Ich hoffe, ihr habt ein schönes Osterfest gehabt...

Zusammenfassung:

In einem Restaurant in Birmingham wird Karkaroff, wie auch alle darin Anwesenden, von Peter Pettigrew, bei dem Versuch ein mittelalterliches Buch mit alten Stichen der Stadt Bath zu erwerben, getötet. Allein ein mysteriöses Mädchen, Angelika Reiner, kann durch ihre magischen Accessoires, den Armring des Bladuds und einem magischen Türkis, überleben. Harry, der im Ligusterweg seine Ferien verbringt und dort in einer Nachrichtensendung Pettigrew erkennt, informiert den Orden davon, reist aber dann selbst nach Birmingham, um Angelika Reiner zu sprechen. Dort kann er, selbst noch gerade einem Angriff der Todesser entkommen, Angelika, die mit dem schwarzen Magier Grindelwald verwandt ist, vor dem Zugriff der Todesser retten. Was er nicht verhindern kann, ist, dass außer den Todessern auch deutsche Terroristen, die Bruderschaft der Sonne, von dem Anschlag erfahren. Mit Hilfe des Arzt Neil O'Sullivan, einem ehemaligen Hufflepuff-Schüler und Neu-Mitglied des Ordens, der zusammen mit seinem mysteriösen Zwillingsbruder zur gleichen Zeit wie James Potter in Hogwarts war, kehrt Harry und die wieder genesende Angelika zum Grimmauldplatz zurück, um die nicht registrierte Zauberin auszubilden. Ron, der schon im Hauptquartier wohnt, verliebt sich in Angelika. Doch durch sein Unverständnis gegenüber Harrys Verhältnis zu Angelika wird Ron unsicher seiner Liebe. Um ein wenig mehr über Angelika zu erfahren, versucht Hermione die Geheimnisse des Armringes des Bladud zu erforschen, den jener keltische Königssohn einst von Maegarn, einer Waldnymphe als Liebesbeweis erhalten hatte, ehe sie von ihrem Vater getötet wurde. Bladud überlebte entstellt auf Grund des Ringes und konnte erst durch die Quelle der Göttin Sul wieder seine alte Gestalt zurückerlangen. Zudem scheint Angelika der Schwester von Grindelwald, die anders als dieser den Menschen geholfen hatte, sehr ähnlich zu sehen.

Als der Orden des Phönix durch einen von langer Hand vorbereiteten Schachzugs Lord Voldemorts, bei dem er nicht nur unbemerkt den Zaubererminister Cornelius Fudge beim gescheiterten Prozess von Lucius Malfoy gegen einen Doppelgänger austauschen, sondern auch durch einen fingierten Mord Ordensmitglieder, wie Arthur Weasley, inhaftieren lassen kann, erheblich geschwächt wird und den Grimmauldplatz verlassen muss, gerät auch Harry und Angelika beinahe in die Hände der neugegründeten Polizeitruppe, der SET. Diese wird von Dolores Umbridge und Lucius Malfoy geführt. Mit Hilfe des Doppelgängers und der SET, die nun mit allen Rechten ausgestattet wurde und Jagd auf die angeblichen „Terroristen" des Staates macht, kann Lord Voldemort die Macht des Staates unbemerkt an sich reißen. Nur durch Glück entgehen Harry und Angelika dem Zugriff der SET, wobei sie zunächst in die Hand des dubiosen Schankwirtes Joe Ball geraten, der Angelika an jene deutschen militante Zauberer, die Bruderschaft der Sonne, verkauft. Harry, von Mundungus Fletcher befreit, macht sich auf den Weg, Angelika, die nach Oxney Bottom, nahe Dover, gebracht wurde, zu befreien. Dabei erfährt er einiges über die Ziele der Bruderschaft. Auch Neil, Ron und Hermione fliegen gen Dover. Doch Voldemort, der davon erfahren hat, lässt sie abfangen. Dabei gerät Ron in die Hände der Bruderschaft. Während der richtige Cornelius Fudge mit Hilfe von Arthur Weasley aus einem Gefängnis den Wächtern entkommen kann und währenddessen Severus Snape von Lucius Malfoy ebenfalls gefangengenommen wird, reist Dumbledore nach Bath, um den Weg zur richtigen Quelle der Sul, die Voldemort die Unsterblichkeit verspricht, zu finden. Er weiß zwar durch eine Kopie des mittelalterlichen Buches, dass der Eingang in der Barth Abbey sein muss, doch nur mit Hilfe von Nymphadora Tonks kann er den Eingang zur Quelle finden und beginnt zu ihr vorzudringen, trotz der Gefahren, die beschrieben werden. Was er noch nicht weiß, ist, dass sein alter Feind Lord Voldemort dort auf ihn wartet und dass dieser hofft, dass Dumbledore in eine für ihn gestellte Falle gerät.

24. Brüder und Leidensgenossen

„Enervate"

„Ihr... sollt sie... wie, was... du, Harry?"

„Pst... sei doch ruhig, Ron", versuchte Harry Ron zu beschwichtigen, der ihn immer noch ungläubig anstarrte. Harry grinste Ron immer noch an, denn er erinnerte sich daran, was er eben gesehen hatte. Beide, Ron und Angelika hatten friedlich nebeneinander gelegen, wobei Angelikas Kopf auf Rons Bauch lag. Und wären nicht die Fesseln von Ron und Angelika und der Knebel auf Angelikas Mund gewesen, man hätte die beiden auch für ein Liebespaar im nächtlichen Schlaf halten können.

