Zusammenfassung

In einem Restaurant in Birmingham wird Karkaroff von Peter Pettigrew bei dem Versuch ein mittelalterliches Buch mit alten Stichen der Stadt Bath zu erwerben getötet. Peter, der bis auf ein mysteriöses Mädchen dabei alle im Restaurant Anwesenden tötet, kann dieses Buch an sich nehmen und zu Lord Voldemort bringen, der mit Hilfe des Buches die Quelle der Sul, einem Jungbrunnen, erreicht, um seinem Ziel, die Unsterblichkeit, näher zu kommen. Auf Grund einer Kopie gelangt auch Professor Dumbledore zu der Erkenntnis, wo sich die Quelle der Sul befindet und bricht mit Nymphadora Tonks nach Bath auf. Dort entdeckt er unter dem Grab des Bischoffs James Montague den Eingang zur Quelle. Allerdings scheint Lord Voldemort ihm dort eine Falle zu stellen.

Harry, der wieder im Ligusterweg seine Ferien verbringt und dort in einer Nachrichtensendung Pettigrew erkennen kann, informiert den Orden davon, reist aber dann selbst nach Birmingham, um die bei dem Anschlag Pettigrew verletzte nicht registrierte deutsche Zauberin Angelika Reiner zu sprechen. Dort kann er, selbst noch gerade einem Angriff der Todesser entkommen, Angelika Reiner, die mit dem schwarzen Magier Grindelwald verwandt ist und über mächtige magische Accessoires, wie den Armring des Bladud, verfügt, vor dem Zugriff der Todesser retten. Mit Hilfe des Arzt Neil O'Sullivan, einem ehemaligen Hufflepuff-Schüler und Neu-Mitglied des Ordens, der zusammen mit seinem mysteriösen Zwillingsbruder zur gleichen Zeit wie James Potter in Hogwarts war, kehrt Harry und die wieder genesende Angelika zum Grimmauldplatz zurück, um sie dort zur Zauberin auszubilden. Ron, der schon im Hauptquartier wohnt, verliebt sich in Angelika, ist sich aber der Gefühle von Angelika nicht sicher. Um ein wenig mehr über Angelika zu erfahren, versucht Hermione die Geheimnisse des Armringes des Bladud zu erforschen, den jener keltische Königssohn einst von Maegarn, einer Waldnymphe als Liebesbeweis erhalten hatte, ehe sie von ihrem Vater getötet wurde. Bladud überlebte entstellt auf Grund des Ringes und konnte erst durch die Quelle der Göttin Sul wieder seine alte Gestalt zurückerlangen. Zudem scheint Angelika der Schwester von Grindelwald, die anders als dieser den Menschen geholfen hatte, sehr ähnlich auszusehen. Als der Orden des Phönix durch eine von langer Hand vorbereiteten Schachzugs Lord Voldemort, bei dem er nicht nur unbemerkt den Zaubererminister Cornelius Fudge beim gescheiterten Prozess von Lucius Malfoy gegen einen Doppelgänger austauschen, sondern auch durch einen fingierten Mord Ordensmitglieder, wie Arthur Weasley, inhaftieren lassen kann, erheblich geschwächt wird und den Grimmauldplatz verlassen müssen, gerät auch Harry und Angelika beinahe in die Hände der neugegründeten Polizeitruppe, der SET, die von Dolores Umbridge und Lucius Malfoy geführt werden. Mit Hilfe des Doppelgängers und der SET, die nun mit allen Rechten ausgestattet wurde und Jagd auf die angeblichen „Terroristen" des Staates macht, kann Lord Voldemort die Macht des Staates unbemerkt an sich reißen. Nur durch Glück entgehen Harry und Angelika dem Zugriff der SET, wobei sie zunächst in die Hand des dubiosen Schankwirtes Joe Ball geraten, der Angelika an deutsche militante Zauberer, die Bruderschaft der Sonne, verkauft und Harry gefesselt wegbringen lässt. Harry, durch Mundungus Fletcher befreit, reist der Bruderschaft nach Dover nach. Auch Hermione, Ron und Neil, brechen auf, um Harry beizustehen. Ob sie allerdings ankommen werden , ist fraglich, denn Lord Voldemort beabsichtigt sie abzufangen.

Währenddessen können Arthur Weasley und Cornelius Fudge mit Mühe aus ihrem Gefängnis ausbrechen, wobei sie beinahe von Dementoren überwältigt werden. Lord Voldemort schickt Lucius Malfoy aus, um Fudge zu töten.

22. Oxney Bottom und die Gebo-Rune

„Harry?"

Es war so schön hier. Die Sonne wärmte ihm sein Gesicht. Von weitem hörte er die fröhlichen Stimmen der Schüler, die sich an diesem freundlichen Sommertag im See vergnügten. Harry öffnete zufrieden seine Augen. Es war alles so ruhig und so wundervoll entspannend. Kein Unterricht, kein Snape, keine Hausaufgaben... einfach nur hier in Ruhe liegen. Er schaute auf und sah, wie ein Vogel über ihn hinwegflog. War es ein Phönix? Verwundert schaute er dem Vogel hinterher.

‚Ob es Fawkes war? Vielleicht brachte Dumbledore ihm ja eine Antwort auf seine Frage, ob er...'

„Harry!"

„Was ist? Ich habe doch meine Hausaufgaben gemacht! Und wir haben doch heute schulfrei!"

