Zusammenfassung
In einem Restaurant in Birmingham wird Karkaroff von Peter Pettigrew bei dem Versuch ein mittelalterliches Buch mit alten Stichen, vor allem der Stadt Bath, zu erwerben, getötet. Bei diesem Anschlag wird auch die nicht als Zauberin registrierte Deutsche Angelika Reiner erheblich verletzt, die aber auf Grund ihrer Accessoire, einem Anhänger und dem Armring des Bladuds, ungewöhnlich schnell wieder heilt. Harry, der wieder im Ligusterweg seine Ferien verbringt, erkennt in einer Nachrichtensendung im Fernsehen Pettigrew und alarmiert den Orden. Ohne aber weiteres abzuwarten, macht er sich nach Birmingham auf, um Informationen von Angelika zu erhalten. Nicht zu früh, denn kurz nachdem er abreist, wird der Ligusterweg von Todessern angegriffen; allerdings erfolglos. In Birmingham angekommen, trifft Harry nicht nur auf den Arzt und Heiler Neil O'Sullivan, sondern er kann auch verhindern, das Angelika mit einem Gedächtniszauber belegt wird. Neil, der mit seinem mysteriösen Zwillingsbruder Tyroon zur selben Zeit wie Harrys Eltern auch Hogwarts besucht hatte, schließt sich, wie einst sein von Todessern getöteter Muggel-Vater, dem Orden des Phönix an. Zusammen mit Harry und der erwachten Angelika, die eine Aura und Stärke aufweist wie einst ihr Verwandter, der schwarze Magier Grindelwald, reist er zum Grimmauldplatz, wo Angelika vor den Todessern geschützt und dabei zur Zauberin ausgebildet werden soll. Ron, der schon im Hauptquartier wohnt, verliebt sich dabei in Angelika, die anscheinend seine Gefühle zu erwidern scheint. Doch als Hermione ihm von einer Umarmung Harrys mit Angelika erzählt, scheint sein „Glück" sich in Luft aufzulösen.
Um ein wenig mehr über Angelika zu erfahren, sucht Hermione die Geheimnisse des Armringes des Bladud zu erforschen, den jener Königssohn einst von Maegarn, einer Waldnymphe als Liebesbeweis erhalten hatte, ehe sie von ihrem Vater getötet wurde. Bladud überlebte entstellt auf Grund des Ringes und konnte erst durch die Quelle der Göttin Sul wieder seine alte Gestalt zurückerlangen. Und genau diese Quelle, ein Jungbrunnen, der das Altern verhindert und Unsterblichkeit verspricht, sucht Lord Voldemort, um endlich unsterblich zu werden. Dumbledore will dies natürlich verhindern.
Doch der Orden des Phönix hat noch ein viel größeres Problem. Nicht nur, dass sich in ihren Reihen ein Maulwurf befindet, sondern durch die Niederschlagung eines Angriffes auf das Gericht beim Prozess gegen Malfoy und Crabbe, kommen jene durch einen ausgeklügelten Schachzug frei. Das Ministerium ernennt daraufhin seine ehemalige Stellvertreterin Dolores Umbridge und Lucius Malfoy zu neuen Leitern einer speziellen Polizeitruppe, der SET, die, nun auch mit allen rechtlichen Verordnungen ausgestattet, Jagd auf „Terroristen" des Staates machen sollen. Auf Grund eines Mordes an Lord Digby, einem ehemaligen Geldgeber Lord Voldemort, den dieser dem Orden des Phönix unterschieben kann, wird Arthur Weasley im Ministerium verhaftet und andere Mitglieder des Ordens gesucht, um sie zu verhören. Harry, der sich mit Angelika, Ginny, Ron, Hermione, Neil und Mrs. Weasley in der Winkelgasse aufhält, werden rechtzeitig gewarnt und können scheinbar der Festnahme durch die SET entkommen. Doch bei der Flucht werden Angelika und Harry von den anderen getrennt, die durch George und Fred Weasley nach Warwick entkommen können. Harry scheint bei der Flucht vor SET-Beamten auch Angelika zu verlieren. Nur mit Glück und durch den Schankwirt Joe Ball kann er einer Festnahme entkommen. Doch wer ist jener Waldkauz, der sich so merkwürdig aufführt und von dem Joe Ball redet, als sei dies Harrys Vogel? Und warum hilft ihm dieser merkwürdige Joe Ball?
Währenddessen wird Arthur Weasley nach seiner „Vernehmung", bei der nicht nur Foltermaßnahmen angewandt wurden, um weitere Geheimnisse des Ordens aufzudecken, in ein Verlies gesteckt. Dort stellt er fest, dass er nicht allein ist. Und zu seiner größten Verwunderung ist sein Zellengenosse niemand anderes als Cornelius Fudge.
18. Erklärungen und Animagi
„ Das ist jetzt ein... Scherz. Cornelius, Sie wollen doch nicht sagen, Lucius Malfoy hätte euch hier inhaftiert", gab Arthur nach einer Weile von sich, als er wieder seine Sprache fand.
„ Aber das ist kein Scherz. Mir ist gar nicht nach Lachen zumute. Ich sitze hier schon einige Zeit in diesem Gefängnis ein. Aber nicht nur Lucius Malfoy hat mich hier inhaftiert. Er war es... er selber...", sagte Cornelius Fudge und begann dabei zu zittern.
