Kapitel 5
Ein Unfall der anderen Art in Zaubertränke

Gryffindors sind tapfer, heldenhaft, edelgesinnt, und so weiter und so fort. Eine ihrer weniger bekannten Eigenschaften ist, daß sie außerordentlich starrsinnig sein können, wenn die Situation es erfordert. Und das war eine Eigenschaft, von der Hermine oft Gebrauch machte, während ihres „Krieges" mit Blaise Zabini.

Blaise auf der anderen Seite tat alles, was er konnte, um sie vor den anderen wie ein Trottel dastehen zu lassen. Und meistens hatte er damit Erfolg. Hermine stand ihm jedoch in nichts nach, wenn es darum ging, ihn in Verlegenheit zu bringen. Gryffindor und Slytherin verloren während dieses „Krieges" mehr Punkte als jemals zuvor.

Im Verlauf der ersten Woche fiel es den Lehrern auf, und sie versuchten, die beiden nachsitzen zu lassen, aber da keiner von beiden wirklich gegen die Schulordnung verstieß, konnten sie das nicht. Solange die Beschimpfungen nicht den Grad von Wörtern wie „Schlammblut" erreichten, gab es keinen Grund fürs Nachsitzen, und sarkastische Bemerkungen, so ärgerlich sie auch waren, waren nicht schwerwiegend genug, um mehr als einen kleinen Punktabzug zu rechtfertigen.

Der einzige Lehrer, der von all dem nichts mitzubekommen schien, war Snape. Das lag wahrscheinlich daran, daß sie sich in seinem Unterricht nicht trauten, etwas zu Harsches zu sagen oder zu tun. Und außerdem, Snape hätte sie nachsitzen lassen, aus welchem Grund auch immer, so fadenscheinig die Begründung auch sein mochte. Keiner der beiden wollte wertvolle Zeit für die Kriegsführung verlieren.

Der Krieg nahm jedoch eine unerwartete Wendung an einem schicksalhaften Morgen im Zaubertränkeunterricht, als allen ein Partner zugeteilt wurde, damit sie gemeinsam an einem Projekt arbeiten konnten. Da die Gryffindors bereits alle Partner hatten und nur Hermine noch übrig war …

„Granger und Zabini", rief Snape sie auf.

Blaise starrte ihn schreckenserfüllt an, ebenso wie Hermine, und keiner von beiden bewegte sich von seinem Stuhl weg, obwohl das zumindest einer von ihnen hätte tun sollen. Snape beobachtete sie ungeduldig mit finsterem Blick, aber sie rührten sich noch immer nicht.

„Was ist?" schnauzte er sie schließlich an.

„Sir, wenn Sie mich hassen, sagen Sie es doch einfach", sagte Blaise langsam.

„Nebenbei bemerkt, Sir, wußten Sie, daß die Folter abgeschafft wurde?" fragte Hermine.

„Genug! Fangen Sie mit Ihrer Arbeit an, oder ich lasse Sie beide nachsitzen!" zischte Snape, immer noch wütend funkelnd.

Zögernd begannen sie, am heutigen Zaubertrank zu arbeiten, der sich durch reinen Zufall als Vielsafttrank herausstellte. Hermine unterdrückte ein Lächeln, als sie begann, die Schlangenhaut zu schneiden, ohne vorher überhaupt die Anleitung zu lesen. Sie kannte sie auswendig. Blaise warf ihr einen neugierigen Blick zu, tat es ihr aber bald nach.

Sie waren als Erste fertig, gefolgt von Ron und Harry, die vor Stolz strahlten, daß es ihnen gelungen war, einen so komplizierten Trank ohne Zwischenfall fertigzustellen. Blaise und Hermine lehnten sich zurück und starrten die beiden Phiolen voller abscheuerregender Flüssigkeit vor sich an.

„Weißt du, es ist widerlich. Ich muß mich ausgerechnet in dich verwandeln", bemerkte Blaise nebenbei.

„Gleichfalls." Hermine schenkte ihm einen finsteren Blick.

Blaise schnaubte nur und starrte wieder die Fläschchen an. Sie mußten sich noch jeweils ein Haar auszupfen, aber da einige Schüler immer noch nicht fertig waren, war es nicht eilig.

