, auf das Mädchen aufzupassen. Neills Eule hatte ja auch einiges an Aufregung im inneren Zirkel des Ordens hervorgerufen, denn eine Fluchnarbe, so wie Neil sie beschieb, war ein deutliches Zeichen, dass zum einen das Mädchen eine Zauberin war, zum anderen, dass es wirklich einen Anschlag gegeben hatte.
„Und.... warten wir noch auf Professor Dumbledore oder fangen wir schon an?"
Remus Lupin drehte sich dem dicklichen Mann zu, der neben ihm an der Stirnseite saß und auf seine Uhr starrte. Seine Uniform hob sich merklich von den vielen Umhänge der anderen Zauberer ab.
„ Ich denke, wir sollten schon anfangen. Dumbledore ist über das Meiste schon informiert.", erwiderte Remus, setzte sich und nahm die kleine Glocke in die Hand, um für Aufmerksamkeit zu sorgen. Kaum hatte er sie bewegt, da ertönte ein lauter dunkler Ton, als hätte eine Standuhr zur Mittagsstunde geschlagen. Wieder grinste Remus über diese Glocke, die er in Sirius Nachlass entdeckt hatte und die bei allen größte Verwunderung herbeiführte. Schlagartig verstummte das Summen der verschiedenen Stimmen und Ruhe kehrte ein.
„Ja, also...."
Remus, der neben Dumbledores leerem Stuhl saß, stand auf und richtete sich an die anwesenden Zauberer.
„ ...erst mal Willkommen zur außergewöhnlichen Sitzung unseres Ordens im Juli. Leider ist Professor Dumbledore noch verhindert, so dass er zunächst die Sitzung nicht leiten kann. Er hat mir allerdings vollstes Vertrauen darin ausgedrückt und mich gebeten, Sie in dieser Sitzung über die neusten Begebenheiten zu informieren. Warum wir Sie alle so kurzfristig eingeladen haben, liegt darin, das wir Beweise haben, dass der dunkle Lord sich nach seiner Niederlage im Ministerium wieder regt. Er ist dabei, weitere Anhänger seiner Ideen um sich zu scharen. Er hat nach unseren Informanten Kontakt zu den Zwergen und Kobolden aufgenommen und er.....",Remus räusperte sich, „ er hat weitere Riesen ausgemacht, die sich nun auch hinter ihn stellen."
Getuschel machte sich breit. Remus fuhr allerdings etwas lauter weiter.
„ Seine ‚Armee' wird von Stunde zu Stunde größer, wobei wir ja, wie bekannt, durch Dumbledores Hilfe einige seiner alten Helfer, die Todesser, inhaftieren konnten. Allerdings, auch darüber wird noch zu reden sein, hat unser Zauberminister Cornelius Fudge sich immer noch nicht davon überzeugen lassen, die Sicherheitsmängel in Askaban zu beseitigen, die durch den Abzug der Dementoren dort aufgetreten sind. Nach seiner Meinung....."
„So ein Schwachkopf", rief einer der anwesenden Zauberer laut in die Runde, was bei einigen ein Lachen hervorrief.
„..... nach seiner Meinung...", fuhr Remus unbeirrt weiter, ohne sich von dem Zwischenrufer aus dem Konzept bringen zu lassen „ .... reichen die vorhandenen Auroren aus, um die Todesser weiter zu inhaftieren. Ich denke, wir werden heute geeignetere Mittel aufzeigen, wie die Todesser inhaftiert bleiben können, bzw. wie die Auroren des Ministerium durch uns, die Mitglieder des Ordens, unterstützt werden können."
Wohlgemeintes Gemurmel einiger Zauberer war wieder zu hören.
„Ich bin immer noch der Meinung, dieser Schwachkopf sollte zurücktreten. Dumbledore sollte Zaubereiminister werden!", hörte Remus einen der Zauberer laut sagen.
Einige seiner um ihn herumsitzenden Zauberer lachten oder applaudierten dem Sprecher. Remus legte nur seine Stirn kraus, erwiderte aber nichts, sondern fuhr fort.
„ Zu allererst einmal.."
