Zusammenfassung:

In einem Restaurant in Birmingham wird Karkaroff und alle anderen Anwesenden von Pettigrew getötet. Allein ein mysteriöses Mädchen, Angelika Reiner, kann durch ihre magischen Accessoires, den Armring des Bladuds und einem magischen Türkis, dem Auge Odins, überleben. Harry, der im Ligusterweg seine Ferien verbringt und dort in einer Nachrichtensendung Pettigrew erkennt, informiert den Orden davon, reist aber dann selbst nach Birmingham, um Angelika zu sprechen. Dort kann er, selbst noch gerade einem Angriff der Todesser entkommen, die mit dem schwarzen Magier Grindelwald verwandte Angelika vor dem Zugriff der Todesser retten. Mit Hilfe des Arzt Neil O'Sullivan, einem ehemaligen Hufflepuff-Schüler und Neu-Mitglied des Ordens, kehrt Harry und die wieder genesende Angelika zum Grimmauldplatz zurück, um die nicht registrierte Zauberin auszubilden. Um ein wenig mehr über Angelika zu erfahren, versucht Hermione die Geheimnisse des Armringes des Bladud zu erforschen, den jener keltische Königssohn einst von Maegarn, einer Waldnymphe als Liebesbeweis erhalten hatte, ehe sie von ihrem Vater getötet wurde.

Als der Phönixorden durch einen von langer Hand vorbereiteten Schachzug Lord Voldemorts, bei dem er unbemerkt den Zaubererminister Cornelius Fudge beim gescheiterten Prozess von Lucius Malfoy gegen einen Doppelgänger austauschen und auch durch einen fingierten Mord Ordensmitglieder inhaftieren lassen kann, den Grimmauldplatz verlassen muss, gerät auch Harry mit Angelika beinahe in die Hände der von Lucius Malfoy und Dolores Umbridge neugegründeten Polizeitruppe SET. Auf der Flucht vor ihnen wird Angelika von einer Gruppe deutscher militanter Zauberer verschleppt. Harry, Mundungus Fletscher, George Weasley und das Ordensmitglied Brendan, fliegen ihnen hinterher, um sie zu befreien. Neil, Ron und Hermione, die sich dieser Befreiungsaktion anschließen wollen, werden allerdings von Todessern abgefangen. Ron kann dabei fliehen, gerät aber später ebenfalls in die Hände der Deutschen, während Hermione den verletzten Neil vor den Todessern verteidigt. Als sie fast überwältigt wird, kommt ihr der mysteriöse Zwillingsbruder Neils, der Vampir Tyroon, zu Hilfe. Mit seiner Hilfe kann Hermione Neil nach Warwick, dem neuen Hauptquartier des Ordens bringen.

Arthur Weasley, der mit Hilfe des ebenfalls gefangenen, richtigen Cornelius Fudge aus einem Gefängnis entkommen kann, will auf einer Pressekonferenz, die vom falschen Fudge einberufen wurde, die Machenschaften Voldemorts aufdecken. Als Lucius Malfoy dabei den falschen Fudge durch den unter einem Imperius-Fluch stehenden Snape umbringen lässt, um noch weitere Macht in die Hände zu bekommen, lässt der richtige Fudge Malfoy und Umbridge vor der Presse auflaufen. Während Lucius Malfoy durch die Mithilfe seines Sohnes Draco aus England fliehen kann, wird die Mittäterin Dolores Umbridge überwältigt.

Währenddessen ist Dumbledore nach Bath gereist, um nach längerem Suchen den Weg zur richtigen Quelle der Sul, die Voldemort die Unsterblichkeit verspricht, zu finden. Doch dabei gerät er anscheinend in eine Falle Voldemorts, die dieser Dumbledore gestellt hat. Harry, der Ron und Angelika befreit, erlebt diese Gefangennahme durch Voldemort mit. Er fällt in einen komatösen Zustand, aus dem er nur durch Angelikas Türkis wieder erwacht. Zusammen mit Brendan und Ron, will er Angelika in Sicherheit bringen. Doch stattdessen bringt Brendan Harry und Angelika zu Voldemort, da er ein Verräter und Neffe des Hogwartslehrer Professor Quirrell ist. Dieser versucht mit Hilfe der Legilimentik herauszufinden, ob Harry mehr von der Prophezeiung weiß, doch durch eine ‚Geister'-Stimme kann Harry sich den Geistesangriffen zu Wehr setzen. So setzt Voldemort Harry einer Sirene aus, einem Wesen in Frauengestalt, aber mit Klauenhänden und Reißzähnen ausgestattet. Während sie Angelika fast dazu bringen kann, sich ihr durch einen hypnotischen Gesang zu nähern, hilft die ‚Stimme' Harry sich aus der Hypnose zu befreien. Brendan, der Harrys Tod sehen will, gerät aus Übereifer in die Reichweite der Sirene und wird getötet. Daraufhin lässt Voldemort Harry foltern und setzt ihn und Angelika der Sirene aus. Nur mit Mühe entgehen sie diesem Wesen und können schließlich durch Angelikas Animagusfähigkeiten, sogar Brendans Zauberstab erringen. Mit diesem gelingt es Harry das Gorgonenhaupt, welches die Sirene um den Hals trug und dem sie Dumbledore versteinerte, an sich zu bringen und die Sirene und einige Todesser zu außer Gefecht zu setzen. Doch einen Ansturm Voldemort ist er unterlegen. Als dieser ihn schließlich töten will, wirft sich Angelika in den Todesfluch und entgeht ihrem Tod allein durch das Armband des Bladuds.

