7. Angelikas Vergangenheit
„Alles klar, Harry?"
Harry ließ sich matt auf einen der Stühle in Neils Büro nieder und schaute Dumbledore an, der sich nicht weit von ihm einen Stuhl hinzauberte.
„Ich weiß schon wie du dich fühlst, Harry, aber.... wir haben dies wirklich nicht vorhersehen können. Und .... es wird wahrscheinlich noch weitere Opfer in diesem Kampf, in diesem Krieg gegen Voldemort, geben. Er wollte verhindern, dass wir mehr erfahren... und hat dies nun auch erreicht. Aber uns bleiben andere Möglichkeiten... um ihn endgültig zu besiegen."
Die Tür ging auf und Snape trat in den Raum.
„Er ist nun in St.Mungos."
„Gut, damit können wir herausfinden, woran er gestorben ist und das nächste Mal werden wir gewappnet sein."
Dumbledore schwang abermals seinen Zauberstab und ein großes Tablett mit Keksen, Teetassen und einer großen Teekanne erschien. Anscheinend waren die Hauselfen aus Hogwarts bereits auf die kurzfristigen Wünsche ihres Schulleiters schon eingestellt.
„Möchtest du einen Tee, Harry.... Severus. Und vielleicht Kekse?"
Zunächst kam es Harry komisch vor, jetzt, nachdem er zugesehen hatte, wie ein Mensch an einer Vergiftung gestorben war, gleich etwas zu essen. Doch anders als er dachte, meldete sich sein Magen und erinnerte ihn daran, dass er noch kaum etwas gegessen hatte. Mit einigem Zögern griff er einige Kekse und stellte fest, dass sie herrlich schmeckten. Dumbledore lächelte ihn an, nahm selbst noch einen Keks von dem großen Teller und tunkte ihn in seinen Tee. Wieder ging die Tür auf und Neil trat ein, wobei er immer noch etwas blass um das Gesicht aussah. Erschöpft ließ er sich auf einen nahen Stuhl sinken.
„ Nun.... Neil, wie sieht es mit einem möglichen Transport von Angelika aus", fragte Dumbledore, nachdem er Neil einen Keks und Tee zukommen ließ.
„Wohin wollt ihr sie transportieren, Professor Dumbledore?"
„Am besten ins Hauptquartier des Ordens. Hier wird sie über kurz oder lang eine Gefahr für sich und andere werden. Es wäre gut, wenn wir den Transport schon heute durchführen könnten. Ist sie soweit wohlauf, dass das möglich wäre?"
„Ihre Verletzungen sind bis auf die Narbe vollständig geheilt. Allerdings ist sie von diesem Heilprozess, wie immer er auch wirklich vonstatten ging, noch sehr müde. Einer langwierigen Reise kann ich so nicht zustimmen."
„Und einer Reise mit einem Portschlüssel?"
Neil zuckte mit den Schultern. Auch er nahm sich einen weiteren Keks vom Teller und biss ihn in der Hälfte durch. Einige der Krümel kullerten ihm den weißen Kittel hinab, den er trug.
„Ich denke mir, dass sie diese verkraften wird. Allerdings glaube ich schon, dass sie auch in den nächsten Tagen ärztliche Zuwendungen benötigt. Weiterhin... außer Harry, mir und einigen Krankenschwestern kennt sie niemanden anderes. Ich fürchte, sie wird nicht freiwillig mitkommen wollen. Zudem.... hatte ich noch nicht die Zeit, ihr zu erzählen, dass sie eine Zauberin ist. Sie glaubt, dass sie bald entlassen werden kann, um mit ihrer Mutter nach Deutschland zurückzukehren."
„Ist ihre Mutter von den Tatsache informiert worden, dass ihre Tochter eine Zauberin ist?" , fragte Dumbledore nach.
„Ich habe ihre Mutter schon auf diese Schmuckstücke angesprochen und ihr angedeutet, dass etwas besonderes mit ihrer Tochter sei, aber auf Grund der Gegebenheiten und der Eile konnte noch kein weiteres Gespräch stattfinden."
„Mmh..gut... Severus...könntest du Professor McGonagall benachrichtigen, dass sie sich der Mutter von Angelika annehmen soll und ihr beibringen, dass ihre Tochter magisch veranlagt ist und dass sie, sollte sie im Krankenhaus verbleiben, in großer Gefahr schwebt."
