Zusammenfassung:

In einem Restaurant in Birmingham wird Karkaroff, wie auch alle darin Anwesenden, von Peter Pettigrew, bei dem Versuch ein mittelalterliches Buch zu erwerben, getötet. Allein ein mysteriöses Mädchen, Angelika Reiner, kann durch ihre magischen Accessoires, den Armring des Bladuds und einem magischen Türkis, überleben. Harry, der im Ligusterweg seine Ferien verbringt und dort in einer Nachrichtensendung Pettigrew erkennt, informiert den Orden davon, reist aber dann selbst nach Birmingham, um Angelika Reiner zu sprechen. Dort kann er, selbst noch gerade einem Angriff der Todesser entkommen, Angelika, die mit dem schwarzen Magier Grindelwald verwandt ist, vor dem Zugriff der Todesser retten. Was er nicht verhindern kann, ist, dass außer den Todessern auch deutsche Terroristen, die Bruderschaft der Sonne, von dem Anschlag erfahren. Mit Hilfe des Arzt Neil O'Sullivan, einem ehemaligen Hufflepuff-Schüler und Neu-Mitglied des Ordens, der zusammen mit seinem mysteriösen Zwillingsbruder zur gleichen Zeit wie James Potter in Hogwarts war, kehrt Harry und die wieder genesende Angelika zum Grimmauldplatz zurück, um die nicht registrierte Zauberin auszubilden. Ron, der schon im Hauptquartier wohnt, verliebt sich in Angelika. Doch durch sein Unverständnis gegenüber Harrys Verhältnis zu Angelika wird Ron unsicher seiner Liebe. Um ein wenig mehr über Angelika zu erfahren, versucht Hermione die Geheimnisse des Armringes des Bladud zu erforschen, den jener keltische Königssohn einst von Maegarn, einer Waldnymphe als Liebesbeweis erhalten hatte, ehe sie von ihrem Vater getötet wurde. Bladud überlebte entstellt auf Grund des Ringes und konnte erst durch die Quelle der Göttin Sul wieder seine alte Gestalt zurückerlangen. Zudem scheint Angelika der Schwester von Grindelwald, die anders als dieser den Menschen geholfen hatte, sehr ähnlich zu sehen.

Als der Orden des Phönix durch einen von langer Hand vorbereiteten Schachzugs Lord Voldemorts, bei dem er nicht nur unbemerkt den Zaubererminister Cornelius Fudge beim gescheiterten Prozess von Lucius Malfoy gegen einen Doppelgänger austauschen, sondern auch durch einen fingierten Mord Ordensmitglieder, wie Arthur Weasley, inhaftieren lassen kann, erheblich geschwächt wird und den Grimmauldplatz verlassen muss, gerät auch Harry und Angelika beinahe in die Hände der neugegründeten Polizeitruppe, der SET. Diese wird von Dolores Umbridge und Lucius Malfoy geführt. Mit Hilfe des Doppelgängers und der SET, die nun mit allen Rechten ausgestattet wurde und Jagd auf die angeblichen „Terroristen" des Staates macht, kann Lord Voldemort die Macht des Staates unbemerkt an sich reißen. Nur durch Glück entgehen Harry und Angelika dem Zugriff der SET, wobei sie zunächst in die Hand des dubiosen Schankwirtes Joe Ball geraten, der Angelika an jene deutschen militante Zauberer, die Bruderschaft der Sonne, verkauft. Harry, von Mundungus Fletcher befreit, macht sich auf den Weg, Angelika, die nach Oxney Bottom, nahe Dover, gebracht wurde, zu befreien. Dabei erfährt er einiges über die Ziele der Bruderschaft. Auch Neil, Ron und Hermione fliegen gen Dover. Doch Voldemort, der davon erfahren hat, lässt sie abfangen. Dabei gerät Ron in die Hände der Bruderschaft, während Hermione den verletzten Neil verteidigt. Als sie schließlich fast überwältigt wird, kommt ihr der mysteriöse Zwillingsbruder Neils, Tyroon, zur Hilfe, der, wie Hermione erkennen muss, ein Vampir ist.

Während der richtige Cornelius Fudge mit Hilfe von Arthur Weasley aus einem Gefängnis den Wächtern entkommen kann und währenddessen Severus Snape von Lucius Malfoy ebenfalls gefangengenommen wird, reist Dumbledore nach Bath, um nach längerem Suchen den Weg zur richtigen Quelle der Sul, die Voldemort die Unsterblichkeit verspricht, zu finden. Doch er gerät in die Falle Voldemorts, die dieser Dumbledore gestellt hat. Harry, der gerade Angelika und Ron befreit und den Angriffs Mundungus und Brendan erwartet, erlebt diese Gefangennahme durch Voldemort mit.

25. Nachts im Ministerium und die Geschichte eines Vampirs

Schläfrig beugte sich Kingsley Shacklebolt über die weiteren Berichte, die er auf seinem Schreibtisch vorgefunden hatte. Meist waren dies kleine Vergehen oder Anfragen von Bürgern, die ansonsten an anderer Stelle im Ministerium beantwortet wurden. Doch seit neuerem wurden für solche Tätigkeiten auch Auroren eingesetzt.

‚Und stattdessen kontrolliert die SET jetzt die Strasse... was für ein Schwachsinn!'

Doch Kingsley war einer der letzten Mitglieder des Ordens, der noch im Ministerium tätig war. Und genau deshalb hatte er sich zu keinem Kommentar zu dieser Tätigkeit hingerissen. Andere Auroren waren schnell von ihren Posten enthoben und aus dem Ministerium entfernt worden. Umbridges und Malfoys Macht nahm von Tag zu Tag zu. Schon jetzt hatten sie fast die Stellung eines Zaubereiministers oder wenigstens eines seiner Stellvertreter inne. Einzig Percy Weasley, so unbedeutend er erschien, hielt noch ein wenig Macht in den Händen... und schien sie auch in seinen Möglichkeiten auszuspielen. Zum Verdruss von Lucius Malfoy, der sämtliche Weasleys verachtete.