Währenddessen treffen sich in Warwick Hermione, Ginny, Mundungus und Remus, sowie Tyroon, um über die Hilfe für Dumbledore und Harry zu reden. Doch der Weg zur Quelle scheint verbaut zu sein... einzig der Weg über die Anderswelt, die Totenwelt, scheint der einzig Mögliche zu sein. Doch den kann körperlich nur Tyroon, der Vampir, nehmen. Hermione, durch eigene Gefühle zu Harry getrieben, arbeitet einen Plan aus, wie sie Tyroon begleiten kann. Beide machen sich schließlich auf den schwierigen Weg zur Grotte, wo sie gerade noch rechtzeitig ankommen, um einen erneuten Angriff Voldemorts auf Harry zu verhindern. Überrascht von der plötzlichen Hilfe fliehen die Todesser, während Tyroon, nachdem er zunächst unter den übrigen Todessern wütete, von Rodolphus Lestrange ins Becken befördert wurde, in dem er verbrennt. Voldemort flieht schließlich auch, wobei er noch einmal auf Harry trifft. Doch dieser kümmert sich erst mal um Angelika.

Als Harry schließlich in Hogwarts aufwacht, registriert er verwundert, dass auch Dumbeldore den Angriff Voldemorts überlebt hat. Doch dieser hatte sich bewusst selbst versteinert, um Harry helfen zu können, sich der Sirene und Voldemorts Angriffen zu erwehren. Der Grund, warum er selbst nicht eingriff, war die alte Prophezeiung einer Seherin. Nach ihr durfte er selbst nicht aktiv eingreifen, denn nur die Vier: Angelika, Tyroon, Hermione und Harry, konnten verhindern, dass Voldemort letztendlich sterblich blieb.

33. Abschied

Harry schwieg. Er ließ sich in sein Kissen zurückfallen, ehe er sich noch einmal zu Professor Dumbledore umdrehte.

„Professor?"

Professor Dumbledore war aufgestanden und glättete gerade seinen Umhang. Interessiert schaute er Harry über seine Brille hinweg an.

„Ja, Harry... noch irgendeine Frage?"

„Als ich... nun... wie soll ich anfangen...als ich von Hermione und Angelika am Leben erhalten wurde..."

„Ich habe dich nicht am Leben erhalten!", warf Hermione ein.

„Also, nun komm... du hast mich gerettet, dass ist dasselbe... ohne dich wäre ich jetzt tot... also, als Hermione Tyroon versucht hat zu helfen... nachdem sie Voldemort überraschend angegriffen hatte... habe ich bei Angelika gewartet und habe gehofft, dass sie den Todesfluch auch ohne ihren Anhänger überlebt. Und dabei habe ich dann nochmals Lord Voldemort gesehen... er stand ganz nah und beobachtete uns. Ich... nun... als ich es bemerkte, da habe ich ihn angeschrieen und dachte, er würde uns nun umbringen. Doch er starrte uns nur an... und ging dann. Er hätte doch sein Werk beenden können... oder nicht?"

Professor Dumbledore lächelte Harry an, dann setzte er sich wieder.

„Er hätte, Harry, er hätte... Lord Voldemort benötigt keinen Zauberstab, um einem Zauberer sein Leben zu nehmen. Sicher... ein Zauberstab ist für einen normalen Zauberer das Wichtigste überhaupt... aber einige Zauberer vermögen auch ohne Zauberstab zu zaubern. Tom ist einer dieser Zauberer. Natürlich ist sein Zauber mit Zauberstab wesentlich effektiver und genauer; seine Macht wesentlich größer. Aber er ist auch ohne ihn ein mächtiger Zauberer."

