Zusammenfassung

In einem Restaurant in Birmingham, wird Karkaroff von Peter Pettigrew bei dem Versuch ein mittelalterliches Buch mit alten Stichen der Stadt Bath zu erwerben getötet. Peter, der bis auf ein mysteriöses Mädchen dabei alle im Restaurant Anwesenden tötet, kann dieses Buch an sich nehmen und zu Lord Voldemort bringen, der mit Hilfe des Buches die Quelle der Sul, einem Jungbrunnen, erreichen möchte, um seinem Ziel, die Unsterblichkeit, näher zu kommen. Auf Grund einer Kopie gelangt auch Professor Dumbledore zu der Erkenntnis, wo sich die Quelle der Sul befindet und bricht mit Nymphadora Tonks nach Bath auf. Dort entdeckt er unter dem Grab des Bischoffs James Montague den Eingang zur Quelle. Allerdings scheint Lord Voldemort ihm dort eine Falle zu stellen.

Harry, der wieder im Ligusterweg seine Ferien verbringt und dort in einer Nachrichtensendung Pettigrew erkennen kann, informiert den Orden davon, reist aber dann selbst nach Birmingham, um die bei dem Anschlag Pettigrew verletzte nicht registrierte deutsche Zauberin Angelika Reiner zu sprechen. Dort kann er, selbst noch gerade einem Angriff der Todesser entkommen, Angelika Reiner, die mit dem schwarzen Magier Grindelwald verwandt ist und über mächtige magische Accessoires, wie den Armring des Bladud, verfügt, vor dem Zugriff der Todesser retten. Mit Hilfe des Arzt Neil O'Sullivan, einem ehemaligen Hufflepuff-Schüler und Neu-Mitglied des Ordens, der zusammen mit seinem mysteriösen Zwillingsbruder zur gleichen Zeit wie James Potter in Hogwarts war, kehrt Harry und Angelika zum Grimmauldplatz zurück, um die wieder genesende Angelika zur Zauberin auszubilden. Ron, der schon im Hauptquartier wohnt, verliebt sich in Angelika, ist sich aber der Gefühle von Angelika nicht sicher. Vor allem, als Hermione ihm von einer Umarmung Harrys mit Angelika erzählt, bricht sein alter Neid zu Harry wieder auf. Um ein wenig mehr über Angelika zu erfahren, versucht Hermione die Geheimnisse des Armringes des Bladud zu erforschen, den jener keltische Königssohn einst von Maegarn, einer Waldnymphe als Liebesbeweis erhalten hatte, ehe sie von ihrem Vater getötet wurde. Bladud überlebte entstellt auf Grund des Ringes und konnte erst durch die Quelle der Göttin Sul wieder seine alte Gestalt zurückerlangen. Zudem scheint Angelika der Schwester von Grindelwald, die anders als dieser den Menschen geholfen hatte, sehr ähnlich auszusehen. Als der Orden des Phönix durch eine von langer Hand vorbereiteten Schachzugs Lord Voldemort, bei dem er nicht nur unbemerkt den Zaubererminister Cornelius Fudge beim gescheiterten Prozess von Lucius Malfoy gegen einen Doppelgänger austauschen, sondern auch durch einen fingierten Mord Ordensmitglieder, wie Arthur Weasley, inhaftieren lassen kann, erheblich geschwächt wird und den Grimmauldplatz verlassen müssen, gerät auch Harry und Angelika beinahe in die Hände der neugegründeten Polizeitruppe, der SET. Diese wird von Dolores Umbridge und Lucius Malfoy geführt. Mit Hilfe des Doppelgängers und der SET, die nun mit allen Rechten ausgestattet wurde und Jagd auf die angeblichen „Terroristen" des Staates macht, kann Lord Voldemort die Macht des Staates unbemerkt an sich reißen. Nur durch Glück entgehen Harry und Angelika dem Zugriff der SET, wobei sie zunächst in die Hand des dubiosen Schankwirtes Joe Ball geraten, der schließlich Angelika an unbekannte Zauberer verkauft und Harry gefesselt wegbringen lässt. Doch Joe Ball wird von Mundungus Fletcher gestellt und muss zugeben, dass er Angelika an die Bruderschaft der Sonne, einer deutschen Loge, verkauft hat. Harry und Mundungus eilen nach Dover, um zu verhindern, dass Angelika England verlässt. Auch Hermione, Ron und Neil, brechen auf, um Harry und Angelika zu suchen.

Währenddessen können Arthur Weasley und Cornelius Fudge aus ihrem Gefängnis ausbrechen. Doch sind sie schon in Sicherheit?

21. Auf der Flucht

Leise schlichen Arthur Weasley und Cornelius Fudge die Treppe hinauf, vorbei an der Tür, hinter denen die Wachen des Gefängnisses zu hören waren. Immer wieder hielten sie inne und horchten, ob eine der Wachen sich ihnen näherte. Schließlich gelangten sie an ein großes Tor, durch das es, wie Arthur sich erinnern konnte, nach draußen ging.

„Meint ihr, hier geht es hinaus?", fragte Cornelius leise, während er ein wenig schnaufte.

