Zusammenfassung:
In einem Restaurant in Birmingham wird Karkaroff und alle anderen Anwesenden von Pettigrew getötet. Allein ein mysteriöses Mädchen, Angelika Reiner, kann durch ihre magischen Accessoires, den Armring des Bladuds und einem magischen Türkis, dem Auge Odins, überleben. Harry, der im Ligusterweg seine Ferien verbringt und dort in einer Nachrichtensendung Pettigrew erkennt, informiert den Orden davon, reist aber dann selbst nach Birmingham, um Angelika zu sprechen. Dort kann er, selbst noch gerade einem Angriff der Todesser entkommen, die mit dem schwarzen Magier Grindelwald verwandte Angelika vor dem Zugriff der Todesser retten. Mit Hilfe des Arzt Neil O'Sullivan, einem ehemaligen Hufflepuff-Schüler und Neu-Mitglied des Ordens, kehrt Harry und die wieder genesende Angelika zum Grimmauldplatz zurück, um die nicht registrierte Zauberin auszubilden. Um ein wenig mehr über Angelika zu erfahren, versucht Hermione die Geheimnisse des Armringes des Bladud zu erforschen, den jener keltische Königssohn einst von Maegarn, einer Waldnymphe als Liebesbeweis erhalten hatte, ehe sie von ihrem Vater getötet wurde.
Als der Phönixorden durch einen von langer Hand vorbereiteten Schachzugs Lord Voldemorts, bei dem er nicht nur unbemerkt den Zaubererminister Cornelius Fudge beim gescheiterten Prozess von Lucius Malfoy gegen einen Doppelgänger austauschen, sondern auch durch einen fingierten Mord Ordensmitglieder inhaftieren lassen kann, den Grimmauldplatz verlassen muss, gerät auch Harry mit Angelika beinahe in die Hände der von Lucius Malfoy und Dolores Umbridge neugegründeten Polizeitruppe SET. Auf der Flucht vor ihnen gerät Angelika in die Hände der "Bruderschaft der Sonne", eine Gruppe deutscher militanter Zauberer. Harry, Mundungus Fletscher, George Weasley und das Ordensmitglied Brendan, fliegen ihnen hinterher, um sie zu befreien. Neil, Ron und Hermione, die sich dieser Befreiungsaktion anschließen wollen, werden allerdings von Todessern abgefangen. Ron kann dabei fliehen, gerät aber später ebenfalls in die Hände der Bruderschaft, während Hermione den verletzten Neil vor den Todessern verteidigt. Als sie fast überwältigt wird, kommt ihr der mysteriöse Zwillingsbruder Neils, Tyroon, ein Vampir, zur Hilfe, der die Todesser tötet. Mit Tyroons Hilfe kann Hermione Neil nach Warwick, dem neuen Hauptquartier des Ordens bringen.
Arthur Weasley, der mit Hilfe des ebenfalls gefangenen, richtigen Cornelius Fudge aus einem Gefängnis entkommen kann, will auf einer Pressekonferenz, die vom falschen Fudge einberufen wurde, die Machenschaften Voldemorts aufdecken. Als Lucius Malfoy dabei den falsche Fudge durch, den unter einem Imperius-Fluch stehenden, Snape umbringen lässt, um noch weitere Macht in die Hände zu bekommen, lässt der richtige Fudge Malfoy und Umbridge vor der Presse auflaufen. Während Lucius Malfoy durch die Mithilfe seines Sohnes Draco aus England fliehen kann, wird die Mittäterin Dolores Umbridge überwältigt.
Währenddessen ist Dumbledore nach Bath gereist, um nach längerem Suchen den Weg zur richtigen Quelle der Sul, die Voldemort die Unsterblichkeit verspricht, zu finden. Doch dabei gerät er anscheinend in eine Falle Voldemorts, die dieser Dumbledore gestellt hat. Harry, der Ron und Angelika befreit, erlebt diese Gefangennahme durch Voldemort mit. Er fällt in einen komatösen Zustand, aus dem er nur durch Angelikas Türkis wieder erwacht. Zusammen mit Brendan und Ron, will er Angelika in Sicherheit bringen. Doch was Harry nicht weiß, ist, dass Brendan nicht nur ein Verräter, sondern auch der Neffe seines ehemaligen Hogwartslehrer Professor Quirrell ist. Aus Rache über dessen Tod, bringt Brendan Harry und Angelika zu Voldemort. Dieser versucht mit Hilfe der Legilimentik herauszufinden, ob Harry mehr von der Prophezeiung weiß, doch durch eine ‚Geister'-Stimme kann Harry sich den Geistesangriffen zu Wehr setzen. So setzt Voldemort Harry einer Sirene aus, einem Wesen in Frauengestalt, aber mit Klauenhänden und Reißzähnen. Während sie Angelika fast dazu bringen kann, sich ihr durch einen hypnotischen Gesang zu nähern, hilft die ‚Stimme' Harry sich aus der Hypnose zu befreien. Brendan, der Harrys Tod sehen will, gerät aus Übereifer in die Reichweite der Sirene und wird getötet. Daraufhin lässt Voldemort Harry foltern und setzt ihn und Angelika der Sirene aus. Nur mit Mühe entgehen sie diesem Wesen und können schließlich durch Angelikas Animagusfähigkeiten, sogar Brendans Zauberstab erringen.
