Kapitel 3
Weihnachtsgeschenke und lange Erklärungen
Einige Tage vergingen, und Draco schien dazugelernt zu haben. Er beschimpfte die Muggelgeborenen nicht halb so oft wie gewöhnlich. Blaise stellte mit Befriedigung fest, daß Draco seine Lektion gelernt hatte, und sagte nichts mehr dazu. Statt dessen konzentrierte er sich auf seine Arbeit. Die Weihnachtsferien rückten näher, und es hatte den Anschein, als würden die Lehrer ihnen noch mehr Arbeit aufladen als sonst, ganz so als würden sie über die Ferien alles vergessen, was sie gelernt hatten.
Drei Tage bevor er für die Ferien nach Hause zurückkehrte, wagte Blaise sich wieder in die Bibliothek, diesmal bei Tageslicht. Er brachte ein paar der Bücher zurück, die er sich bei früheren Gelegenheiten ausgeliehen hatte, und da Madame Pince eine Menge mit all den anderen Schülern zu tun hatte, die Bücher zurückgaben, wies sie ihm die Regale, in die die Bücher gehörten, damit er sie selbst zurückstellen konnte.
Daher wanderte er gerade zwischen den Regalen herum, als er hörte, wie Hermine mit Potter und Weasley sprach. Er stellte ‚Leben und Gewohnheiten von Caradoc Dearborn' zurück ins Regal und lauschte.
„Komm schon, Hermine, es sind nur noch drei Tage bis zu den Weihnachtsferien. Bitte komm mit raus aus der Bibliothek", flehte Weasley.
„Nein, Ron, ich muß noch ein paar Sachen zu Ende machen", erklärte Hermine geduldig.
„Bitte? Nur dieses eine Mal?" fragte Potter.
Blaise grinste und ging um das Regal herum zu den Dreien hinüber, wobei er immer noch einen ziemlich hohen Stapel Bücher in den Armen balancierte. Wie er erwartet hatte, standen Potter und Weasley je auf einer Seite von Hermines Stuhl und versuchten sie zu überreden, zu Gott weiß was mitzukommen. Sie sah verzweifelt aus, aber schon etwas resigniert, als hätte sie schon aufgegeben, was für ein Schicksal auch immer sie erwartete.
Ohne weitere Umschweife ließ er all seine Bücher auf den Tisch fallen, an dem sie saß, und sie landeten mit einem befriedigenden, wiederhallenden Knall. Potter, Weasley und Hermine schraken zusammen, aber als sie ihn erkannten, entspannte Hermine sich wieder und hob nur eine Augenbraue. Potter und Weasley allerdings fuhren zornig auf, als würden sie erwarten, daß er mit gezogenem Zauberstab auf sie lossprang.
Er nickte ihnen zu, hob eines der Bücher auf und begann, den Platz zu suchen, an den er es stellen sollte. Er schob es ins korrekte Regal und kehrte zum Tisch zurück, wo er bemerkte, daß Potter und Weasley ihn noch immer anstarrten.
„Was ist?" fragte er und zog eine Braue hoch.
„Was machst du da?" fragte Weasley.
„Ich bringe Bücher zurück. Wonach sieht es denn aus?" Blaise zwang sich, nicht zu sarkastisch zu sein, da Weasley für sein hitziges Temperament bekannt war und außerdem einen harten Schlag hatte.
„Das hab ich nicht gemeint. Was machst du hier, an diesem Tisch?" betonte Weasley.
„Ron", begann Hermine.
„Nein, ich denke, er verdient eine Antwort." Blaise hob seine Hand, um sie zu unterbrechen. „Weasley, wie ich schon gesagt habe bringe ich Bücher zurück, und da die meisten der Bücher, die ich zurückbringe, aus dieser Abteilung der Bibliothek sind, bin ich hierher gekommen. Ich habe die Bücher auf diesen Tisch gelegt, weil kein anderer Tisch in der Nähe ist und Madame Pince mich in einer Streichholzschachtel zum Krankenflügel schicken würde, würde ich auch nur in Erwägung ziehen, die Bücher auf dem Boden abzulegen, egal wie kurzfristig. Und da sie …" Er zeigte auf Hermine. „… vernünftig ist, wenn es um Bücher geht, sehe ich nicht, warum sie etwas dagegen haben sollte, daß ich diesen speziellen Tisch benutze."