„Mmmh...", sagte Angelika, die auch sogleich erwachte und sich deutlich freute, Harry zu sehen. Harry kramte in seiner Tasche und fand schließlich das, nachdem er gesucht hatte... dem Geburtstagsgeschenk von Nymphadora Tonks. Sein neues Taschenmesser.

‚Gut, das ich dieses mitgenommen habe', sagte sich Harry, als er begann die Fesseln von Ron durchzuschneiden.

„Mach hin, Harry, bisher kommt niemand, aber wer weiß, wie lange noch", sagte George von der Tür aus, während er weiterhin den Gang im Auge behielt.

„George?"

„Ja, Brüderlein... lange nicht gesehen, was? Aber jetzt ist nicht die Zeit überschwänglich Wiedersehen zu feiern."

Harry hatte schließlich Rons Fesseln entfernt, so dass dieser ihm helfen konnte Angelika zu befreien.

„Oh, Harry, danke... ich bin so froh dich wiederzusehen."

Kaum war Angelika von den Fesseln und dem Knebeln befreit, stürzte sie auf Harry und umarmte ihn. Harry erstickte fast unter dem Ansturm und als er etwas sagen wollte, bekam er auch noch Angelika Haarpracht in den Mund. Im Augenwinkel konnte er sehen, wie sich Rons Gesicht leicht verzog, als hätte dieser auf eine Chilischotte gebissen. Doch schon im nächsten Moment hatte sich Ron wieder unter Kontrolle.

„Angelika... ich... wir müssen jetzt los", sagte Harry unsicher aufgrund dieser Begrüßung.

„Und zwar so schnell wie möglich... aber auch so leise wie möglich", meinte George, drehte sich um und verließ den Raum. Draußen auf dem Flur schaute er gebückt in alle Richtungen, ehe er den anderen ein Zeichen gab, ihm nun zu folgen. Angelika huschte aus dem Raum George hinterher, während Harry sein Messer verstaute und seinen Zauberstab zog. Ron gesellte sich an seine Seite und schaute Angelika hinterher, die nun fast George am anderen Ende des Flures erreicht hatte.

„Auch von mir ein Danke an dich, Kumpel", meinte Ron und nickte ihm zu.

„Ach... keine Sorge. Das hättest du auch für mich getan!", sagte Harry leise.

Ron sah im Dunkeln der Fackeln, die sein Gesicht ungenügend erhellten, etwas verunsichert aus. Harry schaute nach vorn und sah, wie George den beiden nun ein Zeichen gab, das der nächste ihm nun folgen könnte.

„Ich... muss dir etwas sagen, Harry", meinte Ron etwas gequetscht.

„Nicht jetzt, Ron. Los komm!", sagte Harry und zog Ron mit. Beide liefen geduckt das Geländer des Flures entlang, ehe sie schließlich wieder zu George stießen, der an der Treppe auf sie wartete und die Umgebung mit seinem Zauberstab kontrollierte.

„OK, ich gehe jetzt als erster die Treppe hinunter und dann wieder in diesen Raum. Wenn ich winke, kommt ihr einzeln nach", sagte George leise. Dann schaute er noch einmal über das Geländer, ehe er gebückt die Treppe hinuntereilte. Einzelne Stufen schienen qualvoll aufzustöhnen, doch noch hatte niemand den Ausbruchversuch mitbekommen. Harry schaute zurück in den Flur und kontrollierte die Umgebung.

„Wisst ihr, wo eure Zauberstäbe sind?"

Angelika, als auch Ron schüttelten den Kopf.

„Als ich zu mir kam, war ich schon gefesselt... und von einem Zauberstab war keine Spur."

„Bei mir auch nicht... ich habe noch versucht mich zu verteidigen, aber es waren zu viele", meinte Ron ebenfalls mit säuerlichen Gesicht. Harry schaute hinab und sah wie George sich leise zu dem Raum begab, in dem sich schließlich die Geheimtür befand, die sie aus Qxney Bottom bringen sollte. Dann sah Harry George kurz wieder erscheinend, der Harry ein Zeichen gab.

„Ok, Angelika, du bist die Nächste!", sagte Harry und schob das Mädchen in Richtung Treppe, „aber vorsichtig. Ich gebe dir von hier oben Feuerschutz, während George dort unten auf uns wartet."

Angelika nickte leicht, dann stand sie auf und eilte vorsichtig die Treppe hinab.

„Sie ist so wunderbar!", flüsterte Ron zu Harry, als er Angelika hinterher sah.

„Ja... sie ist recht nett!"

Ron drehte sich zu Harry um.

„Nett? NETT?"

„Ron, Pst... Was ist denn in dich gefahren. Nicht so laut!"

Ron fuhr zusammen und setzte sich wieder hin.

„Harry... sag mal... bedeutet sie dir etwas?"

„Wie meinst du das? Na, klar bedeutet sie mir etwas."

„Ich meine... könntest du dir vorstellen, mit ihr...", Ron schluckte und schaute Angelika nach, die schließlich den Raum erreichte, in dessen Tür George saß und die Umgebung mit seinem Zauberstab kontrollierte, "zu gehen?"