Eigentlich ist doch heute der Tag an dem er, Hermione und Ron nach Hogsmeade gehen durften. Sie hatten extra einige wundervolle Süßigkeiten aus dem Honigtopf geholt und waren hierher gekommen, um sich noch ein wenig in der Sonne auszuruhen. Ron hatte ein Karte von Angelika erhalten und lass diese schmunzelnd. Und Hermione... Selbst Hermione, die neben ihm lag, hatte erstmals ihre Bücher zur Seite gelegt und...

„Hey, HARRY!"

Harry drehte sich um und schaute in das Gesicht von... Mundungus Fletcher.

„Was machen sie denn hier?"

„Was ich hier mache? Harry... aufwachen. Es ist Zeit!"

Harry blinzelte... irgendwie war alles plötzlich so unscharf

„Wieso aufwachen? Habe ich geschlafen? Ich bin... wo bin ich? Ich... ohhh... "

Harry blinzelte noch einmal und versucht sich umzusehen. Dann, fast schon automatisch, nahm er seine Brille und setzte sie sich auf seine Nase. Es war wieder dunkel, doch nicht so dunkel, dass Harry nicht das kleine Zimmer erkennen konnte, in dem er lag. In diesem Moment fiel ihm alles wieder ein... seine Flucht vor der SET, Joe Ball, Angelikas und seine Gefangennahme, seine Befreiung und schließlich der Flug nach Dover. Schließlich waren sie am gestrigen Tag umhergelaufen und hatten schließlich versucht herauszubekommen, wo sich Angelika aufhielt. Erst gegen Abend hatten sie erfahren, dass sich die Bruderschaft der Sonne noch immer in der Umgebung von Dover aufhielt. Während George und Brendan sich aufgemacht hatten, das Haus, in dem Mundungus vermutete, dass sie dort Angelika festgehalten würden, zu beobachten, hatte er und Harry sich schlafen gelegt. Und Harry war sofort eingeschlafen.

„Brendan hat uns eine Nachricht zukommen lassen. Die Bruderschaft ist im Aufbruch. Sie haben wohl daraufgewartet, dass ihr Anführer, ein großer Mann mit Augenklappe, zurückkommt. Und jetzt bereiten sie sich darauf vor England zu verlassen."

Harry war sofort wach.

„Dann... aber Neil, Ron und Hermione?"

„Sind noch nicht hier! Vielleicht sind sie aufgehalten worden? Wer weiß ?"

Harry schaute Mundungus an, der versuchte eine lässige Miene zu machen, aber Harry konnte deutlich den sorgenvollen Ausdruck in Mundungus Augen erkennen.

„Aber wenn wir nicht jetzt aufbrechen und deine Freundin aus den Klauen dieser üblen Typen befreien, dann wird es für uns in der nächsten Zeit sehr schwierig werden, sie noch hier in England zu erreichen."

„Können wir... sie denn aufhalten?"

„Nun, Brendan hat wohl einige Leute gefunden, die uns helfen werden. Der Junge überrascht mich wirklich. Ist wirklich gut, ihn an unserer Seite zu wissen. Also, los aus den Federn. Wir treffen uns in der nächsten Stunde in Oxney Bottom"

„Oxney Bottom?"

„Ja, ein Haus zwischen Dover und Deal, nahe der weißen Felsen. Wir hätten gleich darauf kommen können, dass sie sich hier verstecken. Aber dazu mussten wir erst die ‚Graue Lady von Qxney Bottom' fragen"

Harry wollte nicht wie ein kleines Kind aussehen, dass stets seine Eltern nach irgendwelchen Sachen fragte, doch es wurmte ihn schon, dass er nicht wusste, wer die Graue Dame war. Er richtete sich endgültig auf, und zog sich rasch an. Dann, nachdem er noch einmal kontrolliert hatte, ob er sein Zauberstab griffbereit war, wandte er sich Mundungus zu, der inzwischen auf dem fliegenden Teppich Platz genommen hatte.

„Fertig... dann los"

Wieder begann der Teppich zunächst nur wenige Zentimeter über dem Boden zu schweben, dann bewegte er sich aus dem Fenster hinaus... und nahm an Geschwindigkeit zu. Im nächsten Moment begann er in die Höhe zu schießen, so dass Harry wegen des Blutverlustes im Kopf fast schwindlig wurde.

‚Auf einem Thestral zu reisen, ist weitaus... angenehmer', sagte sich Harry in diesem Moment, als er gegen den Teppichboden gedrückt wurde. War Mundungus bei der Hinreise nach Dover noch langsam und sorgsam geflogen, so riss er nun fast am Teppich, so dass Harry jede Bewegung des Teppichs aufs Äußerste mitbekam. Zum Glück dauerte ihr Flug nicht lang, denn schon nach einer Viertelstunde sang der Teppich zu Boden.

„Da seit ihr ja endlich", meinte George, der die beiden begrüßte.

„Und... wie sieht es aus?"

„Sie sind im Aufbruch. Gestern ist ihr Anführer und noch zwei weitere Männer hier eingetroffen. Sie haben, laut Brendan, noch eine weitere Geisel mitgebracht. Noch konnten wir nicht herausbekommen, um wen es sich dabei handelt."

„Wisst ihr, warum sie Angelika gekauft haben?"

George schüttelte den Kopf.

„Nein, selbst der graue Lady von Oxney Bottom ist dies nicht bekannt. Obwohl sie ja hier wohnt."

Harry wurde es nun doch zu bunt.