Snape, der in einer Ecke des Arztzimmers mürrisch herumsaß, nickte. Scheinbar fühlte er sich hier nicht ganz so wohl.
„Ich werde zudem meine Kontakte spielen lassen, ob der dunkle Lord doch etwas von dem Mädchen weiß. Und nachfragen, ob sie Pavlov kannten. Vielleicht erfahren wir so, wer noch zusätzlich neuerdings auf der Seite des dunklen Lordes steht. Außerdem, wenn es recht ist, werde ich Alastor Moody benachrichtigen, dass er einen zusätzlichen Transportschutz aufbaut."
„Keine schlecht Idee, Severus. Nun, wenn du schon auf dem Wege zum Hauptquartier bist, dann kannst du ja Harry gleich mitnehmen."
„Ich....", Harry, der sich die ganze Zeit den Bauch mit Keksen vollgestopft hatte und dabei dem Gespräch gelauscht hatte, erschrak zutiefst," ich will nicht jetzt ins Hauptquartier .....reisen."
Eigentlich hatte er ‚geschickt werden' sagen wollen, doch letztendlich hatte er sich besonnen.
Dennoch, eine alte und bekannte Wut kroch ihm langsam den Bauch hoch. Das konnte Dumbledore nicht ernsthaft meinen.
‚Warum behandeln mich alle immer noch als Kind. Ich bin immerhin schon 16 Jahre alt!'
Doch bevor Harry noch etwas dazu sagen konnte, unterbrach ihn Neil.
„Ich halte es auch nicht für so gut, wenn Harry uns jetzt verlässt. Er ist immerhin eine Ansprechperson für Angelika. Zudem.... es ist besser für sie jemanden zu haben, der ungefähr gleich alt ist. Ich denke, Angelika wird diese Reise mit dem Portschlüssel wesentlich entspannter durchführen, wenn Harry dabei ist."
Dumbledore schaute Neil über seine Augengläser an.
„Nun, gut, wenn du meinst, Neil, dann bleibt also Harry eben noch etwas hier."
Harry schaute Neil dankbar an, der Harry mit dem Auge zuzwinkerte.
„Ich werde dann gehen...", sagte Severus, stand auf und schritt zur Tür. Irgendwie kam es Harry vor, als wäre Severus erleichtert gewesen, ihn nicht mitnehmen zu müssen. Oder war dieser Gesichtausdruck, den Harry auf Snapes Gesicht kurz gesehen hatte, auf Neil bezogen gewesen? Er schlüpfte aus dem Zimmer und schloss leise die Tür. Neil schaute Snape hinterher.
„War es nötig, ihn hierher mitzubringen, Professor?", sagte Neil wenige Augenblicke später.
Dumbledore schaute Neil leicht überrascht, aber auch leicht amüsiert an.
„Warum?"
„Ihr wisst, was ich von ihm halte. Es ist ein Glück, dass Tyroon nicht hier war. Ich glaube nicht, dass er so besonnen gehandelt hätte."
„Professor Snape ist ein angesehenes Mitglied des Ordens und ein wichtiger Lehrer in Hogwarts."
„Ja, und ein Schleimbeutel wie eh und je. Er war ein Freund von Traves. Ich verstehe nicht, wie Ihr ihm wirklich trauen könnt."
Dumbledores Gesichtzüge blieben weiterhin gelassen, obwohl seine Stimme etwas an Schärfe zunahm..
„Ich kann und werde ihm weiterhin vertrauen, Neil. Auch wenn dies einigen ehemaligen Schülern anscheinend nicht passt. Aber er ist, gerade weil er ein Freund von Traves und Wilkes und weil er ein Todesser gewesen war, ein wertvoller Verbündeter. Und zudem.... er hatte nicht ganz Unrecht, Neil. Wem gilt deine Loyalität?"
„Ihr wisst ganz genau, wem meine Loyalität gehört, Professor. Sie gehört erst mal meinen Patienten, egal wer dieser ist."
Neil war leicht aufgesprungen und stand nun vor Dumbledore, der aber beruhigend seine Hände hob und Neil anlächelte
„Gemach, gemach, Neil. Nichts anderes hatte ich erwartet. Aber... du wirst verstehen, dass andere dies auch anders sehen könnten. Sie könnten sagen, dass es nicht besonders gut war, dass du ihn damals behandelt hattest. Hätte er deine Behandlung nicht gehabt, hätte er die Prewetts nicht foltern können. Und dennoch hast du ihm damals geholfen, obwohl du wusstest, wer er war."