„Wie... oh...", Harry sah Ron verwundert an, als ihm schließlich ein Licht aufging," Ron, sie ist ein NETTES Mädchen... aber wenn du meinst, ich sei scharf auf sie oder würde gern mit ihr gehen... nein, sie ist für mich eher wie...", Harry suchte nach einem Vergleich, als er schließlich sagte," eher wie eine Schwester. Jemand der auch unter der Last seiner Vergangenheit leidet. Der sich auch nicht aussuchen kann, ein ganz normaler Mensch... äh Zauberer zu sein."

Harry sah Ron an, der anfing wie ein Honigkuchenpferd zu grinsen. Dann sah Harry Georges Arm winken.

„Du bist dran, Ron!"

"Alles klar, Kumpel… Und danke!"

Dann erhob sich Ron und eilte gebückt die Treppe hinab. So erreichte auch er den Raum. Schließlich hob George ein letztes Mal den Arm. Harry atmete ein und lief los. Es war anstrengend gebückt die Treppe hinunterzueilen, ohne ein Geräusch zu machen. Auf der Hälfte der Treppen stoppte er und sah sich um. Dann... er bückte sich noch tiefer, als er ein Geräusch von oben wahrnahm.

„Ich bin glücklich, endlich von hier wegzukommen", hörte Harry ein Stimme sagen und kurz darauf sah er oben im Gang zwei der deutschen Zauberer entlanglaufen.

„Das kannst du laut sagen. Ich freue mich auch endlich wieder deutschen Boden betreten zu können. Endlich wieder deutsches Bier trinken und nicht diese schaumlose Plörre", meinte der andere, ein leicht dicklicher Zauberer zu dem anderen. Beide gingen weiter, ohne Harry oder anderen bemerkt zu haben und verschwanden schließlich im oberen Stockwerk.

‚Hoffentlich entdecken sie noch nicht unsere Flucht?", sagte sich Harry, als er wieder aufstand und dann versuchte die letzten Treppen leise zu überbrücken. Er hetzte weiter, als er abermals ein Geräusch wahrnahm. Wieder blieb er gebückt stehen und versuchte sich so unsichtbar wie möglich zu machen. Er konnte nicht ausmachen, woher das Geräusch kam, aber im nächsten Moment war es auch schon verschwunden. Harry atmete tief ein, richtete sich auf... als er erneut ein Geräusch hörte... ein Singen... etwas betörendes, sehr schönes... etwas wundervolles... ein Geräusch, was ihn stoppen ließ. Er bemerkte gar nicht, wie er sich aufrichtete und ins Nichts starrte. Was war das für ein Geräusch? Woher kam dieser Gesang? Er drehte sich noch einmal um... und dann...

Ein Schrei, markerschütternd, ließ ihn erschaudern, ein Schrei einer Frau, die bei ihm einen kalten Schweißausbruch hervorrief. Und dann, wie aus dem Nichts... hörte er in sich ein Lachen, ein Frohlocken. Dieses Lachen kannte er... und es wurde ihm langsam dunkel um seine Augen.

„Harry, was ist los?", hörte er noch Ron rufen, ehe er ins Dunkle abglitt. Noch immer schallte jenes Lachen in ihm nach... und er wusste WEM dieses Lachen gehörte.

„Harry, was ist?", hörte er neben sich. Doch er konnte nur noch ein Wort flüstern...

„Lord Voldemort!"

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Wieder war es sehr ruhig. Außer einem Uhu, der ein wenig entfernt seinen Ruf erschallen ließ und dem Rascheln im Gebüsch, was wohl von Feldmäusen herrührte, war nichts zu hören. Selbst Seidenschnabel verhielt sich ruhig, obwohl er hier genügend Beute finden konnte. Hermione schaute sich noch einmal um. Sie versuchte irgendetwas in der Dunkelheit zu erkennen, doch obwohl der Mond einiges an Licht spendete, war wenig zu erkennen.

‚Wo bleibt er nur!', fragte sich Hermione immer wieder. 'Er müsste doch Dover längs erreicht haben. Und... mit Dung und den anderen wieder hier sein.'

Ihre Augenlider flatterten. Wieder versuchte sie ihre Müdigkeit zu überspielen; versuchte sich auf irgendetwas da draußen zu konzentrieren, doch sie konnte keinen der Todesser sehen, die sie gestern angegriffen hatten. Sie hatten Ron, Neill und sie selbst so überraschend angegriffen, dass sie keine Wahl hatten, als hierher zu fliehen. So wie es Hermione gesehen hatte, waren es mehr als drei Todesser gewesen. Sie waren auf ihren Besen aus den Wolken herabgestoßen und hatten sie in eine regelrechte Luftschlacht verwickelt. Einer von ihnen, so hatte Hermione erkannt, war Dolohov gewesen. Schließlich mussten sie vor den Todessern fliehen, hatten mit riskanten Flugmanövern versucht die Todesser abzuschütteln und irgendwo einen Unterschlupf finden. Dann hatten sie diesen Steinwall gesehen und waren gerade dabei ihn anzusteuern, als Neill von einem der Todesser getroffen wurde und von seinem Aethon heruntergerutscht war. Das Aethon floh augenblicklich und konnte erst wenig später von Ron wieder eingefangen werden. Leider hatte sich Neill bei dem Sturz aus geringer Höhe so verletzt, dass er seinen linken Arm kaum noch gebrauchen konnte und unter großen Schmerzen litt. Hermione schaute zu ihm herüber, besorgt, denn Neill wälzte sich erneut mit Schmerzen auf seiner Decke.