„WER ist die graue Lady?"

„Du kennst mich nicht, mein Kind?", erwiderte eine Stimme, direkt hinter Harry. Es war eine hohle, fast dumpfe Stimme. Harry schaute sich um... und erkannte das Abbild einer Frau. Einer alten Frau. Sie hatte ein klagendes Gesicht, traurige Augen und war... ein Geist, wie er sie schon aus Hogwarts kennen gelernt hatte. Sie erinnerte ihn stark an die graue Dame, den Hausgeist der Ravenclaws.

„Hallo...", sagte Harry und nickte dem Geist zu.

„Hallo... du musst Harry Potter sein. Ja, Sir Nicholas de Mimsy-Porpington hat dich richtig beschrieben."

„Sie kennen den fastkopflosen Nick?"

Irgendwie schien diese Frau ihn nun anzulächeln... und ihr Lächeln war sehr warm, obwohl der traurige Ausdruck in ihren Augen blieb.

„Ja, wir Geister kennen uns schon einige Zeit. Es gibt ja von uns auch nicht allzu viele. Obwohl sich hier, in meinen Gemäuern, bald einige von ihnen tummeln werden."

„Wie meint ihr das, Lady von Oxney Bottom?", meinte Mundungus

„Der wilde Edric und seine Mannen ist auf dem Wege hierher"

„Aber... ist England wirklich wieder in Gefahr?"

„Wer weiß? Außerdem ist das Geisterschiff vor Dover gesichtet worden."

„Ein Geisterschiff?", fragte Harry und starrte die graue Dame an. Der Name, den sie trug, lag an der einheitlich grauen Kleidung, die nichts farbenfrohes an sich hatte. Irgendwie sah sie wie eine Nebelschicht aus, gar nicht so richtig wie ein Geist.

Mundungus nickte wissend.

„So wollen sie also England verlassen. Mit dem Geisterschiff. Damit würden sie unbemerkt sein. Klug eingefädelt. Nun, Lady, dann werden wir ihr Haus von diesem ‚Unrat' befreien."

Er verbeugte sich dabei und neigte seinen Kopf so, wie es einer Adligen im letzten Jahrhundert geziemt hatte. Die graue Dame erwiderte den Gruß und schwebt von dannen.

Mundungus drehte sich wieder George zu.

„Wo ist Brendan?"

„Er und die Kerle, die er besorgt hat, sind hinter dem Haus. Sie warten dort bis die Deutschen rauskommen. Allerdings halte ich es für besser, wenn wir hineingehen und diese Angelika schon mal befreien... sonst geschieht ihr noch etwas, wenn sie zwischen die Fronten gerät."

„Und du weißt schon, wie du da reinkommst."

George grinste Mundungus an.

„Nun, für mich und Harry wäre dies eine kleine Kletterpartie... nicht einfach, aber machbar. Allerdings für dich lieber..."

„Lass deine Schmeicheleien. Du meist also... ich sei nicht in der Lage dort hineinzugelangen."

„Wenn du in den nächsten Minuten mehr als 10 Kilo abnehmen würdest, dann schon", teilte George lächelnd mit.

Mundungus seufzte auf.

„Na gut... aber tut nichts unüberlegtes. Ich möchte nicht Dumbledore vor die Augen treten müssen und ihm erklären, wie ich es geschafft habe, nicht nur das deutsche Mädchen zu gefährden, sondern auch noch Harry Potter und George Weasley."

„Alles klar, kein Problem, Dung. Du weißt doch, du kannst dich auf uns verlassen"

George grinste weiterhin wie ein Honigkuchenpferd, ehe er Harry anblickte, der ihn verwundert anschaute.

„Alles klar, Harry... dann mal los. Wird genauso werden, wie in Hogwarts... als ich und Fred einen der verbotenen Gänge untersuchten, die leider verschüttet waren."

Damit drehte sich George um und marschierte Richtung Haus. Harry atmete tief ein. Jetzt war die Zeit, Angelika zu befreien... und er und George würden dies vollbringen.

Ooooooooooooooooooooooooooooooooooo

‚Wo bin ich?', schoss es ihr durch den Kopf

Sie konnte sich nur noch dunkel an die letzten Stunden erinnern, an die Zeit in jener dunklen Kaschemme, in die Harry und sie gelockt wurden. Noch einmal versuchte sie sich zu erinnern, was daraufhin passiert war. Sie waren hinausgegangen und dann... hatte man sie gefesselt und kurz darauf wurde es dunkel um sie. Später war sie hier aufgewacht, hier in diesem dunklen alten Zimmer, welches feucht und kalt war. Angelika versuchte ihren Kopf zu wenden, doch ihre Fesseln verhinderten dies.

„Na, wach geworden, Täubchen?"

Eine dunkle Stimme drang von der Tür zu ihr... eine Stimme, die sie erschauern ließ.

„Roland, informieren sie den Logenführer, dass unser Täubchen wachgeworden ist"

„Jawohl, Herr Obergruppenführer"

Angelika hörte, wie jemand die Treppe hinaufstürzte.

‚Was wollten diese Leute von mir. Woher...', dachte Angelika.

In diesem Moment stutzte sie. Der Mann hatte Deutsch gesprochen, nicht Englisch. Es waren Deutsche...