Wieder versuchte sich Shacklebolt seinen Unterlagen zu widmen. Und wieder stöhnte er darüber. Er war es gewöhnt, dass er Außendienst verrichtete, dass er draußen auf der Strasse war... und nicht hier am Schreibtisch festsaß. Einzig Scrimgeour war Verbindungsmann der Auroren zur SET und damit berechtigt Außendienst zu verrichten. Das Ministerium war ganz langsam in eine Behörde von Umbridge und Malfoy umgewandelt worden. Leute, wie er, wurden immer mehr mit unsinnigen und unnötigen Aufgaben belastet, so dass sie schließlich die andere Arbeiten abgeben mussten. An die SET! Selbst Dawlish, der im laufenden Jahr fast eine Rolle als Leibwächter von Cornelius Fudge eingenommen hatte, war am heutigen Tage zu einem Innendienst abgerufen worden. Kingsley zuckte nur mit den Schultern. Er verstand Fudge nicht mehr. Wie konnte dieser... Kingsley fiel kein anderes Wort ein... „Idiot" nur so blind sein. Das Ministerium schien immer mehr handlungsunfähiger zu werden. Stöhnend führte Shacklebolt seine Kaffeetasse zum Mund und schlürfte einen weiteren Zug des nun langsam kälter werdenden Kaffees. Wieder widmete er sich dem Schriftstück eines gewissen Willoby, der irgendeine Beschwerde an das Ministerium bezüglich eines Nachbarn hatte und diesen...Kingsley Shacklebolt hielt inne. Was war das für ein Geräusch? Still, keine Bewegung machend, horchte Kingsley auf. Allein die zusammen gekniffenen Augen ließen eine hohe Aufmerksamkeit erkennen.

‚Dort... im Flur... dort ist jemand... um diese Uhrzeit?'

Kingsley arbeitete gern nachts. Dann war das Ministerium ruhig und er konnte sich ungestörter solcher Arbeit widmen. Um diese Uhrzeit war selten jemand hier. Selbst Umbridge nicht, die sonst immer für die eine oder andere Überraschung gut war. Wieder das leise Geräusch auf dem Flur... als würde ein leises Schaben eines Eisenteiles auf dem Boden zu hören sein. Kingsley schob langsam sein Schreibtischfach auf und griff nach seinem Zauberstab. Mit einer lockeren Bewegung stand er auf, streckte sich und ging zur Tür, als würde er sich noch etwas Kaffee holen wollen, der auf einem Tisch neben der Tür stand. Während er sich den Kaffee in eine weitere Tasse eingoss, versuchte er das Geräusch auf dem Flur einzugrenzen. Es kam... aus Arthurs Weasleys Büro! Kingsley schlüpfte aus dem Aurorenbüro und wandte sich Arthurs Büro zu.

„Wie wollen wir weiter vorgehen, Arthur?", hörte Kingsley eine leise, aber sehr vertraute Stimme.

„Ich will nur mein Ersatzzauberstab holen, Cornelius... ja und dann werden wir schauen, wie wir in Ihr Büro kommen, ohne gesehen zu werden... ohne etwa auf Umbridge oder Malfoy zu stoßen.", meinte Kingsley die Stimme von Arthur Weasley zu hören.

‚Arthur? Er ist wieder hier?', dachte Kingsley

Freudig machte Kingsley eine Bewegung nach vorn... als er einen Zauberstab in seinem Rücken spürte.

„Ganz vorsichtig den Zauberstab senken", meinte der Mann hinter ihm.

„Ist ja gut... Sie wissen, dass Sie einen Fehler machen... ich bin Kingsley Shacklebolt... und arbeite hier als Auror..."

„Kings... oh, verzeih, ich habe dich nicht erkannt", meinte der Zauberer und trat ins Licht. Es war... Charlie Weasley!

„Charlie Weasley? Aber...du solltet doch in Rumänien sein?", meinte Kings und schaute den Sohn von Arthur Weasley verdutzt an.

„War ich auch bis vorgestern... bis mein Vater unberechtigter Weise verhaftet und verschleppt wurde. Dann habe ich mich, wie auch Bill, auf den Weg gemacht, meinen Vater zu befreien. Nun ja, ich hoffe, du wirst mich jetzt nicht dafür verhaften, oder?"

Die Tür öffnete sich und Arthur Weasley schaute durch einen Spalt in den Flur, den Ersatzzauberstab im Anschlag.

„Gott sei Dank, Sie sind es, Kings... gut, kommt rein."

Mit einer Handbewegung winkte Arthur Kingsley zu sich. Kingsley folgte der Bewegung und trat in den schmalen Raum, der nun mit vier Personen mehr als überfüllt war. Das erstaunlichste für Kingsley war allerdings, dass einer der vieren, Cornelius Fudge war.

„Mr. Shacklebolt... äh... einen schönen guten Abend", meinte Cornelius Fudge, schaute dann aber fragend auf Arthur Weasley, als würde er es erstaunlich finden, dass dieser den Auroren so unbedarft eingelassen hatte.

„Cornelius... keine Sorge. Ich kenne Kings schon lange... wir haben immer recht gut zusammengearbeitet. Und ich weiß, er steht auf unserer Seite!"

Allerdings beließ Arthur es damit und vermied es, Kingsley mit dem Orden in Verbindung zu bringen. Kingsley jedoch schaute Arthur verdutzt an.

„Wie meinst du das, ‚auf unserer Seite'", fragte er ein wenig vorsichtig nach. Dann, bevor Arthur antworten konnte, fügte er noch nach, "was ist eigentlich passiert? Wieso bist du hier? Ich hatte gehört, sie hätten dich verhaftet. Haben sie dich gehen lassen?"

„Weit gefehlt, Kings. Wir sind geflohen! Sie hätten uns niemals gehen lassen. Jedenfalls nicht lebend oder mit all dem Wissen, welches wir nun haben."