Die Tür im hinteren Teil des Saales öffnete sich leicht und eine schattenhafte Gestalt glitt in den Saal. Remus Hoffnung, Dumbledore würde schon aus Birmingham zurückgekehrt sein, zerstob in wenigen Sekunden. Dennoch, ein leichtes Lächeln umwob Remus Mund.
‚Sieh an, Snape. Ein wenig zu spät...aber das war ja wohl von ihm geplant.'
„... bitte ich Sie, dem Bericht unseres Mittelsmannes bei Scotland Yard, Chefinspektor Casimir Cole zu folgen. Er wird Ihnen von dem neusten Anschlag von dem dunklen Lord berichten. Mr. Cole?"
Der dickliche Mann nickte Remus zu und stand auf. Hätte Remus sich nicht bewegt, hätte man nun annehmen müssen, Remus hätte sich gesetzt. Unsicher räusperte sich Cole, ehe sein Bass den Saal komplett ausfüllte.
„ Zu erst möchte ich mich bei allen Mitgliedern des Ordens einmal vorstellen, denn ich glaube nicht, das alle mich kennen. Und um gleich etwas vorzugreifen, ich bin kein richtiger Zauberer, habe auch keine Zauberschule besucht, sondern bin nur ein ganz normaler Squib. Meine beschränkten Fähigkeiten hinsichtlich der Zauberei wurden erst vor einem halben Jahr von Professor Dumbledore entdeckt, als jener.....". Cole unterbrach sich, lächelte, suchte nach Worten, ehe er weiterfuhr"... nun ja, bei uns von Scotland Yard ein wenig auffällig wurde. Professor Dumbledore konnte mich dann überzeugen, das nicht nur den Zauberern, sondern auch allen anderen Menschen, Muggel wie sie wohl in der Zaubererwelt genannt werden, von jenem Dunklen Lord Gefahr drohte. Wie meine Untersuchungen und Nachforschungen beweisen können, versucht der dunkle Lord gerade seine alte Macht... oder etwas mehr..... wieder zu erlangen. Nach den neusten Informationen hatte er dabei angeordnet, den..."
Cole drehte sich um und klickte mit einem Gegenstand in der Hand. Im nächsten Moment tauchte das Bild eines schlaksigen dünnen Mann über Remus und Cole auf.
„..... Dieb und Reliquienräuber Pieter van Brugelen, einen Muggel und Holländer, zu ermorden. Dies ist ihm dann wohl auch in Birmingham gelungen. Van Brugelen, den wir unweit des Restaurants „ Zum goldenen Drachen" gefunden haben..... nach der Meinung Scotland Yards sei er wohl an einem Herzversagen gestorben....hatte nach unseren Informanten die Absicht, ein altes Buch mit Zeichnungen und Stichen von einzelnen Städten aus dem Mittelalter irgendeinem Mann...., er nannte sich Mr. Baker,..... zu verkaufen. Dieses Buch, mit Zeichnungen und Stichen, war vor wenigen Tagen aus einer Privatsammlung eines reichen Holländers in Amsterdam entwendet worden. Nach den Informationen, die wir über Mr. Lupin und Mr. Potter..." Cole unterbrach sich kurz und schaute Remus an" ... erhalten haben, ist der Mörder van Brugelen niemand anderes als jener Mann..."
Wieder klickte Chefinspektor Cole seinen Knopf, das Bild von Van Brugelen änderte sich und das von Peter Pettigrew erschien.
Im nächsten Moment war die Hölle los. Zauberer, die nicht wussten, das Pettigrew lebte, sprangen auf und brüllten etwas in den Saal, das nicht zu verstehen war. Andere, die Sirius und seine Unschuld gekannt hatten, antworteten laut. Remus hatte keine andere als diese Reaktion erwartet und schüttelte erneut die Glocke. Wieder ertönte jener dunkle unverwechselbare Ton, der durch Mark und Bein ging. Augenblicklich verstummten wieder jene Rufer und starrten gebannt Remus an.