„Ist mir egal, was sie denkt, ich will, daß du verschwindest!" Weasley brüllte fast.
Blaise ignorierte ihn gnädig und wandte sich wieder seinen Büchern zu. Hermine wirkte leicht verärgert über die Bemerkung ihres rothaarigen Freundes. Als Weasley um den Tisch herumkam und ihn am Revers packte, konnte Blaise ihn allerdings nicht länger ignorieren. Er sah ihn an und hob eine Augenbraue, immer noch eines der Bücher in der Hand.
Er war ein paar Zentimeter größer als Weasley und konnte daher gelassen auf ihn hinabsehen. Er zog erneut eine Augenbraue nach oben, weil er wußte, daß es nicht nur Weasley, sondern auch Potter, ärgern würde. Im Moment konnte er dem Drang, gefährlich zu leben, nicht widerstehen.
„Es ist dir egal, was ich denke, ja, Ronald Weasley?" unterbrach Hermine seinen Gedankengang. Ihr Tonfall klang absolut tödlich.
Blaise lächelte. Er hätte jetzt nicht in Weasleys Haut stecken wollen. Weasley sah nervös aus, sein Blick huschte unsicher zu dem anderen Gryffindor.
„Ich, ähm, ich hab das nicht so gemeint, wie es sich angehört hat, Hermine. Ich mach mir nur Sorgen um dich, das ist alles", meinte Weasley.
„Du glaubst also außerdem, ich könnte nicht auf mich selbst aufpassen?" Hermines Augen verengten sich gefährlich.
„Ja, äh, ich meine nein, natürlich nicht", begann Weasley, aber er wurde von Potter unterbrochen.
„Er hat's nicht so gemeint, Hermine. Er ist heute nur ein großer Bruder mit einem übertriebenen Beschützerinstinkt. Er hat Ginny heute morgen einen Vortag darüber gehalten, daß sie sich die Zähne putzen sollte. Komm, Ron. Hermine kann später nachkommen, wenn sie noch zu tun hat", sagte Potter. Blaise bemerkte, daß Potter sich über seine Freunde zu amüsieren schien.
Potter mußte so was wahrscheinlich andauernd machen, wenn man bedachte, wie oft Hermine und Weasley sich stritten. Seine größte Sorge galt im Augenblick allerdings Weasley, der immer noch nicht seinen Kragen losgelassen hatte. Er fühlte sich entschieden unwohl.
„Weasley, wenn du so freundlich wärst." Er machte eine Geste auf sein Hemd.
Weasley ließ von ihm ab und folgte Potter aus der Bibliothek, aber nicht bevor er ihm einen „Sei-bloß-vorsichtig-Blick" zugeworfen hatte, was Blaise dazu veranlaßte, ein leises Lachen zu unterdrücken, daß hervorzubrechen drohte.
„Bastard mit überdimensionalem Beschützerinstinkt, was?" Blaise fuhr fort, seine Bücher zu sortieren.
Hermine ob eine Augenbraue, als sie von ihrem Buch aufblickte, und sah zu, wie er einen schweren Band in ein bereits überfülltes Regal zwängte.
„Überdimensionaler Beschützerinstinkt – ja, Bastard – nein. Seine Eltern waren rechtmäßig verheiratet, als er geboren wurde", erwiderte sie.
Blaise schnaubte, wie um ihren Kommentar zu ignorieren, und begann den Stapel durchzugehen, den Draco ihm aufgeladen hatte, bevor er zur Bibliothek gegangen war.
„Ich habe auf seine Persönlichkeit referiert, nicht seine Abstammung", entgegnete er.
„Halt die Klappe", schlug Hermine mit einem finsteren Blick vor.
„Das war ein außerordentlich lahmer Konter, sogar für dich, Hermine", bemerkte er. „Hey, sieh dir das an. Ich will gar nicht wissen, wofür Draco dieses Buch gebraucht hat."