„Dann verstehe ich es nicht!", sagte Harry und zuckte mit den Schultern." Er wollte doch mich töten... deshalb hat er mich doch in die Grotte gebracht. Um zuzusehen, wie ich sterbe...wie endlich sein Widersacher beseitigt wird. Gut, er wollte auch wissen, ob ich die Prophezeiung kenne... ob Sie sie mir erzählt haben... und er wollte sie aus meinem Geist stehlen. Aber er wollte mich auch töten. Warum tat er es schließlich nicht?"

„Weil er unsicher war, Harry."

„Unsicher? Lord Voldemort?"

Harry schüttelte verständnislos den Kopf.

„Ja, Lord Voldemort. Tom. Er hatte dich dorthin in die Grotte bringen lassen. Einen jungen Mann... der so viel Glück gehabt hatte, wie er meinte. Glück, einen ähnlichen Zauberstab zu besitzen... Glück, dass ich im Ministerium auftauchte, als er dich stellen wollte... Er konnte...ja wollte sich nicht vorstellen, dass mehr als Glück dahintersteht."

„Aber... Glück gehörte doch auch dazu."

„Natürlich... aber nicht nur. Es gehört auch viel Liebe und Vertrauen dazu...Vertrauen in die eigene Stärke... aber auch Vertrauen zu seinen Freunden... Dinge, die ein Lord Voldemort nicht versteht. Es war ihm unbegreiflich, dass sich jemand für einen anderen opfert. Er hält dies für eine Narretei. Jedenfalls nicht aus den Gründen, aus denen es Angelika und auch Hermione taten. Nämlich aus den Gründen der Freundschaft, der Liebe, des Vertrauens zueinander. Er hat kein Vertrauen in einen anderen Menschen... keine Liebe zu einem anderen... keine Freundschaft. Die Todesser, sie sind keine Freunde; sie sind Handlanger. Sie sind nur bei ihm, weil sie sich erhoffen, durch ihn ihre Wünsche und Ziele zu erreichen. Macht zu bekommen. Und er benötigt sie, um wiederum seine Ziele zu erreichen. Um noch mehr Macht zu erhalten... Aber Freundschaft, Liebe, Vertrauen... nein... .

Das was dir Angelika gab...ihr Leben... das gab sie nicht aus Machtgelüsten... sie hatte vor, ihr Leben zu geben, weil sie dich, Harry, als ihren Freund bezeichnet. Und diese Freundschaft, diese schwesterliche Liebe zu dir, ist nicht nur oberflächlich, sie ist tief. Als du sie vor dem Todesser Pavlov gerettet hast, als du sie behandelt hast, als wäre sie schon ewig mit euch drei zusammen, als du dich um sie sorgtest, sie vor den Deutschen befreit hast... da wuchs diese Liebe, dieses Vertrauen zu dir... nicht umsonst gab sie dir das Auge des Odins...Und nun hatten dich zwei deiner Freunde vor ihm gerettet... hatten sich dem großen Lord Voldemort, wie einst deine Mutter, entgegengestellt und sich mit ihrer großen Liebe zu dir geopfert... oder hätten sich geopfert..."

Professor Dumbledore schaute zu Hermione, die leicht rot anlief, als er sie mit durchdringendem Blick musterte... und sie dann anlächelte. Es war ein wissendes Lächeln, welches Hermione so in Verlegenheit brachte.

„Als Tom dich dann beobachte, da war er unsicher... er sagte sich, was würde jetzt geschehen, wenn ich angreife... würde wieder jemand ihn davon abhalten können... und genau diese Unsicherheit ist der Keil seines Unterganges. Ihn, Harry, wirst du ausnutzen, wenn du dich einst ihm stellen musst. Er floh lieber, geschwächt, als sich noch mehr seinen Zweifeln hinzugeben. Er wird versuchen diese Zweifel zu besiegen; wird versuchen; noch mächtiger zu werden, noch mehr Zauber zu lernen...um sich dir schließlich noch einmal zu stellen... um dich endgültig zu besiegen...um dich vielleicht zu verführen...Doch er wird diese Zweifel nie beseitigen können, auch wenn er sie vergessen wird. Er wird nie wirklich die Macht der Liebe, des Vertrauens oder der Freundschaft verstehen."

Harry schwieg... zuviel ging in seinem Kopf herum... so viele Fragen, die ihm noch auf der Seele brannten, doch er fühlte sich ausgebrannt.

„Nun, ich glaube unser junger Freund braucht wieder ein wenig Schlaf, Hermione. Lassen wir ihn dies ungestört tun."

Professor Dumbledore erhob sich, nickte Hermione zu und geleitete sie aus dem Saal.

ooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooo

„Harry?"