Arthur drehte sich um, vergewisserte sich, dass ihnen niemand folgte.

„Ja, ich bin durch diese Tür hereingebracht worden. Kommen Sie, Cornelius, wir sind gleich frei", erwiderte er leise.

Cornelius Fudge atmete noch einmal durch, ehe er die letzten Treppenstufen zur Eingangstür hinauflief. Arthur drückte vorsichtig die Klinke des Tores hinunter. Allerdings konnte er ein leichtes Knarren des Tores nicht vermeiden, als dieses schließlich aufsprang und den Weg aus dem Gefängnis freigab. Draußen war es dunkel, es schien mitten in der Nacht zu sein.

„Wohin, nun?", fragte Cornelius Fudge, als auch er durch das Tor trat.

„Vorsichtig!", mahnte Arthur Weasley ihn noch, doch Cornelius war schon so darin vertieft sich umzusehen, dass er das Tor hinter ihnen vollständig vergaß, das nun, unter weit lauterem Knarren, zuschlug.

„Verdammt, Cornelius, sie hätten das Tor festhalten müssen."

„Hallo... verdammt Mike, da war etwas... ich sehe jetzt nach den Gefangenen, diese Laute sind mir dann doch zu merkwürdig", hörten beide eine Stimme nahe dem Tor auf der anderen Seite.

„Schnell, kommen Sie, Cornelius, wir müssen hier weg."

Auf der einen Seite hielt sich Arthur seinen Oberkörper, da seine Rippen immer noch erheblich schmerzten, auf der anderen Seite griff er den immer noch leicht humpelnden Cornelius Fudge und lief mit ihm auf das nächste Gebüsch zu, dass ihnen Unterschlupf geben mochte.

„Hoffentlich haben die keine Hunde?", meinte Cornelius nun erheblich mehr nach Luft schnappend.

„Das will ich auch für uns hoffen. Kommen Sie, Cornelius, hier entlang."

Hinter dem Gebüsch konnten sie im fahlen Mondlicht einen Pfad erkennen, der vom Gefängnis wegführte.

„Machen Sie schon, Cornelius. Ich kann mir nicht vorstellen, dass unser Ausbruch noch lange... "

In diesem Moment begann eine Sirene zu heulen, die Arthurs Ausführungen energisch unterbrachen und ihn zum Verstummen brachte. Schnell liefen beide den Pfad, leicht geduckt, weiter und versuchten allenfalls hinter einem Gebüsch ein wenig zu Rast und damit zu Atem zu kommen. Das Gefängnis, was eben noch im Mondlicht kaum zu erkennen war, war im nächsten Augenblick in gleisenes Licht gehüllt. Schon öffnete sich das Tor und Wachen, bewaffnet mit Zauberstäben, traten vor das Gefängnis und musterten die Umgebung.

„Wo können sie sein... es kann noch nicht lange her sein, dass sie geflohen sind... wir müssen Mr. Malfoy informieren... Wir müssen SIE loslassen, damit SIE sie finden... Aber das hieße, dass wir keine weiteren Informationen von ihnen erhalten würden... Los, informiert Malfoy... wir schauen uns um... und wenn wir in 10 Minuten niemand gefunden haben, lassen wir SIE los..."

„Wer sind SIE?", fragte leise Cornelius, der atemlos die Gespräche der Wachen verfolgt hatte, doch Arthur zuckte nur mit den Schultern.

„Keine Ahnung, Cornelius, aber wir sollten machen, dass wir hier wegkommen. Ehe die Wachen SIE hinter uns hinterherschicken, was auch immer SIE sind."

Ohne weiter darauf zu achten, ob ihre Bewegungen nun von den Wachen zu sehen waren, liefen sie den Pfad entlang, der sie beide weiterhin kontinuierlich vom Gefängnis wegführte. Schon bald waren beide vollkommen außer Atem, denn der Pfad führte nun eindeutig einen kleinen Berg hinauf. Als sich Arthur umdrehte, konnte er sehen, dass das Gefängnis unter ihnen in einem kleinen Tal lag und weiterhin im hellem Licht erleuchtet war.

„Arthur... nun... warten... Sie... bitte... ich... kann... nicht... mehr", schnaufte Cornelius Fudge und blieb nach vorn gebeugt stehen.

„Cornelius, kommen Sie, wir müssen weiter... Sie haben doch gehört, bald schicken die Wachen SIE hinter uns hinterher. Was es auch ist, wir haben nichts, mit dem wir SIE abwehren und uns verteidigen können."

Arthur blieb kurz noch einmal stehen und blickte hinab auf das Gefängnis. Da... er konnte ein Bewegung sehen... doch noch konnte er nicht sagen, was es war. Schnell lief er weiter, bis sie schließlich den Kamm des kleinen Berges erreicht hatten. Von dort schaute sich Arthur kurz um, ehe er auf der anderen Seite des Berges etwas im Mondschein ausmachte.

„Dort... ein Gehöft... kommen Sie, Cornelius..."

„Aber... vielleicht erwartet sie uns dort?"