„Warum du hier bist, wird dir unser Logenführer schon erklären. Keine Angst"

Keine Angst? Angelika begann zu zittern. Was hatten die Männer mit ihr vor? Nur wenig später trafen weitere ein und begannen den Raum mit Fackeln auszuleuchten. Auf ein Zeichen eines Mannes hin, schob ihm ein anderer einen Stuhl vor Angelika, auf den er sich setzen konnte. Angelika bemerkte, dass die anderen diesem Mann scheinbar unterstanden, denn sie rührten sich kaum vom Fleck und schauten eher in die Luft als zu ihm.

„Hallo... mein Name ist Albert Stichler. Dieser Name wird sicher nichts sagen, nicht wahr?", sagte der etwas dickliche Mann, der, wie Angelika sehen konnte, eine Augenklappe über seinem rechten Auge trug. Obwohl er kräftiger Statue war, hatte er eher eine süßliche hohe Stimme, die so gar nicht zu seinem Körper passte. Sein Auge hatte einen hellen Blauton und dieses starrte sie unverhohlen an. Angelika musterte diesen Mann weiter, der außer einem grünen Umhang, auf dessen Brust eine schwarze Sonne gestickt war, noch schwarze Lederhandschuhe trug.

„Nun, im Unterschied zu dir, kenne ich dich recht gut, Angelika Reiner... lange haben wir nach dir gesucht... und wäre dieses, nun nennen wir es mal, Missgeschick eines Angriffs auf dich nicht passiert, würden wir auch weiterhin nach dir suchen. Aber so hat sich dieser Angriff auf dich, wie schlimm er auch gewesen ist, für unsere Sache schon bezahlt gemacht."

Angelika wollte etwas erwidern, doch erst jetzt fiel ihr der Knebel im Mund auf.

„Eine reine Vorsichtsmaßnahme. Leider kennen wir noch nicht deine volle Zauberkraft. Allerdings wissen wir von diesem... Objekt menschlichem Abschaums, der dich uns verkauft hat, dass du ein Animagus bist. Was uns schon recht erstaunt hat. Aber, bei einem Verwandten unseres Meister und Führers, unseres Oberpriesters und General, Dr. Bernhard Grindelwald, ist dies natürlich kein Wunder... Ja, du bist seine letzte Erbin. Seine letzte lebende Verwandte. Obwohl deine Mutter nur eine Muggel...", sein Mund verzog sich dabei unangenehm und er spie fast das Wort heraus,"...geborene ist, hast du dennoch viel von den Eigenschaften seiner Familie abbekommen. Du gleichst Dr. Grindelwalds Schwester, deiner Großmutter, sehr. Sie war eine wunderschöne Frau. Und sie hat ihrem Sohn alle ihre Eigenschaften weiter vererbt... so wie dieser sie dir vererbt hat."

Angelika starrte den Mann an. Sollte es wirklich wahr sein? Hatte sie wirklich Fähigkeiten, die einst jener ominöse Grindelwald und anscheinend auch seine Schwester inne gehabt hatten? Als Angelika vor einigen Wochen zum ersten Mal erfahren hatte, dass sie eine mächtige Zauberin war, hielt sie dies für einen wahnsinnigen Witz. Aber dann, nach und nach, als sie Unterrichtsstunden bei Hermione, Harry und Ron, aber auch bei Dumbledore hatte, merkte sie, wie leicht ihr das Zaubern fiel. Es war, als würde es immer schon zu ihr gehören. Und dennoch... als sie einmal mit Professor Dumbledore über ihre Familie gesprochen hatte, war er ihr ausgewichen. Er hatte zwar den Namen Grindelwald benutzt, hatte ihr erklärt, wer Grindelwald war, sie nach ihrem Vater und ihrer Mutter, sowie nach ihren Großeltern gefragt, aber als sie nachfragte, in welcher Beziehung sie zu Grindelwald stand, war Dumbledore in Schweigen verfallen. Und nun... nach dieser Begegnung mit dem alten Mann in der Winkelgasse, erfuhr sie hier, von ihren Entführern, dass sie die Erbin von Grindelwald war. Das ihre Großmutter die Schwester jenes dunklen Magiers gewesen war, der einst in Deutschland so viel Schrecken verbreitet hatte. Das ihre Fähigkeiten aus diesem Geschlecht hervorgingen... Angelika wurde ganz mau im Magen. Wenn sie nun die Fähigkeiten eines schwarzen Magiers in sich hatte... war sie dann auch einer? Sie hatte nicht genug über die Zauberei erfahren können, um sich über dieses Problem ein Urteil machen zu können.

„Nun, entschuldige bitte diese Unannehmlichkeiten, Angelika... ich darf dich doch Angelika nennen, nicht wahr? Aber, wir wissen nicht, was man dir alles über uns und unsere Sache erzählt hat. Und da du mit den Handlangern des Mörders deines Ahnherrn zusammen warst, mussten wir annehmen, dass du uns nicht unbedingt freundlich zugetan bist. Ich hoffe, du verstehst das. Aber ich denke mir, wenn du ein wenig mehr Zeit mit uns... und vor allen Dingen, mit unserer Sache verbracht hast, dann wirst du sehen, dass du schon immer zu UNS gehört hast. Ich denke, du solltest dich jetzt ein wenig ausruhen. Wir werden bald den englischen Raum verlassen und unser geliebtes Deutschland ansteuern. Wenn wir erst mal da sind, dann wirst du sehen, dass wir alles Erdenkliche tun, um es für dich so angenehm wie möglich zu machen. Übrigens... ich soll dich von deiner... äh... ja... Mutter... grüßen lassen. Sie wartet schon in Deutschland."

