Zusammenfassung:

In einem Restaurant in Birmingham wird Karkaroff und alle anderen Anwesenden von Peter Pettigrew getötet. Allein ein mysteriöses Mädchen, Angelika Reiner, kann durch ihre magischen Accessoires, den Armring des Bladuds und einem magischen Türkis, dem Auge Odins, überleben. Harry, der im Ligusterweg seine Ferien verbringt und dort in einer Nachrichtensendung Pettigrew erkennt, informiert den Orden davon, reist aber dann selbst nach Birmingham, um Angelika Reiner zu sprechen. Dort kann er, selbst noch gerade einem Angriff der Todesser entkommen, die mit dem schwarzen Magier Grindelwald verwandte Angelika vor dem Zugriff der Todesser retten. Mit Hilfe des Arzt Neil O'Sullivan, einem ehemaligen Hufflepuff-Schüler und Neu-Mitglied des Ordens, kehrt Harry und die wieder genesende Angelika zum Grimmauldplatz zurück, um die nicht registrierte Zauberin auszubilden. Um ein wenig mehr über Angelika zu erfahren, versucht Hermione die Geheimnisse des Armringes des Bladud zu erforschen, den jener keltische Königssohn einst von Maegarn, einer Waldnymphe als Liebesbeweis erhalten hatte, ehe sie von ihrem Vater getötet wurde. Bladud überlebte entstellt auf Grund des Ringes und konnte erst durch die Quelle der Göttin Sul wieder seine alte Gestalt zurückerlangen. Als der Phönixorden durch einen von langer Hand vorbereiteten Schachzugs Lord Voldemorts, bei dem er nicht nur unbemerkt den Zaubererminister Cornelius Fudge beim gescheiterten Prozess von Lucius Malfoy gegen einen Doppelgänger austauschen, sondern auch durch einen fingierten Mord Ordensmitglieder, wie Arthur Weasley, inhaftieren lassen kann, erheblich geschwächt wird und den Grimmauldplatz verlassen muss, gerät auch Harry und Angelika beinahe in die Hände der neugegründeten Polizeitruppe, der SET. Diese wird von Dolores Umbridge und Lucius Malfoy geführt. Nur durch Glück entgehen Harry und Angelika dem Zugriff dieser SET, wobei sie in die Hand des dubiosen Schankwirtes Joe Ball geraten, der Angelika an deutsche militante Zauberer, die Bruderschaft der Sonne, verkauft. Harry, von Mundungus Fletcher befreit, schließt sich ihm, George und dem Ordensmitglied Brendan an, um sie zu befreien. Neil, Ron und Hermione, die sich dieser Befreiungsaktion anschließen wollen, werden von Todessern abgefangen. Ron kann dabei entfliehen, gerät aber später in die Hände der Bruderschaft, während Hermione den verletzten Neil vor den Todessern verteidigt. Als sie fast überwältigt wird, kommt ihr der mysteriöse Zwillingsbruder Neils, Tyroon, ein Vampir, zur Hilfe. Jener tötet Dolohov und Traves, die einst Neils und Tyroons Vater getötet haben. Mit Tyroons Hilfe kann Hermione Neil nach Warwick, dem neuen Hauptquartier des Ordens bringen.

Arthur Weasley, der mit Hilfe des ebenfalls gefangenem richtigen Cornelius Fudge aus einem Gefängnis entkommen kann, will mit Hilfe der Auroren auf einer Pressekonferenz, die vom falschen Fudge einberufen wurde, die Machenschaften Voldemorts aufdecken. Was er nicht verhindern kann, ist nicht nur, dass dieser falsche Fudge den Orden des Phönix weiter in Misskredit bringt, sondern dass Lucius Malfoy durch einen unter einem Imperius-Fluch stehenden Snape diesen falschen Fudge umbringen lässt, damit er noch weitere Macht in die Hände bekommt. Doch als dann der richtige Fudge vor der Presse auftaucht, wird der ‚Umsturz' zur Farce. Während Lucius Malfoy flieht, wird Dolores Umbridge überwältigt.

Währenddessen reist Dumbledore nach Bath, um nach längerem Suchen den Weg zur richtigen Quelle der Sul, die Voldemort die Unsterblichkeit verspricht, zu finden. Doch dabei gerät er in eine Falle Voldemorts, die dieser Dumbledore gestellt hat. Harry, der Ron und Angelika befreit, erlebt diese Gefangennahme durch Voldemort mit. Er fällt in einen komatösen Zustand, aus dem er nur durch Angelika Türkis wieder zu sich kommt. Zusammen mit Brendan und Ron will er Angelika in Sicherheit bringen. Doch was Harry nicht weiß, ist, dass Brendan nicht nur ein Verräter, sondern auch der Neffe seines ehemaligen Hogwartslehrer Professor Quirrell ist. Aus Rache über dessen Tod bringt Brendan Harry und Angelika zu Voldemort. Ron dagegen, der durch einen Golem der Bruderschaft stark verletzt wird, wird ebenso wie Neil nach Hogwarts verbracht.

Schließlich treffen sich in Warwick Hermione, Ginny, Mundungus und Remus, sowie Tyroon um über eine Hilfe von Dumbledore und Harry zu reden. Doch der Weg zur Quelle scheint verbaut zu sein... einzig der Weg über die Anderswelt, die Totenwelt, scheint der einzig mögliche Weg zu sein. Doch den kann nur Tyroon, der Vampir, nehmen. Wird er Dumbleore helfen können?

29. Hermiones Plan

Lucius rannte schwer atmend durch die recht dunklen Flure des Ministeriums. Immer wieder drehte er sich um, um zu horchen, ob er immer noch verfolgt wurde... und immer wieder hörte er die Stimmen seiner Verfolger, die ihm nachsetzten.

‚Warum nur? Warum?', fragte er sich nun schon zum hundersten Mal.