Doch Arthur reagierte nicht auf Fudge, sondern lief nun den Berg hinab. Immer schneller lief er weiter, wobei die Angst in der Dunkelheit zu stolpern erheblich zunahm. Schon konnte er hinter sich einen Fluch Cornelius Fudge hören, der zeitgleich mit einem Knacken von Geäst und dem Aufschlagen eines Körpers einherkam.

„Cornelius, sind Sie in Ordnung?"

„Verdammt... ja, ja... ich komme schon."

Arthur, der kurz stehen geblieben war und sich nach seinem Chef umsah, hörte wie sich Cornelius Fudge mühsam aufrichtete und ihm dann wieder folgte. Schnell, erheblich schneller, als der mühevolle Aufstieg, liefen sie den Berg hinunter und schließlich kamen sie an dem Gehöft an, dass ruhig da lag und nur vom Mondlicht erleuchtet wurde.

„Und nun?", fragte Cornelius Arthur verzweifelnd.

„ Ich denke... ja...dort...wir haben Glück... ein Auto!"

Arthur lief zu dem Auto, einem alten Opel, der auch schon bessere Tage gesehen hatte.

„Hoffentlich fährt er", sagte Cornelius und schaute Arthur fragend an. Er schaute sich dabei um, als würde er im nächsten Moment erwarten, dass irgendetwas passierte. Arthur drückte die Klinke der Beifahrertür auf, wobei er feststellte, dass das Fenster der Tür fehlte. Schnell ließ er Cornelius einsteigen, ehe er auf der Fahrerseite Platz nahm. Mit geübten Handgriffen holte Arthur die Kabel hervor, mit denen er das Auto starten konnte.

„Arthur machen Sie... ich weiß nicht... ich habe so ein merkwürdiges Gefühl... oh, mein Gott!"

Verzweifelt versuchte Cornelius sein Beifahrerfenster zu schließen, ehe auch er feststellte, dass es fehlte.

„Nein, Arthur, machen sie... SIE sind da!"

Endlich muckte das Auto auf, machte einen Hopser nach vorn, der Cornelius Fudge aufschreien ließ und begann dann laut aufzuheulen. Arthur richtete sich auf und... erschrak.

„Oh, mein Gott...", sagte auch er, als er die gefrorene Scheibe des Wagens wahrnahm und sich ein ungutes Gefühl bei ihm breit machte. Es schien alles Glück aus ihm herausgesaugt zu werden. Hilflosigkeit machte sich breit. Cornelius saß angsterfühlt und starr neben ihm, wobei sein Blick auf die Strasse gerichtet war, auf der nun die Bewegungen von mehr als vier Dementoren zu erkennen waren. Überall machte sich Reif breit, überall schienen alles um sie herum starr vor Angst zu werden.

Arthur drückte das Gaspedal... worauf sich der Wagen verschluckte und wieder ausging.

„Oh, nein, NEEEEIIIIN, wir sind verloren... VERLOOOREN", brüllte Cornelius Fudge laut auf, der mit angstgefüllten Blick auf die Dementoren schaute.

Irgendwie riss dieser Aufschrei Arthur aus seiner Lethargie. Wieder begann er die Kabel aneinander zu reiben und wieder machte der alte Opel einen Sprung nach vorn. Dann lief er plötzlich sehr ruhig.

‚Ruhig Gas geben', sagte sich Arthur zu sich selbst, obwohl auch er immer mehr Panik bekam, denn einer der Dementoren war nicht mehr als einen Meter von ihnen entfernt. Es war schon so, als könne Arthur einen dunkle Stimme hören, die ihm etwas zurief. Noch einmal atmete Arthur die äußerst kalte Luft ein, die ihm in seinen Lungen schmerzte und ihm fast die Kehle zuschnürte, doch seine Reaktion auf das Gaspedal blieb nicht aus. Langsam, ganz langsam begann sich das Auto auf die Dementoren zuzubewegen und dann... waren sie durch sie durchgefahren. Oder vorbei? Arthur wusste es nicht, er fuhr, mehr nach seinem Gefühl, als dass er überhaupt Sicht hatte. Irgendwie war hier eine Strasse. Irgendwie. Und sie führte... irgendwohin.

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Harrys Haare wehten durch den kühlen Wind der warmen Sommernacht. Unter ihm huschten die Dörfer und Städte Südenglands nur so dahin. Nicht nur einmal hatte er aus solcher Höhe die Behausungen der Muggel beobachten dürfen, denn schon im letzten Jahr war er auf dem Rücken seines Besen zum Grimmauldplatz eskortiert worden. Und vor nicht mal zwei Monaten war er von Hogwarts auf dem Rücken eines Thestrales zum Ministerium geflogen. Doch nichts, weder sein Besen, der in Warwick lag, noch der Thestral war mit diesem „Etwas" vergleichbar. Er saß auf einem roten, kunstvoll bestickten fliegenden Teppich. Wild flatterten die Teppichfransen hinter ihm durch die Luft. Harry klammerte sich an der Kante des Teppich fest, obwohl er es sich auch bequem hätte machen können. Auf dem fliegenden Teppich, den Mundungus allein mit Handauflegen steuerte, saßen außer Harry noch Brandon und George Weasley, die den Flug im Liegen weit mehr genossen als er, Harry.