„Muhmumm?", fragte Angelika und versuchte trotz Knebel ihre Worte so deutlich wie möglich zu artikulieren, doch es blieb bei dem Versuch.

„Ja, deine... ja... Mutter... ist in unserer Obhut. Wir konnten sie aus den Fängen... unserer alten Feinde befreien und sie nach Deutschland zurückbringen. Von ihr haben wir auch erfahren, wo in England du dich wahrscheinlich aufhältst. Es war nicht einfach, immerhin hatte dich...", sein Zischen nahm zu"... Dumbledore sehr gut versteckt. Und wir mussten, IHM ausweichen. Aber nun, wie ich sehe, geht es dir..."

In diesem Moment sprang die Tür auf und ein junger Mann tauchte auf.

„Was?"

Angelika riss die Augen auf.

„Rrrnn?"

„Lasst sie los, ihr Hunde! Was habt ihr mit ihr gemacht? Ihr..."

Stupor"

Ron fiel zu Boden, als hätte ihn eine Axt gefällt.

„Wie könnt ihr ihn hier herein lassen!", brüllte Albert Stichler den Mann an, der Ron hinterhergehetzt war.

„Er... er hatte sich ohnmächtig gestellt, Herr Logenführer. Als ich mich dann umdrehte, rannte er bereits nach unten. Ich konnte ihn nicht aufhalten!"

„Du... das wird dir leid tun, Bruder. Herr Obergruppenführer?"

Wieder hörte Angelika diese unangenehme Stimme, die so klang, als würde sie aus dem Reich der Toten kommen.

„Ja, mein Logenführer?"

„Nehmen sie diesen Idioten mit und lehren sie ihn, was es heißt, gegen unsere Ziele zu arbeiten. Und Unachtsamkeit gehört auch dazu."

„Nein, bitte, nicht.. ich... "

„Bruder... sehe ich Feigheit in deinen Augen? Solltest du noch unwürdiger sein, als ich es mir vorgestellt habe? Du hast dich der Bruderschaft der Sonne verschrieben! Nun... du kennst die Gesetze... also stehe zu ihnen... und nimm deine Strafe an... ODER?"

„Ja, ja,... ich will... ich... werde alles tun, mein Logenführer"

„So und nicht anders, habe ich es mir gedacht, mein Sohn. Ich weiß... und du weißt, die Strafe wird nicht angenehm sein. Aber das ist Strafe nie. Danach wirst du dich besser fühlen... und du wirst wachsamer sein, als du je vorher gewesen bist. Geht... und ihr, fesselt ihn, diesen englischen... ABSCHAUM."

Angelika überlegt, ob sie noch etwas dagegen reden wollte, doch sie ließ es lieber sein, als sie das verzerrte Gesicht des Anführers dieser Truppe sah, der immer noch verärgert aus dem Raum stürmte.

Ooooooooooooooooooooo

„Still!"

Erneut hob Professor Dumbledore seinen Zauberstab und verharrte in seiner Bewegung. Dann atmete er auf und widmete sich erneut dem Grab.

„Professor, Sie sitzen jetzt da schon zwei Stunden auf dem Grab und wir sind noch keinen Schritt weiter", flehte Nymphadora Tonks müde. Auch sie wanderte in der Kirche entlang, nach irgendetwas Ausschau haltend, was den Zauber über die Tür lösen hatte können.

"Glauben Sie, Sie werden den Einstieg noch heute Nacht öffnen können? Sie haben es doch nun schon mit allen möglichen Zaubern versucht!"

„Lumos!"

Wieder versuchte Professor Dumbledore mit seinen Fingern nach irgendeinem Vorsprung.

„Das, Nymphadora, war vielleicht ein wenig... unnötig. Ja... ich bin jetzt eher der Ansicht, dass der Eingang mechanisch zu öffnen ist. Oder...nein, ich habe mich nicht richtig ausgedrückt. Der Zauber, der allen meinen Zaubern entgegenwirkte, der sie unbrauchbar machte, kann nur mechanisch... wie sagten die Muggel dazu... ähmm... ach ja... deaktiviert werden. Wahrscheinlich muss man irgendwo anfassen, irgendwo rauftreten… irgend so etwas…notfalls irgendetwas vorlesen..."

„Und Sie glauben, das dieser ‚Riegel' hier in der Kirche sein muss?"

„Was würde das für einen Sinn machen, wenn er außerhalb wäre? Also, das glaube ich nicht. Es ist irgendetwas, was wir übersehen. Etwas... das uns Zauberern ebenso wie den Muggeln normal vorkommt... oder irgendetwas, das für uns einen Sinn macht... ebenso wie es einen Sinn machen würde für einen Muggel. Auch wenn der Sinn dann vielleicht ein anderer ist. Ach verdammt... ich finde nichts."

Müde richtete sich Dumbledore auf und starrte in die restliche dunkle Kirche, als würde er dort irgendetwas suchen. Nymphadora lachte leicht auf, denn es sah eigentlich zu komisch aus, wie Professor Dumbledore dort auf dem Bauch der steinernen Figur des Bischofs Jakob Montague saß.

„Also, was gibt es hier in dieser Kirche... wir haben dieses Grab, gut, nichts Ungewöhnliches, wir haben die Bestuhlung, wir haben eine neue Orgel,... mmh, nein glaube ich nicht... mit Montague verbinde ich keine außergewöhnliche Kirchenmusik... also weiter, einige Grabplatten..."