Harry schaute Dumbledore an, dann schaute er zu Neil. Er hatte keinen blassen Schimmer, worüber sich Dumbledore und Neil stritten.
„... und genauso, wie man deine Loyalität in Frage stellen kann.... so kann man genauso Professor Snapes Handlungen bezüglich des Ordens betrachten."
Neil setzte sich, doch sein Kopf war immer noch vor Erregung rot.
„Ihr könnt mir glauben.... wie oft habe ich mir dies auch gesagt.... wie oft hat mein Bruder mich verflucht, dass ich Dolohov, einem Verbündetem des Mörders meines Vaters geholfen habe.... wissentlich. Aber.... ich bin Arzt. Soll ich deshalb einen Mann nicht pflegen, nur weil er grausame Sachen gemacht hat... und wieder machte? Nein...."
„Ist schon gut, Neil, ist schon gut."
Schweigen breitete sich aus. Harry war sich gewiss, dass Neil nichts unrechtes getan hatte. Er hatte ja nur als Arzt gehandelt, hatte wohl Dolohov nur irgendwie gepflegt. Doch auch bei Harry blieb ein beklemmendes Gefühl.
„Ich werde ...ich werde euch begleiten. Wenn es euch recht ist, werde ich dem Orden beitreten und gegen die Todesser kämpfen. Aber dennoch.... sollte irgendjemand meine ärztliche Hilfe benötigen, dann werde ich dennoch auch für diesen zur Verfügung stehen", sagte Neil sehr leise, fast in sich gekehrt.
Dumbledore nickte ihm zu, nahm noch einen Keks und tunkte ihn abermals in seinen nun schon kalten Tee. Wieder trat Schweigen ein. Irgendwie schien diese Stille auf das Gemüt aller Anwesenden zu schlagen. Wieder dachte Harry an Pavlov, der im Namen Voldemorts gestorben war. Und dann... dachte er an Angelika, jenes Mädchen, das nicht unweit von hier in einem Bett lag und nichts von den ungeheuren Vorgängen wusste. Harry trank noch seinen Tee aus, eher er tief einatmete und schließlich das fragte, was ihm schon eine Zeitlang beschäftigte.
„Wer ist eigentlich Angelika und warum weiß sie nicht, dass sie ein Zauberin ist, Professor Dumbledore", fragte Harry in diese Stille hinein.
Dumbledore schaute Harry an, nickte dann ihm und auch Neil zu, die beide erwartungsvoll wiederum Dumbledore anschauten.
„Also, gut, da wir ja einiges an Zeit haben... es sei du müsstest noch etwas erledigen, Neil..."
Neil schüttelte den Kopf.
„...ich habe mir frei genommen..."
„Mmh,...also, Harry, was weißt du über Grindelwald?"
Harry zuckte mit seinen Schultern.
„Nur, dass er wohl ein schwarzer Magier war und ihr ihn besiegt habt. Jedenfalls stand das auf einer Schokofroschkarte."
Dumbledore grinste.
„Wozu die Karten alles nur gut sind! Also, Grindelwald lebte vor ca. 50 Jahren in Deutschland...."
„Glaubt ihr, sie ist ein Nachkomme Grindelwalds?", warf Neil ein.