Alles hatte doch so wunderbar funktioniert. Der Plan war doch so einfach und so sicher gewesen. Natürlich hatte er von dem Ausbruch Fudge aus dem Gefängnis erfahren, nicht umsonst hatte ihn der dunkle Lord über Peter Pettigrew bestrafen lassen, doch Lucius war sich sicher gewesen, dass Fudge noch nicht in London angekommen sei, geschweige denn im Ministerium.

‚Und wenn er dann nach dem Tod seines Doppelgängers aufgetreten wäre, hätte man ihn gut und gerne für einen Betrüger und Doppelgänger halten und wieder verhaften können.'

Doch das er dann so plötzlich, kurz nach dem Tod des Doppelgängers, auftauchte und ihn, Lucius Malfoy, dann noch blossstellte, brachte ihn fast zur Weißglut.

‚Diese verdammte Umbridge... sie hätte man statt des Doppelgängers umbringen lassen sollen!', verfluchte Malfoy sich selbst und seinen Fehler, auf diese Person eingegangen zu sein.

„Hierher, hier herein!", rief ihm eine Stimme zu, als er in einen Gang lief, der in Richtung der Fahrstühle führte. Lucius Malfoy schaute verdutzt, wer ihm diese Möglichkeit sich verstecken zu können, offenbarte... und sah seinen Sohn, Draco. Schnell steuerte er den Raum an, dessen Tür Draco offen hielt und betrat diesen laut schnaubend.

„Danke, mein Sohn!"

„Du musst mir nicht danken. Ich habe dies wahrlich nicht für dich getan."

Lucius Malfoy, der sich leicht auf seine Knie abgestützt hatte, schaute verblüfft nach oben, direkt in Dracos Gesicht.

„Wie... du hast dies nicht für mich getan?"

„Wenn ich etwas für dich tun würde... würde ich dich augenblicklich töten, Vater!"

Wut und Zorn zeigten sich in Dracos Gesicht, aber vor allem Verachtung. Lucius Augen wurden schmal, als er seinen Sohn so sah.

„Mich töten? Du würdest mich töten wollen, Draco?"

„Ja, Vater... mit dem größten Vergnügen. Aber Mutter zuliebe, werde ich mich an dir nicht rächen, sondern dir eher helfen außer Landes zu fliehen."

„Warum kommst du auf die Idee, dass ich außer Landes fliehen werde?"

„Weil ich dich dazu zwingen werde, Vater. Mutter hat wegen dir schon zuviel leiden müssen. Nicht nur, dass du dich im Sommer gefangen und dich nach Askaban bringen lassen hast. Und uns damit überall in der Gesellschaft als ‚Verbrecher' und ‚Aussenstehende' abgestempelt hast. Kannst du dir eigentlich vorstellen, wie man auf uns herabgeschaut und uns angespukt hat? Uns, die Malfoys, eines der ältesten Zauberergeschlechter. Aber nein, dass kannst du dir ja nicht vorstellen, nicht wahr. Und jetzt, nachdem dein Plan vereitelt sein wird, glaubst du der dunkle Lord wird dich mit offenen Armen wieder aufnehmen, Vater? Er wird dich...nein, er wird uns, demütigen. Aber das wäre noch nicht das schlimmste..."

Draco schaute seinem Vater direkt in dessen Gesicht.

„Das Schlimmste ist, dass du meine Mutter auch noch quälen und ihren ‚Verrat' an dir bestrafen musstest. Sie, die immer zu dir stand, nie etwas gegen dich unternommen hat, obwohl du sie behandelt hast, als wäre sie dein Eigentum, dein Abfall. Sie hatte dich geliebt, Vater. GELIEBT. Doch dir war nur dein Besitz und deine Stellung wichtig... Nein, Vater, du wirst von heute an uns in Frieden lassen und wirst ins Ausland gehen. Damit wir von dir und deinesgleichen verschont bleiben. Es wird schon für uns schwer genug werden, dein Anwesen und Eigentum zu behalten und all deinen Geschäftspartnern klarzumachen, dass es sich weiter lohnt, ihr Geld mit uns weiter zu investieren."

Lucius schaute seinen Sohn an, als würde er ihn zum ersten Mal wirklich sehen. Dann wurden seine Augen schmal und sein Mund bekam ein zynischen Lächeln.

„Und wie willst du mich zwingen, Sohn.? Du willst mich, deinen Vater, Lucius Malfoy, zwingen?"

Doch noch ehe er reagieren konnte, hatte Draco seinen Zauberstab gezogen.

Crucio!"

Unerwartete Schmerzen durchzuckten Lucius Körper. Er hatte nicht mit einem solchen Hass auf sich gerechnet.

„Das, Vater, könnte nur ein Vorgeschmack sein, was ich dir bieten kann. Aber ich weiß, dass du weit erfahrender und auch grausamer sein kannst, als ich es jetzt bin. Du könntest mich wahrscheinlich ohne große Mühe überwältigen und mich dann quälen. Doch dann würde es dich verraten... denn auch schon so werden in wenigen Minuten deine Häscher hier sein. Also, ich habe mir erlaubt mit deinen Beziehungen und Geldmittel einen Portschlüssel zu organisieren , der dich ins Ausland bringen wird. Es ist der einzigste Weg hier heraus. Doch ich warne dich... lasse dich niemals wieder bei Mutter sehen. Sonst werde ich dich schließlich noch töten müssen."

Noch einmal hob Draco Malfoy gegen seinen Vater seinen Zauberstab, ehe er schließlich ihm einen alten verbeulten Papierkorb hinwarf. Lucius schaute seinen Sohn an.

„Wir werden uns noch einmal wiedersehen, Draco... auch wenn ich sehe, dass du langsam zu einem Mann wirst... zu einem Mann, der mich stolz machen wird... werde ich dich eines Tages in nicht allzu langer Zukunft wiedersehen. Und solltest du mich dann immer noch töten wollen, dann fürchte mich, denn ich werde dir dann eine Lektion erteilen, wie du sie noch nie in deinem Leben bekommen hast."