„Die meisten habe ich mir schon angesehen, Professor. Da waren keine Besonderheiten. Alles Muggel. Irgendwelche Menschen, die irgendwann gestorben sind. Die irgendwas besonderes getan haben. Aber nichts, was ich denke, dass dies uns weiterhilft."

„Gut... was haben wir hier noch,... wir haben einen Altar..."

„Und mit diesem anderen Grab hat es wohl auch nichts zu tun. Das habe ich auch schon untersucht. Eine Jane Waller... mir jedenfalls unbekannt..."

„Ich habe gelesen, ihr Mann war William Waller, warte..."

Dumbledore zog eine kleine Broschüre unter seinem Umhang hervor und las laut vor

„...ja, hier... William Waller, geboren 1598- 1668, wurde wegen der Rettung von Königin Elizabeth von Böhmen von König James I zum Ritter geschlagen, heiratete dann jene Lady Jane Reynell, mit der er zwei Kinder hatte. Mmh... bereits 1634 stirbt Lady Jane, von der gesagt wird, sie war eine liebenswerte, diskrete und geliebte Frau... du hast recht... eine ganz durchschnittliche Muggel... frau... DAS ist ja merkwürdig...!"

„Was ist merkwürdig? Haben Sie etwas?"

„Ich weiß nicht... also, wir haben ... hier Bischoff Jakob oder James Montague...dort Lady Jane Waller... gut... hier ein Mann, da eine Frau... hier ein Zauberer, dort eine Muggel... hier ein Kirchenmann, dort eine weltliche Frau... Gegensätze, Nymphadora, Gegensätze. Auf Grund ihrer Daten kannten sie sich nicht... aber sie lebten beide im frühen 17. Jahrhundert... Mmh. Und doch hatten beide etwas gemeinsam."

„Was?"

„König James I, auf der einen Seite hat er Jane Wallers Mann zu einem Ritter ernannt... und auf der anderen Seite, James Montague zum Bischof von Bath. Also ist König Jakob oder James I das verbindende Glied beider Gegensätze. Was wissen wir über König James I?"

„Also ich weiß nur noch, dass es unter seiner Regentschaft zu dem ersten großen Konflikt zwischen Krone und Parlament gekommen ist... der später im Bürgerkrieg endete und das er dieses merkwürdige Buch „ Dämonologia" geschrieben hat, welches der Hexenverfolgung um 1630 neuen Aufschwung gegeben hat."

Dumbledore lächelte.

„Nun, dann ist doch noch einiges aus unserem Unterricht hängen geblieben. Ja, es handelt sich um jenen James I, der 1603 nach dem Tod Königin Elizabeth auf den Thron Englands folgte. Jener Sohn Marias aus dem Hause Stuart, der von der Existenz göttlicher Königsrechte überzeugt war. Mit dieser Vorstellung von einem göttlich legitimierten Königtum, das keiner irdischen Macht und somit auch nicht dem Parlament verpflichtet sei, ebnete er schließlich den Konflikt, den sein Sohn später austragen musste."

„Aber dennoch, Professor... was bringt uns das jetzt?"

Professor Dumbledore hörte allerdings nicht zu. Immer noch schaute er gedankenverloren im Raum umher. Dann stand er auf und schritt die Strecke zwischen den Gräbern ab.

„Hmm... genau in der Mitte beider Gräber steht dieser goldene Bibelständer, der wohl ein Adler darstellen soll, aber meinem treuen Fawkes nicht unähnlich sieht."

„Vielleicht ist es ein Phönix?"

Dumbledore schaute verblüfft Nymphadora an.

„Nun... ja, vielleicht soll er gar kein Adler sein... hier hast du recht. Ein Muggel würde in ihm einen Adler sehen, aber ein Zauberer sieht in diesem Vogel , so wie er aussieht, mit seinem Goldüberzug, eher einen Phönix. Wobei... nun ja, er sieht eigentlich weder nach Phönix, noch nach Adler aus...", meinte Dumbledore lächelnd über das goldene Ding vor ihm.

„Aber wenn... es Gegensätze sein sollen, in dessen Mitte ein Phönix steht... aber hier ist nichts... ich habe den Vogel selbst untersucht...", Dumbledore schaute weiter gedankenverbunden nach unten.

„Hoffentlich finden Sie es bald. Dann können Sie sich erst mal ein wenig Ruhe gönnen und ich kann mir etwas, im Gegenzug, etwas Essen genehmigen. Ich habe Hunger auf..."

Dumbledore erstarrte.

„Was hast du gerade gesagt..?"

„Ich habe Hunger!"

„Nein, nein... das davor!"

„Wie.. Wieso?"

"Du hast auch etwas von Gegensätzen eben gesagt... nicht wahr? Ich sollte mir etwas Ruhe gönnen und du wolltest etwas essen. Du willst mir Ruhe geben und nimmst dir etwas zu essen."

„Ehmm.. ja, so wollte ich dies ausdrücken."

„Wie dumm, natürlich, die Lösung!"

„Das ich etwas essen möchte, ist auch ein Lösung, ja, aber... was machen Sie denn da?"

Dumbledore schritt wiederum Schritte ab, die ihn an der Seite mit den Wandtafeln enden ließen.

„Hmm, das sind die Tafeln von Muggeln...Tote…aha, gut..."

Er drehte sich um und schritt nun die doppelte Menge an, die ihn schließlich vor einer Säule enden ließ. Er zog seinen Zauberstab heraus und untersuchte den Fussboden.