„Wie. Sie meinen... er war es, der euch inhaftierte. Und Sie sind schon einige Zeit hier drin. Ich verstehe es nicht. Seid wann?"
Cornelius Fudge atmete laut aus, ehe er begann zu erzählen.
„Sie waren an dem Tag des Gerichtstermin ja nicht im Gericht anwesend, aber vielleicht hat Ihnen Harry oder ein anderer einiges davon erzählt?"
„Ja, genügend. Und die Auswirkungen durfte ich an meiner eigenen Haut erleben. Aber was hat dies mit eurer Inhaftierung zu tun, Cornelius?"
„Nun... wo fange ich an... also, der Tag des Gerichtstermins ist auch der Tag seit dem ich hier gefangengenommen wurde, verschleppt wurde..."
„Sie wollen sagen, seid diesem Termin sitzen Sie hier ein?"
„Ja, Arthur, seid diesem Termin!"
„Aber wenn Sie hier einsitzen... wer ist denn dann dieser andere Cornelius Fudge?"
„Mein Doppelgänger? Ich... ich kenne Ihn nicht, aber er muss ein Todesser sein, jemand der mittels eines Vielsafttrankes mein Aussehen und somit meine Position eingenommen hat."
„ Ich verstehe es immer noch nicht... vielleicht fangt Ihr doch noch einmal an. Sie sagen, es begann am Tag des Gerichtsurteils."
„Ja... ich bin sehr früh an diesem Tag in den Verhandlungsraum gekommen, da ich mich mit Mrs. Amelia Bones noch abstimmen wollte. Um in der Öffentlichkeit gut auszusehen, habe ich mich kurz zuvor noch von meinem Frisör frisieren lassen. Das tue ich immer, wenn die Presse anwesend ist. Ich hatte mich schon gewundert, dass Ralph, mein Frisör, so kurz angebunden war, aber damals war ich selbst in Gedanken und fand dieses damals nicht so... bedeutungsvoll. Nun, ich stimmte mich mit Amelia ab, wobei ich sagen muss, dass ich ihre Meinung von damals nun eher teile. Damals fand ich, dass Lucius Malfoy eher ein Kavaliersdelikt begonnen hatte. Ich konnte mir einfach nicht vorstellen, dass dieser Mann ein Todesser sei. Kurz vor der Sitzung eilte dann noch Dolores an unseren Tisch und stellte eine Kanne mit Wasser und ein volles Wasserglas auf den Tisch. Ach, hätte ich ihr nur nicht so vertraut..."
„Sie meinen Dolores Umbridge?"
„Ja, meine ehemalige Stellvertreterin. Ich verstehe es immer noch nicht ganz, warum sie dies getan hat. Habe ich den wirklich so gar keine Menschenkenntnis? Ich hätte es erkennen müssen!"
„Was hättet Sie erkennen müssen?"
„Nun, als Dolores diese Taten in Hogwarts begangen hatte; als herauskam, dass sie die Dementoren auf Harry geschickt hatte, da war sie politisch nicht mehr zu halten gewesen. Ich konnte sie doch nicht in ihrem Amt belassen. Wenn ich sie aber entlassen hätte, wäre vielleicht aber meine Rolle in diesem Spiel aufgedeckt worden... dass ich ihr alle Möglichkeiten in die Hand gegeben habe, um Harry zu diskreditieren. Ich konnte es mir einfach nicht vorstellen, dass ihr wisst schon wer... so plötzlich wieder auftauchen soll. Es war für mich einfach unvorstellbar. Er war für mich... tot, Geschichte. Und ich hielt diese Story von Harry für eine... erfundene Gesichte eines leichtgläubigen Kindes. Als Dumbledore dann noch Harry recht gab, konnte ich auch nicht einfach diese Geschichte glauben. Für mich schien Dumbledore entweder senil oder er verfolgte ein weitaus gefährlicheres Unternehmen, dachte ich. Schließlich bekam ich Angst, Angst vor Dumbledore, Angst, dass er mir meine Privilegien streitig machen könnte. Und so begann ich mich zu wehren... wie ich es als Politiker nun mal schon über ein Jahrzehnt gemacht hatte. Dolores half mir dabei. Sie ist sehr machthungrig, aber ich dachte, sie sei loyal mir gegenüber. Doch als ich sie dann, als ich selbst... ihn gesehen hatte... glauben musste, dass er wirklich wieder da war... was für mich ein Schock war... als ich sie und damit mich aus der Schusslinie der Presse nehmen musste und Dolores als Stellvertreterin entließ, da rechnete ich einfach nicht mit ihrem Unverständnis. Sie hatte gedacht, ich würde in allen Punkten zu ihr stehen, würde alles was sie getan hatte, für Gut heißen, da es in ihrem Sinne richtig war. Richtig für die Zaubergemeinschaft. Und so muss sie erkannt haben, dass sie nicht mich, sondern die Zauberergemeinschaft vertreten muss."
„Cornelius... was hat dass jetzt mit Ihrem Inhaftieren zu tun?"
„Ja, sehen Sie denn nicht die Zusammenhänge. Ich habe Dolores in die Abteilung für Transportwesen versetzt. Ich! Und dort ist sie dann ein leichtes Ziel der Einschmeichelungen eines... ihr wisst schon wer, geworden. Sie war über mich enttäuscht, sie hatte mich verehrt, hatte gedacht, ich würde für die gesamte Zauberergemeinschaft reden. Und alles was ich sage, wäre richtig. Und dann das! Und so begann sie ihre eigene Kariere anzustreben... mit Hilfe von ihm. Sie besorgte an diesem Tage einen Portschlüssel und brachte ihn ins Gericht."