„Nun, wie findest du es, Harry? Stark, was!", meinte George und legte seinen Arm unter seinen Kopf, während er in den Himmel starrte." So macht Reisen einfach richtig Spaß."

Harry grinste George an, der immer für solche „Späße" zu haben war. Das Wissen, woher Mundungus dieses Exemplar hervorgeholt hatte, blieb Harry verwehrt, aber dass es mit Sicherheit illegal war, war an einer Hand abzuzählen. Doch was hätten sie sonst nehmen sollen? Sie konnten schlecht mit dem Flohnetzwerk, noch mit einem Portschlüssel nach Dover reisen, denn beides würde mit Sicherheit auffallen. Auch wenn sie den nicht registrierten Kamin in Georges und Freds Geschäft benutzt hätten, wäre die Möglichkeit des Entdeckens größer gewesen. Doch jetzt, während der Nacht, konnte man kaum den Teppich am Himmel erkennen und so war diese Möglichkeit, die einzige, die schnell genug war, um Dover zu erreichen.

Wie die Bruderschaft nach Dover gelang, war für Harry nicht klar, doch er wusste, dass sie sich beeilen mussten, wenn sie diese Leute noch in England abfangen wollten.

„Willst du was essen?", fragte in George wieder und bot Harry eine Lakritzschnecke an.

Harry schaute missmutig auf das schwarze Etwas in Georges Hand, das kaum zu erblicken war.

„Nein, nein, ist nichts aus unserem Sortiment... keine Sorge. Wir müssen bald einen klaren Kopf behalten. Und da brauche ich keinen Durchfall oder Nasenbluten", meinte George, als er in Harrys Gesicht sah.

Dennoch, irgendwie hatte Harry keinen Hunger. So schüttelte er langsam seinen Kopf und schaute wieder nach vorn, wo er sah, dass langsam die Sonne aufging. Eigentlich war so ein Sonnenaufgang eine feine Sache... würde sich Harry nicht so elend fühlen. Ihm konnte dieser Flug nicht schnell genug gehen. Immer wieder musste er an Angelika denken, die jetzt irgendwo hier, ohnmächtig und verpackt, nach Deutschland geschafft werden sollte. Was wollte diese Bruderschaft von ihr? Warum wollten sie Angelika zurück nach Deutschland bringen? Wer waren diese Männer? Was für Ziele verfolgten sie? Immer wieder schossen Harry diese Fragen durch seinen Kopf. Er wusste nur eins, er musste Angelika aus den Klauen dieser Männer befreien. Koste es, was es wolle.

„Ihr solltet euch langsam festhalten, wir gehen hinunter", sagte Mundungus und zeigte hinunter. Harry schaute hinunter und sah eine Burg. Eine mächtige Burg, die über der Landschaft „thronte". Neben ihr lag Dover, jener Fährhafen, der nur 34 Kilometer weit entfernt ist von der französischen Küste.

„Wisst ihr schon, wie wir diese Deutschen finden können?"

„Leider noch nicht, aber ich denke mir, ich werde einige meiner Kontakte spielen lassen. Harry, sei beruhigt. Ehe diese... Entführer England verlassen haben, werden wir sie gefunden und Angelika befreit haben. Das verspreche ich dir. Einem Mundungus Fletcher entgeht nichts so schnell."

Harry schaute dankbar auf den älteren Mann, der wie immer ein klein wenig nach Schnaps roch. Harry wusste, dass in seinem Umhang immer ein kleiner Flachmann steckte, den er auch bei diesem Flug benutzt hatte. Und doch zweifelte Harry ein wenig an seinen Worten. Sicher, Mundungus war ein Unikum, ein gewitzter Geschäftsmann mit leicht zweifelhaften Ruhm, aber ein sicherer und zuverlässiger Zauberer war er nicht. So hatte er nicht verhindern können, dass Harry im vergangenen Sommer von Dementoren angegriffen wurde. Oder der Überfall der Todesser dieses Jahr, als eine Zauberin auf Grund seines Berufes bei der Überwachung des Ligusterweges ihr Leben lassen musste, als sein Onkel und seine Tante angegriffen wurden. Und hatte er dabei bemerkt, dass Harry längst nach Birmingham unterwegs gewesen war? Dennoch... Mundungus hatte ihn vor dem Schankwirt Joe Ball gerettet und war nun auf dem Weg Angelika zu retten. Harry wusste, dass er nur mit Mundungus, so wie mit dem jungen stillen Brandon und mit George eine Chance hatte.

„Meinen sie Neil, Hermione und Ron werden hier rechtzeitig eintreffen?"

„Weiß' nicht? Remus konnte mir nicht sagen, wann sie in dieser Nacht aufgebrochen sind. Kann sein, dass sie erst im Laufe des Tages hier eintreffen, je nachdem was Neil für ein Reiseobjekt genommen hat. So wie ich Remus verstanden habe, sind wohl Ron und Hermione mit eurem Hippogreif unterwegs. Allerdings kann ich mir nicht vorstellen, dass dieses Tier gleich drei fast ausgewachsene Menschen lange Zeit transportieren kann. Ich denke mir, dass Neil ein anderes Reiseobjekt genommen hat. Auf jeden Fall dürften sie nun auf unserer Spur sein, wenn sie nicht Fred verfehlt haben dürften."