Währenddessen treffen sich in Warwick Hermione, Ginny, Mundungus und Remus, sowie Tyroon, um über die Hilfe für Dumbledore und Harry zu reden. Doch der Weg zur Quelle scheint verbaut zu sein... einzig der Weg über die Anderswelt, die Totenwelt, scheint der einzig Mögliche zu sein. Doch den kann körperlich nur Tyroon, der Vampir, nehmen. Hermione, durch eigene Gefühle zu Harry getrieben, arbeitet einen Plan aus, wie sie Tyroon begleiten kann.
31. Im letzten Moment
„Was hast du vor?", fragte Angelika ihn und schaute ängstlich zur Sirene.
Sie hatte sich nun bis auf einige Meter genähert und zeigte unverhohlen ihre Reißzähne.
„Ich weiß noch nicht!", sagte Harry... ihm musste nun schnell etwas einfallen. Es musste ein endscheidender Zauber sein, um die Sirene zu vernichten und zugleich die Todesser zu hindern, sich Angelika und ihn vorzunehmen. Die Sirene zu fesseln war Blödsinn, entschied Harry. Im nächsten Augenblick würde sie entweder wieder frei sein... oder spätestens dann, wenn die Todesser ihm den Zauberstab entwendeten und sie dann wieder befreiten. So wäre nur Zeit geschunden... doch wofür? Vielleicht suchte man ihn schon, aber Harry nahm an, dass niemand unbemerkt in die Grotte vordringen konnte. Jedenfalls nicht auf den natürlichen Wegen. Auch Stupor oder andere Zauber würden bei diesem magischen Wesen nicht helfen... wie sie einst schon gegen Hagrid nichts ausgerichtet hatten, als Umbridge ihn inhaftieren wollte. Zwar konnte er mit „Ligaris", dem Zauber von Voldemort die Sirene binden... vielleicht jedenfalls, denn Harry hatte jenen Zauber noch nie angewendet. Er wusste also nicht, ob er ihn auch wirklich beherrschte, ob er die Kraft besäße diesen Zauber richtig anzuwenden. Wenn er ihn anwendete und er funktionierte nicht... dann war er wahrscheinlich tot. Nein, das war auch nicht der richtige Weg. Harry begann leicht zu schwitzen. Vielleicht könnte er etwas herholen um die Sirene aufzuhalten... ja, das war es!
„Harry?"
„Ich habe es! Hast du ein Tuch oder so etwas?"
Angelika starrte ihn verdutzt an, dann gab sie ihm ihren Umhang.
„Reicht der?"
„Ich glaube, mehr als genug."
Die Sirene hatte sie nun fast erreicht, doch noch immer war Tonks steinerner Körper im Wege. Sie schaute die beiden Jugendlichen an und begann wieder zu singen."
„Oh, nein... ich... oh, wie wunderbar."
„Angelika, wehre dich dagegen!"
Von weitem hörte er das Lachen der Todesser, das ihn weiter zur Vernunft brachte. Der Gesang der Sirene war für Harry immer noch betörend, doch da er gesehen hatte, was sie mit einem Hypnotisierten tat, würde er nicht mehr so rasch ihrem Gesang verfallen. Angelika wollte schon wieder zu der Sirene laufen, doch dann schüttelte auch sie den Kopf und zog die Schultern hoch.
„Nein, ich... ich will nicht enden wie Brendan! Sie ist falsch..."