Langsam aber sicher wurden alle fertig. Snape ging durch den Klassenraum und überprüfte jeden Kessel. Er blieb stehen, um sich mißtrauisch Harrys und Rons Trank anzusehen, aber er gab ihnen weder Punkte noch zog er welche ab.

„Sie können alle die letzte Zutat hinzufügen", verkündete er und setzte sich mit einem entschieden bösartigen Grinsen an sein Pult.

„Tja, dann gib mir ein Haar", forderte Hermine Blaise auf.

Blaise aber starrte sie nur an, als hätte sie Arabisch gesprochen. Hermine klopfte mit den Fingern auf den Tisch und wartete, daß er irgend etwas tat, aber er saß nur da und starrte sie an.

„Wie bitte? Ein Haar?" stieß er schließlich hervor.

„Ja, Dummkopf, ein Haar. Es ist die letzte Zutat. Rupf einfach eins aus und bring es hinter dich." Hermine verdrehte die Augen.

„Was? Auf keinen Fall!" rief Blaise aus, aber Hermine war zu schnell.

Sie beugte sich hinüber, stützte sich an seinem Kragen ab und riß ihm rasch ein Haar vom Kopf. Er zuckte vor ihrer Berührung zurück, aber es gelang ihr, ihr Vorhaben auszuführen, und sie ließ ein schwarzes Haar in ihren Trank fallen. Als sie fertig war, reichte sie ihm eins ihrer eigenen Haare. Er starrte sie an, nahm es aber vorsichtig und warf es in seinen eigenen Trank.

„Tja, zum Wohl, schätz ich", sagte Hermine und hob ihre Phiole an.

„Ja, zum Wohl", stimmte Blaise zu, und sie schluckten die widerlich schmeckende Flüssigkeit.

Eine Minute später hatten sie scheinbar die Plätze getauscht. Blaise starrte auf seine Hände, die in seinen Augen winzig geworden waren. Sie waren mit Tinte beschmiert und etwa halb so groß wie seine eigenen. Er blickte zu Hermine hinüber und fiel beinahe vom Stuhl.

Der Schock, seine eigenen Augen zurückstarren zu sehen – sowohl unbehaglich als auch amüsiert – war, gelinde gesagt, groß. Es war merkwürdig, sich selbst anzusehen. Es war nicht im geringsten wie ein Spiegel, schließlich zeigten einem Spiegel genau, wie man aussah, aber da es eigentlich Hermine war, die sein Gesicht trug, zeigte sich ihm ein vollkommen anderer Ausdruck als der, den er gehabt hätte. Er bemerkte, wie seine Gedanken außer Kontrolle gerieten, und beherrschte sich wieder.

„Meine Güte, ich hätte wirklich früher aufstehen sollen, dann hätte ich Zeit gehabt, meine Haare richtig zu bürsten", murmelte Hermine in Blaises Gestalt.

„Ich würde einen sarkastischen Kommentar abgeben, wenn ich die Kraft dazu hätte", gab Blaise in Hermines Gestalt zurück. „Aber das werde ich nicht. Ich werde dir lediglich mein Beileid aussprechen zu deinem deutlichen – ich würde sogar sagen: offensichtlichen – Mangel an weiblichen Attributen."

Er beobachtete, wie sie – oder er – weiß, dann rot, und dann wieder weiß wurde, bevor sie eine Hand zur Faust ballte und ihm auf die Nase schlug. Da sie den Vorteil seiner größeren Hände und überlegenen Kraft hatte, brach seine Nase mit einem Knacken.

Er schlug die Hände vor seine – oder ihre – Nase und knirschte mit den Zähnen. Er würde nicht schreien, und wenn sie seine Nase noch so oft gebrochen hatte. Sie funkelte ihn zornig an, während er versuchte, den Blutfluß aus seiner Nase zu stoppen.

„Was zum Teufel ist hier los?" tobte Snape.