Harry schaute auf und sah, wie Hermione sich ihm näherte. Er saß hier am Rande des Sees von Hogwarts und hatte, wie in den letzten Tagen, vor sich hingebrütet. Besonders heute schien ihm die drückende Schwüle des Spätsommertages wieder auf das Gemüt zu schlagen. Aber das war eigentlich nicht der Hauptgrund warum er hier saß und immer wieder kleine Steinchen auf der Seeoberfläche „tanzen" zu ließ. Es war eher der Abschied von Angelika, der ihn bedrückte. Ein Abschied für immer? Jedenfalls für eine längere Zeit, denn sie beabsichtigte nicht auf Hogwarts zu bleiben. Oder genauer... Professor Dumbledore hatte, nachdem sie in St. Mungos aufgewacht war und sich wieder so kräftig fühlte, dass sie das Krankenhaus verlassen konnte, einen Platz in einer anderen Schule gefunden... einer Schule in Amerika, auf die anscheinend einige „merkwürdige" Fälle von Zauberern gingen, die entweder vergessen oder besondere Fähigkeiten besaßen. Laut Dumbledore war Angelika dort sehr gut aufgehoben, denn an dieser Schule würde sie mehr gefördert werden. Das Neil sie dorthin begleiten würde, tat Harry um so mehr weh.

Weißt du, ich habe nicht vor mich wieder zu verkriechen, Harry. Die Zeit im Krankenhaus der Muggel war zwar sehr schön, aber ich bin nun mal ein Zauberer. Und nach Tyroons Tod... weißt du, da brauche ich eine neue Aufgabe. Sicher, im Orden gibt es jetzt viel zu tun... dennoch habe ich Dumbledores Angebot angenommen und werde Angelika und ihre Mutter nach Amerika begleiten.

Ihre Mutter ist befreit worden, hatte die dabei stehende Hermione gefragt.

Ja, die deutschen Behörden konnten ihre Mutter aus den Fängen der Bruderschaft befreien. Sie ist jetzt in Sicherheit und wird von Deutschland aus nach Amerika ausreisen. Das Konzept in Amerika ermöglicht es, dass die Zauberer dort bei ihren Familienmitgliedern wohnen können. Auch wenn diese Muggel sein sollten.

Aber werden die anderen Menschen, ich meine Muggel, nicht auf die Zauberschule aufmerksam werden?

Nein, weil es ein generelles Regierungsprojekt unter Leitung des Militärs ist. Da kommen Unbefugte nicht hin.

Und wie heißt die Schule, hatte Harry traurig nachgefragt.

Sie hat einen komischen Namen... ‚Area 51' und liegt wohl in der Wüste von Nevada. Sie ist eine neuartige Schule und existiert erst seit den 50er Jahren dieses Jahrhunderts, antwortete Neil Harry.

Area 51? In der Nähe von Roswell?", hatte eine erstaunte Hermione nachgefragt.

Ja, wieso?

Weil... weil immer wieder das Gerücht umhergeht, dass dort auf dem Militärstützpunkt Aliens gesichtet worden sind.

Aliens? Kleine Wesen mit langen Ohren und großen Augen, hatte Neil verschmitzt gelächelt, worauf Hermione nickte.

Nun, ich würde diese Aliens eher Hauselfen nennen. Irgend so ein Muggel hat dort mal einige Hauselfen gesehen... leider hat man ihn nicht rechtzeitig „behandeln" können. Jedenfalls waren da schon die Informationen weitergegeben. Aber... den Amerikanern ist es eh egal, was ihre Leute dazu sagen. Sie nehmen dies nicht so ernst, wie wir Europäer es nehmen. Jedenfalls heute... . Auf jeden Fall gibt es dort immer wieder Leute, die an UFO's glauben, wenn wieder mal einer der Zauberer auf einem Besen dorthin reist oder irgendwelche Experimente der Militärs mit Hilfe von Zauberern durchgeführt werden. Man versucht dort einige Erfindungen der Muggel mit Magie zu verbessern. Naja... jedenfalls sind sie für die normale Muggelwelt geheim. Und „normale" unwissende Muggel kommen diesem Ort nicht nahe genug, dafür sorgen schon die "Cammo Dudes", eine interne Zaubererpolizei von Area 51. Es heißt es sind ganz speziell ausgebildete Squibs. Auf jeden Fall wird Angelika dort dem Einfluß eines Voldemorts oder gar der Bruderschaft entzogen und kann dort ganz in Ruhe lernen.

Und was werdet ihr dort machen?

Es gibt dort ein Krankenhaus, das einen fähigen Arzt und Heiler benötigt. Zudem... will ich dort Unterricht geben. Zusammen mit Tonks.

Nymphadora Tonks geht auch dorthin?