Die Sirene, die gehofft hatte, dass die beiden jugendlichen ihr ein weiteres Mal verfielen, sang stärker, beeilte sich aber die Figuren zu umgehen, um selber an die beiden heranzukommen. Harry zog Angelika an ihrer Bluse zu sich heran und drehte sich so, dass die Todesser ihn aus dem Blick verloren. Als die Sirene nicht einmal drei Meter von ihm entfernt war, hob er den Zauberstab und sagte laut:
„Accio Gorgonenhaupt"
In diesem Moment zerrte etwas an dem Hals der Sirene, die verdutzt stehen blieb und sich gegen den Zauber wehrte, der sie... oder besser den Gegenstand, der um ihren Hals hing, zu Harry transportieren sollte. Dann flog dieser Gegenstand aus ihrer Toga und verblieb einen Moment in der Luft stehen, da er immer noch an einer Kette um den Hals der Sirene befand. Doch innerhalb von Sekunden riss diese und der Gegenstand flog auf Harry zu. Harry schloss die Augen und hielt den Umhang vor sich her. Als er merkte, dass Gegenstand den Umhang berührte, hüllte er diesen in dem Umhang ein, ohne auf ihn zu schauen.
„Was für einen Zauber hast du angewendet?", fragte Angelika ihn verblüfft.
„Ich weiß, das die Sirene ein Gorgonenhaupt um ihren Hals getragen hatte. Ein Haupt, welches Dumbledore und Tonks versteinern ließ."
„Oh... und was hast du damit vor... Harry, sie kommt wieder auf uns zu. Mach etwas, Harry."
Die Sirene, die sich gegen den Zauber gewehrt hatte und nun von dem Haupt befreit war, schritt auf Harry zu und holte mit der Klauenhand aus. Harry griff, ohne nachzusehen, in den Umhang, spürte wie er Haare fand und riss den Kopf aus dem Tuch.
„Schließ die Augen, Angelika!", rief er noch schnell zu Angelika, wobei er versuchte sie anzusehen und weder auf die Sirene noch auf das Haupt zu schauen. Er sah nur wie die Klauenhand niederfuhr. Er schloss seine Augen... vielleicht war es zu spät. Gleich... gleich würde er einen Schmerz verspüren, wenn die Klauenhand in seinen Körper eindrang und ihn zerstückelte. Doch dann spürte er nur, wie etwas seinen Arm berührte... etwas kaltes und festes. Und dann dort blieb. Er senkte seinen Arm und umhüllte das Haupt wieder mit Angelikas Umhang.
„Harry, was ist passiert? Ich kann kaum hinsehen!"
Harry begann zu grinsen. Angelika musste ebenfalls vor Angst die Augen zugemacht haben... und war ebenso wie er nicht versteinert worden. Obwohl sein Anraten zu spät gekommen war, hatte es dennoch keine Folgen für sie gehabt. Er schaute auf... und stöhnte. Einen Augenblick später und die Klauenhand, welche seinen Arm nun berührte, hätte ihn zerstückelt. So hatte sie ihn nur kurz berührt, ein wenig die Haut aufgeritzt, ehe die Sirene selbst zu Stein geworden war. Ihr Lächeln, welches von ihrem Triumph herrührte, blieb nun stets auf ihrem Gesicht gebannt.
„Was ist dort los... Moravec, sieh nach!"
„Herr, Meister, aber die Sirene... ?"
„Geh..."
„Ja, Meister!"
Harry konnte hören, wie der Todesser sich langsam dem Tempel und damit der versteinerten Sirene näherte. Wieder steckte er seine Hand in den Umhang. Er drehte sich um und sah... nichts. Dann blickte er hoch und sah, wie ein Kauz langsam in Richtung Thron davon flatterte. Was hatte Angelika vor? Wollte sie ihm helfen? Wie... was wollte sie an dem Thron, dort war... Bladuds Armring! Sie versuchte sich ihr Eigentum wieder zu holen, sagte sich Harry.
‚Hoffentlich geht das gut!'
Doch die Todesser achteten nicht auf den kleinen Kauz der über ihnen flog, sie hatten nur Augen auf die regungslose Sirene und Moravec, der sich langsam und furchtsam ihr näherte.
„Wo ist Potter?", hörte Harry die Stimme von Voldemort hören.
Dann hörte er links ein Geräusch, er riss das Haupt herum und schloss die Augen. Einen Moment später, als kein Geräusch mehr zu hören war, senkte er seinen Arm und verhüllte das Haupt mit dem Umhang. Er öffnete die Augen und sah den Todesser Moravec versteinert den Zauberstab heben.
„Und du meinst, damit kannst du mich und meine Todesser besiegen?", hörte Harry eine Stimme hinter sich. Erschrocken drehte er sich um und sah... Voldemort, der keine zwei Meter hinter ihm stand.