Er hielt einen dünnen Band hoch, auf dessen Umschlag die Worte „Warum ich es gerne mit Mädchen mache" standen. Hermine blickte mürrisch drein und blätterte eine Seite in ihrem Buch um.
„Seit wann nennst du mich „Hermine", Baldrick?" gab sie zurück.
„Seit ich vier Stunden mit dir in einem verdammten Schrank eingesperrt war." Er grinste und ignorierte, wie sie ihn betitelt hatte.
„Und ich soll dich dann also Blaise nennen?" fragte sie.
Er hatte ehrlich nicht beabsichtigt, sie mit ihrem Vornamen anzusprechen, es war ihm einfach herausgerutscht, aber jetzt fühlte es sich richtig an. Er grinste wieder. Wenn die Slytherins ihn jetzt hören könnten, wie er locker mit einer Gryffindor scherzte, sie würden ihn ins St. Mungos einweisen lassen.
„Solange du mich nicht „Baldrick" nennst, oder was immer das war." Blaise zuckte mit den Schultern, als er feststellte, daß es ihm eigentlich nichts ausmachte. „Was sollte das übrigens heißen?"
„Unbedeutende Muggel-Referenz." Hermine zuckte die Schultern.
„Wenn du sicher bist", erwiderte Blaise gleichgültig und wandte sich wieder seinen Büchern zu.
„Selbstverständlich bin ich sicher. Ich bin muggelgeboren, du Trottel", murmelte sie, bevor sie wieder eine Seite umblätterte.
Der Gang war ruhig für den Großteil der Stunde, die er brauchte, um alle Bücher in die richtigen Regale zu stellen, und der seltsame Frieden, der dort herrschte, wurde nicht einmal von Mrs Norris' plötzlichen Erscheinen gestört.
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Harry und Ron hatten sie endlich aus der Bibliothek herausbekommen und sie sogar dazu gebracht, an ihrer jährlichen Schneeballschlacht teilzunehmen. Sie fuhr über Weihnachten nach Hause, während die beiden hierblieben, und sie wollte ihre letzten Tage in Hogwarts so gut wie möglich nutzen.
Als der letzte Tag kam, saß Hermine zwischen ihren beiden besten Freunden, lachte und tauschte Geschenke mit ihnen, von denen die beiden schworen, daß sie sie erst am Weihnachtsabend öffnen würden. Sie machten es jedes Jahr so, es sei denn sie waren alle im Fuchsbau, wo sie die Weihnachtsgeschenke am richtigen Tag tauschten.
„Ich hoffe, dir gefällt das Geschenk, Hermine", sagte Ron grinsend.
„Oh, ich bin sicher, das wird es. Ich frage mich, welche Buchhandlung es dieses Jahr ist." Sie grinste ebenfalls, und Ron und Harry sahen leicht schuldig aus. Die letzten zwei Jahre hatten sie ihr jeweils für so viel Geld, wie sie gerade entbehren konnten, Gutscheine geschenkt.
Harry war dabei, etwas zu sagen, aber er schloß den Mund wieder, als er über Hermines Schulter schaute. Tatsächlich verstummten alle Gryffindors, als sie hinter Hermine blickten. Sie sah die anderen fragend an, aber da niemand etwas sagte, drehte sie sich um, um nachzusehen, was sie zum Schweigen gebracht hatte. Und fiel beinahe vom Stuhl.
Vom Slytherin-Tisch kam Blaise Zabini. Er sah aus, als ginge er jeden Tag zum Gryffindor-Tisch, als wäre das nichts Ungewöhnliches. Er hatte ein eingewickeltes Päckchen in der Hand, etwa so lang wie sein Unterarm und dreimal so breit. Hermine hob eine Braue, und er zwinkerte ihr fast unmerklich zu. Er setzte sich neben sie, auf das schmale Stückchen Bank zwischen ihr und Harry, wodurch er beinahe auf ihrem Schoß saß, und reichte ihr das Päckchen. Er schien die finsteren Blicke von den übrigen Schülern nicht zu bemerken.
