9. Der Ausbruch
„ Aufstehen... Ron, Harry, aufstehen"
Harry drehte sich um und blinzelte. Verschlafen griff er nach seiner Brille, setzte sie auf, gähnte und schaute sich erst mal um. Ron lag nicht unweit von ihm in seinem Bett und schien noch zu schlafen. Mrs. Weasley stand in der Tür und lächelte.
„Harry, komm aufstehen. Ich weiß, ihr habt gestern mit Ginny, Angelika und Hermine noch lange aufgesessen... aber heute ist der erste Gerichtstermin gegen Lucius Malfoy. Und du musst gegen ihn aussagen. Also, komm, beeil dich!"
„Mmh...ja ...in Ordnung... bin gleich da", murmelte Harry, wobei er noch etwas vor sich hindöste.
Er bemerkte gar nicht, dass Mrs. Weasley schon wieder gegangen war. Wie an jedem Morgen fiel sein Blick auf die reichliche Anzahl von Geschenken, die er in der letzten Woche, an dem Abend als sie hier ankamen, noch erhalten hatte. Dort auf dem Tisch lag das Buch über die „Praktische Anwendung von Zaubern bei der Verteidigung gegen die schwarzen Künste" von Theodora Helsing, dass ihm Hermione geschenkt hatte. Nur unweit davon lag das Jahresbuch über die letzte britische Quidditch-Meisterschaft, mit allen Spielern und Ergebnissen, sowie allen Statistiken und Hintergrundwissen der Teams, das er von Ron und Ginny geschenkt bekommen hatte. Der Pullover von Mrs. Weasley wie auch das neue Schweizer Zaubermesser von Tonks lagen nicht unweit davon auf einer Kommode. Dort mussten sich auch die Socken von Dobby befinden, der erst gestern im Hauptquartier eingetroffen war und Angelika wieder in Staunen versetzt hatte. Er richtete sich auf und wollte aufstehen, als sein Blick auf das Bild fiel, das Professor Dumbledore ihm zu guter Letzt geschenkt hatte. Er nahm es in die Hand und schaute erneut auf seine Eltern, Dumbledore und Sirius, die in einen Kinderwagen schauten und ihn, Harry, angrinsten. Alle schienen so ungemein glücklich zu sein. Glücklich....und irgendwie stolz. Zunächst schossen ihm wieder Tränen in die Augen, denn es war eines der wenigen Bilder, auf denen seine Eltern und Sirius gleichzeitig zu sehen waren. Aber da sie alle so glücklich aussahen... und da Harry wusste, dass Dumbledore dieses Bild selbst wie einen Schatz gehütet hatte, ließ dies ihn etwas aufmuntern. Er fuhr zärtlich über den alten verschlissenen Rahmen und beobachtete, wie seine Mutter sich in den Kinderwagen beugte und die Decke ein wenig zurechtrückte. Währenddessen rasselte Sirius, ein sehr gut aussehender Sirius, der weder ausgemergelt noch bleich war, mit einer Kinderrassel. Irgendwie war sein Gebaren mehr als komisch, so dass Harry wieder zu grinsen begann. Wie manche Erwachsene sich doch im Angesicht eines Kleinkindes zu Idioten machten. Und doch... Harry wurde es warm ums Herz, wenn er die drei hier auf dem Bild sah. Es erinnerte ihn an eine wundervolle Zeit, die Harry nicht bewusst mitgemacht hatte. Er wusste, dass dieses Bild für ihn eine Motivation, ein Anspruch war, sein Bestes einzusetzen. Nicht nur um die Tode von Sirius und seinen Eltern zu rächen, sondern, um auch anderen eine solche glückliche Zeit zu schenken. Und dazu fiel im augenblicklich Angelika ein.
„Morgen."
Harry drehte sich zu Ron um, der sich müde aufrichtete.
„Gut geschlafen, Ron?"