Nun, sie wird mich begleiten. Dumbledore hat sie gebeten, auch ein wenig auf Angelika aufzupassen...na ja... und ich glaube, sie ist gar nicht so traurig doch nicht hier in Hogwarts anzufangen. Jedenfalls als sie hörte, dass auch ich Angelika begleiten werde. So hat Angelika ein paar Menschen um sich, die sie kennt, wenn sie dort einen neuen Lebensabschnitt beginnt.

Hermione hatte nicht geantwortet, doch ihr Grinsen war Harry doch ein wenig zu offensichtlich.

Aber wer wird denn dann Lehrer für die Verteidigung gegen die dunklen Künste...?

Dumbledore hat wohl jemanden gefunden. Muss ein Genie sein... Mc Claggan oder so ähnlich. Kenne ihn nicht, aber ihr werdet schon sehen. Wird bestimmt gut werden... Nun, ich muss los, einige Dinge noch erledigen, ehe ich Angelika abhole. Tja, Harry...Hermione... ich wünsche euch noch ein par schöne Tage hier in Hogwarts… ehe die Schule wieder beginnt… und hoffe natürlich, ihr schreibt mir.

Klar..., hatte Harry gemeint. Doch sich so ganz dabei nicht wohlgefühlt, als er Neil das letzte Mal die Hand gab, ehe dieser schließlich Hogwarts verließ.

Und nun saß Harry hier, am Rande des Sees, und grübelte vor sich hin.

„Harry? Ach hier bist du!"

„Hallo, Hermione!", erwiderte Harry und ließ abermals einen flachen Stein los, so dass dieser vier mal über die Oberfläche des Sees sprang, ehe er im See versank.

„Ron ist gerade aus London zurückgekehrt. Er bringt schöne Grüße von Angelika mit."

„Mmm."

„Sie ist heute mit Neil und Nymphadora nach Amerika aufgebrochen... na ja... jedenfalls konnte er noch einige Tage mit ihr in London verbringen... es soll wohl sehr schön gewesen sein, meint er. Aber irgendwie ist auch er sehr traurig."

„Ja..."

Hermione verstummte, atmete aber tief ein und seufzte. Harry starrte weiterhin auf den See.

„Du vermisst sie... nicht wahr?"

„Ja... ein wenig!"

Das stimmte eigentlich nicht so... und war doch richtig. Angelika war für ihn, anders als für Ron, keine Freundin in dem Sinne, sondern eher ein Schwester. Eine Schwester, da sie das gleiche durchgemacht hatte, wie er. Ihr Vater war von Leuten, die mit der schwarzen Kunst herumexperimentierten, getötet worden. Niemand hatte sie richtig verstanden... und sie war eine „kleine" Berühmtheit... ein Sonderling, auch in der Zaubererwelt.

"Warum bin ich damals nicht auf diese Schule ‚Area 51' gekommen?", fragte sich Harry, aber ihm war es ganz recht, dass er nach Hogwarts ging.

„Ein wenig?", fragte Hermione vorsichtig nach.

„Wie?"

„Du sagst, du vermisst sie nur ein wenig?"

Harry zuckte mit den Schultern. Dann nahm er abermals einen Stein und warf ihn los.

„Ich... mag sie, Hermione. Aber... anders als Ron. Er ist verliebt in sie... ich nicht. Und dennoch... vermisse ich sie. Ich konnte sie nicht noch mal sehen... ihr danken, dass sie mir mein Leben gerettet hat... dass ich nun in ihrer Schuld bin. Es... es blieb einfach so wenig Zeit..."

Seine Stimme brach ein wenig. Und obwohl er sehr traurig darüber war und Hermiones tiefstes Mitgefühl hatte, glänzten Hermiones Augen ein wenig. Dann ging Hermione näher an Harry heran und streichelte ihn vorsichtig über den Arm. Schließlich, als Harry sich zu ihr umdrehte, drückte sie ihn an sich. Harry war davon sehr überrascht und überwältigt, doch irgendwie war es gut, Hermiones weichen und warmen Körper zu spüren. Es gab ihm eine gewisse Sicherheit und nahm ihm etwas von der Traurigkeit. Seufzend schloss er die Augen. Nach einer Ewigkeit trennte sich Hermione schließlich von ihm und lächelte Harry unsicher an.

„Sie ist nicht aus der Welt, Harry. Du kannst ihr schreiben... und vielleicht kommt sie uns irgendwann besuchen... oder wir sie..."

Hermione brach ab, sah Harry noch einmal an, ehe sie sich umdrehte, um zum Haus zurückzukehren.

„Hermione?"

„Ja, Harry?", fragte Hermione und drehte sich zurück um.