Wieder versuchte Hermione irgendetwas zu entdecken, doch blieb die Nacht weiterhin ruhig. Hermione und Ron hatten Neill hier in den Schutz der Steine gebracht und den ersten Angriff der Todesser abgewehrt. Dabei war wohl auch einer von ihnen stark verletzt worden. Doch lange hätte Ron und Hermione diese Angriffe nicht durchgestanden... jedenfalls nicht ohne Hilfe. So war Ron auf dem Aethon aufgebrochen, hatte mit einer List die Todesser auf seine Spur gebracht und Hermione die Zeit gegeben, ihren Standort zu verändern, so dass die Todesser sie nicht gleich entdecken würden. Schließlich sollte Ron dann versuchen sich nach Dover durchzuschlagen und Hilfe zu holen.

‚Hoffentlich hat er dies geschafft!', sagte sich Hermione. Ihr wurde recht mulmig zumute. Was, wenn er dies nicht geschafft hat? Was, wenn auch Ron sich verletzt hat? Was, wenn er gar... so mochte dies gar nicht weiter verfolgen. Aus Angst begann sie leicht zu zittern. Instinktiv zog sie sich ihre Jacke enger an ihren Körper. Ein kalter Schweiß durchfuhr ihre Glieder.

„Er ist noch nicht wieder da, nicht wahr", meinte Neill plötzlich unverhofft. Hermione schüttelte den Kopf, fügte aber noch leise ein ‚nein' hinzu, da sie annehmen musste, das Neill ihr Kopfschütteln nicht gesehen hatte. Sie zog ihre Schultern leicht hoch, in der Hoffnung, dass ihr damit etwas wärmer werden würde, was allerdings ein Trugschluss sein würde.

Immer noch hatte sie Angst. Sie war noch nie alleine in einen solchen Kampf verwickelt worden, denn Neill war trotz der schmerzlindernden Zauber und Salben nicht wesentlich in der Lage, sie zu verteidigen. Er lag weiterhin da und stöhnte leicht auf.

‚Er braucht einen Arzt', meinte Hermione, nachdem sie abermals auf Neill schaute. Es war irgendwie grotesk, denn Neill war Arzt, doch so konnte er sich kaum selbst helfen. Sicher, er hatte ihr einige Zauber gesagt, die sie anwenden sollte. Doch das hatte nicht gereicht.

‚Gott, sei Dank, bin ich in einer Arztfamilie aufgewachsen, auch wenn mein Vater nur Zahnarzt ist.'

Doch immerhin hatte sie bei ihnen so viel an Erster Hilfe mitbekommen, dass sie Neill verarzten konnte. Wieder atmete sie tief ein, versuchte sich auf irgendwelche Geräusche da draußen zu konzentrieren und auf den Morgengrauen zu warten, der hoffentlich Hilfe bringen würde. Wenn nicht... Hermione wollte daran gar nicht denken. Im Morgengrauen würden die Todesser sie wesentlich leichter entdecken können... und dann wäre ihr Schicksal besiegelt. Sie und Neill würden einfach von Ihnen beseitigt werden, darüber war Hermione sich klar gewesen.

Da... Hermione griff fester nach ihrem Zauberstab... und entspannte sich auch zugleich. Es schien abermals nur ein Geräusch in dem nahen Gebüsch zu sein. Sie fragte sich immer noch, was für ein Steinkreis, was für ein merkwürdiges „Bauwerk" oder Monument diese hier sei.

‚Von wem ist es erbaut worden?'

Doch, da sie nicht genau wusste, wo sie sich befand, konnte sie es auch nicht zu irgendeiner Stadt zuordnen. Sie wusste nur, es musste nördlich von Salisbury sein... nahe der Steinkreise von Stonehenge.

‚Vielleicht ist es auch keltischer Natur!', sagte sie sich. Da ihr Fuß begann einzuschlafen, änderte sie ihre Position. Wieder erschrak sie sich, als abermals ein Geräusch ganz in der Nähe hörte. Sie erhob sich leicht, den Zauberstab im Anschlag.

‚Da!'

Sie konnte ein Bewegung in der Dunkelheit erkennen. Ein Schatten. Sie hob den Zauberstab. Ja, dies musste ein Mann sein. Verdammt, sie hatten sie scheinbar entdeckt.

„Impedimenta", rief sie dem Schatten entgegen, worauf ein Blitz sich aus ihrem Zauberstab löste und den Schatten traf. Doch nur einen Augenblick später traf sie ebenfalls ein Zauber,

„Expelliarmus"

Ihr Zauberstab flog weit über die Steine hinweg und verschwand in der Dunkelheit.

Nun war sie kampfunfähig, konnte sich nicht mehr verteidigen. Sie robbte zu Neill, um sich seinen Zauberstab zu holen, als sie nun auf der anderen Seite Geräusche hörte.

„Neill, ich brauche ihren Zauberstab. Meiner ist mir gerade entwendet worden."

Neill öffnete schmerzhaft die Augen und nickte. Dann, unter größter Mühe zog er seinen Zauberstab hervor und überreichte diesen Hermione.