„Neil.... soll ich nun das Ganze von vorn erzählen oder nicht?.... Also,...oder besser, ich fange noch früher an. Während es heute in Deutschland weniger Zauberer als in England gibt, gab es zur Zeit des deutschen Kaisers in der Jahrhundertwende sehr viele, die zudem einiges an Privilegien besaßen. Sie hatten über die Jahre Reichtum und Macht angehäuft und bestimmten immer mehr den preußischen Staat. Als schließlich der 1. Weltkrieg verloren wurde, wurden viele dieser Zauberer entmachtet oder verloren Geld und Ruhm. Die Folge war, dass sich einige diesem Muggel Hitler anschlossen, der schließlich die Macht in Deutschland gewann und die damalige wacklige Demokratie beseitigte. Zu diesen Zauberern, die nun von Hitler hofiert wurden, war auch Grindelwald. Als schließlich der zweite Weltkrieg ausbrach und Hitler die benachbarten Länder überrannte, wurde Grindelwald der Führer dieser Zauberer. Grindelwald war kein solcher schwarzer Magier, wie etwa Lord Voldemort oder Grigorij Rasputin... er war niemand, der die Macht in den Händen halten oder sich über die Muggel stellen wollte. Er benutzte die Machthaber nur....um seinen Wissensdurst und seine Forschungen durchführen zu können. Darin mag man vielleicht zunächst nichts Schlimmes sehen, doch Grindelwald war mehr als rücksichtslos. Ihm galt ein Leben eines seiner Patienten, oder sollte ich lieber Opfer sagen, überhaupt nichts. Und die Nationalsozialisten lieferten ihm genügend Muggel und Zauberer, die Ihnen im Wege waren. Seine Forschungen waren mehr als grausam. So, dass er bei uns den Beinamen, der Todbringende, erhielt. Als schließlich Hitler England bombardierte, bat uns unsere Regierung um Hilfe. Man nahm an, dass zudem Zauberer, die auf Hitlers und/oder Grindelwalds Befehl hin wirkten, eine Invasion auf England vorbereiteten. Schließlich, als die Alliierten über die Normandie die Deutschen zurückschlugen, wurden auch wir tätig. Grindelwald und die meisten seiner Anhänger wurden von uns überwältigt und vernichtet. Das deutsche Reich zerbrach..... In den Folgen des Krieges und auch danach verschwanden viele Zauberer, einerseits um nicht von Grindelwalds Schergen gefunden zu werden, auf der anderen Seite um sich vor den alliierten Mächten zu verbergen. Mancher der Zauberer ging nach Südamerika. Nur sehr langsam konnte die Zauberergemeinde in Deutschland sich wieder aufbauen und sich von Grindelwalds Ideengut verabschieden. Im Westen von Deutschland war dies einfacher; im Osten herrschten die Sozialisten, die gegenüber den Zauberern immer einen großen Argwohn besaßen. Hier konnten die Zauberer sich lange Zeit nicht öffentlich zu erkennen geben. Jedenfalls war es leicht in der Nachkriegszeit sich zu tarnen und wenn man die entsprechenden Mittel besaß, für lange Zeit unterzutauchen."
„Also.... könnte Angelika die Enkelin von Grindelwalds sein", erwiderte Neil abermals.
„Ja, möglich wäre es schon.... vor allem auf Grund ihrer Aura..... aber, es gab auch andere mächtige Zauberer in Deutschland zu jener Zeit. Zauberer, die vor Grindelwald geflohen waren und sich versteckt hielten. Und die sehr vorsichtig waren, als die Nachkriegszeit anbrachen."
„Aber wer ist denn nun Angelika?", fragte Harry noch einmal nach.
„Ein Mädchen, deren Vater wohl ein Zauberer und deren Großvater so mächtig war, dass er diese magischen Schmuckstücke an seine Kinder und Enkelkinder weitergeben konnte. Durch diesen Armring des Bladuds gelang es nun, ihre Zauberkraft so einzudämmen, dass ein Zauberer ihre Aura nicht bemerkt, ja, dass man den Träger für einen Muggel halten muss. Wahrscheinlich wird durch den Ring die Zauberkraft so eingeschränkt, dass der Träger nicht zaubern kann....und damit nicht auffällig wird", antwortete Dumbledore, wobei er versuchte, mit einem Löffel Kekskrümel aus seinem Tee herauszufischen.
„Was ist, wenn sie Grindelwalds Enkelin ist.....wie wollen Sie ihr dann erklären, dass Sie es waren, der ihren Großvater besiegte und tötete."
Dumbledore atmete tief ein und nickte mit dem Kopf.
„Ja, Neil.... damit habe ich mich auch schon beschäftigt. Aber ich hoffe mir bleibt ein wenig Zeit es zu erklären. Und ich hoffe, Angelika ist jenes kluge Mädchen, von dem Sie mir erzählt haben."
„Meint Ihr, sie weiß von den Fähigkeiten des Armringes?", fragte Neil nach.
Dumbledore zuckte abermals mit den Schultern.
„Wahrscheinlich nein.... so wie ich euch verstanden habe, lebt Angelika allein mit ihrer Mutter, die eine reine Muggel ist?"
„Ja, von einem Vater ist nie gesprochen worden."
„Ist Reiner der Nachname ihrer Mutter oder der ihres Vaters?"
„Da bin ich überfragt", erwiderte Neil.