„Du... du hast mir noch nicht erzählt, wie du durch die Anderswelt zu mir gelangt bist. Dumbledore hat da einige Andeutungen gemacht."

Hermione schluckte und wandte den Blick von Harry. Ihr Mund zuckte.

„Es... es ist schwierig darüber zu reden, Harry. Die Anderswelt... ja, der Name ist wirklich gut gewählt... sie ist so... anders."

Harry schaute sie leicht verwundert an.

„Weißt du, die Leute sprechen immer von Himmel oder Hölle, wenn sie den Ort meinen, zu dem sie nach ihrem Tod gehen... oder in die Unterwelt... ins Totenreich... je nach dem Glauben, den sie haben... aber es ist dort irgendwie...anders. Es ist ein Himmel... und zugleich eine Hölle. Ich wäre fast nicht dorthin gelangt. Tyroon nahm mich mit auf diese Reise... oh, ja... aber beinahe wäre ich verloren gegangen. Zunächst war es schwierig hereinzukommen. Gwyn ap Nudd oder Hades... oder Petrus... wie du ihn auch nennen magst... also der Hüter über die Tore zwischen dieser Welt und der anderen Welt hatte sich uns entgegengestellt. Tyroon, als Vampir konnte an ihm vorbei, ohne ihn zu beachten, doch nicht ich... und so musste ich mich verbergen. Unter den anderen Toten, die den Weg in die Anderswelt vollzogen. Ich musste so tun, als wäre ich tot. Ein Teil von mir musste sterben... Zusammen mit den anderen Toten bin ich dann in die Anderswelt gekommen, bewacht von grausamen Wesen, die verhindern, dass du dann im letzen Moment umkehrst. Und doch gelingt es immer wieder, wie den Vampiren, den Wiedergängern, diesen Bewacher zu entkommen. Und dann... begab ich mich auf den Weg zu dir... ein Weg der wenige Augenblicke, Sekunden und doch Jahrzehnte dauerte... eine zeitlose Reise... geprägt durch Gefahren, aber auch durch unendliche Schönheit, die mir fast das Leben kostete. Den Rest des Lebens, den ich noch besaß. Wäre Tyroon nicht gewesen, ich wäre verloren gegangen. Ich... Ich habe dort den Tod gesehen... meinen Tod... oder eine Möglichkeit, wie ich sterben werde. Denn es gibt Tausende von Möglichkeiten...Als wir schließlich bei der Quelle herauskamen, hatte ich mich schon fast aufgegeben... Und wäre ich irgendwo verzweifelt; hätte irgendwo mein Ziel aufgegeben, ich würde nun nicht mehr vor dir stehen. Ich... konnte nun Tyroon verstehen... sein Leben, das eines Wiedergängers... ich würde es nicht leben wollen."

Harry schaute Hermione an, ehe auch er wegsah.

„Es... es ist also sehr gefährlich auf dem Weg wieder hierher? Und... können andere als Vampire Wiedergänger werden?"

„Nur an einigen Tagen des Jahres können die Tore von den Toten erreicht werden und sie haben, wenn sie stark sind, die Möglichkeit mit uns zu kommunizieren. Oder sie leben noch und können so die Schranken überwinden. Ja, es gibt auch andere außer Vampire, die Wiedergänger sind, aber ihre Zahl ist gering. Wieso fragst du?"

„Weil... weil...Sirius..."

„Harry, nein, nicht!" Hermione nahm Harry an seinen Schultern und blickte ihm tief in seine Augen, „Sirius wird nicht mehr zu uns kommen. Lasse ihn dort, wo er jetzt ist. Er ist tot, Harry... und er sollte es auch bleiben. Oder willst du ihn zu einem Wiedergänger machen, der in seinem Leben nicht mehr froh wird?"

„Nein, das nicht... aber..."

„Harry... dort wo er ist, ist er glücklich."

„Woher weißt du es?"

„Weil...", Hermione schluckte laut," weil ich ihn gesehen habe."

„Du hast ihn gesehen? Aber... wo?"

„Es war nur ein kurzer Augenblick... ein Moment... und doch eine Ewigkeit... er ist zusammen mit deinem Vater, Harry, und deiner Mutter. Er hat sie gefunden. Er ist glücklich... glücklicher als er hier war, als wir ihn getroffen haben. Weißt du... er hat deinen Vater sehr vermisst... seinen Freund. Er ist zu ihm wie ein Seelenbruder. So wie du dich fühlst bei Angelika. Als wäret ihr verwandt. Sicher... er hat dich hier zurücklassen müssen. Aber... er hat in dir immer mehr James gesehen, als Harry... du warst... nein, du bist der Sohn seines Freundes, Harry. Er ging, als es am sinnvollsten war zu gehen. Wenn er noch weiter geblieben wäre... oder zurückkommen würde... dann würdest du dich nicht weiterentwickeln. Du würdest immer auf ihn setzen... auf seine Hilfe... und würdest so immer angreifbar sein... das hat er nicht gewollt. Nein, Harry, er ist gegangen... und ich würde mich wundern, wenn er noch einmal irgendwann zurückkehren würde."