„Einen Portschlüssel?"
„Ja... die Kanne, Arthur, die Kanne. Ich habe es damals auch nicht bemerkt. Aber heute, wenn ich darüber nachdenke, dann hätte es mir auffallen müssen. Warum trug sie ein volles Wasserglas hinein, wenn sie zusätzlich eine volle Kanne Wasser mitbrachte? Wasser in einer äußerst verbeulten Kanne. Zudem... sie weiß, dass ich ungern pures Wasser trinke. Einen guten Tee, immer, auch mal einen Kaffee... aber einfaches Wasser... nein, dies ist nicht mein Fall. Und so brachte sie das Glas mit, damit Mrs. Bones, sollte sie Durst bekommen, zum Glas greifen und nicht zur Kanne ".
Eine Minute schienen beide Männer zu schweigen, dann führ Cornelius Fudge fort.
„ Sie behelligte mich noch mit einigen sinnlosen Memos, die ich auf später verschob. Dann verließ sie mich und die Verhandlung begann... Arthur, habt ihr euch nie Gedanken gemacht, warum die Todesser, die das Gericht angriffen, solange gewartet haben?"
Arthur Weasley schüttelte den Kopf, ehe er, da Cornelius ihn nicht sehen konnte, dies auch noch einmal mündlich verneinte.
„Nun, zum einen, weil sie wohl die anderen Todesser erst noch befreien mussten. Sie sind doch befreit, nicht wahr?"
„Ja!"
„Und außerdem... Malfoy musste in eine optimale Position gelangen, von der er aus mich zu Boden reißen konnte. Erst als Malfoy dies Position einnehmen konnte, wurde das Zeichen für jene Todesser gegeben, die im Gericht anwesend waren. Ihr Ziel war nur eine Ablenkung. Er... von dem wir wissen, wer er ist, hatte nie vor, das Gericht anzugreifen, nein,... er wollte für einen Aufruhr, für Verwirrung sorgen. Habt ihr euch nie überlegt, warum eine minimale Anzahl von Todessern dem gesamten Zaubergamot, inklusive eines Dumbledores, die Stirn bieten wollte. Er wusste, dass jene Todesser verloren waren."
„Wollt Ihr damit sagen, dass dies alles... geplant war?"
„Ja, es war alles von ihm ausgeheckt. Scrimgeour, der Malfoy festhalten sollte, ist... oder war mit einem Imperius-Fluch beladen. Und habt ihr euch nicht gewundert, warum plötzlich Nebel im Gericht erschien. Harry wird doch sicher davon berichtet haben."
„Ja"
„Nun, als Malfoy sich auf mich stürzte, da nahm er auch die Kanne vom Tisch mit. Wir stürzten beide unter den Tisch... und wurden im nächsten Moment durch den Portschlüssel hierher transportiert. Jeder im Gericht hätte mein Verschwinden sehen können... hätte jenes verdächtige Glimmen sehen können, was ein Portschlüssel immer erzeugt... wäre nicht der Nebel gewesen. So sah man nur meinen Sturz und dann nichts mehr... Damit nicht Amelia Bones etwas davon abbekam, wurde sie als erstes geschockt. Und auch Harry sollte geschockt werden. Ich sah nur im Fallen, wie ein Fluch in seinem Stuhl einschlug. Dann... im nächsten Moment war ich hier... im Angesicht zum Angesicht... mit... ihm"
„ Und was... geschah dann?"
„Und dann sah ich mich... es verschlug mir die Sprache... im nächsten Moment richtete... er seinen Zauberstab auf mich... und alles wurde schwarz um mich... und dann wachte ich hier auf... trug merkwürdige Sachen... und bin nun vollkommen haarlos und rasiert. Dieser Doppelgänger muss mit Malfoy zurückgekehrt sein, so nehme ich an?"
Arthur schüttelte den Kopf. Die Geschichte war schon so unwahrscheinlich, dass sie schon wieder glaubhaft war. Doch wenn alles dies stimmte, dann war Lord Voldemort nicht im Begriff die Macht zu erreichen... er besaß sie BEREITS.
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„M... m... m... möchtest du etwas essen?"
Harry schaute Joe Ball kritisch an, dann nickte er.
„G... g... gibt einen herzhaften F... F... Fleischeint... t... topf."
„Gut", sagte Harry kurz und setzte sich an den Tresen des dunklen Raumes. Der bucklige Schankwirt griff nach hinten, holte ein sehr großes und anscheinend scharfes Messer hervor und begann von einem großen Stück Fleisch, den Knochen herauszutrennen.
„Hattest G... G... Glück, das ich gerade rauskam."