„Ja, ...und nur mit ihrer Hilfe können wir dieses Rätsel lösen. Und können herausbekommen, wie viel Zauberkraft sie in Wirklichkeit besitzt. Sollte sie Grindelwalds Erbin sein... dann ist es deshalb schon ungemein wichtig, dass Lord Voldemort sie nicht in seine Hände bekommt. Sie könnte noch mehr Geheimnisse besitzen, die ihm noch fehlen. Und die es uns dann noch schwerer machen würden, ihn zu besiegen."
„Ja, ihr habt recht, Angelika sollte in Ruhe erfahren, was mit ihr ist und....."
„Was ist mit mir?"
Neil sprang schon fast panisch auf und auch Dumbledore ließ seinen Löffel fallen. Keiner in diesem Raum hatte bemerkt, dass die Tür aufgegangen war und Angelika in den Raum getreten war.
„Angelika..... wer hat dir erlaubt aufzustehen. Mädchen....so etwas unvernünftiges!"
Neil trat besorgt auf Angelika zu.
„Ich war aufgewacht und.... mir war langweilig. Also bin ich aufgestanden und habe euch und diesen Jungen..."
„Harry".
„Ja, Harry..."
Sie schaute sich um, erblickte Harry und grinste ihm zu.
„....Harry gesucht. Doch ihr habt eben über mich geredet?"
Dumbledore räusperte sich.
„Oh, Angelika, ich darf dir Professor Dumbledore vorstellen.", stellte Neil Dumbledore vor und wies mit einer Hand auf den vor ihm sitzenden Dumbledore
„Professor? Oh.... ist irgendetwas mit mir. Muss ich operiert werden?"
„Nein, Angelika, nein. Du scheinst recht gesund zu sein. So gesund, dass du, wie es aussieht, noch heute die Klinik verlassen kannst. Nein, wir haben über etwas anderes mit Professor Dumbledore gesprochen. Wir haben über deine...Kräfte, deinen sonderbaren Schmuck und deine Zukunft gesprochen."
„Vielleicht ist es Zeit, dass ich mich selber einmal vorstelle, Miss Reiner. Mein Name ist Albus Dumbledore und ich bin der Schulleiter von Hogwarts, der Schule für Zauberei hier in England. Neil war, ebenso wie es Harry ist, einer meiner Schüler. Und beide besitzen, wie Sie auch die Fähigkeit zaubern zu können."
Angelika schaute ungläubig den älteren Mann an, begann dann aber laut aufzulachen. Irgendwie war das Lachen so erfrischend, dass selbst Neil und Harry mitlachen mussten, während Dumbledore leicht lächelte.
„Sie... machen... einen....Scherz ...mit ....mir", stieß Angelika hervor.
Dumbledore lächelte immer noch.
„Nein, Miss Reiner, nein, dies ist kein Scherz. Sie können zaubern, glauben sie mir. Haben sie jemals schon merkwürdige Dinge erlebt, Wünsche, die sich plötzlich erfüllten, Dinge, die plötzlich sich bewegten, obwohl sie es nicht hätten tun sollen. Verschwanden nicht Dinge, die verschwinden sollten? Und dies alles.... wenn sie nicht ihren Armring trugen."
Angelika fasste sich automatisch an den Arm, als wenn sie fühlen wollte, ob er noch da sei.
„Ich... wo ist der Ring?"
„Ich denke, er liegt noch in Ihrem Nachttisch. Nun.... Sie wissen es, nicht wahr. Sie wissen, dass Sie Dinge verändern können...."
Angelika schaute den Mann an, als hätte er ein Geheimnis, einen Makel an ihr entdeckt.
„Ich.... es ist nicht so, wie Sie es sagen.... ich bin nicht so. Ich habe diese Fähigkeiten nie haben wollen. Mutter sagte auch immer, dass daran nichts krankhaftes sei, aber....."
„Es ist auch nichts krankhaftes dabei, Kindchen", Dumbledore Stimme nahm an Sanftheit zu," es ist eine besondere Fähigkeit. Und nichts davon ist unnatürlich. Allerdings trennt uns diese Fähigkeit oft von den Menschen, die diese Fähigkeiten nicht besitzen. Und damit man diese Fähigkeiten besser nutzen....und niemand damit zu schaden kommen kann, hat man überall auf der Welt Schulen errichtet, damit die Kinder mit diesen Fähigkeiten leben lernen. Zauberei ist etwas Wundervolles, etwas sehr Wertvolles. Man sollte es nicht verstecken..."
„Aber Großvater...?"
„Lebt dein Großvater noch?", warf Neil ein
Angelika schüttelte mit dem Kopf.