Ron starrte noch ein wenig vor sich hin, ehe er schließlich antwortete.
„Jo, doch, ganz gut. Habt ihr gestern noch lange weitergemacht?"
Harry lächelte. Seitdem Professor Dumbledore die Erlaubnis eingeholt hatte, dass sie hier, unter seiner Kontrolle, zaubern durften, waren sie fast jeden Tag damit beschäftigt gewesen, Angelika das Zaubern beizubringen. Zunächst war sie kaum in der Lage gewesen ihre Scheu vor dem Zaubern zu verlieren, doch in den letzten drei Tagen hatte sie riesige Fortschritte gemacht.
‚Natürlich wäre sie noch besser, hätte sie einen eigenen Zauberstab und nicht so ein altes Ding von Remus', dachte Harry, dennoch hatte sie mit einem ungewöhnlichem Tempo viele Zauber der ersten Klasse gelernt. Dies lag natürlich auch an ihrem Talent und an ihrer Kraft, die außergewöhnlich war. Remus, der das eine oder andere Mal, wenn er nicht vom Orden in Anspruch genommen wurde, vorbeischaute, war verblüfft von Angelikas Talenten und ihrem Lerneifer.
„Wenn sie so weitermacht, dann habt ihr Angelika in einem Jahr oder zwei alles beigebracht, was ihr an praktischen Zaubern bisher gelernt habt."
Dies war natürlich hypothetisch gewesen. Noch hatte Dumbledore sich zu nichts durchgerungen, was Angelika in Zukunft tun würde. Wahrscheinlich würde sie unter der Aufsicht Dumbledores oder eines Zauberers aus Deutschland ihre Ausbildung weiter durchführen, dachte sich Harry.
Natürlich war dieses Tempo auch Hermine zu verdanken gewesen. Ohne ihren ‚Stundenplan' und ohne ihren ‚Ausbildungsplan' für Angelika wären sie bei weitem noch nicht so weit, da sie dann Angelika unkontrolliert verschiedene Zauber gezeigt hätten, die sie im Endeffekt mehr abgeschreckt als geholfen hätte. Doch Hermine hatte schnell die Ausbildung von Angelika in die Hand genommen und einen Rahmenplan erarbeitet, in den sie zudem Tonks und Remus mit einbaute, sodass auch diese Angelika unterrichten konnten.
„Glaubst du, dass Angelika den Engorgio-Zauber noch mal hinbekommt", fragte Ron und rieb sich seine Finger, die nach der gestrigen Attacke Angelikas auf sehr drastisch Weise angeschwollen waren.
Harry lächelte Ron an.
„Wenn du dich wieder als Versuchskaninchen zur Verfügung stellen willst... wahrscheinlich. Sie macht erhebliche Fortschritte. Allerdings wird Hermine sie in der nächsten Zeit etwas in Zaubertränke einweisen. So wird sie zu den anderen Zaubern erst mal nicht kommen. Hermione hat hier im Keller einige Räume entdeckt, die wohl früher zur Zaubertränkeherstellung benutzt worden sind. Und laut Hermine ist die Bibliothek oben unter dem Dach in Bezug von Zaubertrankherstellung noch größer als die von Hogwarts. Und DAS will schon etwas heißen. Jedenfalls hat selbst Snape schon das Interesse an einigen Büchern aus der Bibliothek der Blacks angekündigt."
„Wenn wir nur unsere Hermione nicht hätten! Sag mal... kommt Angelika jetzt besser mit ihr aus? Mir scheint es fast so."
„Nun, ich meine, beide scheinen sich ein wenig aneinander zu gewöhnen. Hermione bewundert den Lerneifer Angelikas und ihr Talent. Und Angelika; ja sie bewundert Hermiones Wissen und ihr Talent zu Organisieren. Zudem... beide scheinen so richtige Leseratten zu sein."
„Jo... weißt du, dass mich Angelika gestern das erste mal verbessert hat? Die wird noch einmal eine richtige zweite Hermione."