„STUPOR"
Der Fluch traf in mitten auf die Brust. Ohne auch seinen Zauberstab heben zu können, fiel Harry nach hinten. Der Umhang mit dem Gorgonenhaupt rollte weg, außerhalb seiner Kontrolle, während er selber auf dem harten Marmorboden aufschlug. Er bemerkte, dass Brendans Zauberstab bei seinem Sturz zerbrach. Er hatte nicht gedacht, dass Voldemort sich einfach hinter ihm apparieren konnte... ohne auch nur einen Laut abzugeben, doch da hatte sich Harry verrechnet.
„Ich sagte schon einmal, Potter, es ist mutig sich gegen mich zu wenden, aber auch dumm. Du kannst dich nicht mit mir messen... und du wirst es von nun auch nicht mehr. Ich habe jetzt genug von dir und deinesgleichen."
Lord Voldemort hob seinen Zauberstab.
„Avada Kedavra!"
Harry schloss die Augen. Er wusste, jetzt war es aus. Gleich würde er tot sein... wie sein Vater, wie seine Mutter, wie Sirius! Noch einmal zogen schemenhaft bestimmte Szenen seines Leben an ihm vorbei... glückliche Momente... das Quidditchspielen, als er einen Schnatz gefangen hatte... Szenen mit Ron und Hermione... sein erstes Weihnachtsfest in Hogwarts... Dobby, der zwei paar unterschiedlichen Strümpfen trug... Hagrid und Fang... Sirius in der Höhle, zusammen mit Seidenschnabel... Moment...
Er öffnete die Augen, als er Voldemort fluchen hörte. Er schaute nach vorn und sah... Angelika! Sie lag vor ihm, in menschlicher Gestalt, regungslos. Ihre Arme waren von sich gestreckt, wobei sich in einer ihrer Hände noch ein Bruchstück von Bladuds Armring befand.
„Sie hat dir nur kurz dein Leben gerettet, Potter. Und hat ihres dafür geopfert. Wie töricht. Sie meinte wohl, sie müsse der Waldnymphe Maegarn nacheifern, die einst Bladud vor einem Todesfluch rettete. Aber mich wird sie damit nicht aufhalten können."
„Nein, NEIN", rief Harry entsetzt, begann sich aufzurappeln. Sein Blick war nun nicht mehr auf Voldemort gerichtet, sondern nur noch auf den leblosen Körper von Angelika. Der Armring hatte nur einmal einen Todesfluch abgelenkt. Doch bei Voldemorts Todesfluch war er zerbrochen und hatte Angelika anscheinend nicht retten können. Sie musste sich vor den Fluch geworfen haben. Sie hatte ihr Leben aufgegeben, um seines zu retten.
Tränen schossen ihm automatisch in die Augen. Sie war für ihn wie eine Schwester gewesen.
„Du Hund, du verdammter Himmelhund", schrie er Voldemort an und lief ihm entgegen. Ihm war es egal, ob er nun sterben müsste, doch noch einmal wollte er Lord Voldemort all seinen Hass entgegenschreien.
„Avada Ked..."
„Expelliarmus"
Ehe Harry mit all seiner Wut Voldemort erreicht hatte, war jener durch einen Zauber nach hinten gestürzt. Harry sah wie Voldemorts Zauberstab von ihm wegflog und irgendwo im Becken der Quelle verschwand. Harry blieb verdutzt stehen und sah sich um.
„Hermione?"
Er schaute verdutzt nach rechts, auf ein Wesen, das dort aus dem Nichts aufgetaucht war und immer noch ihren Zauberstab im Anschlag hatte. Doch irgendetwas war anders bei Hermione. Um ihr herum war ein glühendes Licht zu sehen, welches sie vollständig einhüllte. Sie sah zudem so... alt und müde aus. Ihre Haut war grau, unter ihren Augen lagen dunkle Schatten, Falten zogen sich über ihre Stirn und... eine ihrer braunen Strähnen war weiß geworden.
„Bist du das Hermione?"
Die Gestalt nickte, sagte aber nichts, sondern schaute nur angespannt in das Dunkel, in das Voldemort verschwunden war.
„Ist... Angelika tot?"
Ihre Stimme klang, als würde sie von ganz weit her kommen. Ein kalter Schauer lief Harry den Rücken herab. Er trat schnell zu Angelika hinzu und fühlte ihren Puls. Zunächst schien seine Befürchtungen einzutreffen, denn Harry fühlte nichts.