Keiner der beiden antwortete, da Sprechen für Blaise zu schmerzhaft war und Hermine zu wütend war, um Worte zu formen. Glücklicherweise hatten sie einen etwas weniger starken Vielsafttrank gebraut, und die Wirkung begann bereits nachzulassen. Hermine konnte fühlen, wie ihre Haare länger wurden und sie schrumpfte, während sie entsprechende Veränderungen an dem Jungen vor sich beobachten konnte.

Als sie wieder ihre normale Erscheinung hatten, bemerkte Hermine, daß ihre Hand schmerzte. Anscheinend hatte sie sich etwas verrenkt, als sie Blaise geschlagen hatte. Snape brüllte sie an, wahrscheinlich zog er Hauspunkte ab, aber keinen der beiden kümmerte es. Sie waren zu beschäftigt, sich wütende Blicke zuzuwerfen, als daß sie es bemerkt hätten.

„Und jetzt zum Krankenflügel mit Ihnen! Sollte ich jemals wieder solches Verhalten in meinem Unterricht sehen, werden Sie der Schule verwiesen werden!" beendete Snape seinen wütenden Wortschwall.

Zögerlich standen die beiden auf und verließen den Raum, wobei sie eine sehr verwirrte Klasse und einen rasenden Lehrer zurückließen, der seinen Ärger an dem Armen Neville Longbottom ausließ.

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„Du solltest dich wirklich dafür entschuldigen."

Blaise starrte Hermine an, der Unglaube stand ihm klar ins Gesicht geschrieben. Eine Hand hatte er noch immer über seiner mißhandelten Nase. Hermine hielt mit einem ziemlich gequälten Gesichtsausdruck ihre Hand, aber es waren ihre Worte, die seinen Unterkiefer beinahe auf den verdammten Boden klappen ließen.

„Entschuldigen?" fragte er. Seine Stimme klang gedämpft, wegen seiner gebrochenen Nase. „Entschuldigen? Du hast mir die Nase gebrochen!"

„Das hattest du verdient!" fauchte sie, jetzt wieder wütend.

„Ich hab nur die Wahrheit gesagt! Du hast mir die Nase gebrochen!" wiederholte er zur Betonung.

„Ja, das habe ich, und ich würde es wieder tun, wenn ich die Gelegenheit hätte! Du hast eine gebrochene Nase verdient!" Sie schrie jetzt fast.

„Ach, hab ich, was? Du solltest deinem glücklichen Stern danken, daß ich genug Ehrgefühl übrig habe, um dich nicht bewußtlos zu schlagen!" schrie Blaise zurück.

„Ehrgefühl? Du weißt ja nicht mal, wie man das buchstabiert!" erwiderte Hermine bissig.

„Und du weißt nicht, wie man Takt buchstabiert, aber offensichtlich spielt das ja keine Rolle!"

„Hört auf zu schreien!"

Sie wirbelten herum und erblickten Madame Pomfrey, die in der Tür stand und ziemlich genervt aussah. Was auch immer sie hatten sagen wollen, die Worte erstarben auf ihren Lippen, und sie standen still da.

„Was ist passiert?" fragte sie, als sie auf die Blutflecken auf Blaises Robe starrte.

„Unfall in Zaubertränke", informierte Hermine sie, während sie mit schmerzverzerrtem Gesicht ihre Hand massierte.

„Unfall? Wem willst du das weismachen? Du hast mir die Nase gebrochen!" rief Blaise.

„Sie hat was?" fragte Madame Pomfrey.

Die Krankenschwester sah erst den großen Slytherin-Jungen an, dann das Gryffindor-Mädchen, das recht klein war. Sie sah aus, als hätte sie noch nie etwas so Lächerliches gehört. Selbst wenn Hermine in der Lage gewesen wäre, Blaises Nase zu erreichen, hätte sie ihm nicht draufschlagen können, so viel war sicher.

„Vielsafttrank", war alles, was Hermine sagte.

„Oh, dann kommt rein", sagte die Krankenschwester. „Ich kann nicht glauben, daß Severus es schafft, jede Stunde mindestens einen Schüler in die Krankenstation zu befördern."

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Arktisches Wetter wäre warm gewesen im Vergleich zur Temperatur in der Krankenstation, als Blaise und Hermine sich auf zwei Betten gegenübersaßen. Hermine hatte einen Verband um die Hand, aber Blaise schien unbeschadet, abgesehen von seinem ursprünglich grauen, jetzt rotbefleckten Pullover.

