Mina: Freut mich, dass sie dir gefällt, das Tempo beim Schreiben ist nötig, damit ich nicht den Faden verliere und das Ergebnis reiche ich dann 1:1 weiter.
Cardie: Dann liest du das hier am besten vorm Schlafengehen…
Cyberrat: So begeisterte Reviewer gibt es selten. Es wäre nicht nötig gewesen, aber ich freu mich trotzdem, dass dir alle Kapitel gefallen haben :) Und jetzt geht es sofort weiter.
Das folgende Kapitel ist so lang, dass ich zwei Teile draus gemacht habe. Und da ich ein nettes Mädchen bin, habe ich gleich beide Teile ins Netz gestellt und euch nicht an ausgestreckten Arm verhungern lassen.
Ab jetzt werde ich euch auch nicht mehr bevormunden. Wer bis hier her gelesen hat, weiß worum es geht und darum bleibt es euch selbst überlassen, ob ihr das Lesen dieses Kapitels vor euch verantworten könnt.
Allen tapferen Lesern wünsche ich viel Spaß beim nächsten Kapitel und über Reviews freue ich mich immer wieder.
Eins, Zwei, Drei, Vier, Eckstein!
Sie hatten tatsächlich die Einteilungszeremonie der Erstklässler verpasst. Snape und Lupin saßen am Morgen am Frühstückstisch und es schien, als wäre gestern Abend nichts vorgefallen. Snape war grimmig wie immer und Lupin plauderte etwas unmotiviert mit Hooch, die ihm unbedingt von ihrem Sporturlaub in Israel erzählen musste.
Nach dem Frühstück ging jeder in seinen Unterricht und Hogwarts war außerhalb der Klassenzimmer wie ausgestorben.
Am Ende des Mittagessens, bei dem Snape Hooch wegen ihrem unablässigen Geplapper angefahren und damit fast einen Eklat ausgelöst hatte, beschloss Remus, dass es Zeit war mit Snape zu reden.
„Severus." Sagte er leise und sah zu Boden, als der Angesprochene ihn mit Blicken aufzuspießen versuchte.
„Es tut mir Leid." Brachte er hervor und wartete auf die Hasstirade.
Als nichts weiter passierte sah er auf und in Snapes Gesicht. Der schien keine Ahnung zu haben, wovon der andere redete.
„Was soll das, Lupin?" höhnte dieser mit kalter Stimme. „Haben Sie sich endlich entschlossen, sich für die Unannehmlichkeiten, die mir das Brauen Ihres Trankes bereiten, zu entschuldigen?"
„Es sah gestern nicht nach Unannehmlichkeiten aus." Entfuhr es Remus und vor seinem Geist entstand ein Bild, das in einer anderen Situation durchaus nicht unwillkommen gewesen wäre.
Nackt, nackt, nackt, sang es hinter seiner Stirn und vor seinen Augen tanzte ein kaum bekleideter Snape um einen Kessel, der aufregende Gerüche verbreitete.
Schuldbewusst merkte er, dass Snape ihn aufmerksam ansah.
„Ich weiß zwar nicht, wovon Sie reden, aber ich empfehle Ihnen eine Dusche. Kalt. Sehr kalt." Zischte ihm Snape zu, der den verträumten Blick seines Gegenübers richtig gedeutet hatte. Er drehte sich um und stolzierte davon. Wenn dieser Lupin auf die Idee kommen sollte, ihn anzubaggern…
Nun, er hatte bereits gute Erfolge bei den Haustieren der Schüler erzielt, mit einem einfachen Kastrationstrank.
Böse grinsend stellte er sich Lupins verzweifeltes Flehen um seine Fähigkeit zur Fortpflanzung vor. Gedemütigt. Auf den Knien. Vor ihm. Warum war es plötzlich so verdammt heiß in den kalten Kerkern?
Apropos Tränke, er musste ja noch den Werwolfbanntrank brauen. Oder hatte er schon? Irgendwie spielte letzter Zeit sein Gedächtnis verrückt. Manchmal wusste er sogar nicht den Wochentag, das war ganz schön frustrierend.
Wütend schmiss er unterwegs ein Statue um und rempelte eine Rüstung an, die sich leise knarrend beschwerte, aber nicht wagte, den Tränkemeister zu beschimpfen, wie sie es bei einem Schüler getan hätte.
Snape warf hinter sich die Tür ins Schloss und ärgerte sich über seine Unbeherrschtheit.
Er marschierte zu seinem Labor und blieb auf der Schwelle stehen. Zwei saubere Kessel standen da und warteten auf ihren Einsatz. Ein starkes Gefühl des Deja vu erfasste ihn, als er die zwei Kessel sah. Er fuhr herum und suchte in seinen Papieren. Er fand nicht, was er suchte, also schrieb er selbst etwas auf einen Zettel und legte ihn auf den Schreibtisch.
Dann suchte er alle Zutaten zusammen.
Am späten Nachmittag ging Remus durch die Gänge. Snape schien alles vergessen zu haben, denn nichts deutete darauf hin, dass er dem Geschehenen irgendeine Bedeutung zumaß. Er konnte es nur vergessen haben, denn wie sollte er das ignorieren? Andererseits wäre es auch bedenklich, wenn er sich an diesen unglaublichen Zwischenfall nicht mehr erinnerte, nicht dass es Remus nicht gelegen käme...
Er hatte es gebraucht und es hatte ihm gut getan. Nun stand er vor der Versuchung, alles zu tun, damit es wieder passierte.
Aber es war unmöglich, besser er beendete die Sache, solange die Dinge so gut für ihn standen.
Ehe es ihm bewusst wurde, führten ihn seine Schritte in den Keller, und plötzlich stand er vor Snapes Räumen.
Er klopfte an, ‚Eine Ausrede, ich brauche eine gute Ausrede' schoss ihm durch den Kopf. Der Werwolfbanntrank! Er war hier, weil heute Nacht Vollmond sein würde. Erfreut über seine geniale Idee vergaß er, dass er gar nicht wissen wollte, warum er wirklich hergekommen war.
Als niemand öffnete, zog er seinen Zauberstab und sprach leise einen Öffnungszauber, wobei er sich aufmerksam umsah, damit kein Schüler diese nicht ganz so einfache und etwas ungehörige Aktion mitbekam.
Leise und schnell betrat er die Wohnung und sog scharf die Luft ein.
Vor dem Labor lag Snape.
Aus seinen Haaren rann Blut und als Remus näher kam, stellte er fest, dass Snape in einer Blutlache lag.
Entsetzt beugte er sich über den schwer verwundeten, bis er bemerkte, dass sehr viel von dem Blut im Labor verteilt war. So viel, wie niemals in den dünnen und auch normalerweise ziemlich blassen Mann gepasst hätte. Es handelte sich wohl doch um einen Trank und Remus seufzte erleichtert auf, als er feststellte, dass Snapes Puls gleichmäßig und stark war.