„Wir? Wie, wir sind geflohen? Welches Wissen?"

Arthur atmete tief ein, ehe begann Kingsley von seiner Verhaftung, seinem Verhör, dem Gefängnis, dem unerwartetem Treffen mit dem richtigen Cornelius Fudge, dessen Geschichte und schließlich ihrer Flucht zu berichten.

„... schließlich konnten wir mit diesem alten Auto die Dementoren hinter uns lassen. Sie versuchten uns zu folgen, aber sie kamen uns nicht mehr sehr nahe... und als wir schließlich den Zug nach London erreichten, ohne das sie es bemerkten, verloren sie unsere Spur. Durch ein Wunder... anders kann ich dieses nicht bezeichnen... liefen wir Charlie auf dem Bahnhof in London genau in die Arme, der uns dann hierher begleitete. Und der es ermöglichte in mein Büro zu kommen, um wenigstens ein wenig ‚bewaffnet' zu sein."

Kingsley schüttelte nachdenklich noch einmal den Kopf. Es schien eine fast unglaubwürdige Geschichte zu sein... und doch, passte sie so gut zu den Geschehnissen, die sich in den letzten Wochen ereignet hatten.

„Nehmen wir mal an, alles ist so wie du sagst, was wollen wir dann machen. Umbridge und Malfoy haben ganz langsam aber sicher ihre Macht im Ministerium gefestigt und auf allen wichtigen Stellen ihre Helfer postiert. Bones liegt immer noch im Krankenhaus... berechtigt oder nicht, weiß ich nicht. Diggory hat einen neuen Stellvertreter bekommen, der eigentlich seine Arbeit macht. Er ist praktisch entmachtet. Friedlich hat so viel Arbeit aufgehalst bekommen, dass er fast vor einem Nervenzusammenbruch steht... hätte er nicht diese Angelina Johnson noch bekommen, die ihm viel seiner Arbeit abnimmt, er würde sich auch schon im Krankenhaus befinden. Edgecombe steht auf Umbridges Seite... wie sogar einige des Zaubergamots. Von Dumbledore, der ein wichtiger Stützpfeiler im Zaubergamot ist, hören wir nichts mehr. Er scheint verschwunden zu sein... Gimpel und Hopfkirch haben kaum die Macht einer Umbridge die Stirn zu zeigen. Viele der alten Auroren sind in den vorzeitigen Ruhestand geschickt worden. Indirekter Leiter der ganzen Auroren ist jetzt Scrimgeour, doch der soll, wie ihr sagt, unter dem Imperius-Fluch stehen... ich wüsste nicht, wer diese beiden stoppen sollte."

„Was ist mit den ‚Unsäglichen'?"

„Sie kennen doch die Sippe... halten sich aus allen und jeder Strömung heraus. Leben dort in ihren Räumen, und sind ganz allein ihrer Forschung verpflichtet. Ebenso wie Mockridge."

„Und... was macht mein Sohn?", fragte Arthur Weasley vorsichtig.

„Er steht deutlich auf... äh... ja, auf eurer Seite, Herr Zauberminister. Wobei ich denke, er hat von diesem... äh... Wechsel keinerlei Ahnung. Er ist Malfoy ein klein wenig ein Dorn im Auge, weil er sich stets genau an die Verordnungen hält. Zwar hält sich auch Umbridge an die Verordnungen, aber sie erlässt dann immer wieder Zusatzverordnungen, die die einstige Verordnung in Sonderfällen ergänzt... in ihrem Sinne. Nun, Arthur, dein Sohn versucht dabei sich selbst ein Profil zu geben... und wehrt sich dabei mehr als deutlich gegen Malfoy und die SET."

Arthur grinste ein wenig.

„Ja, er war schon immer ein Genauigkeitsfanatiker. Wir haben zwar nicht mehr den Kontakt wie früher... aber es ist schön zu hören, dass er seine Ideale nicht verkauft hat."

Stille breitete sich aus.

„Gut, was hattet ihr jetzt genau vor...", meinte Kingsley schließlich und stoppte, als ein Memo in den Raum schwebte. Arthur nahm dieses hinunter und überflog es.

„Es ist an den lieben alten Perkins gerichtet. Mmh... morgen früh möchten Sie... oder vielmehr ihr Doppelgänger, Cornelius, ein Interview vor der Presse geben, da neue Erkenntnisse in Bezug der Landesverräter vorlägen. Die Ministerialangestellten sind dazu natürlich auch eingeladen, an dieser Pressekonferenz teilzunehmen... Was für Erkenntnisse, Kingsley?"

„Keine Ahnung... ich bekomme kaum noch etwas davon zu hören. Die SET hat sich in diesen Dingen komplett abgeriegelt. Man kommt nicht mal mehr in die Räume, die sie jetzt ‚besetzt' halten."

„Vielleicht sollten wir dort ‚die Bombe' zünden lassen!", meinte Charlie Weasley, der bisher nur zugehört hatte.

„Welche Bombe?"

„Nun, was ist wenn plötzlich zwei Cornelius Fudge dort auftauchen. Es gebe bestimmt vor der versammelten Presse ein vollkommenes Durcheinander..."

„... ,wobei man mich gut beseitigen könnte. Nein, nein... wenn es wirklich so um das Ministerium steht, wie ihr es berichtet habt, Shacklebolt, dann kann ich da nicht auftreten...", meinte Cornelius Fudge kopfschüttelnd.

„Es sei denn... man würde kurz vor dem Interview den Doppelgänger unbemerkt inhaftieren. Somit könntet ihr dann zur Pressekonferenz gehen und dort für einige Klärungen bezüglich Malfoy und Umbridge sorgen."

„Die SET wird auch dort sein... die werden ihrem Gönner folgen. Man wird mich wieder inhaftieren und mich für wahnsinnig erklären... oder unter einem Imperius-Zauber stellen.", meinte Cornelius Fudge.