Madame Pomfrey hatte sie verarztet und ihnen befohlen, eine halbe Stunde im Krankenflügel zu warten, bis die Nachwirkungen des Heiltranks nachließen. Es bedarf keiner besonderen Erwähnung, daß sie beide nicht sonderlich erfreut darüber waren. Genaugenommen, würde man sagen, sie waren verstimmt, würde man eine Gelegenheit verpassen, den Ausdruck „rasend vor Wut" zu verwenden.

Sie starrten sich gerade mit finsteren Blicken an, als Harry und Ron die Krankenstation betraten. Weder Blaise noch Hermine wandte den Blick ab, aber Blaise legte einen Finger auf seinen Nasenrücken und biß die Zähne zusammen. Hermine schnaubte leise und befühlte die Bandagen an ihrer Hand.

„Du hast dich immer noch nicht entschuldigt", bemerkte sie, ohne ihre besten Freunde zu beachten.

„Und das werde ich auch nicht. Du bist diejenige, die sich entschuldigen sollte, immerhin hast du mir die Nase gebrochen. Wie oft muß ich dir das noch sagen?" erwiderte Blaise.

„Und ich sage dir, daß du eine gebrochene Nase verdient hast. Wann werde ich durch deinen dicken Schädel durchdringen?" Sie gab sich nicht einmal Mühe, besonders böse zu klingen.

„Mein Schädel ist nicht so dick wie deiner. Ich hab wenigstens genug Verstand, nicht vor Snape einen Slytherin zu schlagen", gab Blaise in ziemlich gelangweiltem Tonfall zurück.

„Du würdest damit davonkommen, selbst wenn du es tätest." Hermine zuckte mit den Schultern. „Aber sei froh, daß Snape uns zum Krankenflügel geschickt hat, sonst würdest du jetzt aussehen wie er."

„Nicht mal mit einer gebrochenen Nase würde ich aussehen wie Snape. Ich kenn mich aus mit Familienähnlichkeit und all dem Zeug, aber das Einzige, was wir gemeinsam haben, sind die Größe und die Haarfarbe." Blaise hob eine Augenbraue.

„Du bist mit ihm verwandt? Armer Snape." Hermine zog ebenfalls eine Augenbraue in die Höhe.

„Armer Snape? Ja, sicher, ich würde mich auch ziemlich mies fühlen, wenn ich so aussehen würde." Blaise zuckte mit den Schultern. „Sieh nur, die Zeit ist um. Wir können gehen."

Hermine stand auf und ging zur Tür. Blaise blieb auf dem Bett sitzen. Harry und Ron sahen den Slytherin unsicher an, entschieden sich aber schnell, Hermine zu folgen, als der sie anknurrte.

Hermine wandte sich um, als sie die Tür erreicht hatte, und sah Blaise nachdenklich an.

„Wir werden sehen, wie du dich am Ende des Schuljahres fühlst. Vielleicht komme ich sogar zu deiner Beerdigung, Baldrick", sagte sie grinsend, bevor sie sich wieder abwandte und ging.

„Nenn mich nicht „Baldrick"! rief Blaise hinter ihr her.

Aber noch als die Tür ins Schloß fiel, lächelte er leicht. Nicht viele hatten den Nerv, ihm einen Schlag zu versetzen und dann eine Entschuldigung zu verlangen, gleichgültig wie grausam er gewesen war. Gegen seinen Willen begann er, diese kleinen Streitereien zu mögen. Auch wenn sie ihn „Baldrick" nannte.

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„Was war das?" fragte Ron, sobald sie aus dem Krankenflügel raus waren, obwohl er von Hermines kleinem Krieg wußte.

„Was war was? Ich habe ihm nur mitgeteilt, daß ich zu seiner Beerdigung kommen werde." Hermine zuckte mit den Schultern.

Aber du hast ihn „Baldrick" genannt!" stimmte Harry ein.

„Das, Harry, nennt man gemeinhin einen Insider-Witz. Ich bin sicher, du hast davon gehört." Hermine lächelte.