„ Nun, es ist wahr. Peter Pettigrew, von dem viele annahmen, er wäre durch Sirius Black getötet worden, lebt. Er hatte seinen Tod vorbereitet und dient dem dunklen Lord seit Jahren. Bisher konnten wir nicht beweisen, dass er nicht getötet wurde, obwohl Harry und auch ich ihn bereits lebend gesehen und gesprochen haben. Wir besitzen aber nun den Beweis, dass er in der Nähe dieses Mordes von Van Brugelen gesehen wurde und es ist wahrscheinlich, dass er auch der Mörder jener Personen ist, die sich im „ Goldenen Drachen" aufgehalten haben. Demnach ist nun Lord Voldemort..."
Remus sah, wie der Großteil der Zauberer zusammenzuckte.....
„..... im Besitz jenes Buches. Was wir noch nicht wissen, ist wozu der dunkle Lord dieses Buch benötigt. Deshalb ist es äußerst wichtig, dass alle die sich in diesem Raum befinden, nachforschen, ob wir weitere Informationen erhalten, was der dunkle Lord in diesem Buch sucht."
Remus stockte. Viele der Mitglieder nickten nun oder unterhielten sich aufgeregt mir ihrem Nachbarn über die neusten Nachricht, die sie soeben erfahren hatten.
„ Gut...", Remus nickte und wollte gerade fortführen, als er wieder unterbrochen wurde.
„Was ist mit dem Mädchen, das den.... Überfall überlebt hat?"
„Darum kümmert sich gerade Professor Dumbledore. Wie wir erfahren haben, ist sie... fast unverletzt dem Attentat entkommen, liegt wohl aber noch im Koma. Das sie unverletzt ist, ist schon ein Wunder. Sollte sie aufwachen werden wir sie natürlich verhören."
„Weißt das Ministerium von Pettigrew.... und von dem Anschlag?"
In der zweiten Reihe erhob sich Kingsley Shacklebolt und lächelte der Frau zu, die diese Frage gestellt hatte.
„ Wir haben vor, die Beweise von Peter Pettigrews Leben morgen dem Minister vorzulegen. Für ihn wird es sicher eine große Überraschung geben, wenn er erfährt, dass Pettigrew in Birmingham gesehen wurde. Allerdings werden wir nicht alle unsere Informationen preisgeben, damit wir noch weiteres über das Buch erfahren können. Cornelius Fudge wird sicher diese Buchstory als unwichtig ansehen..... aber die Anwesenheit Pettigrews wird er nicht leugnen können. Ob Sirius Black damit entlastet werden kann, mag ich noch nicht ersehen. Meiner Meinung nach wird er eher Sirius Black und Pettigrew als Kumpane darstellen lassen."
„Warum das?", fragte Remus nach.
„ Nun.... er kann sich nicht bloßstellen und einfach sagen, dass er sich geirrt haben mag und jahrelang einen Unschuldigen verfolgt hat. So, wie ich ihn kenne, wird er sagen, dass Sirius und Pettigrew die Muggel töten wollten, jedoch Sirius gefangen wurde, während Pettigrew entkommen ist. Das einst Sirius, James Potter, Pettigrew und du, Remus, Freunde waren, wird ihm natürlich in seiner Meinung behilflich sein."
„ James? Aber, er ist doch von Lord Voldemort getötet worden?"
„ Das ist klar. Aber irgendwie wird sich Fudge schon durchmogeln. Er ist und bleibt eben ein Politiker."
„Nun... danke Kingsley. Sind zu dem Thema Pettigrew und dem neusten Anschlag des dunklen Lord noch Fragen?..... Gut, dann wollte ich gern zum nächsten Punkt kommen. Da wir gerade unseren Zaubereiminister Fudge angesprochen haben, will ich gern unserem Mitglied Hestia Jones das Wort geben, die sich mit der Sicherheit Askabans auseinandergesetzt hat und einige Verbesserungsvorschläge vortragen möchte. Ich denke es ist, wie ich schon erwähnte, ganz wichtig, die dort tätigen Auroren durch unseren Orden zu unterstützen. Hestia, bitte, würdest du bitte nach vorn......"
