Heiß

„Musste das sein?" maulte Severus, als Siegmund grinsend den geliehenen Zauberstab in Severus Tasche schob.
„Ja." War die fröhliche Antwort.
„Er will dich nur als Mutterersatz. Das hast du nicht verdient." Er seufzte, als er den Schmollmund sah. „Er schläft jetzt nur. Du hast doch gemerkt, wie müde er war, er konnte nicht einmal die Augen offen halten."
„Weil du ihn verzaubert hast."
„Du hast mich verzaubert."
Seine Lippen näherten sich Severus, doch der hatte noch lange nicht vor, sich geschlagen zu geben.
„Da musst du dir schon etwas Besseres einfallen lassen, als diese plumpe Anmache." Zischte er und seine schwarzen Augen funkelten. Siegmund lachte amüsiert und zog den anderen zu sich. Er küsste ihn und Severus öffnete überrascht die Lippen, um zu protestieren…
„Remus?"
Die beiden Männer fuhren auseinander.
Im Türrahmen standen geschockt ein paar Schüler, allen voran Harry Potter. Sie hatten Lupin besuchen wollen und starrten jetzt auf ein unglaubliches, Nerven zerrüttendes Bild.
Der finstere Meister der Zaubertränke eng umschlungen mit einem ganz passabel aussehenden Mann, der dazu kaum etwas anhatte, zumindest zu wenig um seine deutliche Erregung zu verbergen.
Ohne jede Scham winkte Siegmund den Schülern zu und rief: „Ihr wollt bestimmt zu Lupin. Lasst euch nicht stören."
Er warf Severus einen spöttischen Blick zu und erhob sich. Dann schritt er würdevoll aus dem Raum.
Wäre Severus nicht so durcheinander gewesen, hätte er sicher die slytherinsche Abgebrühtheit zu würdigen gewusst.
So aber zog er den Zauberstab und befreite Remus vom Schlafzauber und ging verlegen an den Schülern vorbei aus dem Raum. Seine Wangen glühten und er schämte sich. Sie würden Remus davon erzählen und dann hätte er keine Chance mehr auf ein bisschen Glück mit dem Mann, den er liebte, wo er doch praktisch fremdgegangen war.
Und dazu kam, dass es gar nicht mal so schlimm gewesen war, sich von Siegmund küssen zu lassen.
Verwirrt wie er war, bemerkte Severus nicht die groß gewachsene Gestalt, die ihm erwartungsvoll entgegen sah und sich fragte, ob sie wohl gleich zusammenstoßen würden.
Severus sah einen Schemen vor sich und bremste ab. Er sah auf und starrte einen Moment in die Augen des Gegenübers.
„Kommen Sie, ich lade Sie zu einer heißen Schokolade ein."
Ein amüsiertes Lächeln spielte um ihren Mund, als Severus sie anstrahlte und ihr begeistert folgte.