Joe Ball schaute noch einmal kurz auf, ehe er wieder mit einem scharfen Messer Fleischscheiben von einem riesigen Knochen schabte. Dann warf er die Fleischscheiben in einen großen Kessel. Die Reste, Knochen aber auch noch weitere Fleischstücke, die er nicht zerkleinert hatte, stellte er neben der bühnenartigen Seenlandschaft, die die Hälfte des Schankraumes ausmachte. Harry sah sich um. Auf Grund der Dunkelheit im Schankraum konnte er kaum sehen, ob an den Tischen noch weitere Personen saßen. Nur wenige Fackeln erhellten diesen Teil der Schänke. Einzig auf der Galerie, von der man einen guten Ausblick auf die Geschehnisse im Schankraum und der Seenlandschaft hatte, waren ein wenig mehr Fackeln angebracht. Aber nicht die Galerie, nicht die vielen toten ausgestopften Tiere, die vielen Totenschädel oder der Schädel eines Drachen, der über der Theke angebracht war, waren die Attraktion der Restauration, sondern die durch Tageslicht überflutete Seenplatte, die auf so unnatürliche Art, die Hälfte des Raumes ausmachte. Harry schaute zu seinem Waldkauz hinüber, der auf seiner Sitzlehne hockte und unablässig jenes Ungetüm fixierte, welches inmitten der Seenlandschaft auf einer kleinen Insel träge in der Mittagssonne lag und sich nicht rührte. Doch auch Harry war sich deutlich bewusst, dass jenes Ungeheuer, jenes drei Meter große Krokodil, nicht ausgestopft war, sondern im nächsten Moment äußerst schnell reagieren konnte.
„Na, gefällt d... d... d... dir Emelie. Ei... Ei... Ei... Eigentlich ist sie ja E... E... E... Emelie, die 4. Habe sie selbst g... g... g... gezüchtet. Ist ein g... g... g... ganz liebes Sch... sch... schoß... h... h... hündchen. Allerdings d... d... d... darf man ihr n... n... n... nicht zu nah k... k... kommen, sonst hat m... m... m... man ein Körperteil w... w... w... weniger", sagte Joe Ball ein wenig lachend, wobei sein Gesichtausdruck sich ins noch Grauslichere verzog.
Dann nahm er die Fleischstückchen und warf sie dem Krokodil zu, das überraschend schnell reagierte. Harry schaute irgendwie angewidert auf das große Tier. Er mochte sich nicht vorstellen, was mit jemanden passieren würde, der aus Zufall in den See fallen würde. Joe schien seine Gedanken zu erraten, denn abermals wandte sich der bucklige Schankwirt an Harry.
„J... J... J... Jedenfalls weiß jeder, dass er bei mir nicht die Z... Z... Zeche prellen kann, ohne A... A... A... Ausw... w... wirkungen."
Dann begann Joe fürchterlich zu lachen. Harry wurde es noch mulmiger. Dieses Ungeheuer erinnerte ihn stark an einen Drachen. Ob Hagrid begeistert wäre von diesem Tier. Wahrscheinlich. Allerdings würde er nie einen Menschen einem seiner Ungeheuer willentlich vorwerfen. Jedenfalls nicht absichtlich.
„D... d... du kannst hier bleiben, b... b... bis es Mitternacht w... w... wird. Dann ist n... n... n... niemand mehr auf der Str... Str... Straße. Aber v... v... vielleicht möchtest du auch lieber meinen K... K... Kamin nutzen? "
„Danke... Warum helfen Sie mir", fragte Harry Joe Ball noch einmal.
„N... n... n... nichts zu danken, Junge . Und ich s... s... sagte es doch sch... sch... schon, I... I... Ich mag keine P... P... Polizei. Aber meinst du nicht, d... d... dass es eigentlich unhöflich ist, wenn deine Freundin sich immer noch nicht in i... i... i... ihrer richtigen Gestalt z... z... zeigt."
Harry schaute auf den Waldkauz, der nun Joe Ball musterte. Stille kehrte in die Schankstube ein. Dann begann der Waldkauz mit seinen Flügeln zu schlagen, erst ganz langsam, dann immer schneller und dann... begann er sich zu strecken, wurde langsam größer und... nur wenig später verwandelte sich der Waldkauz in Angelika. Harry schaute sie gespannt an.
‚Wie hatte sie das nur getan? Hatte sie dies schon vorher gekonnt? Aber sie hatte doch gesagt, sie habe nicht gewusst, dass sie eine Zauberin sei. Hatte sie gelogen?', dachte Harry angestrengt nach.
„Hallo Harry", meinte Angelika, schaute aber auf sich selbst, als sei es ein riesiges Wunder, wieder ihren Körper zu sehen.
„Schön, dass du wieder da bist. Habe mir nämlich Sorgen gemacht. Aber... Warum hast du mir nicht gesagt, das du ein Animagus bist?", meinte Harry säuerlich und musterte Angelika mit einem durchdringenden Blick.
„Ein... was?", fragte Angelika unsicher.
„Du willst mir doch nicht sagen, dass du dich in einen Waldkauz verwandeln kannst, aber nicht weißt, was ein Animagus ist. Nun... du bist ein Animagus, jemand der sich in ein anderes Tier verwandeln kannst."
„Aha... und das ist außergewöhnlich?"
Joe Ball schaute von Angelika zu Harry und von Harry zu Angelika. Irgendwie schien ihm dieses Gespräch zu amüsieren.
„Dazu benötigt man viel Zeit, dies zu erlernen. Es ist ein sehr schwieriger Zauber. Man muss genau wissen, was man da macht. Nicht viele Leute sind Animagi. Also, wo hast du diesen Zauber erlernt?"
„Ich... ich weiß es nicht", meinte Angelika und blickte hilflos Harry an.
„Aber man kann doch nicht mir nichts dir nichts einen solchen Zauber anwenden. Ohne ihn zu kennen? Das GEHT NICHT! Das ist nicht MÖGLICH"
Angelika schaute Harry weiterhin hilflos an.