Mehr als eine Träne lief Hermione über die Wange, als sie schließlich aufhörte. Ihre Stimme war weinerlich, fast flehend geworden, um Harry davon abzubringen.

„Harry, was ich erlebt habe... möchte ich nicht, dass jemand anderes es erlebt. Bitte, tue mir den Gefallen und mache keinen Unsinn. Bitte, schwöre es mir. Als ich es tat, war ich vollkommen im Unklaren, was mich erwartete. Und ich muss sagen... es wäre besser gewesen, es hätte einen anderen Weg gegeben, dich zu retten."

Harry schaute überrascht seine Freundin an. Dann senkte er seinen Blick.

‚Sie hat recht', dachte er überrascht. Nur für einen Augenblick hatte er daran gedacht, so Sirius wiederzusehen. Wenn nicht Sirius zu ihm konnte, dann würde er zu Sirius gehen... doch die Worte Hermiones hatten ihn berührt. Auch wenn ihm nun ein Stein in seiner Brust lag und er kaum atmen konnte, so musste er ihr recht geben. Und wenn wirklich Sirius bei seinem Vater ... und glücklich war... konnte er dann von ihm verlangen zu ihm, Harry, zurückzukehren? Nur... weil er, Harry, ihn vermisste. War dies nicht zuviel an Egoismus?

Hermione weinte weiterhin vor sich her, als Harry sie schließlich wieder ansah. Schweigend griff er in seinen Umhang, holte ein Taschentuch heraus und wischte damit ihre Tränen fort. Er war glücklich einen solchen Menschen wie Hermione zu kennen. Er lächelte sie an und konnte ihr fragenden Ausdruck in ihrem Gesicht ebenfalls zu einem Lächeln verwandeln.

„Komm, ich glaube es wird Zeit fürs Abendbrot, Hermione. Außerdem wird Ron sich schon fragen, was wir wohl machen."

Hermione, deren Augen immer noch leicht verquollen waren, lächelte ihn verschmitzt an. Dann, so überraschend es auch für Harry war, nahm sie ihn an seiner Hand und lief neben ihm schweigend zum Hauptgebäude. Für Harry war dies zunächst ungewöhnlich. Niemand, selbst Tante Petunia, hatte ihn nicht an der Hand gehalten... und doch war das Gefühl, das nun in seiner Brust schlug, ein glücklicheres als zuvor. Als schließlich Harry und Hermione in Gedanken versunken am Portal von Hogwarts ankamen, löste sich Hermione von ihm, wobei sie ihn aber mit einem warmen Blick bedachte, ehe sie die Tür öffnete und ihn vor sich einließ.

„Da seid ihr ja endlich, wo wart ihr?", hörte Harry eine Stimme von vorn... und kurz danach sah er auch Ron herbeihumpeln. Seine Verletzungen waren fast ausgeheilt... nur noch sein Bein brauchte einige Zeit.

„Am See..."

„Aha... und gibt es was besonders dort?"

„Nein... alles wie immer."

„Naja... Dumbledore hat uns rufen lassen... er und einige Schüler, die auch schon früher gekommen sind, wollen zu Abend essen. Außerdem... soll wohl der neue Lehrer eingetroffen sein... bin ganz gespannt, wie der wohl ist. Und Hagrid, Fudge seine Frau sind ebenfalls anwesend!"

„Fudge?", sagte Harry überrascht. Er blieb verwundert stehen, wobei er merkte, dass Hermione nun die Treppe zu ihrem Turm weiterging.

„Ja, er macht hier Station, ehe er in sein Landhäuschen zieht. Na ja, er hat ja jetzt nach seinem Rücktritt vom Amt des Zaubereiministers endlich Zeit für sein kleines Anwesen. Nach der ganzen Affäre soll er ja gar nicht mehr so unglücklich sein, nicht mehr Zaubereiminister zu sein. Sag mal, weißt du ob Snape auch schon aus St. Mungos eingetroffen ist?"

Harry erinnerte sich an jenen Artikel, den er erst heute Morgen gelesen hatte. Fudge hatte dort in einer erneuten Pressekonferenz seinen Rücktritt bekannt gegeben. Kurz darauf war Amelia Bones zur neuen Zaubereiministerin ernannt worden. Mit ihr an der Spitze des Ministeriums würden auch die letzten der Anhängers Malfoys und Umbridges ihre Stühle rücken müssen.