Harry dachte an Rons Bruder, der ein wenig missmutig seinen Zwillingsbruder hatte ziehen lassen, da jemand zum einen Neil, Ron und Hermione nach Dover lotsen, zum anderen den Kontakt zu Bill und Charlie halten musste, die auf dem Weg waren, ihren Vater zu befreien. Was wohl Molly Weasley sagen mochte? Alle ihre Söhne waren nun in mehr oder weniger gefährliche Abenteuer unterwegs. Wahrscheinlich saß sie und Ginny in Warwick und hofften auf Lebenszeichen. Bestimmt brannte auch Ginny darauf loszuziehen. Aber dies würde Mrs. Weasley mit Sicherheit zu verhindern wissen. Dennoch...

Der Wind flachte nur wenig ab, als Mundungus die Küstenstadt Dover ansteuerte. Unten konnte Harry nun die weiße Gicht der Wellen sehen, die gegen das Land schlugen. Seit seinem 11. Lebensjahr war er nicht wieder am Meer gewesen, fiel ihm auf. Irgendwie faszinierte ihn das Meer... und doch, auch für diese Schönheit konnte er nun nicht viel abgewinnen. Er musste Angelika retten, drang es wieder in seinen Kopf. Er war befreit worden... und nun musste auch sie es werden. Er blickte auf Brandon der wie festgenagelt auf dem Teppich saß und nach vorn starrte. Gut, dass der Orden Leute wie Brandon und Fortescue besaßen, die in der SET im Namen des Orden spionierten.

Wieder wehte der starke Wind durch die Haare von Harry, als schließlich Mundungus im Morgengrauen den Teppich im Sturzflug gen Boden senkte. Wenig später waren sie in einer dunklen Gasse gelandet. Mundungus rollte den Teppich zusammen und tat ihn sich auf die Schulter.

„Und? Wohin nun?"

„Kommt. Hier entlang. Da geht's zum Hafen. Und zu meinen Kontakten. Wenn jemand von hieraus ein Schiff nehmen sollte, dann werden wir es erfahren"

„Und wenn nicht?", fragte Harry besorgt.

„Dann hoffe ich mal, sie bleiben in Dover so lang, dass man sie sieht. Und dann sind sie auch aufzutreiben. Aber so wie dieser Bruce sagte, haben diese Deutsche hier ein Lager."

„Auch ich werde ein wenig mich umsehen", meinte Brandon, der sonst ziemlich ruhig war, "wäre doch gelacht, wenn die hiesige Polizei nicht ein wenig mit der „SET" zusammenarbeiten würde."

„Kein schlechte Idee, Brandon. Also, gut, teilen wir uns auf. George kann mit dir mitgehen und Harry kommt mit mir mit. George kann dann seinem Bruder mitteilen, dass wir unversehrt hier angekommen sind."

Brandon schien damit nicht ganz zufrieden zu sein, willigte doch dann schließlich ein. Auch George, der auch lieber bei Mundungus geblieben war, stimmte dem Vorschlag schließlich zu.

„Also, wir sollten uns hier in, sagen wir einer Stunde wieder treffen. Bis dahin haben wir vielleicht auch erfahren, wann Neil und die beiden anderen eintreffen sollten. Es sei denn sie sind bei Fred nicht eingetroffen."

„Also, bis in einer Stunde... und Harry, halt die Ohren steif", meinte George, hob die Hand und folgte Brandon, der sich schon in Richtung Stadtmitte aufgemacht hatte.

„Alles klar, Harry... na dann mal los. Ach... und lass das Verhandeln und Nachfragen bitte meine Aufgabe sein, ja, die Kontakte kennen dich nicht und sind äußerst kritisch Fremden gegenüber. Deshalb wollte ich auch Brandon nicht dabei haben. So jemand der nach Uniform aussieht, könnte ihre Lippen konsequent verschließen."

Dann schob er den Teppich noch einmal in die richtige Position und begann in Richtung Hafen zu laufen... mit Harry im Schlepptau.

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Langsam schob Peter Pettigrew die steinerne Tür beiseite und lief gebückt in den dahinter befindlichen Raum. Nur sehr undeutlich konnte er im Licht einiger Fackeln, den Schatten des dunklen Lords hinten in der Kammer entdecken.

„Wer wagt es, mich zu stören?", hörte er eine zischende Stimme, die zwar leise war, doch schien es Peter, als würde jedes Wort in seinem Kopf nachhallen.

„Oh, Meister, entschuldigt, wenn ich störe... eurer untertänigster Diener ist es, der hier mit Informationen auf euch wartet", stieß Peter Pettigrew in seiner hohen Fieselstimme aus und warf sich sogleich auf den Boden.

„Wuuurmschwanz... du weißt, dass du mich nicht bei den Experimenten stören solltst. Es ist wichtig, das Wasser aus der Quelle der Sul richtig aufzubereiten. Ein Fehler und das Elixier ist sinnlos, eine Unachtsamkeit und der Trank bekommt einen gegenteiligen Effekt, eine Verzögerung und man ist tot. Willst du, dass dein Meister stirbt? Willst du, dass mein Zorn dich trifft? Willst du dann statt meiner einen tödlichen Trank trinken?"