„Da, da müssen sie sein. Hinter diesen großen Steinen. Ich glaube, ich habe einen von ihnen erwischt!", hörte sie das Rufen eines ihrer Gegner. Sie drehte sich in die Richtung des Rufenden und feuerte einen Schockzauber ab. Sie konnte nicht sagen, ob er getroffen hatte, doch der Mann ließ einen erschreckten Laut von sich. Merkwürdig, sagte sich Hermione, so hatte noch niemand auf einen Schockzauber reagiert. Dann, als sie kurz über einen der vor ihr liegenden Steine blicken wollte, hörte sie wieder hinter sich ein Geräusch. Hermione warf sich herum und sah...

‚Dolohov'

„Expelliarmus"

Auch Neills Zauberstab verließ nun Hermiones Hand, sie wurde gegen den Steinkreis geschleudert und verlor beinahe das Bewusstsein. Sie versuchte bei Bewusstsein zu bleiben und schüttelte ihren Kopf. Dort, nicht mal drei Meter von ihr, entdeckte sie Neills Zauberstab. Instinktiv versuchte sie hinzurobben. Sie musste ihn erreichen. Dieser Zauberstab entschied über Tod oder Leben.

„Gib auf, Mädchen. Es hat keinen Sinn mehr. Du hast keine Möglichkeit mehr zu entkommen. Es ist aus! Ergib dich deinem Schicksal!"

Doch Hermione robbte weiter. Nur noch einen Meter, dann...

Avada Kedav... Ahhh"

Hermione warf sich herum. Sie schaute Dolohov an. Er stand dort, den Zauberstab in der Hand, den er auf Hermione gerichtet hatte und starrte sie mit großaufgerissenen Augen an. Dann begann Dolohov zu wanken. Hermione erstarrte. Was war passiert? Schließlich sah Hermione, wie Dolohov einknickte und zu Boden stürzte. Und dann... dann erst sah sie den Mann, der hinter Dolohov gestanden hatte. Sie hatte ihn nicht bemerkt, so wie auch Dolohov ihn nicht bemerkt hatte. Aber warum? Wie war dieser Mann so schnell hinter Dolohov gekommen? Der Mann stand vollständig im Schatten eines Baumes... und kam erst jetzt auf sie zu und tauchte in das schale Licht des Mondes. Auch Neill schaute den Neuankömmling an.

„Oh...", war der einzige Kommentar, als er erkannte, wer der Fremde war.

Hermione starrte überrascht den Fremden an. Er sah... er sah so aus, wie... NEILL.

Verwundert schaute sie auf Neill, der ganz in der Nähe von Hermione lag. Als Hermione abermals den Fremden ansah, bemerkte sie allerdings auch deutliche Unterschiede. Neills Haar war rot und auch wenn es nachts war, konnte man diese Farbe seiner Haare noch vermuten. Der Fremde allerdings hatte silbern glänzendes Haar, was im Mondschein fast glühte. Er sah hagerer als Neill aus und seine Augen waren klein. Klein und schwarz. Er trug silberne Kleidung und seine Haut war weißlich. Lag dies am Mondschein?

„Hallo, Bruder", sagte der Fremde und kam Neill immer näher. Er schien sich gar nicht um weitere Todesser zu kümmern. Auch Dolohov, der zu seinen Füßen lag, schien ihn nicht mehr zu interessieren.

„Tyroon... Nun, du scheinst sie endlich erwischt zu haben!", stieß Neill unter Schmerzen hervor.

„Ja... ich habe sie endlich erwischt. Und habe ihnen endlich die Strafe zugeteilt, die erforderlich war, um meinen Vater und MICH zu rächen."

Hermione schüttelte es. Seine Stimme... sie war so vollkommen tief, so gar nicht... menschlich.

„Und?... Was hast du nun mit uns vor, Tyroon?"

Der Fremde schaute Neill an.

„Diesmal, Bruder, kannst du sie nicht mehr retten. Ich denke mir, DU brauchst eher eine Rettung."

Er drehte sich um und sah Hermione ins Gesicht.

„Lass, sie, sie gehört nicht zu den Todessern, Tyroon. Bitte, lass sie!"

Tyroon drehte sich noch einmal leicht zu Neill um und begann ihn anzulächeln.

Hermione schluckte laut. Sie starrte den Fremden an.

„Eurer... eurer Bruder ist ein...", abermals schluckte sie laut, ehe sie schließlich weitersprach," ein... VAMPIR?"

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„Sollen wir noch weiter warten?", fragte eine Stimme von rechts.

Mundungus Fletscher nahm abermals seinen Flachmann aus dem Umhang und genehmigte sich einen kleinen Schluck.

‚Dies wird mich noch ein wenig aufwärmen', dachte er sich. Allerdings stellte er fest, dass nur noch wenig von dem speziellen Feuerwhiskey im Behälter war. Er hielt ihn an sein Ohr und schüttelte den Flachmann, so dass darin ein leichtes Plätschern zu hören war.

„Und... was meinst du?", fragte ihn Brendan.

„Weiß nich'. Sie haben sich bisher nicht gemeldet. Aber, genauso können sie auch gefangengenommen worden sein. Oder irgendwie irgendwo feststecken. Doch... wenn wir losschlagen, vielleicht gefährden wir sie dadurch erst recht. Ach, so'n Mist. Ich hätte mich darauf nich' einlassen sollen."

Brendan grinste ihn an... jedenfalls nahm dies Mundungus an.

„Da!", sagte Brendan und zeigte auf eine Bewegung vor ihnen. Auch Mundungus schaute hin und sah einen ihrer Männer auf sie zueilen.