„Was, wenn ich die Auroren unter das Publikum unbemerkt mische...? Sie hätten dann einen gewissen Schutz. Und dann könnte man ja ihren Doppelgänger der Presse zeigen.", fuhr Kingsley dazwischen.

„Was ist mit Dumbledore?", warf Arthur ein

„Wie gesagt, er ist nicht in Hogwarts... angeblich jagt er IHN. Aber wir wissen nicht, wo er sich aufhält.", erklärte Kingsley

„Und Snape?"

„Auch er ist verschwunden!"

„Gut, dann müssen WIR handeln. Kings, informieren Sie die Auroren, die auf unserer Seite stehen... auch diejenigen die man entlassen hat. Und jetzt lasst uns einen Schlachtplan ausdenken, wie wir diesen Doppelgänger morgen kassieren können. Ach und Charlie...". Arthur drehte sich zu seinem Sohn um und sah ihn direkt an.

„Ja?"

„Informiere Remus und den inneren Kreisel des Ordens. Vielleicht können sie uns auch unterstützen."

Charlie nickte und verließ Arthurs Büro.

Ooooooooooooooooooooooooooooooooooo

„Harry, HARRY", rief Ron so laut er konnte und so leise er durfte. Er hatte sich neben Harry hingekniet und versuchte seinen Freund, der plötzlich zusammengesunken war, wieder aufzurichten.

„Ron, los schlepp ihn hierher. Wir müssen hier weg!", rief George aufgeregt. Aufgeregt fuchtelte er mit seinem Zauberstab herum.

„HALT. Stehen bleiben", rief eine Stimme von oben und wenige Momente später tauchte ein deutscher Ordensbruder auf der Treppe auf.

„STUPOR", ließ George einen Fluch los, der allerdings nur das Treppengeländer traf, hinter dem der deutsche Zauberer Schutz gesucht hatte, und ließ dieses im nächsten Moment in Tauende von Sägespänen verwandeln. Einen Moment später schossen Flüche hin und her, doch keine der Seiten konnte daraus einen wesentlichen Vorteil erringen. Ron, mit Hilfe von Angelika, konnten den beinahe ohnmächtigen Harry in den kleinen Raum bringen.

„Harry, HARRY, was ist los?". Ron schrie seinen Freund an, schüttelte ihn, damit jener wieder zur Besinnung käme.

„Dumbledore", sagte Harry nur leise, „Dumbledore!"

„Was ist mit Dumbledore? Was, Harry? Ist etwas mit ihm geschehen? Hast du wieder... ihn gesehen?"

„Was ist mit ihm, Ron?", fragte Angelika Ron ängstlich

„Er... manchmal... also, im letzten Jahr, da hat er, bedingt durch seine Narbe, eine Verbindung zu... ihm gehabt."

„Lord Voldemort?"

„Äh... ja... sie sind geistig miteinander verbunden. Er kann wohl in Harrys Gedanken eindringen... und so wie ich es verstanden habe, kann Harry Gefühle von ihm spüren."

„Ron, red' nicht so lange herum, ich könnte hier deine Hilfe gebrauchen", meinte George, der geduckt an der Tür saß und immer wieder Flüche hinausschickte. Ron griff Harrys Zauberstab und rannte geduckt zur Tür. Wieder schlugen einzelne Blitze in den Raum und erhellten ihn dramatisch.

„Harry, ach Harry, wach doch bitte auf", bat Angelika und versuchte ihm eine Strähne seines wildwuchernden Haares aus dem Gesicht zu streichen. Doch obwohl Harrys Augen offen waren, war sein Gesicht ausdruckslos und entrückt. Der Krach im Gebäude nahm zu.

„Scheinbar hat Dung zugeschlagen, jedenfalls ist der Ansturm der Bruderschaft nicht stärker geworden, Ron. Eher... schwächer", meinte George und duckte sich abermals, als ein Fluch über ihn hinweg in den Raum flog und erheblichen Schaden anrichtete. Wieder schickten sie einige Flüche den Deutschen entgegen, die aber ebenfalls niemanden trafen.

„Da, den Großen, den erwische ich", sagte Ron und schoss einen Stuporfluch ab. Doch obwohl Ron diesen nun traf, ließ der Fluch den Mann nur wenig schwanken. Dann bewegte sich dieser Riese von Mann weiter fort und kam der Tür mit jedem Schritt näher.

„Stupor", rief Ron abermals... und wieder traf er den Riesen, so dass der Fluch jenen herumwirbeln ließ. Doch obwohl der Fluch den Deutschen mitten auf der Brust getroffen hatte und jeder andere zu Boden gesunken wäre, richtete der Mann sich wieder auf und schritt weiter gen Raum.

„Das gibt es doch gar nicht. Das kann kein Mensch sein. Ich habe ihm schon zwei Flüche auf den Hals geschickt, die ihn zu Boden geschickt hätten und er steht immer noch.", meinte Ron verzweifelt und schaute dabei auf Harrys Zauberstab, als sei dieser an der fehlenden Wirkung der Flüche schuld.

„Oh, das ist dieser... Golem!", meinte George, als er im Fackelschein das Gesicht des ungeheuer großen Mannes sah. Es war bräunlich rot, haarlos und rund. Das Bemerkenswerte an diesem Gesicht waren aber die fehlenden Lippen und die runden, schwarzen Augen, die kein weiß enthielten. Starr schaute das Monster die Verteidiger an und schritt dem Raum immer näher.

„Wir müssen hier weg!", meinte George und schaffte es die Tür zu schließen, ohne von den hinter dem Golem auftauchenden deutschen Zauberern der Bruderschaft getroffen zu werden. Schnell sprang George und Ron zu Harry und schleppten ihn zum Geheimgang.

„Wie bringen wir ihn herunter?", fragte Ron, als er durch die Tür sah und feststellte, das der Gang steil hinunterführte.