„Mutter hat mir oft von ihm erzählt. Und er war es, der Vater diesen Ring gab und ihn ermahnte, ihn nie abzulegen. Als ich dann geboren wurde und Vater zu Tode kam, da bekam ich dann den Armring.....aber wenn ich ihn ablegte, dann spürte ich, wie sich die Dinge veränderten. Besonders, wenn ich wütend war."
Harry konnte sich vorstellen, wie es war. Auch er hätte sich bis zu seinem 11. Jahr nicht vorstellen können, ein Zauberer zu sein. Immer wieder waren Dinge in seinem Leben geschehen, die er nun mit jener Zauberkraft erklären konnte.
„ Ich wollte niemand davon erzählen, denn....."
Irgendwie traten in Angelikas Augen Tränen. Neil trat an sie heran und streichelte dem Mädchen den Arm.
„Nun.... nur durch deine Gabe....und durch deine wichtigen und mächtigen Schmuckstücke konntest du am Leben bleiben. Du erinnerst dich an den grünen Blitz, bevor du ohnmächtig wurdest."
Angelika nickte.
„Nun, dies war ein Zauber.... allerdings einer, der nicht angenehm war. Einer, der alle die in diesem Restaurant waren, töten sollte."
Angelika hob ihren Kopf und starrte Dumbledore entsetzt an.
„Ja, Miss Reiner, es stimmt. Es gibt Zauberer, die ihre Zauberkraft dazu einsetzen, Menschen zu schädigen. Menschen zu unterjochen. Menschen, Muggel wie Zauberer, zu töten. Wir hatten über ihre Zukunft gesprochen, denn wir wollen, dass Sie diesen Zauberern nicht in die Hände fallen.... und konnten.... oder vielmehr..."; Professor Dumbledore wandte sich Harry zu," konnte Harry hier verhindern, dass Ihnen hier im Krankenhaus Leid geschieht."
Angelika schaute Harry mit großen Augen an, der daraufhin verlegen wegschaute. Warum hatte Dumbledore ihn in diesem Augenblick nur genannt. Er fühlte sich nun recht unwohl, ein Held zu sein. Dann merkte Harry wie Angelika sich streckte.
„Und nun.... was werden Sie mit mir tun?"
„Wir dachten, wir bringen Sie erst einmal an einen Ort, an dem Sie in Sicherheit sind. An dem Sie keiner angreifen kann. Und an dem Sie sehen, dass Ihre Fähigkeit nicht außergewöhnlich ist, sondern an dem viele Zauberer sind, die ebenfalls ihre Fähigkeit, mehr oder weniger, besitzen. An dem sie lernen können, mit ihrer Gabe zu... leben. Ohne den Armring."
„Und Mutter?"
„Eine unserer...Lehrkräfte klärt sie gerade auf.... sie wird natürlich auch in Sicherheit gebracht, damit man sie nicht gegen sie benutzen kann."
Angelika nickte.... sie sah entschlossen aus, allem sich entgegenzustellen, obwohl sie dies nicht gerade glücklich machte.
Review-Antworten:
Banduan: Liebes Schwesterlein, danke für dein schönes Review. Ich habe ja schon im Forum geantwortet, aber auch hier will ich es tun. Tja, je größer der Orden wird, desto mehr Maulwürfe können eingeschleust werden. Voldemort ist sich klar, dass der Orden gegen ihn agiert. Wer der Maulwurf ist, wird natürlich nicht ...vorerst...verraten. Es wird also noch etwas knifflig. Aber hier erst mal etwas über Angelika und Neil. Danke für dein Review...und ich mache hin....
Laserjet: Hoffe dir gefällt auch dieses Kapitelchen. Wohnst übrigens dann ja auch in BaWü...wie mein Schwesterlein.
Fluffy: Wie weit er sich halten kann, unser lieber Fudge. Tja, wir werden es erfahren. Wird nicht leicht für ihn. Und ich versuche die Spannung zu halten.
Eva Luna: Danke auch für dein Review hier. Ich habe deinen Wunsch sofort beherzigt, wie du siehst. Aber... es kommt noch mehr!
Und noch beste Grüsse an Vivianne Penelope Ollivander, deren kleine Kurzgeschichte jeder lesen sollte. Danke für deine schnelle ( superschnelle) Verbesserungen und deine aufschlussreichen Kommentare. Ohne dich wäre das Schreiben weit weniger schön!