Er richtete sich auf, grinste seinen Sohn an und berührte den Portschlüssel, der ihn in ein fremdes Land führen würde.

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„Hallo?"

Vorsichtig schloss Hermione die Tür zu diesem fensterlosen Raum, den man Tyroon zugewiesen hatte. Eigentlich war es mehr eine Abstellkammer, aber die Gefahr, dass von irgendwo Sonnenlicht einfallen würde, hatte dazugeführt, dass man Tyroon diese Kammer unterhalb der Treppe anbieten musste.

Zögernd ging Hermione weiter und versuchte ihre Augen an die nächtlichen Schwärze des Zimmers anzupassen. Dann aber sah sie in die silbernen Augen des Vampirs.

„Ich dachte, du würdest schon eher kommen, kleine Hexe!", meinte Tyroon mit seiner totenhaften Stimme, die jeden Lebendigen einen Schauer über den Rücken jagen konnte. Auch Hermione begann zu frösteln und rieb sich ihre Arme, als würde sie gerade plötzlich einem kalten Herbstwind ausgesetzt sein.

„Wie, wie meinen Sie das,... Tyroon?", fragte sie nervös nach.

„Wie ich das meine? Nun, als wir nach der Sitzung auseinander gingen, war außer euch alle sehr betrübt. Keiner konnte sich recht vorstellen, wie man diesem Harry und Dumbledore helfen könnte. Und das... obwohl ich weiß, wie man zur Quelle der Sul kommen kann. Keiner wusste eine Antwort... außer du? Oder irre ich mich da und du bist allein an mir interessiert?", sagte Tyroon, wobei er wieder seinen Mund zu einem Lächeln verzog.

Tyroon konnte nicht sehen, dass Hermione leicht rot im Gesicht wurde, doch nach seinem Lachen zu urteilen, schien er die Reaktion von Hermione spüren zu können.

„Nein, nein... ich... nun ja, ehrlich gesagt, es interessiert mich schon, wie das so ist als Vampir... Ich kenne ja sonst keinen..."

„Zum Glück, kleine Hexe, zum Glück. Du wärst sonst sicher ein netter Happen für einen."

Hermione verschlug es kurz die Sprache.

Dann fuhr sie allerdings mutig weiter, "... aber deshalb bin ich nicht gekommen. Ich habe nicht vor einen solchen Weg zu gehen... ähm... aber ich wollte wissen, ob Sie vorhaben, zu Dumbledore und Harry zu gehen und sie zu unterstützen."

„Warum sollte ich dies tun?", fragte Tyroon langsam nach. Es schien als sei er plötzlich gelangweilt... doch auch Hermione erkannte in seiner Stimme ein leichtes verräterisches Zittern, als würde der Vampir eine gewissen Erregung verbergen wollen.

„Warum Sie das tun sollen? Aber..."

„Was aber? Was habe ICH davon, Dumbledore zu helfen? Oder diesem Harry? Ich bin ein Geschöpf der Nacht. Ein totes Wesen. Gestorben vor einigen Jahren. Ich lebe nur noch, weil mich meine Rache am Leben hielt... und mein Hunger. Ja, mein Hunger nach Blut, dem Elixier des Lebens. Du willst doch wissen, wie es so ist als Vampir. Zunächst habe ich mich verflucht... doch dann begann die Jagd nach den Geschöpfen des Lebens mir Spaß zu machen. Es ist schwer zu beschreiben, wenn man das Opfer riechen kann, wenn es noch mehr Blut durch seinen Körper jagt und sein Adrenalin in die Höhe steigt. Wenn man seine Angst spürt. Und dann... wenn man es schließlich gestellt hat und es sich ergibt, dem Tod... es ist ein Blutrausch, der uns Vampire antreibt. Aber das kann nur ein Vampir verstehen..."

Tyroon begann zu schweigen. Hermione schaute Tyroon an und wieder lief ihr ein grausiges Gefühl den Rücken hinab, als sie über Traves und Wilkes nachdachte.

„Sie... Sie haben sie vollkommen leergesaugt, nicht wahr?"

„Wen... oh, du meinst Traves und Wilkes; die beiden, die einst meinen Vater umbrachten... ja, doch dies tat ich sehr, sehr langsam... so dass sie es spürten, wie ihr Lebenslicht langsam ausging. Ich wollte, dass sie es spüren, wie es ist, so hilflos zu sein, wie ich es einst war."

Hermione begann zu zittern, doch dann kam ihr ein Gedanke.

„Aber... aber diese beiden waren doch nur die Handlanger Voldemorts. Er hat den Tod eures Vaters beauftragt. Oder ihn gebilligt. Er ließ die McKinnons töten. Müssten Sie sich nicht auch an ihm rächen?"

Tyroon begann noch breiter zu lächeln.

„Sehr klug, kleine Hexe, sehr klug. Ich habe mir schon gedacht, wann du dieses Argument bringen wirst, um mich zu überreden. Und du hast recht... meine Rache ist noch längst nicht beendet. Aber dennoch... es ist meine Rache, die mich zur Quelle bringen wird, nicht eine Heldentat. Wenn, dann werde ich nur der Rache wegen hingehen. Ob Dumbledore oder dieser Harry Potter dabei gerettet werden, ist mir völlig egal."

„Aber mir nicht!", entfuhr es Hermione.

„Ich weiß, ich weiß, kleine Hexe. Vor allem Harry liegt dir sehr am Herzen, nicht wahr... und mit Herzen, meine ich auch... HERZEN..."

Hermione sog die kalte Luft ein, die sich scheinbar in dieser Kammer hielt. Wie konnte dieses Wesen ihre geheimsten Gedanken wissen... konnte er ihre Gedanken lesen?