„Ja, hier ist etwas... aber wie... vielleicht... was hatte Richard "Beau" Nash gesagt, das „Wasser" der Kirche… vielleicht meinte er ja auch das Wasser in der Kirche… Accio Aqua!"

Mit einem lautem Platschen schoss von irgendwoher ein Wassereimer herbei, der seinen Inhalt über den Boden vor Dumbledore und damit auch über seine Füsse verteilte. Doch dann… verfärbte sich das Bodenstück vor Dumbledore und gab einen fast unleserliche Schrift frei. Dumbledore grinste über beide Wangen und strich sich stolz mit seinen linken Hand über seinen weißen Bart.

„Woher wussten Sie, wo sich dieser Stein befindet?", fragte ihn Nymphadora erstaunt.

„Weil du mir so gut geholfen hast. Also, wie ich schon sagte, beide Gräber drücken ihre Gegensätze aus… Mann, Frau… Zauberer, Muggel… Kirche, Staat… alles verbunden durch ein stetiges Nehmen und Geben… wie es nun mal die Gebo-Rune aussagt."

„Die Gebo-Rune?"

„Auf die Idee kam ich, da in ihrem Mittelpunkt der Strecke zwischen dem einen Grab und dem anderen abschritt und in der Mitte diesen Phönix sich nun befand. Wieder ein Gegensatz…der sich stets verändert… Alter, Jugend. Beim Phönix ein immer wieder kehrender Prozess. Die Gebo-Rune nun ist die Rune der "Gabe der Götter" an die Menschen und umgekehrt. Ein Verhältnis gegenseitigen Gebens und Nehmens herrscht zwischen Menschen und Göttern, zwischen Mensch und Mensch, Mensch und Natur. Was liegt es da näher, in einem Gotteshaus, diesen Prozess des Gebens und Nehmens ein wenig näher zu untersuchen. Die Gebo-Rune ist ein X. Also bin ich den einen Schenkel des X abgelaufen… und fand muggelähnliche Tontafeln. Nun, dann muss also auf der anderen Seite es… Tafeln geben, die von Zauberern verfasst wurden. Als Gegensatz… Auf der einen Seite der menschliche Weg zu Gott, der Tod, dargestellt auf menschlichen Tontafeln, auf der anderen Seite, auf Zinktaffeln, jener Weg zu „göttlicher" Erneuerung… der Weg zur Quelle. Lösen wir also jenen Zauber, sprechen wir also jene Worte und der Weg wird für uns frei sein…"

Review-Antworten:

Fluffy Bond : Schön, dass du dich schon auf das nächste Kapitel gefreut hast. Ja, Voldemort hat die Quelle gefunden... und Dumbledore nun auch den Eingang. Was für eine Falle Voldemort Dumbledore gestellt hat... das wirst du in den nächsten Kapiteln lesen können. Nun ja, auch Snape, lucius, Narzissa und Draco werden in den Kapitel noch auftauchen. Ist Brandon der Spion? Ich will lieber nichts verraten... sonst nehme ich dir noch die Spannung und damit die Freude. Aber ich sage dir, es wird sich alles bald aufklären!

Tamira : Danke für deine Reviews. Viele deiner Fragen habe ich schon in den vorigen Kapiteln beantwortet. Nun, nachdem ich auch überraschend feststellte, dass ich nur noch „ihr"zte habe ich mich zusammengenommen und oft dies dann verändert. Aber danke noch einmal für die Erinnerung. Komplizierter Stil? Mmh... weiß' nicht... kommt mir selber nicht so vor, aber gut, ich werde mal darauf achten. Das Angelika ein wenig „zu" gut ist. Nun , ich wollte ein mysteriöses Mädchen einführen, in welches sich einer der beiden Jungs verliebt ( letztendlich habe ich dann Ron genommen, den der hatte bisher noch keine Freundin..) Damit sie aber Ron auffallen sollte, musste sie ein wenig „Veela"-ähnlich sein. Ob dies alles im Guten endet... nun ich will nicht zu viel vorgreifen, aber es wird nicht leicht für Ron werden. Das Hermione für Ron bestimmt ist... oder für Harry, das kann jeder nach meiner Geschichte selbst zusammenfügen. Ich bin eher ein HP/HG-Typ, obwohl ich meine, dass wohl letztendlich RW/HG bei JKR den Vorzug haben wird. Aber auch dort muss man mal sehen. Schön, dass dir auch meine anderen Charaktere, wie Neil oder Mr. Aldobrandesci gefallen haben... mit beiden habe ich noch einiges vor!

Jedenfalls freue ich mich auf weitere Reviews von dir. Und werde sie dir dann genauso umfangreich beantworten.

Torence: huhu... und ohne Klammer Die habe ich nämlich immer mitkopiert. Aber jetzt habe sie endlich mal herausgenommen. Freue mich immer wieder über ein Review von dir... und ich hoffe, dass auch das obrige Kapitel dir wieder gefallen hat.