„Und?", fragte Brendan, als der Mann sie erreicht hatte.

„Sie... sie sind am... am Packen", sagte der Mann, wobei er zwischen den Worten stoßweise Atem holte. Zudem hielt er sich seine Seite, anscheinend da er Seitenstiche besaß, "allerdings scheinen sie uns zu... zu erwarten."

„Wie meinst du das?", fragte Mundungus erstaunt.

„Sie haben einige Fallen um das Haus aufgebaut. Einer der nichtsahnend oder plump vorgegangen wäre, wäre in diese Fallen geraten. Aber uns, die jeden Tag mit solchen Sicherungen umgehen müssen, fallen solche Fallen natürlich auf", meinte der Mann, dessen eine Auge einen leichten blassen Stich hatte. Mundungus kannte solche Typen. Es waren meist Diebe und Trickbetrüger, die Brendan mitgebracht hatte. Und doch, gerade auf sie konnte man sich hier am besten verlassen.

„Allerdings haben sie auch noch andere Sicherungen."

„Welcher Art?", fragte Brendan

„Sehr große Crups und Phantomhunde!"

„Phantomhunde... hier!"

Der Mann nickte. Mundungus verzog seinen Mund. Mit solchen Hunden war nicht zu spaßen. Crups, die ja wie Jack-Russel-Terrier aussahen waren schon schlimm... aber Phantomhunde? Die berühmtesten dieser Art stammten aus dem Dartmoor.

„Konntest du noch etwas erkennen?"

„Nur, dass der Leiter dieser komischen Vögel mit einem Zivilisten sich unterhält. Aber genau sehen oder hören konnte ich ihn nicht."

Brandan drehte sich zu Mundungus um.

„Na, wollen wir uns mal das Haus und diesen Gast ein wenig näher ansehen?"

Mundungus grinste den jungen Auroren an. Genau den gleichen Gedanken hatte er soeben gehabt.

„In Ordnung, Männer. Haltet euch bereit. Dung und ich werden nun loslaufen und noch etwas versuchen über diesen neuen Gast zu erfahren. Solltet ihr irgendetwas hören, einen Tumult oder irgendeine gewalttätige Handlung wird sofort zugeschlagen. Folgt uns in einem sicheren Abstand... und achtet darauf, dass ihr in keine dieser Fallen geratet. Sollte dies der fall sein... dann müssen wir sofort handeln... alles klar. Dann, los auf eure Plätze, es geht los."

Die Männer nickten und begannen sich zu verteilen. Brendan und Mundungus schlichen bereits in Richtung des Hauses.

„Diese Hohlköpfe. Diese Fallen sind ja wirklich für Kinder aufgestellt!", meinte Mundungus. Doch im nächsten Moment riss Brendan ihm am Arm, so dass Mundungus beinahe sein Gleichgewicht verlor, aber so nicht mehr dort hintrat, wo er beinahe hingetreten hätte.

„Was... oh", meinte Mundungus und schaute Brendan verlegen an.

„Doch wohl nicht solche Hohlköpfe. Eigentlich recht raffiniert. Stellen eine Attrappe hin und dann versuchst du ihr auszuweichen... und läufst in die eigentliche Falle. Iverson..."

Von hinten hörte Mundungus ein „ja, Sir?"

„Gibt weiter, dass die Fallen weit besser versteckt sind, als wir dachten. Die Leute sollen aufpassen!"

Brendan und Mundungus schlichen weiter und erreichten schließlich das Haus.

„... und Sie wollen England verlassen, habe ich dies richtig verstanden?", meinte eine süßliche Stimme, dessen Besitzer anscheinend im Wintergarten des Hauses stand.

„Auf jeden Fall. Mich hält hier jetzt nichts mehr. Nachdem ich diesen Malfoy verteidigt habe... im Namen von IHM... und dies gut... hat man mich geschockt, bedroht, geschlagen... nein, Mr. Stichler, mich hält hier nichts mehr. Ich weiß, ich verrate IHN hiermit. Aber, unter IHM hätte ich nichts bekommen... nichts...", meinte ein anderer Mann.

„Nun, Mr. Aldobrandesci, auch wir werden Ihnen kaum etwas für ihre Dienste zukommen lassen. Es sei denn... Sie könnten uns einige Informationen liefern. Informationen... die ihren Preis haben."

„Nun, Mr. Stichler, was würden Sie denn für diese Informationen ausgeben?"

„Sagen wir... 100 Galeonen?"

„Nun, es kommt auf die Frage an. Was wollen Sie wissen?"

„Weiß ER von unserem Aufenthalt hier?"

„Die Frage beantworte ich sogar kostenlos. Ja, er weiß von Ihnen. Aber er steckt in einem weit größerem Ansinnen, so dass er sich bisher nicht um sie gekümmert hat. Allerdings... weiß er auch vom Ring des Bladuds... und vom Auge Odins!"

„Er weiß also von diesen mächtigen Zauberutensilien, die wir lange gesucht haben."

„Ja, er weiß davon... und ich denke, er wird sie für sich gebrauchen wollen."

„Das heißt, wir werden unsere Bemühungen England so schnell wie möglich zu verlassen, intensivieren müssen. Haben Sie auch Nachricht von... Dumbledore?"