‚Sie ist tot. TOT. Dieser verdammte... nein, nein, sie... sie lebt. Sie LEBT. Ich fühle ihren Puls... aber er ist sehr schwach... sie wird sterben, wenn wir ihr nicht helfen."
Hermione nickte, doch blieb sie weiterhin angewurzelt stehen und schaute zunächst ins Dunkel, dann auf die übrigen Todesser, die anscheinend ebenfalls in einen Kampf verwickelt waren.
„Tyroon... er braucht Hilfe", murmelte Hermione... und verschwand wie sie gekommen war. Atemlos schaute Harry hinüber zu den Todessern. Ein silberner Schatten bewegte sich zwischen ihnen umher, als würde er zwischen ihnen einen Tanz durchführen. Einen Totentanz. Es sah anmutig aus, so anmutig, dass Harry diesen Tanz bewunderte... und fürchtete. Was für ein Wesen konnte so den Tod bringen? Denn einige der Todesser sanken unerwartet zu Boden, als wären sie urplötzlich Flüchen ausgesetzt worden, die niemand gehört hatte. Dann aber stürzte sich einer der Todesser nach vorn... Harry erkannte, das es Rodolphus Lestrange war, Bellatrix's Ehemann. Er schien jemanden zu umarmen, ihn festzuhalten und stürzte sich mit ihm in das Becken der Quelle der Sul. Keiner der beiden... weder der silberne Schatten, noch Rodolphus tauchten danach wieder auf. Harry schaute auf das Becken, doch langsam beruhigten sich die Fluten. Die anderen Todesser, die noch übrig geblieben waren, begannen einer nach dem anderen zu apparieren. Einige stellten sich... Hermione?... ja, Hermione, noch im Kampf, doch auch sie verschwanden kurz daraufhin. Harry drehte sich um und ging zu Angelika... sie lag noch immer reglos da. Harry kontrollierte ihren Atem...
‚Sie lebt, ja, Merlin sei Dank, sie lebt'
Ein Geräusch ließ ihn aufschrecken und er schaute nach oben. Dann ließ der Anblick seinen Atem fast stehen. Keine zwei Meter von ihm entfernt stand... Lord Voldemort, der ihn beobachte.
„Was willst du noch, Voldemort? Bist du zurückgekommen, um mich endgültig zu vernichten? Nun, dann tu es endlich!"
Doch Lord Voldemort schaute nur Harry an... und zum ersten Mal schien es so, als wäre die Überheblichkeit Lord Volemorts, die fast magische Kraft und die Aura des schwarzen Magiers verschwunden. Er blickte fast... ängstlich auf Harry. Dann schüttelte er seinen Kopf, drehte sich um und verschwand. Harry schaute ihm hinterher. Sollte er ihn verfolgen? Er blickte müde auf Angelika und entschied sich, hier bei Angelika zu bleiben. Er würde ihn wieder treffen, ein anderes Mal... das war seine Bestimmung. Doch Harry wusste nun, dass er angreifbar war, verletzlich... Müde strich er Angelika ein Strähne aus dem Gesicht. Dann setzte er sich hin und bettete ihren Kopf auf seinen Schoß. Und wartete...
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„Nein, NEIN..."
Harry schreckte hoch. Wieder hatte er miterleben müssen, wie Angelika... oder war es diesmal sogar Hermione gewesen?... zu Boden stürzte, getroffen von Lord Voldemorts Todesfluch. Schweiß stand auf seiner Stirn. Er hatte nichts gegen diesen Fluch tun können... nichts. Er sollte durch den Fluch getötet werden, doch starben immer die anderen.
„Harry? Harry, alles klar?"
Harry schaute sich um. Er war nicht mehr in der Grotte, bei der Quelle der Sul, sondern lag hier in einem Bett. Harry schaute sich verwundert um. Wie war er hierher gekommen? Die Sonne schien durch ein geöffnetes Fenster hinein und blendete ihn, so dass er mit den Augen zwinkern musste. Irgendjemand saß neben seinem Bett, jemand, der ihn eben angesprochen hatte und den er durch die Helligkeit im Raum kaum erkennen konnte. Harry richtete sich auf und suchte seine Brille auf dem benachbarten Schränkchen. Als er sie schließlich aufsetzte, erkannte er Hermione neben sich auf dem Bett sitzen.
„Guten Morgen, Harry"
„Ehm... guten Morgen, Hermione... wo bin ich?"
„In Hogwarts. Man hat dich aus der Grotte herausbringen können, nachdem man den Eingang gefunden und den Zauber lösen konnte, welches verhinderte, dass andere die Grotte betreten konnten. Aber ohne Hedwig hätten sie dies nie erreicht"
„Hedwig?"