Harry lächelte in sich hinein. Er stand auf, ging ins Bad und wusch sich.
„Zunächst dachte ich ja, Hermione sei eifersüchtig auf Angelika", hörte er Ron aus dem Nachbarzimmer, der sich ebenfalls langsam aus dem Bett quälte.
„So einen Eindruck hatte ich auch... aber ich versteh nicht, warum?"
„Keine Ahnung... na, Mädchen halt! Die versteht man so und so nicht. Aber... irgendwie süß ist sie schon."
„Wer... Hermione?"
„Nee, ich meine.."
„....Angelika. Hab ich mir schon gedacht, wen du meinst."
„Meinst du, sie hat gemerkt, dass ich auf sie stehe?"
„Also, wer das nicht gemerkt hat, muss ein Trottel sein, Ron. Das hat man doch schon am ersten Tag gesehen."
„Und?"
„Was, und?"
„Meinst du, sie steht auch auf mich?"
„Weiß nicht. Keine Ahnung"
Harry hatte sich nun vollständig angezogen. Er trug eine neue Hose, die Mrs. Weasley ihm besorgt hatte, sowie eines seiner Hemden und den neuen Pullover, auf den Harry sehr stolz war.
„Was meinst du, wird Lucius Malfoy heute verurteilt?", schlug Ron ein neues Thema an, als sie schließlich herunterstiegen und zum gedeckten Frühstücktisch eilten.
„Da seid ihr ja endlich", begrüßte sie eine sehr nervöse und genervte Hermione, die bereits gefrühstückt hatte und trotz ihrer deutlichen Aufgeregtheit versuchte den Tagespropheten durchzustöbern." Lupin will uns noch sprechen, ehe wir zum Ministerium abreisen."
„Was will er denn?", fragte Ron Hermione verblüfft.
„Es geht wohl um unsere möglichen Aussagen. Näheres hat er leider nicht gesagt. Übrigens begleitet Neil uns zusammen mit Lupin. Angelika wird dagegen bei Mrs.Weasley bleiben", sagte Hermione mit Nachdruck und schaute dabei Ron tief in die Augen, so dass dieser leicht rot anlief.
„Ei..... Neil ist auch hier?"
Harry schaute Hermione fröhlich an. Der junge Arzt aus Birmingham war wenige Tage weg gewesen, nachdem er Angelika als gesund entlassen hatte.
„Er muss wohl heute sehr früh eingetroffen sein.....dann werde ich ihn ja auch endlich richtig kennen lernen. Wo doch Tonks so von ihm schwärmt!", meinte eine nun wesentlich umgänglichere Hermione, die den Rest ihres Tees in einem Zug austrank. Sie legte die Zeitung ordentlich zusammen und stand langsam auf, wobei sie die beiden Jungen leicht fragend ansah. Harry nahm sich schnell noch ein Butterbrot, verschlang es mit zwei Bissen und trank den Tee in einem Zug, ehe er sich zu Hermione und Ron gesellte, der sich entschlossen hatte, noch weitere Butterbrote mitzunehmen.
„Wird Ginny nicht auch mitkommen, und treffen wir Neville und Luna im Gericht?", fragte ein noch kauender Ron Hermione, die vorauseilte und schließlich an die Tür von Lupins Büro klopfte.
„Herein... oh da seid ihr ja. Setzt euch doch bitte... Brandon, diese Unterlagen müssen unbedingt noch zu Mundungus, ehe er und Kingsley nach Holland aufbrechen... und sagen sie ihm, er soll nichts ohne diesen Beamten der ICEA machen. Keine eigenen Sachen. Die arbeiten nahtlos mit Interpol und der holländischen Polizei zusammen... wir können uns einen Fehlschlag nicht erlauben... alles klar? "
Brandon, ein schüchterner junger Mann, der erst seit kurzem Auror und Mitglied des Ordens geworden war, nickte ergeben den Kopf.