Tyroon begann leicht zu lachen, als würde Hermiones Reaktion ihn irgendwie erfreuen.

„Die Menschen sind so leicht zu durchschauen. Ein Wort zur richtigen Stelle und schon erhöht sich der Blutdruck, das Herz beginnt heftiger zu schlagen und der Mensch scheidet entsprechende Hormone aus. Kleine Hexe, all dies kann ich jetzt bei dir spüren, kann ich bei dir riechen. Da brauche ich keinen einzigen Gedanken von dir zu lesen, um das von dir zu erfahren. Doch um so reizvoller ist es, wenn man es erst aus einem herauskitzeln muss, weil dieser Mensch seine Gefühle sehr gut unter Kontrolle hat. Doch ich habe mit meiner These wohl nicht ganz unrecht gehabt, nicht wahr, kleine Hexe?"

Hermione versuchte sich wieder zu beruhigen und begann tief einzuatmen, während Tyroon noch weiter vor sich herkicherte.

„Nun, Sie werden also die Quelle der Sul aufsuchen?"

Tyroon lächelte weiter und sah Hermione mit seinen silberfarbenen Augen direkt an. Hermione schien, als würde sie von diesem Blick aufgespießt werden.

„Jetzt wird es sehr interessant. Ja... ich werde in den nächsten Stunden zu Quelle aufbrechen. Warum?"

Hermione schluckte. Konnte dieses Wesen vielleicht doch ihre Gedanken lesen? Wenn ja, warum fragte es dann noch nach? War es eben noch lausig kalt in dieser Kammer gewesen, so schien nun Hermione zu schwitzen. Schnell wischte sie die schweißnassen Hände an ihrem Umhang ab.

„Weil ich... weil ich Sie fragen wollte, ob ich Sie begleiten könnte?"

Tyroon hielt inne. Sein Lächeln war wie weggewischt. Die Augen wurden schmal, als er Hermione weiter betrachtete.

„Ich sagte schon vorhin, dass ich niemanden zu einem Vampir, zu einem Wiedergänger machen werde... niemanden, und ich meine dies auch so. NIEMAND soll das erfahren, was ich erleiden musste. Auch nicht dann, wenn eine junge verrückte kleine Hexe ihr Herz an einem anderen jungen Mann verloren hat."

Hermione schluckte laut.

„Das... das hatte ich auch nicht gemeint..."

„Wie hast du es dann gemeint?", fragte Tyroon zum ersten Mal überrascht.

„Nun... ich hatte mich gefragt, ob es nicht noch andere Wege geben kann, durch...", wieder schluckte Hermione laut, als sei es verwerflich ihre Gedanken auszusprechen. Leise, leiser als zuvor, fuhr sie fort",... die andere Welt zu gelangen, ohne... ohne darin gefangen zu bleiben."

Tyroon lehnte sich zurück und musterte Hermione, sagte aber nichts. Hermione atmete noch einmal tief ein, ehe sie in einem fast wissenschaftlichen Ton weitersprach.

„Nun, ich habe mal in einem Buch gelesen,... ich glaube es war sogar das Buch von Gilderoy Lockhart, Abstecher mit Vampiren'... das Vampirspeichel eine Chemikalie beinhaltet, die einen Rauschzustand hervorruft. Dies soll der Grund sein, warum so viele Opfer nach einem kurzem Biss oder Kuss eines Vampirs von diesem abhängig werden... und sich sehnen, endlich entweder auch ein Vampir zu werden oder von diesem endgültig ausgesaugt zu werden... Diese Stelle hat mich nicht losgelassen, denn wenn das stimmt und man den Vampirspeichel nun zum Beispiel mit Ayahuasca mischt und einen Zaubertrank daraus herstellt, dann..."

Wieder stockte sie kurz, ehe sie fortfuhr...

„... ist es vielleicht möglich, in eine endsprechende ‚Trance' zu geraten. Schamanen in Russland haben nun über diese Arten von Trance berichtet, dass es möglich wäre, den Körper zu verlassen und in die Totenwelt oder an andere Orte zu wandern. Dabei... sollte ihr Astralkörper, also das Etwas was wanderte, die gleichen Fähigkeiten besitzen, wie der eigentliche Körper. Allerdings gelang es nur den erfahrenden Schamanen wieder in ihren Körper zurückzukehren. Aber, mit einem Teil eines... eines Wiedergängers... dem Speichel... könnte dies nun... vielleicht auch bei mir klappen. Ich könnte Sie dorthin begleiten... und könnte Harry und Dumbledore zur Seite stehen."

Hermione schaute nun nach unten. Sie wunderte sich eigentlich selbst für den Mut, den sie aufgebracht hatte, dies Tyroon zu sagen. Hätte Harry ihr so etwas vorgeschlagen, hätte sie es ihm verboten; ihn davon abgehalten. Doch sie wusste, dass es ihr möglich war diesen Trank herzustellen. Es war eine gefährliche Reise, dass wusste sie. Nicht umsonst gab es sehr viele Warnungen vor solchen Trancereisen. Egal, ob sie nun bei den Indianern in Nordamerika, bei den Indios in Südamerika oder den russischen Schamanen durchgeführt wurden. Eine Trancereise durch die Welt der Toten konnte weit gefährlicher sein, als sie sich das jetzt dachte. Und doch... Hermione hatte das Gefühl, nur so könnte Harry und Dumbledore letztendlich gerettet werden.

Tyroon schwieg... ehe er wieder zu lächeln begann.

„Du hast mich wirklich überrascht, kleine Hexe. Wirklich... mein Bruder hatte recht, du bist etwas besonderes. Niemand wäre wirklich auf solch ein Idee gekommen. Aber was ist, wenn du es nicht schaffst wieder in deinen Körper zurückzukommen? Wenn du... ein Geist bleibt... oder weniger als ein Geist... willst du wirklich dieses Risiko eingehen?"