Sie nahm das Päckchen mit gehobener Augenbraue an und begann, die Verpackung abzureißen, nachdem sie Blaise einen fragenden Blick zugeworfen hatte. Er nickte, und schon bald hatte sie das Geschenkpapier entfernt. Im Innern befand sich ein Pappkarton, braun und sehr feucht, aber durch irgendein Wunder zusammengehalten.
„Du hast mir einen nassen Karton besorgt, wie reizend. Auf eine sehr, sehr befremdliche Art", sagte sie und sah ihn unsicher an, als es sie plötzlich wie ein Blitz traf. Sie wußte genau, woher er die Idee hatte. „Oh, warte. Du hast einen sehr schrägen Sinn für Humor, oder?"
„Selbstverständlich." Er grinste und tätschelte ihr den Kopf. „Aber ich muß los, meine Eltern warten."
Mit diesen Worten entfernte er sich aus der Mitte der Gryffindors und ging auf die Tür zu. Hermine warf ihm einen düsteren Blick nach. Aus dem Karton in ihrer Hand tropfte langsam Wasser auf ihren Pullover herunter. Dann schlich sich ein hinterhältiges Grinsen auf ihr Gesicht, und sie wandte sich zu Harry um, der bei ihrem Gesichtsausdruck zurückschreckte.
„Es ist Zeit für die Revanche", verkündete sie und steckte die Schachtel in ihre Tasche, als sie ein Buch hervorholte und Blaise nachlief.
Harry und die restlichen Gryffindors sahen sie mit wachsendem Schrecken gehen. Wenn Hermine diesen Gesichtsausdruck hatte, dann plante sie etwas, das für das Opfer ihres Plans ziemlich böse enden würde.
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Sie holte Blaise draußen in der Eingangshalle ein. Er stand bei der Tür, mit einem Mann, der unverkennbar sein Vater war. Das gleiche leicht gewellte Haar und die gleichen leuchtend blauen Augen, wenngleich sein Vater hellere Haare hatte. Sie sahen sich sehr ähnlich, obwohl Blaise größer war als sein Vater. Sie waren gerade im Gehen begriffen, daher rannte sie durch die Halle.
„Hey, Blaise, warte einen Moment!" rief sie.
Er drehte sich um, erkannte sie und zuckte leicht zusammen. Er schien zu wissen, daß sie wütend war, weil er sie reingelegt hatte, aber er wartete mit gehobener Braue, um sich ihr zu stellen. Sie kam vor ihm zu einem quietschenden Halt, und er wartete, bis sie wieder zu Atem gekommen war. Sie drückte ihm das Buch, das sie bei sich trug, in die Hände.
„Bitte", sagte sie, noch immer etwas atemlos.
Er sah sie an, dann den Umschlag des Buches. Wie man seine Füße zurückverwandelt – Wenn Zaubersprüche schiefgehen stand dort in eleganten grünen Buchstaben. Er hob die andere Braue. Warum gab sie ihm ein Buch über Verwandlung? Augenblick, das Buch, das er gelesen hatte, als sie explodiert war und Malfoy attackiert hatte, hatte einen französischen Titel gehabt, der übersetzt bedeutete „Oh nein, ich habe meine Füße verwandelt".
„Also gut, jetzt bin ich überzeugt, daß du eine getarnte Slytherin bist", sagte er grinsend.
„Schhh, verrat's ihnen nicht", erwiderte sie und legte einen Finger an die Lippen, während sie sich umsah. „Lebend werden die mich nie kriegen!"
Sie grinste wie eine Wahnsinnige. Er trat einen Schritt zurück und wandte sich zu seinem Vater um, sah sie aber weiterhin an, während er ziemlich zögerlich lächelte.
„Vater, könntest du bitte eine Eule nach St. Mungos schicken und ihnen mitteilen, daß eine der Insassinnen aus der Abteilung für kriminelle Geisteskranke ausgebrochen ist."
„Hey, ein guter Zug verdiente eine gute Antwort." Hermine grinste und tätschelte ihm den Kopf – etwas, das sie nur auf Zehenspitzen bewerkstelligen konnte. „Fröhliche Weihnachten."
Damit wandte sie sich von Blaise und seinem Vater ab und ging in Richtung Große Halle davon. Blaise drehte das Buch in seiner Hand um, als sich ein ehrliches Lächeln auf sein Gesicht stahl.