„Hallo. M... M... M… Mein Name ist Joe B... B... Ball, hübsches Kind", meldete sich der Schankwirt leicht grinsend zu Wort und unterbrach schließlich das kleine Streitgespräch der beiden Teenager.
Harry konnte ein verräterisches Aufblitzen in dem gesunden Auge des Schankwirtes sehen, was Harry weiter daran hinderte, sich Angelika zu widmen. Dieser Mann war Harry nicht gerade sehr suspekt. Angelika nickte dem Mann ängstlich zu.
„Gut, dann lass ich euch m... m... mal allein. Setzt euch dort hinten in die E... E... Ecke. Da sieht man euch nicht gleich", sagte Joe und zeigte in eine der sehr dunklen Teile des Schankraumes.
„Danke", sagte Harry knapp und verließ dankbar mit Angelika den Tresen. Eine weitere Diskussion vor diesem Mann wollte Harry nicht weiter führen.
„Was hältst du von ihm", fragte Angelika leise und sah Harry ängstlich an.
„Weiß nicht. Merkwürdige Person. Er ist mir ein wenig ZU freundlich. Immerhin befinden wir uns hier in der Nocturn-Gasse, und die ist sicher nicht für ihre Freundlichkeit und Nächstenliebe bekannt."
„Meinst du, er wird uns an die SET verraten?"
„Nein, nicht an die oder an irgendeinen Auror oder einen Polizisten. Ich denke mir, er hat genug selbst ausgefressen, um sie zu meiden. Aber es könnte sein, dass er dich kennt. Oder weiß, wer du bist. Wir müssen auf jeden Fall äußerst vorsichtig sein. Er war so äußerst versessen, zu erkennen, wer du bist. Wir müssen äußerst vorsichtig sein und stets auf der Hut!"
Angelika nickte und setzte sich neben Harry.
„Und nun noch mal... wie hast du das mit der Verwandlung hinbekommen?"
„Ich weiß es nicht, Harry. Ich hatte Angst, so große Angst, dass ich nur noch flüchten wollte. Nur noch fliehen. Am besten... wollte ich wegfliegen. Und dann, stellte ich mir vor ein Vogel zu sein... mein Arm schmerzte ein wenig und dann... war ich jener Kauz."
„Dein Arm schmerzte?"
„Ja, der Arm, wo ich nun die Narbe habe."
Harry schaute in den Schankraum und grübelte... ihr Arm schmerzte? Sollte... sollte ein Teil von Pettigrew... ja nur so konnte es sein. Er besaß ja auch Eigenschaften, die einst Voldemort allein besessen hatte. Er konnte Parsel, jene Sprache der Schlangen, ohne sie gelernt zu haben. Er konnte Voldemort spüren, war durch seine Narbe mit ihm verbunden. Und Angelika... sollte sie Pettigrews besten Zauber können, ohne ihn gelernt zu haben, nur weil sie den Todesfluch von Pettigrew überlebt hatte. Gab jeder Zauberer, der einen nicht wirksamen Todesfluch abgab, einen Teil seines ‚Können' an sein Opfer dann ab. Da es nicht allzu viele Zauber gab, die einen solchen Fluch überlebten... eigentlich nur sie beide... konnte er nur diesen Schluss daraus ziehen. Aber...wenn das wahr war, war dann Angelika an Pettigrew gebunden? Konnte sie ihn spüren? Und... wenn Angelika einen solchen Zauber ohne ein richtiges Erlernen anwenden konnte... konnte er dann in einer ähnlichen kritischen Situation bestimmte Zauber Voldemorts anwenden, ohne das er sie erlernt hatte?
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„Nun Lucius, war das alles... oder haben Sie noch etwas?", fragte Dumbledore freundlich, schob seine Brille ein wenig gerade und spreizte dann seine Hände ein wenig, als würde er gleich zu einer munteren Lockerungsübung seiner Finger übergehen.
Lucius Malfoy saß dagegen eher verbissen auf seinem Stuhl und musterte seinen Gegenpart eindringlich. Er hatte gewusst, dass er hier in Hogwarts Dumbledore nichts vorschreiben konnte. Er hatte gewusst, das er einem Dumbledore auch in der Rhetorik kaum überlegen war. Dieser Mann war weder senil, noch harmlos. Er war noch in seinen alten Tagen ein gerissener Fuchs. Lucius hätte sich gefreut, wenn Dumbledore ihm Ärger gemacht hätte oder wenn er, wie das letzte Mal, als Cornelius Fudge und Dolores Umbridge hier in Dumbeldores Büro gestanden hatten, versucht hätte zu fliehen. Gut, auch er wäre einem Dumbeldore nicht bei weitem gewachsen gewesen, aber hätte Dumbeldore einen solchen Fehler begonnen, er hätte ihn in der Zauberergemeinschaft isolieren und ihn als Terroristen brandmarken können. Doch... nichts von alledem hatte Dumbledore getan. Er war freundlich und zuvorkommend gewesen, als wäre Lucius ein alter Freund, ein alter Bekannter aus vergangenen Zeiten, dem man auf liebenswerte Art Rede und Antwort stand. Und dem man schließlich, obwohl man viel gesagt hatte, eigentlich NICHTS mitgeteilt hatte. Lucius war schon hierher gekommen, denn einen Dumbledore konnte man nicht zwingen ins Ministerium zu kommen, um ihn dort zu verhören. Einen Dumbledore konnte man auch nicht verhaften, wie einen solchen Trottel, wie Arthur Weasley einer war. So war Lucius eben nach Hogwarts gekommen, um Dumbledore zu verhören. Und was war nun das Ergebnis dieses Verhöres? Eigentlich... Keines.