Hermione zuckte mit den Schultern.

„Ich weiß, es ist nicht ungefährlich. Ich weiß es... und hätte es Harry oder Ron, meine Freunde, vorgeschlagen, ich hätte alles getan, um ihnen diesen Gedanken auszureden. Aber... es ist die einzige Möglichkeit dorthin zukommen, ohne sein Leben wegzuwerfen, ohne sich selbst endscheidend zu schädigen. Ich kann es euch nicht erklären, aber... ich weiß, dass mich Harry braucht. Das er ohne mich verloren ist. Sie können über mich lachen und sagen, dass sind nur die Gedanken einer... eines verrückten Mädchens, die nur Flausen und... diesen Jungen im Kopf hat. Aber ich WEIß es...wirklich.

Hermione zuckte abermals mit den Schultern.

„Was ich dabei brauche, ist ein Führer. Jemand, der mich auf dem kürzesten Weg zur Quelle bringt... und zurück. Wollen Sie dieser sein?"

Tyroon schaute abermals Hermione an. Fast schien sich ein menschlicher Zug in seinem Gesicht wiederzuspiegeln, der aber nach wenigen Minuten verschwand. Wieder wurde das Gesicht des Vampirs ausdrucksloser.

„Nun gut, wenn du es schaffst mich zu begleiten, dann soll es so sein. Aber ich werde nicht auf dich warten, wenn du dich in der Anderswelt verlaufen hast, kleine Hexe. Hast du mich verstanden?"

Hermione nickte und sah, wie der Vampir wieder anfing zu lächeln.

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„Willkommen, Harry Potter... willkommen in meiner noch recht armseligen Unterkunft."

Lord Voldemort schaute mit seinen roten Augen Harry aufmerksam an und musterte ihn, während er seine Arme öffnete, als würde er Harry sogleich umarmen oder ihm die Pracht dieser Gruft aufs Wärmste empfehlen. Harry lief bei der Stimme ein Schaudern über den Rücken... und er bemerkte, dass auch Angelika so empfand.

„Ah... und das Fräulein Reiner haben Sie gleich mitgebracht, Brendan,... sehr schön. So wie es sein sollte. Sehr gute Arbeit, Brendan, ich kann mich wirklich auf Sie verlassen."

„Danke, Meister, danke."

Brendan bedankte sich, indem er seinen Kopf so tief wie möglich neigte und sich dabei auf ein Knie niederließ. Harry blieb stehen und schaute sich in der Grotte um. Sie war von überall mit Fackeln und Kerzen ausgeleuchtet. Durch die Wandkacheln und den Marmor hatte die Grotte eine noch kältere Ausstrahlung als wenn die Wände noch unbehandelt wären. Zu seiner rechten konnte er im Fackelschein ein größeres Becken voller Wasser sehen, welches durch einen kleinen Springbrunnen genau in der Mitte des Beckens gespeist wurde. Inmitten des Springbrunnen stand eine steinerne lebensgroße Figur einer römischen Frau, die bekleidet war mit einer Toga und in der linken Hand eine Lanze hielt, während sie mit der rechten Hand in Richtung des hinteren Beckenrandes zeigte. Dort befand sich ein zusätzlicher Tempel, der leicht zerstört war und dessen vordere Säulen umgekippt auf dem Boden lagen. Harry hatte diesen Tempel schon einmal gesehen... als Lord Voldemort dort stand und auf den Rücken jener Frau starrte, die so wundervoll gesungen hatte. Harrys Blick schweifte weiter in Richtung Tempel... und sah schließlich Dumbledore und Tonks. Beide waren weiterhin in ihren Bewegungen eingefroren, wobei Dumbledore noch immer auf der Säule saß, während Tonks versuchte in seine, Harrys, Richtung zu fliehen. Der restliche Tempel war in Dunkelheit gehüllt, doch Harry ahnte, dass sich die Frau noch immer dort aufhielt.

„Nun, wie ich sehe, hast du deinen ‚ehemaligen' Schulleiter bereits erkannt. Er hatte mich auch aufgesucht, allerdings aus eigenen Antrieb, um zu verhindern, dass ich mittels der Quelle der Sul, die unter jenem Becken liegt und den Springbrunnen speist, jenes Wasser herstellen kann, welches mir meine Sterblichkeit nehmen wird. Doch nicht nur, dass er zu spät kam... er hatte nicht damit gerechnet, dass ich auch hier Verbündete habe, die selbst einem Dumbledore zu mächtig erscheinen. Zudem...", Lord Voldemort verzog sein fast schon nicht mehr menschliches Gesicht zu einem Grinsen, so dass er noch grausiger aussah,"... lief er inmitten dieser Falle hinein. Er sieht doch so friedvoll aus, wie er dort auf der Säule sitzt, nicht wahr... doch nun zu euch... du kannst dir sicher denken, warum ich euch beide hierher bringen ließ?"

Lord Voldemort erhob sich von dem thronähnlichem Stuhl, der, wie Harry nun sehen konnte, aus den Knochen eines Drachen zu bestehen schienen. Durch die leichte Erhebung vor einem Portal eines deutlich größeren Gebäudes, welches sich an den Thron anschloss, schaute er auf Harry und Angelika hinunter, die sich an Harrys Arm festkrallte, so dass ihm dieser schon erheblich weh tat.

„Nein, ich weiß es nicht!", sagte Harry und versuchte dabei seiner Stimme eine gewisse Festigkeit zu geben.

Wieder schien Lord Voldemort ihn anzugrinsen.

„Nun, ich dachte mir, dass Fräulein Reiner zunächst ihre magischen Attribute, den Armring des Bladud und das Auge des Odins, mir überlässt, ehe ich mich von euch beiden verabschieden werde."

„Warum sollte sie dies tun. Und... wo wollt ihr hingehen?"