„Aber „Baldrick?"

„Vergiß es, Harry, vergiß es." Hermine lachte in sich hinein.

Sie schleppte sie hinunter in die Große Halle, wo das Mittagessen gerade beginnen sollte. Vielleicht hatte es damit zu tun, daß sie zehn Minuten als Junge verbracht hatte, aber sie war am Verhungern, und da es heute Lasagne gab, eines ihrer Lieblingsgerichte, konnte sie das Essen kaum erwarten.

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Blaise setzte sich an den Slytherin-Tisch und lächelte breit, als er das Essen vor sich sah: Lasagne, sein Lieblingsgericht. Aber ganz gleich, was für gute Köche die Hauselfen waren, sie konnten die Lasagne seiner Mutter nicht schlagen, die sie manchmal machte, wenn sie Zeit übrighatte.

Er begann glücklich mit dem Essen und ignorierte die Blicke seiner Mitschüler, als er zulangte. Seine Nase tat immer noch ein bißchen weh, und er würde eine schmale Narbe auf dem Nasenrücken zurückbehalten, verursacht durch seine eigene Hand, oder besser gesagt Hermines, an der er einen Ring mit dem Wappen der Familie trug, aber davon angesehen ging es ihm gut.

Obwohl man ihm die Nase gebrochen hatte, war der Tag bislang unterhaltsam gewesen. Der Ausdruck auf Hermines – oder besser seinem – Gesicht, als er diese Bemerkung gemacht hatte, war fast die Schmerzen einer gebrochenen Nase wert gewesen. Natürlich machte es ihm keinen Spaß, geschlagen zu werden.

Die Tatsache, daß sie ihn vor Snape geschlagen hatte, war nach allen gegenteiligen Hinweisen der Beweis, daß sie eine wahre Gryffindor war. Oder vielleicht war sie nur eine gute Schauspielerin. Sicher würde kein Gryffindor so wie sie seine Rache planen. Ausführen würden sie ihre Pläne schon gar nicht, weil ihr Edelmut und ihr Ehrgefühl sie mit Sicherheit davon abhalten würden, sich schlecht zu benehmen.

„Hey, Blaise, ich hab gehört, du wurdest von einem Mädchen zusammengeschlagen. Und auch noch von dieser Kuh Granger!" Malcom Baddock lachte am anderen Ende des Tisches vor sich hin.

„Woher hast du die blöde Idee?" fragte Blaise. „Ich hab mich selbst geschlagen."

„Was?" fragte Baddock mit einem unsicheren Lachen.

„Wir haben heute im Unterricht Vielsafttrank hergestellt, und sie war ich, als sie mich geschlagen hat. Ergo hab ich mich selbst geschlagen", erklärte Blaise fröhlich. „Außerdem, Draco kann bestätigen, daß sie einen mörderisch harten Schlag hat, ob nun in ihrem eigenen Körper oder nicht. Daß sie meine Faust hatte, hat den Effekt nur verstärkt."

„Warum hat sie dich überhaupt geschlagen?" schaltete sich Theodore Nott ein.

„Ich bin noch nicht ganz sicher", gestand Blaise, obwohl er wußte, daß das gelogen war. „Ich hab nur ein paar Bemerkungen über ihre äußere Erscheinung gemacht, die ich zufällig an mir hatte, und sie ist ausgeflippt."

„Granger war deine Partnerin?" fragte Baddock, offensichtlich schockiert.

„Ja", antwortete Blaise, und wandte sich wieder seinem Essen zu.

Auf der anderen Seite der Halle konnte er Hermine sehen, die ihr Mittagessen äußerst enthusiastisch vertilgte. Sie schien das Essen genauso zu mögen wie er. Potter und Weasley fragten sie über irgend etwas aus, wahrscheinlich warum sie ihn im Unterricht geschlagen hatte, aber sie antwortete ihnen nur hin und wieder und konzentrierte sich statt dessen auf ihr Essen.

Er lächelte leicht und sah auf seinen Teller hinunter. Die paar Monate bis zur Schulentlassung würden interessant werden. Hoffentlich würden sie dann beide noch am Leben sein.