Dumbledore hatte deutlich gemacht, dass er und auch seine Freunde, nichts mit dem Tod von Lord Digby zu tun hatten. Und das er demnächst vor dem Zaubergamot die entsprechenden Beweise vorlegen werde. Er bat auf eine höchst liebenswerte Weise, aber sehr bestimmend, darum, Arthur Weasley so schnell wie nur möglich frei zu lassen, denn auch Arthur konnte dieses Unrecht nicht begangen haben. Was sollte Lucius dazu sagen? Sollte er sagen, dass der dunkle Lord alles über den Orden erfahren wollte und deshalb nicht nur einen Spion in ihre Reihen eingeschleust hatte, sondern auch über die Verhörten die Geheimnisse Dumbledores und des Ordens erfahren wollte? Sollte er sagen, dass der dunkle Lord vorhatte, Dumbledore so zu schwächen, dass er keine Hilfe mehr vom Orden zu erwarten hatte und somit allein, allein mit Harry, dastand? Er konnte nur darstellen, dass man allen Beweisen nachgehen müsste.
„Welche Beweise?", hatte Dumbledore gekontert. "Wissen Sie, wer diese sehr merkwürdig geschriebenen Zeilen an die Wand in Lord Digbys Zimmer geschrieben hat?"
Lucius starrte Dumbledore an. Woher wusste er, dass dort Wörter an die Wand geschrieben worden waren? Niemand hatte dies Dumbledore erzählt. Hatte dieser wirklich Beweise zur Unschuld der Mitglieder des Ordens? Woher? Und statt Dumbledore in die Enge zu treiben, drehte dieser den Spieß um. Nun war Lucius in Erklärungsnöten und je mehr er versuchte, sich aus diesen zu befreien, je mehr schien er sich zu verstricken.
„Nun, Lucius, ich finde es schön, dass Sie nach Ihrem Freispruch ein wenig Zeit gefunden haben, mit mir ein wenig... na sagen wir es so... zu plaudern. Aber ich weiß, der Aufbau dieser immensen Aufgabe, wie diese spezielle Truppe... SET heißt sie gleich noch mal?"
„Ja, SET!"
„... dieser SET, um die Todesser zu jagen und sie endgültig dingfest zu machen, erfordert Ihren ganzen Einsatz und deshalb will ich Ihnen auch nicht weiter die Zeit stehlen. Ich freue mich jedenfalls, dass Sie Zeit gefunden haben, mal wieder nach Hogwarts zu kommen, um sich mit einem alten Narren, wie ich einer bin, zu unterhalten. Nicht oft habe ich in der letzten Zeit ein so angenehmes Gespräch führen dürfen. Wie geht es ihrer Frau und Draco?"
Lucius verkniff sich seine Antwort und murmelte nur.
„Gut... auf jeden Fall besser, nachdem ich wieder... nach Hause zurückgekehrt bin."
„Das freut mich. Nun, ihren Sohn werde ich ja in nur wenigen Wochen wiedersehen, wenn für ihn das 6 Schuljahr beginnt. Ohh... wie doch die Zeit vergeht. Es war mir wie gestern, als ich ihn zum ersten Mal im großen Gemeinschaftsraum sah."
Dumbledore stand auf und gab Lucius die Hand, wobei er ihn freundlich angrinste. Er führte Lucius vorbei an seinem Schreibtisch, legte ihm väterlich die Hand auf die Schulter, als jener noch schnell versuchte einen Blick auf die Papiere auf dem Schreibtisch zu werfen.
„Sie interessieren sich für mittelalterliche Kirchen?", fragte Lucius und blieb ein wenig stehen, um noch mehr Informationen zu erhaschen. Vielleicht konnte er noch ersehen, wie weit Dumbledore war, die Geheimnisse der Quelle von Sul aufzudecken.
„Oh, ein Hobby. Sie wissen doch, mich faszinieren diese herrlichen Muggelbauten, wie auch ihre Geschichte und ihre Musik. Ihre Kunst. Diese wunderbaren romanischen Bauten. Ihre gotischen Fenster, ihre Altäre und Kuppeln. Ihre Transepte und Apsiden. Einfach herrlich. Und dann diese Herstellung, ganz ohne Magie. Wie einfach und doch so kompliziert diese Muggel doch irgendwo sind."
„Ja... ihre Kirchen sind wirklich... äh... irgendwie einmalig..."
„Sie interessieren sich auch dafür, Lucius?", sagte Dumbledore und führte Lucius weiter zur Tür.
„Nun, ich habe schon mal ein paar von ihnen besucht... ja, aber so richtig habe ich mich noch nicht darum gekümmert."
„Ach, da haben Sie wirklich etwas verpasst, Lucius. Sie sollten sich wirklich mal genauer damit befassen. Höchst interessant... Sie sagten, sie seien schon einmal in einer solchen Kirche gewesen, ja? Wo war das?"
Lucius schluckte. Er suchte nach einer Antwort, doch so leicht wollte ihm keine einfallen.
„Ich glaube in Worchester. Oder war es Manchester? Nun, dann in London, Canterbury, Bath..."