„Ja, Hedwig, deine Eule. Sie war es schließlich, die Remus und Professor McGonagall in die Kirche brachte und sich auf den Stein setzte, auf dem der Zauber stand, wie man zur Grotte gelangt. Ich wusste schon immer, dass Hedwig eine ganz besondere und hochintelligente Eule ist."
Hermione lächelte Harry froh an. Sie schien wie früher zu sein, ihr Lächeln wirkte jugendhaft und doch allwissend. Ihre Haut war weder grau noch besaß sie Schatten um ihre Augen.
Harry blinzelte... Hatte er geträumt, dass Hermione ihn vor Voldemort errettet hatte? Doch dann fiel ihm eine kleine weiße Strähne auf, die Hermione ins Gesicht fiel. Harry wollte nach ihr greifen, doch Hermione entzog sich ihm.
„Du... du warst doch da unten"
„Ja... und nein!", sagte Hermione und schaute dabei an Harry vorbei, als würde jemand hinter Harry stehen.
„Das verstehe ich nicht. Warst du nun in der Grotte... oder warst du es nicht. ?"
„Ich...", Hermione schluckte, als habe sie einen ganz trockenen Mund," ich war in der Grotte, ja, aber..."
„Aber?", fragte Harry nach. Ihm fiel jenes Licht wieder ein, welches Hermione umhüllt hatte.
„ Es war mein Astralkörper... nicht mein Körper selber. Es ist so etwas wie ein Geist. Mein Körper blieb in Warrick zurück, während mein Astralkörper, getrennt durch einen Zaubertrank, auf den Weg machte, zu dir zu gelangen. Und, weiß Gott, wir kamen nicht zu spät. !"
Harry nickte, obwohl er es immer noch nicht ganz verstanden hatte. Dann fiel ihm der silberne Schatten ein, der mit den Todessern gekämpft hatte.
„Dein Begleiter... wer war er?"
Hermione schaute ihn kurz an... ihre Lockerheit war verflogen und kurz darauf lief eine vereinzelte Träne ihr die Wange hinab.
„Tyroon", hauchte sie
„Wer war er?"
„Er ist... war der Zwillingsbruder von Neill. Er war ein Vampir, ein Wiedergänger, der mich auf dem Weg zu dir durch das Reich der Toten begleitete und führte. Ohne ihn wäre ich sicher nicht an Gwyn ap Nudd vorbeigekommen oder würde dort im Totenreich noch immer umherirren. Er war es, der mich stets an meinen Auftrag erinnerte, auch dann, wenn ich fast verzweifelte oder ihn vergessen wollte. Wenn ich zu sehr zögerte."
Hermione schaute nach unten und sagte nun nichts mehr. Allein ihre Hände begannen die Bettdecke Harrys zusammenzukneten. Dabei konnte Harry sehen, wie das Blut aus ihren Fingern verschwand, denn sie wurden fast weiß vor Anstrengung.
„Ist er. ?"
„Ja, er ist tot. Er hat sich für uns geopfert. Er durfte nicht mit dem Wasser in Berührung kommen, denn sonst würde er verbrennen. Das sagte er mir jedenfalls zuvor. Wie bei Feuer. Aber Rodolphus Lestrange stürzte sich vor, ergriff ihn und stürzte sich mit ihm in das Becken der Quelle der Sul."
Hermione machte eine kurze Pause, ehe sie weitersprach.
„Zwar muss er gelitten haben, aber nur kurz... und dennoch hat er gelacht, als er ins Becken stürzte. Er wusste, was ihn erwartete... und dennoch hat er gelacht."
„Und Lestrange?"
„Er verbrannte mit Tyroon..."
Wieder trat Stille ein.
„Ich glaube, er war glücklich, das sein Leben durch diese Tat endlich ein Ende gefunden hat. Ich glaube, er hat es darauf angelegt. Er wollte sterben... endlich sterben... und doch, es ist ein großer Verlust..."
Wieder schwieg Hermione. Dann aber atmete sie ein, streckte sich und schaute Harry in die Augen.
„Jedenfalls... er würde sich freuen... auf seine Art... wenn er sehen würde, dass es dir anscheinend wieder besser geht."
Harry atmete ein, streckte sich und horchte in seinen Körper hinein. Ja, es ging ihm besser. Er war zuletzt in der Grotte nur noch müde gewesen... so furchtbar müde. Er musste eingeschlafen sein, als er auf Hermione oder irgendjemand anderes gewartet hatte. Er hatte sich dem Schlaf richtig entgegengesehnt.