„Ich will verdammt sein", murmelte er. „Sie hat sich tatsächlich gerächt."
„Gerächt wofür?" fragte sein Vater.
„Eine lange Geschichte, Vater, eine lange Geschichte. Es beginnt alles mit der Bibliothek", erwiderte er.
„Nun, sie hat gesagt, ein guter Zug verdient eine gute Antwort, also was hast du ihr gegeben?" fragte sein Vater interessiert.
„Einen nassen Karton", antwortete Blaise und bewunderte seine Fähigkeit, keine Miene zu verziehen.
„Einen nassen Karton", wiederholte sein Vater. „Blaise, du mußt noch sehr, sehr viel lernen."
„Wenn du meinst, Vater." Blaise grinste.
Und die beiden gingen hinaus, Blaise mit dem Buch unter dem Arm und ziemlich amüsiert. Sein Vater schüttelte den Kopf als wisse er nicht, was er mit seinem Sohn machen sollte.
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Hermine setzte sich mit einem boshaften Grinsen auf ihren Platz in der Großen Halle. Sie wußte, daß Blaise es nicht leicht haben würde, seinem Vater das zu erklären. Hoffentlich würde er es sogar zweimal erklären müssen, das wäre die perfekte Rache an einem Slytherin, den Meistern, wenn es darum ging, sich um Erklärungen zu drücken.
Die Gryffindors schenkten ihr neugierige und mehr als ein bißchen furchtsame Blicke, aber sie beachtete sie nicht. Sie spekulierten zweifellos darüber, ob Blaise ihr fester Freund war oder nicht, was nur bewies, wie dämlich sie waren. Wäre Blaise ihr fester Freund, dann hätte er ihr mit Sicherheit weder einen nassen Pappkarton zu Weihnachten geschenkt noch hätte sie gesagt, daß sie sich an ihm rächen würde.
„Hermine, was war das?" fragte Ron zögerlich, als hätte er Angst, sie würde in die Luft gehen.
„Was war was, Ron?" fragte sie zurück und gab sich ahnungslos.
„Was hat dieser Slytherin an unserem Tisch gemacht?" fragte er.
„Er hat mir einen Karton gegeben, mein Weihnachtsgeschenk, was das beste Geschenk ist, das man von ihm erwarten kann. Ich dachte, du könntest sehen mit deinem hübschen Paar Augen. Hast du ihn nicht gesehen?" fragte sie.
„Natürlich hab ich das, aber darum geht's nicht! Warum zum Teufel gibt er dir ein Geschenk?" Ron schrie jetzt beinah.
„Weil er ein unerträglicher, raffinierter, sarkastischer Bastard mit einem stark verdrehten Sinn für Humor ist." Hermine lächelte süßlich. „Und jetzt wo deine Neugier befriedigt ist, kannst du dich wieder um dein Frühstück kümmern und in Ruhe essen."
Ron und Harry sahen sie unsicher an, aber sie taten, was sie sagte, denn sie wußten, daß sie wütend werden würde, wenn sie sie zu sehr damit bedrängten. Und dies war sicherlich einer der Momente, wo es besser war, ihr aus dem Weg zu gehen, bevor sie die Beherrschung verlor und sie womöglich verfluchte.
Hermine stocherte gedankenverloren in ihrem Essen. Sie würde heute nach Hause fahren und über Weihnachten bleiben. Zwei Wochen ohne Unterricht. Zwei Wochen, bevor sie Blaise Zabini zu Tode ärgern konnte, wie es in den letzten beiden Tagen ihre Gewohnheit gewesen war. Irgendwie würde sie es vermissen. Es war merkwürdig, das mußte sie zugeben, aber irgendwie hatte es Spaß gemacht, ihn zu beleidigen und zu wissen, daß er sich nicht zu angegriffen fühlen würde um zu lachen.
Sie lächelte. Vielleicht würde sie ihm in den Ferien einen langen Brief über nichts Besonderes schreiben, nur um ihm auf die Nerven zu gehen, ihn zu fragen, wie es seinen Füßen ging. Das würde sie ihn nie vergessen lassen.