In diesem Moment schlug die Tür des Sitzungssaales auf und Ginny Weasley platze in die Sitzung.
„Was ist los..... Ginny?"
Ginny sah aus, als hätte sie etwas Entsetzliches gehört oder gesehen. Einige der Ordenszauberer standen auf und zogen ihre Zauberstäbe, während Mrs. Weasley auf Ginny zuging und sie ansprach.
„Ginny, Schatz, ist etwas?...."
„ Mundungus......."
Weitere Zauberer sprangen auf und bedrängten Ginny. Doch dann öffnete sich eine Gasse, als plötzlich Mundungus Fletscher auftauchte, der von Ron und Hermione gestützt wurde. Mr. Weasley und ein weiterer Zauberer nahmen den beiden Mundungus ab und geleiteten den offensichtlich verletzten Zauberer zu einem Stuhl. Der Mann sah mitgenommender aus als sonst. Sein widerspenstiges rotbraunes Haar war nun völlig durcheinander, seine Kleidung war dreckig, sehr nass und roch stark nach Schnaps, und seine Augen waren nun so blutunterlaufen, dass kaum noch etwas weißes im Augapfel zu sehen war.
„ Was ist los, Mundungus?", rief Remus leicht geschockt.
„ Überfall...im Ligusterweg.....sie waren zu dritt....Pamela Pitts ist tot... habe einen der anderen auch erwischt...kann sein ,dass er tot ist...die Durselys sind gelähmt worden.... und Harry....."
„ Was ist mit Harry?", rief Remus erschrocken.
„ Harry ist verschwunden.... wahrscheinlich..... entführt!"
„Aber Meister......Ahhhhrrrr"
Harry spürte plötzlich einen regen Wutausbruch, einen unmenschlichen Ärger über irgend eine Tat, die jemand begonnen hatte. Er wusste selbst nicht, was vorgefallen war, aber es schien ihn mehr als nur zu missfallen. Diese Wut, dieser Zorn musste aus ihm heraus, er musste jemanden für das, was dieser Zauberer getan hatte, bestrafen.
„Cucio"Derjenige vor Harry wand sich in Schmerzen. Er war in einem schwarzen Umhang gehüllt und trug eine schwarze Kapuze über dem Kopf. Harry konnte nicht sein Gesicht sehen, aber er konnte sich lebhaft vorstellen, das es nun verzerrt sein würde. Dann, von einer Sekunde auf die Nächste bebte der Körper nicht mehr, sondern blieb regungslos liegen.
„Warum, Timothy, warum hast du dies nur getan", hörte Harry seine Stimme.
Doch, war dies seine Stimme? Sie war so fremd und doch..... war sie ihm so vertraut.
„ Meister, ich...", der Mann richtete sich auf und zitterte am ganzen Leib, „ Meister, ich dachte, es wäre euch wichtig zu erfahren, was für Zauber auf dem Haus liegen, in dem dieser Potter wohnt."
„ War das dein Auftrag?", fragte Harry.... und langsam dämmerte es Harry, dass es gar nicht er selber war, der hier sprach.
„Voldemort !"
Ein Schrecken durchlief seinen Körper.... er war wieder in Voldemorts Kopf eingedrungen, als dieser diesen Wutausbruch erlebte.
„Dein Auftrag war es Harry Potter zu beschatten.... und nichts anderes, du Wurm. Ein anderer wird deine Arbeit nun verrichten müssen. Aber..... ich will noch einmal nachsichtig sein, da du neu bist bei uns. Vielleicht war ich zu dir ein wenig zu nachsichtig, vielleicht war ich ein wenig zu undeutlich in meiner Wortwahl.... nun aber höre mir genau zu, Wurm, ich bin es, der denkt und du führst nur meine Befehle so aus, wie ich es dir sage, nicht wie du es dir vorstellst. Dann, und nur dann, wirst du teilhaben können an meiner Macht. Dann, und nur dann, wirst du erhöht werden durch meine Macht. Hast du das jetzt verstanden!"
Der Mann zitterte vor Angst.
„Ja, Meister, jaaaa...."