„Alles klar, Mr. Lupin. Ich werde Mr. Fletcher und Mr. Shacklebolt sofort die Unterlagen überbringen."
Remus nickte dem jungen Mann zu, ehe er sich den drei vor ihm Sitzenden, Harry, Ron und Hermione widmete.
„Alles klar, ihr drei?"
„Nun... Sie haben uns hierher gerufen wegen der zu machenden Aussage vor dem Zauberergamot."
„Ja... es ist ganz wichtig, dass ihr nichts dazuerfindet oder etwas verschweigt. Das Zauberergamot merkt so etwas sofort. Allerdings... würde ich euch empfehlen den Orden möglichst nicht zu nennen. Die meisten Mitglieder des Zauberergamots wissen vom Orden, aber es sind heute auch Leute, vornehmlich von der Presse, dabei, die nicht wissen, dass der Orden wieder wirksam ist. Und die unsere Arbeit durch zu laute Publicity behindern könnten. Deshalb solltet ihr namentlich den Orden da raus halten. Und Harry... wenn es möglich ist, dann solltest du auch Sirius nicht unbedingt nennen."
Harry schaute Remus Lupin überrascht an.
„Aber... der Grund warum ich ins Ministerium gegangen war, war doch, weil ich Sirius in meinem Traum gesehen habe, nämlich dass er von Voldemort gefoltert wurde. Und ich kann doch seinen...", Harry schluckte,"...seinen Tod nicht einfach....". Weiter konnte Harry nicht sprechen, zu gewaltig saß der Schrecken wie ein Kloß in seinem Hals.
„Es ist mir klar, Harry, dass es schwierig ist für dich. Aber genau dies wird der Rechtsbeistand Lucius Malfoys ausnutzen zu versuchen. Und du weißt....Sirius wird weiterhin als Verbrecher vom Ministerium geführt. Die Öffentlichkeit weiß nichts davon, dass Sirius nicht mehr lebt und dass er nicht der Mörder war, den man aus ihm machte. Es tut mir genauso weh wie dir, glaube mir das. Aber Malfoys Rechtsanwalt wird es ausnutzen, wenn die Rede auf Sirius kommt und vor allem, wenn bekannt wird, wie du zu Sirius standest."
Remus schaute ein wenig zur Seite und Harry sah, dass er ebenso unter der Erinnerung litt. Noch nie hatte er daran denken müssen, dass außer ihm auch andere Sirius Tod so stark mitgenommen hatte. Irgendwie hatte er gemeint, nur er sei davon so stark betroffen. Doch nun sah Harry, dass auch Remus unter dem Tod seines Freundes erheblich litt.
„Versprichst du es... dass du nicht das... dass du Sirius ansprichst. Wenn Malfoys Rechtsanwalt ihn ins Gespräch bringt, nun, dann kannst du nicht anders, aber... bitte sage, dass dich deine Träume ins Ministerium gelockt haben; sage etwas über die Prophezeiung. Wobei du auch hier... nicht alles über die Prophezeiung sagen solltest."
„Geht ja auch nicht. Die Prophezeiung ist ja auch kaputtgegangen, ehe Harry sie ja anhören konnte. Nicht wahr, Kumpel", warf Ron kämpferisch ein.
Harry schwieg. Er war überrascht, dass Lupin anscheinend mehr über die Prophezeiung wusste, als Harry geahnt hatte. Er jedenfalls hatte niemanden von dem Wortlaut der Prophezeiung erzählt, so wie er sie im Büro von Professor Dumbledore erfahren hatte, selbst seinen besten Freunden nicht.
„Gut... das wir das geklärt haben. Dennoch... es wird schwierig werden, Lucius Malfoy festzunageln."
„Aber warum? Er war doch eindeutig im Ministerium, alle haben ihn dort gesehen... er wurde von Dumbledore inhaftiertund war eindeutig auf der Seite der Todesser", widersprach Hermione ganz sachlich.