Peter Pettigrew zitterte, als hätte ihm jemand Eisstücke in den Kragen seines Umhanges geschüttet.

„Neeeinnn, nein, mein Meister, natürlich nicht. Aber die Informationen ließen keinen Aufschub zu."

Lord Voldemort stöhnte kurz auf, stellte dann einen Erlenmeyerkolben, in dem sich eine dunkelblaue dickflüssige Substanz befand, auf eine vor ihm befindliche Arbeitsplatte ab und regulierte schließlich den Zulauf einer anderen Flüssigkeit, die in einen großen gläsernen Kolben tropfte.

„Nun, Wurmschwanz, du hast Glück... mehr Glück als du wahrscheinlich verdienst, denn ich kann nun die Zeit ein wenig... aber wirklich nur ein WENIG... herausziehen, ehe die Reaktion des Wassers mit den anderen Stoffen eingeht und die Wirkung des Wassers sich verbessert. Zudem... auch die anderen Experimente ruhen ein wenig... obwohl sie fast fertig sind, denn ich spüre seine Gegenwart."

„Die, von Dumbledore...?"

„Ja, Wurmschwanz, natürlich, von wem sonst. Harry Potter vielleicht... er ist nicht in der Nähe!"

„Ja, Herr, das weiß ich. Harry Potter ist zudem auf dem Weg nach Dover."

„Dover? Warum? Sprich endlich und gebe alle Informationen an, die du erhalten hast. Ich dachte, Potter wäre in der Winkelgasse gesehen worden und... meine treuen kleinen Mitstreiter von unserem geschätzten Lucius Malfoy würden ihn suchen."

„Herr, er...", Pettigrew schluckte, „ er entkam der SET, wurde von Joe Ball gefangen genommen, aber konnte befreit werden. Allerdings hat dieser Ball dieses Mädchen, die mit dem Armring des Bladuds, einer Gruppe von deutschen Zauberern verkauft. Ich..."

Pettigrew, der weiterfahren wollte, hörte erschrocken auf zu sprechen, als er das Geräusch von zerspringendem Glas hörte.

„WER hat Miss Reiner gekauft? WER kauft Zauberer? Wer sind diese Deutschen...?"

„Nach den Angaben unseres V-Mannes... wohl von der Bruderschaft der..."

„... der Sonne. So, so, Albert Stichler und seine kleine militante Gruppe mischen sich wieder in meine Belange ein. Ich habe gedacht, ich könnte dieses kleine unbedeutende Problem nach meiner Wiederkehr und nach dem Ableben von Dumbledore und Potter erledigen, aber diese Leute sind so... nun, du sagtest Potter sei auf dem Weg nach Dover?", unterbrach ihn Lord Voldemort, nahm seinen Zauberstab und ließ die Glasscherben des Erlenmeyerkolben in einen Abfalleimer fliegen.

„Er reist den Deutschen hinterher und versucht diese Miss Reiner zu befreien."

„Potter... Wie man ihn nicht anders kennt! Nun, Wurmschwanz, dann unterstütze ihn. Lasse unsere Leute, die in der Nähe von Dover sind, wissen, dass sie Potter helfen sollen. Es soll ihm an nichts fehlen. Auf keinen Fall, Wurmschwanz, darf Potter irgendetwas passieren... und dieser Miss Reiner genauso wenig. Ich will sie so bald wie möglich hier haben. Wenn Dumbledore in meiner...", wieder unterbrach sich Lord Voldemort und Pettigrew hörte ihn heiser auflachen, "kleinen Falle steckt; hilflos mit ansehen muss, wie ich schließlich unsterblich werde, dann will ich auch Potter bei mir haben... und diese Miss Reiner. Oder wenigstens den Armring des Bladuds. Hast du mich verstanden, Wurmschwanz?"

„Ja, Meister, ja... ich werde alles sofort veranlassen."

„Du sagtest, unser... V-Mann sei in der Nähe Potters?"

„Ja, er ist auch in Dover!"

„Gut, sehr gut... nun, Wurmschwanz, war dies alles? Oder willst du mich mit weiteren Nichtigkeiten die Zeit stehlen?"

„Nein, Herr, nein... allerdings ist auch dieser O'Sullivan auf dem Weg nach Dover, um sich mit Potter dort zu treffen."

„Neil... oder sein Bruder?"

„Der Heiler, Herr"

„Fangt ihn ab... sende Traves und Dolohov. Auch wenn meine kleine Bellatrix ein wenig schmollen mag, aber ich brauche sie bald hier. Sie können mit diesem Heiler tun, was sie für nötig erachten, er ist nicht wichtig... noch etwas?"

Pettigrew wand sich auf dem Boden wie ein Schlange.

„Soll ich erst nachhelfen, Wurmschwanz?"

„Nein, Herr, nein. Ich... kann nichts dafür, aber..."

