Mina: Klar hat er das verdient, schließlich hat sich hier jemand ein Happy End gewünscht und dafür muss der Böse eben etwas leiden. Freut mich, dass du genauso schadenfroh bist wie ich, dann muss ich mich nicht dafür schämen.
Cyberrat: Ja, der liebe Sevi hat sich verabschiedet und alles ist wieder gut. Alles? Nein, ein kleiner Lupin am Rande des Nervenzusammenbruchs leistet noch Widerstand. Der muss doch irgendwie noch reinpassen –drück, schieb, zerr…-
Vanion: Ich lass mich gerne etwas zutexten, wenn ich dabei was lerne. Jetzt weiß ich, dass ich chinesische Komödien besser nicht im Nachtprogramm anschaue, sonst muss ich wieder was schreiben, weil ich nicht schlafen kann.
Cardie: Ich seh so selten Kühe, aber er wird schon recht doof aus der Wäsche geguckt haben, unser Snape. Ich bin zwar der allwissende Erzähler, aber ob ich die Folgen des Trankes in Erfahrung bringen kann?
Meta: Gemein? Ich bitte dich, Rache ist süß und jemand musste sich ja auch noch an Severus rächen. Schön, dass du das Gespräch verstanden hast, ich hab mir echt was dabei gedacht, nur könnt ihr ja nicht in meinen Kopf gucken.
Dieses Kapitel verdankt ihr cardie und vanion. So habe ich beschlossen eine Lücke zu füllen, die ich sonst gelassen hätte. Denn eigentlich käme jetzt das letzte Kapitel. Dass meine beiden Sündenböcke jetzt aber auch noch mal mehr reviewen müssen, ist doch wohl klar. –drohende Blicke um sich werf, sie schnell wieder einsammel und wegrenn-
ps. Die Fortsetzung gibt's sofort nach Fertigstellung.
Party
Am Mittag hatte Severus feierlich seinen Orden überreicht bekommen. Am Abend war er zu einer weiteren Feier der Forschungsabteilung des Ministeriums eingeladen. Eine Absage wurde nicht geduldet, schließlich musste er einen kleinen Vortrag über die Lösung halten, auf die er letztlich gekommen war. Also saß Severus mit Dumbledore, der ein bisschen den Bewacher spielte, damit Severus nicht ausbüchste, in einem Cafe in London und wartete Schicksals ergeben auf seinen Auftritt und seinen Tee.
McGonagall war schon nach Hogwarts zurückgekehrt, damit dort nicht das absolute Chaos ausbrach und stattdessen war Lupin angereist, der Severus schüchtern gratuliert hatte und jetzt in der sommerlichen Hitze an der Schlange stand, um sich und Dumbledore ein Eis zu kaufen.
Severus beobachtete den Trubel um ihn herum.
Die meisten Leute hatten sich im Schatten gefunden, von dem es in letzter Zeit immer mehr gab. Kleine Kinder ließen ihre Eistüten fallen und Eltern schimpften mit den Kindern, die sich nur mit Mühe von den Eisständen wegzerren ließen. Ein paar Wespen schwirrten um einen Mülleimer.
Plötzlich sprang eine Frau am Nachbartisch kreischend auf und rannte wild im Kreis, wobei sie sich um sich drehte wie ein Derwisch. Die Arme hoch erhoben schien sie einen merkwürdigen Tanz aufzuführen und Severus beobachtete amüsiert, wie eine verwirrte Wespe um die Frau herum surrte und wahrscheinlich zunehmend wütend wurde.
Gelassen lehnte er sich zurück und musste sich das Lachen verkneifen, als der Begleiter der Frau versuchte, das Tier zu verjagen. Das Insekt beschloss sich ein weniger hektisches Essen zu suchen und flog in einem Bogen weiter. An den umliegenden Tischen brach das Chaos aus.
Remus kam zurück, in jeder Hand einen Eisbecher und sah sich verwirrt um.
„Wespe.", sagte Severus nur und Remus nickte verstehend. Für Augenblick sah Remus ihm in die Augen, nur einen Moment zu lang um Zufall zu sein. Dann stellte er das Eis ab und Severus fragte sich, ob er sich getäuscht hatte.
Um ihn herum wurde es ruhiger, nachdem jemand auf die Idee kam eine Fliegenklatsche herbeizuzaubern, die nun alle Wespen im Alleingang verfolgte und zermatschte.
Eine Frau stellte freundlich lächelnd eine Tasse mit dampfender Flüssigkeit vor ihm ab und Remus sah ihn spöttisch an. „Dir kann es wohl gar nicht heiß genug sein, wie?" Severus rümpfte die Nase und roch an seinem Tee. „Iss du mal dein Eis, dann wollen wir sehen, wer nachher mehr schwitzt."
So aßen die beiden ihr Eis und Severus sah zu. Es war ein friedliches Bild, vielleicht lag es auch nur an der Hitze, dass er den Blick nicht von Remus Hand abwenden konnte, wie sie den Löffel ins Eis tauchte und zum Mund führte. Verträumt blieb sein Blick an den Lippen des anderen hängen.
Weich schlossen sie sich um den Löffel und dann glitt dieser zwischen ihnen wieder hinaus, während die Zunge hinter verschlossenen Lippen das Eis verflüssigte.
In Severus Wirbelsäule schien sich auch etwas zu verflüssigen, ganz besonders im unteren Bereich. Er war sehr froh, dass er saß, nicht nur weil seine Knie ihn möglicherweise gerade nicht hätten halten können, sondern auch weil der Tisch eine Stelle seines Körpers verdeckte, die genau in diesem Moment auf sich aufmerksam machte.
'Könntest du ihn lieben?' Die Erinnerung kam und alles um ihn verschwand dahinter. Die Gefühle für Remus, der leidenschaftliche Rausch ihrer Lust, die Geborgenheit und die Sehnsucht nach seiner Berührung. Sein anderes Ich erinnerte sich an all diese Dinge, nur hatte der neue Severus Snape bisher keinen Grund gesehen, darauf zurückzugreifen.
Jetzt tauchte plötzlich diese Frage auf, die er zuvor nicht beantwortet hatte.
'Vielleicht schon, zumindest bin ich jetzt schon scharf auf ihn.', dachte Severus und fühlte sich so richtig zynisch.
"Severus." Die sanfte Stimme des Direktors riss ihn aus seinen Erinnerungen und er bemerkte, dass er wohl die ganze Zeit Lupin angestarrt hatte, denn dieser sah ihn fragend und etwas verwirrt an. Severus spürte, wie er leicht errötete, zumindest wurden seine Wangen plötzlich sehr warm.
‚Oh Gott, nicht vor Lupin.', stöhnte er innerlich und riss mühsam den Blick von seinem Anblick los, um sich Dumbledore zuzuwenden, der jetzt seine Hand auf die von Severus legte.
"Alles in Ordnung mit dir?" jetzt klang die Stimme eindeutig besorgt.
Severus nickte und erhob sich.
"Es ist besser, wenn ich jetzt gehe. Sonst komme ich zu spät und muss meinen Orden wieder abgeben." Dabei griff er fast unbewusst zur Brust, wo sich der Orden an einem langen Band hängend befand.
Lupin grinste und Severus setzte seinen hochmütigsten Blick auf. Mit einer schwungvollen Drehung wandte er den beiden den Rücken zu und marschierte los, mit der Gewissheit, dass der Direktor schon seine Zeche bezahlen würde, auch wenn er von seinem Tee nicht einen Schluck getrunken hatte.