„Ich weiß... und doch habe ich ein ungutes Gefühl. Wenn ich nur wüsste, wer ihn vertritt. Aber dieses ‚Geheimnis' wird ja bald gelüftet worden sein. Gut...", Remus schaute auf seine Uhr.." ich denke mir, Tonks und O'Sullivan werden bald eintreffen und dann können wir ins Ministerium fahren."
„Ho, Thomas, wir sind es!"
Thomas Bowman schaute von seinem Schreibtisch auf, legte den Tagespropheten, den er gerade gelesen hatte zur Seite und schaute durch die kleine Luke, die seinen Bereich von dem Vorraum des Gefängnisses von Askaban trennte. Durch das schmutzige kleine Fenster sah er drei Männer stehen, die wie er einen tiefroten Umhang trugen. Außer diesen drei, die er als Richard Williamson, Gregory Scrimgeour und Dennis Witherspoon erkannte, stand ein kleiner Mann in einem hellgelben gestreiften Umhang, der eine kleine Tasche unter dem Arm hielt.
„ Ah, Richard.... Parole?"
"Kaffeekränzchen"
"Ok….bitte Zahlenkontrolle"
Der Zauberer tippte mit seinem Zauberstab auf eine eckige Scheibe, auf dem die Zahlen von 0-9 angebracht worden waren, seinen Zahlencode ein. Als bei Bowman ein grünes Lämpchen leuchtete, nickte er und betätigte den Hebel, so dass die äußere Tür geöffnet werden konnte. Mit einem lauten Knacken entriegelte sie sich, so dass die vier Personen in den Zwischengang treten konnten. Funken flogen umher, als die verschiedenen Wachzauber und Bindeflüche deaktiviert wurden. Währenddessen informierte Bowman die anderen Wachen, vornehmlich die Kobolde, die im innersten Bereich für die Gefangenen zuständig waren.
„Ok... legt eure Zauberstäbe bitte in die dazugehörigen Fächer. Ihr kennt ja die Prozedur."
Alle vier Personen, die sich nun in einem Zwischengang befanden, legten ihre Zauberstäbe in kleine Kästchen, die in dem Zwischengang an den Seiten befestigt waren und verschlossen diese Kästchen.
„Ähm... Mister..?"
„Aldobrandesci, Doktore Francesco Aldobrandesci. Ich bin der Anwalt von Mr. Malfoy"
„Ähm...ja...das habe ich mir gedacht, Mister Albodram.."
„Aldobrandesci!"
„Ja... auch gut... sie sind ja auch angekündigt worden. Aber, dennoch.....Sie müssen leider ihre Tasche auch in eines der Kästchen legen."
„Meine Tasche, aber warum denn?"
„Nun, Sie könnten ja in der Tasche einen weiteren Zauberstab verborgen haben. Und wir müssen dafür sorgen, dass keine Zauberstäbe hier ins Gefängnis eingeschleust werden können. Unsere Anweisungen dazu sind sehr strikt. Zudem würde ein geschmuggelter Zauberstab einen Alarm auslösen."
„Aber hier sind Unterlagen darin, die einiges für das Haus Malfoy regeln und unbedingt von meinem Mandanten unterschrieben werden müssen, ehe er heute vor das Zauberergamot tritt. Zudem befinden sich weitere Akten in der Tasche, die wir für unsere Verteidigung benötigen und von denen Mr. Malfoy Kenntnis haben soll. Ich habe dazu extra von Mr. Fudge ein Erlaubnisschreiben eingeholt."
„Das mag ja sein, Doktor. Aber dennoch muss ich Sie auffordern, die Tasche hier zulassen.
Sie können gern ihre Papiere in den Besucherraum mitnehmen, der für sie vorbereitet worden ist. Nur... Ihre Tasche müssen Sie leider ebenfalls in einem dieser Kästchen einschließen."