„Ja, es geht mir besser!"
Seine Hände fuhren über den Brustkorb und blieben bei dem Auge des Odins und der Narbe auf seiner Brust stecken. Überrascht versuchte er sein Nachthemd, was er trug, aufzumachen und nachzuschauen. Der nun wieder grün funkelnde Türkis schob er sanft beiseite und besah sich diese faustgroße Narbe.
„War das dieser Edelstein?", fragte Hermione überrascht.
„Ja... er adsorbierte Voldemorts Flüche, als dieser mich folterte. Ohne ihn... hätte ich wahrscheinlich nicht überlebt... wie auch nicht ohne dich und..."
Harry stockte.
‚Angelika!', schoss es ihm durch den Kopf
„Sie ist in Ordnung", sagte Hermione, die Harry sehr prüfend angesehen hatte und scheinbar wusste, was Harry dachte. Harry schaute sie überrascht an.
„War das so offensichtlich, dass ich an sie dachte?"
Hermione grinste. Es tat gut, sie wieder so zu sehen und nicht in jener traurigen Stimmung, in die sie verfallen war, als sie an den Tod von Tyroon gedacht hatte.
„Sie ist gerade so mit dem Leben davon gekommen. Hätte sie nicht den Armring des Bladuds bei sich gehabt, dann wäre sie jetzt tot. Aber der Armring rettete ihr das zweite Mal das Leben. Allerdings war Lord Voldemorts Fluch zu stark für den Ring... so dass er zerbrach und sein Zauber nun unwirksam ist. Nie wieder wird es so einen wirkungsvollen Schutz gegen den Todesfluch geben."
„Das wichtige ist, dass sie lebt.", meinte Harry und atmete tief ein.
„Ich dachte schon, er hätte sie getötet. Dachte schon, sie hätte sich für mich töten lassen."
„Das hätte sie auch für dich getan!", meinte Hermione. Wieder sah sie von Harry weg, als würde sie ihn nicht direkt ansehen können.
„So wie du... nicht wahr!", meinte Harry und griff Hermiones Hand um sie zu drücken.
Hermione schaute ihn an und musste wieder grinsen.
„Für einen Kranken hast du bereits einen recht kräftigen Händedruck."
Sie entzog sich leicht seiner Hand, schaute ihn aber weiter an, wobei Harry merkte, dass sie sich dabei sehr wohl fühlte.
‚Es ist schön solche Freunde zu haben', sagte er sich.
„Meinst du, ich werde irgendwann mal aussehen wie Mad-Eye", fragte sich Harry und betrachte erneut seine neue Narbe. Hermione lachte laut auf und schüttelte den Kopf.
„Nein, nein, bestimmt nicht. Das werden wir sicherlich zu verhindern wissen... Aber ich wusste gar nicht, dass du so eitel bist, Harry"
Harry wurde ein wenig rot im Gesicht. Nein, eitel war er nicht... er trug diese Narbe eher wie Zeichen, eine Mahnung. Er würde mit dieser, wie auch mit seiner Narbe auf der Stirn leben können...
„Liegt Angelika auch hier in Hogwarts?", fragte Harry Hermione um wieder von sich ein wenig abzulenken.
„Nein, man hat sie nach St.Mungos gebracht. Professor Dumbledore meinte, sie würde dort bessere und ergiebige Heilung bekommen. Hogwarts ist zwar sehr gut ausgerüstet... aber für solche schwerwiegenden Fälle ist St.Mungos dann doch besser geeignet... Sie ist zwar wohl noch nicht aufgewacht, aber ihr Kreislauf hat sich stabilisiert. Sie ist somit außer Lebensgefahr... so sagte es mir jedenfalls Professor Dumbledore"
„Ah... Gott sei Dank... na ja, dann... Moment... sagtest du Professor DUMBLEDORE"
„Ja, sagte ich"
„Aber dann... dann ist er nicht..."
„Nein, ist er nicht. Ihm geht es gut. Er... und auch Tonks brauchten wohl nur etwas Alraunensaft, damit sie wieder der Versteinerung entkamen. Aber ich denke, du kannst ihn selber fragen, wie es ihm geht. Er kommt gerade die Tür hinein"
Harry drehte sich zur Eingangstür um und sah einen sehr vergnügten Professor Dumbledore auf sich zustreben.