„Sehr lustig, Potter, sehr lustig. Du weißt, was ich meine. So wie ich denke, hat dir nun Professor Dumbledore von jener Prophezeiung berichtet, mit der mein Schicksal mit dem deinen verknüpft ist. Nicht wahr!"

Harry spürte einen plötzlichen Druck in seinem Kopf, als wollte jemand mit Hilfe eines heißen Messers in ihn eindringen. Harry wusste, dass Lord Voldemort seine Anstrengungen in Harrys Kopf zu kommen auch wesentlich weniger grob durchführen könnte, doch schien es ihm nun, da sein Gegner so vollkommen unerfahren war, eine riesige Freude zu machen, diesen Angriff auf Harrys Gedanken und Erinnerungen so schmerzvoll wie möglich durchzuführen. Harry versuchte sich diesem Angriff zu entziehen... doch schon schienen Gedanken und Erinnerungen aus ihm herauszusprudeln.

Konzentriere dich, Harry! Atme tief durch und konzentriere dich!'

Harry hörte diese Stimme ziemlich leise, als er wieder einmal beinahe von Ripper, der Lieblingsdogge von Tante Magda, angefallen und in die Wade gezwickt wurde, weil er nicht rechtzeitig aus dem Umkreis dieses Hundes gekommen war. Er begann sich zu konzentrieren... er begann sich auf den Unterricht von Severus Snape zu konzentrieren, wie jener ihn, Harry, immer in diesen Oklumentikstunden gequält hatte. Und dann... war der Druck des heißen Messers plötzlich vorbei.

„Interessant, Potter, interessant. Nun, Severus war schon immer ein fähiger Zauberer, Potter. Leider hat er sich entschlossen, mir nicht mehr zu dienen... aber das wird für ihn im Augenblick zum Verhängnis werden, dafür wird schon Lucius Malfoy sorgen. Schade, ich hätte gern noch etwas aus deiner Kindheit erfahren, Potter. Sie war wohl nicht so schön, nicht wahr?"

Harry versuchte seine Bitterkeit bei diesen Worten hinunterzuschlucken und weiterhin seinen Kopf von allen unwichtigen Gedanken zu leeren, denn er wusste, das erneute Wut oder Angst Lord Voldemort nur abermals dazu bringen würde, in seinen Kopf einzudringen. Er wollte nicht, dass Lord Voldemort erführe, dass er die gesamte Prophezeiung wusste, dass Dumbledore ihm diese vor wenigen Wochen gezeigt hatte.

„Nun, Potter, du weißt doch von der Prophezeiung?"

„Und wenn?"

Lord Voldemort schürzte wieder seine Lippen zu einem Lächeln.

„Dann weißt du auch, warum ich dich töten wollte... und deine Eltern, die dich beschützen wollten, getötet habe. Dein Vater war ein Narr. Mutig, ja, aber dennoch ein Narr. Obwohl... schon einmal hatte er mich herausgefordert und mich empfindlich gestört. Aber damals war ich unvorbereitet gewesen und konnte ihm nicht so entgegentreten, wie es für einen solchen Wurm nötig gewesen wäre."

„Mein Vater war kein WURM!", stieß Harry zwischen seinen Zähnen ihm entgegen.

Harry, lasse dich nicht provozieren. Konzentriere dich!', hörte er wieder mahnend die Stimme.

Harry erschrak. Wen hörte er dort? Wem gehörte diese Stimme? Er drehte sich um und sah in Richtung von Dumbledore. Sollte er... nein, dass konnte nicht sein. Und doch... und doch schien es ihm, als hätte in diesem Augenblick Dumbledore ihm leicht vergnügt zugeblinzelte. Aber dies konnte in dem Fackelschein auch nur eine Täuschung sein. Sein freundliches und warmes Lächeln schien jedenfalls auf seinem Gesicht eingebrannt zu sein und gab Harry erneut Mut.

„Nun, er war jedenfalls ein solcher Narr, dass er seinen Freunden vertraute und sich mir entgegenstellte, als ich zu seinem Sohn wollte."

„Mut ist nicht närrisch!"

„Ha, wie der Vater, so der Sohn. Sicher, sein Können war schon beeindruckend... aber im Verhältnis zu mir war er ein WURM. Ich konnte ihn mit Leichtigkeit zur Seite fegen, ohne von ihm aufgehalten zu werden."

„Und dennoch hast du es nicht fertig gebracht, mich zu töten!"

„Ja, Potter, das ist richtig. Ich hatte nicht mit der Liebe einer Mutter gerechnet... und mich nicht mit ihrem Zauber befasst. Aber dies ist Geschichte, Potter. Ihr Zauber gilt nicht mehr. Er wirkt nicht mehr auf mich. So, dass ich dich ohne Schwierigkeiten töten kann... und werde. So wie das Schicksal es wohl vorrausgesehen hat. Allerdings weiß ich nicht, ob ich dich selbst töten muss... oder ob du die Hand eines meiner Handlanger oder Werkzeuge getötet werden musst... denn leider sind mir die letzten Worte der Prophezeiung nicht bekannt. Dir auch nicht, nicht wahr?"

Harry versuchte nicht an jene Prophezeiung zu denken, die er damals in Dumbledores Zimmer gehört hatte, doch wie von selbst durchschossen jene Worte seinen Kopf.

Der Eine mit der Macht, den Dunklen Lord zu besiegen, naht heran... jenen geboren, die ihm drei Mal die Stirn geboten haben, geboren, wenn der siebte Monat stirbt...und der Dunkle Lord wird ihn als sich Ebenbürtigen... HARRY NICHT!'