„Ich werde ihn wohl an mich festbinden müssen", stellte George fest, nahm ein Seil und band dieses um Harry Brustkorb.

„Helft Dumbledore, helft ihm. Helft Dumbledore.", brabbelte Harry, ohne das er richtig aufwachte.

George schaute Ron an, der mit den Schultern zuckte. Einen Moment später krachte die Tür entzwei und der Golem stand in den Resten jener.

„Ihr könnt nicht entkommen, Fremde. Nicht solange ich hier bin. Ergebt euch besser, ehe ich einem von euch schaden muss", sagte der Golem mit seiner tönernen Stimme. Dann schritt er mit großen Schritten in den Raum, auf die noch Anwesenden zu. Noch einmal schoss Ron zeitgleich mit George einen Fluch ab, doch diese beiden brachten den Golem nur kurz außer Tritt.

„ Dies bringt doch nichts, Fremde. Ihr könnt mich so nicht besiegen. Lasst Fräulein Reiner hier und ihr könnt gehen", erwiderte das Monster.

„Los, flieht", meinte George und schob sich vor seinen Bruder und die anderen, dem Golem entgegen. Der Golem blieb kurz stehen, schaute auf George und lachte.

„Unsinnig, Jüngling, vollkommen unsinnig! Du opferst dich umsonst für deine Freunde."

Dann ging er weiter auf George zu, der abermals den Golem mit einem Zauber belegte. Aber auch jener hatte nicht die erwartete Wirkung. Der Golem holte aus... und traf einen herabfallenden Stein, der soeben aus dem Nichts aufgetaucht war. George starrte auf diesen, der im nächsten Moment durch die Kraft des Golems zu Staub zerschmettert wurde. Dann, im folgenden Augenblick stoben fünf geisterhafte Gestallten auf wilden durchsichtigen Pferden in den Raum und jagten auf den Golem zu.

„Hey, dort die Feinde unseres Landes. Los Freunde, fegen wir sie weg. Und lasst verkünden...der wilde Edric und seine Mannen sind eingetroffen."

Damit ritt jene wilde Gestalt auf den Golem zu und attackierte ihn. Zwar konnte auch jene eigentlich nichts ausrichten, außer das sie durch den Golem hindurchflogen oder Steine im Zimmer lockerten, die dann auf den Golem herabprasselten, aber sie erreichten, dass dieser sich eher den Geistern als George, Harry, Ron und Angelika widmete.

„Los, weg hier, ehe er die Geister vertrieben hat.", meinte George zu den anderen in diesem ganzen Wirrwarr, band sich Harry auf die Brust und stieg durch die Geheimtür. Ron griff Angelika und bugsierte auch sie durch die Tür.

„Und was ist mit dir?", fragte Angelika furchtsam nach.

„Ich habe da eine Idee!", meinte Ron und zog seinen Zauberstab. Dann sagte er „Lues"

In diesem Moment begann der Boden sich zu säubern... überall begann kleine Schaumteilchen sich über den Boden zu verteilen und den Boden zu reinigen. Überall verteilte sich Schmierseife auf dem Boden. Ron lächelte und stieg nun auch durch die Tür. Als er schließlich nur noch über den Rand des Absatzes der Tür sehen konnte, konnte er mit Befriedigung feststellen, dass der Golem ins Schlingern geriet und hinstürzte.

„Leg dich bloß nicht noch mal mit uns an", meinte er zufrieden zu sich selbst und schloss die Geheimtür.

oooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooo

Tyroon lächelte Hermione weiter an, wobei seine großen spitzen Eckzähne deutlich zu sehen waren.

„So, eine Freundin von dir, mein Bruder. Ist sie nicht zu jung für dich?", meinte er sarkastisch zu Neil gewandt.

„Keine Freundin, wie du es dir denkst. Aber jemand auf den ICH mich verlassen kann", stieß Neil hervor, wobei Hermione fand, dass ihm das Reden unter den Schmerzen sehr schwer gelang.

„DU willst MIR sagen, dass ICH nicht vertrauenswürdig bin? DU, der einst mit den Todessern zusammengearbeitet hat!", sagte Tyroon nun merklich kälter.

„Ich habe nicht mit den Todessern zusammengearbeitet!", meinte Neil erbost.

„Nun, vielleicht nicht direkt. Aber du hast verhindert, dass ich sie bekomme... das ich mich an ihnen rächen konnte... das dieser Abschaum von Dolohov und Traves, die nun zu meinen Füssen liegen, dass sie erhalten, was sie nun erhalten haben. War es nicht mein ehrenwerter Bruder, der Dolohov vor mir versteckte, als ich ihn fast schon hatte, der ihn der gerechten Strafe durch mich entzog."

„Was für eine gerechte Strafe? Ausgeblutet mit zerrissener Kehle im Dreck zu liegen und als Nahrung zu dienen? DAS wünsche ich niemanden, Tyroon... und das weißt du auch. Zudem... ich bin Arzt, ich helfe den Menschen... auch wenn sie Mörder und Schurken sind. Durch mich konnte Dolohov schließlich dem Ministerium übergeben werden."

„Und... was hat es ihm gebracht? Wenn ich nicht gewesen wäre, würde deine... Freundin nun wie unser Vater nicht mehr unter den Lebenden weilen. Ach, übrigens, ich soll dich schön von ihm grüßen."

Stille trat ein. Neil sank zurück auf sein Lager, unfähig darauf eine Antwort zu geben. Tyroon stand unschlüssig herum, dann schaute er erneut Hermione an.

„Tue etwas, damit die Schmerzen ihn nicht übermannen,... Freundin", meinte Tyroon mit verkniffenem Mund. Dann drehte er sich um und verschwand in der Dunkelheit.

Hermione eilte zu Neil, wobei sie allerdings einen Abstecher zu Neils Zauberstab machte und ihn zur Sicherheit aufhob.

„Nun hast du meinen Bruder kennen gelernt", meinte Neil und versuchte trotz der Schmerzen zu lächeln.