„Gut, dann will ich es zunächst einmal damit belassen..... ich denke," Harry merkte wir er, nein, es war Voldemort, anfing zu lächeln, „ ich werde es nur noch dies ein wenig in dein Gehirn einbrennen...... Crucio"
„Harry... alles klar?"
Stan Shunpikes schüttelte Harry leicht, so dass dieser schließlich aufwachte.
„Wir sind gleich in Birmingham. Hatten nur zwischendurch einen Eiltransport nach Southhampton und nach Fort William. Deshalb hat es so lange gedauert. Also, raus aus dem Bett."
Harry blinzelte, ehe er wieder an die Außenwand des Busses gedrückt wurde. Schließlich konnte er sich seines Bettzeugs befreien und suchte angestrengt nach seiner Brille. Langsam kamen ihm die Erinnerung, wo er sich jetzt befand und warum er hier war.
War das eben ein Traum?
Doch dazu war alles zu real gewesen..... und zudem kannte er diese Art von „Erlebnissen" nur zu gut. Und nach einem Täuschungsmanöver von Seiten Voldemorts sah dies nicht aus. Dieser Todesser hatte den Auftrag gehabt, ihn, Harry Potter, zu beschatten. Doch er hatte dies nicht gemacht. Was war vorgefallen? Seine Narbe schmerzte sehr, doch an diesen Schmerz hatte sich Harry fast schon gewöhnt. Er rieb sich seinen Nacken und stellte dabei fest, dass ihm nicht nur dieser, sondern auch alle Gelenke wehtaten. Offensichtlich war er eingeschlafen und mehrmals gegen die Buswand gestoßen.
„War'n bisschen holperig heute Nacht. Ern wollten einige Bauernhöfe einfach nicht aus dem Weg springen.", meinte Stan lächelnd, als er sah wie Harry sich die Gelenke rieb.
Harry konnte sich noch gut an die erste Fahrt in dem „fahrenden Ritter" erinnern, als er von Little Whining über Wales schließlich nach London gereist war. Und er konnte sich noch an die wegspringenden Autos, die zusammengeschobenen Häuser oder die aus dem Weg springenden Mülleimer erinnern.
„ Bin ich froh, nicht im Obergeschosses des Busses gelegen zu haben!"
Harry konnte sich auch an die letzte Fahrt des Busses mit Ron und Hermione erinnern. Lächelnd griff er in die benachbarte Schublade des Nachttisches, der sich neben dem Bett befand, auf dem er gelegen hatte und holte dort seine Brille hervor. Kaum hatte er diese aufgesetzt, erkannte er wieder alle Gegebenheiten des Busses, die Kerzenhalter an den Wänden, die hübschen und dort leicht ausgebleichten Vorhänge vor den Fenstern und die stabilen Messingbetten, die allerdings nur nachts im Bus aufzufinden waren.
„War auch'ne sehr unruhige Nacht für dich, was, Harry?"
„Wie meinst du das?"
„Nun, hast dich in der letzten Stunde nur hin und hergeworfen. War nich schön das anzusehen, Bin glücklich dich überhaupt wach gekriegt zu haben."
Stan nickte nachdenklich. Harry schaute den jungen Mann an, doch dieser sagte nun nichts weiter, sondern öffnete das Fenster und schaute hinaus....
Knall
Plötzlich sah Harry, wie aus den vereinzelten Häusern einer Kleinstadt Häuserschluchten einer Großstadt wurden. Er schien nun in Birmingham zu sein. Ein letztes Mal wurde er gegen die Buswand gepresst, ehe der Bus plötzlich abrupt stehen blieb.
„Ok, Harry, General Hospital. Alles klar zum Aussteigen"
Harry nahm sich seine Jacke und den Rucksack, kontrollierte noch einmal seinen Zauberstab, der, Merlin sei Dank, nicht zerbrochen war, nahm einen deutlich ramponierten Pigwidgeon von einem der Kerzenständer, auf den er sich geflüchtet hatte, herunter und verließ den Bus.