„Nun... ach , was soll es... ja, auch er ist in der Nähe des dunklen Lords... und doch, so IHM, wird Dumbledore schon in den nächsten Tagen, allen nicht mehr gefährlich werden können."

„Wie das?"

„Ihr sagtet etwas von 100 Galeonen?"

Mundungus hörte das Klimpern von Geld in einem Sack, der wohl seinen Besitzer wechselte. Mundungus konnte hören, wie Mr. Aldobrandesci kurz durchzählte...

„Ja, wie war ihre Frage... nun, der dunkle Lord hat Dumbledore eine ihm typische Falle gestellt. Dumbledore liebt doch die Musik. Und der dunkle Lord weiß dies. So, wie ich verstanden habe, wird dies schließlich Dumbledore in die Falle locken... aus der er nicht mehr herauskommt, egal welche Zauberkraft ihm noch geblieben ist."

„Was für eine Falle ist dies?"

„Dies weiß ich leider nicht, tut mir leid. Mein... äh... ehemaliger Meister war in dieser Frage sehr eintönig. Außer ihm selber, weiß dies eigentlich keiner so genau."

„Also... das heißt der dunkle Lord kümmert sich gerade um Dumbledore.. weiß von uns, aber lässt uns gerade gewähren..."

„So in der Art."

„Bestens... oh, Bruder Tobias, was ist?"

„Mein Logenführer..."

„Nun, was ist?"

„Die Gefangenen... sie sind ausgebrochen!"

„Was?... Informiert sofort Obergruppenführer Golem!"

Brendan schaute Mundungus an... der ihm zunickte. Dann hob Brendan den Arm. Als er ihn wieder herunter nahm, stürzten mehr als zwanzig Zauberer vorwärts und begannen sofort aus ihren Zauberstäben Flüche hervorzufeuern. .

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Im nächsten Kapitel werde ich dann wieder intensiv eure Fragen und Anmerkungen beantworten.

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Informationen zum Nachlesen:

Wayland's Smithy

Das Steinmonument, hinter dem sich Hermione und Neill schützten, ist Wayland's Smithy, nahe Salisbury. Sie ist eine rund füntausend Jahre alte Grabkammer. Sächsische Siedler kannten diese Bauwerk nicht und betrachteten es als das Werk eines ihrer Götter, Wayland, dem Schmied. Dieser lebte angeblich vom Beschlagen von Ponies. Es entwickelte sich die Sage, dass ein Pony, das über Nacht mit einer Silbermünze hier hergebracht wurde, am nächsten Morgen fertig beschlagen war. Im Originalgrab auf Kreidefels erbaut, wurden 15 Menschen bestattet. 1700 Jahre später errichtete man über diesem Grab ein weiteres, welches das darunterliegende komplett überdeckt.

Stonehenge

Stonehenge ist ein in der Jungsteinzeit begründetes und mindestens bis in die Bronzezeit benutztes Bauwerk in der Nähe von Amesbury in Wiltshire, England, etwa 13 Kilometer nordwestlich von Salisbury. Es besteht aus einer Grabenanlage, die eine Megalithstruktur umgibt, welche wiederum aus mehreren konzentrischen Steinkreisen gebildet wird. Die beiden auffälligsten Steinkreise sind dabei ein äußerer Kreis aus Pfeilersteinen, die von Decksteinen überbrückt werden, sowie eine innere hufeisenförmige Struktur aus ursprünglich fünf Trilithen (jeweils zwei Tragsteine, die von einem Deckstein überbrückt werden). Dazwischen befinden sich weitere Strukturen aus kleineren Steinen sowie Löchern im Boden. Weitere Megalithe sowie zwei Hügelgräber finden sich in unmittelbarer Nähe. Die Entstehung der Anlage lässt sich grob in drei Phasen unterteilen. Die Frühphase der Anlage, mit einem kreisrunder Erdwall und einen Graben, wurde etwa um 3100 v.Chr. datiert. Die auffällige Megalithstruktur wurde etwa zwischen 2500 v.Chr. und 2000 v.Chr. errichtet.

Vampire oder auch Wiedergänger

Die Vorlagen für die heute verbreitetste Form des Vampirs stammen ursprünglich aus dem slawischen Volksglauben. Der Vampirglaube hat sich aus dem Karpatenraum nach Rumänien (Transsilvanien), Bulgarien und Griechenland verbreitet. In Deutschland ist er seit 1720 belegt. Das heute verbreitete Vampirbild geht auf die Vampirhysterien des frühen 18. Jahrhunderts in Europa zurück. Zuerst von Kirche und Obrigkeit gestützt, später von ihnen unter Verbot gestellt, gruben die Menschen die Toten wieder aus, um sich von deren Tod zu überzeugen, um sie dann zu köpfen und zu pfählen. Die Angst vor Nachzehrern und Nachtalben war nie größer als in dieser Zeit. Die Menschen steckten sich immer wieder mit den Krankheitserregern der Toten an, vor allem mit der Pest. In anderen Glaubensregionen legten die Menschen Gegenstände in die Särge der Toten um zu verhindern, dass eben diese Toten wieder aus ihren Gräbern stiegen. Diese Gegenstände sollten bewerkstelligen, das sich die Toten in ihrem Grab mit den Gegenständen „beschäftigten", so z.B. Fischernetze in diesen Gräbern. Die Toten sollten jedes Jahr einen Knoten öffnen. Im Aberglauben heißt es „man soll dem todten keinen namen zurufen, sonst wird er aufgeschrien." Wiedergänger, so der Volks- und Aberglaubens sind eher finsterer Natur. So sollen ruchlose Verbrecher auch nach ihrem Hinscheiden die Menschen plagen, bevorzugt am Ort ihrer Untaten.