„Kein Ahnung... ich bin jedenfalls nicht erpicht, den schon hier zu sehen. Aber ich werde mich noch kurz frisch machen und dann nachkommen", sagte Harry, dem auffiel, wie verschwitzt er war.

„Aber beeil dich. Die anderen sind schon vorrausgegangen", sagte Ron und begann in Richtung Speisesaal zu humpeln.

Harry schaute ihm hinterher... Noch einen Moment lang stand er da und schaute sich um. Dann schien es ihm, als würde eine Last von seinen Schultern fallen. Er war hier... hier in Hogwarts, am Vorabend des neuen Schuljahres. Er war an dem Ort, der ihm so viel bedeutete... an dem er soviel schöne und wunderbare Stunden verbracht hatte. Voldemort würde hier nicht herkommen können. Er würde hier ein neues Schuljahr beginnen, dass mit Sicherheit nicht langweilig werden würde. Es würde eine neue Quidditchsaison geben... und er würde für Gryffindor wieder als Sucher eingesetzt werden. Wer wohl Kapitän werden wird, fragte sich Harry. Er drehte sich um und ging langsam die Treppe hinauf zu den Räumen des Gryffindorhauses. Noch einmal blieb er stehen... atmete tief ein und nickte...

Ja, er war zu Hause...

Ende

Review-Antworten:

Fluffy Bond: Danke für dein Review. Ja, Dumbledore wusste das es eine Falle war und konnte Voldemort täuschen. Nur so hat er Harry helfen können. Und es war ganz schön lange her, dass Dumbledore diese Prophezeiung erhalten hat... immerhin 146 Jahre her. Ob nun Antonia direkt verwandt ist mit Sybill habe ich offen gelassen... aber ich denke mir das sie zum Trelawny-Clan gehört. Und damit auch ihr Sehertum besitzt. Wahrscheinlich war es durch diese Prophezeiung Sybill leichter gefallen, von Dumbledore als Lehrerin angenommen zu werden g. Nun ja, jetzt ist die Geschichte erzählt und ein klein bisschen Wehmut spüre ich aufkommen. Aber, wie gesagt, ich werde mich bald an die andere Geschichte machen... noch einiges nachlesen... und dann geht's los.

An alle: Vielen Dank für die treuen Stunden, die ihr mich begleitet habt, insbesondere meine Betaleserin Vivi. Ich hoffe, die Geschichte gefällt euch auch weiterhin, wenn ihr sie nochmals durchlest. Ich hoffe, dass ihr euren Spass hattet und das ich euch eine Möglichkeit aufgezeigt habe, wie die Geschichte auch hätte laufen können. Bis Dann

Eurer

Arnold Friedlich

Informationen zum Nachlesen:

Der Militärstützpunkt Area 51

Area 51, welches etwa 190 Kilometer nordwestlich von Las Vegas in der Wüste von Nevada liegt, wurde 1954 als geheimer Luftwaffenstützpunkt errichtet. Der Flugzeugkonzern Lockheed entwickelte hier Spionageflugzeuge für die CIA und bis auf den heutigen Tag ist das geheimnisumwitterte Militärgebiet Schauplatz zukunftweisender Projekte. So wurden in Area 51 beispielsweise die Spionageflugzeuge U2, Blackbird und die Stealth-Bomber F-117A und SR-71 entwickelt und getestet. Da es mit der Entwicklung neuester Militärtechnologie in Verbindung stand, war dieses Versuchsgelände schon immer "Top Secret". Erst 1994 gab die US-Luftwaffe offiziell bekannt, dass es überhaupt existiert. Doch von Anfang an war Area 51 von Geheimnissen umwittert, denn seit Errichtung dieses Geländes meldeten sich regelmäßig Augenzeugen, die am Himmel über Area 51 merkwürdige Flugobjekte und Lichterscheinungen beobachtet hatten. Angeblich sollen aber nicht nur „UFO's" sich in Area 51 befinden, sondern auch lebende Aliens. Doch ebenso regelmäßig wurden diese Berichte von den Militärs als "blanker Unsinn" abgetan. Unbefugten ist der Zugang zu Area 51 strengstens untersagt. Warnschilder, die alle 50 Meter aus dem Wüstenboden aufragen, weisen auf den Gebrauch tödlicher Waffen hin, falls sich jemand hierher verirren sollte. Die Grenzen werden von den "Cammo Dudes" bewacht, einer berüchtigten privaten Wachgesellschaft, deren gefürchtete Mitglieder weiße Jeeps mit Regierungsnummernschildern fahren. Auch der Luftraum über dieser Tabuzone ist bewachtes Sperrgebiet.