„Solltest du mal wieder unsere Hilfe brauchen, du weißt ja... Zauberstab hoch und schon sind wir da.", verabschiedete ihn Stan als Harry ausgestiegen war und winkte ihm noch einmal zu, ehe der Bus dann wieder anfuhr und mit einem Knall, mir nichts dir nichts, verschwand. Harry schaute sich um. Es schien spät in der Nacht zu sein, alles war ruhig und nur ferne Geräusche von einigen Autos waren zu hören. Harry wandte sich dem großen, hell erleuchteten Gebäude zu, das er für das Krankenhaus hielt.
„Wie komme ich an das Mädchen heran.... vor allem zu dieser Nachtzeit!"
Harry dachte angestrengt nach. Er hätte doch nicht sofort handeln sollen, hätte vielleicht den nächsten Tag abwarten und während des Tages reisen sollen. Doch nun war er hier....er schaute auf eine große Uhr am Eingang des Krankenhauses...hier um Viertel nach eins und...
„ oh, beim Barte des Merlins, ich habe ja Geburtstag!"
Harry wurde in diesem Moment gewahr, dass er jetzt 16 Jahre alt geworden war. Doch wie so oft war sein Geburtstag nicht das freudige Erlebnis jener anderen Kinder. Er wurde einfach nur ein Jahr älter. Gut, Ron und Hermione schenkten ihm Dinge, über die er sich freute. Aber sonst? Er hatte eben keine Familie, er hatte nur seine Freunde, Remus und ....auch Dumbledore. Harry machte sich auf, um in Richtung des Einganges zu gehen, als ihn ein sehr lautes Geräusch herumfahren ließ. Ein Krankenwagen schoss die Strasse entlang, fuhr an ihm vorbei und hielt wenige Schritte vor ihm vor der Notaufnahme. Die Seitentür wurde aufgerissen und ein Mann in einer roten Jacke sprang heraus. Ehe Harry handeln konnte, sah er wie zwei Männer in weißen Kitteln zum Krankenwagen liefen und mit dem Mann in Rot einen Schwerverletzten auf einer Bahre aus dem Wagen hoben.
„Bist du ein Angehöriger?"
Harry fuhr herum und sah eine hübsche Krankenschwester hinter sich. Wie in Trance begann Harry zu nicken.
„ Nun, du Ärmster, dann komm' mit. Weißt du, wie dies passiert ist? Muss ja ein schlimmer Verkehrsunfall gewesen sein! Warst du dabei? Hast du dich auch verletzt?"
Harry schüttelte den Kopf. Was sollte er bloß sagen, dass er hier nur stand, dass er zu jenem Mädchen wollte, das die Gasexplosion überlebt hatte? Dass er sie befragen wollte, ob auch sie Peter Pettigrew gesehen hatte. Wie sollte er dieser Krankenschwester dies jetzt alles erklären?
Die Krankenschwester führte ihn in die Anmeldung und ließ ihn dort sich hinsetzen.
„ Die Angaben über das Opfer haben wir dabei.", sagte der Mann in Rot und übergab der Schwester eine Brieftasche. Dann nickte er Harry zu und sagte zu ihm:" Das wird schon wieder, sind nur Schnittwunden und leichte Brüche. In wenigen Tagen kann dann dein Vater wieder zu euch nach Hause."
Harry schluckte. Sein Vater? Offensichtlich hielten die Leute ihn für den Sohn des Verletzten.
„Wo wird er hingebracht?", fragte Harry fast geistesabwesend.
„Nun, wenn die zuständigen Ärzte ihn untersucht haben und sie nichts finden, dann nach wahrscheinlich nach Station A. Da liegen meist die Leute, die Brüche und ähnliche Verletzungen erlitten haben. Aber das kannst du dann ja bei einer der Krankenschwestern erfahren."
„Liegen dort auch die Verletzte der Gasexplosion vor wenigen Tagen?"
„Ja, wahrscheinlich, warum?"
„Pete, nun mach schon. Wir haben noch ein paar Verletzte zu holen. Die warten schon auf uns!"