„Wurmschwanz, ich sagte, ich habe ein wenig Zeit... nicht unendlich viel. Dumbledore ist hier in Bath. Er sucht mich. Er sucht die Quelle und er versucht mich und meine Aufgabe zu vernichten. Er ist ganz nah hier, Wurmschwanz. Und er kommt näher. Soll ich ihm unvorbereitet entgegentreten, nur weil ich hier mit dir ein Kaffeekränzchen veranstalte? Nenne mir endlich die weiteren Informationen... ODER IHR WERDET MICH ERST RICHTIG KENNEN LERNEN!"

„Herr, bitte nicht... ich... Fudge ist weg!"

Lord Voldemort schaute verdutzt Peter Pettigrew an, der noch tiefer sein Haupt gegen den Boden drückte.

„Wie... weg?"

„Er...", wieder schluckte Peter Pettigrew schwer, als würde er einen großen Gegenstand im Mund haben, "er... konnte auf unbekannte Weise aus seinem Gefängnis entfliehen. Wir haben soeben Nachricht von Malfoy erhalten. Er scheint sogar den Dementoren entkommen zu sein."

Lord Voldemort schaute Pettigrew an, dann schaute er mit seinen schmalen roten Augen auf die Tür, als würde sie im nächsten Augenblick aufspringen. Und dann... begann er laut zu lachen. Peter Pettigrew hatte mit allem gerechnet. Er hatte damit gerechnet, für seine Informationen gefoltert zu werden... doch er hatte nicht damit gerechnet, dass sein Meister über diese Information lachen würde.

„Nun... Wurmschwanz, ich hoffe, dies ist nun alles, was du mir Neues erzählen kannst. Gut... dann schicke Malfoy einen schönen Gruß von mir. Er solle sehen, dass er Fudge wieder einfängt. Ansonsten... nun ihr könnt eure Mitteilung an ihn ruhig ein wenig blutig übermitteln. Eure Hand wird euch dabei sicher helfen. Aber, Wurmschwanz, lasse ihn noch leben... Malfoy brauchen wir noch. Sein Stolz dagegen soll ein wenig... erschüttert werden. Seit er ein Held des kleinen Zauberers ist, scheint er mir ein ganz klein wenig hochmütig zu werden. Zudem ist es Zeit, dass er sich Snape widmet. Seine Frau...", Voldemort unterbrach sich und schaute nun wieder Pettigrew mit drohenden roten Augen an, "seine Frau scheint an diesem Verräter ja einen Narren gefressen zu haben... mache ihm klar, dass eine alte Freundschaft zwischen einem Verräter und ihm nicht in diesen Zeiten gelten kann. Und das ich verlange, dass auch seine Frau nicht noch einem Verräter hilft."

Voldemort drehte sich um und schritt gemächlich wieder zu seinem Arbeitsplatz zu. Pettigrew atmete leise auf und begann rückwärts aus dem Raum zu kriechen. Leise konnte er die Schlange Voldemorts hören.

„Ah, Nagini, wieder eine Ratte gefangen?... Ach, Wurmschwanz?"

„Ja, Meister?"

„Und wenn Malfoy Fudge wieder gefangen hat... dann kann Malfoy ihn töten! Wir brauchen ihn nicht mehr lebend."

„Ja, Meister!"

Review-Antworten:

Fluffy Bond( ): Danke für dein Review und danke für die Werbung in deiner Geschichte für diese Story. Und nein, die Bruderschaft wird wohl kaum dem Orden helfen werden. Wie du siehst, werden, aus anderen Gründen, eher die Todesser mit ihnen zusammenarbeiten. Manchmal kommt es schon zu sehr merkwürdigen Koalitionen. Tja. .und Neil, Hermione und Ron sind nun auch auf dem Weg nach Dover... doch ob sie ankommen und was ihnen so dabei passiert... das kommt in den nächsten Kapiteln ( Hab schon eine langgeplante Idee.. Hihi). Jedenfalls bist du auch weiterhin eine Inspiration für mich. Ich hoffe, die Geschichte ist auch eine für dich.

torence( ): Schön, dass es dir weiter gefällt. Ja, Mundungus hat bei mir eine wichtigere Rolle als bei JKR selber. Vor allem diesen Zwiespalt zwischen einem doch recht erfolgreichem Geschäftsmann mit sehr merkwürdigen Geschäftspartnern und einem Quartalssäufer ist recht interessant. Er wird bei mir noch weiterhin eine wichtige Rolle spielen. Dadurch bedingt natürlich auch seine Geschäftspartner, die Zwillinge Fred und George. Mit der Bruderschaft ist wirklich eine weitere Partei dazugekommen. Mit ihr versuche ich die Vergangenheit noch ein wenig mehr in das Ganze zu verbinden. Auch Draco, Lucius und Narzissa werden noch weiter auftauchen. Und für alle, die mir immer wieder geschrieben haben, dass es Lucius endlich an den Kragen gehen soll... es beginnt!