„Sie waren in Canterbury? Eine fantastische Kathedrale. Sie sind wirklich ein Glückpilz. Das nächste Mal müssen Sie mir davon berichten, Lucius. Ich habe leider noch keine Zeit gefunden, die Stelle aufzusuchen, wo Thomas Beckett ermordet worden ist. Diese Kathedrale muss ja grandios sein. Sie sind ein Glückspilz, Lucius. Nun... jedenfalls danke ich Ihnen, mich besucht zu haben und ich hoffe, Sie... und natürlich auch Ihre Begleitung..."
Dumbledore wandte sich den beiden Begleitern zu, die Lucius mitgebracht hatte,
„... haben eine angenehme Heimreise. Lucius, danke noch mal."
Noch einmal gab Dumbeldore Lucius Malfoy freundlich die Hand ehe er ihn endgültig aus dem Zimmer geleitete.
Als sich die Tür schließlich wieder schloss, veränderte sich die Mimik Dumbledores schlagartig. Nicht nur, dass er seine Hand an seinem Umhang abwischte, als hätte er eben etwas Unsauberes angefasst, auch sein fröhlicher Ausdruck war wie weggeblasen. Sicher, das Gespräch hatte ihn belustigt, denn er hatte Lucius mehrere Fallen gestellt, aus denen dieser nur unter größten Mühen wieder herausgekommen war und ihm damit mehr verraten hatte, als ihm lieb gewesen war. So hatte Dumbledore erfahren, dass außer Arthur niemand anderes weitere Informationen über den Orden preisgegeben hatte. Und das Arthur Informationen Lucius mitgeteilt hatte, konnte nur bedeuten, dass die SET unerlaubt Folter oder Veritasserum benutzte. Allerdings hatte Lucius nicht verraten, wo sich Arthur aufhielt. So dumm war dieser Mann nun auch nicht gewesen. Auch konnte Dumbledore den Kreis des Spiones ein klein wenig eindämmen. Es musste jemand sein, der leicht an Informationen herangekommen war, aber nicht eine spezielle Aufgabe besessen haben. Jemand der eher Botengänge unternommen hatte. Jemand der nicht zum Inneren Zirkel gehörte.
Doch eines hatte schließlich Dumbledore sehr erschreckt.
„Hoffentlich können wir Toms Ambitionen noch verhindern", murmelte Dumbledore und ordnete seine Unterlagen auf dem Schreibtisch. Er wusste, dass er sich bald nach Bath auf den Weg machen müsste, denn nun wusste er das Lord Voldemort bereits in Bath anwesend war. Vielleicht hatte er auch schon den Weg zur Quelle gefunden. Dumbledore atmete seufzend aus. Zunächst war er erschrocken gewesen, dass Lucius die Unterlagen auf seinem Schreibtisch gesehen hatte. Zunächst hatte er sich selbst verflucht, nicht gründlicher aufgeräumt zu haben. Doch dann war es zu einem Glücksgriff geworden.
Woher sollte Lucius mittelalterliche Kirchen kennen? Schon damit hatte sich der Mann verraten. Wieso sollte sich ein Lucius Malfoy um solche Dinge kümmern, wenn er sonst normalerweise alles Muggelartige verabscheute? Und dann schließlich die Aussage, er wäre in Bath gewesen. Dumbledore hatte schnell geschaltet und Canterbury erwähnt, als hätte er Bath nicht gehört. Doch dies war für Dumbledore das letzte Anzeichen gewesen, dass Lord Voldemort beabsichtigte, sein Ziel so schnell wie möglich zu erreichen. Und das er wusste, wo sich die Quelle befand. Noch einmal seufzte Dumbeldore laut auf, dann begann er ein Pergament zu beschreiben, dass an Professor McGonagall gerichtet war. Er konnte nicht mehr warten. Er, Dumbledore, musste jetzt handeln. Und er wusste auch, wie.
Review-Antworten:
Fluffy Bond( ): Du hast richtig kombiniert. Ja, es war gar nicht Fudge. Na, ganz schön krass?! Aber ich hatte ja gesagt, dass es dich vom Hocker hauen wird. –gg—Das Dumbeldore gelächelt hat, ist jetzt wohl auch klar. Besser hätte es für ihn nicht kommen mögen, denn so hat er wichtige Informationen aus erster Hand erhalten. Freue mich immer sehr über deine Reviews, Und für deinen Einsatz meine Geschichte weiterzuverbreiten, danke ich dir besonders.
laser-jet : Na, hoffentlich hast du in deinem Kühlschrank kein Menschenfleisch. Das liebt nämlich dieser Alligator besonders gern!—gg— Danke, für dein Review.
torence( ): Das ich so manche Frage von euch gleich beantworten kann, freut mich dann immer sehr. Und das euch die Geschichte erfreut und ihr fast mit fiebert, macht mich richtig stolz. Und es treibt mich an, sie für euch so schnell wie möglich weiterzuschreiben. Woher ich die geschichtlichen Informationen so hernehme? Naja, ich habe mich immer schon ein wenig für Geschichte interessiert. ( Eine zeitlang besonders für Englische). Und den Rest, den google ich. Da gibt es einige Nachschlagewerke. Jedenfalls finde ich es selbst hochinteressant die Welt der Zauberer mit unserer Geschichte wie wir sie kennen zu verknüpfen. ( Und knuddel zurück....)