Hermione nahm abermals die Verbände ab und rieb Neil den Arm ein.

„Es scheint, dass sie sich den Arm ausgekugelt und die Schulter gebrochen haben", meinte Hermione, wobei sie sich mit dieser Prognose nicht ganz sicher war. Doch Neil lächelte sie weiter an.

„Scheint so, jedenfalls nach den Schmerzen zu urteilen. Du musst den Arm so an den Körper anbinden, dass er keine zusätzliche Bewegung machen kann. Wenn ich doch etwas Schmerzmittel hätte... oder herstellen könnte."

„Was brauche ich, um ein wirksames Schmerzmittel herstellen zu können?", fragte Hermione nach.

„Kennst du Beinwell?"

Hermione schüttelte den Kopf.

„Eine Pflanze, die in feuchten Wiesen, Auwäldern, Gräben, an Ackerrändern wächst. Eine derbe, weißborstige, behaarte Staude mit rübenartiger schwarzer Pfahlwurzel. Wenn du sie findet, nehmt die Wurzel, zerkleinert sie, mischt Johanniskraut, Billywig-Stacheln dazu und macht mit Wasser einen Brei daraus, den du mir auf die Schulter legt."

„Dies hilft?"

„Ja, aber es wird mich in einen Schlafzustand versetzen. Dennoch, der Schmerz wird vermindert.", meinte Neil müde. Er sank ein wenig zusammen... nur um im nächsten Moment durch die veränderte Körperposition wieder schmerzverzehrt aufzuschrecken. Hermione machte sich sogleich an die Suche nach dieser Pflanze, was sich als ziemlich schwer herausstellte, denn im Morgengrauen schien alles in einer Farbe zu sein. Auf der Suche nach der Pflanze sah sie, wie sich Tyroon über seine Opfer hermachte. Sie mochte nicht nachdenken, was er mit den von ihm getöteten Todessern anstellte, doch allein die Geräusche jagten ihr ein Schrecken die Wirbelsäule entlang. Schließlich aber fand sie glücklicherweise diese Pflanze. Dunkle konnte sie sich daran erinnern, dass sie über diese Pflanze doch noch etwas gelesen hatte.

„Hast du etwas gefunden?", meinte Neil, als sie ins Lager zurückkehrte.

„Ich glaube, ja. Ich kann mich jetzt auch an diese Pflanze wieder erinnern. War sie nicht in den Verruf geraten, die Leber zu schädigen?", fragte Hermione nach.

Neil lächelte sie an.

„Man hat mir schon gesagt, dass du eine sehr aufgeweckte Zauberin bist. Ja, es stimmt, Beinwell schädigt die Leber... bei zu häufiger Anwendung. Die Hauptwirkstoffe sind ein Allantoin, ein Harnsäurederivat, sowie ein Alkaloide. Und Alkaloide können krebserregend und leberschädigend sein. Aber nicht wenn man es von außen aufträgt. Und schlucken will ich das Zeugs sowieso nicht."

Hermione schaute weiter auf. Die Geräusche hatten nachgelassen, zudem fingen nun die Vögel an zu zwitschern.

„Ihr Bruder...?"

„Er wird sich zurückgezogen haben. Er kann ja nur des Nachts jagen... am Tage würde er verbrennen"

„Ich weiß! War er schon immer ein... Vampir?"

„Nein... Er war zwar immer schon ein wenig seltsam, aber er war vor dem Tod meines Vaters ein freundlicher Mensch, lebenslustig und –bejahend. Aber er hing sehr an unserem Vater, der für ihn ein Vorbild war."

„Und dann töteten die Todesser ihren Vater...!"

Hermione begann die Wurzel zu zerkleinern, schaute aber dann in das Gesicht Neils, das sehr angespannt war. Ob nun von der Erinnerung oder vom Schmerz vermochte Hermione nicht sagen können.

„ Er war auf dem Weg zu den McKinnons. Er war der erste, der ihn fand. Auf seinem Grab schwor er nicht aufzugeben, ehe er nicht die Mörder gefasst und den Tod unseres Vaters gerächt hätte. Dann begann er nach ihnen zu suchen... doch er fand etwas anderes."

Hermione stockte kurz, als sie aufschaute.

„Du musst wissen, unser Anwesen, also nicht das in Warwick oder das in London, ist ein klein wenig abgelegen. Es gehörte meinen Großeltern und als sie starben... da übernahm es schließlich meine Schwester. Mein Vater war Arzt, so wie ich... er hatte nichts mit Landwirtschaft zu tun, obwohl er dort seine Kindheit verbracht hatte. Jedenfalls kehrte Tyroon dorthin zurück, um von dort die Spur von Traves aufzunehmen. Doch was er fand, war nicht Traves, sondern einen ganzen Clan von Vampiren."

„Die ihn zu dem machten, was er heute ist..."

„Ja, ihm gelang es den gesamten Clan auszuradieren... einen ganzen Clan! Aber dabei wurde auch er ein Wiedergänger. Er wäre gestorben, hätte er nicht diesen Schwur erfüllen wollen, sich an den Mördern meines Vaters zu rächen. So blieb er am Leben, zwar mehr tot, als lebendig, gebunden an dieses Vampirdasein, herumzuziehen und sich vom Blut noch lebender Wesen zu ernähren. Er jagte Traves und auch Dolohov, die für den Tod an unserem Vater und den McKinnons verantwortlich gemacht wurden. Er verlor langsam seine menschlichen Züge, wurde nun zu einem Todesengel."

Neil stoppte abermals... um dann leise weiterzuführen.