Wieder hörte er die Stimme laut in seinem Kopf. Harry blinzelte überrascht und starrte Lord Voldemort an, der nun weit ärgerlicher war als zuvor. Harry erkannte, dass Voldemort abermals versucht hatte, in Harrys Kopf zu kommen um dort wichtige Informationen zu erhalten und diesmal dies weitaus wirkungsvoller getan hatte. Diesmal hatte Harry diesen Angriff kaum gespürt und war fast in die Falle Voldemorts geraten, die jener aufgebaut hatte. Nur wieder jene Stimme hatte Harry gerettet mehr von der Prophezeiung zu verraten, jenen Teil, den Lord Voldemort noch nicht kannte.

Lord Voldemort schaute sich mit einem bösen Blick um, als würde er denjenigen suchen, der verhinderte, dass Harry ihm, Lord Voldemort, seine Geheimnisse verriet.

„Nun... ich sehe man hat dich gut vorbereitet. Aber das ist auch egal... denn hier wird dir während deines Aufenthaltes niemand helfen. Doch bevor wir unsere kleine ‚Unterhaltung' fortsetzen, nehme ich doch mal Fräulein Reiners hübschen Schmuck an mich."

Mit einer Bewegung seiner Hand, in der plötzlich ein Zauberstab weilte, rief er den Armring zu sich. Angelika seufzte auf, als der Armring sich von ihrem Körper löste.

„Ein wunderschönes Stück. Bladud war ein Narr, dass er sich umgebracht hat. Mit diesem magischen Schmuck und seiner Langlebigkeit hätte er noch heute eine wichtige Rolle in der Gesellschaft spielen können. Aber er war eben auch ein Narr. Nun, wo ist der Auge des Odins, junges Fräulein aus Deutschland?"

Angelika schluckte laut, doch Harry griff ein.

„Wir... wir sind einem Golem begegnet. Er war mit der Bruderschaft der Sonne zusammen und hat auf Angelika aufgepasst. Er hat das Auge an sich genommen."

Lord Voldemort schaute Harry nachdenklich an.

„Stimmt das, Brendan?"

„Es ist möglich, Meister. Wir mussten vor diesem Golem fliehen."

Lord Voldemort schaute weiter durchdringend Harry und dann Angelika an.

„Nun gut, wie steht es um seinen Zauberstab?"

„Er hatte keinen bei sich!", erwiderte Brendan... allerdings sehr unsicher.

Accio."

In diesem Moment flog Harrys Zauberstab aus der Robe in Voldemorts Hände.

„Wie leichtsinnig, Brendan. Wirklich... aber, es ist ja nichts passiert. Zudem... was solltest du schon tun mit deinem Zauberstab."

Voldemort nahm ihn und steckte ihn weg, ehe er auf etwas zeigte, was hinter Voldemort war.

Harry drehte sich überrascht um und sah, Bellatrix Lestrange, Peter Pettigrew und weitere vier Todesser, die ihre Zauberstäbe im Anschlag hatten.

„Hättest du ihn gezogen, Potter, dann wären meine Diener sehr erfreut gewesen. Nicht wahr Bellatrix?"

Bellatrix Lestrange grinste Harry an, sagte aber nichts.

„Nun... ich denke mir, wir werden unsere lieben Gäste ein wenig Entspannung und Zerstreuung bieten. Brendan... dir steht es zu, sie dorthin zu begleiten."

„Ja, Meister!"

Brendan, der noch immer vor Voldemort kniete zog wieder seinen Zauberstab und bohrte diesen Harry in den Rücken.

„Vorwärts!"

Schnell bugsierte er Harry und Angelika in Richtung des kleinen Tempels, von dem nur ein schmaler Pfad zum anderen Gebäude führte. Harry ahnte, dass er bald jene Gestalt zu sehen bekam, die auch schon Dumbledores Verhängnis geworden war. Doch seines Sträubens den Pfad zu gehen, konnte er sich kaum gegen Brendan und seinen Zauberstab durchsetzen.

„Ich glaube, das reicht Brendan... er ist nahe genug. Nun, Potter, willst du uns nicht deine Geheimnisse von selbst offenbaren... oder müssen wir vielleicht ein wenig nachhelfen?"

Einige der Todesser kicherten vor sich hin.

„Nein... ich werde euch nichts verraten, was ihr vielleicht nicht wisst."

„Gut... wie du willst. Peter, schlagt bitte den Gong."

„Meister..."

„Peter! Wollt ihr mir etwa..."

„Nein, Meister, natürlich nicht. Ich dachte nur..."

„Peter... du sollst nicht denken. Du sollst handeln... also... oder wollt ihr Potter und seiner hübschen Freundin Beistand leisten?"

Peter Pettigrew schüttelte sich ängstlich.

„Nein, Meister, nein, wirklich nicht."

Er griff zu dem Gong, den er trug und schlug auf ihn ein. Ein dunkler Ton durchdrang die Grotte... und im nächsten Moment konnte Harry eine Bewegung in dem kleinen Tempel sehen.

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Review-Antworten:

Fluffy Bond: Vielen Dank für deine Reviews, insbesondere natürlich für das hunderste. Vielen Dank auch für deine Beurteilung der Pressekonferenz. Schön, das sie dir gefällt. Wie du lesen konntest, hat sich somit der Orden etwas befreien können. Lucius wird wohl so schnell nicht mehr nach England kommen können... und er kann somit auch nicht so schnell Lord Voldemort Rechenschaft abgeben. Zum einen ist Voldemort also gescheitert. Nun, sehen wir weiter, was alles noch so passiert. Jedenfalls ist der Show-Down eingeleitet. Zu Grindelwald... ja, seine Zombiearmee wäre grusselig gewesen. Gut, dass Dumbledore und die anderen Zauberer dies beenden konnten. Aber es passte so wahnsinnig gut in jene Zeit. Und das du mal ein Kapitel verschwitzt... kein Problem, so hast du ja gleich zwei zu lesen.

