Der zweite kommt bis morgen.
Mina: Ich hab mir das noch mal durchgelesen und muss zugeben, das Bild in meinem Kopf ist wirklich süß, nur das ihm das bestimmt nicht gefallen würde.
Josephine: Glaubst du Titel und Warnung wären andernfalls so ausgefallen? ;)
araglas: du wirst noch einige unterhaltsame Formulierungen finden, denn ich bin absolut untalentiert in solcher Art Geschichten. Und Schizo ist vielleicht untertrieben…
Wolle man rein lasse?
Nachdem Snape alle Anwesenden von seinem ausgezeichneten Gesundheitszustand überzeugt hatte, vertrieb er seine Kollegen und ließ sich von Dumbledore seine Robe reichen. Nachdem sich dieser umgedreht hatte, erhob er sich und zog das Nachthemd aus.
So schnell wie möglich schlüpfte er in die Robe und versicherte sich immer wieder, dass der Direktor auch nicht guckte.
Einmal von ihm in unbekleidetem Zustand gesehen zu werden, reichte für den Rest seines Lebens. Und dann noch Lupin… hatte er etwa anzüglich gegrinst?
Severus schnaubte und richtete sich auf. Alles saß perfekt. Dumbledore drehte sich um und zwinkerte ihm zu.
„Du musst hungrig sein. Es gibt bald Abendessen." Damit ließ er Snape den Vortritt, der hoch erhobenen Hauptes an ihm vorbei schritt, an der Tür siegten die Manieren und er ließ den Direktor zuerst hindurch.
Beim Abendessen saß er ganz außen. Er wollte Lupin nicht zu nahe kommen, dieser warf ihm immer wieder undeutbare Blicke zu. Er schien belustigt über die vergangenen Ereignisse zu sein. Sah ihn aber auch immer wieder nachdenklich an.
Snape hatte das intensive Bedürfnis Lupin die anzüglich blickenden Augen aus dem Schädel zu kratzen. Seine Faust ballte sich um seine Gabel und wenn Lupin nicht zwei Sitze weiter gesessen hätte, dann hätte er ihm das Besteck in den Bauch gerammt.
Grimmig schlang Snape sein Essen herunter und warf finstere Blicke in die Runde. Erstaunt beobachtete Dumbledore den Dunkelhaarigen. So düster er sich sonst auch gab, so aggressiv hatte er ihn selten erlebt.
Nach dem Essen sprach Dumbledore Snape vorsichtig an. „Du solltest dich morgen vielleicht ausruhen. Das was letzte Nacht passiert ist kann durchaus noch Folgen haben. Außerdem möchte ich, dass du Remus den Werwolfbanntrank braust."
Das war ein freundlich verpackter Befehl, erkannte Severus. Sonst fügte er sich Schicksals ergeben, aber dieses Mal war es unglaublich schwer. Er fühlte sich bevormundet und zurechtgewiesen. Es kam selten vor, dass er Dumbledore hasste und schon gar nicht wegen so etwas. Aber jetzt war er stinksauer. „Schön", fauchte er und drehte sich um. Sollten sich die Schüler eben vor seinem Klassenzimmer die Beine in den Bauch stehen. Doch nicht einmal dieser gehässige Gedanke konnte ihn etwas mit dem Tag versöhnen.
Severus stand im Bad. Hier hatten sie ihn gefunden.
Das Wasser auf dem Boden deutete an, dass er wohl geduscht hatte. Baden kam für ihn nicht in Frage, der Gedanke in seinem eigenen Saft zu schwimmen bereitete ihm Ekelgefühle.
Okay, er hatte also geduscht. Dann war er aus dem Badebereich über den kalten Boden gelaufen. Vermutlich hatte er wieder zu heiß geduscht und ihm war schwindelig geworden. Dann war er hingefallen und ohnmächtig geworden.
Soweit war alles gut zu erklären und absolut logisch. Ganz klar. Damit hatte er jetzt einen freien Tag, den er gut nutzen würde. Er musste noch den Werwolfbanntrank brauen und das Ministerium wollte von ihm auch noch einen experimentellen Trank gebraut bekommen.
Als er in sein Labor trat, standen bereits zwei saubere Kessel bereit und Severus machte sich daran, alle Zutaten zusammen zu suchen.
Am nächsten Morgen kam Snape vor dem Frühstück ins Lehrerzimmer. Grimmig schnappte er sich eine Tasse Kaffee und verschanzte sich hinter dem Tagespropheten und bemerkte, wie die anderen leise das Zimmer verließen. Zufrieden darüber, dass er die anderen aus seinem Revier vertrieben hatte, senkte er die Zeitung, um nach seinem Kaffee zu greifen.
Und sah in freundliche braune Augen.
„Wie geht's es dir heute?" fragte Lupin mit sanfter Sorge.
Snape sah ihn böse an und fauchte nur, um sich sofort wieder hinter der Zeitung zu verstecken. Der hatte ihm gerade noch gefehlt.
Ein Finger zog das Papier vor Snapes Gesicht herunter. „Du warst auch schon mal wortgewandter." Verkündete Lupin fröhlich und sah ihn lächelnd an.
„In einer halben Stunde ist Frühstück."
Damit verließ er das Zimmer und bemerkte deshalb nicht, wie Snape leise stöhnte und die Zeitung aus der kraftlosen Hand auf den Boden fiel.