„Er war den beiden sehr nahe gekommen, doch dann verletzte sich Dolohov bei einem Kampf schwer. Man brachte ihn zu mir... und ich behandelte ihn, ohne zu wissen, wer er war. Doch dann traf Tyroon ein, er stellte Traves und hätte ihn getötet, wenn ich nicht dazwischen gegangen wäre. Tyroon verfluchte mich, doch weil wir Brüder waren, Zwillingsbrüder, ging er auf Traves nicht los. Die Todesser verlachten mich, weil ich ihnen geholfen hatte, doch durch meine Informationen konnten die Auroren schließlich Dolohov und Traves stellen und inhaftieren. Dadurch wurde ich davon freigesprochen, mit den Todessern paktiert zu haben, obwohl Crouch mich liebend gern in Askaban gesehen hätte. Allerdings war das Verhältnis zu Tyroon von diesem Moment an gestört. Er wand sich von mir ab. Ich versuchte immer wieder ihm zu erklären, warum ich nicht anders handeln konnte, doch er wollte es nie hören. Wahrscheinlich hätte es ihm das Leben gekostet. Er lebte nun stets auf dem Anwesen, weit fern der Zivilisation und wartete auf den Tag, an dem er endlich Rache nehmen konnte."

„Auf den heutigen Tag..."

„Ja, auf den heutigen Tag... unser Kontakt brach schließlich ab... auch weil ich mich verkroch. Ich nahm eine Stellung als Muggelarzt an und lebte von nun an unter ihnen, denn nicht wenige Zauberer sahen in mir immer noch einen Helfesherfer Voldemorts."

„Was geschieht jetzt mit ihrem Bruder?", fragte Hermione nach einigen Minuten Schweigen.

„Ich weiß es nicht... ich weiß, nicht, ob er nun sterben wird... oder will... oder ob er nach der langen Zeit des Jagens nicht dieses als Lebensinhalt sieht. Das er zudem geworden ist, was er einst tötete. Wir werden sehen... doch nun mische bitte den Brei zusammen. Dieser Schmerz in der Schulter lässt auch mich fast vergehen."

Hermione machte sich an das Werk und trug schließlich den Brei auf Neils Schulter auf.

Review-Antworten:

Fluffy Bond: Schön , dass dir die Kapitel weiter so gefallen. Was mit all den Personen passiert? Mit Snape... nun du wirst nicht lange warten müssen, es kommt. Und bei den anderen siehst du ja. Und Musik ist natürlich etwas positives... warum dann Musik als Falle auftrat...und warum letztendlich Dumbledore anscheinend in diese Falle gegangen ist, wird noch geklärt werden... ich verspreche es! Hermione weiß mit Sicherheit über Stonehenge Bescheid, aber nicht unbedingt über die anderen Steindenkmäler. Und zudem... es ist dunkel. So ganz kann sie es nicht zuordnen. Bei der Anrede rutsche ich leider immer mal wieder ins „ihr" und „euch". Aber entschuldigt bitte diese „Entgleisungen", ich versuche mich zu verbessern. Zudem habe ich eine eifrige Betaleserin, die das Gröbste mir deutlich anzeigt ( Vivi für ihren Einsatz noch mal dankt)

Ruth Sumpffuss: Naja, jetzt hoffe ich du hast noch ein klein wenig mehr erfahren, über den mysteriösen Zwillingsbruder Neils. ( Die Idee habe ich schon seit Kapitel 1 mitgeschleppt). Aber er wird noch eine gewaltige Rolle spielen. Ich freue mich, dass dir die Stelle mit Ron und Harry auch gefallen hat. Wobei auch hier noch nicht alles gesagt und erzählt ist. Jedenfalls danke für dein Review. Ich versuche die Abstände der Herausgabe der Kapitel gering zu halten, damit ihr etwas zu lesen habt.

Torence: Macht nichts! Kein Problem, so konntest du eben zwei Kapitel hintereinander lesen. Ich hoffe, die Zwischenspiele sind letzendlich nicht zu verwirrend. Aber ich versuche ja, nur drei verschiedene Handlungsstränge in einem Kapitel zu bringen. Wobei... langsam aber sicher gehen die Handlungsstränge zu dem großen Show-down zusammen. ( Gern den Keks und die Limo nimmt... und sich dafür artig bedankt. Und sich darauf freut, mal mit dir einen Walzer tanzen zu dürfen...oder?)

Informationen zum Nachlesen:

Luere ( lat)- waschen, säubern

Dank der lieben Vivi, meiner Betaleserin, die mir noch weitere Literatur zu diesem Thema herausgesucht hat, möchte ich noch mehr zur Saga des Golem erzählen

Erweckung und Tod des Golems

Rabbi Löw, oberster Richter der Gemeinde von Prag, bedrückte die unablässig von christlichen Priestern vorgebrachte Verleumdung des Blutgebrauchs so sehr, dass er den Beistand des Himmels erflehte. In einem nächtlichen Traum bekam er folgendes aufgetragen:

"Mache ein Menschenbild aus Ton, und Du wirst der Böswilligen Absicht zerstören."

So machte er sich mit einem Schüler und seinem Diener auf den Weg zu einem Fluss außerhalb der Stadt, an dessen Ufer eine Lehmgrube lag. Hier kneteten die drei Männer aus der formlosen Masse eine menschliche Figur, die durch das jeweils siebenmalige Umschreiten des Schülers und des Dieners, sowie dem Hersagen von vorgesetzten Formeln zum Leben erweckt wurde. Der Golem war von sehr großer Statur und besaß ungeheure Kräfte. Nach ihrer Heimkehr lebte der Golem zumeist reglos zurückgezogen in einem Winkel der Stube des Rabbis. Nur wenn dieser einen Auftrag an ihn hatte und der Rabbi ihm ein mit Zauberformeln beschriebenes Pergament in den Mund legte, erwachte der Riese zum Leben. Auch bekam er ein Amulett aus Hirschhaut um den Hals gehängt, das ihn für die anderen unsichtbar machte, während er aber alles sah.

Rabbi Löw setzte den Golem vor allem dazu ein die Blutbeschuldigung zu bekämpfen. Sobald das Passahfest nahte, patrouillierte der Golem während der Nächte durch die dunklen Strassen der Judenstadt und hielt jeden auf, der eine Last auf dem Rücken trug. War darunter ein totes Kind, das vor eine Synagoge gelegt werden sollte, band er den Übeltäter und die Leiche mit einem Strick zusammen und brachte sie zum Stadthaus, wo er sie der Obrigkeit übergab.