Informationen zum Nachlesen:

Die graue Lady

Fährt man auf der Hauptstrasse zwischen Dover und Deal ,so kann es passieren, dass einem die graue Lady von Oxney Bottom plötzlich sichtbar erscheint. So, wie sie vielen anderen Autofahrern schon erschienen ist, die in den letzten Jahren in einer scharfen S-Kurve von der Strecke gekommen sind und diese Dame als Hauptgrund nannten. Jedenfalls gab es hier eine deutlich Zunahme von Verkehrsunfällen mit merkwürdigen Erklärungen. Ob die graue Lady nun nur Nebel ist, der in dem bewaldeten Gebiet plötzlich erscheint oder wirklich ein Geist ist, konnte bisher nicht geklärt werden. Geschichten, wie die der grauen Lady stammen oftmals auch aus den „Ingoldsby Legends" ab. Diese bekannteste Sammlung von Geistergeschichten und phantastischen Geschichten erschien zuerst 1837 in der populären Zeitschrift Bentley's Miscellany in Fortsetzungen und unter dem Pseudonym „Thomas Ingoldsby". Tatsächlich verbarg sich hinter dem Namen ein Mann namens Richard Harris Barharn (1788-1845), der Hilfskanoniker an der St. Paul's Cathedral in London war. Der Erfolg der Geschichten und Gedichte, die deftigen Humor und eine sehr reale Kenntnis des Übernatürlichen verbanden, war derartig groß, dass Barharn sich bald des ihm zustehenden Beifalls erfreuen durfte. 1840 wurde das Material zusammengefasst und in einem Band veröffentlicht. Er wurde immer wieder nachgedruckt und erfreut sich bis zum heutigen Tage einer großen Leserschaft. Die beliebtesten Geschichten unter den „Legends" waren The Hand of Glory, The Spectre of Tappington und A Singular Passage in the Life of the Late Henry Harris, die alle immer wieder in Anthologien aufgenommen wurden.

Edric und seine Mannen

Wann immer England Krieg droht, so eine alte Legende aus Shropshire, werden der „Wilde Edric" und seine Mannen aus der alten Bleimine, in der sie hausen, reiten, um sich mit dem Feind zu schlagen. Diese Geistertruppe reitet immer in die Richtung, aus der die gegnerischen Streitkräfte kommen sollen, und soll zuletzt verlässlich von zwei Leuten in Minsterley kurz vor Ausbruch des Krimkrieges (1853) gesehen worden sein. Edric trug als Anführer der Truppe grüne Kleider, einen Umhang und eine weisse Feder an seiner Kappe, während an seiner Seite eine schöne Frau ritt, ebenfalls grün gekleidet, mit langen blonden Haaren. Man nennt sie Lady Godda.

Die Legende behauptet, dass Edric eigentlich eine tatsächlich existierende Person war, nämlich Edric Streona. Er war es, der die Leute von Shropshire anführte, als sie sich gegen Wilhelm den Eroberer (1027-1087) erhoben. Er wurde nie besiegt, schloss aber am Ende Frieden mit dem König und ließ sich mit Lady Godda, seiner Frau, nieder, von der einige erzählten, sie sei eine Fee gewesen. Die Geschichten darüber, wie Edric in schweren Zeiten ausreitet, werden in Christina Holes Buch Haunted England (1940) erzählt.

William Waller

Geboren wurde William Waller am 3. Dezember 1598 in Knole House, Kent. Sohn von Sir Thomas and Lady Margaret Waller. 1620, nachdem er England verlassen hatte und über Italien an den Hof Kurfürst Friedrichs V. von der Pfalz und seiner Gemahlin, Elisabeth reiste, konnte er jene nach der Schlacht am Bílá Hora westlich von Prag vor den annähernden Truppen retten und nach Den Haag bringen. Als er 1621 wieder nach England zurückkehrt, wird er von König Jakob I. zum Ritter ernannt. Dort heiratete er Jane Reynell, Tochter des einflussreichen Sir Richard Reynell. Sie schenkte ihm zwei Kinder , ehe sie kurz daraufhin 1634 verstarb. Lady Jane ist in Bath am Eingang der südlichen Kapelle beerdigt worden.

Die Gebo- oder Gibur- Rune

Rune des Austausches,Geschenk,Vereinigung und Opfers: X

Gebo ist die Rune der "Gabe der Götter" an die Menschen und umgekehrt. Gebo die Gabe, bezog sich auf die Gaben der Götter, wovon eine die Runenmagie war. Heutige Interpretationen dieser Rune beinhalten Gaben jeglicher Art bis hin zur Selbstlosigkeit. Es wurde ein Verhältnis gegenseitigen Gebens und Nehmens zwischen Menschen und Göttern, zwischen Mensch und Mensch, Mensch und Natur dargestellt.

In den kalten Ländern Skandinaviens vor mehr als 2000 Jahren, kamen Schamanen auf die Idee, vergängliche magische Vorstellungen in Gestalt von Symbolen festzuhalten, die sie Runen nannten. Diese Zeichen, die in Kieselsteinen und Holzstückchen eingeritzt wurden, dienten als Talismane und auch zur Weissagung und schützten und führten diejenigen, die ihre Weisheit suchten. Aus den ursprünglichen Runensymbolen entwickelten langsam sich die Buchstaben des ersten germanischen Alphabets, des Futhark. Selbst als die Zeichen praktische Anwendung fanden, verloren sie nicht ihre okkulte Bedeutung. Sie wurden auf Häuser gemalt, um das Böse abzuwehren. Krieger ritzten sie in die Griffe ihrer Schwerter ein, um stark im Kampf zu sein. Hebammen zeichneten sie auf die Handflächen gebärender Frauen, um die Gesundheit von Mutter und Kind zu gewährleisten. Schamanen benutzten sie, um mit den Toten zu kommunizieren, sogar um zu fliegen.