Nyella: Juhuuu! Ein Review! Danke für die Bemerkung mit den Reviews (du glaubst gar net wie lang ich oft überlegen muss bis mir was einfällt, kann vorkommen dass ich mehrere Geschichten gleich gut finde und bei der einen kaum 3 Zeilen zusammenkrieg während ich bei der anderen fast ne halbe Seite schreib). Ich hoffe das Kapitel hier gefällt dir auch.

Daaaaaaankeschön an Dúath!

Duilin ist ein Mann aus Gondor, aus dem Morthondtal und führt eine Truppe von Bogenschützen an.

Sonstige Infos: siehe chap 1

Duilin

Schwarze Wolken am Himmel, der Wind heult. Ich will wieder Sonne sehen, spüren wie ihre Strahlen meine Haut kitzeln, die Augen schließen und ihre Wärme auf meinem Gesicht fühlen. Aber alles was da ist, ist Kälte, Dunkelheit, und im Hintergrund das monotone Geräusch, das sich aus dem Stimmengemurmel und den hastigen Schritten der Menschen in einer Stadt, die kurz vor einer Schlacht steht, zusammensetzt. Manchmal ertönen Rufe, und manchmal glaube ich, eine bekannte Stimme herauszuhören.

Und dann das ferne Gebrüll der Orks, welches immer näher kommt. Es kann nicht mehr lange dauern bis der Kampf beginnt.

Ich habe es aufgegeben hoffnungsvoll zu lauschen, ob nicht doch, aus der Ferne, das Schallen der Hörner von Rohan ertönt. Wir sind alleine. Wir können diese Schlacht nicht gewinnen.

Ich denke an die Geschichten, denen ich als Kind immer andächtig gelauscht habe. Sie handelten von Tapferen Helden und Soldaten welche in Schlachten ziehen um gegen das Böse zu kämpfen, und entweder siegreich daraus hervorgingen oder heldenhaft starben. Elben, Zwerge, Menschen, Zauberer. Doch niemals hätte ich geglaubt selbst in einer Zeit zu leben, in der solch eine Geschichte gewoben wird.

Wird später in einer Geschichte oder einem Lied mein Name genannt werden?

Wohl kaum. Es gibt Tausende von Männern wie mich, welche in dieser Geschichte mitspielen, vielleicht eine bedeutendere Rolle als ich haben.

Aber dennoch sind wir zu wenige, um gegen diese Streitmacht bestehen zu können, welche sich uns unaufhaltsam nähert. Wo bleiben die Elben und die Zwerge? Zumindest einen Zauberer haben wir auf unserer Seite. Aber was ist das schon gegen die Mächte über die unser Feind gebietet – ein Gegner, von dem mir als Kind erzählt wurde, dass er seit Jahrtausenden besiegt sei. Nein, man sollte Geschichten wie dieser nicht glauben. Kindermärchen? Sauron, dem Isildur mit dem geborstenen Schwert seines Vaters den einen Ring vom Finger schnitt, der eine Ring, aus dem der Schreckliche all seine Macht zog, und der daraufhin als besiegt galt – doch er war es wohl nicht. Nein, keine Märchen, denn Sauron existiert tatsächlich. Aber wie viele der Heldentaten dieser Schlachten sind nur dazugedichtet worden?

Wenn selbst eine riesige Armee, bestehend aus Elben und Menschen, unter den größten Heerführern aller Zeiten, den dunklen Herrscher nicht bezwingen konnte, wie sollten wir es dann schaffen?

Wir haben keine Könige und Helden auf unserer Seite. Denethor ist weder das eine noch das andere. Höchstens Faramir könnte man als Helden bezeichnen. Aber Faramir...

Ich wende meinen Blick in Richtung Osgiliath. Ich kann es von meiner Position aus nicht sehen, aber ich weiß, dass Faramir dort ist. Nein, ein Mann, der seinen eigenen – und einzigen! – Sohn vor eine derart gefährliche, ja fast schon mörderische Aufgabe stellt, ist kein Held.

Hoffentlich übersteht Faramir diese Schlacht; aber selbst wenn es ihm gelingen sollte, am Leben zu bleiben – der Krieg ist noch lange nicht vorbei!

Ich spüre eine Berührung an meiner linken Schulter, wende mich um und sehe mich einem anderen Soldaten gegenüberstehen. Ich kenne ihn flüchtig.

Meine Wache hier ist vorbei, ein anderer wird meinen Platz auf diesem Posten übernehmen und von erhöhtem Standpunkt aus das Geschehen außerhalb der Mauern unserer Stadt beobachten.

Ich nicke dem Soldaten zu, werfe noch einen letzten Blick auf die düster wirkende Landschaft jenseits der Mauern und mache mich auf den Weg vom Wachtturm, hinunter in die Stadt. Ich habe nicht mehr viel Zeit mich auszuruhen, wahrscheinlich lohnt es sich nicht einmal meine Waffen abzulegen.