JonThePunk: Danke auch an dich für dein Review. Ich hoffe du stolperst öfter mal über meine Geschichte. Allerdings muss ich dir leider sagen, dass ich die „Einschübe", wie du die Informationen nennst, die nach jeder Geschichte folgen, nicht weglassen werde. Wie ich erfahren habe, gibt es Leser, die meine Geschichte gerade wegen dieser „Einschübe" lesen. Zudem... hier werden oft wichtige Informationen näher erklärt, auf die ich in der Geschichte nicht eingehen kann oder mag. Würde ich darauf eingehen, in der Art, dass Dumbledore wieder mal eine „Vorlesung" gibt, wäre es für den Leser doch ein wenig ermüdend. Der Spannungsbogen würde reißen... und man würde die Geschichte einfach links liegen lassen. Schreibt man aber nicht solche zusätzlichen Informationen, dann bleibt dem Leser so manches verborgen, was zur Geschichte aber passt. Nun, solltest du diese Informationen nicht so toll finden... überlese sie einfach. Sie sind ein „Beiwerk" meiner Geschichte, eine Triebfeder, aber eben nicht die Geschichte selber. Dennoch hoffe ich, meine Geschichte wird dir auch weiter gefallen.

Zu guterletzt möchte ich mich wieder einmal bei Vivi Ollivander bedanken, die nicht nur meine virtuelle Schwester, die nicht nur meine Betaleserin, sondern oftmals durch ihre witzigen aber auch zutreffenden Kommentare ein Quell für manche Inspiration ist. Ich hoffe, wenn du dies mal liest, liebe Vivi, dass meine Freude darin erkennst, dass ich dich kennen lernen durfte und hoffe, die Geschichte wird dir weiter so gefallen, wie sie dir bis hierhin gefallen hat.

Informationen zum Nachlesen:

Dover

Die Stadt Dover ist das Tor zu England und besitzt einen großen Hafen am Ärmelkanal in der Grafschaft Kent. 1991 betrug die Bevölkerung 34.200 Einwohner. Dover ist die am nächsten zum kontinentalen Festland (Frankreich) liegende englische Stadt. Der Abstand beträgt lediglich 34 Kilometer (oder 21 Meilen) bis zum Hafen Calais. Sehr bekannt sind die Kalkfelsen von Dover, die Burg Dover, die über der Stadt „thront", sowie die Höhlen unter der Burg. . Von den Kalkfelsen leitet sich der Spitzname Dovers ab: "Albion" (dt. weiß). Wegen seiner Nähe zum europäischen Festland ist Dover einer der häufigst befahrenen Häfen der englischen Küste. Vom Vereinigten Königreich setzen jährlich mehrere Millionen Menschen nach Frankreich über. Es gibt regelmäßige Fährverbindungen nach Calais und Oostende. Seit der Eröffnung des Eurotunnels 1994 und dem Ende der legendären Hovercraft Verbindung nach Calais im Jahr 2000 hat die Bedeutung des Hafens jedoch abgenommen. Die Stadt Dover entstand bereits vor den Römern , wobei diese die ersten Aufzeichnungen über die Stadt hinterließen. Die Römer nannten Dover Dubris. Von hier aus zog sich die erste römische Straße (genannt Watling Street) durch Großbritannien.

Dort, wo heute das Schloss von Dover steht, errichteten die Römer mit dem Leuchtturm (etwa 50 n. Chr.) eines der ältesten Gebäude Großbritanniens.

Neben dem Castle selbst, das mehrere Ausstellungen enthält, begeistern vor allem die Secret Wartime Tunnels, die unterhalb des Schlosses liegen. In ihnen war 1940 das HQ zur Evakuierung der britischen Truppen aus Dünnkirchen untergebracht. Noch heute kann man die Höhlen und Tunnel besuchen, in denen aufschlussreich und sehr bildlich über diese Evakuierung berichtet wird. Man kann dort durch Lazarette gehen, in denen man die Schreie der Verletzten hört, oder eine kurze Diskussion unter Chirurgen, dann einen Bombentreffer miterlebt. Das Licht flackert und die Erde bebt scheinbar, so dass man unwillkürlich seinen Kopf einzieht.

Erlenmeyerkolben

Dieser nach dem Chemiker Emil Erlenmeyer (1825-1909) benannte Kolben verfügt - im Gegensatz zum Becherglas - über einen nach oben hin enger werdenden Hals. Im Laborgebrauch existieren verschiedene Varianten des Erlenmeyerkolbens, die Enghals- und die Weithals-Form und je nach Anwendung auch Kolben mit Normschliff. Durch den verjüngenden Hals ist die Gefahr, dass bei Zugabe von Substanzen, beim Schwenken, Rühren oder Sieden Flüssigkeiten aus dem Kolben unkontrolliert entweichen, deutlich kleiner als bei Bechergläsern. So können im Erlenmeyerkolben bequem z.B. Flüssigkeiten vermischt oder Lösungsvorgänge durch - auch relativ heftiges - Schwenken oder Rühren beschleunigt werden. Er eignet sich - wie der Rundkolben - auch gut für den Magnetrührer, kann aber wegen seines flachen Bodens direkt abgestellt werden. (Der Rundkolben hingegen benötigt einen Korkring oder ein Stativ für den festen Stand, letzteres macht ein Schwenken mit der Hand oder ein häufiges Prüfen durch Halten ins Gegenlicht unmöglich.)