Nell( ): Ich hoffe ich lasse nicht zu viel im Dunklen. Und einiges wird ja, wie bei diesem Kapitel, auch erklärlicher. Ich versuche aber auch vieles zu erklären und viele Informationen zu geben, um die Reaktion der einzelnen Leute erklärlich zu machen. Und es macht mir Freude, geschichtliche Situationen einzubauen,. nachzuforschen und darzulegen. Sie nicht als geschichtliches Datum nur darzustellen, sozusagen als Zahl irgendwo im Raum, sondern ihnen auch Leben einzuhauchen, für sie Interesse zu wecken. Ich freue mich immer wieder über ein Review von dir und versuche es weiterhin so spannend wie möglich zu machen.
Information zum Nachlesen:
1.) Da jetzt der romanische Baustil ( 1000 bis hinein ins 12. Jahrhundert) in England genannt wurde, einige Informationen dazu
In der vornormanischen Zeit, also vor dem 10. Jahrhundert, waren die meisten der Gebäude aus Holz. Somit sind von ihnen nur wenige erhalten geblieben. Jene Gebäude, meist Kirchen, die dann aus dem 10. und 11. Jahrhundert stammen, waren dann klein und wurden grob konstruiert, zum Beispiel der Turm Aller Heiligen (frühes 11. Jahrhundert) bei Grafen Barton in Northampton. Doch schon bald ersetzte der normannische romanische Stil recht bald den sächsischen Stil, besonders nach der normannischen Eroberung im Jahre 1066 von William, dem Eroberer. Von 1120 bis 1200 wurden zahlreiche enorme normannische Kathedralen errichtet, wie die Hauptteile der Kathedralen bei Ely, Durham, Lincoln, Winchester ( ist eine wunderschöne Kathedrale....), und Gloucester und die große Abtei Kirchen in Yorkshire und Malmesbury in Wiltshire. Sie erhielten wundervolle Mittelschiffe, die mit Flächendächern gedeckt waren. Allerdings wurden diese oft später durch Gewölbe ersetzt, wie bei der Kathedrale in Durham. Seitengänge entstanden und wurden gewöhnlich mit Leistengewölben bedeckt. Andere Merkmale des Stiles schließen schwere Mauern, lange und schmale Gebäude, rechteckige Apsiden (das sind oberirdisch nachgebaute Grabstätten), doppelte Transepte ( Kreuzschiffe) und vertiefte Portale ein, die stark dekoriert wurden.
In vielen Gebieten ist der romanische Stil eine Fortsetzung frühchristlicher Kunst, wie in den basilikalen Kirchen von Rom. Einige romanische Kathedralen in unseren Breiten sind die in Speyer und Köln.
2.) Canterbury ist eine Stadt in der Grafschaft Kent im Südosten Englands. Canterbury ist der Sitz des Erzbischofs von Canterbury, des wichtigsten Erzbischofs Englands. Die Kathedrale von Canterbury ist die Grabstätte König Henry IV. von England und Edward, dem Schwarzen Prinzen, ihre größte Berühmtheit jedoch entspringt dem Mord an Thomas Becket im Jahre 1170. Aus diesem Grund hat sich Canterbury als ein Wallfahrtsort entwickelt und Menschen inspiriert.
3.) Thomas Becket, auch bekannt als Thomas von London, ( 21. Dezember 1118 in London; † 29. Dezember 1170 in Canterbury) war englischer Lordkanzler und als er diesen dann abgab, von 1162 bis 1170 Erzbischof von Canterbury. In dieser Position kam es zu einer Meinungsverschiedenheit zwischen ihm und König Heinrich II. Diese sehr große Meinungsverschiedenheit zwischen dem König und dem Erzbischof entfachte sich an dem Thema der Jurisdiktion über kriminelle Kleriker. Sowohl der König als auch der Erzbischof waren sich einig, das hart durchgegriffen werden musste. Aber beide wurden sich nie einig, welche Gerichte zuständig wären. Für Thomas war diese Auseinandersetzung eine Frage des Prinzips. Ein Kleriker konnte in seinen Augen nur vor einem kirchlichen Gericht zur Verantwortung gezogen werden. Der Streit mit dem König wurde immer intensiver, so dass schließlich Thomas Beckett nach Frankreich fliehen musste. Mit Hilfe des Papstes konnte der Streit geschlichtet werden und Thomas Beckett, ein Kleriker, der stets seine Meinung offen sagte, konnte nach England zurückkehren. Doch er blieb für den König und später seinem Sohn ein Dorn im Auge. Am 29. Dezember 1170 ritten vier französische Ritter in der Kathedrale von Canterbury und fragten, wo sich der Verräter befände. Thomas Becket soll den vier Rittern mit den Worten "Hier bin ich, kein Verräter, aber Erzbischof und ein Priester Gottes" entgegen getreten sein. Die vier Ritter erschlugen darauf den Erzbischof in seiner Kathedrale, auf indirekten Geheiß des Königs, der bei einem Abendmahl herausposaunt hatte, dass es gut sei, wenn dieses „Geschmeiß" verschwinden würde. Wenige Jahre nach seinem Tod wurde Thomas Becket am 21. Februar 1173 heilig gesprochen. Sein Grab wurde eine bekannte Pilgerstätte im Mittelalter.
Beckets Ermordung spielt eine wichtige Rolle in Ken Follets Epos „Die Säulen der Erde".