Ein anderer Mann war in die Notaufnahme gelaufen und winkte dem Mann aufgeregt zu. Pete, der Mann in Rot, nickte noch einmal Harry zu, drehte sich um und lief in schnellem Schritt zum Krankenwagen zurück. Mit quietschenen Reifen und eingeschaltetem Martinshorn entfernte sich der Wagen. Harry sah sich um. Die Krankenschwester, die ihn hier hereingeführt hatte, war verschwunden. Er saß hier allein herum, um ihn herum wuselten verschiedene Menschen umher, ohne ihn richtig zu beachten. Harry stand auf und ging auf einen Lageplan des Krankenhauses zu.
„Mmmh, also Station A, erster Stock"
Langsam ging er in Richtung Treppe und kurze Zeit später befand er sich in Station A.
„Aber wo ist das Zimmer von diesem Mädchen?", fragte sich Harry.
Würde sie nicht schon schlafen? Könnte es nicht sein, das sie sich erschrickt und dann eine dieser Krankenschwester ruft? Was machte er hier eigentlich?
Harrys Zweifel wurden größer. So groß, dass er ratlos stehen blieb. Er wollte schon aufgeben und wieder in Richtung der Eingangshalle gehen, als er einen Schatten an den Fahrstühlen sah. Ein Mann in dunkler Kleidung schlich durch den Gang, der zielgerichtet etwas suchte und sich stets nach irgendjemanden umschaute. Es schien als würde dieser Mann etwas suchen und dabei nicht beobachtet werden wollen.
Harry machte dieser Vorfall neugierig. Schnell zog er sich in das Treppenhaus zurück, damit ihn der Mann nicht sehen konnte und beobachtete ihn durch die Scheibe der Tür, die zum Treppenhaus führte. Immer wieder blickte der Mann sich um, ehe er schließlich stehen blieb und einen.......Harry's riss seine Augen vor Überraschung auf..... Zauberstab hervorholte.
„Alohomora"Die Tür, vor der dieser Mann gestanden hatte, schlug mit einem Satz auf. Wieder schaute sich der Mann um , ehe er das Krankenzimmer betrat und dieses hinter sich wieder schloss. Harry war sich klar, dass dies hier nicht mit rechten Dingen vor sich ging. Schnell stieß er die Treppenhaustür auf, lief zu dem Zimmer und horchte erst noch einmal, ehe er seinen Zauberstab zuckte. Dann öffnete er die Tür und sah.... wie der Mann seinen Zauberstab gehoben hatte, um einen Zauber über das in diesem Zimmer befindlichen Mädchen zu legen. Harry hob seinen Zauberstab, als der Mann sich überrascht zu ihm umdrehte. Im gleichen Augenblick stürzte durch eine andere Tür ein rothaariger Mann in weißer Kleidung herein, der ebenfalls einen Zauberstab im Anschlag hatte. Ehe der dunkle Mann auf diese erneute Veränderung seiner Situation reagieren konnte, rief Harry laut.
„Stupor"
Review-Antworten:
laser-jet: Aber ständige Röte? Und ich werde dir , wie immer, 100 x antworten.... so schnell wie es nur geht.! Danke für den review.
Banduan: Aber eigentlich ist es dir und Fluffy zu verdanken, das ich mich ran getraut habe, eine eigene Geschichte zu schreiben. Danke, kleine Schwester. Schön das es dir gefallen hat, mal Dumbledore in Muggelkleidung zu sehen. Ich dachte mir, es würde ein bisschen zu sehr auffallen ihn ganz normal in seinem Umhang zu präsentieren, wenn er schon kein Aufsehen auf das Mädchen lenken möchte. Warum Harry nicht bewacht wird? Du warst zu schnell!!!! gg Siehe dieses Kapitel. Er wurde bewacht ( wie gut wird sich noch rausstellen ). Und ich weiß, das ich hier noch einige Fragen nicht ganz beantwortet habe. Aber das ist ABSICHT.
Fluffy: Danke für deine review und dein Vertauen in mich. Wer das Mädchen ist.......du wirst es erfahren! Aber nicht jetzt! Kicher. Und Harry, nun ja er zwar ein Jahr älter, aber er ist nun mal ein Teenager... und da ist man nun mal manchmal sehr impulsiv und spontan.