Der kleine schmale Mann, dessen Brillengläser seine Augen um so vieles vergrößerten, hob ärgerlich seine Schultern und schimpfte laut in einer anderen Sprache, die Thomas Bowman nicht verstand. Dann kniete er nieder, holte einen kleinen Aktenberg voller Pergamentrollen aus der Tasche und drückte diese dem erstbesten der mitgekommenen Auroren in die Arme. Als dann auch noch eines der Pergamentrollen auf den Boden fiel und sich entrollte, war das Chaos im Zwischenraum komplett. Während Dennis Witherspoon sich nach dem Pergament bückte, verschloss Mr. Aldobrandesci die Tasche in einem weiteren Kästchen.
„Könntest du dich bei uns in einer halben Stunde melden?", meinte Scrimgeour ein wenig amüsiert zu Bowman und schaute auf seine beiden Arbeitskollegen, die dem Anwalt von Lucius Malfoy halfen, die Rollen und Papiere wieder aufzuwickeln und zu ordnen.
„Alles klar... und dann geht's nach London zur Verhandlung?"
„Ja, aber nur mit Lucius Malfoy, McNair und Crabbe. Die anderen bleiben noch hier. Sie werden später abgeholt."
„Na dann... viel Spass dann noch", erwiderte Bowman, als das Durcheinander im Zwischenraum beseitigt worden war und ein ärgerlicher Mr. Aldobrandesci mit einigen zerknautschten Pergamentrollen unter seinem Arm darauf wartete, dass die innere Tür geöffnet wurde. Wiederum bediente Thomas Bowman einen Hebel und erneut entriegelte sich unter Funkenflug die Tür. Scrimgeour nickte Bowman noch zu, ehe er durch die Tür trat und in dem nächsten Raum verschwand. Thomas Bowman setzte sich und nahm abermals den Tagespropheten in die Hand.
Eine halbe Stunde später schickte er einen Kobold in den Besucherraum, um Scrimgeour zu benachrichtigen, dass es nun die halbe Stunde um sei. Wenig später erschienen die drei Auroren zusammen mit Mr. Aldobrandesci und den drei Gefangenen, Lucius Malfoy, McNair und Goyle. Während dem Angeklagten Ketten angelegt wurden, die verhinderten, dass sie, außer zu Laufen, irgendeine andere Bewegung machen konnten, verstaute Aldobrandesci seine Papiere wieder in seiner Tasche. Schließlich öffnete Bowman die äußere Tür.
„Einen schönen Tag noch, Mr. Malfoy... und besuchen sie uns bald wieder."
Lucius Malfoy drehte sich um, wobei dieses doch sehr merkwürdig aussah, da er seinen Körper dem Auroren vollständig zudrehen musste, und grinste Bowman böse an.
„Ich denke, ich werde an sie denken, Mr. Bowman."
Dann ließ er sich von Scrimgeour wegführen. Thomas Bowman schaute den Gefangenen hinterher, die sich in eine Transportkutsche führen ließen und dachte an die Worte von Lucius Malfoy nach.
‚Wie hatte er dies gemeint, er werde an ihn denken?'
Schulternzuckend widmete sich Bowman wieder seiner Zeitung.
‚Hoffentlich kommt bald die Ablösung, dann kann ich nach Hause und mich so richtig ausschlafen, dachte Bowman und fuhr sich müde über die Augen. Schließlich nickte er ein wenig ein.
„Jo... Thomas, die Ablösung!"
Bowman fuhr sich erschreckt über die Augen. Wieder schaute er durch die Luke uns sah Melinda Smith, eine ältere Aurorin vor dem Tor stehen. Bowman schaute verwundert zur Uhr. Normalerweise ließ sich Smith immer sehr viel Zeit und heute... heute war sie sehr früh dran.
‚Aber was soll's, kann ich eben früher nach Hause', dachte sich Bowman.