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Review-Antworten:
Eva Luna: Schön wieder etwas von dir zu hören. Danke für dein Review. Nun ja, ich habe mich einfach ein wenig an der Person Orpheus angelehnt. Der hat nämlich ebenfalls durch Singen die Sirenen überwunden ( anders als Odysseus... der schmierte seinen Gefährten Wachs in die Ohren und ließ sich selber an den Mast seines Schiffes binden...). Aber auf die Idee bin ich eigentlich selbst gekommen... und habe dann gelacht, als ich sie dann in der griechischen Mythologie wiederfand. Ich bin auch ein Fan von der griechischen Mythologie... aber ich finde auch die Querverweise zu den anderen gut, egal ob es nun die nordische, keltische, römische oder einer anderen ist. Jedenfalls habe ich viel in meiner Geschichte davon eingebaut. Ich hoffe ein wenig deine Neugier befriedigt zu haben. Doch es bleibt natürlich spannend, denn einiges muss ja noch aufgeklärt werden.
Nell: Danke, ich fühle mich so richtig geschmeichelt...rot werden... Es macht aber bei solchen Reviews auch Spass euch bei dieser Geschichte teilhaben zu lassen. Ich hoffe die Fäden der Geschichte werden sich in den nächsten Kapiteln ( oder dem nächsten Kapitel) endgültig zusammenlaufen und das jetzt noch Ungeklärte erklären.
Torence: Auch huhu... ja , ein ganz gemeiner Cliffhanger. Hätte ich aber weiter geschrieben, wäre das Kapitel zu lange geworden. So ist die Geschichte in der Grotte ja schon 2 Kapitel lang. Aber ich schreibe ja schnell weiter... damit ihr wisst wie es weitergeht. Bei solchen wundervollen Reviews ist es sehr leicht. ( Den letzten Keks in den Mund gesteckt und dann noch genüsslich den Kaffee dazu getrunken).
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Informationen zum Nachlesen:
Perseus und das GorgonenhauptDas auch magische Wesen versteinert werden können, zeigt schon die Sage des Perseus. Er war es, der die Medusa, eine Gorgone, die die Gärten der Hesperiden bewachte, tötete, in dem er ihr ihren Kopf abschnitt. Auf dem Heimweg erblickte er das Mädchen Andromeda an einen Felsen geschmiedet und einem magischen Meerungeheuer ausgeliefert. Dies war die Buße Poseidons dafür, dass ihre Mutter Kassiopeia behauptet hatte schöner als die Nereiden zu sein. Perseus tötete das Monster mittels Haupt und nahm Andromeda zu sich. Allerdings als Phineus, der Ehemann Kassiopeia, und dessen Gefährten ihn daran hindern wollten, versteinert er sie, indem er ihnen das Gorgonenhaupt zeigte. Schließlich übergab er Athene das Haupt der Medusa. In der römischen Mythologie ist Athene Minerva... die im keltischen der Göttin Sul oder Sulis vergleichbar ist.
Dämonen und WasserIm Mittelalter wurde die Meinung vertreten, dass Dämonen oder Wiedergänger nicht in der Lage wären über fließendes Wasser zu gehen oder in ihm zu schwimmen. Wasser war ein reinigendes Element, welches den Dämon vernichten konnte. So sollen Dämonen weniger leicht in ein neues Heim eindringen können, wenn beim Bezug ein Eimer Wasser mit hineingebracht wird. Umgekehrt spült man der herausgetragenen Leiche Wasser hinterher, um einen Besuch des Wiedergängers zu vermeiden. Mit Hilfe der reinigende Wirkung sollte auch ein Mangel beseitigt werden, den ein Mann oder eine Frau besaß. Man fesselte denjenigen an Händen und Füssen und tunkte ihn unter Wasser, bis man der Meinung war, das Wasser habe diesen Mangel herausgeschwemmt. Daraus wurde später, vor allem in England, die „Wasserprobe" für Hexen. Den Betroffenen wurden Hände und Füße gefesselt, die gefesselte Person wurde für einige Zeit ins Wasser geworfen, konnte diese überleben galt sie als Hexe. Sollte die Person bei der Wasserprobe ertrinken, so galt diese als Unschuldig.
Gwyn ap NuddVon ihm werdet ihr noch etwas später etwas hören ( in dem nächsten oder übernächsten Kapitel... es werden dann wohl die letzten sein). Am ehesten könnte man ihn mit dem griechischen Gott Hades vergleichen. Man bezeichnet ihn in der keltischen Mythologie auch als den „Wächter der dunklen Pforten", der den Weg ins Totenreich bewacht oder auch als „Jäger der Nacht".