Torence: Deine Kekse schmecken einfach phantastisch...'gg'... Danke für dein Review, liebe Grossnichte. Schön, dass die Geschichte dir immer noch so gut gefällt. Ja, ich glaube Kingsley hatte sich die Pressekonferenz auch nicht so vorgestellt. Aber manchmal kommt es eben so wie man es sich gar nicht vorstellen mag. Tyroon...ja wir werden von ihm noch einiges hören. Er ist mystisch... und er bleibt zynisch... aber er ist dann doch nicht so wie er sich vielleicht selbst sieht. Aber du wirst sehen. ( Limo mag ich, aber auch Wein und Kaffee ( inc. Cappuchino)).

Nell: Du musst dich nicht entschuldigen. Manchmal hat man eben kaum Zeit. Um so mehr erfreut es mich natürlich, wenn die Geschichte dir auch weiterhin gefällt... und du dich dann meldest. ( Was nicht heißt, dass jemand dem die Geschichte nicht gefällt sich hier nicht melden sollte... Kritik ist sehr wichtig). Jedenfalls habe ich mich riesig gefreut, das die Geschichte dich so fesselte, dass du sie in einem Schwung weitergelesen hast. Ich hoffe, das meine Geschichtsfäden alle schließlich , auch in deinem Sinne, gelöst werden. Jedenfalls braucht ihr darauf nicht mehr lange zu warten. Danke für dein Review.

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Informationen zum Nachlesen:

Schamanen und Trance

Das Wort Schamane stammt ursprünglich aus Sibirien , genauer aus dem mandschu-tungusischen Gebiet ab und gelangte über das Russische in den ethnologischen Wortschatz. Das ursprüngliche tungusische Wort "saman" (xaman) leitet sich von dem Verb "scha wissen" her, "schaman" heißt also jemand, der weiß, wissend, ein Wissender ist. Ähnlichkeiten zum palischen "schamana", das soviel wie "buddhistischer Mönch, Asket" bedeutet, sind nicht zufällig. In Europa wurde der Schamane auch gern "Kam"( Türkei), "Noita" ( Lappen), "tietöjö"( Finnen) oder "taltos" ( Ungarn) genannt und wurde in Europa gleichgesetzt mit Zauberer, Medizinmann/frau, Hexendoktor oder Magier. V.N.Basilov (1981) definiert es folgendermaßen: „Schamanismus ist ein Kult, dessen zentrale Idee der Glaube an die Fähigkeit einiger Individuen ist, von Geistern erwählt zu sein, um mit ihnen in einem Zustand der Ekstase zu kommunizieren und die Funktionen eines Mittlers zwischen den Welten der Geister und der des jeweiligen menschlichen Kollektivs einzunehmen."

Ein Schamane ist also ein Auserwählter von Geister, die ihn lehren in Trance zu fallen und auf Seelenreise zu gehen. Er arbeitet immer im Auftrag und zum Wohl der Gemeinschaft, in der er lebt. Die Fähigkeit der Seele, sich vom Körper zu lösen und auf Reisen zu gehen ist eines der wichtigsten Merkmale eines Schamanen.

Bei der neuropsychologische „Trance"- Forschung geht heute davon aus, dass man mehrere übergreifende Phasen der Trance unterscheiden kann. Diese müssen nicht zwangsläufig alle durchlaufen werden. Zu Beginn der Trance treten häufig geometrische Formen wie Punkte, Zickzackstreifen, Gitter, Reihen paralleler Linien, gebündelte Kurven, etc., auf, die zudem leuchtende Farben annehmen, flimmern, vibrieren, sich ausdehnen oder zusammenziehen oder miteinander vermischen können. Man könnte dies als erste Stufe der Erkenntnis deuten, dass alles - wie es die Auffassung im schamanischen Weltbild ist - belebt ist und dies mit der Analogie des Ein- und Ausatmens (dehnen-zusammenziehen) verbindet. Schließlich, nachdem man viele Geräusche wahrnimmt, kommt man schließlich zu einer Art Strudel oder Tunnel, in den man hineingezogen wird. Am Ende dieses Tunnels erstrahlt ein helles Licht. Die Seiten dieses Tunnels können mit den schon beschriebenen geometrischen Formen geschmückt sein. Auch Menschen und Tiere, andere Wesen oder Gegenstände können in diesen Mustern auftauchen. Wenn man den Tunnel am Ende verlässt, findet man sich in der Anderswelt mit ihren Wesen und Bewohnern wieder.

Ayahuasca

Die Inkas nannten sie "Weinrebe der Seelen" oder "Peitsche der Toten". So blumig und phantasievoll wie die Namengebung sind auch die zahlreichen Sagen und Legenden, die sich um die geheimnisumwobene Pflanze ranken. Ayahuasca nennt sich der Zaubertrank, der seit alters her von den Indígena - Bewohnern am Oberlauf des Amazonas zu rituellen Zwecken verwendet wird und der erreichen soll, dass sich nach der Einnahme die Seele vom Körper trennt.

Der Begriff Ayahuasca stammt aus der Quechua Sprache und bedeutet so viel wie "Liane der Geister". Aus Stengeln, Blättern und Wurzeln der Liane Banisteriopsis Caapi wird ein bitter schmeckender Trank hergestellt. 1851 wurde die Liane im brasilianischen Dschungel vom britischen Botaniker Richard Spruce identifiziert und erforscht. Zwei Jahre später wies er in seiner Veröffentlichung "Notes Of A Botanist On The Amazon And The Andes" auf die halluzinogene Wirkung der Pflanze hin, schob diese allerdings auf beigemischte Zusätze. Erst 1966 wurden die von Spruce nach Europa gebrachten Pflanzenteile genauer untersucht, und die stark psychoaktiv wirkenden Alkaloide Harmin, Harmalin, D-Tetrahydroharmin sowie N,N-Dimethyltryptamin als Verursacher des Rauschzustandes erkannt. Die Wirkung dieser Substanzen kann unvermindert stark eintreten und auch zu erheblichen Schädigungen führen.