Nachdem es wieder ruhig auf den Strassen von Prag wurde und ein Gesetz die Blutbeschuldigung nicht mehr unter Anklage stellte, da sie grundlos war, beschloss Rabbi Löw den Golem wieder den Elementen zu übergeben. Wieder rief er seine Schüler um sich und dieses Mal vollbrachten sie die Rituale seiner Erweckung in umgekehrter Reihenfolge. Danach war der Golem wieder leblos. Man wickelte ihn in zwei alte Gebetbücher und verwahrte ihn in der Dachstube des Rabbi.

Für Rabbi Löw hat der Golem Anteil am ewigen Leben, weil er so oft Israel vor schwerer Not bewahrt hat und wenn er dereinst mit den anderen Toten zusammen wieder zum Leben erwachen sollte, wird er in einer ganz anderen Gestalt fortleben.

Beinwell (Symphytum officinale)

Beinwell ist eine derbe, weißborstige, behaarte Staude mit rübenartiger schwarzer Pfahlwurzel. Ihr Stängel ist dick, hohl und kann bis 60 cm hoch wachsen, im oberen Teil ist sie meist verzweigt und durch die herablaufenden Blätter geflügelt. Ihre Laubblätter sind lang gestielt, eiförmig-lanzettenförmig und können bis 20 cm lang werden. Ihre Blüten sind rotviolett oder gelbweiß. Die Blütezeit der Beinwell beträgt von Mai bis Juli.

Beinwell wurde lange Zeit eine phantastische Heilkraft bei Verstauchungen und Knochenbrüchen zugesprochen. Die im Beinwell enthaltenen Allantoine regen das Zellwachstum und damit die Heilung an. Aber Vorsicht: Einige Substanzen des Heilkrauts können bei innerer Anwendung die Leber schädigen und sogar Krebs erregen. Deshalb darf Beinwell nur äußerlich angewandt werden. Schwangere sollten immer erst ihren Arzt fragen, bevor sie dieses Heilkraut einsetzen.

Zu finden ist Beinwell in feuchten Wiesen, Auwäldern, Gräben, sowie an Ackerrändern. Die Pflanze kam wohl erst im Mittelalter aus dem Osten (Kleinasien, Westsibirien) nach Europa und gelangte schließlich auch nach Nordamerika, wo sie verwilderte.

Die Hauptwirkstoffe sind vor allem das Allantoin (ein Harnsäurederivat), Alkaloide (Symphytin), Schleimstoffe, Gerbstoffe und ätherisches Öl. Diese Stoffe findet man hauptsächlich in der Beinwellwurzel (Symphyti radix).

Das Allantoin fördert die Wundheilung und die Regeneration des Gewebes. Gesamtauszüge der Droge wirken entzündungshemmend; Zubereitungen aus Beinwellwurzel fördern die Kallusbildung. Breiumschläge sind ein hervorragendes Heilmittel bei allen Prellungen, Verrenkungen, Quetschungen, Blutergüssen und Knochenhautentzündungen.

Das Beinwellwurzel-Pulver wird im Verhältnis 1:10 mit warmem Wasser zu Brei angerührt und hautwarm als Umschlag auf die verletzte Stelle gelegt. Es gibt zahlreiche Fertigpräparate (v.a. Salben), häufig kombiniert mit ätherischen Ölen von Kiefer, Lavendel, Johanniskraut, Ringelblume, wodurch die Heilwirkung noch verbessert wird.

Wegen möglicher Nebenwirkungen der Alkaloide (leberschädigend, krebserregend) ist von der innerlichen Anwendung ausdrücklich abzuraten. Die äußerliche Anwendung (nur auf intakter Haut) ist auf 4-6 Wochen im Jahr zu beschränken.

Allantoin

Allantoin ist ein hochwertiges, hautglättend wirkendes kosmetisches Präparat. Chemische Bezeichnung: (RS)-(2,5-Dioxo-4-imidazolidinyl)-harnstoff, Glyoxyldiureid; 5-Ureido-hydantoin (C4H6N4O3). Typische Verwendungsgebiete: Wirkstoff in der Kosmetik zu Hautcremes, Sonnenschutzmitteln, Rasierwässern und Mitteln gegen übermäßige Schweißabsonderung. Allantoin fördert die Zellbildung und Epithelisierung, hat aber keine antiseptischen Eigenschaften. Natürliches Allantoin kommt als Endprodukt des Purinabbaus bei einigen Tieren, in Pflanzen als Produkt der Ammoniakentgiftung vor.

Alkaloide

Alkaloide sind organische, meist basische und stickstoffhaltige Verbindungen, die in Pflanzen, seltener auch in Pilzen und Tieren auftreten. Sie haben auf den tierischen bzw. menschlichen Organismus meist ganz charakteristische Wirkungen. Die meisten sind sehr giftig. Alkaloide finden auch als Arzneimittel Verwendung, meist als schmerzlindernde, aber sie sind zumeist auch intensiv wirkende Rauschgifte. Chemisch ist diese Stoffgruppe noch nicht einheitlich definiert. Sie enthalten ein oder mehrere meist heterozyklisch eingebaute Stickstoff-Atome, haben allerdings kein charakteristisches Strukturelement.

Es werden auch Verbindungen zu den Alkaloiden gezählt, die der obigen Definition nicht ganz entsprechen. Das Alkaloid des Pfeffers ist zum Beispiel nicht basisch, oder das Koffein, das in seiner Wirkung so harmlos ist, dass man es normalerweise nicht zu den Alkaloiden zählt. Einige bekanntere Alkaloide: Chinin, Cocain, Codein, Ephedrin, (Koffein), Heroin, Morphin, Strychnin oder Nikotin.