„Parole?"
„Kaffeekränzchen"
„Zahlencode!"
Auch die ältere Aurorin tippte mit ihrem Zauberstab einen Zahlencode ein. Die Lampe leuchtete rot auf.
„Ähm... du musst dich verdrückt haben. Gebe bitte noch einmal deinen Code ein, Melinda"
Wieder tippte die Frau den Code ein und nun leuchtete die Lampe grün auf. Bowman betätigte den Hebel der äußeren Tür. Dann packte er seine Tasche, nahm die Zeitung und meldete sich bei den Kobolden ab. Schließlich schob er seinen Zauberstab in das Schloss der Tür, um sie zu öffnen.
‚Was macht sie denn so lange?', wunderte sich Bowman, doch schließlich öffnete sich knarrend die Tür zu seiner Beobachtungsstation, nachdem auch der Zauberstab von Melinda Smith in das Schloss fuhr.
„Grüß dich, du bist aber... "
Thomas Bowman erschrak. Vor ihm stand nicht Melinda Smith, sondern eine Person, die er nur von einem der Fahndungsfotos kannte. Es war..... Bellatrix Lestrange. Sie lächelte ihm zu und hob einen Zauberstab, den sie zwischen ihren Fingern hielt.
„Das kann nicht sein...", rief Bowman laut, denn er wusste, dass ein zusätzlicher Zauberstab einen Alarm ausgelöst hätte... es sei denn, jemand anderes hätte einen im Zwischenraum gelagert. Doch zu weiteren Gedanken, wie dieser Zauberstab hier hereinkam, würde er nicht mehr kommen, denn das letzte was er hörte, war
„Avada Kedavra"
Review-Antworten:
Beim letzten Mal habe ich eure Reviews nicht beantwortet, deshalb werde ich dieses jetzt nachholen… denn ihr seid eine wundervolle Leserschaft!
Eva Luna: Danke für deine Reviews... ich hoffe einiges klärt sich weiterhin, wobei die Geschichte so manche Überraschung noch bürgt. Und mit Angelikas Zauberfähigkeiten... nun auch da wird es noch zu einigen Überraschungen kommen. Tja und Ron... wir wissen ja alle , wie er so bei hübschen Mädchen reagiert. Aber ob es wirklich so einfach ist, sie zu beeindrucken... aber ich verrate wieder schon zu viel. Ich werde jedenfalls versuchen so schnell wie möglich weitere Kapitel zu schreiben.
laser-jet: Auch an dich einen Dank. Ich werde versuchen es zu beherzigen. Sicher mein Schreibstil ist sicher nicht der von JKR, aber ich will mich natürlich auch an ihr orientieren.
Fluffy Bond: Fluffy, du bist sehr nah dran! gg. Aber wozu er die Quelle der Sul gebrachen kann... da musst du dich ein wenig gedulden. Ich hoffe allerdings ich überspanne den Spannungsrahmen nicht zu sehr. Dennoch... ich freue mich immer, wenn du ein Review schreibst und ich danke dir dafür sehr.
Sandy: Hoffentlich hat dein Freund nicht dagegen, wenn die Kapitel weiter so ‚kurz' bleiben und du vielleicht ein wenig mehr Zeit am Computer verbringst. Auf jeden Fall versuche ich nie unter 8 Wordseiten für ein Kapitel zu schreiben. Jeden fall danke für deine schönen Reviews.Banduan: Danke, liebes Schwesterlein, für deine schöne Review. Es ist schön dich zu „sehen", dass du auf mich stolz bist. Ich versuche vielschichtig zu sein, die Charaktere der Geschichte plausibel zu entwickeln. Ich hoffe bloss, dass ich mich nicht irgendwo verzettele. Aber ich weiß ja, du wirst mich dann schon darauf hinweisen. Auch... wenn es mit deiner Zeit ein wenig schwieriger geworden ist.