Demnach sind Vampire oder Wiedergänger untote Geschöpfe in Menschengestalt, die in ihren Grabstätten hausen und tagsüber in ihrem Sarg schlafen. Sie zeichnen sich durch ihr bleiches Äußeres aus und ernähren sich ausschließlich von Blut. Wohl deswegen besäßen Vampire ein abnormes Gebiss, welches sich vor allem durch seine spitzen Eckzähne, die als Bisswerkzeuge genutzt werden, auszeichnen solle. In vielen altertümlichen Darstellungen ist von zwei, seltener von vier Eckzähnen die Rede. Mit diesen fügen Vampire ihren Opfern, welche vornehmlich menschlich seien, eine Bisswunde zu, welche sich zumeist in der Halsgegend an der Schlagader befindet. Anschließend tränken sie vom Blut ihrer Opfer, um ihren Blutdurst zu stillen. Von Vampiren Gebissene werden selbst zu Vampiren. In manchen Sagen hingegen werden auch mehrere Arten von Vampirbissen dokumentiert. In manchen heißt es, der Vampir könne entscheiden, ob er sein Opfer in einen Vampir oder einen Guhl, eine Art Zombie verwandele. Wieder andere Quellen besagen, dass ein Vampiropfer nur dann zum Vampir werden kann, wenn ein (für damalige Begriffe) unreines Tier, wie etwa eine Katze, über dessen Leichnam oder offenes Grab gesprungen ist.

Kommen Vampire mit Sonnenlicht in Kontakt, zerfallen sie innerhalb kürzester Zeit zu Staub. Oft heißt es auch Sie besäßen kein Spiegelbild. Ein wesentliches Merkmal des Vampirs ist seine Unsterblichkeit, die - kombiniert mit seiner in der Regel übermenschlichen Körperkraft - einen großen Teil des Schreckens des Vampirmythos ausmacht. Jedoch existiert eine Reihe von passiven Schutzmaßnahmen, von denen einige im 18. Jahrhundert durchaus Anwendung gefunden haben. Am weitesten verbreitet ist die Legende, dass Vampire sich vor Knoblauch fürchten, ebenso vor jedweden Darstellungen eines Kruzifix. Ferner heißt es, könne auch geweihtes Wasser Vampiren Schaden zufügen. Vor allem letzteres unterstreicht den dämonischen Charakter eines Vampirs, der oft im direkten Gegensatz zur heiligen Kirche stand. Direkte Möglichkeiten, einen Vampir zu vernichten, sind das Köpfen und vor allem das Pfählen (Schlagen eines Holzpflocks mitten durchs Herz). Die Zerstückelung des Leichnams soll ihn am umherwandeln hindern. Auch schwere Steine deckeln die Grabstätte zuverlässig ab. Nicht kultgerecht Bestatteten bleibt die letzte Ruhe verwehrt — so bedingen womöglich Grabsteine und Wiedergängerglaube einander.

Viele weitere Details über Vampire sind sehr wenig verbreitet, etwa das zwanghafte Zählen oder die Praktik, dem Vampiropfer Silbermünzen in den Mund zu stopfen, um seine Verwandlung in einen Untoten zu verhindern. In vielen Vampirvorstellungen hat der Vampir auch Diener, wie den Guhl.

Jedoch ist es komisch, dass in vielen Völkern der Glaube an Vampire entstanden ist ,ohne das diese Völker auch nur den geringsten Kontakt zueinander hatten. Aufgrund solcher Fakten hält sich auch noch heute dieser Glaube.

Crup

Der Crup sieht einem Jack-Russell-Terrier sehr ähnlich, wenn man von seiner gegabelten Rute absieht. Er wurde von Zauberern gezüchtet und ist auf die Jagd von Muggeln abgerichtet. Außerdem ist er ein wahrer Müllschlucker, denn vom Autoreifen bis zur Kartoffelschale frisst er alles. Damit der Crup den Muggeln nicht auffällt, sind Crup-Halter verpflichtet, den gegabelten Teil der Rute dem jungen Crup mit einem schmerzfreien Abtrennzauber zu entfernen.

Phantomhunde

Phantomhunde gibt es überall auf den Britischen Inseln, wie zum Beispiel den berühmten Mauthe Dog, der auf der Isle of Man im Peel Castle spukt, den furchterregenden „gwyllgi" in Wales, den „trash" oder „striker" in Lancashire sowie den „barguest" im Norden des Landes.

Elliott O'Donnell schreibt über diese Erscheinungen in seinem Buch Animal Ghosts (1913): „Man kann unmöglich sagen, zu welcher Geistersorte der Gespensterhund gehört. Man kann höchstens Vermutungen anstellen, und ich schätze die Möglichkeiten, dass es sich um ein tatsächliches Gespenst irgendeines toten Hundes oder aber um einen Elementargeist handelt, ungefähr gleich groß ein." Einer der berühmtes Phantomhunde soll der „kopflose Hund aus Dartmoor" gewesen sein. Ob der Hund von Baskerville, oder der Ursprung seiner Geschichte, auch ein Phantomhund gewesen ist, lässt sich nicht beschreiben.